Cosplayer gibt es mittlerweile überall. Nicht nur auf jeder noch so kleinen Messe, auch bei Mitternachtsverkäufen oder Kinopremieren sieht man engagierte Fans in ihren meist selbstgemachten Kostümen rumstehen. Die porträtierten Charaktere reichen dabei von den üblichen Sephiroths und Clouds bis hin zu den obskursten Insiderwitzen und die Qualität rangiert von “hat sich einen schlecht bemalten Karton über den Kopf gezogen” bis hin zu wahrlich beeindruckenden und vorbildtreuen Verkleidungen. Aber nicht jeder mag Cosplayer bzw. behandelt sie wie normale Menschen und findet ihr Handwerk beeindruckend. Wie schaut es entsprechend bei euch aus? Findet ihr Cosplay super? Wenn ja: Auch wenn es mal nicht eng anliegende Latexkostüme sind? Habt ihr vielleicht sogar schon einmal selbst “gecosplayed”? Oder haltet ihr die Damen und Herren allesamt für bekloppt?

Maria Titova bei den Berlin Masters 2013 (Quelle: YouTube)
Kennt ihr rhythmische Sportgymnastik? Nein? Also bitte. Diese Turnsportart ist doch sogar seit 1984 bei Olympia vertreten! Da tanzen vor allem Frauen mit Hula-Hopp-Reifen, einem 6-Meter-langen Band an einem Stab, zwei Kegeln, einem Ball und einem Seil zu Musik auf einer Matte rum. Also nicht alles gleichzeitig. Das sind unterschiedliche Disziplinen, die sie jeweils absolvieren müssen (bei Wettkämpfen vier Stück) und Punkte dafür erhalten. Am Ende gewinnt diejenige, die die höchste Gesamtpunktzahl hat. Erschwerend kommt wohl dazu, dass sich das jeweilige Handgerät zu jeder Zeit in Bewegung befinden muss während man durch die Gegend turnt. Sieht vor allem beim Band durchaus beeindruckend aus, wenn das so schick flattert. Müsst ihr euch unbedingt mal bei YouTube anschauen. Ich persönlich bin übrigens Fan von den Küren Ball und Band. Die beiden Disziplinen sehen irgendwie am imposantesten aus.
Wie ich gerade jetzt darauf komme? Die olympischen Spiele finden doch erst nächstes Jahr wieder statt? Bin ich etwa auf meine alten Tage plötzlich zum Leistungssportler geworden? Hat mich meine Begleiterin einer Gehirnwäsche unterzogen und jetzt interessiere ich mich nur noch für Frauenthemen? Nein, natürlich nicht. Aber wir schauen gerade gemeinsam eine japanische Anime-Serie, die sich um diese Sportart dreht. Ja, ich weiß: Klingt äußerst komisch. Aber man muss das vermutlich mehr als Metapher für den Leistungsdruck sehen, unter dem die Jugendlichen dort drüben in der Schule stehen. Oder irgendeiner hat halt eine Marktlücke gefunden. Kann auch sein . Aber von was rede ich überhaupt?
Hikari – Die kleinen Superstars (Hikari no Densetsu, 1986, japanische Anime-Serie mit 19 Folgen, DV) – Die Serie lief in Deutschland anno 1994 auf RTL2 (kann mich auch dunkel dran erinnern mal reingeschaut zu haben), war aber wohl nicht ganz so erfolgreich wenn man sich anschaut wie viel Mühe man sich mit der deutschen Synchronisation gegeben hat, nämlich keine. Das Intro und das Outro sind zum Beispiel komplett anders (und wesentlich kürzer) als im Original und trotzdem noch gekürzt (das völlig eintönige deutsche Lied wird einfach mittendrin leiser mit Schwarzblende und los geht die Folge). In Japan lief die Serie aber auch nur zweimal im TV. 1986 erstmals und dann 1988 nochmal zu den Olympischen Spielen in Seoul.
Passte da ja ganz gut, denn im Anime (und dem dazugehörigen Manga mit 16 Bänden von Izumi Asou) geht es um das namensgebende Mädchen Hikari. Die ist ein vielversprechendes Mitglied im Rhythmischen-Gymnastik-Verein ihrer Sportschule hat aber so ein paar psychologische Probleme in Form von fehlendem Selbstbewusstsein (kann ich durchaus mitfühlen) obwohl sie eine klasse Leistung abgibt und sich so zur ernsthaften Konkurrenz für Hazuki entwickelt. Hazuki hingegen ist die japanische Königin der rhytmischen Gymnastik und ebenso Mitglied in ihrem Verein (scheint eine erstklassige Sportschule zu sein). Zu allem Überfluss verliebt sich Hikari aber auch noch in Hazukis Freund (ja, es ist SO eine Geschichte). Es wird also nicht nur um die japanische Meisterschaft gekämpft, sondern auch um die Liebe. Und natürlich wäre das Liebesdreieck nicht perfekt, wenn Hikari nicht auch noch einen heimlichen Bewunderer hätte (ein Gitarrenspieler aus einer Band). Da fließen die Hormone nur so aus dem Bildschirm!
Guggt ned so dumm! Die Serie ist durchaus mehr auf Mädchen als Zielgruppe ausgelegt obwohl haufenweise junge Dinger in eng anliegenden Kostümen vorkommen, die in diesem Outfit interessante Verrenkungen machen. Wie im echten Sport halt auch. Das müsste euch doch schon das Cover gezeigt haben.
Ersteindruck
Bislang haben wir die ersten fünf Folgen (eine DVD) mit je 25 Minuten durch und ich muss tatsächlich zugeben, dass ich mich noch nicht gelangweilt habe. Vom Stil her ist der Anime erfreulich “normal” (keine Nahaufnahmen mit komisch verzerrten Gesichtern) und es gibt ein vergleichsweise hohes Tempo. Selbst die Wettkämpfe und Trainingseinlagen werden nach dem ersten Mal zack-zack abgehandelt. Man weiß ja nun um was es geht und noch weitere Montagen aus gefühlt 30 Standbilder von fliegenden Damen braucht man einfach nicht. Wobei die Animationen durchaus gut gelungen sind (gebe allerdings zu, dass ich natürlich noch nicht die Erfahrung habe, um das wirklich gut einschätzen zu können) und es vor allem in diesen, mit klassischer Musik unterlegten Sequenzen Spaß macht zuzuschauen.
Die Geschichte ist hingegen voller Klischees und somit ein Stück weit vorhersehbar. Aber man fiebert trotzdem mit und will wissen, wie es mit Hikari weitergeht. Wird sie es bis ganz oben schaffen? Wird sie mit Ohishi zusammenkommen? Wird sich das andere, gekränkte Mädchen mit ihr wieder versöhnen? Vermutlich ist die Antwort auf alles “ja”, aber der Weg ist bekanntlich das Ziel und ich freue mich tatsächlich darauf die Serie weiterzuschauen. Wie gesagt: Keine Oskar-verdächtige Unterhaltung aber doch nett gemacht und unterhaltsam. Für Männer zwar sicherlich keine Empfehlung (wenn man nicht sowieso das Genre mag) aber anschauen kann man sie sich definitiv. Außerdem hat die Serie mich tatsächlich dazu motiviert eine 30minütige Zusammenfassung der letzten Qualifizierung zur Weltmeisterschaft in der rhythmischen Gymnastik 2012 auf YouTube anzuschauen! Entsprechend kann ich auch noch bestätigen, dass die Darstellung in den Folgen durchaus realitätstreu ist. Und wenn ein Unterhaltungsmedium es schafft mich dazu zu bringen über das jeweilige Thema weiter im Internet zu recherchieren, dann hat es zumindest irgendetwas richtig gemacht.
Aber nein: Am Donnerstag gibt es keine Umfrage darüber, ob ihr auf rhythmische Gymnastik steht. Vielleicht ein andermal . In diesem Sinne: Bis Montag!
PS: So langsam brauche ich glaube ich auch noch einen Anime- und Mangatag…
Die meisten Bands würden sich durch ihre Live-Auftritte finanzieren, heißt es. Die wenigsten könnten tatsächlich von den CD-Verkäufen und eventuellen Lizenzdeals leben. Und angeblich ist auch der Großteil der Künstler (je nach Genre versteht sich) tatsächlich wesentlich besser Live und in Farbe als auf dem durchproduzierten Album. Andererseits: Die Preise für ein Konzert liegen je nach Bekanntheitsgrad locker mal über 100 Euro, auf Festivals hat auch nicht jeder Lust und überhaupt sind meist die anderen Menschen das nervigste am ganzen Event.
Stellt sich entsprechend die Frage: Gebt ihr euch noch regelmäßig Liveevents? Geht ihr nur zu eurer Lieblingsband? Ist euch selbst das zu stressig und ihr schiebt lieber die Blu-ray mit der Live-Aufnahme in den Player und spielt sie über eure 7.1-Surround-Sound-Anlage ab? Oder interessiert euch “Live” grundsätzlich nicht?
DLCs waren ja bereits ein Stück weit ein Motivationskiller als es damit anfing diese schon teilweise lange vor Release detailliert anzukündigen. Warum soll ich einen Titel heute spielen, wenn in den nächsten Monaten noch zusätzliche Inhalte erscheinen, die potentiell das Spielerlebnis noch weiter vertiefen und verbessern? Da warte ich doch bis die Entwickler endlich alles gemacht haben, was sie machen wollen und erlebe dann alles auf einmal und komplett. Und natürlich mit dem zusätzlichen Bonus, dass ich auch noch weniger bezahle und der jeweilige Titel fehlerfreier ist als zu Release.
Mittlerweile ist die Situation noch schlimmer geworden. Egal ob es “Enhanced Edition”, “Director’s Cut”, “Definitive Edition” oder irgendwie anders genannt wird – was mit CD Project RED und The Witcher seinen Anfang nahm, ist nun im Mainstream angekommen. Immer mehr Entwickler entdecken den Re-Release als Chance für sich ihrer ursprünglichen Vision noch näher zu kommen (Divinity: Original Sin), grundlegende Fehler und Unzulänglichkeiten auszubügeln (Wasteland 2) und gleichzeitig entweder noch mehr Geld zu verdienen oder vielleicht im zweiten Versuch endlich Erfolg zu haben (Dex). Wobei man fairerweise sagen muss: Die meisten dieser erweiterten Fassungen sind für Erstkäufer kostenlos, was definitiv zu begrüßen und lobenswert ist. Nur in sehr wenigen Fällen werden sie noch einmal (meist zum reduzierten Preis) zur Kasse gebeten (Dark Souls II).
Ist doch alles super!
Kostenlos für Erstkäufer? Wie kann ich da nur was dran auszusetzen haben? Wer beim ersten Mal nicht zugeschlagen hat, bekommt gleich das beste Spielerlebnis und alle anderen, die es von Anfang an unterstützt haben, kriegen oftmals ein zweites weil gefühlt komplett anderes Spiel umsonst. Und ja, es ist auch genial, dass die Entwickler ihren Titel nicht einfach links liegen lassen bzw. nur die nötigsten Probleme rauspatchen. Stattdessen werden die Dinge anständig angegangen und kein Stein auf dem alten gelassen, um das bestmögliche Spielerlebnis zu schaffen.
Was selbstverständlich jetzt nicht bedeutet, dass die erste Version nicht unter den gegebenen Umständen das bestmögliche Spielerlebnis war. Divinity: Original Sin hatte zwar seine Ecken und Kanten, war aber trotzdem das Rollenspiel des Jahres 2014 wenn nicht sogar des aktuellen Jahrzehnts (Zitatquelle benötigt). Aber Zeit und Geld sind nun einmal endlich Ressourcen. Da muss entsprechend irgendwo die Schere angesetzt werden, wenn man nicht Blizzard, Nintendo oder Jonathan Blow heißt (der aber mittlerweile auch pleite ist, weil er schon so lange an The Witness werkelt – am 26.01.2016 ist es endlich soweit!). Und besser als Early Access ist es allemal, schließlich haben die Spieler schon was halbwegs Anständiges in der Hand während sie auf die “echte” finale Version warten (von der sie zu dem Zeitpunkt auch noch nichts wissen). Zumal es wie früher bei den Addons anfangs gar nicht bekannt ist, dass so eine Version kommen wird.
Damals
“Addons” sind auch ein gutes Stichwort. Es stellt sich berechtigterweise die Frage, was mit dem klassischen Addon ist. Dem Zusatzpaket, das früher bei erfolgreichen Titeln nachgeschoben wurde und auch schon dort mitunter das Hauptspiel überarbeitete/verbesserte. Bestes und vorbildlichstes Beispiel ist dafür übrigens immer noch Gothic II: Die Nacht des Raben. So ein geniales Spielsche…müsste ich definitiv mal wieder rausholen und durchspielen. Hach ja *in Erinnerungen schwelg*. Aber ich schweife ab. Addons/Addins unterscheiden sich von DLCs ja nur dadurch, dass sie eben nicht vorher angekündigt waren und eben alles auf einmal kam. Dafür halt meist erst ein oder zwei Jahre später. DLCs sind dagegen der schnelle Fix und das über mehrere Monate verteilt.
Deswegen mochte ich allerdings die alte Arte des Expansion Packs viel lieber. Da hatte ich Zeit mich durch das Spiel durchzuarbeiten und konnte mich dann anschließend freuen mit reichlich Abstand es noch einmal zu tun oder zumindest durch die Zusatzinhalte. Und das ist auch schlicht mein Problem mit dem aktuellen Trend. Ich weiß “#FirstWorldProblems”, aber ihr seid hier beim Christoph. Hier reden wir doch bekanntlich nur über sowas .
Der Kern der Sache
So sehr ich mich auf die Enhanced Edition von Divinity: Original Sin freue und so super die neuen und überarbeiteten Features auch klingen: So richtig Lust darauf schon wieder 70 Stunden darin zu versenken habe ich noch nicht wirklich (gilt allerdings auch für Teil 2 – der aber ja auch noch einige Zeit auf sich warten lässt). Gleichzeitig habe ich keinerlei Bedürfnis die anderen Titel noch weiter zu spielen, bei denen jetzt schon bekannt ist, dass in ein paar Monaten eine verbesserte Version kommt.
Mal ganz abgesehen von meiner weiterhin fehlenden Motivation überhaupt etwas großartig zu spielen. Wobei der Release der Enhanced Version von Risen 3: Titan Lords tatsächlich dazu geführt hat, dass ich es jetzt wieder weiterspiele. Entsprechend hatte die Veröffentlichung tatsächlich etwas Gutes. Aber das geht halt nur bei den wenigsten dieser Editionen (Two Worlds II war noch so ein positives Beispiel). Die meisten zwingen einen (aus durchaus nachvollziehbaren Gründen versteht sich) wieder von vorne zu starten. Warum soll ich mich also weiter mit einem suboptimalen Spielerlebnis abgeben (wenn es perfekt wäre, wäre keine Überarbeitung notwendig). Zurück in den Schrank oder bereits im (virtuellen) Ladenregal stehen gelassen heißt entsprechend die Devise. Und wie sage ich immer so schön? Das ist schade.
Andererseits bin ich bekanntlich nicht die Norm was mein Spieleverhalten angeht. Vor allem die Hardcorefans sind sicherlich sofort wieder bereit noch einmal von vorne zu starten und freuen sich darauf die gleiche Geschichte noch einmal in anders zu erleben. Ich bin entsprechend gespannt auf eure Meinung dazu (muss ja nicht immer nur im Donnerstagseintrag sein).
PS: Ach und mich nervt auch noch, dass dadurch die Spieltitel so ewig lang werden, wie man an den Screenshot-Untertiteln sehen kann…
Damals, in den 90igern, als es noch Grafikarten für 2D gab und später die ersten 3D-Karten das Licht der Welt erblickten, gab es haufenweise Hersteller. Elsa, 3dfx, Riva, Matrox und wie sie alle hießen sorgten für ein reichhaltiges aber sicherlich auch ein Stück weit unübersichtliches Angebot an Beschleunigern. Heutzutage sieht die Situation etwas anders aus. Für die Videospieler unter uns gibt es die Wahl zwischen AMD und nVidia. Und selbst bei dieser begrenzten Auswahl gibt es seit einiger Zeit einen klaren Trend zum grünen Logo (nVidia). Entsprechend ist die heutige Frage: Welcher Hersteller sorgt in eurem Rechner dafür, dass ihr PAC-MAN auf 1080p mit 60fps zocken könnt? Und vermisst ihr die Zeiten, wo eure Auswahl größer war?