Okay, raus mit der Sprache! Wer von euch hat unseren Hausgeist erzürnt?! Es ist nämlich im September verdächtig viel in der Casa Lysanda kaputt gegangen. Erwischt hat es u.a.
- Den Pürieraufsatz* für unseren Kenwood-Stabmixer.
- Eine von Lysandas Haarbürsten, die sich beim Kämmen in zwei Teile auflöste.
- Lysandas elektrische Zahnbürste… die zugebenermaßen bereits einen Klatsch hatte (Schalter war nur noch mit Coroplast befestigt), aber trotzdem!
- Meine Teekanne, bei der das Plastik am Gießstutzen abbrach.
- Eine der beiden Unterbauleuchten* in der Küche (noch in der alten Variante mit Leuchtstoffröhre).
- Passenderweise auch noch eins der Lämpchen der Dunstabzugshaubenbeleuchtung.
- Die Plastikdinger, die den Tierhaaraufsatz am BLACK+Decker Dustbuster festgehalten haben.
- Die Halterung eines Deckels der frisch gekauften Tablettenbox*, welche die alte Tablettenbox ersetzen sollte, wo ebenfalls ein Deckel kaputt gegangen war…
- Mein Arbeitslaptop, den ich abends regulär ausgeschaltet hatte und der dann am nächsten Morgen meinte “Nope, hier kommst du nicht mehr rein!” und anschließend komplett neu aufgesetzt werden musste. Zum Glück sind mittlerweile alle meine Daten in der Cloud.
- Eines Nachts fiel zudem einer unserer Rauchmelder von der Decke. Der zweite war schon ein paar Wochen vorher runtergeknallt. Scheiß auf “Kleben statt Bohren” – hält ja offensichtlich nicht! Wenigstens wurden keine Menschen oder Tiere verletzt.
- Und zu guter Letzt (?) haben wir gestern festgestellt, dass die zwei noch nicht abgelaufenen und ungeöffneten Glasflaschen Bio-Schlagsahne im Kühlschrank sauer waren. Sie wurden aber vom Laden problemlos wieder zurückgenommen.
Ihr seht: Das kann in dieser Häufung eindeutig kein Zufall sein. Also hört auf damit unseren Hausgeist zu stören und zündet zur Besänftigung ein paar Räucherkerzen an, bevor am Ende vielleicht noch unsere Gasheizung den Geist aufgibt oder sowas. Können wir echt nicht gebrauchen gerade!
Zurück zum Thema
Jetzt kommen wir aber zum eigentlichen Thema zurück: Ganz viele Sachen kaufen! Ich hatte erwähnt, dass Lysanda sehr gerne barfuß durch die Gegend läuft. Sie hatte sich daher Anfang des Jahres ein paar neue Barfußschuhe bei einem… ja, scheinbar nicht so ganz seriösen Händler geholt. Für mich war damals ebenfalls ein Paar in der Bestellung, aber das passte am Ende nicht und aufgrund der Erfahrung mit der Truppe, haben wir es nicht nochmal versucht. Hat sich im Nachhinein auch als sinnvoll erwiesen, denn die ersten beiden Paare hat Lysanda sehr zügig durchgelaufen (Loch in der Sohle). Sind also scheinbar nicht die hochwertigsten Dinger.
Allerdings gibt es in der Innenstadt von Darmstadt eine Filiale des deutschen Familienunternehmens leguano. Also haben wir Ende Juli da mal vorbeigeschaut. War am Ende (aus meiner Sicht und wie von Lysanda angekündigt) ein ziemlich teurer Besuch. Mein Paar “minimalistischer Sneaker” namens GO: black kostete allein schon 159 EUR. Dürfte der höchste Betrag sein, den ich bislang für Alltagsschuhe ausgegeben habe – wenn nicht sogar für irgendein paar Schuhe. Aber, wenn sie was taugen, dann ist mir das selbstverständlich für meine Gesundheit wert. Lysanda hatte sich hingegen für die SCIO rose entschieden.
Allerdings halten die leguano ebenfalls nicht ewig. Es sind halt einfach Gebrauchsgegenstände. leguano selbst gibt eine Laufleistung von 1.000km an. Das wären bei uns um die acht Monate, wenn ich nur unseren täglichen Spaziergang berücksichtige. Schon heftig, wenn ich dran denke, alle acht Monate 160 EUR für ein paar Schuhe ausgeben zu müssen. Andererseits: Meine 08/15-Dinger haben zuletzt glaube ich auch keine sechs Monate durchgehalten und waren vermutlich nicht sonderlich gut für meine Gesundheit. Und es ist immer noch mehr als die zwei Monate, die Lysandas Barfußschuhe aus Österreich nur gehalten haben. Ehrlicherweise muss ich jedoch erwähnen, dass ich mein Paar ebenfalls vor kurzem bereits austauschen musste. Und zwar hatte sich vorne am Fuß ein Teil der Naht gelöst. War aber absolut kein Problem. Einfach (frisch gewaschen – sind sogar Waschmaschinen- und Schwimmbad-geeignet) in den Laden getragen und direkt ein neues Paar bekommen. So muss Service sein!
Erfahrungen
Die leguano sind tatsächlich meine allerersten Barfußschuhe. Bin normalerweise nicht so der Barfußläufer. Aber meine bisherige Schuhauswahl hat sich mittlerweile als nicht wirklich optimal für mich herausgestellt. Zur Erinnerung: Ich hab‘ links einen Hohl- und rechts einen Plattfuß. Und dann auch noch überdehnbare Knie. In normalen Schuhen laufe ich deshalb immer stark auf der Innen- oder der Außenseite (je nach Machart) und das ist weder gut für die Haltbarkeit der Schuhe noch sonderlich angenehm, wenn ich viel und häufig auf den Beinen bin – was wir ja jetzt schon seit ein paar Jahren sind. Und bevor jetzt jemand mit Einlagen ankommt: Die ganze Orthopäden-Reise habe ich schon hinter mir. Hat nicht wirklich was gebracht. Deswegen jetzt mal der Versuch mit anständigen Barfußschuhen.
Am Anfang war es extrem ungewohnt so nah am Boden zu sein. Da merkt man erstmal wie stark gepolstert selbst in einem 08/15-Halbschuhe doch vor allem die Ferse unterwegs ist. Fühlte sich jetzt an, als würde ich mit jedem Schritt mit voller Wucht auf den Boden knallen. Ein paar Blasen gab es in den ersten Tagen ebenfalls. Wird ja gerne gesagt, dass das normal ist bei neuen Schuhen. Aber bei meinen bisherigen Einkäufen kam das tatsächlich eher selten vor. Mittlerweile möchte ich sie aber nicht mehr missen und ziehe mein altes Schuhwerk gar nicht mehr an. Es ist zwar immer noch etwas unangenehm, wenn auf dem Friedhofweg die ganzen Eicheln liegen und man jede einzelne davon spürt. Aber das Gehen und Laufen an sich ist in den Schuhen ansonsten sehr bequem. Ich denke dazu trägt auch bei, dass die Sohle nicht glatt ist, sondern man auf so Halbkugeln läuft. Da ist man dann doch nicht ganz so direkt im Kontakt mit dem Boden wie bei anderen Modellen und merkt jedes kleinste Steinchen, ohne aber die Flexibilität zu verlieren.
Lysanda findet allerdings genau das etwas komisch. Sie ist bisher eher eine glattere und sehr dünne Sohle gewohnt und meint, dass sie Halbkugeln durchaus merkt. Hält sie aber definitiv nicht davon ab die leguano-Schuhe mittlerweile ebenfalls als ihr Alltagspaar zu verwenden. Während meine Sohle jedoch selbst vor dem Wechsel noch ziemlich gut aussah, sind bei ihr bereits die ersten abgewetzten Stellen sichtbar. Wird also spannend sein, ob das mit den 1.000km-Laufleistung bei ihr am Ende hinkommt.
Fazit
Inwieweit sich die leguano jetzt positiv auf meine Gesundheit auswirken, kann ich freilich nach nur rund zwei Monaten im Einsatz noch nicht wirklich beurteilen. Aber vom Gefühl her ist es definitiv besser. Wie gesagt: Ich bin vorher immer gerne auf dem Sohlenrand statt in der Mitte gelaufen, weil meine Beine scheinbar so drauf sind. Das habe ich hier nicht und ich denke schon das allein ist eine äußerst positive Entwicklung.
Ansonsten sind es zwar (für meine Verhältnisse) teure Schuhe, aber ich übertreibe wirklich nicht sie eins der besten Paare zu nennen, die ich jemals hatte. Sie sind einfach anzuziehen, es ist sehr angenehm darin zu laufen und sie sind sehr robust. Ich habe sogar schon Rasen darin gemäht – danach nur kurz abgespritzt und sehen weiterhin aus wie neu. Vorher hatte ich immer ein separates paar Schuhe im Garten stehen. Und den ersten richtigen Regenschauer haben sie ebenfalls erfolgreich überlebt (wurden beim Spazieren gehen vom Weltuntergang überrascht), wo das Wasser uns auf der Straße buchstäblich fast bis zu den Knöcheln stand. Aktuell steht entsprechend die Chance sehr groß, dass ich mir wieder ein Paar von leguano holen werde. Aber schauen wir mal, wie es in einem halben Jahr aussieht. Ich werde auf jeden Fall darüber berichten.
Jetzt gehe ich aber erstmal eine Runde das Haus ausräuchern*…
PS: Ich hatte mich im Internet zum Thema Barfußschuhe umgesehen. Als Konsequenz bekam ich bei YouTube-Videos plötzlich viele Videos eingespielt, die ich für äußerst fragwürdig halte. Zusammengefasst hieß es dort häufig “ihr seid alle zu dumm zum Laufen – so und zwar NUR SO geht man korrekt barfuß!”. Und am besten wurde auch gleich noch irgendein Kurs dazu verkauft. Stelle ich mir irgendwie als ziemlich überflüssig vor, aber vermutlich bin ich einfach nur eins von diesen ahnungslosen Schafen, die aktiv gegen ihren Körper arbeiten oder so. *schulterzuck*
Habe auch schon Leguanos durchgelaufen. Und ja, ich halte die 1000km auch für eher optimistisch. Ich habe keine Möglichkeit das im Nachhinein zu verifizieren, aber die waren auf jeden Fall auch in ein paar Monaten (so 10, soweit ich mich erinnere) durch. Und das wären dann mindestens 3km am Tag, die ich damals sicher nicht hatte.
Aber liegt bestimmt auch daran ob man (kaum merklich) schlurft, oder doch immer den Fuß sauber aufsetzt.
Was mich auch ein bisschen genervt hat, dass sie halt gar nicht wasserfest sind. Sind meine normalen Schuhe auch nicht, aber damit kann man zumindest mal in ne 2cm tiefe Pfütze treten, ohne Probleme. Aber die Leguano werden sofort nass, sobald auch nur minimal Wasser auf der Straße steht.
Ansonsten kann ich mich nicht beschweren, finde sie immer angenehm zu tragen (außer auf Schotter, das ist immer spannend ). Ob es für meine Plattfüße was gebracht hat, weiß ich allerdings nicht. Zumindest ist es nicht schlimmer geworden (wie bei den Einlagen).
Das halt Vor- und Nachteil der Schuhe. Wo nur 0,5cm Sohle sind, kann natürlich auch nichts eine Pfütze aufhalten.