Tokyo Game Show 2015

Tokyo Game Show 2015

Letzte Woche fand in Japan die Tokyo Game Show statt. Übersieht man leicht, diese Messe. Zwar ist sie die größte ihrer Art im asiatischen Bereich aber für uns im Westen gibt es dort nur extrem wenige Neuigkeiten. Das liegt zum einen an der Zielgruppe, die ganz klar der Heimatmarkt ist während die E3 und die gamescom internationaler ausgerichtet sind. Zum anderen aber eben auch daran, dass sowieso nur wenige internationale Publisher ihren Weg dahin finden. Zwar ist der Anteil an PC-Spielen extrem hoch, aber der wird von der lokalen Indieszene dominiert entsprechend erscheinen nur die allerwenigsten davon bei uns. Stattdessen werden die Nachrichten ganz klar von Sonys PlayStation 4 beherrscht und damit von ihren Vorzeigespielen egal von wem auch immer sie entwickelt werden.

Wobei ich ganz klar sagen muss, dass ich von der TGS nur wenig vermisse (nur ein paar wenige JPRG und Visual Novels). Der asiatische Markt ist schon ein extrem spezielles Feld mit einem für mich durchaus gewöhnungsbedürftigen Spielerverhalten. Gefühlt sinnlose Free-2-Play-Online-Titel und langweilige Grindfeste (oder eine Kombination aus beidem) dominieren offensichtlich immer noch das Bild. Und ich habe weiterhin keine Ahnung, wieso das jemanden motiviert. Wenn ich mir allein Final Fantasy XV anschaue. Da gibt es derzeit absolut überhaupt nichts abseits der beeindruckenden Grafik, was mich scharf auf den Titel macht. Im Gegenteil bin ich aktuell eher massiv verwirrt was das überhaupt für ein Spiel am Ende wird. Zwar hat die Serie immer mal wieder Stilwechsel vollzogen. Aber vier Pseudo-Halbstarke, die im Cabrio (bei dem automatisch bei Regen das Verdeck zugeht!) durch eine offene Welt fahren, gegen Monster kämpfen, daneben unter anderem Fischen (mit unterschiedlichen Angeln und Ködern!) und Kochen und auf Chocobos rumdriften? Hä? Ich kapier es nicht. Irgendwo scheine ich da den Spielspaß zu übersehen.

Woot?!

Resident Evil: Umbrella Corps (Herstellerbild)

Resident Evil: Umbrella Corps (Herstellerbild)

Das gilt übrigens auch für das fragwürdige Multiplayer-Shooter-Spin-Off Resident Evil: Umbrella Corps, was mich ein Stück weit an das eher missglückte Resident Evil: Operation Raccoon City erinnert. Aber ich glaube dessen Existenz hat Capcom sowieso verdrängt :smile: . Und auch den neusten Teil wird der Entwickler vermutlich nach Release ziemlich schnell wieder unter den Teppich kehren, wenn ich mir so die ersten Vorschauberichte anschauen. Der Großteil ist extrem schlecht und da haben wir noch nicht einmal über die Fanreaktionen zur Ankündigung gesprochen. Holla, die Waldfee da ging’s ab!

Man kann also durchaus festhalten, dass ich bin von der TGS15 wieder wenig begeistert bin. Meine persönlichen Lichtblicke beschränken sich auf die Ankündigung von New Danganronpa V3: A New Semester for Everyone’s Killing Life und Kingdom Hearts HD II.8: Final Chapter Prologue (so langsam wird es echt bekloppt mit den Namen). Letzteres enthält die überarbeitete HD-Fassung vom bislang 3DS-exklusiven Dream Drop Distance sowie Kingdom Hearts 0.2 Birth by Sleep – A Fragmented Passage, einen Epilog zu Kingdom Hearts: Birth by Sleep. Und als Film ist wohl noch die Geschichte von Kingdom Hearts X Back Cover , einem derzeit nur in Japan spielbaren Browserspiel. Schade, dass das Ding nur für PlayStation 4 erscheinen wird während Danganronpa 3 wenigstens auch noch wie seine Vorgänger für PlayStation Vita kommt.

Ach und PlayStation VR war natürlich noch ein großes Thema. Aber das interessiert mich aktuell noch überhaupt nicht. Ich fand es trotz meiner eher durchschnittlichen Erfahrung mit dem Film nur etwas schade, dass den Entwickler zu Ghost in the Shell VR nichts anderes als ein Shooter eingefallen ist. Aus der Thematik könnte man sicherlich so viel mehr machen.

Kurzer Themenwechsel

Wenn wir schon beim Stichwort “Film” sind: Ich wurde am Wochenende mal wieder dazu gezwung…äh…ich meinte, ich durfte mal wieder meinen Horizont erweitern. Und zwar um einen absoluten Pflichtfilm aus der Sicht meiner Begleiterin. Kann ich gar nicht nachvollziehen. Schließlich spielt eine Bratpfanne eine prominiente Rolle, was den Film doch normalerweise absolut sexistisch und frauenfeindlich machen müsste. Wobei mir aus dem Hintergrund gerade geflüstert wird, dass die besagte Bratpfanne ja von fast allen Hauptcharakteren mal benutzt wird und entsprechend absolute Gleichberechtigung herrscht. Von was ich rede? Hiervon:

Rapunzel - Neu Verföhnt (Cover)

(Cover)

Rapunzel – Neu verföhnt (Tangled, 2010, 3D-Animationsfilm, DV) – Dieses Machwerk aus dem Hause Disney hat mir tatsächlich besser gefallen als die Minions und erhält von mir 4 von 5 Sics. Meine Negativpunkte beschränken sich im Wesentlichen auf die eine oder andere Gesangseinlage, die nicht so wirklich gezündet hat. Die Schuld dafür schiebe ich allerdings durchaus auch ein wenig der deutschen Übersetzung in die Schuhe. Da die sich stark am Original orientieren musste, fehlen viele Reime und entsprechend komisch kommen die Lieder teilweise rüber. Im Englischen (auf YouTube auffindbar) klingen sie hier und da deutlich besser.

Ansonsten hat mir diese etwas angepasste Version vom Märchen Rapunzel der Gebrüder Grimm durchaus gefallen. Es gab so einige gute Gags (speziell natürlich wenn es um die Sidekicks Maximus [ein Pferd] und Pascal [ein Chamäleon] ging sowie alles was mit der Bratpfanne zu tun hatte), die paar Gesangseinlagen passten ganz gut mit rein und ich hatte anders als bei Minion nie so wirklich das Gefühl, dass der Drehbuchautor meine Zeit mit Belanglosigkeiten verschwendet. Wobei da vielleicht eher das Lob an die Gebrüder Grimm gibt auch wenn ich auf Anhieb nicht weiß, wie stark sich der Film letztlich an die Vorlage gehalten hat.

Es waren auf jeden Fall überraschend unterhaltsame und hier und da auch emotionale (also natürlich nicht für mich – ich bin ja ein Mann) 100 Minuten, die ich tatsächlich weiterempfehlen kann.

Acht Jahre ist es mittlerweile her, dass die Blu-ray-Disc ihren Siegeszug in Deutschland begann. Mittlerweile gehen rund 28 Millionen im Wert von 405 Millionen Euro (2014; Quelle: Wikipedia) über den deutschen Ladentisch. Tendenz weiter steigend. Doch die DVD hat mit 77 Millionen (899 Millionen Umsatz) noch immer die Nase vorne, auch wenn die Zahlen weiter sinken. Gleichzeitig ist der digitale Video-on-Demand-Markt stark am Wachsen (genaue Zahlen konnte ich auf Anhieb nicht finden). Die Unterhaltungswelt befindet sich also weiter im Umbruch. Entsprechend stellt sich die Frage: Wie schaut es bei euch aus? Reicht euch weiterhin die Qualität von DVDs? Seid ihr mittlerweile überzeugte Blu-ray-Käufer? Oder sind euch physikalische Medien völlig zuwider geworden und ihr holt euch euren Fix nur noch Online ab (zum Beispiel über Netflix)? Ich gehe mal davon aus, dass keiner mehr auf VHS setzt…

Sicarius

Alles muss raus!

eBay und der Zusammenzug dominieren aktuell meine Tage. Wobei Letzteres seit Samstag endlich soweit abgeschlossen ist. Nur noch ein “bisschen” bei mir bzw. nun in unserer Wohnung aufräumen und das war’s erst einmal. Ging jetzt doch ganz schnell das Thema aufgrund der Tatsache, dass Darmstadt nun einmal eine Studentenstadt ist und demnächst (Mitte Oktober) das nächste Semester beginnt. Da wurden aus der dreimonatigen Kündigungsfrist plötzlich nur noch 14 Tage und es stand “alles schnellstmöglich aus der Wohnung schaffen” auf der Tagesordnung. Aber wenn man sich dadurch einen Haufen Geld spart (die Miete in Darmstadt Stadt ist nicht grad billig), dann ist das natürlich durchaus ein Anreiz das Angebot anzunehmen.

Verkaufswut

Dungeons & Dragons (Promobild von Warner Bros.)

Dungeons & Dragons (Warner Bros. Promobild)

Und ja: Ich habe tatsächlich auch ein paar DVDs auf eBay verkauft (bzw. es kommen noch so einige dazu über die nächsten Wochen). Auch Elektronik (meinen alten RAM habe ich zu billig verkauft…), Bücher und CDs haben und werden verstärkt ihren Weg dahin finden bis alles weg ist, was ich nun aussortiert habe. Dass ich zu Musik kein so intimes Verhältnis habe wie zu Spielen, habe ich glaube ich schon einmal erwähnt. Da kaufe ich mittlerweile tatsächlich nur noch digital. Entsprechend habe ich mich nun (natürlich mit etwas Zureden und der Tatsache, dass ich nun etwas Platz schaffen muss) dazu entschieden einiges wegzuschaffen. Bei Büchern behalte ich auch nur das, was mir wirklich gut gefällt. Es geht zwar noch nicht soweit, dass ich meine Sammlungen (die Videospielesammlung bleibt sowieso [noch] unangetastet) komplett auflöse (außer bei den Musik-CDs – die kommen wirklich alle weg). Aber ich ein paar Sachen habe und werde ich auch noch rausschmeißen, die ich entweder doppelt habe (Star Trek auf DVD und auch noch auf Blu-ray brauche selbst ich nicht :smile: ), einfach nur schlecht sind (hab’ durchaus auch ein paar Fehlkäufe im Regal – Dungeons & Dragons lässt grüßen) oder wo ich auf jeden Fall sagen kann, dass ich sie nie wieder anschauen werde wie zum Beispiel Scrubs oder Friends. Sollte man mal gesehen haben, ja. Aber nochmal antun werde ich mir die sicherlich nie mehr. Von daher: Weg mit und immerhin noch ein paar Euro dafür bekommen.

Ist zwar natürlich durchaus sehr hart mit anzusehen, wenn ich für meine 100-Euro-pro-Staffel-Star-Trek-Boxen nur noch läppische sieben Euro bekomme. Aber ist halt so. Ja, die deutsche Erstauflage von Star Trek auf DVD hat pro Staffel 100 Euro gekostet. Das heißt ich habe tatsächlich mehr als 2.800 Euro dafür ausgegeben damals (TOS hat 3 Staffeln, TNG, DS9 und VOY jeweils 7 und dann noch ENT mit 4 Stück). Zwar verteilt auf glaub drei oder vier Jahre. Aber trotzdem eine Menge Holz. Wie gesagt: Man darf darüber gar nicht weiter nachdenken. Es war natürlich schon damals verrückt überhaupt erst 100 Euro dafür zu bezahlen. Die 130 Euro für die gesamte Serie auf Blu-ray sind da definitiv humaner. Aber wie heißt es so schön: Ich war jung, wohnte bei den Eltern und hatte das Geld. Heutzutage würde ich das definitiv nicht mehr tun.

Einen Haufen Arbeit

Meine eBay-ToDo-Liste

Meine eBay-ToDo-Liste

Natürlich ist es etwas Aufwand die Sachen bei eBay zu verkloppen. Es ist definitiv einfacher die Sachen einem Verkaufsdienst wie reBuy oder momox anzudrehen. Aber da kriegt man zum einen nicht alles los (wobei das ein Stück weit auch für eBay gilt natürlich) und zum anderen halt nur zu einem extrem niedrigen Preis. Zwar habe ich im letzten Jahr auch mehrere Pakete voll Zeug hingeschickt. Aber meine Begleitung hat mich davon überzeugt eBay mal wieder eine Chance zu geben. Hatte aufgrund der vielen Abmahnungsgeschichten und dazugehörigen schwammigen Urteile (es weiß bis heute keiner so richtig ab wann man nun selbst als Privatmann der seinen Haushalt aufräumt als gewerblicher Käufer gilt) und einem extrem schlechten Verkaufserlebnis (zum Glück trotzdem noch eine positive Bewertung erhalten) mit dem Thema ziemlich abgeschlossen gehabt.

Ach und natürlich schreckte ich auch durchaus vor dem Aufwand zurück. Allein das Einstellen ist schon eine Kunst für sich. Aber dann wenn die Auktion vorbei ist schauen, dass das Geld da ist (ich gebe liebend gerne PayPal noch eine Gebühr dafür, dass das echt unkompliziert funktioniert) und dann die Sachen aus dem Haus schaffen. Ist definitiv anstrengend. Vor allem wenn an einem Tag einfach mal 40 Auktionen enden (eBay hat grad eine Aktion 200 Auktionen für umme einzustellen – normalerweise sind es nur 20 pro Monat) und die größte Zahl davon per PayPal, also quasi sofort, bezahlt. Da ist man schon einmal einen Abend nur mit Packen beschäftigt. Die bei der lokalen Post schauen uns wahrscheinlich auch schon schief an, wenn wir wieder vorbeikommen und ihren Korb vollmachen :smile: .

Aber mittlerweile habe ich auch schon wieder über 65 Auktionen abgeschlossen und (fast) vollständig mit positivem Ergebnis erledigt. Und wenn ich mir das Geld auf dem PayPal-Konto sowie den Platz im Regal anschaue muss ich sagen: Ja, das ist vollkommen okay. eBay ist zwar ein härteres Pflaster wie vor 10 Jahren. Aber es geht doch noch ganz gut.

In diesem Sinne: Bis Montag und behaltet meine eBay-Verkaufsliste im Auge :smile: !

Dass der Webmaster ein verkappter Sammler ist, ist ja nichts Neues. Aber natürlich hat nicht jeder so einen Schuss weg wie er, der immer alles neu kaufen muss und sich auf gefühlt ewige Zeit ins Regal stellt (oder in den Speicher legt). Allerdings reden wir heute mal nicht von Videospielen oder Filmen, sondern ganz klassisch von Büchern. Dank Buchecken an jeder möglichen…nun ja, Ecke halt, der Möglichkeit über eBay oder Amazon oder ganz klassisch auf dem Flohmarkt haufenweise gebrauchten Kram in gutem Zustand zu ergattern, muss man gar nicht so wirklich zur Neuware greifen. Und hat man das Buch mal durchgelesen, steht natürlich die Option im Raum es gleich wieder zu verkaufen oder eben an die Bücherecke zu spenden.

Wie handhabt ihr das? Lest ihr nur noch eBooks, betrifft euch das also nicht mehr? Lauft ihr hauptsächlich gebraucht oder mögt ihr doch lieber den Geruch eines neuen Werks? Und was ist, wenn ihr es durchgelesen habt? Ab zum Verstauben ins Regal oder zumindest wieder ein bisschen Geld rausholen bzw. es netterweise dem nächsten zum Lesen geben?

Dass es im Leben des Webmasters derzeit so einige Veränderungen gibt, sollte mittlerweile wohl bekannt sein. Dazu gehört auch, dass er nun langsam aber sicher in die Welt der Anime und Mangas eingeführt wird von seiner neuen Begleitung. Nachdem ich euch das letzte Mal einen Anime vorgestellt hatte, geht es heute also erstmals um Mangas. Das ist technisch gesehen (also lt. Wikipedia) wohl der Begriff für Comics, die ausschließlich aus Japan kommen. Aber in der Realität (wie ihr auch gleich sehen werdet) fallen da auch noch Comics in diesem speziellen Stil aus anderen Ländern darunter. Machen wir also nicht lange rum und unterhalten uns über die ersten zwei Werke, die ich mir zu Gemüte führen durfte:

Die Legenden vom Traumhändler (Cover)

Die Legenden
vom Traumhändler
(Cover)

Die Legenden vom Traumhändler (Jeong-a Lee, 6 Bände, abgeschlossen) – Bei diesem Werk handelt es sich um einen Manhwa, also einem koreanischem Comic. Und von mir erhält die Geschichte von einem stylisch aussehenden Typen (oder Frau – das wird irgendwie nie hundertprozentig klar) mit Zylinderhut und Stock 3 von 5 Sics. Die durchschnittliche Wertung hat mehrere Gründe. Zum einen ging mir das Gejammer der Zeichnerin auf den Geist (jedes Buch enthält ein paar “Behind the Scenes”-Zeilen, die sich gefühlt für alles und jeden entschuldigt und zum anderen anfangs absolut keinen Plan hatte von dem, was sie da eigentlich tut, was am Ende die Sache extrem undurchsichtig machte. Also ich meine damit nicht das Zeichnen. Zwar fand ich den Stil hier und da etwas zu undetailliert und “typisch Japanisch” (Mädchen mit großen Kulleraugen, die mit abgestumpften Armen wedeln), wenn man so will. Aber die meiste Zeit und vor allem die Darstellungen des Traumhändlers fand ich definitiv schick und imposant. Nein, mein Problem liegt in der übergeordneten Geschichte, um besagten Traumhändler.

Wie der Name schon sagt, verkauft der Traumhändler Träume und zwar den Traum von einem Kind. Aber jedes Kind, das er schenkt, kommt mit einer Bedingung. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, holt er sich das Kind wieder und “recycelt” es. Warum, weshalb, wieso kann ich euch selbst nicht so genau sagen. Anfangs kommt die Geschichte nicht so wirklich in Schwung, weil die Autorin selbst nicht so recht weiß was sie eigentlich vorhat. Und als sie dann einen zusätzlichen Schreiberling anheuert, wird es zwar ein bisschen besser aber das Finale ist trotzdem extrem verworren und komisch.

Die positive Seite

Natürlich kann man sagen, dass alle sechs Bände genau das sind und es den Reiz ausmacht. Denn die Geschichte des Traumhändlers wird in kurzen Episoden erzählt, die jedes ein Märchen der Gebrüder Grimm oder von Hans Christian Andersen als grundlegendes Thema hat. Grundlegend deshalb, weil sie sich nicht so wirklich an die Vorlage halten, sondern dieser einen Twist verpassen. Und zwar eine meist sehr düstere Wendung (nicht bei allen). Als Fan von American McGee’s Alice also im Prinzip genau mein Ding. Und es gibt auch definitiv ein paar richtig coole Umsetzungen wie beispielsweise die Erzählung von Dornröschen, Spoiler wo der Prinz feststellen muss, dass die Prinzessin nicht schläft, sondern von ihrem Vater aus Eifersucht ermordet wurde Spoiler. Oder besagte Alice aus dem Wunderland, die…sagen wir mal von der roten Königin so einiges gelernt hat. Das sind Episoden, da macht das Lesen Spaß. Aber sobald es wieder zurückgeht zum Traumhändler ist irgendwie die Luft raus und speziell das große Finale hat mir nicht so wirklich gefallen. Auch, weil ich es nicht verstanden habe und es mir erklären lassen musste (machte es nicht viel besser).

Äußerst schade, da Die Legenden vom Traumhändler im Kern eine richtig coole Idee ist. Aber es hapert halt leider doch zu oft an der praktischen Umsetzung, um das Werk uneingeschränkt empfehlen zu können. Sowohl was die Zeichnungen (was aber ein Stück weit dem Genre bedingt ist) als auch was die Geschichten betrifft. Entsprechend eignet es sich sicherlich auch nur bedingt als Einstieg in die Welt der Mangas obwohl der Start mit Dornröschen definitiv gelungen ist.

 

Grimms Manga (Cover)

Grimms Manga
(Cover)

Grimms Manga (Kei Ishiyama, 2 Bände plus 1 Sonderband, abgeschlossen) – Dieses Werk bekommt 4 von 5 Sics. Anders als Die Legenden vom Traumhändler, geht es hier ausschließlich um die Märchen der Gebrüder Grimm. Keine übergeordnete Geschichte, kein Firlefanz Drumherum. Aber genauso wie bei der Konkurrenz bleiben nur wenige Steine auf dem alten und es rutscht hier und da auch wieder etwas weiter ins Düstere ab (allerdings nicht ganz so was eventuelle Morde angeht). Zwar sind nicht alle Geschichten durchgängig auf hohem Niveau, so ist beispielsweise der gestiefelte Kater aus Band 2 mein persönlicher Favorit. Aber der Unterhaltungswert beim Lesen (dieses Mal übrigens wie im Original von hinten nach vorne und rechts nach links!) ist dennoch durchgängig hoch.

Das liegt nicht nur an den Geschichten und ihren interessanten Verdrehungen (was wäre, wenn Hänsel und Gretel die Bösen wären?), sondern auch dem Zeichenstil (wie das meiste im Genre vollständig in schwarz-weiß gehalten), der anders als bei Die Legenden vom Traumhändler durchgängig detailliert (aber nicht hyper-erwachsen) und hochwertig ist. Da kommen die Figuren so richtig schön zur Geltung und geben der Erzählung noch viel mehr Gewicht. Entsprechend viel Spaß hat das Lesen gemacht, der nur dadurch getrübt wurde, dass mir persönlich halt nicht alle Episoden so gut gefallen haben (was aber auch teilweise für die als Vorlage dienenden Märchen gilt). Aus meiner Sicht entsprechend eine klare Kaufempfehlung und von den Mangas, die ich bislang gelesen habe, definitiv mein Liebling.

Mal schauen wie lange er sich auf diesem Platz halten kann…

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