Sicarius

Komfortable Überwachung

Heute gibt es doch noch nicht Teil 31 des Tagebuchs eines Hausherrn. Phase 2 (Einbau Heizung und Setzen Gaszähler) verlief so unspektakulär, dass ich damit keinen eigenen Eintrag voll kriege :smile: . Vielleicht dann kommenden Montag zusammen mit der heute stattfindenden Phase 3 (Ölttankabbau), spätestens aber übernächste Woche – dann ist nämlich bereits Phase 4 (Umbau Abwasser Innenverteilung) abgeschlossen und damit das Hauptprojekt (bis auf die Rechnungen) fertig. Kommen wir stattdessen mal wieder zu ein paar Kleinigkeiten, die nichts mit Handwerkern, Häusern oder sowas zu tun haben.

Verschwundene Hardware

Die besagten SATA-Ports.

Da wäre zum Beispiel mein Computer und Azzkickrs alte SSD. Mir ist letzte Woche irgendwann aufgefallen, dass die in Windows irgendwie nicht mehr angezeigt wird. Da aktuell nur Spiele drauf sind, merke ich das nicht so schnell. Ein Reboot half nicht, es hieß also Rechner heruntergefahren und mal ins Gehäuse schauen, was da los ist.

Ich hatte ja bereits im Eintrag zur neuen Hardware erwähnt, dass MSI die SATA-Ports 3 und 4 an eine total dämliche Position gesetzt hat auf meinem MSI Z370 PC Pro. Bei der heutigen Länge und Breite der Grafikkarten sind sie nämlich direkt darunter. Bei der Fehleranalyse stellte ich dann fest, dass das SATA-Kabel irgendwie relativ locker im Port saß also faktisch keine Verbindung mehr bestand – obwohl es eigentlich einen Einrastclip besitzt! Meine Vermutung: Die Vibration des Grafikkartenlüfter hat es tatsächlich geschafft das Kabel zu lösen. Der Platz ist nämlich so eng an der Stelle, dass der Lüfterkörper direkt am Stecker in Port 3 anliegt. Ich hab’ die SSD jetzt mal auf Port 4 umgesteckt. Da ist es zwar auch eng aber nicht so press wie auf Port 3. Mal schauen. Sachen gibt’s auf jeden Fall und ein weiterer Grund entweder mal ein paar HDDs auszumisten oder auf NVMes zu wechseln (dadurch sind die SATA-Ports 3 und 4 dann sowieso nicht mehr nutzbar).

Komfortable Hardware

Da wir schon beim Thema Computer sind: Ich hab’ mir schon wieder neue harte Ware gegönnt. Ja, bin total verschwenderisch aktuell. Kann doch auch nichts dafür, dass ich die schwedische Power-Metal-Band Sabaton erst jetzt entdeckt habe und entsprechend die ganze Diskographie (neun Alben) kaufen musste. Andererseits: In Zeiten von niedrigen Zinsen soll man ja die Wirtschaft mit reichlich Konsum ankurbeln. Aber ich schweife ab: Im Jahresrückblick 2019 hatte ich erwähnt, dass wir mittlerweile etwas mehr im Home Office arbeiten. Die Art und Weise wie ich dort bislang mit meinem Arbeitslaptop gesessen habe war jedoch sehr suboptimal für meinen Rücken. Und dass, obwohl ich auf dem gleichen Schreibtisch mein Mega-Hauptrechner-Setup betreibe, also theoretisch alles für eine optimale Arbeitsumgebung verfügbar wäre. Zum ständigen Umstecken der Kabel war ich aber (verständlicherweise?) zu faul. Da das aber so nicht mehr weitergehen konnte, habe ich mir endlich drei Dinge gekauft: einen USB-Switch und einen HDMI-Switch sowie zwei HDMI-Kabel.

Der USB-Switch

Alles nicht von der teuersten Sorte, denn meine Ansprüche halten sich in Grenzen. Den HDMI-Switch gibt es z.B. in einer Variante, die automatisch erkennen kann welches Gerät gerade aktiv ist. So arbeitet auch mein Elgato Game Capture HD. Aber da sowieso nur die Konsolen dranhängen, die so gut wie nie an sind, muss ich eh nicht so oft wechseln. Das ist beim USB-Switch etwas anders. Den Knopf betätige ich durchaus häufiger im Laufe einer Arbeitstages, um zwischen Arbeits- und Hauptrechner zu wechseln. Aber das ist jetzt ebenfalls nicht der Riesenaufwand und, da es faktisch keinerlei Verzögerung gibt nach dem Drücken des Knopfs, keine große Behinderung. Ich musste allerdings feststellen, dass die Logitech Gaming Software zu meinem Logitech Gaming Keyboard G510 (auch schon fast neun Jahre alt) diese ganze Herumschalterei nur bedingt gut findet. Mache ich es zu häufig hintereinander, dann stürzt sie zwar nicht ab aber sie erkennt die Tastatur nicht mehr. Dadurch kann ich sie zwar ganz normal benutzen aber die programmierbaren Spezialtasten sind außer Betrieb, weil er kein Profil geladen bekommt. Abhilfe schafft die Software zu schließen und neu zu starten.

Blöder ist da schon die Sache mit dem HDMI-Anschluss an meinem Dell U2713HM. Das wusste ich vorher auch nicht, aber er überträgt über die Schnittstelle tatsächlich nur 1080p. Die native Auflösung des 27″-Monitors ist jedoch WQHD – zumindest über den DisplayPort. Sprich ich bin dann mit meinem Arbeitslaptop nur mit einer Auflösung von 1920×1080 unterwegs. Es gibt zwar wohl Mittel und Wege den Treiber so zu überlisten, dass doch WQHD möglich ist, weil die HDMI-Schnittstelle das wohl prinzipiell kann und nur der Monitor das nicht von sich aus anbietet. Aber bei einem Firmenrechner habe ich logischerweise weder die Rechte für solch’ einen tiefgreifenden Eingriff, noch sollte ich es dort tun. Also lebe ich vorerst mit den 1080p. Besser als nix und ich will ja eh mittelfristig mal einen >=120hz-Monitor anschaffen, da dürfte dieses Problem sicherlich nicht mehr existieren.

Katzenüberwachungsstaat

Die Reolink RLC-511W

Und dann war da noch der offene Punkt mit unserer Außenkamera für die Katzenüberwachung. Zur Erinnerung: Die HiKam A7 HD (2. Gen) taugte leider nichts. Das Sichtfeld war zu eng, die Auflösung zu niedrig und die Bewegungserkennung zu schwach. Wir haben sie also zurückgeschickt und ich habe mich auf die Suche nach einem Ersatz gemacht. Jetzt hängt an der Wand eine Reolink RLC-511W*.

Mit 125€ ist sie preislich immer noch im Rahmen und hat trotzdem so einiges zu bieten. Sie kann mit einer Auflösung von bis zu 2560×1920 streamen/aufzeichnen, hat einen vierfachen optischen Zoom und Dualband-WLAN – kann also sowohl mit 2,4 oder 5 Ghz betrieben werden. Ist bei der Datenmenge, die bei einer 5 Megapixel-Aufzeichnungen fließen natürlich auch ganz praktisch. Je nach Zoom-Stufe hat sie einen Sichtwinkel von 31 bis 90° und dank 24 Infrarot-LEDs eine Nachtsicht bis zu 30m, was für unsere Zwecke theoretisch mehr als ausreicht.

Betreiben kann man die IP-Kamera entweder über WLAN, Ethernet, einen NVR oder offline mit einer SD-Karte. Wir nutzen WLAN, weil wie erwähnt das Ding nicht sicherheitskritisch ist. Wir wollen nur die Katzen sehen. Menschen kommen so einfach eh nicht in unseren Garten. In den Bewertungen sind dahingehend ein paar kritische Stimmen zu finden aber wir hatten noch keine grundsätzlichen Probleme. Seit der Ersteinrichtung bei der sie zwingend am LAN-Kabel hängen muss, kommt sie trotz geplanter Verbindungsabbrüche (Nachtabschaltung) immer wieder erfolgreich ins WLAN zurück. Das einzige Problem, das wir in den vergangenen Tagen hatten war, dass sie gar nicht oder nur mit geringer Bandbreite aufzeichnete. Keine Ahnung ob das am NAS lag oder an der Kamera aber ein Reboot scheint geholfen zu haben.

Bedienung

Wie HiKam hat Reolink ebenfalls seine ganz eigene, schick designte App für iPhone und Android über die man nicht von überall nur den Livestream anschauen kann, sondern auch viele Einstellungen wie z.B. die Bewegungszonen oder die Empfindlichkeit vornehmen kann. Zusätzlich gibt es ein Webinterface mit etwas mehr Möglichkeiten. Aber das Nutzen wir nicht, denn wir haben erneut die Kamera einfach an die Synology Surveillance Station angehängt.

Das wiederrum war etwas kompliziert als gedacht. Eigentlich unterstützt Synology die Reolink offiziell. Aber er wollte und wollte sie beim Suchlauf einfach nicht finden obwohl sie grundsätzlich im WLAN sichtbar war. Das lag zum einen daran, dass man erst in der Kamera spezielle Streaming-Einstellungen vornehmen muss. Zum anderen musste ich sie bei Synology als No-Name-ONVIF-Kamera hinterlegen und nicht das richtige Reolink-Modell auswählen. Fragt mich nicht warum, aber anders hats nicht funktioniert.

Ein weiterer Vorteil der Reolink gegenüber der HiKam ist übrigens, dass die Bewegungserkennung nun Hardwareseitig stattfindet. Bei der HiKam muss der NAS die Bilder analysieren, was natürlich die Performance belastet. Bei der Reolink kann hingegen die eingebaute Erkennung als Trigger für die Aufnahme verwenden. Sehr praktisch und liefert auch die besseren Ergebnisse.

Erfahrungen

Ein Bildausschnitt aus der Aufnahme

Grundsätzlich sind wir mit der Reolink echt zufrieden, sonst hätten wir sie nicht an ihre finale Position an der Wand gesetzt. Die technischen Qualitäten können sich sehen lassen und führen nicht nur zu richtig scharfen Aufnahmen, wir haben dank der 90°-Sichtwinkel auch fast den kompletten Garten im Blick (es fehlt nur ein kleines Stück am Rand) ohne gleichzeitig großartig was von der Nachbarschaft mit zu nehmen (ist ja rechtlich nicht erlaubt). Gleichzeitig sind so Feature wie Bewegungsbereiche auszuschließen echt praktisch, um z.B. hübsches aber im Wind drehendes Gehänge nicht die Kamera triggern zu lassen.

Mit Katzen ist aber natürlich das Thema Bewegungserkennung trotzdem immer noch ein kleines Problem. Sie sind einfach zu klein und zu schnell/zu langsam manchmal. Das führt speziell nachts dazu, dass die Kamera sie hinten am Zaun ab einem bestimmten Punkt verliert und nicht mehr wahrnimmt. Gleichzeitig musste ich die Empfindlichkeit so hoch einstellen (aktuell bei 47/50), dass sie vor allem an windigen Tagen teilweise dauerhaft aufnimmt. Das macht nicht nur das Durchschauen anstrengend, sondern belastet natürlich auch die Performance und die Speicherkapazität des Servers trotz automatischer Kappung nach 30min (ca. 1 GB). Aber anders als bei der HiKam haben wir nun nicht mehr das Gefühl, dass wir grundsätzlich etwas verpassen, weil im Zweifel eben eher zu viel als zu wenig aufgezeichnet wird. Insofern von uns sowohl für Menschen als auch Tiere eine Empfehlung.

Epilog

Und das soll es für heute auch schon wieder gewesen sein. Waren “nur” drei Berichte über Kleinigkeiten aber es muss ja nicht immer der ganz große Wurf sein. Über unsere Besuche in einer Kryosauna erzähle ich euch dann ein anderes Mal. Jetzt hoffe ich erstmal, dass der Öltankabbau soweit reibungslos über die Bühne geht und beschäftige mich bis dahin mal wieder mit Grim Dawn. Das hat am 26.02.2020 seinen vierten Geburtstag gefeiert und passend dazu ein dickes Update erhalten. Hab’ die beiden Addons Ashes of Malmouth und Forgotten Gods sowieso noch nicht durch. Ich kann es übrigens immer noch allen Action-Rollenspiel-Fans uneingeschränkt ans Herz legen. Ich seh’ zwar, dass es viele in meiner Freundesliste mittlerweile haben aber intensiv gezockt hat es irgendwie noch keiner. Schade :sad: .

2 Kommentare

Daumen hoch für Sabaton! Hatte mir überlegt im Januar nach Stuttgart oder München zum Konzert zu gehen. War aber zu spät dran und gab nur noch schlechte Karten, außerdem sind die Karten echt unverschämt teuer. Erstaunlich wie erfolgreich die in den letzten Jahren geworden sind.

Bei mir war faktisch der YouTube-Algorithmus schuld. Die haben ja vor ein paar Wochen die Lyric-Videos zu ihrem neusten Album rausgehauen und da hat’s Seven Pillars of Wisdom in meine Timeline gespült. Und wenn man einmal gefangen ist im Algorithmus, kann man sich nur noch Freikaufen :wink: .

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