Ganz ehrlich: so reizvoll es ist, einen neuen Computer zusammenzustellen, so muss ich doch zugeben, dass es schon mal mehr Spaß gemacht hat. Das liegt in der Hauptsache an zwei Faktoren: erstens, weil man – den unzähligen Foren sei Dank – auf Produktmängel oder Produktnachteile aufmerksam gemacht wird, die man eventuell niemals bemerkt hätte und zweitens, weil die Preisentwicklung der Komponenten (vor allem CPU, GPU, HDD und MB) ziemlich stark variiert und man mehr denn je den “richtigen” Zeitpunkt des Kaufs gar nicht treffen kann. Es stellt sich – zumindest wenn man sich über solche Dinge Gedanken macht – nicht das Gefühl ein, alles richtig gemacht zu haben. Weil man eben weiß, dass die Produkte nicht perfekt sind (früher hat man das höchstens vermutet) und weil man diese zudem noch zu einem “suboptimalen” Preis erstanden hat – trotz aller Mühe, genau dies zu verhindern.
Wenn es dann wie bei mir so ist, dass 80% aller Teile bereits geliefert wurden, man aber noch auf 20% warten muss, so ist das natürlich doppelt ärgerlich. Denn einerseits sinken die Komponenten, die sinnlos zuhause rumliegen zwischenzeitlich im Preis und andererseits verliert man sein 14-tägiges Rückgaberecht. Grundsätzlich hätte ich, wenn ich heute erst alles bestellen würde, 35 Euro sparen können. Das mag nicht viel erscheinen, vor allem angesichts des Gesamtpreises der neuen Maschine (1.600 Euro), ist aber dennoch ärgerlich. Immerhin: durch einen Anruf bei Mindfactory konnte ich nachträglich noch mal 15 Euro rausholen — guter Service.
Aber jetzt habe ich endgültig genug rumgeheult, kommen wir also langsam mal zum Höhepunkt. Im Folgenden zeig ich euch anhand einer hübschen Tabelle erstmal die Gegenüberstellung “alter PC vs. neuer PC”, um im Anschluss daran mit der detaillierten Erläuterung der Komponenten und meine Erwartungen an diese fortzufahren.
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Alter Computer |
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Neuer Computer |
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Prozessor: |
Intel Core 2 Duo E6600 |
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Intel Core i5-2500K |
Mainboard: |
Asus P5N32-E SLI Plus |
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Asus P8P67 Evo |
Speicher: |
Crucial Ballistix, 2 GB, DDR2, 800 Mhz, CL4 (1x R.I.P.) |
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TeamGroup Elite, 8 GB, DDR 3, 1333 Mhz, CL9
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Grafikkarte: |
Asus Geforce 8800GTX (R.I.P.) |
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EVGA 560GTX FPB |
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AMD Radeon 5670 |
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Soundkarte: |
Creative X-Fi Extreme Music |
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Creative X-Fi Extreme Music |
SSD: |
– |
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Crucial RealSSD C300, 64 GB |
HDD: |
Samsung Spinpoint F1, 500 GB |
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Western Digital EcoGreen, 2 TB |
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Samsung Spinpoint F1, 500 GB (R.I.P.) |
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Samsung Spinpoint F1, 500 GB (R.I.P.) |
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DVD-Brenner: |
Samsung |
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Sony Optiarc AD7261-S |
Kühler: |
Scythe Ninja 2 |
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Scythe Ninja 3 |
Gehäuse: |
NXZT Zero |
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Corsair Obsidian 700D |
Netzteil: |
BeQuiet Dark Power Pro, 600 W |
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Seasonic X560, semi-passiv |
Maus: |
Logitech MX518 |
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Logitech Performance Mouse MX |
Tastatur: |
Logitech Media Keyboard |
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Logitech Wireless Illuminated K800 |
Gamepad: |
Logitech Cordless Wingman |
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Microsoft X360 Wireless Controller |
Software: |
Microsoft Windows XP SP3 Microsoft Office 2003 Professional |
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Microsoft Windows 7 SP1 Microsoft Office 2010 Prof. Academic |
Als erstes muss ich ja mal feststellen, dass von allen mit Elektrik versorgte Teile meines alten Computers 40% den Geist aufgegeben haben. Das ist ziemlich erschreckend wie ich finde. So dürfte es auch nicht überraschen, dass ich bei Festplatten jetzt auf Western Digital statt auf Samsung setze und bei Grafikkarten nicht mehr auf Asus vertraue – obs was bringt, wird die Zeit zeigen.
Beginnen wir also mit dem PROZESSOR:
Typ:
Intel Core i5-2500KPreis:
170,00 EuroAlternativen:
Intel Core i5-2400, Intel Core i7-2600KErläuterung:
Dass ich von Sandy-Bridge ziemlich angetan bin, habt ihr ja schon im ersten Teil dieser Eintragsserie herausgelesen. Ich möchte jetzt auch nicht alle kleinen und für den Normalnutzer sowieso kaum spürbare Verbesserungen erläutern (z.B. VT-X, AFX, AES-NI). Auch ignoriere ich die neuerdings integrierte Grafikeinheit, da sie zwar ihren Zweck sehr gut erfüllt, für einen halbwegs ernsthaften Gamer (zumal ohne Z68-Board) aber nach wie vor recht sinnlos ist. Nein, ich lasse einfach mal Fakten sprechen, die ich dem sehr empfehlenswerten und 54-seitigen Computerbase.de-Artikel entnommen habe:
- Der Core i5-2500K ist schneller als alle bislang dagewesenen Vierkernprozessoren
- Er wird nur vom Core i7-2600K und vom “alten” Core i7-980X (6 Kerne) übertroffen
- In Spielen ist er sogar der aktuell zweitschnellste Prozessor (bei nur 2% Rückstand auf den i7-2600K)
- Im Idle-Modus ist er extrem sparsam und unterbietet den leistungstechnisch noch am ehesten vergleichbaren Core i7-960 um 24 Watt (Werte des Gesamtsystems). Selbst ein AMD Phenom X2 mit nur 2 Kernen verbraucht minimal mehr (2 Watt).
- Unter Last verbraucht er sage und schreibe 66 Watt weniger als der (langsamere) Core i7-960 und nur 10 Watt mehr als der AMD Phenom X2.
- Dabei liegt die maximale Kerntemperatur (unter den Bedingungen des Computerbase Testsystems) ganze 16° unter jener des Core i7-960 (natürlich bei gleichem Lüfter und Gehäuse).
- Und das Ganze für einen fast schon sensationell günstigen Preis. Der langsamere, stromhungrigere und heißere Core i7-960 kostet rund 55 Euro mehr. Ein AMD Phenom X6, mit sechs Kernen, welcher um exakt 33% langsamer ist, kostet ebenfalls etwas mehr (rund 20 Euro) — bei höherem Stromverbrauch natürlich. Und es muss angemerkt sein, dass dies die aktuellen Preise sind (24.04.11). Kurz nach dem Release des Core i5-2500K kostete der i7-960 noch 300 Euro (!) und der Phenom X6 noch 60 Euro mehr.
Wie ihr oben seht, habe ich zuerst auch über den Core i5-2400 und Core i7-2600K nachgedacht. Die Unterschiede: Ersterer lässt sich nicht so einfach (und bei weitem nicht so hoch) übertakten und ist niedriger getaktet, letzterer bietet etwas mehr Takt und zudem Hyperthreading, also die Simulation vier weiterer Kerne. Der i7-2600K setzt sich aber kaum von den i5-Modellen ab (besonders in Spielen), womit der Preis von etwa 250 Euro nicht gerechtfertigt erschien. Dagegen war der i5-2400 mit 160 Euro richtig günstig, weswegen ich ihn in meiner ersten Planung schon fest eingeplant hatte, da ich kein Übertakter bin und der i5-2500K damals noch knapp 190 Euro kostete. Erst als dieser schließlich auf 170 Euro fiel und die Preisdifferenz dann letztlich nur noch 10 Euro betrug, habe ich mich für dieses “mittlere Modell” entschieden. Vielleicht muss ich irgendwann ja doch mal an der Taktschraube drehen. Und für einen eventuellen Wiederverkauf isses sowieso besser, mit diesem Feature punkten zu können.
Leistungserwartung:
+ 220 %Versucht man das Unmögliche und vergleicht die Benchmarks des i5-2500K mit den damaligen des Core 2 Duo E6600 (die natürlich auf komplett anderen Systemen zustande kamen), so ergibt sich dieser natürlich nicht exakte Wert. Trotzdem dürfte der Leistungsgewinn mindestens auf diesem Niveau liegen. Vergleicht man die wenigen Benchmarks, die seit 5 Jahren dieselben sind und daher bei beiden CPUs zum Einsatz kamen, kommt man auf viel versprechende Werte. So erreicht der i5-2500K laut Computerbase 16.315 PC-Mark-Vantage-Punkte, der E6600 weniger als 4.000. Beim PDN-Bench von Paint.Net stehen 15 Sekunden ganzen 50 gegenüber. Meine Erwartung ist also ganz klar:
“alles sollte mindestens doppelt so schnell laufen und auch wirklich spürbar sein.”
So, jetzt habe ich über eine Komponente schon ne ganze Seite geschrieben. Eigentlich wollte ich ja an dieser Stelle noch fortfahren, aber ich denke, das wird für alle Beteiligten zu viel Input auf einmal, weswegen ich an dieser Stelle abbreche. In der nächsten Folge biete ich euch dann die Informationen über die restlichen Komponenten. Ja, ich plane, tatsächlich alle zu bringen! Das kann ja heiter werden…
PS: Die Sache mit den Erwartungen an Stromverbrauch gestaltet sich in ihrer Umsetzung als sehr schwer. Werte aus dem Internet heranzuziehen ist sinnlos, da dort immer die Werte des Gesamtsystems gemessen werden. Also hab ich meinen eigenen aktuellen PC mal per Strommessgerät analysiert. Und dies wollte ich dann auch mit dem neuen PC machen. Leider ist mir dann das Gerät abgeraucht (ich hab aber auch ein Pech…). Und jetzt steh ich vor der Frage, ob es sich lohnt, 20 Euro für ein Gerät auszugeben, dass mir sagt, dass ich mit dem neuen PC 2 Euro pro Jahre spare… Naja, wir werden sehen. Eventuell behandle ich das Thema dann im letzten Teil der Serie, wo ich euch von meinen echten Praxiserfahrungen berichten will.