Sicarius

Körpertuning: Kalium

Kaliumpulver

Kaliumcitrat

Beim Thema Gesundheit kommt man sich fast wie in einem Hamsterrad vor. Hat man ein Problem gelöst, kommt direkt schon das nächste hoch. So hatten wir im Eintrag über Eisen geschrieben, dass Lysandas Restless Legs Syndrom (RLS) durch die Behebung ihres Eisenmangels verschwunden ist. Das war im Nachhinein betrachtet aber nur die halbe Wahrheit. Ja, sie hatte nicht mehr jeden Tag die Probleme aber komplett weg war es leider doch nicht. Es musste also noch irgendwo etwas sein. Bei ihren weiteren Recherchen ist sie dann auf eine relativ frische Studie (2016) aus Bangladesch gestoßen in der ein Zusammenhang zwischen RLS und einem Kaliummangel festgestellt wurde. Da stellte sich natürlich erst einmal die Frage:

Was ist Kalium?

Wie formuliert es Wikipedia so schön? “Kalium ist ein für die Erhaltung des Lebens essenzieller Mineralstoff”. Finde ich immer gut, wenn sich die Wissenschaft mal darüber einig ist, dass bestimmte Sachen für uns extrem wichtig sind. Aber Scherz beiseite: Kalium, früher auch Potassium genannt, gehört zu den Elektrolyten in unserem Blut und ist ein sogenanntes Makromineral. Dieser Begriff bedeutet nichts anders als, dass unser Körper eine relativ große Menge davon benötigt. Zu einem Elektrolyte wird hingegen ein Mineralstoff dann, wenn er in der Lage ist elektrische Ladung zu tragen, sobald er sich in einer Flüssigkeit auflöst. In unserem Körper ist das logischerweise vor allem unser Blut. Die Elektrolyte teilen sich außerdem auf in positiv geladene Kationen (Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium) sowie negativ geladene Anionen (Chlorid und Bikarbornat und Phosphat).

Diese Elektrolyte sind immens wichtig für uns, denn sie helfen unter anderem bei der Regulierung der Nerven- und Muskelfunktionen und halten den Wasserhaushalt stabil. Oder um es an einem einfachen Beispiel festzumachen: Hätten wir keine Elektrolyte im Körper würden wir buchstäblich zu einem Haufen Matsch und Knochen zerfallen, weil alles Wasser aus uns herauslaufen würde. Die Zellmembranen sind nämlich grundsätzlich Wasserdurchlässig. Besonders Natrium sorgt jedoch dafür, dass der Flüssigkeitsspiegel in den sogenannten Flüssigkeitskompartimenten (Zellen, Zellzwischenräume und Blut) auf einem bestimmten Niveau gehalten wird. Der Körper stellt quasi fest, dass ihm irgendwo Flüssigkeit fehlt, schickt Elektrolyte hin und die rufen dann ihren Freund das Wasser an, um sie zu ihrer tollen Party in Zelle 123C einzuladen.

Gesteuert wird die Anzahl der Elektrolyte (und dem Wasser) im Blut übrigens durch die Niere. Sind zu viele da, filtert sie das Zeug raus und lässt es euch über den Urin und Kot ausscheiden. Ansonsten schickt sie sie zurück ins Blut. Durch unseren Atem verlieren wir zusätzlich ständig ein paar Elektrolyte. Und ja, ihr habt es richtig erkannt: Elektrolyte gehören zu den Salzen. Ohne die übrigens auch Wasser nichtleitend wäre. Kommen wir aber nun zurück zum Kalium.

Was macht’s?

Speck und Kalium

Es heißt, dass 98% des gesamten Kaliums in unserem Körper sich in Zellen befindet und davon wiederrum 80% in den Muskeln. Dort unterstützt es nicht nur das Wachstum, sondern ist vor allem zuständig zur Weiterleitung von Nervenimpulsen. Das Gehirn schickt quasi ein Signal an euren Arm von wegen “jetzt die Muskeln anspannen” und das Kalium sorgt dafür, dass es dort ankommt und umgesetzt wird. Deswegen bekommt ihr bei einem zu hohem (Hyperkaliämie) oder zu niedrigem (Hypokaliämie) Kaliumwert im Blut unter anderem Probleme mit dem Herzen. Sprich Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall der Herzstillstand.

Allerdings ist unser Körper extrem gut darin mit Kalium umzugehen. Ist der Kaliumspiegel im Blut zu niedrig, holt es einfach welches aus den Zellen heraus. Und stellt ihr ihm zu viel zur Verfügung, dann ignoriert er es und leitet es direkt zum Hinterausgang. Entsprechend selten kommt es zur Hyperkaliämie. In so einem Fall liegt das Problem entweder bei den Nieren oder die Zellen haben irgendeinen Schaden, wodurch es ungehindert rausfließt. Nur wenn das eintritt kann der Kaliumspiegel im Blut zu hoch werden und tolle Sachen wie Darmverschluss, Muskelschwäche und Lungenversagen eintreten.

Der umgekehrte Fall ist da schon wahrscheinlicher. Entweder, weil ihr nicht genug Kalium über eure Ernährung aufnehmt oder aus diversen Gründen (z.B. Durchfall oder Nierenüberfunktion) einen erhöhten Ausschuss habt. Die Symptome einer Hypokaliämie sind jedoch relativ identisch zur Hyperkaliämie. Auch hier können Lähmungen, Muskelschwäche und dergleichen auftreten. Also definitiv keine lustige Angelegenheit.

Menge?

Kalium in Reinform gibt es in der Natur nicht. Es ist stattdessen in anderen Mineralien wie Kainit, Slyvin oder Muskovit zu finden. Außerdem gibt es die Kaliumsalze, die durch Verdampfung auf ehemaligen Meeresböden entstanden sind. Wir bekommen das Kalium aber natürlich vor allem über unsere Nahrung in den Körper. Der absolute Minimumwert liegt wohl bei 2g/Tag. Nehmt ihr weniger zu euch, habt ihr bereits massive Probleme. Die DGE empfiehlt hingegen 4g/Tag. Sie gibt offen zu, dass sie für diesen Wert keine richtige Begründung hat. Stattdessen basiert dieser Schätzwert auf einer Studie in der die Kaliumausscheidung von in Deutschland lebenden Männern und Frauen gemessen wurde. Sprich man hat dabei festgestellt, dass im Durchschnitt 4g/Tag Kalium in Deutschland konsumiert werden und das als Richtwert festgelegt. Wahnsinn…

Die WHO empfiehlt hingegen mindestens 3,5g/Tag während z.B. Kanada schon einen Schritt weiter ist. Die sagen es sollten schon 4,7g/Tag sein, um nicht nur eine erhaltende, sondern auch eine präventive Wirkung zu haben. Studien haben wohl gezeigt, dass sich so Schlaganfällen, Nierensteinen und anderen Sachen vorbeugen lässt. Eine dieser Studien behauptet gleichzeitig, dass eine Menge von über 4,7g/Tag keinen gesundheitlichen Mehrwert hätte. Sprich hier wird der Körper einfach alles darüber direkt an den Darm weiterschicken.

Zu viele Bananen!

Kommen wir nun zur wichtigsten Frage: Woher bekommen wir unsere 4,7g/Tag? Durch Essen von Obst- und Gemüse – wie immer. In 100g getrockneten Sojabohnen sind z.B. 1,8g enthalten. Isst natürlich keiner. Auch 100g Pistazien (1g) dürften nur Hardcorepistazienliebhaber schaffen. Immerhin sind Nüsse grundsätzlich ein guter Kaliumlieferant (Mandeln 705mg, Erdnüsse 674mg). Gerne genannt werden außerdem Bananen (gekocht – 464mg) und Spinat (gekocht – 466mg). Wir empfehlen es aber nicht jetzt 10 Bananen zu essen. Da habt ihr dann zwar vielleicht eure Tagesdosis Kalium aber dafür u.a. sehr viel Zucker intus.

Und auch für Leute, die Obst- und Gemüse für unnötige Platzverschwendung auf dem Teller halten: Wer viele Kohlenhydrate zu sich nimmt, kommt dadurch tatsächlich (wie die DGE-Studie gezeigt hat) ebenfalls relativ einfach auf seine 4g/Tag. In 100g Pommes Frites sind z.B. immerhin 550mg enthalten, Vollkornbuchweizenmehl hat auch seine 577mg. Wer 100g Weizenkleie (die Schale der Weizenkörner) isst, bekommt sogar die volle Dröhnung mit 1,35g. Aber das macht keiner. In normalem Weizenmehl sind hingegen nur noch 107mg. Die Portion Spaghetti Bolognese (100g Tomatenmark hat 1g) ist trotzdem gut für den Kaliumhaushalt.

Ein etwas hoher Kaliumwert im Blut.

Ihr seht: Probleme mit einem niedrigen Kaliumspiegel haben also vor allem die, die sich Low Carb ernähren oder an Krankheiten leiden. Es empfiehlt sich zwar trotzdem mal nachzuschauen, was man den ganzen Tag so isst und ob da genug Kalium drin ist. Im Normalfall sollte das Minimum aber erreicht werden – solange der Bauer fleißig düngt, denn wo nichts ist, kann nichts rauskommen. Das Kalium in der Erde wird von der Pflanze aufgenommen, der Bauer holt sie aus dem Acker raus und ihr esst es dann. Vergisst er anschließend Kalium zu düngen, habt ihr nicht nur keins auf dem Teller. Auch die Pflanzen leiden bereits darunter und werden nicht so schön, wie es der normale Verbraucher erwartet.

Wertermittlung

Euer Kaliumwert ist tatsächlich im normalen Bluttest enthalten. Die Normwerte liegen hier je nach Labor so zwischen 3,5 und 5,1mmol/l. Dabei entspricht 1 mmol 39,1mg womit wir bei 136,85mg bzw. 199,41mg Kalium im Blut wären. Es stellt sich für mich aber die Frage wie Aussagekräftig dieser Wert tatsächlich ist. Wie oben erwähnt befinden sich 98% des Kaliums in den Zellen und der Körper reguliert selbstständig wie viel im Blut rumfleucht. Das bedeutet für mich: Der Wert ist ähnlich wie beim Magnesium solange normal bis im Prinzip alles Kalium in den Zellen ausgesaugt wurde und man vermutlich schon tot irgendwo rumliegt. Der Blutwert dürfte hingegen nur dann schlecht sein, wenn z.B. ein Nierenproblem vorliegt.

Eine genauere Aussage liefert entsprechend vermutlich der Urintest, bei dem man ähnlich wie beim Jod- oder Vitmain B-Test oben was reinkippt und schaut wie viel davon unten wieder rauskommt (=Überschuss). Da ist zwar auch eine gewisse Unschärfe drin, weil man die Schnelligkeit berücksichtigen muss mit der der jeweilige Proband das Kalium verarbeitet. Aber man bekommt immerhin eher ein Gefühl dafür wie viel Kalium der Körper verbraucht und kann daraus dann besser ableiten ob das gut oder schlecht ist als beim reinen Blutwert.

Unsere Erfahrung

Ein Eimer Kalium

Lasst uns nun zum Abschluss des heutigen Eintrags den Kreis schließen. Lysanda ist auf Kalium gestoßen, weil sie immer noch Probleme mit RLS hatte. Sie hat dann von der Studie erfahren, bei der 100% der 68 Probanden nach 45 Tagen vollständig beschwerdefrei waren und hat angefangen Kalium zu substituieren. Da die Kapseln immer so extrem teuer sind, haben wir uns dafür vor zwei Jahren unseren ersten Eimer Kaliumcitrat Monohydrat gekauft. Das Produkt hat eine Pharmaqualität von 99% und einen Kaliumgehalt von 36%. Reines Kalium gibt es wie gesagt nicht. Davon hat sie Anfangs zwei gehäufte Teelöffel pro Tag genommen, was ungefähr 12g entspricht und ca. 4,3g Kalium enthält. Mittlerweile ist es nur noch ein gehäufter Teelöffel pro Tag. Und siehe da: Das Restless Legs Syndrom ist komplett verschwunden. Keine schlechten Tage mehr, an denen es doch noch hochkommt. Perfekt!

Nach der Recherche für diesen Eintrag ist das für mich sogar logisch: Kalium ist vor allem in den Muskeln und steuert dort die Nervenimpulse. Für den Körper sind hingegen die Extremitäten keine ganz so essentiellen Körperbestandteile. Sprich wenn ihm Kalium irgendwo fehlt, zieht er es vermutlich erst einmal aus den Beinen und den Armen ab, um den restlichen Körper am Leben zu erhalten. Zwar kann RLS – anders als der Name impliziert – auch an anderen Stellen als nur den Beinen auftreten. Es ist aber doch am häufigsten dort zu finden. Warum es hingegen vor allem abends auf der Couch oder im Bett auftritt, kann ich allerdings nicht ganz so klar erklären. Könnte es mir aber damit herleiten, dass hier die Beine entspannt sind und keiner Belastung ausgesetzt sind. Also denkt vermutlich auch hier der Körper: “Geil, da wird’s grad nicht gebraucht! Raus damit und z.B. ab ins Herz!”. Das ist aber jetzt wirklich reine Spekulation von mir.

Und damit gebe ich ab bis Montag!

PS: Natürliches Kalium ist übrigens radioaktiv. Das Kalium in eurem Körper verursacht mit 0,17mSv/Jahr fast 10% der natürlichen radioaktiven Belastung in Deutschland. Noch ein Grund eine Überdosis zu vermeiden :smile: .

7 Kommentare

Hach, danke für den PS-Teil! Mit dem schönen doppeldeutigen Wortspiel “Überdosis”.

Ist “Bio” eigentlich auch Verzicht auf Kaliumdünger? Wohl kaum, oder?

Soweit ich das gefunden habe, sind in der Biolandwirtschaft die folgenden Mineraliendünger zugelassen:

Kalium: Kalirohsalz und Kaliumsulfat aus natürlichen Lagerstätten
Magnesium: Natürliches Kieserit (Magnesiumsulfat)
Phosphor: Weicherdige Rohphosphate

Auch Muskelkrämpfe die bevorzugt Abends/ Nachts kommen korrespondieren mir einem Kaliummangel. Viele sind der Meinung es sei Mag, aber vielfach ist es Kalium.
Ein zu niedriger Kaliumwert im Blut muß nicht zwangsläufig auf die die Nieren zurückzuführen sein / oder LowCarb auch Sport viel schwitzen/ körperlich Arbeiten führen dazu. Auf jedenfall wird es schwer bei einem Mangel diesen nur über die Nahrung ausgleichen zu wollen. Ein sehr gut geschriebener Artikel. Vielen Dank

Toller Beitrag und auch ich leide seit meiner Kindheit an RLS. Die Studie mit dem Kalium habe ich leider erst letzte Woche gesehen und mir direkt ein paar Kapseln bestellt. Habe dann erstmal mit 1g pro Tag angefangen und zack! Nach zwei Tagen war mein RLS auf ein Minimum reduziert, teilweise gar nicht mehr vorhanden. So einen guten Schlaf hatte ich schon ewig nicht mehr! Fühlt sich unfassbar gut an!

Dann war ich gestern morgen um 6 Uhr so fit, dass ich erstmal direkt eine Runde Joggen gegangen bin und richtig viel Energie hatte. Direkt nach dem Joggen aber wurde ich richtig müde und musste mich hinlegen weil ich so kaputt war. Abends ging dann das RLS wieder los und es war der Horror. Es war sehr extrem.

Gibt es dort einen Zusammenhang? Ich habe schon des Öfteren festgestellt, dass ich nach sportlicher Aktivität viel schlimmeres RLS habe als ohne Sport. Wird dabei einfach so viel Kalium verbraucht und ich sollte mehr supplementieren? Ich ernähre mich recht ausgewogen und Kaliumreich, daher wundert mich das Ganze schon.

LG

Hallo Jonas,

schön das dir Kalium so gut hilft. Wenn dein Körper so krass darauf reagiert, wie du schreibst hast du entweder einen richtig großen Mangel und/oder einen echt hohen Verbrauch. Sport und Muskeltätigkeit verbraucht natürlich Kalium und andere Mineralien u.a. Salz (=Natrium) durchs Schwitzen oder Magnesium. Ein erhöhter Verbrauch an Kalium kann aber auch daher kommen das dein Körper andere Stoffe kompensiert und durch Kalium ersetzt. Er ist dazu in einem gewissen Maße fähig. Natürlich muss auch erstmal geschaut werden, dass du mit Nahrung und Supplementierung insgesamt auf die 4g Kalium kommst (hier die % bei den Supplementen beachten). Möglicherweise ist dein Körper aktuell auch einfach noch zu Unterversorgt um seine Kaliumdefizite in den Organen zu beseitigen. Muskeln sind schlicht Luxus und wenn ein Mangel vorhanden ist spart der Körper zuerst mal die Luxusfunktionen ein.

Einen Überblick über deinen Mineralienhaushalt kannst du günstig beim IMD in Berlin machen lassen. Anrufen/Mailen, Testkid zuschicken lassen, bei dir irgendwo Blutabnehmen lassen und zurück ans IMD schicken. Dann stellt du vielleicht fest, ob noch etwas wichtiges fehlt und auch diesen Mangel beseitigen.

Hier die Preisliste vom IMD:
https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/die-vollblutmineralanalyse

Viel Erfolg
Lysanda

Hallo! Mit großem Interesse haben wir euern Artikel gelesen. Mein Mann hat schlimmes RLS und war schon kurz vorher auf die Bangladesh-Studie gestoßen und hatte dann gemäß deren Angaben 1g zu sich genommen.Sehr signifikant hat es nicht gewirkt. Jetzt fragen wir uns, wie ihr auf die viel höhere Dosis gekommen seid? Er hat jetzt auch einmal versucht, einen gehäuften Teelöffel zu nehmen und wer weiß, vllt wirkt es ja besser. Er leidet schon seit 13 Jahren an dieser schrecklichen Krankheit und sie verleidet ihm wirklich alles, v.a. den Schlaf (er kommt gerade mal auf 1 Stunde nachts, wenn es hoch kommt). Entsetzlich, eine Eiseninfusion hatte er wegen einer amerikanischen Studie auch und verzichtet jetzt seit Anfang September auf alle getreidehaltigen Pridukte,weil, er gemerkt hat, dass auch das seine Beine zappeln lässt. Lysanda, wie schlimm war denn dein RLS? Ich freue mich, wenn ihr antwortet! Wirklich interessante Seite! Viele Grüße, Anja

Hallo Anja,

ich fange mal vorne an: In 1g Kaliumcitrat sind 36% Kalium enthalten d.h. nur 360mg, was relativ wenig ist. Die DGE empfiehlt 4.000mg Kalium (!) pro Tag, das wären ca. 11g Kaliumcitrat – daher kommt der augenscheinlich hohe Wert. Wie im Eintrag geschrieben empfiehlt Kanada sogar 4.700mg pro Tag und da reden wir nur vom Tagesbedarf und nicht vom Auffüllen der vermutlich „leeren“ Speicher ggf. braucht es also sogar am Anfang mehr.

Meines Erachtens wird zudem fälschlicherweise vor Kalium gewarnt. Ich konnte nirgendwo einen Höchstwert finden. Und ehrlich gesagt bei einem Bedarf von 4-4,7g am Tag kann ich mir das kaum vorstellen. Es ist auch wasserlöslich, also kann der Körper damit eigentlich gut umgehen. Was zu viel ist, wirft er einfach wieder aus. Deswegen empfehle ich auch die Einnahme über den Tag zu verteilen. Ich nutze dafür eine kleine TrueFruits-Flasche mit Wasser und meiner Kaliummenge. Davon nehme ich dann ca. stündlich einen Schluck bis sie leer ist (ich packe da auch mein Vitamin C und Magnesium gleich mit dazu).

Zudem würde ich deinem Mann empfehlen mal ein Ernährungsprotokoll anzulegen, um zu sehen wie viel Kalium er bereits zu sich nimmt. Einfach, damit er mal ein Gefühl dafür bekommt wie nah oder fern er an 4g Kalium pro Tag dran ist. Ich habe das mit der App FDDB https://fddb.info gemacht. Man muss sich nur die Lebensmittel heraussuchen, die die entsprechenden Nährwertangaben hinterlegt haben und schon wird das von der App in einer Übersicht angezeigt (im Tag „Details“ auswählen und dann den Reiter „Mikros“). Die kostenfreie Version reicht dafür völlig aus. Das kann ich immer empfehlen, um einen Überblick über seinen Mikronährstoffstatus zu bekommen.

Ansonsten würde ich euch mal den Bluttest des IMD Berlin https://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/die-vollblutmineralanalyse empfehlen. Im Mineralienprofil 11+4 ist auch Kalium enthalten. Die anderen Mineralien könnten aber ebenfalls interessant sein. Mängel sind schließlich immer schlecht. Einfach beim IMD anrufen und die Unterlagen zuschicken lassen (per Mail funktioniert das nicht). Die Blutabnahme kann man dann beim Hausarzt oder einem Labor in der Nähe machen lassen. Der Rest ist in den Unterlagen erklärt.
Aber bitte denk dran: Weder Sicarius noch ich sind Ärzte :smile: .

Weil du gefragt hast: RLS liegt bei mir in der Familie. So schlimm wie bei deinem Mann ist es aber bei mir nicht gewesen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich relativ früh schon angefangen habe etwas dagegen zu tun. Selbst die halbe Nacht wach zu liegen ging mir bereits massiv auf den Senkel. Und natürlich wusste ich, weil es familiär ist, gleich was es ist und habe nicht erst eine Arzt-Odyssee unternehmen müssen, um zur richtigen Diagnose zu kommen.

Ich hoffe die Tipps helfen euch weiter.

Lysanda

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