Einige Fragen, die ihr direkt nach dem Lesen der Überschrift des dritten Teils meiner Serie stellen möchtet:

– Wer mag nun wohl dieser Baumann sein?
– Und was ist so besonders an seinem Keller?
– Warum gerade in Mannheim?

In diesem Donnerstagseintrag betrachte ich die Zeitschrift DOCMA, welche sich vorallem in einem wesentlichen Punkt von allen ausgewählten Zeitschriften unterscheidet: Einer außergewöhnlichen Redaktion und einem außergewöhnlichen Charakter dahinter. Dies ist auch der Grund, für diesen ungewöhnlichen Titel.

DOCMA zeichnet vorallem die Tatsache aus, das ihr Chefredakteur Hans D. Baumann, seines Zeichens auch noch ‘Entwickler’, dieses Magazins ist. Allein über Herrn Baumann, könnte ich hier schon eine eigene Serie schreiben, aber grob umrissen ist es für den folgenden Artikel notwendig zu wissen, dass er als Pionier der Bildbearbeitung und aufgrund seines Werdegangs sogar als Photoshop-‘Guru’ gehandelt wird. Erstmals öffentlich bekannt wurde er als Chefredakteur des heute erfolgreichen Motorrad-Magazins ‘Bikers News’, einer Szene Zeitschrift, welche vor Baumanns Regie immer am Rande der Pleite eine überschaubare Auflage hatte. Mittlerweile hat sich Dank ihm die Auflage innerhalb der letzten Jahre auf nun heute 100.000 Hefte pro Monat erhöht. In der Motorradclub-Szene wurde ihm als passionierter Motorradfahrer auch sein Spitzname ‘Doc Baumann’ verpasst, welcher widerum namensgebend für DOCMA war. Zeit seines Lebens veröffentlichte er eine Vielzahl an Lernlektüre für Macintosh, weitere Graphikprogramme, aber auch weitere Rockerszeneberichte. Nicht zuletzt ist er in erster Linie durch das Buch zum Film ‘Der Name der Rose’ zu seinem bedeutensten Erfolg gelangt. Seine Arbeit kam als erstes vollkommen elektronisch gestaltetes Buch in Deutschland auf den Markt, heutzutage wäre es undenkbar, ein Buch anders zu gestalten. Desktop Publishing sollte hier der Fachbegriff für nachschlagfreudige Leser sein, bekannte DTP Progamme wie QuarkXPress und Adobe InDesign schließen wieder den Kreis zu Adobe Photoshop und dieser Serie. Seit 2002 widmet Doc Baumann sich nun primär DOCMA, ist aber weiterhin bei anderen Magazinen als Autor tätig und werkelt sicher gerade wieder an einem neuen Buch.

Mit diesem Vorwissen stuft ihr die Zeitung jetzt schon als hochprofessionell ein, jedoch sind objektiv betrachtet, die Faktoren für ein erfolgreiches Konzept nicht vorrausgesetzt: Das Magazin hat mit über 110 Seiten Umfang sicherlich einen größeren Umfang als die .psd und mit weniger als drei bis fünf Seiten Nettowerbung wird dies auch nocheinmal bestätigt. Allerdings kommt die DOCMA ohne jeden Datenträger daher und besitzt mit fünf Leuten in der Hauptredaktion eine vermutlich sehr belastete Gruppe vor. Auch wenn das Magazin nur alle zwei Monate erscheint, so ist es in Anbetracht des Umfangs geradezu bemerkenswert, wie viel Arbeit auf jede einzelne Person der Redaktion zu kommt, von der widerum Doc Baumann selbst einen Großteil übernimmt. Ruft man sich nun wieder das Autorensystem der .psd ins Gedächtnis, so sieht man hier natürlich den Vorteil, dass nicht so große Schwankungen innerhalb der Zeitung vorhanden sind, aber bei der DOCMA ist das krasse Gegenteil der Fall: Doc hat auf alles seinen Finger drauf. Ob das jetzt positiv oder negativ zu bewerten ist überlasse ich euch, nachdem ihr die folgenden Absätze gelesen habt.

Inhaltlich hat DOCMA zuerst einmal ein umfangreiches Vorwort mit einem immer anders gestalteten Bild vom Doc vorzuweisen. Danach folgt eine Doppelseite Werbung aus dem graphischen Bereich, dann die dreiseitige Inhaltsübersicht samt Impressum und erneut eine Seite Werbung. Meist war es das hier schon mit Marketing insgesamt, doch wie oben erwähnt, kann man hier vermuten, dass noch die Heftrandwerbepräsenz das ein oder andere Mal zum Einsatz kommt. Die inhaltliche Gliederung zeigt auch noch die Rubriken auf. Es fällt positiv ins Auge, dass das Versprechen auf der Titelseite jeder Ausgabe mit 70 und mehr Seiten Workshops eingehalten wird, da die Rubrik ‘Workshops’ wirklich dominiert. Eingeleitet wird das Heft jedoch mit Reportagen über Peripherie, also Kameras, Scanner, Drucker etc., desweiteren Software und Internetpräsenzen. Danach kommt das aktuelle Titelthema, in dem dann auch entweder eine künstlerische Gruppe oder ein einzelner Graphikdesigner vorgestellt wird. Hier liegt dann auch häufig die Verantwortung für das Titelbild. Dann folgen Workshops auf Workshops, auf die ich im nächsten Absatz eingehe. Zu den Workshops gehören aber auch ein paar Leserbriefe, die eine Problemlösung zu einem Photoshopthema suchen. Diese Problemlösungen sind dann auch als Workshops angelegt. Auf den letzten Seiten des Magazins wird ein Programm, wie ‘Pimp my Lightroom’ oder ein Zubehörteil, beispielsweise die neue Wacom Intuos Reihe, näher beleuchtet, bis schließlich über den DOCMA Award und den Tech-Talk das Heft abgerundet wird. Insgesamt kann man also sagen, dass die einzelnen Rubriken schon auf die Darauffolgende vorbereiten und somit ineinander übergehen. Logischerweise lassen sich nicht alle Workshops thematisch in die selbe Nische einordnen, dennoch achtet Doc sehr darauf einzelne markante Themen ŕ la Typographie, Photographie und künstlerische Schöpfungen nicht sinnlos durcheinander zu würfeln, aber sie auch nicht strikt zu trennen. Wenn ein typographisches auch noch mit Photomanipulation spielt, benutzt er solche Mischthemen als Schnittstellen und Übergänge.

Die Workshops sind individuell gestaltet. So verwendet DOCMA natürlich auch das euch aus .psd bekannte System, mit vier Bildern pro Seite nebst Erklärungen, jedoch sind diese hier wesentlich umfangreicher und beinhalten neben Farbwerten auch noch Tastaturkürzel und alternative Lösungsansätze. Hinzu kommen oben erwähnte Leserbriefe, die meist auf ein bis zwei Seiten mit wechselndem Layout auch versuchen auf Probleme der Leser mit Bildbeispielen einzugehen. Ein Gastauftritt wird ebenfalls innerhalb der Workshops durchgeführt und zwar in der Form, dass ein – in der Szene – bekannter Künstler, anhand aktueller oder erfolgreicher Werke seiner selbst, seine gesamte Vorgehensweise darstellt und sogar kritisch analysiert. Meist merkt man jedoch, dass Doc nicht nur redaktionell sehr in die Geschichten eingreift, so ging ihm einmal ein Beispiel zur Verschönerung diverser Photomodells nicht weit genug und er setzte einen eigenen Workshop räumlich hinter den Gastartikel. Alles in allem ist er aber dennoch bemüht auch der Kreativität ihren Raum zu lassen und varriiert daher auch inhaltlich, so ist er jeder neuen Bewegung im Photoshopbereich gegenüber aufgeschlossen ohne direkt kritisch zu kommentieren.

Der DOCMA Award ist für Baumann das Aushängeschild seiner Zeitung. Hier versucht er eine Nachkommenschaft für die Photomanipulation heranzuzüchten. In jeder Ausgabe wird ein Thema vorgegeben, welches sich natürlich um die praktische digitale Bildbearbeitung dreht. Hier werden kleine Auszeichnungen vergeben, die quasi die Vorläufe für den jährlichen Wettbewerb mit richtigen Auszeichnungen und Preisen sind. Das Thema wird hierbei beibehalten und die Gewinner werden in der Kunstgalerie in Koblenz geehrt.

Die letzte Innenseite des Magazins ist eine Art Kolumne, die aber einen starken technischen Aspekt aufweist. So ist hierfür meist der Co-Redakteur Christoph Künne verantwortlich, der – laut Docs eigenen Angaben – ein ziemlicher Gegenpol zu ihm selber sei. Interessant ist auch der Hintergrund, dass Doc seit jeher auf seinen Mac als Arbeitsmaterial schwört und Künne deshalb sehr in seinem Team begrüßt, weil er die Massenmarkt Alternative bis in die neunziger Jahre nutzte, doch nun, seit der Gründung des Magazins, auch den Mac nicht mehr missen mag.

Letztendlich muss ich gestehen, dass ich sehr davon überzeugt bin, dass in den Punkten Wissen und Professionalität, DOCMA mit Abstand vor allen anderen Zeitschriften liegen mag. Indirekt bin ich als Mitleser der ‘Bikers News’ und ebenfalls passionierter Motorradfahrer ebenfalls von Baumann vorgeprägt. Möglichst objektiv betrachtet muss ihm aber ankreiden, dass eine Einstiegerfreundlichkeit wirklich kaum gegeben ist. Ziemlich oft muss man mit Fachbegriffen kämpfen, welche – aufgrund der verschiedenen Photoshopversionen – auch noch meist unterschiedlich oder doppelt vorhanden sind. Nicht zuletzt beschreibt Doc in seinen Workshops zwar ausführlich, aber nutzt sein Wissen eben doch dahingehend, dass er viele Schritte in einem Atemzug beschreiben kann. Das DOCMA sein persönliches Ziehkind ist, merkt man auch an jeder Stelle, womit für den Leser selbst nur die Frage bleibt, ob man sich selbst dem Anspruch der Zeitung und der einseitigen Prägung gewachsen fühlt. Aufgrund seiner Darstellungsweise und seiner Umgänglichkeit, was sicherlich nicht zuletzt seinen Erfolg ausmacht, ist hier jedoch eine Kaufempfehlung zu geben.

Abweichend vom Thema und die letzte Frage betreffend: Warum in Mannheim? Der Verlagssitz der Bikers News ist in Mannheim und war somit für mich der einzige Anhaltspunkt für einen Aufenthaltsort von Hans D. Baumann, da dieser wegen seinem vielen Reisen, überall zu Hause sein könnte. Hauptgrund ist aber jener, dass ein ehemaliger Chefredakteur einer Szene Zeitschrift sich schließlich nicht immer überall Freunde macht.

Kessy Frankfurt

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Bei diesem Bild wurden auch wieder mehrere Workshops als Inspiration und Leitfaden verwendet. Der simple Hintergrundgedanke war es, fotographierte Freistellmasken für erstklassige Photomontagen zu verwenden. Der Webmaster hatte es glücklicherweise geschafft, seine Katze im Winter derart geschickt auf seinem Geländer zu fotographieren, dass er es mir leicht machte, Kessy freizustellen. Im nächsten Schritt suchte ich mir einen passenden Hintergrund und wählte ein Foto, welches die Skyline der Frankfurter Innenstadt mit Blick auf den Hauptplatz zeigte. Da es nicht gelang Kessy glaubhaft vor einer konzeptionsähnlichen skizzierten Frankfurter Innenstadt in Szene zu setzen, verwischte ich das Bild minimal radial um eine Fluchtpunktperspektive vorzutäuschen. Gleichzeitig gab der nicht mehr eindeutige Hintergrund der Montage eine gewisse Dynamik, leider jedoch von Kessy weg, obwohl sie sich der Fluchtpunkt hinter Kessy im Zentrum befand. Also veränderte ich die Sättigung und die Beleuchtung des Hintergrunds derart, dass ich immer mehr an Farben einsparte und schließlich ganz auf Grautöne setzte, geschmacksbedingt. Da das Katzenfell bei dieser Operation ziemlich litt, musste ich es künstlich mit einem Pinsel nachzeichnen. Der Blick des Betrachters blieb aber dennoch nicht an Kessy hängen, also erinnerte ich mich an einen Workshop aus einer früheren DOCMA Ausgabe, in der Augen in alten schwarz-weiß aufnahmen nachgefärbt wurden. Ich markierte die Katzenaugen, kopierte sie und machte sie transparent. Dann wählte ich einen starken Grünton, der aufgrund der dazwischengeschobenen Ebene mit Katzenaugen, dem grün einen dunklen Smaragdcharakter gab. So brillierten die Augen der Katzendame vor dem Hintergrund annehmbar auffallend.

Im zweiten Teil dir Photoshop Print Serie ist im Besonderen die Zeitschrift .psd mit dem Untertitel “Photoshop Solutions for Designers” Hauptthema.

Das Magazin ist seit mehreren Jahren etabliert und richtet sein Hauptaugenmerk auf die Photomontage. Es erscheint alle zwei Monate und kostet 9,80 Euro im Handel und wird seit dem letzten Jahr mit einem Datenträger ausgeliefert, welcher einige Vorlagen aus den Workshops beinhaltet. Die praktische Datenmenge könnte allerdings auch noch eine herkömmliche Diskette tragen, da eigentlich nur eine html Datei den Browser öffnet und auf diverse Bilderarchive (online!) verweist. Dieser Umstand füllt bei meiner Bewertung nicht negativ ins Gewicht, hervorheben möchte ich nur, dass ein Datenträger mit einer beschaulichen Menge an Material vorhanden ist. Herausgeber ist der Verlag ‘Software-Wydawnictwo GmbH’. Die Redaktion hat hier – entgegen der Regel – nur administrative Aufgaben, die Zeitung wird zusammengetragen von einer teils variierenden Besetzung aus Autoren. Im Impressum wird der berufliche Werdegang der aktuellen Autoren kurz beleuchtet, während die zweiköpfige Redaktion mit Außnahme eines Bildes und den Namen unbekannt bleibt. Allein diese ungewöhnliche, gar mysteriöse Konstellation macht es umso interessanter auf den Inhalt zu schauen.

Anders hingegen, als die Konkurrenz, werden hier nämlich keine Artikel, News, Technikreports, etc. geschrieben, sondern hier geht es fast einzig von Workshop zu Workshop. Direkt nach einem kurzen Editorial, ein paar Seiten Werbung und der Inhaltsübersicht, wird das aktuelle Titelthema direkt behandelt. In einer raschen Folge an Bildern, wird die Schrittfolge während einer Montage abgegangen. Es sind auf zwei Seiten meist nicht mehr als sechs verkleinerte Darstellungen des zu bearbeitenden Bildes gezeigt. Neben den Bildern sind kurze Erläuterungen zu dem absolvierten Schritt, welche manchmal mit Angaben zum Nachmachen (der überaus hilfreichen beigelegten CD sei Dank) gespickt sind.

Vorteil dieser Vorgehensweise ist die schnelle Vermittlung der Grundbedürfnisse, weshalb man sich überhaupt eine Photoshop Zeitschrift kauft: Ideen und Umsetzung. Nachteil ist jedoch der sehr ungenaue Umfang in dem dies geschieht. Selten reichen einige Angaben über die genauen Farbwerte heraus. Die Arbeitsanweisungen, welche Palette für den jeweiligen Schritt beispielsweise ausgewählt werden muss, sind zwar mit Pfeilen und kursiver Schreibweise optisch hervorgehoben, jedoch unterscheiden sich die Pfade meist, von den wirklichen Bezeichnungen in Photoshop. Auch kann man durch die unterschiedlichen Autoren deutlich die verschiedene Herangehensweise an das beliebte Thema “Freistellen von Objekten” sehen. So machen sich einige Schreiber weniger Gedanken darum, wie das Ausgangsobjekt positioniert wurde, gehen dafür bei der Bearbeitung ins Detail, während Andere für die Anfangskomposition einige Seiten verbrauchen und danach auf das ‘persönliche Ermessen’ verweisen.

Kombiniert man nun aus dieser Erkenntnis heraus die hohe Zahl an Autoren, mit der sehr geringen Seitenzahl von 74 Seiten, darunter etlichen Seiten Werbung, der aufwendigen Darstellung pro Seite, so wird dem aufmerksamen Leser ein weiteres Problem deutlich: Jeder Autor schreibt höchstens einen Workshop. Einen inhaltlichen roten Faden, der die einzelnen Seiten neben dem Aufbau auch noch thematisch verbindet, sucht man vergebens. (Vor allem wenn man einer fortlaufenden Reihe folgend StreetArt, Modelshots und nordmythologische Photomontagen präsentiert bekommt.)

Auf den letzten Seiten rundet das Magazin noch mit Ansätzen von Artikeln ab. Allerdings erschöpfen die sich in der Tatsache, dass sie einzig der Bewerbung von Lektüre, Software und Hardware dienen und gerade nach der Heranführung an ein Problemthema auf jene Medien verweisen. Bei einem meiner Testkäufe ergatterte ich zufälligerweise eine ‘besondere’ Ausgabe, die lediglich noch ein Interview mit Martin Ruge, deutscher Verantwortlicher für die Fotolia Bilddatenbank und einigen Galleriebildern enthielt.

Vor dem Hintergrund des nicht mehr ausreichenden Preis-/Leistungsverhältnisses und dem Vergleich zu den Spielemagazinen, sind derartige Dreingaben, nicht besonders reizvoll. Einzig die teils gute Auswahl an Autoren rettet meine Ausgaben noch vor dem Mülleimer, da viele Ideen wirklich mehr als brillant und prägnant erklärt sind. Eine Kaufempfehlung kann man aber wirklich nur dann geben, wenn man nach kurzem Durchstöbern des Magazins am Kiosk mindestens fünf Workshops sofort etwas abgewinnen konnte.

Bagdadsoftware Logo

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Dieses Bild beinhaltet verschiedene Workshops, so den angesprochenen ‘Urban Style’ – Street Art, bei dem Objekte, in diesem Fall das BS.de Logo, gesprüht wirken. Hinzu kommen die Hintergrundbearbeitungen, welche die Idee des Workshops ‘Set me free’ aufgreifen. In diesem Workshop wurde mittels Farbwerteffekten und der folgenden Aufhebung der Monochromie, mit Frühlingselementen ein nach eigenen Angaben ‘außergewöhnliches Design’ erschaffen. Die Kombination aus beiden, lď¿½sst nicht mehr viel vom Sprüheffekt übrig, vereinfacht aber die Anpassung des Logos an die fremde Umgebung. Dank der Abwesenheit von Farbabstufungen und einiger weißer Stellen, erhält das Bild eine sehr ‘stimmungsvolle Optik’, ich sehe es schlicht als Erscheinungsfarbe. Diese Signalwirkung wird vorallem von den Frank Miller Comic Illustratoren verwendet, aber noch bekannter ist Deutschlands Vergangenheit hier: Die Swastika als Parteizeichen der NSDAP ab 1920.

Ein kurzer Ausflug in die digitale Bildbearbeitung

Der Prolog im Vorwort

“Die Bürger der führenden Nationen sind zurzeit durch Anpassung in der nun wohl bekannten Welt des Wandels angelangt. Einer Welt beherrscht von Kommunikation und Information. Sie sehen sich einem Sog an Medienpolitik ausgesetzt, welcher es erfordert den eigenen Sinn der Existenz im Hinblick auf die Sicht für das Wesentliche zu hinterfragen.” – Aus einer Rede zum Auftakt des Europäischen Tages an den bayerischen Förderschulen. (Mai 2009)

Einen Teil dieser Zeilen kennt der aufmerksame Bundesbürger. Es gibt da das Internet mit der schier unfassbaren Menge an Daten und Informationen. Handys, die mittlerweile kaum noch dem Zweck der mobilen Kommunikation dienen, Autos, die mit eigenen Bordcomputern bestückt eine Vielzahl an fahrerischen Aufgaben übernehmen können. Die nennenswerten Beispiele könnten nicht abreißen. Alles wurde revolutioniert, bestenfalls vereinfacht, andere Vorgänge aber auch viel komplizierter. Natürlich sind dies keine Neuentdeckungen meinerseits, sondern seit den letzten zehn Jahren unser gegenwärtiger Alltag. Im Einklang mit dem Wandel schwingt aber auch die gesteigerte Wahrnehmung der Umwelt mit. Die Qualität aktueller ‘Ausdünstungen’ des öffentlichen Interesses im Bezug auf TV und Co., die sogenannten ‘Trends’, mag ebenso umstritten sein, wie die Einflussnahme der vierten Gewalt auf dieses Interesse, aber die steigende Zahl an – teils auch durch die Presse begünstigte – Affronts symbolisiert auch die angesprochene Intensivierung. Ich bezeichne dieses wachsende Augenmerk gar als Sensibilisierung im Vordergrund auf Äußerlichkeiten; Dieses Wort ist jedoch hier nur im positiven Sinne zu verstehen. Der Mensch in seiner Suche nach sich selbst, sucht sich die für sich wichtigen Informationen und nutzt auch lediglich die Technik, welche für ihn von persönlichen Interesse oder als Mittel zum Zweck notwendig ist. Ästhetik – ist hier das Zauberwort.

In Zeiten aufwendig entworfener Werbespots mit Computeranimationen, kinoreifen Spezialeffekten, Werbeplakaten, die mit etwas Charme meist schon ebenso kunstvoll gestaltet sind wie neuartige Collagen aktueller Kunstausstellungen und TV-Programmen deren Titelbildern ohne weiteres mit Mode-und Photographiezeitschriften konkurrieren können, bekommt der Durchschnittsbürger einen Blick für die wahre Schönheit des Konsums. Aber in Wirklichkeit eher für die wahre Schönheit der Bildbearbeitung, der Photomanipulation und der Animation. Der Schein obsiegt. Nicht unbegründet floriert mittlerweile in den letzten Jahren das Geschäft. Die steigende Zahl an Zeitschriften zum Erlernen dieser Fähigkeit, was der Gegenstand der nun folgenden Eintragsserie ist, ist unumstößlicher Beweis hierfür. Die Auflagen an Hilfslektüre mit Photoshop angelehnten Inhalten, hat sich im Vergleich der späten 90er Jahre im Zeitraum bis 2008 vervierfacht, wobei fairerweise eingeräumt werden muss, dass professionelle Photographie Ratgeber bei dieser Zählung mit einbezogen wurde. In den folgenden Wochen möchte ich versuchen in einzelnen zusammenhängenden Artikeln einen Überblick über aktuelle Print-Magazine und einen Vergleich in der Herangehensweise an das Thema “Bildbearbeitung und Co.” zu geben. Mein persönliches Ziel ist es, meinen Einstieg in dieses breite Feld zu dokumentieren.


Der Eintragsserie erster Teil

Den Anfang mache ich mit einem kurzen Überblick über die derzeitige Marktlage: Alle getesteten Zeitschriften sind größtenteils fast nur in Bahnhofszeitungsläden erhältlich, also bei eher größeren Händlern.Ansonsten kommt für den regelmäßigen Bezug ein Abonnement in Frage, um an die Magazine zu bekommen, da die Nachfrage für Photoshopzeitschriften zwar mehr als ausreichend, aber die Sortimentsbestellung insgesamt für kleinere Geschäfte nicht rentabel ist und man selten direkt am Frankfurter Hauptbahnhof wohnt. Grund hierfür ist der hohe Preis, der bei allen, in diesem Artikel begutachteten, Printmedien bei etwa zehn Euro liegt. Manche Vertreter werden mit Datenträger ausgeliefert und alle sind übergreifend mit viel Werbung und Probeabonnements gespickt. Auf den ersten Blick quasi vergleichbar mit Spielezeitschriften, die groben äußeren Unterschiede sind eben nur der deutlich höhere Preis und eine variable Seitenzahl.

Meine eigene Vorgeschichte, warum ich mich so ausführlich in dem letzten halben Jahr mit dieser Magazinsparte beschäftigt habe, ist schnell beschrieben: Mein Anliegen ist es Mediengestalter für Digital- und Printmedien zu werden, bestenfalls im Fachbereich Gestaltung. Ich selbst habe mir einige – meiner Meinung nach – überschaubare Kenntnisse in gängigen Programmen wie Photoshop CS3 (~CS4), Corel Graphics Suite X4, Paint Shop Pro und gimp angeeignet. Aufgrund meines gesteigerten Interesses meine Adobe Photoshop Fähigkeiten zu steigern, beschloss ich mir ‘Tipps&Tricks’ in den angepriesenen ‘Workshops’ abzuschauen, da sich alle Zeitschriften ausschließlich auf Adobes Produkt spezialisieren. (Anmerkung: Nicht einmal Werbung für Corel oder andere Marken habe ich entdecken können, was die Marktdominanz des Photoshops unterstreicht. ‘Vorsprung durch Technik’ würde es bei BMW lauten, ironischerweise ist es in Wirklichkeit jedoch so, dass bei meiner Jobrecherche viele Unternehmen Corel Photopaint dem Photoshop der Professionalität wegen vorziehen. Dieser Artikel soll nun aber kein Ausgangspunkt für diese leidige Diskussion sein. MSPaint > all.)

Die Magazine, die ich mir für diese Serie rausgesucht habe,sind unterschiedlich vom Anspruch, der Präsentation und der Vorgehensweise den Leser zu beraten. Allesamt stehen sie nichtsdestotrotz in direkter Konkurrenz zueinander, da sie alle für sich beanspruchen besonders einsteigerfreundlich und professionell zu sein. Sie sind im Folgenden mitsamt dem Beititel, beziehungsweise der hauseigenen Beschreibung, alphabetisch aufgelistet:

Advanced Photoshop – Das Magazin für den professionellen Photoshop-Anwender
DigitalPHOTO – Photoshop
DOCMA – Doc Baumanns Magazin für digitale Bildbearbeitung
.psd – Photoshop Solutions for Designers

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