Ganz ehrlich: so reizvoll es ist, einen neuen Computer zusammenzustellen, so muss ich doch zugeben, dass es schon mal mehr Spaß gemacht hat. Das liegt in der Hauptsache an zwei Faktoren: erstens, weil man – den unzähligen Foren sei Dank – auf Produktmängel oder Produktnachteile aufmerksam gemacht wird, die man eventuell niemals bemerkt hätte und zweitens, weil die Preisentwicklung der Komponenten (vor allem CPU, GPU, HDD und MB) ziemlich stark variiert und man mehr denn je den “richtigen” Zeitpunkt des Kaufs gar nicht treffen kann. Es stellt sich – zumindest wenn man sich über solche Dinge Gedanken macht – nicht das Gefühl ein, alles richtig gemacht zu haben. Weil man eben weiß, dass die Produkte nicht perfekt sind (früher hat man das höchstens vermutet) und weil man diese zudem noch zu einem “suboptimalen” Preis erstanden hat – trotz aller Mühe, genau dies zu verhindern.

Wenn es dann wie bei mir so ist, dass 80% aller Teile bereits geliefert wurden, man aber noch auf 20% warten muss, so ist das natürlich doppelt ärgerlich. Denn einerseits sinken die Komponenten, die sinnlos zuhause rumliegen zwischenzeitlich im Preis und andererseits verliert man sein 14-tägiges Rückgaberecht. Grundsätzlich hätte ich, wenn ich heute erst alles bestellen würde, 35 Euro sparen können. Das mag nicht viel erscheinen, vor allem angesichts des Gesamtpreises der neuen Maschine (1.600 Euro), ist aber dennoch ärgerlich. Immerhin: durch einen Anruf bei Mindfactory konnte ich nachträglich noch mal 15 Euro rausholen — guter Service.

Aber jetzt habe ich endgültig genug rumgeheult, kommen wir also langsam mal zum Höhepunkt. Im Folgenden zeig ich euch anhand einer hübschen Tabelle erstmal die Gegenüberstellung “alter PC vs. neuer PC”, um im Anschluss daran mit der detaillierten Erläuterung der Komponenten und meine Erwartungen an diese fortzufahren.

  Alter Computer   Neuer Computer
       
Prozessor: Intel Core 2 Duo E6600   Intel Core i5-2500K
Mainboard: Asus P5N32-E SLI Plus   Asus P8P67 Evo
Speicher: Crucial Ballistix, 2 GB, DDR2, 800 Mhz, CL4
(1x R.I.P.)
  TeamGroup Elite, 8 GB, DDR 3, 1333 Mhz, CL9

Grafikkarte: Asus Geforce 8800GTX (R.I.P.)   EVGA 560GTX FPB
  AMD Radeon 5670    
Soundkarte: Creative X-Fi Extreme Music   Creative X-Fi Extreme Music
SSD:   Crucial RealSSD C300, 64 GB
HDD: Samsung Spinpoint F1, 500 GB   Western Digital EcoGreen, 2 TB
  Samsung Spinpoint F1, 500 GB (R.I.P.)    
  Samsung Spinpoint F1, 500 GB (R.I.P.)    
DVD-Brenner: Samsung   Sony Optiarc AD7261-S
Kühler: Scythe Ninja 2   Scythe Ninja 3
Gehäuse: NXZT Zero   Corsair Obsidian 700D
Netzteil: BeQuiet Dark Power Pro, 600 W   Seasonic X560, semi-passiv
Maus: Logitech MX518   Logitech Performance Mouse MX
Tastatur: Logitech Media Keyboard   Logitech Wireless Illuminated K800
Gamepad: Logitech Cordless Wingman   Microsoft X360 Wireless Controller
Software: Microsoft Windows XP SP3
Microsoft Office 2003 Professional
  Microsoft Windows 7 SP1
Microsoft Office 2010 Prof. Academic

Als erstes muss ich ja mal feststellen, dass von allen mit Elektrik versorgte Teile meines alten Computers 40% den Geist aufgegeben haben. Das ist ziemlich erschreckend wie ich finde. So dürfte es auch nicht überraschen, dass ich bei Festplatten jetzt auf Western Digital statt auf Samsung setze und bei Grafikkarten nicht mehr auf Asus vertraue – obs was bringt, wird die Zeit zeigen.

Beginnen wir also mit dem PROZESSOR:

Typ:

Intel Core i5-2500KPreis: 170,00 EuroAlternativen: Intel Core i5-2400, Intel Core i7-2600KErläuterung:

Dass ich von Sandy-Bridge ziemlich angetan bin, habt ihr ja schon im ersten Teil dieser Eintragsserie herausgelesen. Ich möchte jetzt auch nicht alle kleinen und für den Normalnutzer sowieso kaum spürbare Verbesserungen erläutern (z.B. VT-X, AFX, AES-NI). Auch ignoriere ich die neuerdings integrierte Grafikeinheit, da sie zwar ihren Zweck sehr gut erfüllt, für einen halbwegs ernsthaften Gamer (zumal ohne Z68-Board) aber nach wie vor recht sinnlos ist. Nein, ich lasse einfach mal Fakten sprechen, die ich dem sehr empfehlenswerten und 54-seitigen Computerbase.de-Artikel entnommen habe:

  1. Der Core i5-2500K ist schneller als alle bislang dagewesenen Vierkernprozessoren
  2. Er wird nur vom Core i7-2600K und vom “alten” Core i7-980X (6 Kerne) übertroffen
  3. In Spielen ist er sogar der aktuell zweitschnellste Prozessor (bei nur 2% Rückstand auf den i7-2600K)
  4. Im Idle-Modus ist er extrem sparsam und unterbietet den leistungstechnisch noch am ehesten vergleichbaren Core i7-960 um 24 Watt (Werte des Gesamtsystems). Selbst ein AMD Phenom X2 mit nur 2 Kernen verbraucht minimal mehr (2 Watt).
  5. Unter Last verbraucht er sage und schreibe 66 Watt weniger als der (langsamere) Core i7-960 und nur 10 Watt mehr als der AMD Phenom X2.
  6. Dabei liegt die maximale Kerntemperatur (unter den Bedingungen des Computerbase Testsystems) ganze 16° unter jener des Core i7-960 (natürlich bei gleichem Lüfter und Gehäuse).
  7. Und das Ganze für einen fast schon sensationell günstigen Preis. Der langsamere, stromhungrigere und heißere Core i7-960 kostet rund 55 Euro mehr. Ein AMD Phenom X6, mit sechs Kernen, welcher um exakt 33% langsamer ist, kostet ebenfalls etwas mehr (rund 20 Euro) — bei höherem Stromverbrauch natürlich. Und es muss angemerkt sein, dass dies die aktuellen Preise sind (24.04.11). Kurz nach dem Release des Core i5-2500K kostete der i7-960 noch 300 Euro (!) und der Phenom X6 noch 60 Euro mehr.

Wie ihr oben seht, habe ich zuerst auch über den Core i5-2400 und Core i7-2600K nachgedacht. Die Unterschiede: Ersterer lässt sich nicht so einfach (und bei weitem nicht so hoch) übertakten und ist niedriger getaktet, letzterer bietet etwas mehr Takt und zudem Hyperthreading, also die Simulation vier weiterer Kerne. Der i7-2600K setzt sich aber kaum von den i5-Modellen ab (besonders in Spielen), womit der Preis von etwa 250 Euro nicht gerechtfertigt erschien. Dagegen war der i5-2400 mit 160 Euro richtig günstig, weswegen ich ihn in meiner ersten Planung schon fest eingeplant hatte, da ich kein Übertakter bin und der i5-2500K damals noch knapp 190 Euro kostete. Erst als dieser schließlich auf 170 Euro fiel und die Preisdifferenz dann letztlich nur noch 10 Euro betrug, habe ich mich für dieses “mittlere Modell” entschieden. Vielleicht muss ich irgendwann ja doch mal an der Taktschraube drehen. Und für einen eventuellen Wiederverkauf isses sowieso besser, mit diesem Feature punkten zu können.

Leistungserwartung:

+ 220 %Versucht man das Unmögliche und vergleicht die Benchmarks des i5-2500K mit den damaligen des Core 2 Duo E6600 (die natürlich auf komplett anderen Systemen zustande kamen), so ergibt sich dieser natürlich nicht exakte Wert. Trotzdem dürfte der Leistungsgewinn mindestens auf diesem Niveau liegen. Vergleicht man die wenigen Benchmarks, die seit 5 Jahren dieselben sind und daher bei beiden CPUs zum Einsatz kamen, kommt man auf viel versprechende Werte. So erreicht der i5-2500K laut Computerbase 16.315 PC-Mark-Vantage-Punkte, der E6600 weniger als 4.000. Beim PDN-Bench von Paint.Net stehen 15 Sekunden ganzen 50 gegenüber. Meine Erwartung ist also ganz klar: “alles sollte mindestens doppelt so schnell laufen und auch wirklich spürbar sein.”

So, jetzt habe ich über eine Komponente schon ne ganze Seite geschrieben. Eigentlich wollte ich ja an dieser Stelle noch fortfahren, aber ich denke, das wird für alle Beteiligten zu viel Input auf einmal, weswegen ich an dieser Stelle abbreche. In der nächsten Folge biete ich euch dann die Informationen über die restlichen Komponenten. Ja, ich plane, tatsächlich alle zu bringen! Das kann ja heiter werden…

PS: Die Sache mit den Erwartungen an Stromverbrauch gestaltet sich in ihrer Umsetzung als sehr schwer. Werte aus dem Internet heranzuziehen ist sinnlos, da dort immer die Werte des Gesamtsystems gemessen werden. Also hab ich meinen eigenen aktuellen PC mal per Strommessgerät analysiert. Und dies wollte ich dann auch mit dem neuen PC machen. Leider ist mir dann das Gerät abgeraucht (ich hab aber auch ein Pech…). Und jetzt steh ich vor der Frage, ob es sich lohnt, 20 Euro für ein Gerät auszugeben, dass mir sagt, dass ich mit dem neuen PC 2 Euro pro Jahre spare… Naja, wir werden sehen. Eventuell behandle ich das Thema dann im letzten Teil der Serie, wo ich euch von meinen echten Praxiserfahrungen berichten will. :laughing:

Freunde! Es ist bald soweit! Nachdem die monatelange Planungsphase im März 2011 beendet und kurz darauf die Bestellungen getätigt wurden, treffen Ende April (!) wohl auch die letzten Teile für meinen neuen Computer ein.

Was war das für eine Qual. Die Frage, ob der Zeitpunkt der richtige sei, wo doch die Konsolen den Fortschritt (und damit auch den Hardwarehunger) aktueller und auch absehbarer Spiele stark bremsen und ob deswegen nicht eine gezielte (und überschaubare) Aufrüstung meines vier Jahre alten (mancher würde sagen: jungen) Rechenknechtes angebrachter wäre. Dann das Desaster mit den Sandy-Bridge-Chipsätzen (welches unter anderem für die große zeitliche Diskrepanz zwischen Bestell- und Lieferdatum verantwortlich ist), die zwischenzeitlichen Prophezeiungen, der sehr günstige Arbeitsspeicherpreis würde kurz vor einer – bis heute nicht eingetretenen – Preisexplosion stehen und zu guter letzt die Katastrophe von Japan. Insbesondere vor letzterem Hintergrund erscheinen meine “Probleme” selbstverständlich peinlich unwichtig – aber dennoch fragt man sich natürlich, welche Auswirkungen diese Katastrophe auf Lieferzeiten und Preisniveau der Hardware hat (bislang im Übrigen gar keine).

Nun ja, letztlich waren es die folgenden drei Gründe, die mich dann doch für einen kompletten Neukauf zum jetzigen Zeitpunkt bewegten:

  1. ist die Sandy-Bridge-Technik in der Tat überragend. Ein derart gutes Preis-Leistungs-Effizienz-Verhältnis hat es lange nicht mehr gegeben (ich wüsste nicht mal, ob das überhaupt schon mal der Fall war)
  2. ist das allgemeine Preisniveau von PC-Hardware ebenfalls auf einem historisch niedrigen Niveau (dazu mehr in Teil 2 dieser Artikelserie)
  3. habe ich jede Menge Spiele auf meiner “To-Do-Liste”, die ich endlich spielen will und die auf meiner aktuellen Kiste nicht in maximalen Einstellungen laufen (u.a. Crysis, Metro 2033, Die Siedler 7).

Die Alternative bis zur nächsten Konsolengeneration, also bis etwa 2013, zu warten erschien vor diesem Hintergrund einfach nicht attraktiv genug. Zudem gab es zwischenzeitlich einfach zu viele Innovationen auf dem PC-Markt, die ich unbedingt haben wollte (auch dazu mehr in Teil 2 dieser Artikelserie). Ein Aufrüsten wäre zudem eher schwierig und auch sehr teuer im Vergleich zur Neuanschaffung gewesen. Klar, ich hätte vom Core 2 Duo E6600 auf einen Core 2 Quad 9550 gehen können und meine AMD Radeon 5670 (die ich nach wie vor für absolut ungeschlagen in dieser Preisklasse halte!) durch eine GTX 560 ersetzen können. Aber, ach, am meisten wollte ich doch eine SSD — mit S-ATA III natürlich (merkt man zwar kaum, aber wenn, dann kauf ich gleich richtig), welches mein Mainboard nicht bietet. Und überhaupt sind die 500GB meiner “normalen” Platte viel zu wenig, da müsste auch eine neue her. Und mein Gehäuse entspricht auch nicht mehr meinen Ansprüchen… Ihr seht: ein Aufrüsten hätte mich nicht wirklich glücklich gemacht. Zumal ja der Core 2 Quad 9550 mit rund 220 Euro deutlich teurer gewesen wäre als ein viel schnellerer und effizienterer Core i5 2500K (170 Euro). Naja, ich greife bereits vor.

Achso, passend zu dieser Aufrüst- oder Neukauffrage hatte sich mein PC — wie ihr in den Kommentaren ja lesen konntet — verabschiedet. Natürlich auch just in der Schlussphase der wichtigsten Uni-Arbeit meines Lebens. (wobei Schlussphase bedeutet: “es waren nur noch 5 Tage bis zur Abgabe, aber ich hatte gerade erst mit dem Schreiben angefangen…”hust”). Schuld war übrigens der RAM. Den hätte ich also auch neu kaufen müssen bei einem Aufrüsten…Der PC steht übrigens immer noch zum Verkauf! Ganz im Ernst, das Ding läuft jetzt wieder super :smile: (hab 2GB Value-Ram von Corsair verbaut — hatte ich noch im Schrank)

Eigentlich wollte ich ja nur zwei Artikel für die “Vorstellung” meines neuen Rechenknechtes verwenden, aber dadurch, dass sich Mainboard und Grafikkarte immer mehr verschoben haben und der Rechenknecht somit de facto noch gar nicht existiert und Sic zudem über Ostern Füllmaterial brauchte, hab ich mich dazu entschlossen, die Artikel aufzublähen, zu strecken und euch daher mit dem zusätzlichen Kapitel meiner ganzen Leidensgeschichte zu beglücken. Und so ist dieser Artikel jetzt auch schon am Ende – ohne wirklich etwas konkretes zum neuen PC gesagt zu haben :smile: .

Aber: Bleiben Sie dran! In Teil 2 unserer spektakulären Reihe “Daddeln im 21. Jahrhundert” erklären wir Ihnen ausführlich die Gründe weshalb die Entscheidung für Komponente X und gegen Komponente Y gefallen ist, stellen die Erwartungen an Leistungsgewinn und Stromersparnis vor und präsentieren damit indirekt auch eine tolle Kaufberatung für diejenigen unter euch, die mit dem Gedanken spielen, sich eine neue Kiste zu kaufen (-> keiner).

In diesem Sinne: Frohe Ostern und bis Montag.

Ohje. Nun ist er also gekommen. Der Zeitpunkt der Offenbarung. Der Moment meiner größten persönlichen Blamage. Der Tag, an dem eines der am besten gehütetsten Geheimnisse gelüftet werden wird… 10 Jahre Bagdadsoftware und die damit verbundene Bitte des Webmasters einen persönlichen Rückblick auf diese ganz besondere Dekade zu entwerfen. Und, nun ja, was eigentlich eine Ehre ist und einem die Möglichkeit gibt, sich bei alles und jedem zu bedanken, zu betonen wie lehrreich und informativ jene vergangene Zeit war, ist für mich persönlich der Moment, an dem ich – wieder einmal, aber erstmals öffentlich – feststellen muss: “Scheisse, mein Gedächtnis besitzt die Kapazität einer Erbse und konzentriert sich auf die Fußballergebnisse der letzten Woche (und wirklich nur auf die, der jeweils letzten Woche!). Ich könnte jetzt natürlich mogeln und mich einfach durch das Archiv von BS.de wühlen – aber hey, ich stehe zu meinen “intellektuellen Kapazitäten”! :wink:

Nun, da steh ich jetzt also: Kann mich kaum an Einträge erinnern (nichtmals an alle meiner eigenen aktiven Beteiligungen) geschweige denn auf den inhaltlichen, technischen und optischen Werdegang dieser eigentlich doch recht erfolgreichen und sehr liebevoll gehandhabten Internetpräsenz aus dem Hutzelgrund. Und das, obwohl ich tatsächlich alle Artikel (aufmerksam!) gelesen habe. In Ordnung: Mit Ausnahme von denen, die von Katzenviechern verfasst wurden. Und denen, die mir völlig unverständlicherweise in einer fremden Sprache niedergeschrieben wurden – einer Sprache, die wohl nur aufgrund ihrer Einfachheit (und dem Weltpolizei-Kapitalismus-Faktor) eine Bedeutung erlangt hat, welche sie nichtmals im Ansatz verdient. Nun ja, anderes, sehr komplexes Thema. Aber hey, ich erinnere mich immerhin daran, dass es solche “Aufreger” gab! Das ist doch was! Oder?

Naja, jenseits des sehr erfolglosen Versuches, mich an Inhalte zu erinnern, kann ich nichtsdestotrotz sagen, dass ich in der Tat diese zehn Jahre ständig “am Ball geblieben bin”. Eine Tatsache, die ziemlich einzigartig ist. So ist es wohl die einzige freiwillige Beschäftigung, die ich ununterbrochen über solch eine lang Zeit ausgeübt habe. Selbst der eben erwähnte “Ball”, also meine Tätigkeit als Fußballer unterlag einer Unterbrechung und konnte somit (zumindest noch) nicht die zehn durchgängig aktiven Jahre erreichen. Das heißt also schon etwas.

Kramen wir also weiter in diesem hoffnungslos verstümmelten und peinlichen Teil meines Gehirns, dass sich Gedächtnis schimpft. Hmm, immer noch kein Erfolg. Ok, versuchen wir’s mal im emotionalen Teil des Gehirns. Treffer! – zumindest ein kleiner. Denn ich kann mich erinnern, dass ich viele – auch durchaus ernsthafte – Diskussionen mit den (Stamm-)Lesern von BS.de führen konnte, um nicht zu sagen “durfte”. Worüber weiss ich zwar nicht mehr, aber es waren stets Themen, die mich interessiert haben. Themen, über deren Diskussionen ich Einblick in andere Meinungen erhalten habe, Meinungen von Personen, die mir wichtig sind. Meinungen also, die mich weitergebracht haben. Man könnte jetzt sentimental werden und Begriffe wie “die Bagdadsoftware-Familie” in den Raum werfen. Verdammt, man sollte es sogar tun. Und so lässt sich festhalten, dass aus dieser Internetseite, zu deren Beginn ich tatsächlich nur den Webmaster (aka The Killer) kannte, tatsächlich eine ganz kleine Form von Familie entwuchs. Man kann also getrost von einem – zumindest mal auf virtueller Ebene – entstandenen, neu hinzugewonnen Freundeskreis sprechen. Ein sehr schöner Umstand. Und da fällt mir auf: ich kenne sogar die Namen jener Freunde. Samt dazugehöriger Gesichter. Feine Sache.

Ach Mist. Zu früh gefreut. Mir fällt gerade auf, dass ich die REALnamen der letzten Laberecke-Gäste bereits wieder vergessen habe. Peinlich. Aber menschlich? …

Aber a propos Laberecke. Das ist nun wirklich mein persönlicher, und noch viel toller: alljährlich wiederkehrender Bagdadsoftware-Höhepunkt. Das gemütliche Zusammensitzen und Essen toter Tiere. Super. Samt anschließendem gemütlichen Zusammensitzen und Essen von Kuchen und Eis. Klasse. Achja, gefachsimpelt wird natürlich auch. Und manchmal wird auch gezockt. Auch wenn es meistens darauf hinausläuft dem Webmaster beim Abrocken zu fürchterlichen Metallica-“Liedern” zuzusehen. Macht nix, ich sitze dann gemütlich aufm Sessel und esse Kit-Kat chunky-white(tm). Toll. Oder wie man neuerdings sagt: “Awesome”.

Auch wenn mir diese Art des freien, sehr improvisierten und kaum durchdachten Schreibens Spaß macht, will ich jetzt aber doch noch ein paar ernstere Worte finden. Schließlich muss ja mein Ruf gerettet werden. Selbstverständlich gilt all das, was ich bislang geschrieben hab: die Freude über die neuen Freunde, über die Diskussionen mit selbigen, über die persönlichen Zusammentreffen (Laberecke, Rockband-Zocken) und natürlich generell der Inhalt und die Form von Bagdadsoftware.de. Inhalt wegen der fast ausschließlich interessanten Themen (Ausnahmen siehe oben :wink:) und Form wegen der familiären und sehr sympathischen Atmosphäre. Dass sich all die Zeit und all der Aufwand des Webmasters nun scheinbar auch auszuzahlen beginnt – man beachte seinen Werdegang bei GamersGlobal sowie die zunehmend berühmter werdenden Gäste in seinem Podcast – und seinen Wurzeln dennoch treu bleibt, ist natürlich umso schöner. Und so bleibt mir am Ende dieses Artikels nun doch noch nur das zu sagen, was ich eingangs schon befürchtet habe: ich danke allen Beteiligten für die schöne Zeit und hoffe, dass ich auch zum März 2021 wieder genau dasselbe schreiben darf. Falls ich dann nicht schon komplett an Demenz erkrankt sein sollte… (Gott bewahre, BITTE!)

Azzkickr

Investitionen

Okay, liebe Leser. Gleich vorab muss ich gestehen, dass das Zustandekommen des heutigen Eintrags nicht einmal im Ansatz auf Nächstenliebe oder die Lust am Schreiben zurückzuführen ist. Im Gegenteil: dieses Mal geht’s wirklich nur um mich. Jawoll, nur um mich. Ich bin in eine verzwickte Situation geraten, aus welcher ich alleine nicht mehr herauskomme und ich eurer Hilfe und Meinungen bedarf. Das Problem: Wann soll ich mir einen neuen PC kaufen? Ja, in der Tat, der Bagdadsoftware-Hardwareguru fragt euch noobs danach :smile: .

Der Grund für meine Irritationen ist dabei sehr rationaler Natur. Ich bin – wie ihr spätestens aus meinem letzten Eintrag wisst, zu einem Menschen geworden, der sich vor jeder Investition, wie groß oder klein sie auch sein mag und wie viel Geld er auch generell zur Verfügung hat, zehnmal überlegt, ob die geplanten Ausgaben es tatsächlich wert sind, getätigt zu werden. Dass ich mir einen neuen Computer kaufen werde, steht seit längerem fest (im Übrigen werde ich dann meinen aktuellen loswerden wollen. Interessenten bitte bei mir melden!) und der geplante Zeitraum für diese Anschaffung lag wie in Stein gemeißelt auf dem März 2011. Da hab ich Geburtstag (=da gibt’s Kohle) und da ist mein Studium mit Ausnahme der MA-Arbeit beendet. Ich wollte mich quasi selbst belohnen. Aber natürlich gab’s auch aus technischer Sicht einige Menge Gründe, bis zum März 2011 zu warten:

  1. Sandy-Bridge verfügbar
  2. Zweite SSD Generation verfügbar
  3. Windows 7 SP1 verfügbar

Und auch ansonsten schien es sich zu lohnen, einen Generationswechsel durchzuführen, wie die folgenden Punkte exemplarisch beweisen. Ich würde Sprünge machen von:

  1. 2-Kern-CPU auf 4-Kern-CPU
  2. 32Bit auf 64Bit
  3. Windows XP auf Windows 7
  4. DX9.0c auf DX11
  5. HDD auf SSD
  6. Bios auf EFI
  7. Office 2003 auf Office 2010

Also kurz gesagt: der Wechsel wäre auch wirklich “spürbar” gewesen und nicht nur rein kosmetischer, optischer und/oder psychologischer (“yeah, ich hab jetz 200Mhz mehr”) Natur.

Der Grund, weshalb ich aber nun ins Grübeln gekommen bin ist nun aber der, dass einerseits Intel als auch die Grafikkartenhersteller etwas auf die Bremse drücken und längst umsetzbare Technologien bewusst zurückhalten. Zum Beispiel:

  1. ausschließlich natives USB 3.0 auf dem Mainboard
  2. ausschließlich S-ATA III auf dem Mainboard
  3. PCI-e 3.0

Im Gegenzug wird an Technologien festgehalten, die längst überholt und überflüssig sind. So finden sich sowohl das normale PCI als auch PS2-Anschlüsse noch auf den neuen Sandy-Bridge-Boards.

Und zu guter letzt, und das bedrückt mich noch am meisten, wurde der Die-Shrink bei Grafikkarten auf 28nm verschoben und zeitgleich jener bei Prozessoren auf 22nm bereits für Mitte-Ende 2011 angekündigt.

Jetzt werdet ihr vermutlich denken: “Mein Gott, dann hat er halt noch PCI und PS2. Und ob natives USB 3.0 wirklich schneller ist, ist auch noch nicht nachgewiesen”. Ja, ihr habt recht. Und der Die-Shrink bringt eigentlich auch nur “ein paar Watt Stromersparnis”. Die Frage, ob es sich dafür lohnt weitere 6-9 Monate zu warten, wäre durchaus berechtigt. Aber nunja, ich bin eben Perfektionist, was solche Sachen angeht und ich möchte mir eigentlich nichts kaufen, was noch unnötigen Ballast mit sich rumschleppt, oder in absehbarer Zeit schon wieder als veraltet gilt. (jaja, der richtige Zeitpunkt zum Kauf kommt nie, ich weiß :smile:).

Aber noch viel schlimmer ist folgendes Problem. Und spätestens jetzt möchte ich euch wirklich – und ernsthaft – um eure Meinung bitten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den nächsten 2-3 Jahren heutige (und sogar gestrige) PCs noch völlig ausreichen, um die jeweils aktuellsten Spiele (mit ganz wenigen Ausnahmen) in 1920×1200 und evtl. AA und AF zu spielen. Schaut man sich aktuelle Mittelklasse-Grafikkarten an (GTX460 bspw.), für welche man nicht einmal mehr 130 Euro zahlen muss, so kann man mit Ausnahme von Crysis und Metro 2033 sämtliche (!) Spiele in den oben genannten Einstellungen mit weit über 30fps spielen. Und ich denke, dass sich das wie gesagt in den nächsten Jahren auch bei weiteren, neu erscheinenden Spielen nicht ändern wird. Wieso? Weil die Konsolen an ihrem Limit angekommen sind und die Nachfolgegeneration eben erst in etwa 2-3 Jahren erscheinen wird. Echte High-End-PC-only-Spiele, welche die Leistungsreserven von PCs vollständig ausnutzen und einen Neukauf rechtfertigen würden, sind bis dahin nicht zu erwarten – denke ich zumindest.

Und hier startet dann nun der interaktive Teil. Was meint ihr: warten bis März 2011, oder den Kauf auf nicht absehbare Zeit verschieben?

Azzkickr

Ratschläge

KAUFT KEINE SPIELE MEHR!

…zumindest nicht in den ersten drei bis sechs Monaten nach Erscheinen. Mal ehrlich: was hat man davon, das Doppelte bis teilweise Vierfache für ein Spiel auszugeben, welches ein viertel Jahr nach Erscheinen objektiv betrachtet immer noch genauso gut (=genauso viel wert) ist? Hinzu kommt, dass viele Spiele nach diesem Zeitraum sogar noch besser, weil fehlerbereinigt und/oder erweitert, also sogar noch “wertvoller“ sind. Ist es wirklich so viel toller, ein Spiel zu Beginn seiner Lebenszeit zu erwerben und dafür einen ungleich höheren finanziellen Betrag zu investieren? Bei MMOs mag ich das noch nachvollziehen können, da dies Spiele sind, welche von ihrer Spielergemeinschaft leben und die Spielwelt zudem kontinuierlich erweitert wird (neuerdings evtl. sogar dynamisch). Da ist es natürlich nur ratsam, das Spiel zu erwerben, wenn noch Leute unterwegs sind. Aber wie sieht es denn mit all den anderen Spielen aus? Insbesondere, wenn man kein exzessiver Mehrspieler-Spieler ist? Strategie, Sport, Action, Rollenspiel, (Wirtschafts-)Simulationen: all diese Spiele kann man getrost auch noch ein halbes Jahr nach Erscheinen spielen. Mit derselben Freude, mit weniger Ärger über Programmierfehler und dem guten Gefühl, den Geldbeutel geschont zu haben.

Ich möchte sogar noch einen drauf setzen:

KAUFT GENERELL KEINE SPIELE MEHR!

…leiht sie euch! In Ordnung, auch hier müssen wiederum die MMOs sowie andere epische Spiele, welche über eine exorbitant lange Spielzeit verfügen, ausgeschlossen werden. Und natürlich sinkt die Anzahl der Spiele, welche über ein Verleihrecht verfügen kontinuierlich. Hat hier jemand STEAM gerufen? Oder Online-Aktivierung? :smile: Aber Fakt ist, dass es noch genug andere, sehr hochwertige und durchaus hochaktuelle Spiele gibt, welche man, im direkten Vergleich, beinahe schon nachgeworfen bekommt. Man muss nur wissen, wo und wann man suchen muss.

Und jetzt kommt dann auch der kommerzielle Teil meines Artikels. Wenn der Webmaster mich schon nicht für meine Mühen entlohnt, dann brauche ich halt Unternehmen, die mir im Gegenzug für Werbung einen Geldbetrag rüberschicken :smile: . Aber Spaß bei Seite: der “Verleihshop.de“, welcher damals von der Gamestar propagiert wurde, erweist sich für mich zunehmend zu einer Schnäppchengrube. Sind bereits die normalen Preise halbwegs in Ordnung (PC Spiele 2,50 – 4,90 pro Woche, Konsolenspiele 2,50 – 5,90 pro Woche), werden im Schnitt alle 3 Monate die Preise auf Grund einer Aktion halbiert, oder die Ausleihdauer verdoppelt.

So habe ich mir nun folgende Spiele vorgemerkt:

Red Dead Redemption für 1,75 Euro
Killzone 2 für 1,75 Euro
Gears of War (PC) für 1,75 Euro

Und da man recht häufig Gutscheine erhält, oder sonstige “Dankeschön-Geschenke”, ist mein effektiver Rechnungsbetrag inkl. 2,90 Euro Versand und abzgl. 3,50 Euro Gutschein: 4,65 Euro. Also nicht mal fünf Euro für drei hochkarätige Spiele, eines davon sehr aktuell und alle drei ungeschnitten. Im Falle von Gears of War sogar indiziert. Billiger geht’s nicht, will ich meinen. Und sollte man die Spiele länger behalten wollen: pro Tag gibt’s 50 Cent Aufschlag. Das hält sich also auch sehr im Rahmen.

Betrachtet man sich die Spieldauer vieler moderner Spiele, so rechnet sich das Verleihgeschäft gleich doppelt. In meinem Beispiel: Gears of War und Killzone 2 sind jeweils in weniger als zehn Stunden durchgespielt -> absolut schaffbar in einer Woche. Ganz ohne Stress.

Jetzt wird der Webmaster an dieser Stelle – nicht unberechtigt – einwerfen wollen: aber dann hat man ja nichts im Regal stehen. Nun ja, das stimmt selbstverständlich. Und keiner kann diese emotionale Bindung an seine “Schätze“ besser nachvollziehen als ich, habe ich doch selbst eine sehr anständige Filmsammlung. Aber dennoch sollte doch irgendwann die Einsicht eintreffen, dass a) der Platz ausgeht (gell, Sic :smile:) und b) das viele Geld womöglich nicht anderswo besser aufgehoben ist. Zumal man ja nicht auf die Spiele an sich, im Sinne des Spielgeschehns, sondern lediglich auf deren ständigem Aufenthalt im Schrank verzichten muss. Geld sparen -> mehr Platz im Zimmer -> mehr Geld in der Tasche. Und irgendwann überwiegt auch die Freude über das gesparte Geld den Schmerz über die aufgegebene Sammelleidenschaft.

Ich rede hier im Übrigen nicht über dich, Sic. Sondern viel mehr über mich persönlich. Ich bin zum absoluten Budget-Käufer (zuletzt Split/Second: Veloctiy und Batman: Arkham Asylum), respektive Spiele-Ausleiher geworden. Und hey, ich lebe noch :smile: .

Zum Abschluss dieses Artikels, in dem ich ursprünglich über Split/Second: Veloctiy und Batman: Arkham Asylum reden und diese bis zum Firmament hochjubeln wollte, sei ergänzend noch erwähnt, dass man natürlich auf Filme leihen kann – und sollte. Über den Amazon Filmverleih (Lovefilm) zahlt man – je nach Tarif – auch lediglich ca. 1,75 Euro pro Blu-Ray oder DVD. Einfach herrlich!

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