Gouda – meine neue Lieblingskäsesorte

Von wegen “in der Gefriertruhe schlummern laut meiner Tabelle nur noch zwölf Sorten” – bei unserer Aufräumaktion anlässlich der Anschaffung unserer 2. Gefriertruhe, sind noch wesentlich mehr unprobierte Käsesorten aus den Tiefen aufgetaucht. Entsprechend haben wir die (fast) alle aussortiert und nach oben in den Gefrierschrank gepackt, damit ich sie gezielt abarbeiten kann. Das ist der Hauptgrund dafür, warum ich heute schon wieder über 30 weitere Käsevarianten mein Urteil berichten kann. Aus tegut und EDEKA (den wir hin und wieder besuchen) kommt hingegen (glücklicherweise) nicht mehr wirklich viel Nachschub. Entsprechend kann ich mein Augenmerk so langsam auf den reinen Abbau meines Vorrats richten und dann nur noch gezielt nachkaufen. Wie steht schließlich in unserer Vorratstabelle? “Lysanda Käse – Note 2: Zu viele” :smile: .

Allgemeine Erläuterungen

Die reduzierte Ware in den Käsetheken von tegut und EDEKA bestehen meist aus einzeln verpackten Teilstücken. Insofern sind wir abhängig davon, was die auf den Zettel schreiben – was mitunter nicht ganz so viel ist. Somit fehlen uns beispielsweise in einigen Fällen die genauen Herstellernamen.

Für mich unterscheide ich drei Käsearten: Schnittkäse, Hartkäse und Weichkäse (Schmelzkäse zähle ich hier ebenfalls dazu). Die Fußkäseskala sagt hingegen aus wie stark der Käse aus meiner Sicht riecht (von Fußkäseskala 0 für “gar nicht” bis zu Fußkäseskala 3 “stinkt durch die Kühlschranktür bis zum anderen Ende der Stadt”). Meine Bewertungsskala geht von Super guter Käse (Super gut) bis Bäh-Käse(Bäh) und die Preise sind logischerweise zum einen die von tegut bzw. EDEKA und zum anderen zum Zeitpunkt unseres Kaufes und ohne die Reduzierung. Kann sich in der Zwischenzeit geändert haben. Die Reihenfolge ist hingegen die, in der ich den jeweiligen Käse probiert habe.

Kerrygold Original Irischer Butterkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,93€
Rinde essbar? unbekannt
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Laut der Verpackung “mild und cremig” aber tatsächlich fühlt er sich im Mund trocken an. Hat dafür aber einen leichten/milden Geschmack, der nicht bitter ist. Unterm Strich für mich ein 08/15-Butterkäse.

Brie de Meaux

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg:  22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Bäh-Käse

Weich wie Schmierkäse und wurde gefühlt nur von der Folie zusammengehalten. Hat absolut keine Haltung und zerfällt. In Bezug auf den Geschmack? Nun, ziemlich bitter. Also nichts für mich.

Bio Almkäse

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 24,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Fühlt sich trockener im Mund an als Schnittkäse. Kaut man lange genug darauf rum, schmeckt man etwas süßliches. Das war es aber auch schon. Ansonsten hat er nicht viel Geschmack.

Coburger Weichkäserolle natur

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 10,36€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Ein leicht bitterer Camembert – mehr nicht.

undefinierter Räucherkäse aus dem EDEKA

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 20,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Obwohl er geräuchert ist, hat er absolut nichts mit dem grenzgenialen Pasta-Filata-Käse gemein. Vermutlich ist das Problem, dass der Grundkäse nicht so geil ist. Man schmeckt, dass er geräuchert ist aber der “ursprüngliche” Käse kommt trotzdem noch durch. Der ist ein bisschen bitter aber insgesamt ganz okay.

Jersey Herbst Gouda

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Jersey-Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar?
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Super guter Käse

Sehr schmackhafter Käse. Hat einen starken Eigengeschmack der aber weder bitter noch komisch ist. Für mich das absolute Ideal wie Käse zu schmecken hat.

Milram Burlander

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Schmeckt leicht herb/säuerlich, hat aber ansonsten keinen besonders starken Eigengeschmack. Nicht so mein Fall.

Tilsiter Deutscher Schnittkäse aromatisch

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Der Geschmack braucht einen Moment im Mund, bevor er wirklich durchkommt. Aber selbst dann ist er einfach nur etwas säuerlich und sonst nichts.

Grünländer Chili

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 20,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Den namensgebenden Chili merkt man ein wenig, aber als scharf würde ich ihn nicht bezeichnen. Abseits davon ist es ein relativ herber Käse. Wäre er schärfer gewesen, hätte er mir vermutlich besser geschmeckt.

Rügener Badejunge – Der Leichte

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,93€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Hat eine… “gummihaftere”/härtere Konsistenz als andere Camembert und der Rand hat eine leicht bittere Note. Ansonsten aber 08/15-Camembert.

St. Mang Limburger

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Er ist etwas fester als Weichkäse und hat auch keine Löcher und keinen Schimmel. In Sachen Festigkeit kommt er eher an Schnittkäse heran. In der Hand fühlt er sich außen ein bisschen klebrig an, das kommt aber im Mund nicht rüber. Stattdessen hat er einen milden Geschmack irgendwo zwischen Käse und Camembert. Die Betonung liegt aber definitiv auf “mild” – er schmeckt fast nach nix.

La Tur

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch
Preis pro kg: 32,91€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Zerfällt bzw. ist sehr flüssig und schmeckt sehr säuerlich. Nicht extrem eklig aber trotzdem nicht meins.

UI Unser Allgäuer

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Hat lustige kleine Löcher und fühlt sich sehr trocken im Mund an. Abseits davon aber einfach nur ein sehr milder Käse und nichts besonderes.

Géramont mit Joghurt

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,45€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 2
Wertung: Naja-Käse

Wenn man weiß, dass Joghurt drin sein soll, dann merkt man es auch. Ob das jetzt gut, oder schlecht ist? Keine Ahnung. Außen der Schimmel schmeckt etwas bitter. Innendrin ist er etwas besser und etwas weicher als der La Tur.

Milram Schnittkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
WertungNaja-Käse

Noch so ein milder Käse (vertragen die Leute heutzutage nix mehr?!) aber immerhin hat er tatsächlich einen eigenen Geschmack, der soweit okay und nicht bitter ist.

Heinrichsthaler Radeberger Camembert sahnig

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: unbekannt
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Hat eine leicht bittere Note, aber ansonsten nichts Besonderes.

Zillertaler Bergkäse – 6 Monate

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Guter Käse

“Ist halt ein Hartkäse” war mein erster Gedanke. Also trockener und härter als ein Schnittkäse. Aber tatsächlich nicht so Megahart oder -trocken wie so manch anderer Hartkäse. Geschmacklich geht er eher in Richtung Parmesan als Käse mit einer süßlichen Note. Parmesan mag ich allerdings nicht so wirklich – im Gegensatz zu diesem Käse, der grundsätzlich okay ist.

Rügener Badejunge – Der Cremige

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,27€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
WertungNaja-Käse

Hat ebenfalls eine gummihafte Konsistenz wie “Der Leichte” und mufft etwas. Aber seine Rinde ist nicht so bitte und geschmacklich definitiv besser als der andere. Was daran allerdings explizit “cremig” sein soll erschließt sich mir nicht. Ist für mich einfach nur ein Camembert.

Bauer Bayerischer Limburger

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 11,45€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
WertungNaja-Käse

Hat ein bisschen mehr Eigengeschmack als ein normaler Camembert und ist aromatisch. Leider ist da irgendwas mit drin, was mir nicht so gefällt. Vielleicht die minimal bitter-säuerliche Note.

Rügener Badejunge – Paprika/Peperoni

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,27€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Trotz des Inhalts nicht wirklich scharf. Maximal im Abgang merkt man, dass da was ist. Blöd ist, dass die Paprika/Peperoni nicht wirklich im Käse verteilt sind. Sind stattdessen nur einzelne Stückchen. Außerdem fehlt ihm definitiv Salz. Unterm Stich aber der Beste der drei Badejungen aus diesem Eintrag und er sieht nett aus.

Coburger Münsterländer Rolle

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 10,36€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Die Rollenform ist ganz nett und er hat eine gute Konsistenz mit einem schönen weichen Mundgefühl. Leider ist er leicht bitter – und ihr wisst ja mittlerweile, dass bitterer Käse bei mir nicht gut wegkommt.

Ziegenfrischkäse Rolle Natur

Typ: Frischkäse
Grundzutat: Ziegenmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? nicht vorhanden
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Er ist etwas fester als klassischer Frischkäse aus der Packung, aber Geschmack und Konsistenz sind definitiv wie normaler Frischkäse. Maximal eine leicht säuerliche Note. Die Ziege habe ich hingegen überhaupt nicht gemerkt und so wirklich schmierfähig war er ebenfalls nicht. War eher vergleichbar mit “Butter rubbeln”.

Emmi Tête de Moine Rosetten

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 43,00€
Rinde essbar? unbekannt
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käse

Er ist in Rosetten geschnitten (damit der Preis schön in die Höhe geht), was ich jetzt nicht bräuchte. Aber es zählt der Geschmack und der kann selbst im Vergleich zu einem Gouda überzeugen. Er hat den typischen Käsegeschmack aber sehr intensiv. Fast wie ein Käsekonzentrat. Kann ich mir sehr gut zum Überbacken von Nudeln vorstellen.

Bio St. Galler

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg:  24,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Bäh-Käse

Für einen Schnittkäse ganz schön bröselig. Geschmacklich nicht bitter aber dafür sehr sauer und er hat eine leicht sandige Konsistenz. Er ist also scheinbar sehr trocken.

Holsteiner Tilsiter

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 12,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Naja-Käse

Stinkt ganz schön zum Himmel, aber das überträgt sich zum Glück nicht in den Mund. Stattdessen erwartet einen ein dezenter aber komisch milder Geschmack. Also nicht bitter oder eklig aber halt… komisch. Außerdem knirscht die Rotschmierkultur zwischen den Zähnen.

Bio Manchego

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 34,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Den hatte ich tatsächlich schonmal vor drei Jahren probiert (bei so vielen Käsesorten kommt man schonmal durcheinander) und ihm damals noch die Note 3 gegeben. Mittlerweile scheint sich mein Geschmack aber ein wenig verändert zu haben – zumindest gefiel er mir dieses Mal wesentlich besser. Er ist definitiv ein Hartkäse und entsprechend ein bisschen bröckelig im Mund. Dort entwickelt er einen dezenten Käsegeschmack, der weder bitte noch säuerlich ist. Besser als Parmesan aber für Streukäse ist er dann doch nicht intensiv genug.

Gorgonzola

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Bäh-Käse

Halt ein Schimmelkäse – weich, matschig und eklig bitter. Nein, danke!

Bio Parmigiano Reggiano

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 39,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Furztrocken… könnte als Mordwaffe verwendet werden. Käsefans werden mir jetzt entgegen, dass es ja auch ein Hartkäse ist. Und ja, dem stimme ich zu. Es ist ein richtiger Hartkäse. Leider ist er dadurch nicht so wirklich zum Essen geeignet. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil er zwar einen schönen, intensiven Geschmack hat und weder bitter noch säuerlich ist. Insgesamt ist er aber trotzdem irgendwie nicht mein Ding.

Bio Wengerter Käse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 39,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
WertungGuter Käse

Hat eine Rinde aus Rotweinhefe und sieht entsprechend ziemlich dreckig aus. Sie schmeckt aber tatsächlich gut. Der Rest des Käses schmeckt hingegen wie Käse schmecken sollte. Also nicht nach nichts und vor allem nicht bitter. Würde ihn auf ein Niveau mit Edamer stellen.

Landana Jersey Mai-Gouda

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Jersey-Kuhmilch
Preis pro kg: 15,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Super guter Käse

Schön cremig im Mund und geschmacklich definitiv ein bisschen besser als normaler Gouda aus 08/15-Kuhmilch.

 

Manchmal frage ich mich ja schon, ob ich die Einzige bin, die so viele Käsesorten durchprobiert (>200 Stück mittlerweile)? Ob alle anderen einfach schon früh ihren Lieblingskäse finden und dann bis ans Lebensende nur diesen essen? Schließlich mache ich das ja eigentlich auch nur, weil mich die “Reduziert”-Aufkleber in ihren Bann ziehen und ich dann nicht die Finger von der Ware lassen kann :wink: . Andererseits habe ich dadurch auch einen neuen Lieblingskäse entdeckt (Jersey Gouda). Mein alter Liebling, Edamer, ist aus heutiger Sicht sogar nur noch ein 2er Käse. Insofern hat sich dieser Blick über den Tellerrand (wie so oft) definitiv gelohnt trotz des einen oder anderen 4er Käse, den ich deshalb ertragen musste.

Der 7×7 KräuterTee

Alles Käse, oder was? Mitnichten! Heute reden wir stattdessen über das Thema “Tee”. Ich trinke nämlich nicht nur täglich zwei Tassen löslichen Bohnenkaffee (Bio Café Benita*), sondern auch schon seit einiger Zeit eine Kanne Tee. Hintergrund ist schlicht und einfach, dass ich so meine Flüssigkeitsmenge jeden Tag sichergestellt kriege. Und das fällt mir irgendwie einfacher, wenn ich da eine Kanne stehen habe, die am Abend leer sein muss (damit ich sie für den nächsten Tag gleich wieder füllen kann).

Ein Teetest

Angefangen habe ich klassisch mit Teebeuteln und mich da durch einige Sorten durchprobiert. Mittlerweile bin ich aber hauptsächlich bei losem Tee gelandet und da ist aktuell mein absoluter Favorit: der P. Jentschura 7×7 Bio-KräuterTee*. Wie der Name schon sagt, besteht er aus 49 Kräutern und soll für die Säure-Basen-Balance und zum Entgiften ganz gut sein. Davon brauche ich nur zwei Teelöffel, um meine 1-Liter-Kanne Wasser mit einem angenehmen und nicht bitteren Geschmack zu versehen. Schmeckt mir wirklich gut. Weiterer Vorteil: Er muss nur drei Minuten ziehen im Gegensatz zu den acht Minuten oder mehr anderer Tees. Theoretisch kann man ihn wohl auch noch ein zweites Mal aufkochen, um noch eine zweite Kanne rauszuholen. Aber dann kommen wohl nur noch Geschmacksstoffe und nicht mehr das “gesunde” raus.

Allerdings hat der 7×7 einen großen Nachteil: Er ist mit 93 EUR pro Kilo nicht gerade billig. Entsprechend hatte ich mich mal auf die Suche nach einer Alternative gemacht und bin auf die Produkte von teeverliebt* gestoßen. Die haben nämlich auch einen basischen 49-Kräuter-Tee im Angebot* – für nur 40 EUR pro Kilo! Also habe ich ein Angebot genutzt und mir diese sowie zwölf weitere Sorten des Herstellers geholt, um es mal zu testen.

Spoiler: Ich bin wieder zu meinem 7×7 zurückgewechselt und habe die Reste der 13 Sorten an eine Freundin verschenkt. Zur Abwechselung schreibe ich hier also mal über ein eher missglücktes Experiment. Aber schauen wir uns die einzelnen Sorten mal genauer an. Alle sind mit einem Bio-Siegel versehen.

Kräutertees

  • Zehn Kräuter* – Nach 3 TL auf die Kanne musste ich schlicht feststellen, dass diese Mischung mir einfach nicht schmeckt.
  • Kräuter & Früchte* – Ach, du scheiße! Der schmeckte wie Badewannenzusatz. Würde als Grund auf Melisse tippen. Absolut nicht mein Fall.
  • 49 Kräuter – Basischer Tee* – Hat einen sehr milden Geschmack (obwohl ich bereits 4 TL genommen habe), der aber nicht mein Fall ist. Er schmeckt etwas nach Rosinen, obwohl keine drin sind. Vermutlich ist das Problem der Ingwer. Ich finde auch nicht, dass er nach Kräutern schmeckt.
  • Berg Kräuter-Mischung* – Der hat mir tatsächlich geschmeckt und war soweit okay. Brauchte aber 3 TL auf die Kanne.

Früchtetees

  • Tutti Frutti* – Ein Tee mit Rosinen, der aber nicht nach Rosinen schmeckt. Tatsächlich ein recht geschmackvoller Tee, für den ich nur 2 TL brauchte. Er bewegt sich irgendwie zwischen süß und sauer. Er ist nicht wirklich meins, aber ich kann ihn trinken.
  • Kamin-Mischung* – Hat 3 TL auf die Kanne gebraucht, bis es überhaupt nach irgendwas schmeckte und war soweit okay. Umgehauen hat er mich aber nicht.

Die dreizehn Teesorten

  • Süße Banane* – Hat einen milden Geschmack. Für mich viel zu mild und nach Banane schmeckt er ebenfalls nicht. Er geht eher in Richtung Himbeere aber nicht so säuerlich, sondern eher süßlich. 4 TL musste ich auf eine Kanne nehmen, um überhaupt was zu schmecken.
  • Mango & Orange* – Schmeckt irgendwie nur säuerlich. Und trotz erneut 4 TL auf die Kanne, habe ich weder Mango noch Orange hinein interpretieren können.
  • Türkischer Apfeltraum* – Nach 4 TL kam etwas Geschmack hervor, der insgesamt okay war. Überzeugt hat er mich aber nicht. Vielleicht würde es auch reichen stattdessen einfach ein Stück Apfel auszukochen?
  • Heimische Waldbeere* – War absolut nicht mein Fall und gehört ebenfalls in die Kategorie “3 TL bevor Geschmack rauskommt”.
  • Erdbeere Spearminze* – War soweit okay, aber hat mich trotzdem nicht überzeugend – und hat wieder 4 TL gebraucht, bevor ich überhaupt was geschmeckt habe.

Grüne Tees

Rooibos Tees

  • Vanille Sahne* – Ja, ne. Irgendwie schmeckte der einfach nur sehr komisch nachdem dann nach 3 TL überhaupt was rauskam.

Fazit

Mit dem Tee ist das schon immer ein Problem mit mir. Genau wegen diesem Phänomen, dass mir ein Tee entweder gar nicht schmeckt oder nach nichts schmeckt. Heißes Wasser kann ich auch so saufen, da brauche ich keinen Teebeutel verschwenden. Ich mag aber auch grundsätzlich kein Wasser mit Geschmack. Selbst der 7×7 war ein gewagtes Experiment und das habe ich auch nur gemacht, weil ich von seinen gesundheitlichen Wirkungen in diesem Blog gelesen hatte. Und bei Gesundheitsthemen bin ich immer offen für Neues. Außerdem stand ich kurz darauf zufälligerweise im Biomarkt davor.

Mit dem teeverliebt habe ich aber faktisch ins Klo gegriffen. Die 2-3 Sorten, die mir halbwegs geschmeckt haben, waren trotzdem nicht gut genug, um umzusteigen. Und dass, obwohl es teeverliebt mittlerweile im lokalen EDEKA gibt. Den 7×7 muss ich immer online bestellen (für die großen Packungen). Und ja, es nervt mich auch acht Minuten auf den Tee warten zu müssen :smile: .

So viel Käse zum Essen!

Nein, das ist noch nicht der finale Eintrag über Käse. In der Gefriertruhe schlummern laut meiner Tabelle noch zwölf Sorten, die noch nicht meinen Gaumen berührt haben. Doch Zuwachs gab es in den letzten Monaten so gut wie keinen mehr. Trotz angeblich weltweit 4.000 existierenden Käsesorten, scheine ich das Sortiment von tegut jetzt weitestgehend erschöpft zu haben – zumindest was Käse betrifft, der auch mal runtergesetzt ist. Gibt vielleicht die ein oder andere Sorte, die so gut bei den Kunden ankommt, dass sie nie einen roten “Reduziert”-Aufkleber kriegt. Aber bei fast 200 Käsevarianten, die ich bislang probiert habe, habe ich sowieso schon genug Auswahl.

Immerhin neun Stück davon haben die absolute Bestnote (1). Auf Platz 2 mit Note 1,5 tummeln sich derzeit sieben Stück. Dann kommen 72 mit Note 2 und bei 26 gab es grad noch so die Note 2,5. Alles darunter (71) kommt mir nicht mehr ins Haus. Und ja, in meiner privaten Liste habe ich 0,5er Schritte. Wurden einfach zu viele Käse mit gleicher Wertung. Für euch runde ich aber immer ab oder auf. Lebt damit :tongue: .

Allgemeine Erläuterungen

Die reduzierte Ware in der Käsetheke des tegut besteht meist aus einzeln verpackten Teilstücken. Insofern sind wir abhängig davon, was tegut auf den Kassenzettel schreibt – was mitunter nicht ganz so viel ist. Somit fehlen uns beispielsweise in einigen Fällen die genauen Herstellernamen.

Für mich unterscheide ich drei Käsearten: Schnittkäse, Hartkäse und Weichkäse (Schmelzkäse zähle ich hier ebenfalls dazu). Die Fußkäseskala sagt hingegen aus wie stark der Käse aus meiner Sicht riecht (von Fußkäseskala 0 für “gar nicht” bis zu Fußkäseskala 3 “stinkt durch die Kühlschranktür bis zum anderen Ende der Stadt”). Meine Bewertungsskala geht von Super guter Käse (Super gut) bis Bäh-Käse(Bäh) und die Preise sind logischerweise zum einen die von tegut und zum anderen zum Zeitpunkt unseres Kaufes und ohne die Reduzierung. Kann sich in der Zwischenzeit geändert haben. Wo keine Preise stehen, haben wir sie schlicht vergessen aufzuschreiben. Die Reihenfolge ist hingegen die, in der ich den jeweiligen Käse probiert habe.

Bio Wiesen Rebell

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 34,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Guter Käse

Schmeckt so gut wie alle Rebellen bislang. Die Kräuter am Rand geben ihm einen netten, zusätzlichen Touch – sowohl geschmacklich als auch optisch.

Bio Schwäbischer Rahmkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Vollmilch
Preis pro kg: 29,99€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Der Geschmack ist etwas fragwürdig. Und zwar hat er einen komischen Nachgeschmack. Er ist nicht bitter, sondern irgendetwas anderes. Das ist doof, weil er mir ansonsten ganz gut gefallen hat und sogar schick aussieht (hat kleine Löcher). Aber der Nachgeschmack ist einfach Mist.

Alter Schwede

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,99€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Bäh-Käse

Schmeckt wie er riecht und er hält definitiv, was er verspricht: Alt, gammelig und bitter. Oder um es deutlicher auszudrücken: So stelle ich es mir vor an einem alten Schweden zu lecken.

Gouda mild

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Hat nicht den idealen Käsegeschmack für mich. Er hat nämlich eine leicht bittere Note. Der mittelalte Gouda ist da besser. Und im Vergleich zum jungen Gouda ist dieser hier etwas milder im Geschmack.

Landana Winter Gouda

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 11,79€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Eine Art aromatischer Gouda. Er hat mehr Eigengeschmack als Gouda und ist einfach nur gut.

Gouda jung

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

“Reift außerhalb der Packung!” könnte man drauf schreiben. Zumindest schmeckt er mir besser, wenn er schon länger offen ist. Wie geschrieben ist er etwas intensiver im Geschmack als der milde Gouda aber er hat trotzdem diese komische Goudanote, die ich nicht ganz so mag. Bitte? “Es ist doch auch ein Gouda!”? Ja, schon aber es gibt halt bessere Goudas.

Kaltbach Appenzeller

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 36,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Ein sehr bröseliger Käse. Könnte aber auch am Einfrieren liegen. Geschmacklich ist er okay – ich hatte tatsächlich mit Schlimmerem gerechnet. Grund dafür war der Geruch und die schwarze Rinde. Da hatte ich mit einem sehr bitteren Produkt gerechnet aber das tritt definitiv nicht zu. Kann man essen, muss man aber nicht.

Beemster Graskaas

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käse

Geschmacklich angenehm, leicht cremig und ein bisschen süßlich. Schmeckt wie guter Käse schmecken sollte.

Bio Kesselmeister Kleehorn

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Die Bockshornkleesamen sind sehr dominant im Geschmack, was ihm eine herbe Note verleiht. Wenn man das mag, dann ist er soweit okay. Mein Fall ist es aber nicht.

Petit Camembert Isigny Ste Mere

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 31,93€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 2
Wertung: Naja-Käse

Hat die normale Camembert-Konsistenz und schmeckt zum Glück nicht, wie er riecht. Stattdessen wird er eher süßlich im Mund. Gleichzeitig ist der Rand aber etwas bitter und dieser Kontrast ist mir einfach zu stark. Immerhin: Er kommt in einer schicken, kleinen Holzbox daher.

Bio Schllerb. Brie (?)

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Da ist beim tegut wohl jemand beim Schreiben des Zettels auf die Tastatur gefallen. Wir konnten nicht herausfinden, was es genau für ein Brie ist. Aber das ist auch nicht weiter schlimm. Er hat die typisch herbe Brienote – nur ein bisschen herber und intensiver. Ansonsten einfach nur ein 08/15-Brie.

Tomme de Savoie

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 21,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Bäh-Käse

Geschmacklich nicht mild fein, sondern komisch säuerlich. Außerlich hat er weiss/bräunlichen Schimmel. Lässt ihn etwas unappetilich aussehen – was er aus meiner Sicht auch ist.

Maasdamer

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 14,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Noch so ein “Riecht, wie er schmeckt”-Käse. In diesem Fall riecht er nach nicht viel und schmeckt entsprechend nach nicht viel. Leicht säuerlich/bitter aber ansonsten nix. Je länger man drauf kaut, desto mehr kommt etwas Geschmack hervor. Aber es macht nicht viel Spaß. Auch, weil er sehr trocken ist. Immerhin: Ausnahmeweise mal ein Käse mit Löchern.

Dorfkäserei Geifertshofen St. Barbara mittelalt

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 34,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Bäh-Käse

Bisschen bitter, bisschen säuerlich – ansonsten schmeckt er nicht nach viel. Hat mir überhaupt nicht gefallen.

Bio Comté

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 32,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Joa… Käse halt. Schmeckt nicht nach viel. Sehr, sehr mild quasi.

Allgäuer Hofkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 18,95€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Hat nicht wirklich viel Eigengeschmack. Es kommt nur eine leicht säuerliche Note hervor.

Weltmeisterkäse

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 24,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Keine Ahnung, was an diesem Käse “weltmeisterlich” sein soll. Es ist kein Käse aus der Hölle, aber auch nicht wirklich viel besser. Liegt daran, dass er einfach nur ziemlich bitter schmeckt – und ansonsten nach nichts. Magsch ned’!

Bio Weinberg Käse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Schmeckt erst nach nix, dann sehr mild und leicht säuerlich. Braucht aber definitiv ein bisschen, bis das rauskommt.

Dolomitenkönig

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Fühlt sich sehr trocken an und schmeckt bitter. Nein, danke!

Reblochon Käse

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 2
Wertung: Naja-Käse

Die Rinde schmeckt irgendwie bitter und muffelig. Das färbt auch etwas auf das Innere ab, das ansonsten eher wie Camembert ist.

Müritzer Käse
Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter KäseEin angenehmer, leichter Geschmack und ein leicht säuerlicher Abgang. Je länger man ihn im Mund hat, desto mehr kommt das Säuerliche heraus. Gefällt mir insgesamt gut.
Beemster Pikant

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käse

Hat einen angenehm intensiven Geschmack. Er ist ein bisschen säuerlich und nicht so cremig wie der Beemster Graskaas aber dafür kräftiger im Geschmack.

Andechser Natur Bioländer

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Pasteurisierte Kuhmilch
Preis pro kg: 19,93€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Gibt’s nicht viel zu sagen: Leicht bitter und fühlt sich trocken im Mund an. Ich würde ihn als “Gouda in Bitter” bezeichnen.

Bio Raclettekäse
Typ: Hartkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 14,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-KäseEr ist zum überbacken okay, aber zum so essen? Taugt er nichts. Er ist bitter und hat zusätzlich einen komischen Geschmack mit drin.
Dorfkäserei Geifertshofen Bio Bühlentaler Dorfkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Naja-Käse

Er hat einen säuerlicher Geschmack und ist irgendwie komisch im Mund. Erst cremig, dann glatt und zum Schluss irgendwie schmierig. An sich nicht unangenehm aber mit dem säuerlichen habe ich es nicht so.

Espresso Käse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 37,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Den namensgebenden Kaffee schmeckt man nur leicht an der Rinde. Vermutlich ganz einfach deshalb, weil er nur dort zu finden ist. Er wird nämlich als Konservierungsstoff genutzt. Der Käse an sich schmeckt mittelstark säuerlich und ist damit nicht so meins. Faktisch sieht er nur wegen der schwarzen Rinde cool aus aber er ist zu teuer dafür, dass er nur mittelmässig schmeckt.

Bio Chilikäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Abseits von ein paar kleinen, roten Punkten sieht er ziemlich harmlos aus. Die Realität ist eine ganz andere: Er ist ganz klar der bislang schärfste Käse, den ich gegessen hatte. Mein O-Ton beim ersten probieren war “Gott, brennt der!”. Das ist aber auch schon das einzig besondere an ihm. Der Rest ist 08/15. Ein Käse zum überbacken.

Casa di Pietro Perle Di Scamorza

Typ: Pasta Filata Käse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käseplus mit Sternchen

Man schmeckt, dass er geräuchert wurde. Es ist quasi der gleiche Unterschied wie zwischen Lachs und Räucherlachs – nur halt mit Käse. Und ich muss ganz klar sagen: Das ist der geilste Käse, den ich jemals gegessen habe. Er ist schön salzig und fühlt sich im Mund wie Schnittkäse an. Er kommt in kleinen Bällchen daher und nachdem ich gemerkt habe, wie genial der Käse ist, habe ich angefangen diese auch noch mehrfach durchzuschneiden. Einfach, damit ich noch mehr von ihm habe.

Wird der nächste Käseeintrag der letzte sein? Werdet ihr dann nie wieder von meiner Liebe zu Käse lesen? Wird tegut mir ein Hausverbot geben, weil ich immer nur reduzierten Käse kaufe? Werde ich einen Käsesponsor finden, der mich bis ans Ende meines Lebens mit Käse versorgt? Fragen über Fragen. Darauf muss ich erstmal ein Stück Käse essen… *mampf*

Wenn man an Magical Girls denkt, landet normalerweise eher bei jungen Schülerinnen in bunten Kostümen, die die Welt retten. Die wohl bekannteste Vertreterin des Genres ist entsprechend Sailor Moon. Mangaka Kentarō Satō hat sich jedoch gedacht: Nehmen wir mal das Magical-Girl-Thema und packen es ins Horror-Genre. Herausgekommen sind die drei Mangareihen: Magical Girl of the End*, Magical Girl Site* und Magical Girl Site Sept*.

Und auch, wenn Magical Girl Site ein Spin-off von Magical Girl of the End ist, ist die Verbindung zwischen beiden nur schwach. Wie genau, erzähle ich euch gleich. Vorher ein paar allgemeine Punkte zu den Mangas:

Die Mangas

Chronologisch macht den Anfang Magical Girl of the End. Dort folgen wir dem Oberschüler Kii Kogami, der sich plötzlich in einer apokalyptischen Welt voller mordenden Magical Girls und Zombies wiederfindet. Das Setting an sich ist bereits gewöhnungsbedürftig, aber manchmal bin ich ehrlich gesagt bei der Geschichte nicht mehr ganz durchgestiegen. Das lag vor allem daran, dass der Autor auch noch Zeitreisen und parallele Zeitlinien ins Spiel gebracht hat und das mitunter sehr verwirrend ist. Verschlungen habe ich die 16 Bände trotzdem – gerade, weil ich verstehen wollte, was da eigentlich alles passiert (ist).

In Magical Girl Site geht es hingegen um Aya Asagiri, eine Schülerin die ständig gemobbt und misshandelt wird. Sie stößt auf eine seltsame Webseite – die namensgebende Magical Girl Site. Von dort erhält sie eine Zauberwaffe, die ihr bei jedem Einsatz etwas Lebenszeit nimmt. Als sie erfährt, dass ihre Mitschülerin Tsuyuno Yatsumura ebenfalls so eine Waffe besitzt und ihr Leben kurz vor dem Ende steht, versuchen beide herauszufinden, was es mit der Webseite auf sich hat. Der Manga hat ebenfalls 16 Bände und richtet sich eher an jüngere Horrorfans bzw. genauer gesagt ist es ein Shōnen. Seine Zielgruppe sind also jugendliche Männer. Das erklärt den Fokus auf junge, leichtbekleidete Mädchen.

Magical Girl Site Sept erzählt in zwei Bänden eine Vorgeschichte zu Magical Girl Site. Und zwar erfahren wir wie eine der Administratorinnen der Magical Girl Site zu ihrem Job gekommen ist. Und nein, es ist ebenfalls keine wirklich fröhliche Geschichte. Ein Stichwort lautet nämlich erneut “Missbrauch einer Frau”.

Insofern ist es schon ein wenig verwunderlich, dass ich die Mangas überhaupt gelesen habe. Horror an sich ist nämlich nicht so mein Ding. Ein paar Elemente waren zudem schon ziemlich schräg. Ich sag nur “Menschen, die sich in Spermien verwandeln”. Aber ich hatte ein paar Episoden des dazugehörigen Anime gesehen – der leider mal wieder in die Kategorie „nie abgeschlossen” fällt. Entsprechend neugierig war ich darauf zu erfahren, wie es weitergeht und habe mir die Mangas geholt. Vor allem die Frage, ob es vielleicht doch ein Happy End geben würde, trieb mich um. Ja, ich mag düstere Enden nicht so sehr…

Der Hauptcharakter

Ich habe Magical Girl Site tatsächlich zuerst gelesen und dann erst erfahren, dass es auch noch Magical Girl of the End gibt. Meine Hoffnung war entsprechend, dass dort einige meiner offenen Fragen geklärt werden würden. Tatsächlich habe ich jetzt noch mehr als vorher :smile: . Wer ist z.B. die Mutter von Aya?! Verratet es mir endlich!!! Und doch kann ich die drei Manga-Serien irgendwie empfehlen. Sie waren nicht langweilig, die Charaktere waren teilweise lustig/schräg und der Horror kam definitiv nicht zu kurz. Vermutlich hatte der Autor auch nie vor alle Fragen zu klären.

Die Verbindung

Stellt sich jetzt noch die Frage, wie Magical Girl oft he End und Magical Girl Site inhaltlich zusammenhängen. In der Einleitung hatte ich ja schon erwähnt, dass die inhaltliche Verbindung nur sehr schwach ist. Ab hier folgen logischerweise Spoiler!

In Band 1 von Magical Girl of the End fängt es direkt mit Kii Kogami an, dem Hauptcharakter. Seinen Namen finden wir später in Band 16 von Magical Girl Site auf einem Grabstein wieder. In der gleichen Szene sehen wir zudem ein paar unbekannte Personen. Allerdings sehen wir den exakt gleichen Grabstein genauso in Band 16 von Magical Girl of the End – inkl. der selben Personen. Und wir stellen fest: Es sind die dortigen Hauptcharaktere.

Eine weitere Verbindung gibt es im 13. Band von Magical Girl Site. Dort ist plötzlich jemand von hinten zu sehen, der sagt, dass diese Welt erneut auf ihr Ende zusteuert. Diese Person sehen wir später in Band 16 (in beiden Serien) ebenfalls an besagtem Grabstein. Die letzte Verbindung ist der eigentliche Drahtzieher hinter dem Ganzen, Rei Kurorogi. Er ist sowohl an den Geschehnissen in Magical Girl of the End als auch an denen in Magical Girl Site Schuld. Das ist technisch gesehen unmöglich, da er eigentlich tot sein sollte. Darauf geht der Autor aber nicht wirklich ein. Es ist einfach so und ich als Leser bleibe ohne Antwort zurück.

Fazit

Prinzipiell kann Magical Girl of the End auf jeden Fall unabhängig von Magical Girl Site gelesen werden. Bei Magical Girl Site wundert man sich nur, warum plötzlich neue Personen auftauchen. Inhaltlich haben diese aber keine Auswirkungen. Auf mich wirkt es eher so als, wenn der Autor unbedingt eine Verknüpfung zwischen den beiden Serien herstellen wollte. Einen richtigen Mehrwert hatte dieser Handlungsrahmen für mich aber am Ende nicht. Im Gegenteil war es eher enttäuschend, dass es doch nur so wenig Zusammenhänge gibt. Wie geschrieben: Ich hatte mir die zweite Serie nur genau deswegen gekauft, um mehr zu erfahren – und nicht weniger :smile: .

PS: Eine Sache stört mich noch bei Magical Girl of the End. Und zwar ist der 2. Band in der Druckerei nicht korrekt zugeschnitten worden in meiner Erstauflage. Er ist somit 1 cm größer als die anderen. Das treibt mich in den Wahnsinn! *kreisch*

Aaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!11111

Lysandas’ Droge

Über Lysandas immer wieder begeisterungswürdigen Hormonprobleme werden wir mal einen gesonderten Eintrag schreiben. Relevant für Heute ist deshalb nur, dass eine spezialisierte Frauenärztin ihr empfohlen hatte, mal einen Test auf Insulinresistenz durchführen zu lassen.

Insulinresistenz bedeutet, dass die Körperzellen weniger empfindlich auf das Hormon Insulin reagieren. Insulin sorgt dafür, dass sie den Zucker (Glukose = Energie) aus dem Blut aufnehmen. Reagieren die Zellen entsprechend nicht darauf, verbleibt der Zucker im Blutkreislauf und der Blutzuckerspiegel steigt an. Das bringt den Stoffwechsel durcheinander und ist dann eine mögliche Ursache für Typ-2-Diabetes. Eine zweite Variante Typ-2-Diabetes zu bekommen ist eine Überproduktion von Insulin, die ebenfalls dazu führt, dass die Zellen mittelfristig resignieren und keinen mehr reinlassen. Typ-1-Diabetes entsteht hingegen, wenn der Körper nicht genug Insulin produzieren kann.

Da Lysandas Großeltern Diabetes hatten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sie ebenfalls treffen könnte. Zumindest ist eine Insulinresistenz vererbbar. Insofern war der Hinweis der Frauenärztin nicht verkehrt und Lysanda ist als Folge ins Endokrinologikum in Frankfurt am Main gedackelt. Dort wurde dann ein relativ simpler Test (=Zuckerwasser trinken und dann die Blutwerte über ein paar Stunden hinweg geprüft) durchgeführt und siehe da: Ja, es ist eine leichte Insulinresistenz nachweisbar. Therapieempfehlung? Ernährungsberatung und anschließende Ernährungsumstellung.

Was nun?

Wichtig ist erst einmal zu verstehen: Nur, weil man eine Insulinresistenz geerbt hat, bekommt man nicht gleich Typ-2-Diabetes. Sie muss dazu erst noch weiter voranschreiten (kann angeblich Jahrzehnte dauern). Entsprechend gut ist es, dass ihr bislang nur eine leichte bescheinigt wurde. Allerdings gibt es Faktoren, die die Insulinresistenz verstärken können. Darunter z.B. die Klassiker wie Übergewicht, Bewegungsmangel, falsche Ernährung und Stress. Wobei mit diesem Stress nicht nur äußerliche Faktoren gemeint sind wie z.B. die Arbeit. Es geht auch um den, der durch die Ernährung verursacht werden kann. So wirken sich die Kohlenhydrate einer Banane auf den Insulinspiegel aus. Bei einer Insulinresistenz noch mehr als ohne. Und das wiederum führt zu Stress im Körper, um die Kohlenhydrate/den Zucker abzubauen. Beim Übergewicht hingegen haben wir ein gewisses Henne-Ei-Problem. Übergewicht verstärkt die Insulinresistenz und die Insulinresistenz führt dazu, dass sich leichter die Pfunde anhäufen. Insofern sind genau das die Punkte an denen Lysanda jetzt ansetzen bzw. weiter dran arbeiten kann.

Die Preisfrage ist für Lysanda somit, wie sich ihr Blutzuckerspiegel bei welchen Lebensmitteln verhält und wie lange er dann braucht, um wieder auf ein normales Niveau abzusinken. Jeder Körper reagiert schließlich ein bisschen anders. Wenn die Ernährung also dafür sorgt, dass der Spiegel nicht so häufig ansteigt, benötigt der Körper auch nicht so viel Insulin, um den Zucker abzubauen und somit ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass die Insulinresistenz stärker wird.

Oder umgekehrt betrachtet: Was kann sie beim Essen vermeiden, damit erst gar keine riesigen Spitzen entstehen, die das Insulin herausfordern. Bzw. verhalten sich die Lebensmittel, die ich esse und von denen ich denke, dass sie keine Blutzuckerspitzen verursachen, tatsächlich so. Als Richtwert diente ihr dabei die Aussage von Dr. med. Rainer Limpinsel, von dem sie vor kurzem ein Interview gesehen hatte. Er sagt, dass der Blutzuckerspiegel bei “normalen” Menschen eine Stunde nach dem Essen bei unter 150 mg/dL liegen sollte und nach zwei Stunden bei 120 mg/dL. Alles andere würde auf eine Insulinresistenz bzw. Prä-Diabetes hindeuten.

Weitere Forschung

Ein klassisches Blutzuckermessgerät

Lysanda wollte also wissen, wie ihr Körper auf diverse Lebensmittel reagiert. Eine Variante das zu tun ist es sich ein Blutzuckermessgerät anzuschaffen. Das sind die Dinger, mit denen ihr euch in den Finger piekst. Darauf hatte sie allerdings keinen Bock. Zumal das dann auch nur Stichpunkte sind und sie z.B. nachts keine Werte bekommen würde. Nächtliche Werte sind jedoch durchaus interessant vor allem, wenn man häufig aufwacht. Das kann nämlich durch Unterzucker verursacht werden. Sollte dies der Fall sein, dann schafft es die Leber nicht den Blutzuckerspiegel nachts konstant zu halten. Abhilfe kann hier ein sogenanntes Spätstück d.h. z.B. auf der Bettkante noch ein halbes Vollkornbrot essen. Irgendetwas quasi, was langsam abgebaut wird.

Nach ein wenig Recherche nach einem 24-Stunden-Gerät ist sie auf den Freestyle Libre 3 Sensor gestoßen. Der misst zwar das Gewebewassers und nicht das Blut. Man kann also keinen direkten Vergleich mit einem Piecks-Gerät machen. Aber für sich betrachtet sind die Werte trotzdem aussagekräftig.

Mit 65,90 EUR (plus Versand) ist der Libre 3 freilich nicht ganz billig – wobei die Messtreifen für die Blutzuckermessgeräte auch ins Geld gehen. Aber er ist definitiv wesentlich komfortabler. Für das Geld bekommt ihr einen münzgroßen Sensor mit einer kleinen Nadel an der Unterseite. Den “rammt” ihr euch dann mit dem beigefügten Applikator in euren Oberarm, wo er für die nächsten 14 Tage (und zwar auf die Minute genau!) seine Arbeit tut. Ausgelesen werden die Werte entweder mit einem speziellen Messgerät oder schlicht mit der dazugehörigen App auf eurem Smartphone via Bluetooth. Auch, wenn es nirgends so direkt steht, entspricht der Sensor der IPX6-Zertifikation. Er verträgt es also mal unter Wasser zu sein (30min bei 1m). Wir waren z.B. eine Stunde Schwimmen und da ist überhaupt nichts passiert. Stattdessen saß er bis zum Ablauf der 14 Tage bombenfest am Arm.

Die Applikation ist erstaunlich einfach und schmerzlos. Der Piecks ist nur sehr kurz (die Nadel geht ca. 1cm in die Haut) und selbst beim Abmachen merkt man nur den Kleber. Anfänglich ist da freilich ein komisches Gefühl am Arm, aber das ging relativ zügig vorüber. Er hat stattdessen zu keinem Zeitpunkt wirklich gestört – selbst beim An- und Ausziehen der Klamotten nicht.

Und auch die Verbindung mit der Smartphone-App ging problemlos vonstatten. Nach einer Anlaufzeit von 60 Minuten übermittelt er jede Minute einen aktuellen Wert. Und ums nochmal deutlich zu sagen: Der Sensor misst den Glukosewert und nicht das Insulin. Er zeigt “nur” anhand einer Kurve wie stark der Blutzucker nach dem Essen ansteigt und wie lange es dauert, bis er wieder sinkt. Er gibt also keine Aussagen darüber, wie hoch der Insulinspiegel ist. Die Applikation muss zum Sammeln der Werte dauerhaft (zumindest im Hintergrund) geöffnet und das Handy in Reichweite sein. Aber wir haben auch festgestellt, dass er scheinbar einen kleinen Speicher hat. Zumindest auf meinem iPhone 11 ist die App hier und da mal abgestürzt oder ich habe sie in einem Anfall geistiger Umnachtung geschlossen. Aber nach dem Neustart (mitunter erst den Morgen darauf) gab es trotzdem keine Unterbrechung in der Kurve. Alle Werte waren vorhanden. Sehr coole Sache!

Das Ergebnis: Sicarius

Die 14 Tage von Sicarius

Doch nicht nur Lysanda hat sich einen Sensor verpasst. Wir hatten stattdessen gleich zwei bestellt. Wir warteten ein paar Tage, um zu sehen, ob mit Lysandas Sensor alles in Ordnung ist und dann wurde auch ich gepiekt. Bei mir liegt zwar (außer dem zu hohen Gewicht) an sich keine Indikation vor, dass ich irgendwelche Probleme haben könnte. In meiner direkten Verwandtschaft ist mir ebenfalls nur eine Cousine mit Diabetes bekannt. Aber zum einen hat es mich ebenfalls mal interessiert – eben, weil ich nicht der Schlankste bin. Zum anderen hatte Lysanda so einen Vergleich, um ihre Ergebnisse besser einordnen zu können.

Das Ergebnis war für mich erfreulich: Alles im grünen Bereich. Mein Grundwert im nüchternen Zustand lag bei 95mg/dL (sollte max. bei 100 sein), die Spitzen fallen normalerweise selbst bei kohlenhydrathaltigem Essen nicht ganz so hoch aus und selbst dann schafft mein Körper es relativ zügig das abzubauen. Ich konnte die Aussagen von Hr. Dr. med. Limpinsel also bestätigen. Was nicht heißt, dass ich keine neuen Erkenntnisse gewonnen habe. So habe ich beispielsweise mal mein früheres Standardfrühstück zu mir genommen: In Kaba (heiße Milch mit Kakaopulver und Zucker) eingetunkte Brötchen. Das Ergebnis war ein vergleichsweise hoher Wert (150mg/dL) mit dem er auch ein bisschen länger zu kämpfen hatte. Und Milch alleine findet mein Körper offensichtlich ebenfalls nur bedingt gut – zumindest den Blutzuckerspiegel betreffend. Zum Glück mache ich das mit dem Brötchentunken mittlerweile nur noch vereinzelt.

Eine zweite Erkenntnis war, dass der Spiegel definitiv stark vom Stresslevel abhängig ist. Okay, das ist an sich jetzt erstmal keine bahnbrechende Feststellung. Schließlich ist Stress einer der oben genannten Risikofaktoren. Aber ich fand es trotzdem äußerst interessant zu sehen, wie sehr dadurch mein nüchterner Durchschnittswert angestiegen ist (auf 105-110mg/dL) . Und vor allem wie lange das dann anhält. So hatten Lysanda und ich Ende letzter Woche echt beschissene 24 Stunden und so richtig erholt hatte ich mich bis zum gestrigen Messende (ca. zwei Tage später) davon immer noch nicht. Sehr suboptimal.

Das Ergebnis: Lysanda

Kommen wir jetzt zu Lysandas Ergebnissen. Wie gesagt war Sinn und Zweck der ganzen Aktion mit verschiedenem Lebensmittel zu experimentieren und zu sehen, was ihr Körper damit macht. Grundsätzlich hat sie dabei festgestellt, dass es ca. eine halbe Stunde dauerte, bis die Werte nach oben gehen. Außerdem liegt ihr Blutzuckerwert im nüchternen Zustand bei ca. 105mg/dL – während er wie erwähnt bei mir eher bei 95mg/dL war. Und dass, obwohl ich in diesem Haushalt definitiv die Kohlenhydrate-Vernichte-Maschine bin (Pasta, Reis, etc.). Ihr Durchschnittswert über die 14 Tage lag entsprechend ebenfalls auf einem höheren Niveau, während ich mich bei exakt 100mg/dL eingependelt habe.

Außerdem hat sie deutlich gesehen, dass ihr Körper länger braucht, um den Blutzucker abzubauen (=Insulinresistenz) und gleichzeitig sind ihre Spitzen höher. Sie reagiert quasi stärker auf Kohlenhydrate und ist länger damit beschäftigt.

Und zum Thema Stress musste sie feststellen, dass ihre Periode ebenfalls mit reinspielt. An zwei Nächten war sie in der Zeit im Unterzucker und sie hatte sehr viele Schwankungen. Selbst ihre Hormonprobleme (u.a. fehlendes Progesteron) waren in der Kurve erkennbar. So war ihr an einem morgen sehr heiß und sie hatte nachmittags dann Krämpfe. Im Nachgang konnten wir das dann schon am sehr unruhigen Blutzuckerspiegel erkennen, den sie an diesem Morgen hatte. Äußerst interessant.

Werfen wir nun noch einen Blick auf die einzelnen Lebensmittel in der Reihenfolge des Tests:

Lebensmittel Ergebnis
Kaffee Kaffee wird nachgesagt, dass er zwar den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, aber gleichzeitig auch die Zellen Insulinsensitiver machen würde. Sprich sie können mehr Zucker aufnehmen, weil sie wieder besser auf das Insulin reagieren. Lysanda hat allerdings so gut wie keine Auswirkungen von ihrem Bio-Instantkaffee gemerkt. Sie muss sich über ihren Kaffeekonsum also keine Sorgen machen.
SodaStream-Wasser mit Pepsi-Zero-Sirup Die Gerüchteküche warnt vor Sachen mit Zuckerersatzstoffen. Die Argumentation ist, dass der Körper etwas süßes schmeckt, als Konsequenz Zucker erwartet und schonmal darauf reagiert. Die Realität ist: Keinerlei Auswirkungen auf Lysandas Blutzuckerspiegel.
Haferflocken Lysanda hat ein paar Hafertage gemacht. Das ist eine 2- bis 3-tägige Kurzzeitkur, bei der ausschließlich stark haferhaltige Mahlzeiten verzehrt werden. Das soll helfen die Insulinresistenz zu senken. Die Kohlenhydrate (42g) haben wie erwartet voll durchgeschlagen (bis auf 170mg/dL) und er war lange damit beschäftigt. 18 Uhr Abendessen und erst um 2 Uhr war die Kurve halbwegs normal. Ob es die Insulinresistenz beeinflusst hat, können wir derzeit aber nicht sagen.
Haferkleie Es wird gerne behauptet, dass Haferkleie nicht richtig verstoffwechselt werden kann. Und ja: Trotz 6g Kohlenhydrate hatte sie keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel.
Linsennudeln Die liegen ungekocht bei 50g Kohlenhydrate auf 100g. Sie schlagen fast so stark aus wie die Haferflocken und brauchen ebenfalls sehr lange zum Abbauen. Für Lysanda also keine Alternative zu normalen Weizennudeln.
Vollkornweizennudeln (Selbstgemacht) Dürften so um die 43g Kohlenhydrate haben. Ausschlag lag bei ca. 140mg/dL und war nach ca. drei Stunden weg. Definitiv eine bessere Bilanz als die Linsennudeln, was uns durchaus überrascht hat.
Käse Ein Ausschlag bis auf 130mg/dL aber es dauerte ca. drei Stunden bis der Normalwert wieder erreicht war.
Kohlrabi mit Käse Produzierte einen ähnlichen Ausschlag wie die Vollkornweizennudeln. Scheinbar schlagen die rohen Kohlrabi richtig zu.
Schokolade Die 20g Kohlenhydrate von ca. 30g Schokolade erzeugten nur eine kurze Spitze, die innerhalb von zwei Stunden weg war.
Low-Carb-Schokokuchen (Selbstgemacht) Dieser Schokokuchen hat geschätzte 14g Kohlenhydrate. Sie hat ihn abends gegessen und es gab einen hohen Anstieg. Der Abbau dauerte bis tief in die Nacht. Die Konsequenz daraus ist entsprechend, dass sie den Kuchen nicht mehr backt. Dann lieber einfach nur Schokolade essen.
Geröstete Erdnüsse Ein kleiner Anstieg.
Joghurt Ebenfalls nur ein kleiner Anstieg.
eine Kugel Eis im Hörnchen Ein moderater Anstieg, der nach ca. zwei Stunden weg war.
Pizzeria-Besuch Wir waren mit unserem Katzenstammtisch in einer Pizzeria. Der dazugehörige Ausschlag war deutlich sichtbar (vergleichbar mit den Haferflocken). Aber tatsächlich hatte sie schlimmeres erwartet bei geschätzten 101 Kohlenhydraten, die sie an dem Abend intus hatte (Pizza, Eiskaffee, mehrere Cola Zero).
Pizza mit Meeresfrüchten Die Reste vom Katzenstammtisch am nächsten Tag zum Mittagessen zeigten nur einen moderaten Anstieg. Allerdings hat er fast vier Stunden gebraucht, um wieder runter zu kommen. Da waren wir quasi schon fast beim Abendessen.
Pommes frites Weitere Reste aus der Pizzeria. Geschätzte 27g Kohlenhydrate und trotzdem kein so großer Ausschlag wie erwartet.
Low-Carb-Proteinpudding Ein moderater Ausschlag (140mg/dL), der aber schnell wieder verschwunden war.
Low-Carb-Pfannkuchen (selbstgemacht) mit Leberwurst Nur ein kleiner und kurzer Ausschlag.
Galactose Galactose ist ein Einfachzucker dem nachgesagt wird, dass er besonders gut seinen Weg ins Gehirn findet – und zwar ohne Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Und die Messwerte bestätigen das auch. Keinerlei Ausschlag sichtbar.

Die Konsequenzen

Wie lässt sich das Experiment also für Lysanda zusammenfassen? Nun, sie hat auf der einen Seite neue Erkenntnisse gewonnen. Aber tatsächlich auch Sicherheit/Gewissheit. Sie hat offensichtlich tatsächlich ein Problem mit dem Insulin, mit dem sie leben und sich entsprechend darauf einstellen muss. Doch auf Basis der Erfahrungen kann sie nun darauf reagieren und ihr Essverhalten anpassen. Die Linsennudeln kaufen wir z.B. nicht mehr und vielleicht macht es Sinn jede Woche mal einen Haferabend (=nur eine Tasse aufgeweichte Haferflocken) einzubauen.

Sie kann also jetzt erst einmal damit arbeiten. Und dann schauen wir in einem Jahr, ob wir uns den Sensor noch einmal holen, um zu schauen, ob sich was getan hat. Wir werden euch selbstverständlich berichten :smile: . Für uns hat sich das Experiment auf jeden Fall gelohnt.

Nächste Seite »