Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #38

Eine der Wandeinheiten ohne Deckel

Die Installation der Klimaanlage hätte zeitlich nicht besser passen können. Kaum fertig, schon gingen die Temperaturen hoch. Was in der Vergangenheit beim Arbeiten im Arbeitszimmer nervig aber im Schlafzimmer buchstäblich schlafraubend war, ist jetzt endlich kein Problem mehr *yay*. Ja, diese teure Anschaffung war schon jetzt jeden Cent wert und wir wollen darauf absolut nicht mehr verzichten. Bitte? Denkt ihr nicht an die Umwelt? Doch natürlich. Aber wie geschrieben: Nicht, wenn sie mich nicht schlafen lässt :tongue: .

Lustigerweise haben so einige Arbeitskollegen ebenfalls in letzter Zeit eine Klimaanlage bekommen. Sehr verdächtig. Hat das warme Wetter vielleicht doch nichts mit dem Sommer zu tun? Ist das alles nur eine Verschwörung der Klimaanlagenproduzenten, die uns ihre Klimaanlagen andrehen wollen und deshalb die Erd-Temperaturen höher drehen?! Zieht im Hintergrund etwa Bill Gates die Fäden damit dank der vielen Klimaanlagen der globale Stromverbrauch am 33. Juli 2027 die kritische Schwelle überschreitet und das Netz zusammenbricht?! Nur damit er den totalen Blackout dazu nutzen kann, um heimlich die Chips scharf zu schalten, die er uns eingeimpft hat?! Und uns anschließend vergessen lässt, dass es seine Schattenweltregierung war, die mehr Tage pro Monate eingeführt hat, damit wir bei gleicher Bezahlung länger für unsere Arbeitgeber schuften?! Oder ist einfach nur die Pandemie und das damit verbundene Home Office Schuld? Die Wahrheit ist irgendwo da draußen. *Die Akte X-Titelmusik ertönt aus der Einstichstelle der Impfnadel*

Themenwechsel

So sieht die Tür jetzt aus.

Irgendwie überkommt mich gerade das Gefühl das Thema wechseln zu müssen. Naja, egal. Ich wollte heute sowieso nicht erneut mit unserer umweltschädlichen Klimaanlage angeben. Reden wir stattdessen lieber mal wieder ein bisschen über Fliegengitter. Bald ein Jahr ist es her, da haben wir einen Großteil unserer Tür- und Fensteröffnungen mit Spannrahmen von Windhager versehen. Unsere Begeisterung für deren Produkte war und ist weiterhin groß aber schon damals hatte sich ein Problem aufgetan: Die Katzenklappe.

Eine einfache und eigentlich total geniale Idee aber die Umsetzung lässt etwas zu wünschen übrig – zumindest aus Sicht unseres Haushalts. Wir kennen andere Katzenfreunde da scheint es keine großen Probleme zu geben damit bzw. es reichte die beiden mittleren Halterungen abzuschneiden, damit sie nicht mehr so schwergängig ist. Zwar waren alle unsere Vierbeiner grundsätzlich davon begeistert auch zur Terrassentür rein zu dürfen statt durch den Katzentunnel gehen zu müssen. Aber mit dieser Katzenklappe konnten sie sich irgendwie absolut nicht anfreunden. Und da schon am selben Tag des Einbaus wie im Eintrag erwähnt Lyssi sich fast die Kralle abgerissen hat, reifte bei uns sehr schnell der Plan sie durch eine bessere Lösung zu ersetzen. Spoiler: Es hat etwas gedauert, aber am Wochenende haben wir zumindest endlich die Terrassentür umgebaut.

Die Katzenklappe war jedoch nicht das einzige Problem, das wir mit besagter Tür hatten. Ebenfalls bereits erwähnt hatte ich den Magnetschließer, der im Lieferzustand nur ein Stück oben und unten vorhanden ist. Das reichte in vielen Situationen nicht aus, um die Tür wieder komplett zu schließen. Man musste sie stattdessen selbst komplett ran ziehen. Davon abgesehen hat Balu herausgefunden wie er die Tür einfach aufziehen kann. Auch die erneut auf dem Papier super praktischen Klemmadapter haben nur einige Monate ihre Dienste geleistet. In letzter Zeit hat sich jedoch dann speziell der oberste so gut wie verabschiedet. Egal wie fest ich die Schraube angezogen habe, das Gewicht der Tür hat ausgereicht ihn wieder zu lösen bis er am Ende faktisch überhaupt nicht mehr wirklich hielt – trotz dem Klebestreifen zwischen Türstock und Klemmadapter. Und eine Tür, die dauernd nur schief hängt mit der Gefahr irgendwann mal ganz umzukippen kann man logischerweise nicht gebrauchen. Also musste hier ebenfalls eine Lösung her. Und zu guter Letzt: Da die Tür eh nicht mehr hielt, hatten wir sie erstmal zur Seite gestellt. Prompt löste sich über die nächsten Tage der Kleber der Dichtungsbürste am Türstock und sie fiel von alleine runter. Ungeschützte Hitze eben.

Die Lösungen

Könnte mal wieder abnehmen…

Wir haben also einige Schwachstellen an der Spannrahmentür festgestellt. Aber zum Glück alles nichts, was sich nicht irgendwie lösen ließe. Vor allem, da Windhager glücklicherweise ein gut bestücktes Portfolio an Ersatzteilen bietet. Ob man diese Ersatzteile irgendwo kaufen kann steht allerdings auf einem anderen Blatt. Als wir beispielsweise zu Hornbach gingen hieß es, die Sachen würden nicht mehr produziert werden. Eine Rückfrage bei Windhager später stellte diese Aussage als Blödsinn heraus aber zumindest bei Hornbach bekamen wir das entsprechende Material nicht mehr. Windhager hat uns dann netterweise direkt weitergeholfen. Aber ich bin schon wieder einen Schritt zu weit.

Fangen wir stattdessen mit den einfachen Sachen an: Die Klemmadapter hatten wir gekauft, weil ich vermeiden wollte in den Türstock zu bohren. Da das nicht (mehr) funktionierte, haben wir nun genau das getan. Kein Zubehör notwendig, da die Halterungen zum Bohren bereits in der Originalpackung enthalten sind. Jetzt sollte die Tür bombenfest sitzen und nicht mehr umkippen. Das Problem mit dem Magnetschließer haben wir hingegen mit zwei zusätzlichen Packungen an Magnetschließern gelöst. Die reichten fast genau (~2-3 fehlen), um die schließende Seite komplett damit auszustatten. Den Rest haben wir wieder mit der Dichtungsbürste versehen – allerdings nur in der Tür. Am Türstock haben wir es uns gespart. Dank der zusätzlichen Magnete auf mehr Fläche schließt sie sich jetzt definitiv besser von selbst. Kommt quasi ein Teil nah genug dran, flutscht es zackig auf ganzer Fläche.

Die größere Maßnahme

Bleibt noch die Katzenklappe. Das Geniale an den Windhager-Spannrahmen ist, dass sie für alles entsprechende Führungsschienen haben. Alles hat seinen vorgesehenen Platz und nichts kommt sich in die Quere. Unsere Idee war nun die Windhager-Katzenklappe einfach durch eine 08/15-Klappe zu ersetzen. Um die jedoch einzubauen, braucht es eine Halterung dafür. Und da kommen besagte Führungsschienen ins Spiel. In eine dieser Schienen kommt von Haus aus das Trittblechprofil, welches sich logischerweise ganz unten an der Tür befindet. Leider ist das nicht hoch genug, um daran eine Katzenklappe zu befestigen. Man könnte also theoretisch mehrere davon einbauen und irgendwie miteinander verbinden. Das war uns zu kompliziert.

Die Innenansicht

Aber, wenn ein Stück Aluminium da reinpasst, kann man sicherlich noch ein anderes reinstecken, oder? Richtig! Wir haben also die Breite von Führungsschiene zu Führungsschiene ausgemessen (nicht vergessen, dass das Blech reingesteckt wird!) und die Größe der Katzenklappe abgezogen. Achtung: Ihr wollt die Katzenklappe logischerweise auf dem Blech festschrauben. Also die Innenmaße nehmen und nicht die Außenmaße! Die Höhe ist hingegen die Größe der Katzenklappe plus oben und unten ca. 1-2mm, um es in die Führungsschiene zu stecken. Zudem benötigt ihr logischerweise zwei Bleche. Eins auf jeder Seite der Klappe. Wir hatten zwar kurz überlegt, ob wir vielleicht für die Nut im Spannrahmen passende Schrauben finden, um die eine Seite der Klappe direkt dort zu befestigen. Aber das war uns zu unsicher. Außerdem wäre die Klappe dann komplett am Rand.

Mit den Maßen in der Hand haben wir dann im Internet ein Stück Aluminium Blech mit 1mm (dickeres passt nicht in die Führungsschiene) in Weiß (“Verkehrsweiß”) bestellt. Leider haben wir nur einseitig farbige Bleche gefunden aber uns stört es nicht, dass es auf der Innenseite silberfarben ist.

Weiteres Zubehör

Mit dem Blech allein ist es aber noch nicht ganz getan. Ihr könnt dann zwar darauf die Katzenklappe festschrauben und das Konstrukt in den Spannrahmen einsetzen, aber es fehlt oben eine Befestigungsmöglichkeit. Dadurch wird das ganze Konstrukt zum einen etwas wackelig und zum anderen könnt ihr das Fliegengitter nicht mehr fest machen. Die Lösung sind die Zubehörteile Mittelsprossenprofil für Türen und das Eckverbinder-Set. Die beiden Teile, die wir irgendwie nirgends zu kaufen bekamen (zumindest das Zubehörset habe ich in der Zwischenzeit auch bei Amazon gefunden) und dann glücklicherweise direkt von Windhager uns zuschicken lassen konnten.

Die Detailansicht von Außen

Das Mittelsprossenprofil wird nun über der Katzenklappe verbaut. Dazu in der richtigen Länge zurechtsägen und mit Hilfe der Führungsschiene ins Blech stecken. Leider immer noch sehr instabil. Deswegen das Eckverbinder-Set. Anders als der Name vermuten lässt, sind dort nämlich auch die Zubehörteile (Schrauben und Blende) für das Mittelsprossenprofil mit drin. Leider könnt ihr die tollen Bohrhilfen von Windhager nicht benutzen, da ihr euch mitten im Rahmen auf einer technisch gesehen nicht dafür vorgesehenen Stelle befindet. Frei Hand anzeichnen ist entsprechend angesagt. Und ja: Wir haben es auf der einen Seite auch erst versemmelt. Beim zweiten Versuch passt es aber und die Schiene und damit das komplette Konstrukt sitzt nun bombenfest.

Perfekt – oder? Fast. Je nachdem gibt es noch einen Fallstrick zu beachten: Der Rollladen. Unsere alte Nemesis, die uns schon beim Ersteinbau zusätzliche Arbeit beschert hatte. Aber dieses Mal waren wir vorbereitet! Die Katzenklappe komplett einzubauen (mit Vorder- und Rückseite) geht nicht, weil die Konstruktion dann zu dick wäre. Und selbst, wenn ihr wie wir nur das Hauptteil verwendet, kann es trotzdem zu breit sein, um den Eingang auf die “richtige” Seite zu packen. Zwischen Spannrahmen und Rollladen ist schlicht nicht genug Platz. Ihr müsst also daran denken und entsprechend die Katzenklappe so rum einbauen, dass die dicke Seite nach Innen zur Tür ist und sie auf der anderen Seite nicht hervorsteht (abseits ggf. der Schrauben). Sonst geht euer Rollladen nicht mehr komplett runter. Sieht von außen sicherlich nicht ganz so schick aus. Aber am Ende des Tages geht es bei dieser Konstruktion erst einmal um Praktikabilität und nicht um Kosmetik.

Fazit

Das Ergebnis der ganzen Kosten und Mühen ist eine Spannrahmentür, die am Boden merklich mehr Gewicht hat (deswegen Aluminium, ein Stahlblech wäre noch schwerer) und etwas weniger Licht reinlässt. Wir hätten ja gerne wieder etwas mit Plexiglas gemacht aber das gibt es nicht in nur 1mm dick. Aber dafür ist es nun eine wirklich stabile Katzenklappe, die unsere Katzen kennen, bei der kein besonderes Verletzungsrisiko besteht und mit der sie keine Probleme haben. Perfekt. Sowas würden wir uns tatsächlich auch offiziell von Windhager wünschen. Dürfte ja kein großer Akt sein ein solches Zubehörset zu machen. Selbst, wenn es am Ende 50-75€ kostet: Uns wäre es das wert gewesen. Werden ihnen auf jeden Fall dann mal eine Mail mit dem Ergebnis unserer Arbeiten schicken. Jetzt fehlt noch die Katzenklappe am Fenster. Gleiches Bauprinzip. Man muss nur zusätzlich noch Einkerbungen ins Blech machen für die Einhängefedern.

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