Krass. Es ist tatsächlich schon ein dreiviertel Jahr seit dem letzten “Tagebuch-Eintrag” vergangen. Gab aber tatsächlich nichts zu berichten. Wir haben am Haus in der Zeit schließlich nichts gemacht und Handwerker kamen bislang nur der Schornsteinfeger zur jährlichen Prüfung sowie der Heizungsinstallateur zur regelmäßigen Wartung vorbei.
Stattdessen steht bei uns 2022 ganz im Zeichen von “Aufräumen”. Sprich wir widmen uns endlich mal den “Chaos”-Ecken, die sich in den letzten sechs Jahren irgendwie angesammelt haben. Häufchen von Krimskrams, die irgendwie keinen rechten Platz gefunden haben bislang. Beispielsweise eine Kommode im Schlafzimmer auf der sich Klamotten stapelten. Der Garderobenschrank in dem man nichts mehr fand. Oder Lysandas Bastelzimmer/Katzennachtschlafplatz in dem faktisch die ganze Zeit einfach nur alles Kreuz und Quer herumlag. Sowas halt. Sind freilich noch lange nicht fertig damit aber es geht spürbar voran.
Aber auch beim Thema “Renovierungsarbeiten” passiert seit zwei Wochen wieder einiges, denn wir haben tatsächlich einen Handwerker im Haus. Ja, wir wohnen seit mittlerweile sechs Jahren in der Hütte und sind trotzdem noch nicht fertig, ich weiß. Aber Hausbesitzer werden mir zustimmen, dass das ganz normal ist. Faktisch wird man nie fertig .
Die zwei Schwerpunkte
Es ist tatsächlich schon wieder zwei Jahre her, seit wir unsere große Tiefbaumaßnahme hatten, die Gasheizung installiert und anschließend der alte Öltank abgebaut wurde. Seitdem wartete der alte Öltankraum auf seine Renovierung, um ihn zukünftig als kleines Bad sowie Lagerfläche zu nutzen. Und auch der Kellerflur war immer noch im alten Zustand mit den großen Löchern in den Wänden von den alten Abwasserrohren und der zerstörten Eingangstür zum Öltankraum – abseits von ein paar Stellen, wo ich die Raufasertapeten runtergemacht habe. Entsprechend chaotisch war (und ist noch) die Lagersituation in den anderen Kellerräumen. Konnte ja schließlich nicht so richtig auf seinen finalen Platz, da wir noch nicht wussten wo er sein wird.
Etwas mehr ein Jahr her ist hingegen die Erneuerung unserer Terrassenüberdachung. Doch auch hier gibt es noch Arbeiten zu erledigen, bevor wir die Terrasse als “fertig” bezeichnen können. Schließlich haben wir nicht umsonst das Pichu-Provisorium installiert, statt die Stelle gleich richtig zu schließen. Ein Teil der Wände muss gestrichen und der alte Vogelkäfig mal komplett überarbeitet werden.
Und genau das alles macht nun ein Handwerker für uns, weil wir ehrlich gesagt keinen Bock dazu hatten. Der hat für die restlichen Raufasertapete drei Stunden gebraucht. Für den Quadratmeter vorher habe ich mehrere Tage gekämpft (und die Wand dabei beschädigt). Da gebe ich gerne ein paar Euro für aus.
Kommunikationsprobleme
Ursprünglich hatten wir gehofft bereits letztes Jahr einen Maler/Verputzer zu bekommen. Schon als im Mai der Dachdecker die Mauer geflickt hatte, habe ich mir Angebote eingeholt und sogar eine Zusage erteilt. Leider habe ich den wohl unzuverlässigsten Handwerker im gesamten Handwerk erwischt. Das Angebot kam noch ziemlich schnell rein aber ab dann war völlige Funkstille. Auf meine E-Mails kamen überhaupt keine Reaktionen, bei Anrufen wurde man nur mit diversen Begründungen und zukünftigen Rückrufen vertröstet. Im Dezember – zugegeben schon viel zu spät, aber wir hatten es ja nicht ganz so eilig – habe ich dann die Reißleine gezogen und ihm Formal abgesagt (hat er ebenfalls nie drauf geantwortet). Stattdessen nochmal eine Runde Angebote eingeholt, einem anderen zugesagt und siehe da: Teureres Angebot aber immerhin wesentlich kommunikativer und seit mittlerweile acht Tagen tatsächlich im Haus.
In der Zeit hat er sich ausschließlich mit dem Keller beschäftigt, wird damit aber heute fertig (der Putz war an der ein oder anderen Stelle letzte Woche noch nicht trocken) und wechselt dann nach draußen. Die ToDos im Keller waren:
- Die restliche Tapete entfernen.
- Die alten Füllrohre für den Öltank entfernen.
- Alle Löcher im Öltankraum und Flur verschließen.
- Die herausgeschlagene Öffnung zum Öltankraum zu einem anständigen Türrahmen formen.
- Den alten Wasserschaden unten an den Wänden im Treppenflur verputzen.
- Im Treppenflur die Wände mit körnigem Putz streichen (wie im restlichen Treppenhaus).
- Öltankraum und Kellerflur Wände und Decke weiß streichen.
Plus natürlich alles, was für diese Ziele dazu gehört. Im Öltankraum musste er beispielsweise vorher noch die flüssigkeitsabweisende Spezialfarbe mit Haftgrund überstreichen. Keller- und Treppenflur hingegen eine dünne Schicht Putz drüberziehen, um alle Unebenheiten auszugleichen. Außerdem den ein oder anderen Riss mit Gewebeband entlasten. Hört sich auf dem Papier alles nach nicht viel an aber gefaulenzt hat er definitiv nicht. War von 07:30 bis 15:30 (abzüglich Mittagspause) durchgängig beschäftigt und es gab jeden Tag Fortschritte zu sehen.
Ein schöner Keller
Mit dem Ergebnis bin ich auch absolut zufrieden. Im Prinzip hatte er aus meiner Sicht schon sein Geld verdient, als am ersten Tag mittags die Tapeten runter waren . Was er jetzt in acht Tagen hinbekommen hat, hätte uns Monate gekostet und würde nicht so gut aussehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir gar nichts mehr zu tun hätten. Aufmerksame Leser werden nämlich festgestellt haben, dass ich eine Fläche der Räume noch nicht erwähnt habe: Den Boden.
Den machen wir selbst, da wir ihn wie im Werk- und Waschraum einfach nur mit Metaacryl-Fußbodenfarbe streichen möchten und das kriegen wir tatsächlich ganz gut selbst hin . Wir sehen einfach keinen Sinn darin Fliesen oder irgendeinen anderen Boden da unten zu verlegen. Es ist schließlich am Ende des Tages nur ein Keller. Entsprechend soll es einfach nur halbwegs gut aussehen und widerstandsfähig sein. Und mit der Farbe haben wir in den vier Jahren (ja, solange ist es schon her) bislang keine negativen Erfahrungen gemacht. Hält und lässt sich halbwegs gut saubermachen.
Ausblick
Den Rest der Woche wird der Handwerker dann draußen verbringen. Zumindest ist meine Hoffnung, dass er dafür nicht viel länger braucht. Ist schließlich eine logistische Herausforderung mit unseren Katzen im Allgemeinen und mit unserem Ausbrecherkönig im speziellen. Im Keller war das ja noch relativ simpel. Einfach alle im Wohnzimmer eingesperrt bzw. begleitete Überführung ins Arbeitszimmer und alles super. Aber Balu benutzt Katzenklos nicht gerne und kackt stattdessen in die Dusche und Pichu darf logischerweise keine Chance haben zur Flucht. Da er allerdings mit Katzenklos kein Problem hat, werden wir ihn vermutlich schlicht für die nächsten Tage zur Hauskatze deklarieren. Mit Balu machen wir hingegen begleitetes “aufs Klo gehen”.
Und sobald der Handwerker fertig ist, wird sofort das Pichu-Provisorium durch die finale Lösung (selbstverständlich aus Plexiglas) ersetzt. Aber dazu dann in einem kommenden Eintrag mehr.