Sicarius

Lahme Entschuldigungen

Eigentlich wollte ich euch einen Test zu Burnout Paradise (The Ultimate Box) bieten und nach Planung hätte ich es auch trotz Geheimprojekt geschafft. Dann kam mir aber gestern unversehens eine interessante, fachliche Besprechung auf der Arbeit dazwischen von der ich erst um 18:00 Uhr heimgekommen bin (zehn Stunden Fachthemen – da brummt der Schädel). Deshalb ist der Test zwar auf Papier (zum Teil auch schon digital) prinzipiell fertig, aber bevor ich jetzt irgendetwas qualitativ Unterirdisches hinklatsche, nehm ich mir dann doch lieber die Zeit es richtig abzutippen und auch noch einen Lektor final drüber schauen zu lassen.

Kessy ist auch leider gerade nicht da für ein Füllerfoto, deswegen gibt es eins von meinem kleinen Peugeot 307. Den hatte ich auch schon lange nicht mehr erwähnt…

Festlicher 307

In diesem Sinne bis Montag – dann hoffentlich mit Folge 10 des Podcasts (Ein-Mann-Show) oder zumindest besagtem Test.

Sicarius

Han Never Shot

Der Fixer braucht seinen Fix genauso wie der Gamer seine Games. So ist es nicht verwunderlich, dass ich mich nach dem viel zu frühen Tod von Richard Garriott’s Tabula Rasa auf die Suche nach einem alternativen SciFi-MMO gemacht hatte. “Suche” ist allerdings etwas übertrieben gesagt. Angefixt durch den The Online Gamers Anthology-Podcast und der Star Wars Retrospective-Videos bei Gametrailers.com, musste ich jetzt unbedingt einmal das MMORPG Star Wars Galaxies (in Deutschland gestartet am 13.11.2003) ausprobieren und mir anschauen, was nach dem berühmt-berüchtigten NGE-Update vom 27.04.2005 dort noch so los ist.

Ein Aufschrei in der Macht
Das New Game Enhancements-Update, für alle die den Schrei der Mitte 2005 durch das Internet hallte nicht mitbekommen haben, “WoWifizierte” Star Wars Galaxies. Die Klassenauswahl wurde verringert, man durfte ab sofort von Beginn an Jedi werden, Talentbäume wurden eingeführt und der gesamte Spielablauf wurde vereinfacht mit dem Blick auf den großen Konkurrenten World of Warcraft. Das passte vielen Spielern nicht und Sony bekam das auch umgehend zu spüren. Nicht nur musste Sony Online Entertainment unzähligen Spielern den Kaufpreis des vierten und bislang letzten großen Addons Trials of Obi-Wan zurückerstatten, das nur zwei Tage vorher in die Läden gekommen war, mindestens 70.000 Spieler von über 250.000 kündigten auch ihre Accounts. Ein Absturz, von dem sich das Spiel seitdem nicht mehr erholt hat. Derzeit tummeln sich noch um die 100.000 Spieler auf den insgesamt 25 Servern. Keine guten Aussichten bei einer so riesigen Welt.

Star Wars GalaxiesAber das war mir natürlich egal als ich am 06.03. meinen Key der Star Wars Galaxies: Das komplette Online-Abenteuer-Box eingegeben habe und erstmal damit begann die installierte Version auf die Game Update 7 zu aktualisieren. Eine Aktion, die mich durch den Umfang der Aktualisierungen im Endeffekt einen Spieltag kostete da SOE bei allen seinen Spielen der Meinung ist, dass die Spieler die Updatebandbreite erste verbraten dürfen, sobald sie auch einen bezahlten Account nutzen. Externe Updates oder gar die Möglichkeit ohne Account das Spiel auf den aktuellsten Stand zu bringen wie es bei World of Warcraft, Lord of the Rings Online, Age of Conan usw. möglich ist, gibt es bei Vanguard: Saga of Heroes, Star Wars: Galaxies, Everquest II und wie sie alle heißen nicht.

Was soll ich nur nehmen?
Viel wichtiger war die Entscheidung “Welche der 12 Klassen?”. Der Versuchung den Jedi zu nehmen musste ich schon sehr stark widerstehen, vor allem weil er einstimmig als die beste Soloklasse bezeichnet wird – auch daran erkennbar, dass zu Stoßzeiten in Mos Eisley dutzende Jedi rumstehen. Aber auch die Non-Combat-Klassen wie Trader und Entertainer haben durchaus seinen Reiz, sind aber vermutlich eher an Rollenspieler und erfahrene Spieler gerichtet. Damit werde ich mich später einmal mit einem Twink beschäftigten. So wurde es am Ende dann ein menschlicher Commando (Mandalorianer gibt es leider als spielbare Rasse nicht und ein Wookiee in einer Rüstung sieht dämlich aus. Spätestens seit dem Multiplattformtitel Republic Commando sind die sowieso cooler als alles andere und da ich auch gerade das vierte und letzte Buch der Repulic Commando-Serie aus der Feder von Karen Traviss mit dem passenden Namen Order 66 beendet habe, passte es irgendwie. Über letzteres werde ich aber sicherlich noch einen separaten Eintrag verfassen sobald ich es durch habe.

Mittlerweile bin ich auf dem Boden schon fast Level 23 (von 90) und im Weltall auf Stude 6 1/2 (von 18). Da zeigt sich auch schon, dass man es hier nicht nur mit einem Spiel, sondern insgesamt sogar mit drei zu tun hat. Das dritte ist das ins Spiel integrierte Star Wars Galaxies: Trading Card Game. Das bekannte Magic – The Gathering-Sammelkartenspiel im Star Wars-Universum. Aber bevor fangen wir vorne an:

Gemecker vom feinsten
Durch das NGE hat sich Star Wars Galaxies zwar World of Warcraft angenähert, aber der Komfort lässt doch noch an vielen Ecken zu wünschen übrig. So weiß ich bis heute nicht wie ich ein Objekt im Spiel ohne TAB-Taste (nein, anklicken geht nicht). Und viele Sachen müssen entweder über ein spezielles Menü ausgeführt werden oder erfordern sogar die Eingabe eines Slash-Commands. So sind die Vorbereitungen eines Hyperspacesprungs nur durch die Eingabe von /abort abzubrechen und der Gruppenchat im All auch nur über /GuildChat erreichbar. Auf dem Boden gibt es zumindest einen Shortcut (STRG+G) dafür. Aber auch hier muss der Hotkey jedes Mal vor der Eingabe betätigt werden, sonst redet der Charakter in der Ingameumgebung. Die zusätzlichen, planetenweiten oder sonstig verwendeten Chatkanäle hab ich bislang noch nicht einmal geschafft irgendwie aufzurufen.

Dafür verbringt man dank des NGE die ersten 10 Bodenlevel in einer separaten Raumstation um mit dem Spiel einigermaßen vertraut zu werden. Auch sein erstes Raumschiff erhält man dort um außerhalb etwas auf den Putz zu hauen. Aber so nett es auch ist von Han Solo etwas eingeführt zu werden, ist das gesamte Erlebnis doch eher unzureichend. Es gibt einfach viel zu viel grundsätzliches, dass auch hier nicht angesprochen wird und dann später Zeit und Nerven kostet. Außerdem bietet das Spiel hier Komfortfunktionen wie massig Questwegpunkte, die es abseits der Legacy Quest im späteren Spiel gar nicht gibt.

Questgemecker
Die Legacy Quest ist eine ewig lange Questreihe, die man nach dem Beenden des Tutorials in Mos Eisley auf Tatooine startet. Wie lange diese Questreihe geht, habe ich bislang nicht rausbekommen. Einige sagen sie wäre bereits bei Level 50 beendet, andere behaupten sie ginge bis Level 90. In jedem Falle ist sie ein hilfreicher roter Faden durchs Spiel, dem man vor allem als Neuling liebend gerne folgt. Abseits dieser Questreihe sah es aber auch bislang eher mager mit Quests aus. Wird man in World of Warcraft gleich mit 200 Ausrufezeichen erschlagen, haben hier zwar auch viele NPCs ein Questzeichen über dem Kopf, aber die wenigsten rücken tatsächlich einen Quest raus. Hat man wirklich einmal einen Quest gefunden, dann geht zu allem Überfluss das Zeichen über dem Questnpc nicht weg. Erst beim erneuten Ansprechen merkt der Spieler, dass es hier nichts mehr zu holen gibt.

Diese Nebenquests bieten dann auch meist nur wenig Hilfe bei der Erledigung. Manchmal gibt es einen Wegpunkt auf der Karte, der die ungefähre Richtung vorgibt, meistens heißt es aber einfach nur “Suche in der Umgebung von x nach y” und in fast allen Fällen, gab es dazu keinen Eintrag im Questlog. Wer also nicht mehr weiß warum er einen Wegpunkt zur Droidenhöhle auf Lok hat, darf in Nym’s Stronghold noch einmal alle NPCs durcharbeiten bis er denjenigen gefunden hat, von dem die Quest ursprünglich kam und so erst wieder erfährt, was eigentlich dort gemacht werden soll. Hinzu kommt auch noch, dass es keine Levelbegrenzung zu geben scheint. Besagter Quest ist für mich auf Level 22 reiner Selbstmord und wird es auch noch einige Zeit bleiben. Bis es dann soweit ist und ich angehen kann, habe ich garantiert vergessen, dass ich dort überhaupt noch einen hatte.

Streckengemecker
Diese Nebenquests und der Legacy Quest versuchen aber zumindest noch eine Geschichte zu erzählen. Die Terminalmissionen, von denen man jeden Tag 10 Stück machen darf, sind hingegen an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten. Darin gilt es einfach nur irgendwo hinzugehen und ein Objekt zu zerstören – während man von dessen Beschützer angegriffen wird. “Grind” ist für Missionen noch ein freundlicher Ausdruck da die Ziele meist weit auseinander liegen, womit wir den Bogen zum Star Wars Galaxies Trading Card Game geschlagen haben:

Am Anfang hatte ich nicht gedacht, dass ich das jemals zocken würde. Aber es hat tatsächlich seinen Sinn und hilft den nächsten Großen Kritikpunkt von Star Wars Galaxies, etwas zu glätten: Die langen Wege.

Ob auf dem Boden oder im Weltall, immer gilt es kilometerweite Strecken zu überbrücken. Und obwohl man nach dem Ende des Tutorials bereits ein Mount bekommt (einen Landspeeder, aber ich habe aus Star Wars Galaxies – Das komplette Onlineabentuer-Box einen AT-RT), ist man ewig unterwegs. Zum Glück muss man aber weder stark auf den Weg achten (Selbst Steilhänge nimmt man ohne Murren), bei den meisten Quests muss man am Ende jeder Stufe sogar nicht zurück zum Questgeber, sondern bekommt während des Einsatzes seine neuen Befehle. Dennoch lernt man schnell die Vorzüge kennen während der ganzen Laufer- und Fliegerei ein paar Züge im Star Wars Galaxies Trading Card Game zu machen. Ich bin zwar nicht gut darin (hänge schon am vierten Spiel der Kampagne) und zusätzliche Karten kauf ich mir ganz sicher auch nicht (kosten echtes Geld), aber ich muss den Hut vor SOE ziehen, die hier tatsächlich eine echte synergetische Goldgrube geschaffen haben. Und soweit ich mich mit Sammelkartenspielen auskenne, ist das hier auch wirklich gut digital umgesetzt.

Kampfgemecker
Aber wer denkt, jetzt würde ich endlich auf die positiven Dinge eingehen, der hat sich getäuscht. Es gibt noch einiges zu sagen. Zu den Kämpfen zum Beispiel:

Diese laufen prinzipiell auf dem Boden wie in allen anderen MMOs ab. Der eigene Charakter hat verschiedene Fähigkeiten und setzt diese auf Knopfdruck ein während beide Parteien sinnlos in der Gegend stehen. Wobei die KI tatsächlich manchmal auf den Wurf einer Granate reagiert und aus dem Weg geht bzw. generell ab und zu wie gestört in eine Richtung abhaut. Das sieht nicht nur dämlich aus, es ist auch wirklich nervig dann dem Typ hinterher rennen zu müssen um ihm endlich final eine auf die Schnauze geben zu können. Viel schlimmer ist jedoch das vollkommen unberechenbare Aggroverhalten.

Ich weiß nicht ob es die Schuld von Lag oder sonstigen Verbindungsproblemen ist, aber manchmal kann man durch einen Gegner durchlaufen ohne das er einen registriert, manchmal wird er erst aggressiv, wenn man schon 30 Meter weiter ist und in welchen Fällen man ein paar seiner Freunde mit zum Kampf einlädt, ist nie wirklich sauber erkennbar. Ab und zu ist es möglich jemanden inmitten von 20 anderen anzugreifen und nur er kommt und in anderen Fällen steht der Gegner vermeintlich alleine da, um dann plötzlich wie aus dem Nichts ein paar Freunde mitzubringen. Meistens das Todesurteil für den eigenen Charakter. Da kommt es ganz gelegen, dass man zuerst nur bewusstlos ist. Nach 10 Sekunden darf man einfach wieder aufstehen und weitermachen. Erst wenn man innerhalb der nächsten 60 Sekunden noch einmal stirbt, wird der Charakter mitsamt eines 10 Minütigen Debuffs in eine Hauptstadt seiner Wahl versetzt.

Und wenn wir schon dabei sind uns über die Verbindung aufzuregen: Betritt man ein Haus, erscheint es erst einmal leer. Wartet man jedoch einige Zeit (teilweise Minuten), erscheint plötzlich der Inhalt und reißt die gesamte Performance erst einmal in die Knie obwohl die Grafik aufgrund ihres Alters heute sowieso keinen Blumentopf mehr gewinnt. Die Landschaften sind leer, die Gebäude sind eckig und Details sucht man mit der Lupe – zumindest auf dem Boden. Im Weltall sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Um die negativen Aspekte jedoch jetzt nach über zwei Seiten endlich abzuschließen, noch eine kleine Geschichte:

Wirtschaftsgemecker
Vergangen Samstag war ich mal wieder in meinem kleinen TIE Fighter unterwegs und hatte den Auftrag einen ausgewachsenen Y1300 (gleiche Schiffsklasse wie der Millenium Falcon) zu plätten. Leider, dass wissen wir ja aus den Filmen, hauen die Turbolaser des Schiffs ganz schön rein und in wenigen Sekunden war mein kleiner TIE Fighter bewegungsunfähig – aber noch nicht zerstört. Das ist ein wichtiger Punkt, denn wird das Schiff zerstört, landet man vollständig repariert an der nächsten Raumstation. Aber ich war noch nicht ganz kaputt und anstatt den Selbstmordbutton zu drücken um den obigen Effekt zu erzielen, habe ich mich aus Frust einfach ausgeloggt. Das stellte sich nach dem Einloggen als Fehler heraus:

Das Reparieren des eigenen Schiffes ist erst am einfachsten nur im Weltall möglich. Da jedoch sowohl mein Reaktor als auch meine Triebwerke im Eimer waren, konnte ich nicht mehr ins All starten. Gut, geht man eben zu einem NPC-Händler und kauft sich ein Reparaturkit. Pustekuchen. Die Wirtschaft in Star Wars Galaxies wird komplett von Spielern kontrolliert. Dazu stellen Spieler in ihren Häusern NPCs auf und befüllen sie mit Gegenständen. Von anderen NPCs kann man nichts kaufen. Die nächsten Stunden habe ich also damit verbracht den ganzen Planeten nach Spielerhändlern abzusuchen, die entweder ein Reparaturkit haben oder ein Ersatzteil. Dass ich derzeit nur Anfängergegenstände nutzen kann (auf Stufe 7 bekommt man auf die nächste Stufe), erschwerte die Sache noch einmal. Frust pur und eine dämliche Designentscheidung in einer Welt die zum einen relativ wenig Spieler hat und zum anderen unzerstörbare Gegenstände nutzt und so die Wirtschaft durch nichts wirklich angekurbelt wird.

Endlich kein Gemecker!
Bleibt also die berechtigte Frage: Wenn alles so scheiße ist, warum zocke und vor allem bezahle ich für den Kram überhaupt? Das hat mehrere Gründe unter anderem:

– Die Welt ist wirklich groß und auch wenn sie nicht nach einem Crysis aussieht, macht das Entdecken vor allem als Filmfan richtig Spaß. Dass man an allen Ecken und Enden dafür sogar belohnt wird mit mehr oder weniger sinnlosen Gegenständen, erhöht den Anreiz noch einmal mehr.
– Der Legacy Quest erzählt bislang eine interessante und wirklich spannende Geschichte.
– Für das Imperium! Tot den Rebellen!
– Dank meines außerordentlichen Charmes habe ich bereits eine nette und hilfsbereite Gilde gefunden. Dadurch habe ich nicht nur bereits ein eigenes Haus in der Gildenstadt, sondern trainiere auch mein gesprochenes Englisch, da sie sich nur über Ventrillo unterhält – was bei der Umständlichkeit des Chats auch kein Wunder ist.
– Die Non-Combatklassen sind wirklich sehr interessant und es juckt mich von Tag zu Tag mehr doch jetzt schon einen zweiten Charakter aufzumachen

Der wichtigste Grund ist jedoch “Space Combat”. Als absoluter Fan von X-Wing, TIE Fighter und X-Wing Alliance juckt es mir schon seit Jahren in den Fingern endlich mal wieder in einen TIE Fighter einsteigen zu dürfen und Star Wars Galaxies stillt dieses Verlangen.

Zwar gibt es als Kritikpunkte dort draußen wie erwähnt die langen Wartezeiten auf den Flügen von einem Wegpunkt zum nächsten und die elendig langweiligen Eskortmissionen, aber die Dogfights, die einem am Ende immer erwarten, machen das alles wieder wett. Das vertraute “Piu Piu” der Laser, welches dank Force Feedback-Unterstützung nun endlich auch spürbar ist und die bekannten Geräusche der vorbeifliegenden Schiffe wecken vertraute Erinnerungen. Auch die Steuerung ist wie früher und man findet sich als Veteran sofort zurecht. Und im Gegensatz zu den Objekten auf den Planeten sind die Schiffsmodelle detailliert, der Weltraum farbenfroh und die Explosionen satt. Da macht es einfach Spaß sich hinter den Joystick zu klemmen und die stupiden Grindmissionen zu absolvieren bis man genug Erfahrung für die nächste Stufe und damit Zugang zur nächsten Hauptmission hat. Fast alles was man von früher kennt ist wieder vertreten.

Fazit
Was bleibt also von den vier Seiten über Star Wars Galaxies übrig, von denen mehr als die Hälfte äußerst negativ ist? Zum einen der Wunsch nach einem echten TIE Fighter 2 aus erfahrenen Händen. Zum anderen, dass ich noch viel mehr Positives zu erzählen hätte und sowieso noch nicht einmal ansatzweise alles gesehen habe bislang. Star Wars Galaxies hat sich definitiv ganz gut gehalten in den letzten sechs Jahren. Trotz der veralteten Bedienung macht es doch Spaß und das Star Wars-Feeling wird richtig gut eingefangen. Ob es jetzt vor dem NGE wirklich besser war oder nicht, kann und werde ich natürlich nie beurteilen können. Aber dass ich trotz der Kritikpunkte seit 10 Tagen eigentlich kein anderes Spiel mehr wirklich gespielt habe zeigt doch, dass es hier wirklich noch etwas zu holen gibt.

Da der Release von Star Wars – The Old Republic noch weit entfernt ist, eignet sich Star Wars Galaxies nach meinen bisherigen Eindrücken auf jeden Fall zur Überbrückung. Dank drei Spielen in einem, findet hier jeder seinen Fix und sollte so schnell keine Langweile bekommen. Aber am besten einfach mal die Trial mit 14 Tagen Spielzeit herunterladen. Wer will, findet mich (Fjolnara Sicarius) und den Clan FOO auf Europe-Chimaera. Kostenlose Häuser für alle, die in unserer Stadtgrenze bauen möchten!

Kessy

Anger Management

Wisst ihr warum ich heute schon wieder als Füller dienen muss? Nein? Soll ich es euch erzählen? Natürlich soll ich das: Neben den Arbeiten am Geheimprojekt spielt der Webmaster jetzt auch noch Star Wars Galaxies und findet dadurch logischerweise überhaupt keine Zeit um auch noch einen anständigen Eintrag auf die Beine zu stellen dieser Nichtsnutz! Das halte ich ganz persönlich davon:

Kessys böser Blick 2Kessys böser Blick

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal und wenn bis Montag nicht entweder der Bericht über Star Wars Galaxies, der Test zu Burnout Paradise oder die Kritik zu Star Wars: Republic Commando – Band 4 – Order 66 fertig ist, dann knuddel ich ihn zu Tode! Zumindest die ersten beiden Sachen sind sogar schon halb fertig geschrieben…

Sicarius

Reiner Tisch

Richard Garriott’s Tabula Rasa K.I.A.

Am 01.03.09 um exakt 00:00 Uhr war es also soweit: Die Verbindung zu den Welten von Richard Garriott’s Tabula Rasa brach nach einer vierstündigen Bane-Invasion ab. Als die letzten Reste der Menschheit sicher zurück auf die größtenteils zerstörte Erde gelangte, drückte die Geheimorganisation Penumbra auf der anderen Seite den roten Knopf. Foreas und Arieki und alles was sich auf ihnen befand ist nicht mehr. Die Schreibtafel wurde abgeschabt und steht bereit um mit neuen Worten gefüllt zu werden.

Aber bedeutet dies das Ende des Kampfes der Menschheit gegen die Bane? Unwahrscheinlich. Das plötzliche Erscheinen der technologisch weit fortgeschrittenen Neph an ihrer Seite hat gezeigt, dass die Horde nicht eher ruhen wird, bevor auch tatsächlich die gesamte Menschheit ausgelöscht wurde. Werden wir die Fortsetzung der Geschichte erleben? Nein. Obwohl die Entwickler bis zur letzten Minute noch mit neuem Content um sich geschmissen haben (Deployment 16 mit den langerwarteten Mechanzügen zwei Wochen vor Schluss, die Einführung einer weiteren Rasse vier Stunden vor Schluss und kurz vor dem endgültigen Aus durfte man sogar auf die Erde zurückgehen) und so zeigten was uns noch alles erwartet hätte, ist nach nur 1 1/2 Jahre die fantastische Reise bereits vorbei. Die Serversoftware steht nicht zur Verfügung und General British hat bereits letztes Jahr die Kapitulation unterzeichnet. Es bleibt also nicht mehr als eine Verpackung und eine ganze Menge Erinnerungen.

Erinnerungen an eine stimmige und detailverliebte Welt mit einer lebendigen Geschichte, der man die fantastische Kreativität von Richard Garriott an jeder Ecke anmerkte. Außerdem Erinnerungen an einen Entwickler, der sich nicht in einem geheimen Zimmer einschloss, sondern aktiv und mitten in der Community war ohne dabei an Professionalität einzubüßen. Und natürlich Erinnerungen an eine kleine aber feine Community, die bis zum bitteren Ende zusammengehalten und sich Richard Garriott’s Tabula Rasa zu eigenen gemacht hatte. Friday Night Fights ist nur das berühmteste Beispiel der Kreativität und Liebe der Community für “ihr” Spiel und wie sehr die Entwickler und Supportmitarbeiter bereit waren so etwas auch zu unterstützen.

Man mag mir vorwerfen, dass ich die ganze Sache jetzt nur durch tränenunterlaufene Augen betrachte, aber vier Jahre ist es nun her seitdem mich World of Warcraft in die Welt der MMOs entführt hat. Vier Jahre in denen ich bereitwillig meinen Horizont erweitert habe und in viele verschiedene Welten abgetaucht bin. Von Guild Wars, über Ultima Online, Merdiain 59 und Vanguard: Saga of Heroes bis hin zu The Lord of the Rings: Online, Age of Conan und The Chronicles of Spellborn ging die Reise abseits von World of Warcraft. Aber besonders im Vergleich zu letzterem, sind mir aus den wenigen Monaten Richard Garriott’s Tabula Rasa viel mehr Erlebnisse positiv in Erinnerung geblieben als in den vier Jahren World of Warcraft, in denen ich unzähliges mehr erlebt habe.

Richard Garriott’s Tabula Rasa war bei weitem kein perfektes Spiel. In vielen Ecken wie Crafting oder dem berühmten Endgamecontent mangelte es bis spät nach dem Release und bereits der viel zu lang andauernde Betatest hatte dem Spiel deshalb das Rückgrat gebrochen. Aber, ohne mich wiederholen zu wollen, anders als Vanguard: Saga of Heroes, dem man schnell anmerkte, dass hier der Wille zur Verbesserung größtenteils schon verflogen ist, glaubte Destination Games bis zu letzt an ihr Baby und ließ die Community das auch spüren. Aber vermutlich war diese Liebe von Anfang an im Weg.

NCSoft ist kein kleiner Publisher der verzweifelt versuchen muss jeden Cent aus einem Speil zu pressen weil sonst die Insolvenz droht (Grüße an Funcom!). Wer Spiele wie Lineage, das nach World of Warcraft immer noch die Rangliste der meisten Spielerzahlen anführt, gewohnt ist, vergibt keine Almosen. Und selbst City of Heroes, das auch nie wirklich den großen Durchbruch geschafft hat, hatte genug anfänglichen Erfolg um die Entwicklungskosten einzufahren und sein Überleben zu sichern.

Mit einer Entwicklungsgeschichte die der von Duke Nukem Forever in fast nichts nachsteht, musste deshalb den Oberen eigentlich von Anfang an klar gewesen sein, dass Richard Garriott’s Tabula Rasa lange Zeit ein Schuldenberg sein würde. Vermutlich wäre auch bereits lange vorher der Stöpsel gezogen worden, wenn nicht Richard Garriott noch im Hintergrund mit die Fäden gezogen hätte und mit seinem Namen dafür gerade stand. Erst als er am 11.11.2008 das sinkende Schiff endgültig verließ, war das Ende des Spiels tatsächlich besiegelt. Bis dahin gab es noch berechtigte Hoffnung auf eine längere Zukunft.

Nehmen wir also den heutigen Tag einmal zum Anlass an all die Titel zu denken, die den Fehler begangen hatten dem einzigen Genre anzugehören, bei dem es den endgültigen Tod tatsächlich gibt. Es mögen am Ende nur Spiele gewesen sein, aber sie waren für so einige unter uns lange Zeit ein wichtiger Teil unseres Lebens.

Motor City Online (29.08.2003), Earth & Beyond (22.09.2004), Asheron’s Call 2 (30.12.2005), Auto Assault (31.08.2007), The Sims Online (01.08.2008) Richard Garriott’s Tabula Rasa (28.02.2009) und all ihr anderen, deren Namen ich nicht einmal kenne: Ruht in Frieden! Es war eine schöne Zeit und ihr alle hattet es verdient weiterzuleben – auch ihr, die ich nicht gespielt habe.

PS: Da ich es am Donnerstag vergessen hatte, ich bitte noch einmal um Entschuldigung dafür, wünsche ich auch von hier aus noch einmal Azzkickr nachträglich alles Gute zum Geburtstag!
PSS: Seit heute ist Bagdadsoftware mittlerweile achten Jahre erfolgreich am Netz! Wie immer herzlichen Dank an alle, die der Seite seitdem die Treue halten. Ohne euch wäre sie schon lange zu einer Internetleiche verkommen!

Sicarius

Dawn of War II

Da der Eintrag am Montag nicht allzu viel Arbeit war, gibt es auch heute wieder etwas Handfestes. Zuallererst seit langem Mal wieder ein Test:

Warhammer 40.000: Dawn of War II (v1.1.2)
(Jetzt bei GamersGlobal)

Der Vorgänger hob sich mit seinem Fokus auf Taktik statt Basisbau und seiner Hatz nach Kontrollpunkten bereits stark von Command & Conquer & Co. ab. Teil 2 macht konsequent weiter: Nicht mehr Massen anonymer Truppen werden ins Gefecht geworfen, wir steuern kleine, aber feine Elitetrupps.

Rondrer war so freundlich über den (ursprünglichen) Text drüber zu lesen und ihm seinen Segen zu geben (nach einigen Korrekturen natürlich). Ich gebe übrigens zu, dass ich das Spiel noch nicht ganz durch habe (sieht man auch an meinen Achievements), aber für einen fundierten Test habe ich schon genug Stunden darin versenkt, die ich eigentlich sinnvoller ins Geheimprojekt hätte investieren sollen (nicht Jörg verraten). :smile:

Und da es vermutlich viele Leute interessiert, zum Abschluss des heutigen Eintrags noch ein “Angespielt”-Bericht: Tom Clancy’s EndWar (Screenshots)

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