Der Webmaster ist bekanntlich ziemlich schmerzfrei was alten “Scheiß” angeht. Egal ob es 1-Bit-Gepiepse (8-Bit ist schon modern für ihn), Stummfilme mit gefühlt 2 Frames pro Sekunde oder Schinken verfasst in alten Formen von Neuhochdeutsch ist (aktuell liest er die erste deutsche Übersetzung von Alice`s Abenteuer im Wunderland von 1869 – soviele völlig überflüssige “h”s habt ihr noch nie in Alltagswörtern gesehen!). Aber wie sieht es bei euch aus? Was ist eure Schmerzgrenze, was solchen Kram angeht? Oder hängt es vom Material ab? Also ihr würdet zwar einen Shakespear liegen lassen aber dafür einen Goethe lesen?

Das war es mit den Feiertagen für dieses Jahr. Der ganze Mai voll mit den Dingern und jetzt bis Ende des Jahres kein einziger mehr unter der Woche. Das freut den Arbeitgeber. Ich habe es dadurch aber immerhin geschafft endlich Assassin’s Creed: Revelations durchzujagen. Ging dann auch überraschend fix. Hatte ganz vergessen, dass diese Spiele dazu tendieren zugunsten der Geschichte am Ende stark linear und vor allem stark action-lastig zu werden. War hier entsprechend auch nichts anders.

Problem dabei ist immer, dass dann plötzlich das extrem schlechte Pacing und die verdammt vielen Ladezeiten (so kurz sie mittlerweile auch am PC sind) noch negativer auffallen. Da muss man nicht einmal speziell drauf achten, um die teilweise völlig ungeschickten Schnitte wahr zu nehmen. Und der Cliffhanger am Ende hätte natürlich auch nicht sein müssen. Dabei hatte ich ja schon Teil 3 etwas gespielt und wusste entsprechend, dass er direkt daran anschließt. Unterm Strich fand ich es aber, wie schon erwähnt, wesentlich besser als Assassin’s Creed: Brotherhood in fast allen Belangen. Entsprechend zücke ich nach längerem Überlegen tatsächlich doch die 4 von 5 Sics. Trotz allem Gemecker im letzten Eintrag, hatte ich unterm Strich Spaß. Und das ist ja das Wichtigste. Mal schauen ob ich direkt Teil 3 durchziehe (neu angefangen habe ich ihn schon).

Themenwechsel
Fronleichnam hatte allerdings noch einen weiteren Vorteil: Die Meetup-Gruppe traf sich mal wieder, um ins Kino zu gehen. Zwar meinte die Veranstalterin, dass sie zuerst nicht in den Film gehen wollte. Aber anscheinend hat sie ihr Freund am Ende dann doch noch breit geschlagen. Zum Glück, muss ich ganz klar sagen!

Mad Max: Fury Road (Poster)

Mad Max: Fury Road (Poster)

Mad Max: Fury Road (2015, Endzeit, OV in 3D) – Von mir gibt es kompromisslose 5 von 5 Sics. So massiv wie dieses bildgewaltige Werk hat mich schon lange kein Actionfilm mehr umgehauen. Was George Miller da auf die Leinwand gebannt hat ist ein absolutes Meisterwerk von dem sich extrem viele andere 08/15-Explosionsstreifen eine wirklich dicke Scheibe abschneiden sollten und das ich jedem nur empfehle sich mal anzuschauen – tatsächlich am besten sogar in 3D. Zwar gibt es eine “Ich schmeiß mal alles in die Kamera-Szene”. Doch die funktioniert an der Stelle überraschend gut und passt zum völlig überdrehten Rest des Films.

Als Laie glaube ich, dass das 3D gerade deshalb so gut funktioniert, weil Miller auf die gleiche Technik wie in der alten Trilogie zurückgreift. Sprich viele Szenen sind zwar in normalem Tempo gedreht worden, die Framerate wurde jedoch anschließend manipuliert und einen Ticken erhöht. Das verstärkt aus meiner Sicht den Tiefeneffekt noch einmal mehr. Und auch grundsätzlich muss ich sagen, hatte ich in Sachen Augen dieses Mal wesentlich weniger Probleme (=fast keine) als vor kurzem bei Avengers: Age of Ultron. Das kann aber auch einfach dran liegen, dass es nun schon der zweite 3D-Film für mich war.

Max wer?

Technisch gesehen handelt es sich um den vierten Teil der Mad Max-Reihe. Doch der namensgebende Max Rockatansky (alle Charaktere sind ungefähr so tiefgründig wie ihre Namen…) spielt gar nicht so wirklich die Hauptrolle im Film. Er ist einfach gehalten und in gewisser Weise nur der rote Faden für den Zuschauer. Aber weder hat Tom Hardy sehr viele Dialoge (wobei der gesamte Film sehr Dialogarm ist), noch macht er wirklich viel. Er ist einfach nur da. Der Star des Films ist stattdessen eine Dame: Imperator Furiosa (Charlize Theron). Sie ist es, die den Tanklaster fährt (“War Rig”), um damit Benzin aus einem Nachbarort zu holen wie sie es schon so oft in ihrem Leben getan hat. Doch dieses Mal hat sie nicht nur Wasser geladen, sondern auch die Ehefrauen des widerlichen Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne). Sie will sie aus der Gefangenschaft befreien und zum “Grünen Platz” bringen, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Also kapert sie kurzerhand die War Rig während Joe sein ganzes Lager auf die Verfolgungsjagd schickt (und auch selbst mitmischt).

Mad Max: Fury Road (Warner Bros. Promobild)

Mad Max: Fury Road (Warner Bros. Promobild)

Aber ich bresche schon wieder zu weit vor. Wer Mad Max mit einem damals noch fantastischen Mel Gibson tatsächlich nicht kennt (was hast du mit deinem Leben bislang angestellt?!): Es gab einen Atomkrieg und die gesamte Erde ist nur noch ein Haufen Wüste. Mittendrin ist Max, ein ehemaliger Cop, der einfach nur versucht in dieser unmenschlichen Umgebung voller Gefahren (sowohl von der Umwelt als auch den anderen Hinterbliebenen) zu überleben. Mehr müsst ihr gar nicht wissen. Weder ist der Hund dieses Mal wieder dabei noch knüpft Mad Max: Fury Road großartig an Mad Max: Beyond Thunderdome an (was auch ganz gut ist, weil der Film ist nicht so wirklich der Brüller). Stattdessen wird euch im Intro innerhalb von wenigen Minuten das Wesentliche eingebläut und schon startet die erste Verfolgungsjagd an deren Ende Max von Joes Schergen gefangen wird und somit in die Nähe von Furiosa kommt.

Pausenlose Action

Zwei Stunden dauert der Film. Zwei Stunden, in denen ihr euch keine Sekunde langweilen werdet. Zwar gönnt euch das Werk die eine oder andere Pause, um zumindest den Anschein von Charakterentwicklung zu erwecken. Aber die habt ihr auch absolut notwendig, um das jeweils vorangegangene Actionfeuerwerk zumindest ein wenig Verdauen zu können. Rasant, überdreht und abgefahren – das sind die drei Wörter, die am besten beschreiben was da auf der Leinwand passiert. Und das meiste davon sind sogar echte Stunts und nicht nur computer-generiertes Chaos!

Mad Max: Fury Road (Wanrer Bros. Promobild)

Mad Max: Fury Road (Wanrer Bros. Promobild)

Gleichzeitig ist es nicht so, dass die erste Actionsequenz genauso abläuft wie die letzte. Nein, Miller bringt immer wieder Variationen in den Kampf zwischen den unterschiedlichsten Fahrzeugen (von Motorrädern über Mustangs bis zu ausgewachsenen Monstertrucks und SUVs – natürlich alle passend extrem Endzeitlich aufgemotzt!). Entsprechend ist ein Makel des Filmes, wenn man davon überhaupt sprechen kann, höchstens, dass zu viele der coolen Fahrzeuge aus Joes Entourage wenig bis gar nicht so richtig zur Geltung kommen. Kaum ins Bild gefahren, schon vergeht es in einer Wolke aus Feuer – um es vielleicht etwas übertrieben auszudrücken.

Beim Christoph meint: Anschauen ist zumindest für die männlichen Vertreter unserer Rasse eine absolute Pflicht. Zwar ist der Film wie gesagt überraschend Frauenlastig (und das finde ich auch extrem gut!). Aber am Ende des Tages geht es vor allem um eines: Krasse Karren, die sich fulminante Gefechte liefern und am Ende in einem riesigen Feuerball aufgehen. Wer sich darauf einstellt, wird den Abend seines Lebens haben. Versprochen. Der Hype ist auf keinen Fall übertrieben und vollkommen gerechtfertigt.

Egal ob ihr noch klassisch Wörter auf totem Baum gedruckt verschlingt oder hochmodern mit eReader unterwegs seid: Bücher hatten, haben und werden immer ein sehr mobiles Unterhaltungsmedium sein. Aber nur weil man seine Lieblingslektüre theoretisch im Zentrum eines Vulkans lesen könnte, bedeutet das nicht gleich, dass es tatsächlich Spaß macht.

Was ist euer Lieblingsort an dem ihr zum Buch/Zeitschrift/Tablet/Smartphone/wasauchimmer greift und in Ruhe hunderte von Zeilen verschlingt? Ganz klassisch auf der Couch? Oder doch lieber im Bett? Völlig ungesund auf der Toilette? Draußen auf dem Balkon mit der Sonne im Gesicht? Oder gar auf einer Parkbank umgeben von Entengeschnatter?

Sicarius

Offenbarung der Attentäter

Assassin`s Creed: Revelations (Herstellerbild)

Assassin`s Creed: Revelations (Herstellerbild)

Das Thema der Länge von Spielen hatten wir ja schon sehr oft. Wenn ich lese, dass man mit The Witcher 3: Wild Hunt gut 200 Stunden beschäftigt ist, schüttele ich entsprechend nur ständig mit dem Kopf. Das kann doch einfach keinem solange Spaß machen?! Sehe ich aktuell auch wieder bei Assassin`s Creed: Revelations. Mit durchaus etwas Erschrecken habe ich diese Woche festgestellt, dass ich erst gut bei der Hälfte der Geschichte angelangt bin. Zugegeben: Ich habe mich auch erst einmal mit allem anderen beschäftigt und die ganzen Fleißarbeiten erledigt (Sachen sammeln, Nebenaufgaben erledigen und dergleichen). Aber gerade deswegen habe ich wieder einmal den Punkt erreicht wo mir das Spiel anfängt etwas auf den Geist zu gehen (zuletzt auch mit Borderlands 2 wieder aufgehört, wobei dafür auch der Power-Creep verantwortlich ist – plätte alles mit einem Schuss mittlerweile). Echt schlimm irgendwie. Aber jetzt ziehe ich das auf jeden Fall durch, damit ich es endlich hinter mir habe und mich auf den nächsten Teil stürzen kann – also nachdem ich mich wieder ein wenig von der Serie erholt habe.

Da ist mir mittlerweile tatsächlich sogar die Call of Duty-Reihe lieber. Die kommt zwar auch jährlich, ist aber auch nach maximal sechs Stunden auch schon wieder vorbei. An einem Assassin`s Creed-Titel hänge ich hingegen mindestens 15 Stunden+ und mache immer und immer wieder das Gleiche. Entsprechend gestöhnt habe ich bei der Ankündigung von Assassin`s Creed: Syndicate so cool das viktorianische Setting auch ist (wobei es in Bloodborne cooler wirkt).

Neuerungen, die keiner braucht oder will?

Natürlich: Es gibt hier und da Neuerungen in jedem neuen Assassin`s Creed-Titel und Teil 4 war dank Schiffchen fahren definitiv ein erholender Segen. Aber die beiden “großen” Neuerungen in Revelations lassen mich absolut kalt beziehungsweise nerven mich sogar nur. Gemeint sind zum einen die Bomben, die ich bislang immer nur benutzt habe, wenn es das Spiel von mir verlangt hat. Zum anderen das ganze Gedöns mit dem Assassinen-Stützpunkten, die ihr erst von den Templar erobern müsst (das macht halbwegs Spaß) und dann in einer Art Tower-Defense-Variante verteidigen müsst (das macht überhaupt keinen Spaß), wenn ihr zu viel Aufmerksamkeit auf euch gezogen habt (es reicht schon das Renovieren von Läden!).

Assassin`s Creed: Brotherhood (Herstellerbild)

Assassin`s Creed: Brotherhood (Herstellerbild)

Und dennoch stelle ich immer wieder fest, dass das grundlegende Spielprinzip dann doch irgendwie weiterhin Laune macht solange man es nicht übertreibt und 20 Assassin`s Creed-Titel hintereinander durchjagt beziehungsweise versucht wie ich in einem 100% zu erreichen. Das historische Konstantinopel (heutzutage als Istanbul bekannt) ist auch vier Jahre nach Release immer noch eine beeindruckende Kulisse bei der es, anders als beim gefühlt äußerst flachen Rom in Assassin`s Creed: Brotherhood (war 2011 ein Bagdadsoftware NOCA-Nominierter für das beste Action-Adventure) wieder Spaß macht die hohen Türme (Minarette in diesem Fall) hochzuklettern und die Umgebung anzuschauen.

Kleines Detail

Dass das Klettern wieder mehr Spaß macht, liegt aber auch noch an der anderen signifikanten Neuerung im Vergleich zum Vorgänger: Dem Hookblade. Das ersetzt euren versteckten Dolch im Handgelenk durch eine Kombination aus Greifhaken und Waffe mit der ihr zum einen auch weiter entfernte Vorsprünge erreichen könnt und, ganz wichtig, zum anderen weitere Sprünge ausführen könnt. Laut Wikipedia wird dadurch die Navigation durch die Stadt um 30 Prozent beschleunigt und was soll ich sagen: Das ist die beste Idee, die je ein Spieldesigner hatte seit der Möglichkeit in BioShock 2 Plasmide und Waffen gleichzeitig zu benutzen. Ganz einfach weil ihr damit wesentlich zügiger unterwegs. Und dann bekommt ihr das Ding auch noch fast sofort am Anfang des Spiels. So muss das sein!

Aber wie gesagt ändert leider auch das nichts daran, dass ich so langsam mal fertig sein möchte. Es ist definitiv der schwächste Teil der Ezio-Geschichte und ich spiele mittlerweile definitiv nur noch weiter, um endlich die Sache abhaken zu können, also zu erfahren wie es mit dem bislang besten Hauptcharakters der Assassin`s Creed-Serie zu Ende geht. Danach werde ich aber wohl keine weiteren Gedanken mehr an Assassin`s Creed: Brotherhood und Assassin`s Creed: Revelations mehr verlieren und stattdessen nur Assassin`s Creed II als den absoluten Höhepunkt der Reihe in Erinnerung behalten. Es ist damit auch der einzige Teil der Serie, dem ich jedem ans Herz lege unbedingt mal zu spielen. Kann auch gerne wieder meinen SimCity 2000-Vergleich auspacken. Ihr wisst schon: Die perfekte Kombination aus Spielspaß und Komplexität.

Doof!

Assassin`s Creed: Revelations (Herstellerbild)

Assassin`s Creed: Revelations (Herstellerbild)

Übrigens auch so ein massives Problem der Serie mittlerweile: Der ständige Wechsel des Hauptcharakters. So massiv die Spannungskurve bei er Altaïr/Ezio/Desmond-Quadrilogy auch ab Brotherhood nach unten ging: Wenigstens hatte ich Interesse daran und die Möglichkeit ihre Geschichte über mehrere Spiele hinweg zu erleben. Jetzt, wo mir Ubisoft mir jedes Jahr mehrere neue Hauptcharaktere vor die Nase setzt, die nur absolut vage Verbindungen zum Vorgänger haben (wenn überhaupt), fehlt dieser zusätzliche Anreiz mich doch noch irgendwie durchzubeißen, um zumindest zu erfahren wie es weiter geht. Zumal nun nicht nur mehr die ganze Animus-Sache anscheinend keinerlei wirkliche Rolle mehr spielt, sondern auch der ewige Kampf “Assassinen gegen Templar” von den Entwicklern irgendwie nur noch als “Muss” angesehen und entsprechend stiefmütterlich behandelt wird.

Wobei das sicherlich auch ein Stück weit daran liegt, dass eben nun mehrere Asassin`s Creed-Spiele parallel in Entwicklung sind und sich vermutlich keiner mehr so wirklich traut die Hoheit über das Gesamtbild hat. Aber ich werde mich selbstverständlich weiter durchbeißen und nach und nach endlich jeden einzelnen der Titel endlich durchspielen. Auch wenn ich mittlerweile schon gut vier Jahre hintendran bin und es nur mehr statt weniger Spiele werden.

Bis Montag!

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