Sagen wir’s wie es ist: Auch wir machen Fehler. Nehmt ihr uns nicht ab, ich weiß. Aber es ist so . Obwohl wir ursprünglich gut verhandelt und den Preis ziemlich gedrückt bekommen haben, ist die neue Terrassenüberdachung doch teurer geworden als geplant. So hat der Austausch der Polycarbonat-Seitenteile gegen Verbundsicherheitsglas mit krassen 2.500€ zu Buche geschlagen. Fast die Hälfte was uns die gesamte Terrassenüberdachung gekostet hat. Ja, der größte Kostenpunkt davon ist das Material. Sicherheitsglas ist nicht billig. Aber die Demontage des Polycarbonats hat natürlich auch was gekostet und unser Rabatt, den wir für die gesamte Überdachung erhalten haben, wurde uns für die Aktion nicht erneut gewährt. Doch ungeachtet der Kosten: Der Tausch war definitiv eine gute Entscheidung. Wir wären anders nicht glücklich geworden. Es ist jetzt ein ganz anderes Gefühl dort draußen. Nicht mehr “Wir sitzen eingepfercht in einem Bunker”, sondern schön hell und die Katzen können wieder den Nachbarn zuschauen. Besagte Nachbarn finden zudem, dass es besonders edel aussieht.
Und jetzt kommen nochmal rund 1.000€ oben drauf zum fachgerechten Verschließen des Spalts zwischen Überdachung und Seitenmauer durch einen Dachdecker. Ich hab’s im letzten Eintrag zwar anders geschrieben aber nachdem ich mir ein paar Angebote eingeholt habe (u.a. ein doppelt so teures) hat sich meine Meinung geändert. Selbst, wenn die Überdachung am Ende aufgrund der Länge eine Sonderanfertigung geworden wäre: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es uns viel teurer gekommen wäre. Schöner wäre es auf jeden Fall geworden. Also ich bin mir sicher, dass es am Ende auch so gut aussehen wird. Aber es wäre selbstverständlich schon cooler gewesen, wenn die Überdachung bündig mit der Außenmauer enden würde. Immerhin musste ich kein DN70 kaufen, um den Regenrinnenabfluss zu verlängern. Die Monteure haben mir netterweise einfach ein Stück kostenfrei draufgesteckt.
Was lernen wir also daraus? Nun, beim Beratungs-/Angebotsgespräch lieber zu zweit 10mal nachfragen und sicherstellen, dass das Produkt/die Dienstleistung die eigenen Wünsche erfüllt und der Berater richtig gemessen hat – und das alles schriftlich auf dem Angebot festhalten. Und wenn die Monteure kommen und ebenfalls noch einmal vor Beginn der Arbeiten darauf hinweisen, dass das aus ihrer Sicht vielleicht nicht so passt wie geplant, dann Rücksprache mit dem Chef halten. Aber gut: Etwas ärgerlich die ganze Sache aber es gibt Schlimmeres. Immerhin haben wir wie geplant das Sisal am Aluminium-Balken befestigt bekommen (am Anfang und Ende eine Schraube rein und auf jeder Seite des Balkens doppelseitiges Klebeband) und die Katzen können wieder kratzen und klettern. Maya findet es allerdings durchaus doof, dass sie jetzt nicht mehr ganz so hoch hinaus kommt.
Im Haus
Draußen warten wir also jetzt auf den Dachdecker, bevor es mit der Terrasse weitergeht. Drinnen haben wir uns hingegen ungeplant mit unserer Vorratskammer beschäftigt. Gut, der Frühjahrsputz hat ihr grundsätzlich nicht geschadet. Sie wurde vermutlich seit ihrer Inbetriebnahme nicht mehr ausgemistet und aufgeräumt. Entsprechend haben wir jetzt auch ein bisschen mehr Platz da drinnen. Das ausschlaggebende Ereignis ist allerdings eher unerfreulich: Ungeziefer. Und wenn ich etwas in meinem Haus nicht haben will, dann das. Natürlich lässt es sich nicht ganz vermeiden. Vermutlich beobachtet mich während ich hier sitze mindestens eine Spinne aus irgendeiner versteckten Ecke des Arbeitszimmers. Aber man muss ja nicht alles dulden. Deswegen haben wir von Anfang an überall Fliegengitter und diese letztes Jahr mit relativ viel Aufwand optimiert.
Vor allem, wenn es um Lebensmittel geht sehe ich rot. Ist vermutlich wieder so ein Kindheitstrauma. Erinnere mich an so einige Male in denen sich im Elternhaus im Vorratsschrank Lebensmittelmotten eingenistet hatten. Keine tolle Sache. Entsprechend erschrocken war ich, als ich letzte Woche unsere Kammer aufmachte und gefühlt überall an den weißen Wänden kleine, braune Käfer saßen. Ich hatte zwar bereits letztes Jahr vereinzelt ein paar Leichen gefunden, dachte mir aber noch nichts dabei. Eben, weil es nur Leichen waren und nur wenige. Heuer scheinen sie sich hingegen ausgebreitet zu haben. Nicht gut. Welche Art von Käfer es genau ist, wissen wir nicht. Es gibt da so viele Varianten, die es theoretisch sein könnten. Speckkäfer, Brotkäfer, Laminatkäfer, Nagekäfer – gefühlt gibt es für jedes Lebensmittel und jedes verbaute Material eine Käferart. Immerhin scheinen alle gemeinsam zu haben, dass sie grundsätzlich nicht schädlich sind (selbst die Lebensmittel könnte man theoretisch nach dem Erhitzen weiterverwenden, wenn man über sein Ekelgefühl hinwegkommt) und nur im Kindheitsstatus überhaupt fressen. Sobald sie erwachsen sind, paaren sie sich nur noch und sterben dann relativ schnell weg.
Also Staubsauger geholt und zusammen mit Lysanda die Kammer auf Links gedreht. Lebensmittel in Plastikverpackungen umgefüllt in geschlossene Joghurtbecher, die Käfer aufgesaugt (am Ende den Staubsaugerbeutel in der Mülltonne entsorgt) und alles abgewischt. Am Ende haben wir nur einen angefangenen Beutel mit Löwenzahntee gefunden, der den Anschein hatte mit Leben gefüllt zu sein. Den haben wir logischerweise entsorgt. Bei anderen Verpackungen hatten die Tiere zwar versucht reinzukommen, sind aber am Verschluss gescheitert. Ob das Thema damit nun tatsächlich erledigt ist, wissen wir allerdings noch nicht. Denn es tauchen immer noch vereinzelt ein paar lebende Exemplare an den Wänden auf. Entweder die hatten sich gut versteckt und sind wirklich nur die letzten Überlebenden oder es gibt doch noch eine Quelle. Eine Vermutung ist beispielsweise, dass sie durch das Fenster kommen. Aber ich hätte erwartet, dass ich da dann auch an der Wand oder im Fensterrahmen welche sehe. Müssen wir weiter beobachten und haben dafür sogar extra die Kamera vom Futterplatz in die Kammer gepackt, um eine mögliche Quelle ausfindig zu machen. Mal schauen und das Beste hoffen. Wie gesagt: Ungeziefer und Lebensmittel sind zwei Sachen, die ich absolut nicht ab kann .
Ein Jahr Gas
Immerhin eine erfreuliche Nachricht gab es in den letzten Wochen: Die Gasheizung ist mittlerweile ein Jahr in Betrieb und es kam die erste Abrechnung (sowie der erste Anbieterwechsel – wer nicht jährlich wechselt wird von den Versorgern echt nur verarscht). Und siehe da: Wir haben tatsächlich eine gute Schippe weniger Erdgas verbraucht als ich dachte. Nur knapp 25.000kWh (2.700m³) im Vergleich zu den von mir ursprünglich angesetzten 32.000kWh, die Google für ein Einfamilienhaus mit unserem Baujahr ausgespuckt hatte. Die Webseite hat sich sogar beschwert von wegen “unplausibler Zählerstand”. Aber da merkt man dann doch, dass die Solaranlage auf dem Dach was bringt. Bis Oktober hatten wir nur 450m³ verbraucht. Erst im Winter, als die Sonne weg war, ging der Verbrauch nach oben.
Natürlich ist da noch wesentlich mehr rauszuholen. Man merkt gerade dadurch, dass wir trotz großer Solaranlage in den Wintermonaten so viel verbrennen, dass unsere Hütte nicht anständig gedämmt ist. Für einen Neubau rechnet man beispielsweise heutzutage mit gerade mal mit einem Verbrauch von 16.000kWh. Aber ein Schritt nach dem anderen . Immerhin sind unsere Heizkosten wie erhofft niedriger als mit Heizöl – inkl. einer geringeren Umweltbelastung. Ach und es ist definitiv leiser im Keller. Den Ölbrenner hat mehr Krach gemacht als der neue Gasbrenner. Woher ich das so genau weiß? Weil meine Nasenschleimhaut seit der Operation wieder nachgewachsen ist und ich entsprechend von Lysanda aufgrund meiner extrem zugenommenen Schnarchlautstärke ins Freizeitzimmer ausquartiert wurde. Keine Angst: Ich wurde wirklich nur wegen dem Schnarchen aus dem Schlafzimmer verbannt. Wir haben uns trotzdem immer noch lieb…glaube ich zumindest!? *verfällt in leichte Panik* Ich glaub‘ ich geh‘ mal schnell ein paar Blumen und Pralinen kaufen.