…und wieder knapp 900 EUR beim Tierarzt gelassen. Nein, Lyssi ist nicht zahnlos geworden. Sie hat tatsächlich immer noch perfekte Zähne und somit am Ende nur eine Zahnreinigung bekommen (trotzdem rund 400 EUR gekostet). War wahrscheinlich keine 15 Minuten in Narkose die Kleine. Abends Zuhause war sie zwar trotzdem noch ein klein wenig wackelig auf den Beinen aber im Kopf schon wieder putzmunter und hat auch gleich fleißig gefuttert nach fast 24 Stunden Zwangsabstinenz. Zur Erinnerung: Unsere mobile Tierärztin hatte Zahnstein an den hinteren Backenzähnen bemängelt, deswegen durfte sie mal wieder in die Transportbox.
War für sie sogar schon das zweite Mal in der Box in 2023 nachdem fünf Jahre lang Ruhe war in der Hinsicht. Hatte sich vermutlich damals nach dem Klinikaufenthalt geschworen, dass sie das NIE wieder mitmachen möchte . Aber im Mai hatte sie nach dem Gras fressen viel gehustet und gewürgt. Vermutlich irgendein Grashalm der schief hing oder so. Keine Ahnung, der Tierarzt konnte am Ende nichts feststellen. Mir war es dennoch lieber die 30 EUR ausgegeben zu haben, bevor doch irgendwas ist und ich mir Vorwürfe machen muss nicht reagiert zu haben. Andererseits hat die bisherige Erfahrung gezeigt, dass sie von allen unseren Vierbeinern definitiv die selbstständigste und intelligenteste ist. Sie hält sogar ihr Gewicht fast bis aufs Gramm genau bei vier Kilogramm während bei den anderen mehr Schwankungen drin sind. Jetzt gerade liegt sie mal wieder auf der Fensterbank im Obstkorb und schläft.
Der ungeplante Patient
Zwei Wochen vor dem geplanten Tierarzttermin mit Lyssi durfte Jules ran. Das war absolut nicht so geplant aber er hat seine Blutdruckwurst (=Fleischwurst vermischt mit seinem Medikament gegen Bluthochdruck) angefangen komisch zu fressen. Sah quasi so aus, als hätte er Zahnschmerzen. Da er zuletzt Anfang 2022 Zähne lassen musste, wäre es nicht weiter ungewöhnlich gewesen, dass er mal wieder fällig ist. Wie die beiden mittlerweile zahnlosen Tiger Maya und Balu hat er nämlich ebenfalls FORL. Am Ende war es aber nur ein Backenzahn, den der Tierarzt rausgeholt hat. Kostenpunkt: 500 EUR (inkl. Blutdruckmessen). Hat unser kleiner schwarz-weißer also noch etwas länger von seinem restlichen Gebiss. Sein Blutdruck war hingegen besorgniserregend hoch (>200). Allerdings hatten wir ihm seine Medikamente morgens nicht gegeben. Wussten nicht, ob wir das machen sollten oder nicht – er sollte ja schließlich nüchtern kommen. Antwort: Unbedingt geben! Werden dann entsprechend Anfang nächsten Jahres nochmal zur außerplanmäßigen Kontrolle hinfahren und nachschauen lassen, ob es wieder besser ist.
Sein Verhalten ist jedoch grundsätzlich ganz normal. Auch er liegt gerade auf einer Fensterbank – allerdings im Wohnzimmer – und saugt die Heizungswärme in sich auf. Kein Wunder, dass die Hütte nicht warm wird, wenn die Katzen die alle für sich beanspruchen! Unverantwortlich die Viecher! Lassen ihre Dosenöffner einfach erfrieren…
Kostenübersicht
Insgesamt haben wir 2023 – sollte nicht wider Erwarten noch ein Fall im Dezember hochkommen – knapp 2.200 EUR beim stationären Tierarzt gelassen. Etwas weniger als noch 2022 (2.800 EUR). Und den größten Teil davon wieder für Dentalröntgen + Zahn-OP/Zahnreinigung. Ja, bei der nächsten Generation von Katzen in unserem Haushalt werden wir uns das mit der Tierarztversicherung definitiv nochmal genauer durch den Kopf gehen lassen. Für den aktuellen “Bestand” lohnt sich das jedoch definitiv nicht mehr. Mit einem Alter von 7 (Maya) bis 12 (Balu) Jahren plus die ganzen Vorerkrankungen sind die monatlichen Gebühren einfach viel zu hoch.
Mal schauen was 2024 bringt. Sicher ist, dass wir Pichu im ersten Halbjahr mal einpacken werden. Auch bei ihm hatte unsere mobile Tierärztin Zahnstein bemängelt und er hat im August 2022 ebenfalls das erste Mal Zähne gelassen. Wäre also ebenfalls nicht weiter verwunderlich, wenn mittlerweile die nächsten locker wären. Anzumerken ist ihm allerdings nicht. Quietschfidel wie eh und je, der kleine Windhund. Sein aktueller Aufenthaltsort? Im Schlafzimmer im Menschenbett. Formschön eingekringelt und im Land der Träume versunken.
Der alte Mann
Jetzt haben wir schon drei von fünf durch, dann gehen wir doch auch noch kurz auf die letzten beiden ein: Balu und Maya. Balu liegt derzeit auf dem Trixie Cat Tower Jorge* hier im Arbeitszimmer und schläft wie alle anderen. Ihm geht es ebenfalls sehr gut – manchmal sogar zu gut. Kann ganz schön nerven, wenn er der Meinung ist, dass das Essen leer oder ihm langweilig ist. Bevorzugt geht er dann Lysanda auf den Keks. Vermutlich, weil ihr Schreibtisch kleiner ist und sie ihn entsprechend schlechter ignorieren kann. Abends verzieht er sich hingegen gerne ins Menschenbett statt auf der Couch auf meinem Schoß zu liegen und Star Trek zu schauen.
Keine Ahnung, ob er eine Abneigung gegen Captain Picard hat oder so. Lässt sich dann zur Schlafenszeit auch nicht gerne aus dem Bett verscheuchen. Von mir ins Wohnzimmer getragen werden will er aber ebenfalls nicht, weshalb er am Ende dann meist doch widerwillig von dannen zieht. In Bezug auf sein Gewicht haben wir es übrigens ziemlich aufgegeben daran etwas zu ändern. Er ist einfach ein Kater der seine 7,5-8 Kilogramm wiegt. Das mag auf dem Papier etwas zu viel sein aber wir haben einiges versucht und es hat nichts geholfen. Es hat höchstens Jules unter Balus durch Hunger verursachte Wutanfälle gelitten. Und da Balu sowohl vom Verhalten als auch vom Blutbild her soweit gesund ist, soll er einfach seinen Lebensabend genießen und fertig – egal ob er als etwas übergewichtig gilt oder nicht.
Der junge Hüpfer
Das “Leben lassen” gilt auch für Maya, die weiter in unregelmäßigen Abständen aufgrund ihres chronischen Katzenschnupfens vor sich hin nießt und hustet. Wir hatten das letzte Mal zwar noch die kleine Hoffnung, dass der erneute Abstrich neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden bringt. Doch die Realität ist: Man könnte nur Antibiotika drauf schmeißen. Und selbst das bringt nur temporäre Besserung. Kaum abgesetzt, ist wieder alles beim Alten. Also quälen wir die Arme nicht damit und unterstützen sie und ihr Immunsystem stattdessen anderweitig z.B. mit etwas morgentlichem Bisolvon zum Schleimlösen. Ihr geht es auch offensichtlich ganz gut damit. Es nervt sie zwar, wenn sie mal nießen oder husten muss aber ansonsten ist sie den Rest des Tages ein Leckerli-Vernichtender-Wirbelwind, dem man absolut nicht anmerkt, dass er chronisch krank ist.
Aktuell liegt sie auf unserem neuen Hängelesebett (vom einsamen Drachen – jeden Schweizer Franken wert gewesen!) und schlummert. Das hat sie quasi sofort vollständig für sich entdeckt (alle anderen Katzen schauen es nicht mit dem Hintern an). Entsprechend mussten wir eine Decke drauflegen, um ihren unkontrollierten Ausstoß aufzufangen. Wollen uns ja zum Lesen nicht in Katzenrotze legen müssen. Und ja: Diese flauschige Decke gefällt ihr ebenfalls. Sie ist gefaltet und an (scheinbar) besonders kalten Tagen wuselt sie sich sogar selbstständig dazwischen. So viel Geld nur für eine Katzenliege ausgegeben quasi… das Schicksal von Katzenbesitzern ist manchmal schon echt tragisch .
Epilog
Und damit ihr genügend Zeit habt uns Mitleid entgegen zu bringen, beende ich jetzt diesen Eintrag. Bitte? Könnte auch daran liegen, dass am Wochenende pünktlich zu DOOMs 30. Geburtstag John Romero seine langerwartete WAD SIGIL II veröffentlicht hat und ich sie unbedingt spielen möchte? Kein Kommentar. *geht GZDOOM starten*