Jetzt war es die letzten paar Wochen ein bisschen ruhiger und schwubs kommt wieder alles auf einmal. Wovon ich rede? Einem Paket von OkaySoft, dem Steam Summer Sale 2013, der iTunes 5th Anniversary Sale und diverse 2012er Kickstarter zu denen nun Alpha-Versionen veröffentlicht wurden. Oder besser ausgedrückt: Sehr viele zusätzliche Spiele, die gezockt werden wollen. Und dann natürlich keine Zeit Videos zu machen (vielleicht nächstes Wochenende). Es ist schon schlimm mit meinen Erste-Welt-Problemen. Machen wir also heute noch einmal eine Runde Kurzeindrücke zu Titeln, die ich euch wahrscheinlich nicht mehr mit 30 Bildern pro Sekunde vorstellen werde:

Herstellerbild zu MotoGP 13MotoGP 13 (PC, PS3, X360, PSV) – Das Entwicklerstudio Milestone gibt es bereits seit 1996, auch wenn es anfangs noch Graffiti hieß und ist seit Anfang an voll auf Rennspiele fokusiert. Die Jungs kennen gar kein anderes Genre. Die Italiener veröffentlichen seit 2005 jedes Jahr mindestens ein Spiel (die SBK-Serie [Superbike], die WRC-Reihe [Rally] und die MotoGP-Spiele [Motorrad]) und sind dennoch eher unbekannt außerhalb der Gruppe der Simulationsfans.

Kein Wunder: Technisch kommt auch der neuste Ableger der MotoGP-Serie (der erste seit MotoGP ’08, der wieder von Milestone kommt) nicht an die Größen des Rennspielgenres ran und sieht erneut abseits der Strecke nur mittelmäßig aus. Dafür kann MotoGP 13 spielerisch überzeugen. Die Simulation ist wieder gut gelungen, die Neuerungen (fast alle abgekupfert von den Rennspielen von Codemasters) sind brauchbar und ein spürbarer Schritt nach vorne nach dem eher schlechten MotoGP 09/10. Der Entwicklerwechsel und das Jahr aussetzen haben der Serie sichtlich gut getan. Außerdem: Wer veröffentlicht sonst noch Motorradrennspiele mit der offiziellen MotoGP-Lizenz? Eben: Niemand. Mir macht es entsprechend wieder Spaß über die Piste zu heizen und mich eng in die Kurven zu legen. Wer also auf zwei statt auf vier Rädern unterwegs sein möchte, der kann dieses Mal beruhigt zugreifen. Für MotoGP 14 wünsche ich mir aber dann doch endlich mal ein NextGen-Grafikgerüst.

Magrunner: Dark Pulse (PC, XBLA, PSN) – Ich wundere mich immer noch, warum der Erfolg von Portal nicht eine Schwemme an Klonen nach sich gezogen hat. Natürlich gab es Titel wie Twin Sector, The Ball, Quantum Conundrum, Q.U.B.E. oder jetzt Magrunner: Dark Pulse. Aber von einer Übersättigung des Markts kann keine Rede sein. Es ist immer ausreichend Abstand zwischen den Veröffentlichungen. Zudem hat jeder der genannten Titel seinen eigenen Touch. Dieses Mal spielt ihr mit magnetischen Feldern. Was soll sich anziehen, was abstoßen? Das ist die Frage, die ihr euch stellt und dank eures Handschuhs natürlich auch selbst beantwortet. Anders könntet ihr euch nicht erst durch eine Testumgebung und später durch Horrorwelten rätseln.

Das alles findet dieses Mal jedoch ohne einen verrückten Computer statt. Ihr kommuniziert tatsächlich mit mehr oder weniger lebendigen Charakteren. “Mehr oder weniger“ deshalb, weil das Spiel die Lizenz von H.P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos besitzt. Ihr wisst schon: “Him Who Is not to be Named“ und das typische “alle Charaktere werden spätestens im zweiten Akt verrückt und sterben“. Entsprechend seid sehr schnell in einer Art Fantasy-Zwischendimension unterwegs und flieht vor unterschiedlichsten Arten von Monstern. Spielerisch wie technisch natürlich jetzt kein Vergleich zu Portal 2, aber wer dieses Genre mag, der wird auch dieses Mal wieder seinen Spaß daran haben sich den Kopf zu zerbrechen (“wenn sich die beiden Kisten abstoßen, kann ich draufspringen und die Poralität des Strahls umkehren, damit ich in die andere Richtung fliege und dann im richtigen Moment mich von der Wand zum Ausgang abstoßen lassen kann“) und der Horroreinfluss ist definitiv mal was angenehm Neues.

Herstellerbild zu DLC QuestDLC Quest (PC, Mac) – Kaum hatte es Rondrer erwähnt, schon lag es in meinem Warenkorb. Auch wenn sich im Anschluss herausstellte, dass er das Spiel noch gar nicht gespielt hat und eigentlich was anderes meinte. Für die drei Euro, die es kostet, war es aber jetzt auch kein Fehlkauf. Die Parodie auf Downloadable Content hat mich durchaus drei Stunden unterhalten und bot auch einige lustige Gags. Aber worum geht es eigentlich?

Nun, im Prinzip ist es ein spielerisch eher anspruchsloser Plattformer (man muss sich schon sehr dumm anstellen, um zu sterben), der nicht nur das Thema DLCs auf die Spitze treibt, sondern auch ein paar Konventionen von Rollenspielen auf die Schippe nimmt. Ihr wollt Animationen haben? DLC kaufen! Ihr wollt Sound haben? DLC kaufen! Ihr wollt das Spiel pausieren? DLC kaufen! Dann noch der ganze sinnlose Kram wie die Rüstung für euer (nichtbenutzbares) Pferd, der obligatorische Zombie-DLC und so weiter und so fort. Und so weiter und so fort. Natürlich müsst ihr das alles mit Ingame-Währung und nicht mit echtem Geld erstehen. Das wäre dann doch zu viel des Guten.

Dazu kommen noch, wie erwähnt, die Klischeecharaktere, die sich entweder ihrer Rolle voll bewusst sind oder eine Spielpraxis verarschen. Zum Beispiel der “Dorfälteste“, der dieses Mal nichts weiter ist als ein alter Mann. Das ist alles beim ersten Mal ganz amüsant und nett. Aber hat man mal alles gesehen, startet man es vermutlich nicht mehr neu. Für drei Euro aber wie erwähnt einen Blick wert.

Half Minute Hero: Super Mega Neo Climax Ultimate Boy (PSP, XBLA, PC) – Ihr habt jeweils 30 Sekunden Zeit, um die Welt zu retten . Ein Rollenspiel für Hyperaktive quasi. Pausiert wird nur in den Dörfern, die ihr auf den unterschiedlichen Weltkarte besuchen könnt und in denen ihr Lebensenergie, neue Waffen und Unterstützung für eure Mission erhaltet (Brücke zum Boss kaputt = Rede mit dem Handwerker = Bringe ihm seinen Hammer aus der Höhle nebenan = Brücke wieder ganz = Auf zum Boss). Außerdem könnt ihr gegen Bezahlung die Zeit wieder auf 30 Sekunden zurücksetzen. Da das jedoch immer teurer wird, könnt ihr euch darauf auch nicht verlassen. Ihr müsst wirklich so schnell wie möglich die Aufgaben erledigen und dabei soweit hochleveln, dass ihr den Boss tatsächlich besiegen könnt. Kämpfen ist dabei nichts anderes als schnelles Drücken auf eine Taste. Mehr als zwei bis drei Sekunden dauern sie auch nicht an. Ob ihr gewinnt entscheidet im Wesentlichen euer Level und wie viel Schaden ihr mit einem Schlag verursacht. Sehr coole Idee und definitiv ein Spiel für Zwischendurch, das diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient. Aber mehr als fünf Euro hätte ich dafür jetzt auch nicht ausgegeben.

Herstellerbild zu McPixelMcPixel (PC, Max, Linux, iOS, Android) – 30 Sekunden sind euch noch zu lang? In McPixel habt ihr nur zwanzig Sekunden Zeit und könnt nur 1-2 Klicks machen, um die Explosion zu verhindern. Wie der Name vielleicht schon zeigt, ist dieses Adventure dabei eine Hommage an MacGyver — nur noch wesentlich verrückter.

Beispiel gefällig? Ihr befindet euch im Mund eines Wals mit einer Atombombe, einer nicht identifizierbaren Dose, Pinocchio und einem Piraten. Die Lösung: In der Dose befindet sich Pfeffer, mit dem ihr den Wal zum Niesen bringt und der dadurch die Bombe ausspuckt. Oder es steht eine Tonne mit Benzin auf einem Lagerfeuer. Im Hintergrund seht ihr einen Elefanten, vorne eine Kuh sowie ein Bauer. Die Lösung: Die Kuh mit dem Elefanten benutzen, die dadurch umfällt und das Benzin auskippt. Noch ein Beispiel gefällig? Ihr seid im Zoo mit zwei Giraffen und einem Wärter. In der Mitte liegt eine Spritze mit Drogen. Lösung: Die Sprize mit der kleinen Giraffe benutzen, dann beugt sich die große (mit dem Dynamit im Mund) herunter, schluckt überrascht das Dynamit und es explodiert in ihrem Magen statt den Zoo zu zerstören. Und so weiter und so fort. Es gibt mittlerweile unzählige Levels und da alles äußerst schnell geht (die einzelnen Abschnitte sind in mehrere Szenen unterteilt, die so lange automatisch durchlaufen, bis ihr jede Szene erfolgreich abgeschlossen habt), macht es gar nichts aus, dass die Lösungen so völlig inkonsequent (in einem Level könnt ihr das Dynamit der Kuh in den Hintern schieben, in einem anderen geht diese Lösung zum Beispiel nicht) und abgedreht sind und ihr im Prinzip einfach nur stupide alles ausprobiert.

Leider wiederholt sich die Musik extrem schnell und ihr müsst zwischen jeder Szene eine Logosequenz ertragen. Die ist zwar nur ein paar Sekunden lang, aber da alles andere so schnell geht, seht ihr das dämliche Logo ständig und das nervt total. Eine Kaufempfehlung ist das Spiel trotz des geringen Preises eher nicht. Aber wer auf diese Art von absurden Humor steht, kann einen Blick riskieren und hat dann immer mal wieder ein bisschen Spaß an den absurden Situationen und ihren Lösungen. Mehrere Stunden am Stück spielt man das Ding aber definitiv nicht, da wird man sonst blöd bei und grafisch ist der extrem simple Pixellook jetzt auch nicht der Brüller.

Mini Motor Racing EVO (PC, iOS) – Mehr Bleifuss Fun als Mashed, da es keine Waffen gibt, ist dieses Spiel mal wieder ein Vertreter des Genres “Kleine Autos rasen über kleine Strecken”. Sehen in diesem Fall auch definitiv aus wie von Matchbox. Auf dem iPhone/iPad (dort ohne den Zusatz “EVO“; war letzte Woche kostenlos) müsst ihr nicht einmal Gas geben, sondern nur durch geschickte Powerslides die Kurven gut genug nehmen, um erster zu werden, dadurch Geld zu verdienen und neue Autos freizuschalten beziehungsweise bestehende Fahrzeuge aufzurüsten.

Am PC habt ihr etwas mehr Kontrolle, aber dennoch bleibt es selbst im Vergleich ein äußerst simpler und überraschend langsamer Arcaderacer, dem trotz der vielen Strecken und Autos leider extrem schnell die Luft ausgeht. Während Bleifuss Fun trotz fehlenden Waffen immerhin mit seinen abstrusen Szenarien (und einem wesentlich besseren Geschwindigkeitsgefühl) punkten konnte, sind das höchste der Gefühle hier die PC-exklusiven Team Fortress 2– und Portal 2-Levels. Abseits davon sind es die immer gleichen und total langweiligen Rundkurse nur mit dem Unterschied, dass ihr mal nachts fahrt oder es mal regnet/schneit. Auch wenn es wenig kostet, ist entsprechend meine klare Empfehlung: Holt euch lieber Death Rally (das ist sogar noch billiger) oder kramt wieder mal eines der alten Micro Machines-Spiele heraus. Da werdet ihr mehr Spaß haben als mit Mini Motor Racing Evo.

So viel also dazu. Ich gebe ab bis Donnerstag!

Da wollte ich heute so viel Tolles über Deadpool schreiben (mindestens 20 Seiten [äußerst grobe Schätzung]) und dann kommt da so ein Typ namens Azzkickr daher und wünscht sich ein Video zu dem Titel. Echt schlimm mit euch. Aber euer Wunsch ist mein Befehl, also Vorhang auf für:

Christoph spielt #13: Deadpool
 

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https://youtube.com/watch?v=N8lBNFaEuTg

Mit dieser Folge habe ich quasi erstmals getestet was der Mindestansatz für die Produktion von Christoph spielt ist. Unboxing, Spielstunde und Fazit habe ich alle am Samstagnachmittag so ab 15 Uhr am Stück aufgezeichnet. Abends habe ich es dann auch gleich noch Zusammengeschnitten. Das Rendern fand hingegen von 7 bis 9 Uhr am Sonntagmorgen statt (ich war wach und dachte mir: “Lass den Rechner halt mal laufen, während ich mich nochmal umdrehe”) und direkt darauf logischerweise die 60 Minuten Upload. Vom Schreiben meines Steckbriefs bis hin zur Veröffentlichung waren es also weniger als 20 Stunden. Nur eins habe ich in der Eile vergessen: Ich habe mich vorher nicht rasiert. Aber dank der etwas dunkleren Lichtverhältnisse fällt das vielleicht nicht ganz so auf :smile: .

Erschwerend kam noch hinzu, dass ich meine erste Gameplay-Aufzeichnung abbrechen musste. Ich hatte das Spiel nämlich zuerst auf “Ultra-Violence” gestartet, bin aber dann bereits in der Hotel Lobby gefühlt ein Dutzend Mal am Stück gestorben. Das wollte ich euch natürlich im finalen Video absolut nicht zumuten. Deswegen der Neustart auf einer niedrigeren Schwierigkeitsstufe. War definitiv eine gute Entscheidung.

Das Spiel

So viel also zur Produktion der Folge. Das Spiel an sich finde ich, wie im Video erwähnt, absolut genial. Was natürlich auch ein Stück weit daran liegt, dass ich tatsächlich so einige Deadpool-Comics gelesen habe dank der Marvel-Action zur ComicCon im März (700 Comichefte aus allen Bereichen über ComiXology für lau). Ich hätte mir mittlerweile sogar die komplette Daniel-Way-Reihe in physischer Form gekauft, dann habe ich jedoch gesehen, das demnächst eine Deadpool-Kollektion erscheint (im Juli der erste Teil, dann im Dezember die nächste, etc. bis alles draußen ist). Die enthält dann nicht nur die Deadpool-Comics seit 2008, sondern auch beispielsweise die X-Men-Comics in denen er relevante Gastauftritte hatte. Das wären dann die ersten richtigen Comichefte, die ich besitze :smile: .

Ich bin mir aber sicher, dass ich mit Deadpool auch so meinen Spaß gehabt hätte. Der Charakter, seine Eigenarten und der damit verbundene Humor liegen mir einfach. Der ist so angenehm absurd und bekloppt. Da sehe ich definitiv und ohne mit den Wimpern zu zucken über die spielerischen und technischen Schwächen (wie schlecht allein Vertigo und die andere Dame da animiert sind) hinweg. Kann aber gleichzeitig verstehen, wenn manche Magazine dann doch nur 60-70% geben. Wenn der jeweilige Redakteur nichts mit den teilweise schon ziemlich flachen Witzen anfangen kann, bleibt nur ein maximal durchschnittlicher Third-Person-Prügler mit mittelmäßiger Kameraführung über. Und da gibt es im Genre definitiv haufenweise Besseres egal ob es nun Devil May Cry, Bayonetta, God of War oder sogar Darksiders heißt.

Entsprechend kann ich nur noch einmal betonen, was ich auch im Video sage: Wer Deadpool beziehungsweise wofür er steht mag, der sollte sich das Spiel definitiv zulegen. Alle anderen sollten nur zugreifen, wenn sie partout Genrenachschub brauchen.

Bis Donnerstag!

Die Details zur Folge

Thema: Deadpool

Länge: 01:11:33

Timestamps:
Einleitung (00:00:10)
Unboxing (00:03:50)
Beginn der Spielstunde (00:08:54)
Abschließendes Fazit (01:10:24)

Aufgezeichnet mit Logitech HD WebCam 510 (720p), Hauppauge HD PVR, TotalMedia Extreme 2 und Adobe Audition CC
Format: F4V (H.264), 1280×720, 30fps, 4,5MBit/s durchschnittliche Videobitrate, AAC-Audio
Geschnitten mit Adobe Premiere Pro CC

Gespielt wurde auf einer unveränderten Xbox 360 Slim ohne Installation des Titels auf der Festplatte.

Vorschau: Fest steht es noch nicht, aber vielleicht mache ich eine Folge Christoph zeigt zu Leisure Suit Larry in the Land of the Lounge Lizards: Reloaded. Die würde dann auch recht zügig erscheinen.

PS: Mein Video zu Far Cry 3: Blood Dragon ist übrigens mittlerweile in Deutschland gesperrt. Ein weiteres Label (UMG) hat Anspruch auf das eine Lied in der Introsequenz angemeldet und Videos mit Liedern von denen werden aufgrund der bekannten GEMA-Probleme nicht in Deutschland abgespielt. Im Rest der Welt ist es allerdings noch zu sehen.

Sicarius

Digital Only Games

Wer das Privileg oder besser gesagt das Pech hat mich auf Steam seinen Freund zu nennen, wird in den letzten Wochen etwas sehr fragwürdiges festgestellt und daraufhin folgenden Monolog in seinem Gedanken geführt haben “Wie? Der Sicarius hat ein Spiel auf Steam gekauft?! Der “Ich kaufe nur Schachtel-Versionen bis ich tot umfalle”-Typ?! Und dann ist es nicht nur eines, sondern gleich mehrere Dutzend? WTF?! Warum ist meine “Das haben Freunde zuletzt gekauft”-Liste plötzlich voll mit dem Namen dieses Trottels?! *Kopf explodiert*” (*Text enthält leichte Dramatiersierungen).

Ja, es ist sicherlich etwas überraschend. Zumal derzeit ja auch kein Steamsale ansteht (einige erwarten den Start des Summersales für heute). Ich habe also tatsächlich so einige Titel zum normalen Preis erstanden, obwohl auch ich mich natürlich ein wenig darüber ärgere, dass Retro City Rampage dann plötzlich im Daily Deal war für 10 Euro weniger. Aber gut: Fakt ist nun einmal, dass viele Spiele niemals mehr ihren Weg in den normalen Handel finden werden. Und jetzt, wo ich eine anständige Internetverbindung und damit überhaupt erst die Möglichkeit habe viel in kurzer Zeit runterzuladen, habe ich mir gedacht: Fuck it! Ich will die Titel, die ich schon ewig im Auge habe, auch endlich mal zocken! So ging ich, packte meine virtuelle Brieftasche aus und kaufte seit Ende Mai so einiges ein. Korrektur: “kaufe”. Grad den Daily Deal (DLC Quest) gesehen und schon wieder zugeschlagen *ähm*.

Ich würde also sagen, dass es endlich mal wieder Zeit ist für eine Runde Ultrakurzeindrücke der wichtigsten Titel. Hatten wir ja schon lange nicht mehr. Und los geht’s:

Herstellerbild zu Counter-Strike: Global OffensiveCounter-Strike: Global Offensive: Ach ja, Counter-Strike. Schon lange vor der Veröffentlichung von Version 1.6 des Originals war der Hass auf deine Spieler groß. Und auch ich habe die Nase gerümpft und zwar weiterhin fleißig alle Versionen gekauft, aber so gut wie gar nicht mehr gespielt (am meisten wohl noch Counter-Strike: Source). Bis jetzt. In meinem Urlaub Ende Mai/Anfang Juni habe ich fast 30 Spielstunden in den neusten Teil versenkt, woran sicherlich auch FACEIT schuld ist, die eine Zeitlang nicht nur Quake Live-Cups gestreamt haben, sondern auch Counter-Strike: Global Offensive-Matches. Es macht also offensichtlich doch immer noch irgendwie Spaß. Vor allem Arms Race, Demolition (es gibt nur einen Bombenplatz) und der Competitive Classic Mode (ein volles Match [schlimmstenfalls 90 Minuten] mit festen Teams) haben mir es angetan. Was aber nicht heißt, dass nicht immer noch viele Sachen nerven wie beispielsweise die immer noch sehr hohe Kiddie-Dichte und die haufenweise Custom-Server mit ihren unzähligen Downloads im Vorfeld. Oder die vielen Russen, die entweder kein Englisch können oder nicht auf Englisch kommunizieren wollen. Kommt immer gut in einem richtigen Match.

Super Hexagon: Von diesem Spiel habe ich durch Michael “Rage Quit” Jones erfahren (siehe dieses Video) und im Gegensatz zu ihm gefällt mir dieser extrem lange Reaktionstest (wie lange könnt ihr überleben?) mit seiner pumpenden Musik sehr gut (hab’ mir sogar mittlerweile den Soundtrack gekauft). Der Titel ist auch weniger zufallsabhängig, als man vielleicht denken mag. Somit ist es eine Kombination aus schneller Reaktion und dem Auswendiglernen von Mustern (wenn am Bildschirmrand die und die Form auftaucht, dann muss ich gleich so und so reagieren). Das wichtigste Element ist aber definitiv die Musik. Das merke ich vor allem im zweiten Schwierigkeitsgrad, in dem ein Track gespielt wird, der mir überhaupt nicht gefällt. Entsprechend überspringe ich den immer. Wer allerdings nicht frustresistent ist (ihr werdet ständig neustarten – mein derzeitiger Rekord sind etwas über 60 Sekunden auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad), der hat an dem Titel keine Freude.

Retro City Rampage: Von diesem Spiel hatte ich im Vorfeld sehr viel Gutes gehört. Eine Hommage an die Achtziger (ja, wieder ein 8Bit-Titel. Was anderes gibt es in der Indie-Branche anscheinend nicht) und das übliche Blabla. An Grand Theft Auto (ja, Teil 1 von 1997) hat aber scheinbar keine Sau gedacht. Dabei ist der Titel nichts anderes als eine um zahlreiche Features gekürzter 8Bit-Port des großen Vorbilds. Von der Steuerung über die Geschichte zu den Missionen hin finde ich es durchweg schlechter als mein geliebtes isometrisches Grand Theft Auto. Selbst die Midi-Mugge ist im Vergleich zu den damals noch überschaubaren Radiosendern ein Witz. Entsprechend muss ich tatsächlich sagen, dass ich mit Retro City Rampage überraschend weniger Spaß habe als gedacht, obwohl es für sich gestellt sicherlich gut ist. Es bringt mich im Gegenteil eher dazu mal wieder Grand Theft Auto zu installieren. Da schreien die Passanten wenigstens wenn ich sie überfahre *hehe*.

Herstellerbild zu Waking MarsWaking Mars: Das Spiel wurde ursprünglich für iPhone entwickelt und ich habe schon sehr früh davon erfahren, weil Randy Smith von Entwickler Tiger Style eine immer sehr interessante monatliche Kolumne in der EDGE hat. Darin hat er natürlich auch immer mal wieder über das Spiel gesprochen. Im Prinzip lässt sich der Titel schon fast in die Serious Games-Ecke schieben. Ihr seid darin nämlich als Wissenschaftler im Untergrund des Mars unterwegs und erforscht (und beeinflusst) die dort überraschend vorhandene Tier und Pflanzenwelt. Statt sinnlos alles abzuballern, müsst ihr die unterschiedlichen Pflanzen und Tiere manipulieren, die wiederrum alle irgendwie miteinander agieren (Wasserpflanzen düngen die normalen Pflanzen, die wiederrum Samen ausspucken, die von komischen Wesen gefressen werden und die sich dadurch Fortpflanzen etc. pp.), um genug Biomasse in einem Bereich zu erzeugen, um die nächste Tür öffnen. Das Erhöhen der Biomasse hat jedoch einen negativen Einfluss auf den Planeten selbst, was wiederrum so etwas wie die Moral des Spiels ist (= der Mensch macht alles kaputt). Ich finde es super interessant und definitiv mal was anderes.

Hacker Evolution Duality: Es dürfte kein Geheimnis sein, dass ich die Hackersimulation Uplink extrem genial finde und ich sie ähnlich wie Lands of Lore: The Throne of Chaos dauernd mal wieder anwerfe. Entsprechend hat mich auch die Hacker Evolution-Reihe sehr gereizt. Was beispielsweise den ersten Teil von Uplink unterschied, war der extreme Fokus auf Konsolenkommandos. Ihr könnt den kompletten Titel nur mit der Tastatur spielen, was dem Hollywood-Hacker-Feeling noch einmal ein Stück näher kommt. Entsprechend hat mich schon länger auch der dritte Teil der Reihe interessiert. Leider haben die Entwickler den Titel extrem vereinfacht. Klick auf einer Weltkarte dein Ziel an, starte per Knopfdruck einen DDoS-Angriff, schaue ob die Firewall down ist. Wenn nicht, schicke noch einen EMP hinter her und achte ein bisschen darauf, dass der Trace dich bei all dem nicht erreicht. Kein großer Anspruch bislang und schon gar kein Vergleich zum Feeling des ersten Teils und Uplink. Sehr schade.

Herstellerbild zu Little InfernoLittle Inferno: Der Puzzler World of Goo vom gleichen Studio war ein schönes Erlebnis. Zugegeben: Die Geschichte wurde zwischendrin ziemlich düster. Aber dennoch habe ich mich freudig mit den Goos durch die Levels gerätselt und dabei dem fantastischen Soundtrack von Kyle Gabler gelauscht. Entsprechend hat mich auch ihr neustes “Spiel” sehr interessiert. In Anführungszeichen deshalb, weil man es nicht wirklich als Spiel bezeichnen kann. Ihr sitzt vor einem Kaminofen, kauft Sachen ein und verbrennt sie anschließend wieder. Mehr ist auf den ersten Blick nicht. Es gibt aber auch hier eine herzzerreißende Hintergrundgeschichte und als eigentliches Spielziel lässt sich sicherlich die Finden der 99 Gegenstandskombinationen bezeichnen (verbrenne eine Kamera und eine Katze und ihr habt die LOL-Kitty-Kombo gefunden. Ja, ich wusste das auf Anhieb Herr Knurrunkulus!). Ich finde am Titel die beruhigende Atmosphäre und den erneut sehr schönen Soundtrack nett. Außerdem natürlich die versteckte Kritik/Täuschung des Spielers. Dazu lest ihr aber am besten selbst das Interview auf Gamasutra.

Thomas Was Alone: Ein einfach gestalter Puzzler, in dem ihr geometrische Formen mit Teamwork heil zum Levelende bringen müsst. Klingt also im ersten Moment nicht gerade sehr besonders. Diese Formen erhalten jedoch im Laufe des Spiels durch eine äußerst gelungene Erzählerstimme jeweils eine liebenswerte Identität (die Geschichte erzählt von KIs, die sich selbstständig gemacht haben und nun aus dem System entkommen möchten), weshalb mir ihr Schicksal schon bald sehr am Herzen liegt. Und die Musik trägt auch hier mal wieder einen sehr großen Anteil an der gelungen Atmosphäre. Leider ist nach gut zwei bis drei Spielstunden schon wieder Schluss, da sich die Herausforderung eher in Grenzen hält. Dennoch eine klare Empfehlung von mir.

So viel also erst einmal dazu. Gekauft habe ich natürlich noch ein paar mehr, aber leider noch nicht alles ausreichend gespielt bislang, um darüber zu berichten. Bin jetzt mal gespannt ob beim Summer Sale irgendwas für mich über bleibt. Habe den ja bislang noch nie mitgemacht und die großen Blockbustertitel erscheinen ja auch weiterhin als Boxed Version. Nun entschuldigt mich aber bitte: Ich muss da noch ein paar Insekten und Fische fangen.

Sicarius

Crack in Reinform

[…]Psst. Hey, du da. Ich hab’ da was für dich. Komm, nicht so schüchtern. Ich beiße doch nicht. Schau her: Schöne, saftige Pfirsiche. Da läuft einem doch das Wasser im Mund zusammen. Oder lieber rote, knackige Kirschen? Ich hätte auch noch Bananen im Angebot. Frisch von den Palmen am Strand gepflückt. Zibetfrüchte vielleicht? Wir sind zwar erst im Aufbau unserer Plantage, aber ein paar kann ich schon abgeben. Mangos sind auch im Kommen.

Was die Sachen kosten? Nichts! Du musst nur dein Tor aufmachen und mich für ein paar Minuten reinlassen, damit ich ein paar Früchte bei dir pflücken kann. Was hast du denn? Birnen? Äpfel? Orangen? Oder vielleicht sogar Kokosnüsse? Mir kannst du das ruhig sagen. Ich nehme auch nicht viele. Drei Stück würden mir absolut reichen. Das ist doch nur fair, findest du nicht? Andere verlangen gleich 20.000 Sterne Eintritt. Ich will nur drei Früchte haben als Ausgleich. Komm schon, trau dich. Mach’ dein Tor auf. Nein, nicht weglaufen. Bleib’ doch da! Ich will nur deine Früchte haben! GIB MIR DEINE SCHÖNEN FRÜCHTE! KOMM WIEDER HER, DU ARSCH! Oh, hey da. Ja, dich meine ich. Hab’ dich gar nicht gesehen. Ignorier den Typen von eben. Der hat meine Früchte gar nicht verdient. Aber du, du bist was Spezielles. Das sehe ich sofort. Für dich hab’ ich hier was.[…]

— Die Leiden eines jungen Animal Crossing: New Leaf-Spielers

Nutzloses Wissen

Cover von Animal Crossing: New LeafNintendo hatte vor kurzem (Ende April) mal wieder eine ihrer “Registriere die und die Spiele und erhalte diesen oder jenen Titel kostenlos”-Aktionen. Und eines der Spiele, die man sich aussuchen konnte, war Animal Crossing: New Leaf. Der vierte Teil der Serie, die in Japan auf dem Nintendo 64 ihren Ursprung hat, während wir 2002 einen Port von Teil 1 auf dem Nintendo GameCube “genießen” konnten.

Kleiner Einschub an dieser Stelle: Teil 1 hieß in Japan ursprünglich Animal Forest und wurde im April 2001 veröffentlicht. Im Dezember folgte dann ein Nintendo GameCube-Port mit dem Namen Animal Forest+. Dieser wiederrum stellte die Grundlage für den englischen Release namens Animal Crossing dar, der im September 2002 auf den Markt kam und im Vergleich noch einmal zusätzliche Inhalte bot. Im Juni 2003 erschien dann nur in Japan Animal Forest e+. Eine erneut erweiterte Fassung auf Grundlage von Animal Crossing. Verrückt.

Mir war die Serie bislang nur grob als “typisches Frauenspiel” bekannt. Gespielt hatte ich bislang keinen Teil. Wie immer mangels Hardware. Aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul, zumal ich als Alternative nur noch Pokémon Mystery Dungeon: Gates to Infinity gehabt hätte. Alle anderen 3DS-Titel besitze ich bereits. Und von diesem Pokémon-Spin-off habe ich bislang nur wenig Gutes gehört. Somit habe ich meiner Neugierde nachgegeben und bin seit dem 15. Juni fleißig am “Spielen”. Wenn ich damals gewusst hätte, auf was ich mich da einlasse, hätte ich vermutlich doch lieber zu Pokémon gegriffen…

FarmVille eXtreme Edition

Aber fangen wir vorne an: Was ist Animal Crossing? Nun, in New Leaf seid ihr der Bürgermeister eines kleinen Dorfs, das sich im Laufe der Zeit mit menschenähnlichen Tieren füllt. Eure Sekretärin Isabelle ist beispielsweise ein Pudel auf zwei Beinen. Ziel des Spiels ist es nun das Dorf nach euren Vorstellungen und Wünschen auszubauen inklusive eurem eigenen Haus, das von einem Zelt bis zu einer ausgewachsenen Villa verbessert werden kann. Wer jetzt allerdings an ein Spiel ähnlich wie SimCity denkt, der liegt absolut daneben. FarmVille ist der wesentlich bessere Vergleich, denn im Prinzip ist das Spiel nichts anderes als eine riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

Herstellerbild zu Animal Crossing: New LeafUm euer Dorf und euer Haus zu verbessern und Einrichtungsgegenstände und Klamotten kaufen zu können, braucht ihr die Währung des Spiels: Sterne (im englischen sind es Glocken). Und wie kriegt ihr diese? Nun im Wesentlichen angelt ihr Fische, erntet Früchte und fangt Insekten, um sie dann im Dorfladen zu verkaufen. Bei den Früchten ist es so, dass zu Beginn des Spiels euch eine Art zugewiesen wird. Bei mir sind es Pfirsiche. Insgesamt gibt es 12 Sorten. Ein gutes halbes Dutzend davon könnt ihr mit etwas Glück auf einer tropischen Urlaubsinsel finden und dann bei euch anpflanzen. Eine könnt ihr kaufen, sobald euer Gartengeschäft ausreichend oft ausgebaut wurde. Den Rest jedoch erhaltet ihr nur indem ihr mit anderen Nutzern interagiert (Tor zur Stadt aufmachen und Freundescode austauschen), deshalb oben diese Einleitung.

Fische und Insekten sind hingegen theoretisch immer alle bei euch vorhanden. Blöd nur, dass es nicht nur von den Jahreszeiten, sondern auch von der Tageszeit abhängig ist, welchen Fisch oder welches Insekt ihr theoretisch finden und fangen könnt. Außerdem gilt auch hier wieder, dass bestimmte Arten nur auf der Tropischen Insel zu finden sind. Und natürlich gilt: Je seltener, desto mehr Kohle gibt es. Und Kohle braucht ihr wirklich extrem viel. Allein um euer Haus voll auszubauen müsst ihr 7.595.800 Sterne investieren. Wenn ich Glück habe, erhalte ich nach 30 Minuten auf der Insel durch den Verkauf der maximal 40 Gegenstände die ich mit nach Hause nehmen darf 10.000-20.000 Sterne. Wir reden also von saumässig viel Kohle und das nur für euer Haus. Eine neue Brücke fürs Dorf? Sind auch gleich mal locker 300.000 Sterne weg.

WTF?!

Gleichzeitig gilt es das Museum zu füllen, sprich jede Fisch- und Insektenart einmal abgeben sowie jeden Tag die Fossilien ausgraben und jede Woche ein Gemälde kaufen (und hoffen, dass man nicht die Fälschung erstanden hat). Zusätzlich müssen auch noch die Bedingungen zum Aufrüsten der verschiedenen Läden im Dorf erfüllt werden (kaufe für so und so viele Sterne ein, habe so und so viele Dinge gefangen, es sind so und so viele Tage seit dem Spielstart vergangen). Und die Beziehungen zu euren Bewohnern müsst ihr auch regelmäßig pflegen. Nicht nur damit ihr Geschenke erhaltet, sondern auch, damit sie nicht plötzlich wegziehen. Kümmert ihr euch nicht um euer Dorf, verwildert und verwaist es. Ihr müsst also jeden Tag mindestens einmal, besser mehrmals zu verschiedenen Uhrzeiten reinschauen, um die Bäume zu schütteln, mit allen Bewohnern zu reden, Briefe zu verschicken, die Insel zu besuchen, Fische und Insekten sammeln und was sonst noch alles zu tun ist.

Erschwert wird das Ganze durch den an die Realität angepassten Tagesablauf. Wenn ich um 15 Uhr das Spiel anmache, ist es auch in meinem Dorf 15 Uhr. Und natürlich haben auch die Geschäfte Öffnungszeiten und eure Bewohner sind nur zu bestimmten Uhrzeiten anzutreffen. Schlimmer noch: Ab und zu wollen euch eure Freunde besuchen, oder sie wollen, dass ihr bei ihnen vorbeikommt. Dann müsst ihr dem Spiel eine bestimmte Uhrzeit nennen, zu der ihr vorbeischauen werdet. Haltet ihr diese nicht ein, ist die Quest gescheitert und der Auftraggeber nicht mehr so gut gelaunt. Persönlich noch extremer finde ich es allerdings, wenn ich eine Aufgabe wie “Fange mir einen Tigerschmetterling” von ihnen erhalte. Da habe ich es nicht einmal ansatzweise in der Hand, ob ich diesen Wunsch erfüllen kann.

Herstellerbild zu Animal Crossing: New LeafUnd so geht das von Tag zu Tag. Unterbrochen wird die Monotonie nur durch Spezielle von Nintendo festgelegte Events. Am Freitag war beispielsweise Sommersonnenwende und damit im Spiel 24 Stunden hell oder jeden Monat findet ein Insektenfangwettbewerb statt (siehe Fischevent in World of WarCraft. Abseits davon seid ihr wirklich nur damit beschäftigt alles zu tun, um euer Dorf auf die höchstmögliche Stufe auszubauen, derweil neue Sachen freizuschalten, gleichzeitig euer Haus hochzurüsten und mit allerlei Gegenständen aufzufüllen (es wird sogar nach Feng Shui bewertet!) sowie die dazugehörigen Schulden zu bezahlen. Was daran Spaß macht? Ich habe nicht die leiseste Ahnung, obwohl ich mich seit mittlerweile 10 Tagen diesem knuddelbunten “Spiel” unterwerfe.

Bagdadsoftware meint: Wer dachte, dass FarmVille & Co. schon schlimm sind, der hat Animal Crossing: New Leaf noch nicht gespielt. Ganz ohne Mikrotransaktionen hält euch diese reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme über Jahre bei der Stange. Ihr wollt doch schließlich das theoretische Ende (alles ausgebaut, alle Bewohner im Dorf, alle möglichen Früchte und was man noch so alles sammeln kann gesammelt) erreichen, oder nicht?

Und selbst wenn man nicht so weit nach vorne denkt, ist es das extremste OCD-Spiel, das ich jemals erlebt habe. Die Bäume wollen täglich geschüttelt werden, die Steine mit der Schaufel bearbeitet (jeden Tag spuckt einer Geld aus und einer einen Edelstein), die Blumen gegossen. Wer weiß was ich heute finde. Ist es vielleicht endlich der coole SciFi-Stuhl, der meine Wohnung perfekt machen würde? Ach und wenn ich schon einmal da bin, kann ich ja auch mal schauen ob ich dieses extrem seltene Tier fürs Museum finden kann. Ach und Prince möchte, dass ich nach 10 Uhr bei ihm reinschaue. Mache ich doch gerne. Ach und ich könnte auch mal wieder bei den Abel-Geschwistern vorbeischauen und mir ein neues T-Shirt designen. Und so weiter und so fort.

Hätte ich das Spiel im Laden gekauft und müsste somit jedes Mal die Karte reinstecken statt einfach nur auf den Button zu drücken, hätte ich es vielleicht mittlerweile doch wieder zur Seite gelegt. Aber so gibt es im Prinzip keine Hindernisse nicht doch mal den 3DS aus der Tasche zu ziehen (ja, ich trage ihn mittlerweile mit mir rum *argh*). Entsprechend ist meine ernstgemeinte Warnung: Wenn ihr einen 3DS besitzt und wirklich darüber nachdenkt den Titel zu kaufen, dann widersteht unter allen Umständen der Versuchung! Wer für diese Art von Spiel auch nur ein bisschen empfänglich ist (so wie ich), wird noch mehr untergehen als bei den Facebook-Kollegen. Der schlimmste China-Grinder ist im Vergleich zu Animal Crossing: New Leaf weniger suchterregend. Nintendo hat ein Monster erschaffen! Solltet ihr meine Warnung hingegen außer Acht lassen: Ich habe da ein paar Pfirsiche zum Tauschen. Schickt mir einfach euren Friendscode und lasst das Tor offen! :smile:

Das waren also drei Wochen Urlaub am Stück. Wie immer viel zu wenig. Die Erholungsphase hat erst so wirklich letzte Woche eingesetzt. Aber gut, ich will mich ja nicht beschweren. Nötig hatte ich es definitiv und es erlaubte es mir auch mal wieder viel zu Spielen (25 Stunden in Counter-Strike: Global Offensive sprechen denke ich Bände :Smile:) und auch ein paar Filmchen zu schauen. Nein, Season 8 von 24 habe ich mir immer noch nicht weiter angetan.

Außerdem konnte ich euch so mit stattlichen sechs Videos belästig…ich meine bescheren. Remember Me habe ich leider erst am Samstag reinbekommen und da war ich schon voll zusammen mit Rondrer an unserem aktuellen Minecraft-Großprojekt dran (in Vorbereitung auf Patch 1.6, der Pferde in das Spiel einfügt), sonst wären es sieben Videos geworden. Stattdessen erwartet euch heute erneut die erste Folge einer weiteren Spin-Off-Serie zu Christoph spielt:

Christoph stellt vor #1: Grim Dawn
 

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https://youtube.com/watch?v=alZJx55p-oA

Das Prinzip von Christoph stellt vor ist das Gleiche wie bei Christoph zeigt: 15-30 Minuten reine Spielszenen während denen ich euch so viel wie möglich vom Spiel erzählen. Anders als bei Christoph zeigt, handelt es sich hier jedoch jeweils um keinen Titel, der schon längere Zeit im Laden steht. Stattdessen greife ich unter anderem endlich mal auf mein umfangreiches Kickstarter-Portfolio zurück und zeige euch Spiele, die erst noch erscheinen werden. Ihr seht also eine Vorschauversion im frühen/späten Alpha- oder Betastadium. Ob von Anfang an oder wie bei Grim Dawn schon ein bisschen weiter drin hängt denke ich vom jeweiligen Titel ab. Da es hier ja auch wieder ausschließlich darum geht euch das Spiel zu zeigen, will ich natürlich schon vorher ungefähr wissen was mich erwartet. Lässt sich sonst schwer was zu sagen :smile: .

Ziel der Serie ist es natürlich euch einen Überblick darüber zu geben, was euch erwarten wird, egal ob gut oder schlecht und euch so schon einmal Vorab ein bisschen die Kaufentscheidung zu erleichtern. Aber wie ich auch im Video sage: Nur weil der jeweilige Titel in Christoph stellt vor gezeigt wurde, bedeutet das nicht, dass er dann in keiner Folge Christoph spielt auftauchen wird (Christoph zeigt ist dann allerdings eher unwahrscheinlich). Das hängt dann nur etwas mehr davon ab was ich als Packung Zuhause habe und wie interessant er wirklich ist oder wie stark (im Guten wie im Schlechten) er sich vielleicht sogar seit der Vorschau verändert hat.

And that’s it

Damit wäre also das Videoserien-Trio bestehend aus Christoph spielt, Christoph zeigt und Christoph stellt vor komplett. Ich habe nun die Möglichkeit euch ein noch nicht erschienenes Spiel zu zeigen, einen brandaktuellen Titel und einen schon etwas älteren (meistens Geheimtipp). Mehr fällt mir in der Hinsicht nicht ein, was sich noch lohnen würde zu produzieren oder was gleichzeitig halbwegs interessant für euch wäre. Wenn euch aber noch etwas einfällt, dann natürlich immer her mit den Vorschlägen. Und nein, meine Amateur-Pr0n-Serie “Solo Male Masturbation” (das gibt jetzt Google-Hits!) ist für andere Seiten vorgesehen :tongue: . Hardwarevideos werde ich höchstens in absoluten Ausnahmefällen machen. Da habe ich dann doch zu wenig Ahnung von. Und Videoblogs möchte ich wie erwähnt zumindest derzeit keine machen.

Das Spiel

Zu Grim Dawn an sich gibt es hingegen mal wieder nicht viel zu sagen. Ich fand Titan Quest super, weil es wie Sacred einfach mehr zu bieten hatte als die Diablo-Titel inklusive sehr viel Liebe zum Detail (wer aufmerksam ist, kann sehr viele Fakten über die einzelnen realen Mythologien lernen). Grim Dawn scheint dem in nichts nachzustehen und erneut ein sehr gutes Action-Rollenspiel zu werden.

Problem ist nur: 2006 war der Markt mit Action-Rollenspielen noch nicht (gefühlt) so extrem überschwemmt wie derzeit. Was dieses Jahr noch alles rauskommen soll in der Hinsicht ist der Wahnsinn (selbst ohne die ganzen Kickstarter-Projekte). Dabei habe ich noch aus den letzten Jahren so viel nachzuholen (Torchlight [bin immer noch im ersten Dungeon] und Torchlight II zum Beispiel), weil die Titel ja nicht gerade zu den kürzesten gehören. Und 2013 erwartet uns ja auch noch Divinity: Original Sin und da liegt ganz klar meine Priorität drauf. Entsprechend sehe ich leider relativ schwarz was die Erfolgsaussichten von Grim Dawn angeht (aber auch für einen Titel wie Days of Dawn, das derzeit ja gefühlt jeder Deutsche wieder puscht). Aber warten wir es erst einmal ab. Bis zum Release dauert es ja noch ein Weilchen und ein Geheimtipp für Genrefans wird es definitiv wieder werden.

Bis Donnerstag!

Die Details zur Folge

Thema: Grim Dawn

Länge: 00:26:11

Timestamps:
Einleitung (00:00:10)
Fazit (00:24:33)

Aufgezeichnet mit Fraps 3.5.99 (30fps, Full Video, Stereo) und Adobe Soundbooth CS6
Format: F4V (H.264), 1920×1200, 30fps, 11,25MBit/s durchschnittliche Videobitrate, AAC-Audio
Geschnitten mit Adobe Premiere Pro CS6

Zusammensetzung des zur Aufzeichnung verwendeten Rechners

Spieleinstellungen: 1920×1200 bei 60hz und deaktiviertem V-Sync

Anti-aliasing: 4x
Anisotropic Filtering: 16x
Texture Quality: High
Shadow Quality: Very High
Detail Level: Very High
Reflection Quality: High
FX Quality: High
Lighting Quality: Very High
Weather Detail: Very High
Triple Buffering: On
Detail Objects: On
Post Processing: On
Depth of Field: On
Soft Particles: On

Die Aufzeichnung mit Fraps hatte moderaten Einfluss auf meine Framerate im Spiel.

Vorschau: Derzeit habe ich kein weiteres Video in Planung. Die nächste Folge einer der drei Serien erscheint somit sobald ich ein passendes Spiel und die Zeit dafür habe :smile: .

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