Wie gut, dass ich ein Smartphone besitze, sonst könntet ihr diese Zeilen jetzt nicht lesen. Gestern gegen 13:30 Uhr hat mein Router nämlich sein Empfangssignal verloren und seitdem geht weder Telefon noch Internet. Sowas passiert natürlich immer abends, wenn nur noch der Spätdienst unterwegs ist. Je nach Größe der Kabelstörung wird das also frühestens heute Mittag behoben sein. Aber wie gesagt: Smartphone und damit ein mobiler Hotspot ist ja vorhanden. Ist ja nicht wie vor vielen Jahren, als über T-Online die komplette DNS-Range nicht mehr erreichbar war. Da hätte auch ein Handy nichts gebracht.
Aber nun genug davon. Lasst uns heute lieber mal wieder über etwas reden, worüber wir uns schon lange nicht mehr unterhalten haben: Filme, die jeder schon lange gesehen hat! Genauer gesagt über diese:
Wolverine – Weg des Kriegers (Extended Cut) (The Wolverine, 2013): Fans der Comics fragen sich immer wieder, warum gerade Wolverine der beliebteste Charakter der Filmumsetzungen des Comics ist. Aus meiner Sicht ist die Antwort die Gleiche wie bei Iron Man: Die perfekte Besetzung des Charakters. Während Robert Downey Jr. perfekt in der Rolle des Eisenmanns aufgeht, ist es hier Hugh Jackmann, der sichtlich Spaß daran hat die Sau rauszulassen. Sein Solo-Debüt mit X-Men Origins: Wolverine konnte zwar absolut nicht überzeugen und war, sagen wir es deutlich, der letzte Scheiß (zockt lieber das Spiel dazu, 1000mal besser!). Aber das war mehr dem Script und dem Regisseur geschuldet und weniger Jackman anzulasten.
Das wird auch bei Wolverine – Weg des Kriegers deutlich. Ja, die Geschichte ist wieder nicht besonders tiefgreifend und schon gar nicht großartig überraschend. Wolverine fliegt nach Japan, metzelt ein wenig, verliert seine Kräfte, metzelt weiter und am Ende ist wieder alles gut. Es reicht aber am Ende des Tages für diese Art von Film aus. Es ist quasi ein typischer Action-Flick inklusive der gleichen schnulzigen Romanze nur mit Ninjas und Mutanten. Aber anders als X-Men Origins: Wolverine, das einem vor allem wegen den extrem schlechten CGI-Effekten in Erinnerung bleibt, merkt man Regisseur James Mangold (Walk the Line, Knight and Day) doch an, dass er wesentlich mehr Erfahrung hat als Gavon Hood, der im B- und C-Movie-Sumpf rumstapft. Dank der größtenteils echten Stunts, ist das Ergebnis entsprechend trotz oder gerade der überschaubaren Anzahl an Mutanten ein unterhaltsamer Action-Film geworden. Und Jackman ist, wie mittlerweile gewohnt, einfach Wolverine. Ich kann mir derzeit einfach keinen anderen Schauspieler in dieser Rolle vorstellen.
Mein einziger Negativpunkt am Film ist (unter der Prämisse eines seichten Actionflicks), dass er ab 12 Jahren freigegeben ist. Wir sind uns sicher einig, dass Wolverine eigentlich kein jugendfreier Held ist. Natürlich kann ich auf das schlechte CGI-Blut des Vorgängers verzichten. Aber so ein paar abgetrennte Gliedmaßen oder blutbefleckte Krallen würden Jackman doch gut stehen. Ungeachtet dessen kriegt der Film von mir , wegen Hugh Jackman und weil die zwei Stunden fast wie im Fluge vergangen sind. Was man vom folgenden Machwerk nicht behaupten kann…
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise (Extended Edition) (The Hobbit – An Unexpected Journey, 2012): Ja, ich gehöre zu den ignoranten Langweilern, denen Der Herr der Ringe – Die Gefährten von allen drei Filmen am wenigsten gefallen hat. Aber im Vergleich zum ersten von drei Hobbit-Filmen war der geradezu ein Meisterwerk. Selbst im schlechtesten Arthouse-Film passiert übertrieben gesagt mehr als hier. Stattdessen bekomme ich (wünderschöne) Landschaftsaufnahmen von Neuseeland, die ich aber auch in der ersten Trilogie zu genüge hatte, viel zu viele nervige Gesangseinladen (von denen nur ein Bruchteil im Buch vorkommt!), einen bekifften Slapstick-Zauberer und eine unnötige lange Sequenz in der ich Zwergen beim Essen zuschaue. Da wird es mir wohl keiner übel nehmen, wenn ich etwas unruhig auf der Couch hin und her rutsche während des 3 Stunden andauernden Films. Und nein, dass die Vorlage sich an Kinder richtet ist keine zulässige Ausrede.
Und das sage ich völlig unabhängig vom Buch! Diesen Vergleich mache ich erst gar nicht. Zumal ich auf dem Papier durchaus begeistert war von Jacksons “Idee” auch Bestandteile der Anhänge einfließen zu lassen. Da stehen einige interessante Sachen drin, die ich gerne auf der großen Leinwand in geiler Optik genießen würde (speziell natürlich die Schlachten). Aber das Ergebnis ist ein völlig unnötig in die Länge gezogenes und 90% der Zeit absolut irrelevantes und langweiliges Geblubber. Es sind nur drei Szenen, die mir wirklich gefallen haben und in Erinnerung geblieben sind: Das Storyexposé am Anfang (wie immer genial in Szene gesetzt), die Besprechung zwischen Gandalf, Saruman und Galadriel in Rivendell und natürlich Bilbos Schlagabtausch mit Gollum. Das sind vielleicht 20 Minuten aus 182! Hoffentlich wird das im zweiten Teil besser. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise bekommt von mir auf jeden Fall nur jämmerliche . Ein Crysis kann mich mit seiner beeindruckenden Technik trotz seichtem Gameplay noch bei Laune halten. Aber von einem Fantasy-Film erwarte ich dann doch etwas mehr Unterhaltung neben schönen Bildern, wie man hieran sehen kann:
Pacific Rim (2013): Kriegt von mir ohne lange Nachdenken zu müssen volle . Ganz klar. Was anderes kann ich diesem Meisterwerk der denkfreien Unterhaltung nicht geben. Selbstverständlich darf man sich nicht allzu stark über die Geschichte um den finalen Kampf gegen die Kaijus den Kopf zerbrechen, sonst verliert man sich in den unzähligen Logiklücken. Aber sie reißt mich nicht raus und bildet einen guten Rahmen für das Wesentliche: Gigantische Roboter die sich in einem saumässig beeindruckenden CGI-Sturm auf offenem Meer einen Schlagabtausch mit reptilienartigen Monstern (Dinosaurier waren gerade ausverkauft) liefern! Sowas hat man auf der großen Leinwand in dieser Qualität einfach noch nicht gesehen! Außerdem: Ron Perlman. Mit Perlman macht man nie was verkehrt (auch wenn ich kein Fan von Hellboy II: Die goldene Armee bin)!
Wie kann man also diesen Film zumindest als männlicher Vertreter der menschlichen Rasse bitte nicht mögen? Wenn ich etwas zu bemängeln habe dann höchstens, dass die 131 Minuten viel zu schnell vorbei waren! Die Schlacht am Anfang mit den anderen Robotern (Russen und Asiaten) hätte beispielsweise noch ausgedehnt gehört. Die kamen viel zu wenig zur Geltung.
Und bevor jetzt einer anfängt zu meckern, nochmal: Es ist völlig seichte Unterhaltung auf geringstem Niveau. Aber verdammt noch Mal: Es sieht unendlich geil aus, bietet fast Non-Stop-Action (plus eine gute Dosis Perlman) und hat, anders als die Transformers-Trilogie keinen doofen Bumblebee, keinen nervigen Shia LeBeouf und mit Rinko Kikuchi die wesentlich ansprechendere Dame an der Seite des Helden! Da ist es mir am Ende des Tages völlig egal wie anspruchslos der Film eigentlich ist. Stattdessen stelle ich mir die Frage: Wer braucht da noch Godzilla?!
So viel also zu diesen uralten Schinken. Nachdem es diese Woche ja nicht mit Videos geklappt hat (Lösung ist in Planung), hoffe ich euch zumindest nächste Woche welche präsentieren zu können. Und zwar stehen Thief (was taugt der Reboot?) und Castlevania: Lords of Shadow 2 (dicke Collector’s Edition!) bereit – beide auf PC. Es sollte also nicht schon wieder zu Problemen bei der Aufnahme kommen.