Sicarius

Spiele spielen oder so

Das Headset

Animal Crossing: New Horizons* bestimmt weiterhin den den Hauptteil meiner Spielezeit. Nicht nur, weil ich es grundsätzlich “suchte”. Auch, weil es mir am Hauptrechner mit dem Headset auf dem Kopf weiterhin viel zu warm ist. Das Headset ist übrigens der gleichen Meinung, denn die Polster haben begonnen sich in ihre Bestandteile aufzulösen.

Vermute die Kombination aus meinem Schweiß plus Barthaare im Fall der Ohrpolster (wenn ich es mal um den Hals lege). Für die Ohrpolster gibt es zwar Ersatz, aber nicht für das auf dem Kopf. Sehr doof. Ist schließlich erst drei Jahre alt und war mit 130€ nicht ganz billig. Als Notlösung habe ich erstmal ein bisschen Coroplast* drumgewickelt. Merke aber, dass es am Kopf jetzt drückt und wird entsprechend keine Dauerlösung sein. Schade, denn ansonsten bin ich weiterhin echt zufrieden mit dem Gerät. Werde vermutlich mal bei Teufel anfragen, ob eine Reparatur möglich wäre und was sie kosten würde. Je nachdem lohnt sich das hoffentlich noch. Das neuere Modell ist aktuell für nur 99€ zu haben. Entsprechend ist die Hemmschwelle einfach Elektroschrott zu produzieren nicht ganz so hoch…

“Niederwertigere” Ablenkung

Aufgrund besagter Hitze habe ich Metro Exodus* also erstmal wieder zur Seite gelegt und beschäftige mich in Bezug auf Videospiele mit billiger Ablenkung, für die ich keinen Ton brauche/will. So versuche ich beispielsweise in Jets ‘n’ Guns Gold das “Legendray”-Achievement legal freizuschalten. Dafür muss man das Spiel 10mal durchspielen. Bei 43 Levels mit teilweise mehreren Minuten Spielzeit ist das eine Menge Holz. Ich hatte ehrlich gesagt schon nach dem zweiten Mal keine Lust mehr und bin jetzt in Runde 6. Eine Herausforderung ist nicht mehr vorhanden (war schon spätestens nach Runde 3 weg), stattdessen sterbe ich höchstens noch, wenn vor lauter Langeweile nicht aufpasse und an eine Wand fliege. Mittlerweile geht mir sogar der Soundtrack auf den Geist (deswegen ohne Headset). Ja, so ein Achievement kann einem echt den Spaß am Spiel verderben. Bitte? Ich könnte doch einfach aufhören? Ja, natürlich. Könnte ich tun. Danke für den Hinweis.

Corridor Z (Herstellerbild)

Der zweite Titel, den ich aktuell am Hauptrechner noch starte, ist Corridor Z (2015-2018; iOS, Android, PC, PS4, PSV, XONE, NSWI, MAC, LNX). Ein Endless Runner, der zuerst auf dem Smartphone als Free-to-Play-Titel das Licht der Welt erblickte. Die PC- und Konsolenumsetzungen kommen aber zum Glück gänzlich ohne Microtransaktionen aus. Die Story ist schnell erklärt: In einer namenlosen High School in Amerika ist ein Zombieausbruch. Ihr schlüpft in die Rolle von ein paar Überlebenden und rennt durch die Korridore vor den Zombies weg. Warum ihr durch die Korridore rennt ohne jemals aus der Schule zu entkommen? Stellt doch bitte nicht so tiefgründige Fragen. Ihr macht es halt. Zwar findet ihr z.B. Tagebucheinträge oder Audiologs, die ein wenig die Hintergrundgeschichte ausschmücken und erklären, wie es zum Ausbruch gekommen ist. Aber das war es auch schon. Der Rest der Zeit rennt ihr durch die immer gleichen Korridore während die Zombiehorde euch auf den Fersen ist.

Okay, eine Besonderheit gibt es dann doch: Anders als in vielen anderen Vertretern des Genres rennt der Protagonist auf die Kamera zu, statt davon weg. Ihr habt den Feind also immer im Blickfeld. Die Herausforderung besteht darin die Zombies auf Abstand zu halten indem ihr Regale umwerft, Klimaanlagenrohre von der Decke reißt oder um eine Ecke rennt. Ab und zu liegt auch mal eine Waffe rum, die einzige Form von Power-ups. Alle 800m erwartet euch zudem einer von glaube nur drei Bosszombies. Sie sind schwerer zu besiegen, geben als Belohnung mehr Rationen. Rationen hingegen braucht ihr, um zusätzliche Kleidungsstücke freizuschalten und eure Waffen zu verbessern. Außerdem könnt ihr euch die üblichen Boni (“Laufe 500m automatisch”, “starte mit einer zufälligen Waffe”, etc.) zum Spielstart damit freischalten.

Wie gesagt: Nichts wirklich Anspruchsvolles und die Charaktere unterscheiden sich ausschließlich optisch. Aber für Zwischendurch ganz nett – zumindest bis ich alle Achievements habe (noch drei Stück). Dann ist das Thema ebenfalls erledigt. Ja, ich bin durchaus Erfolgsorientiert – mit allen positiven (=Motivation etwas zu tun/auszuprobieren) und negativen (=Spiele länger als sie Spaß machen spielen) Folgen. Das hatte ich doch schon 2015 festgestellt. Also geht den Eintrag lesen, sobald ihr hier fertig seid.

“Höherwertige” Ablenkung

The Stanley Parable: Ultra Deluxe (Herstellerbild)

Mir fällt gerade ein, dass es doch noch zwei Titel gibt, über die ich kurz berichten könnte. Der eine ist The Stanley Parable: Ultra Deluxe. Ja, Ende April war es endlich soweit – nach vier Jahren kam das langerwartete Remake für NSWI, PC, PS5 und XS auf den Markt. Grafisch komplett überarbeitet und um zahlreiche Inhalte ergänzt. Nach nicht einmal zwei Stunden muss ich allerdings ehrlich zugeben: Der Reiz ist irgendwie weg. Das Original lebte vermutlich einfach viel zu viel davon, dass es was Neues und Innovatives war. Jetzt wo ich den zentralen Gag schon kenne, egal wie gut gemacht und abwechslungsreich die Neuerung sind – meine Lachmuskeln scheint es nicht mehr wirklich zu animieren. Da hat mich The Corridor letztes Jahr irgendwie besser unterhalten. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu verbittert mittlerweile (geh‘ ja schon auf die 40 zu). Wer The Stanley Parable jedoch bis heute nicht gespielt hat: Unbedingt zuschlagen. Für Neulinge garantiert immer noch ein geniales Spielerlebnis.

Der zweite Titel wurde damals über Fig finanziert und ist ohne wirklich großes TamTam Mitte Mai erschienen: Soundfall. Ja, die Backer-Kommunikation ließ definitiv zu wünschen übrig. Ich hatte einfach Ende April plötzlich eine Mail mit dem Key im Postfach und konnte direkt loslegen. Komisch aber okay. Spielerisch handelt es sich um ein Top-Down-Looter-Shooter mit Rhythmus-Twist. Sprich ihr müsst zum Takt der Musik angreifen und eure Fähigkeiten einsetzen. Klingt einfacher als es ist. Tempi können plötzlich wechseln, manche Waffen haben “Halteangriffe” bei denen ihr die linke Maustaste dann vielleicht nur 1/4-Takt oder sogar zwei Takte lang drücken müsst und haufenweise Gegner wollen euch zu Leibe rücken. Im Laufe des Spiels schaltet ihr verschiedene Charaktere mit unterschiedlicher Bewaffnung und Fähigkeiten frei zwischen denen ihr zwischen den Levels frei wechseln könnt. Mit den verdienten Erfahrungspunkten leveln alle gleichzeitig hoch, was definitiv schick ist.

Soundfall (Herstellerbild)

Für mich ist der direkte Vergleich zu Soundfall tatsächlich Darkspore. Kleine, übersichtliche Levels, ein Koop-Modus für bis zu vier Spieler, der bunte Grafikstil – erinnert mich alles sehr stark an das Werk von Maxis aus dem Jahre 2011. Nach fünf Stunden Spielzeit (ca. 1/3 der Kampagne) muss ich allerdings sagen, dass die Luft schon irgendwie raus ist. Die Geschichte ist nett (ihr werdet in ein Land gebracht, in dem die Bösen die Musik klauen) aber absolut unterirdisch schlecht erzählt. Die Levels werden zufällig auf Basis des Lieds generiert (sehr cool) aber es stehen zu wenig Bausteine zur Verfügung. Ihr seht ziemlich schnell immer und immer wieder die gleichen Module. Auch bei den Gegnern ist schon recht schnell das Ende der Fahnenstange erreicht. Und beim Loot? Lasst uns davon gar nicht erst anfangen. Es gibt buchstäblich eine Handvoll von Sachen, die sich nur durch ihr Item-Level und ihre Attribute unterscheiden. Da macht das Sammeln nur bedingt Spaß.

Das größte Problem ist aber vermutlich der Schwierigkeitsgrad. Das Spiel ist knallhart und lässt gefühlt keinen Fehler zu. Drückt ihr die Taste eine Millisekunde zu spät, seid ihr aus dem Takt und eure Waffe ist nicht mehr zu gebrauchen oder ihr könnt kurzzeitig keine Ausweichrolle mehr ausführen. Das ist extrem irritierend und ich komm in so einer Situation dann auch nicht ganz so zügig wieder in den Takt rein, selbst wenn ich mit Metronom spiele. Sehr schade. Fand die Idee echt cool (deswegen habe ich es ja unterstützt) und die ersten Levels waren spaßig aber unterm Strich ist es viel zu repetitive und die Motivatoren zum Weiterspielen nur bedingt vorhanden.

Epilog

Und damit hat sich der heutige Eintrag irgendwie doch mit Spielen beschäftigt. Dabei wollte ich eigentlich über ein anderes Thema reden. Aber so ist das manchmal bei mir. Da fange ich mit einer Einleitung an und dann wird die plötzlich zum ganzen Eintrag. Echt schlimm :smile: . Aber weder Beim Christoph noch das andere Thema rennen weg. Insofern: Bis zum nächsten Eintrag!

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