Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #45

Sieht wieder schön wohnlich aus.

Terrasse fertig? Check! Der rund 1 1/2 Jahre andauernde, temporäre Zustand ist endlich beendet. Samstagabend konnte ich Tisch, Stühle und Grill aus ihrem dunklen Gefängnis namens Garage befreien und sie wieder an ihre angestammten Plätze stellen – auch zur Freude der Katzen. Sowohl die Gartenstühle als auch der Grill sind begehrte Liegemöglichkeiten, die umgehend wieder in Beschlag genommen wurden. Zwar hatten wir extra für Balu die ganze Zeit bereits ein einsames Exemplar auf der Terrasse stehen, aber das fanden die anderen irgendwie nur bedingt spannend.

Technisch gesehen war es gar nicht so viel, was wir seit den Malerarbeiten noch zu tun hatten. Aber selbst Kleinigkeiten fressen halt Zeit, wie ihr sicherlich wisst und die hat man halt nicht immer – von Lust gar nicht erst zu reden.

Die “Rest”arbeiten

Angefangen hat es damit, dass ich das Silikon unter den Wandfliesen herausgeholt habe. Warum da Silikon war? Ganz einfach: Unser Haus ist leider stark in Bewegung. Der neue Estrich im alten Vogelkäfig hat auch schon einen schicken Riss quer durch. Entsprechend hatte sich der Terrassenboden bereits vor langer Zeit vom Haus gelöst. Durchaus ein größerer Spalt, der dabei entstanden ist. Einer der Vorbesitzer hat sich – wie an der Haustür – damit beholfen den Spalt einfach großzügig mit Silikon auszufüllen. Hat seinen Zweck sicherlich anfangs erfüllt, sah aber mittlerweile absolut beschissen aus und war zudem an vielen Stellen nicht mehr dicht. Also weg damit. Eine nervige Angelegenheit, da ich teilweise nur Millimeter große Stücke herausbekommen habe. Aber am Ende hatte ich den Kampf dann doch irgendwie gewonnen und das Silikon in der Mülltonne entsorgt.

Auf die erste von vielen Behandlung der Terrasse mit unserem Kärcher, um sie halbwegs sauber zu machen, folgten dann ein paar Kilo Außen Moltofill*. Die standen auch schon eine halbe Ewigkeit unten im Keller. Ja, der ein oder andere Plan für das Haus steht schon seit Schlüsselübernahme Ende 2015 und entsprechend früh haben wir Material dafür angeschafft. Aber irgendwie kommt einem halt doch immer etwas dazwischen :Smile: .

Silikon-Feinde

Der dicke Spalte zwischen Hauswand und Terrassenboden

Warum Moltofill und nicht Silikon? Weil Lysanda Silikon bekanntlich hasst. Ja, technisch gesehen ist es dehnungsfähiger als Moltofill und damit vermutlich die bessere Wahl für sowas. Aber es ist anstrengend zu verarbeiten, altert extrem schlecht und muss entsprechend häufig ersetzt werden. Wenn hingegen das Moltofill mal reißt – und es ist keine Frage des ob, sondern des wann -, dann können wir einfach neues draufschmieren und alles ist gut (hoffentlich…). Gleichzeitig ist es super einfach zu verarbeiten und ebenfalls wetterfest.

Das Moltofill haben wir auch dafür benutzt die Löcher in den Terrassenfliesen zu flicken. Das sind irgendwie so Steinfliesen mit Marmorfragmenten. Zum einen war die ein oder andere Fuge nicht mehr die Beste. Zum anderen hatte sich bei so einigen Fliesen mittlerweile vereinzelt genau diese Fragmente herausgelöst und Löcher hinterlassen. Ja, der Kärcher hat da sicherlich etwas mitgeholfen, gebe ich offen zu. Aber wie sollte ich die langjährige Dreckschicht sonst runterbekommen?!

Zu guter Letzt kam es noch zum Flicken der (jetzt zum Glück nicht mehr) nassen Wand zum Einsatz. Dafür benutzt man zwar normalerweise das normale Moltofill* oder holt den Knauff Rotband* raus, aber wir hatten halt Reste mit denen wir nichts anfangen konnten. Also warum nicht das Außen zum Innen machen? Da unten in der Ecke stört es uns nicht wirklich, dass die Oberfläche nun an ein paar Stellen glatter ist sie es mit Rotband wäre. Ist schließlich nur ein Kellerraum zum Wäscheaufhängen und Sachen lagern.

Plattenbehandlung

Nach dem letzten Durchgang mit dem Kärcher und einer Runde Saugen, konnten wir am Samstag dann den finalen Schritt angehen: Die Steinfliesen neu versiegeln. Eine Hälfte der Terrasse war ja bislang ohne Überdachung und entsprechend komplett Wind und Wetter ausgesetzt war. Entsprechend sind die Fliesen bereits stark angeschlagen und die alte Versiegelung höchstens noch eine Erinnerung. Ehrlich gesagt keine Ahnung, ob es ausreicht oder ich vorher noch etwas anderes hätte machen müssen (z.B. erneute Imprägnierung). Aber auf jeden Fall haben wir sie also erneut versiegelt.

Zum Einsatz kam Mellerud Stein und Platten Versiegelung*. Schlicht und einfach, weil ich das im Baumarkt gefunden habe. Lysanda und ich haben uns die Terrasse aufgeteilt und dann mit Hilfe von Lackröllchen die milchige Flüssigkeit dünn aufgetragen. Wird quasi sofort durchsichtig das Zeug und da sie flüssig wie Wasser ist, kein großer Akt. Dürften mit den rund 23m² keine Stunde beschäftigt gewesen sein. Auch, weil wir nicht sehr viel Rücksicht auf die Ränder nehmen mussten. Wie oben erwähnt sind an der Wand ebenfalls (Stein-)Fliesen. Und Estrich und Moltofill haben wir ebenfalls bewusst mit eingestrichen. 1-2 Stunden später war der Kram dann auch schon trocken (stank nur noch ein bisschen viel) und wir konnten die Katzen wieder frei lassen.

Weiter geht’s!

Kleine Vorschau auf die Katzenchillecke

Können wir uns also endlich wieder mal raus auf die Terrasse setzen. Finden schließlich auch die Vierbeiner super. Vor allem Balu liegt lieber draußen im Gras, wenn wir dabei sind als alleine. Gleichzeitig ist dahingehend aber auch schon der Startschuss für das nächste Projekt gefallen: die Katzenchillecke. Es war von Anfang an der Plan aus dem Vogelkäfig etwas für die Katzen zu machen. Jetzt, wo endlich alles super in der Reihe ist, können wir ihn in die Tat umsetzen. Ein paar der Bauteile (alte Weinkisten, Plexiglas-Rohre) – als hättet ihr es anders erwartet – fristeten auch schon länger ihr Dasein in der Garage. Jetzt heißt es diese zum Teil aufbereiten (die Weinkisten wollen wir streichen) und den Rest anzuschaffen (z.B. einen Klettersack*) bzw. zu bauen (Kletterstufen). Wird ein echtes Katzenparadies werden mit Liege-, Kletter- und Kratzmöglichkeiten.

Jetzt gehe ich aber erstmal in den Keller. Will noch eine neue Schicht Methacryl-Fußbodenfarbe im Waschraum auftragen bevor wir anfangen den Boden mit Sachen vollzustellen. Ja, wir meinen es echt ernst mit dem Projekt “Aufräumen” dieses Jahr. Fühlt sich auch richtig gut an. Nicht nur das Aufräumen. Wieder am Haus etwas vorankommen ebenfalls. So viele Sachen, die wir (wie oben geschrieben) teilweise schon sieben Jahren auf der ToDo-Liste stehen hatten und jetzt endlich erledigt haben. Da kommen Glückgefühle auf – zumindest bis man feststellt, dass da noch so viel mehr draufsteht… ja, die Arbeit am Eigenheim ist nie wirklich beendet.

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