Sicarius

Malen mit den Transformers

Herstellerbild zu Transformers: Untergang von CybertronUnd wieder kann ich ein Spiel von meiner Liste der Schande streichen: Ich habe am Wochenende endlich das für zwei NOCA nominierte Transformers: Untergang von Cybertron beendet. Das amtliche Endergebnis: 5 von 5 Sics. Ich hoffe inständig, dass Hasbro/Activision bei den High Moon Studios noch einen dritten Teil in Auftrag gibt. Die Jungs wissen definitiv wie man ein gutes Spiel aus der Lizenz macht, wenn man ihnen die Zeit lässt (Transformers: Dark of the Moon fehlte nur der letzte Feinschliff, ansonsten war es ein guter Titel). Aber auch deshalb, weil es wie schon bei Transformers: Kampf um Cybertron am Ende erneut ein Scheunentor als Anknüpfpunkt für die weitere Geschichte offen gelassen wird (kommen sie jetzt auf die Erde, oder landen sie woanders?).

Die eine Negativsache

Wenn es etwas zu meckern gibt — abseits der teilweise etwas schwammigen PC-Steuerung –, dann nur, dass wieder überraschend kurz ist (ca. 6-8 Spielstunden). Dabei hätte High Moon offensichtlich noch einiges an Material in der Hinterhand gehabt. Stattdessen erschlagen sie einem in den letzten 1-2 Spielstunden regelrecht. Je näher es auf das Finale zugeht, desto öfters wechselt ihr innerhalb einer Mission fließend die Seiten und damit auch den zu steuernden Roboter inklusive neuer Spezialfähigkeiten. Da ihr aber fünf Minuten später schon wieder jemanden anders spielt, könnt ihr es gar nicht so richtig auskosten. Und die ganze Sache rund um Starscream und seinem zweiten Verrat (in Teil 1 verriet er die Autobots), wird doch arg schnell abgehandelt.

Dabei finde ich die Idee des ständigen Wechsels richtig genial und sogar besser als die zwei in einander übergehenden Kampagnen von Teil 1. Statt einfach nur nach einer Zwischensequenz vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, darf ich die Ereignisse quasi selbst herbeiführen. Am liebsten würde ich euch an dieser Stelle als Beispiel natürlich das fulminante Finale nennen, bei dem alle Register gezogen werden. Aber das möchte ich euch natürlich nicht spoilern. Das Konzept zieht sich aber durch das ganze Spiel: In der Rolle der Autobots beladet ihr beispielsweise einen Transporter mit Energon, um damit die Arche anzutreiben. Dann wechselt ihr zu den Decepticons, um ihn aufzuhalten und dann wieder zurück zu den Autobots, um zu retten, was noch zu retten ist und so weiter und so fort. Ihr habt dabei zwar keine echte Entscheidungsfreiheit (die Entwickler sagen euch wann ihr die Seiten wechselt und was ihr dann tut), aber es fühlt sich trotzdem so an, als wärt ihr für alles selbst verantwortlich.

Große Auswahl

Vorteil ist aber wie gesagt auch, dass ihr dieses Mal eine Unmenge an unterschiedlichen Transformern steuern dürft. Darunter auch die echten Riesendinger wie Bruticus (ein Gigant aus mehreren Decepticons) oder Metroplex (ein großer Autobot) oder, fast noch genialer, einen Dinobot (Grimlock, den T-Rex). Gleichzeitig erfahrt ihr auch noch, woher die Dinobots eigentlich kommen. So muss das sein. Und das alles verpackt in eine ansehnliche Grafikengine inklusive einer äußerst action-reichen Inszenierung, die sich nicht vor einem Call of Duty verstecken muss und, zumindest auf Englisch, einer vorbildlichen Synchronisation inklusive erneut den Originalsprecher des Cartoons. Optimus Primes weise klingende Stimme ist einfach super :smile: . Und weder das amerikanische Militär noch irgendein nerviger Teenager sind im ganzen Spiel enthalten! Hier kloppen sich ausschließlich Roboter und nichts anderes.

Oder um es kurz zusammenzufassen: Wer vor drei Jahren den Geheimtipp Transformers: Kampf um Cybertron mochte, der muss sich Transformers: Untergang von Cybertron unbedingt holen. Das Fehlen des Story-Koop-Modus ist zwar schade, aber absolut vernachlässigbar angesichts des so viel besseren Rests des Spiels.

Themawechsel

Herstellerbild zu Micky Epic 2: Die Macht der ZweiApropos Koop: Nachdem Junction Point Studios dicht gemacht hat und damit die PC-Version von Micky Epic 2: Die Macht der Zwei nicht mehr erscheinen wird, habe ich mir die Xbox-360-Fassung jetzt geholt. Hab’ sogar noch einen Farbeimer mit zwei Figuren drin bekommen, den es eigentlich nur für Vorbesteller gab. Das ist meist entweder ein Zeichen dafür, dass das Spiel nur ein Geheimtipp oder schlicht grottig ist und sich entsprechend schlecht verkauft hat. Micky Epic 2: Die Macht der Zwei fällt leider in die zweite Kategorie. Auf Twitter hatte ich es als eine schlechte Kopie von THQs de Blob 2 bezeichnet. Übrigens noch so eine THQ-Marke die ich vermissen werde :sad: . Darin ging es ja auch um das Anmalen von Objekten.

Dabei ist es nicht einmal so sehr die Steuerung mit ihrer Doppelbelegung des rechten Analogsticks (Steuerung der Kamera und des Fadenkreuz zum Versprühen der Farbe) oder das nervige und irgendwie überdimensionierte Fadenkreuz, das ständig irgendwo auf dem Bildschirm zu finden ist und die Sicht versperrt. Auch das Fehlen der englischen Sprachausgabe auf der deutschen DVD verzeihe ich, immerhin sind es auch bei uns die Originalsprecher aus dem Cartoon und mit denen bin ich ja aufgewachsen. Und selbst über die unklaren Missionsziele schaue ich hinweg. Ja, ich brauche teilweise mehrere Minuten, um zu wissen, was ich jetzt eigentlich als nächstes machen soll und musste deswegen sogar schon im Tutorial in einen Walkthrough schauen! Und dabei nervt mich auch noch immer irgendein Charakter mit einem Einzeiler von wegen “Irgendwie lässt sich die Maschine bestimmt aktivieren” (das ist mir klar, du Depp, aber wo muss ich verdammt nochmal hinspritzen?!), der eigentlich als Hilfe dienen soll, aber keine ist. Selbst die misslungene Speicherfunktion ist vertretbar (unverständlich gesetzte Checkpoints).

Ein inkompetenter Hase

Nein, mein Hauptkritikpunkt ist ein anderer: Es ist Oswald, ein Hase und euer ständiger Begleiter. Wie der Name schon sagt, ist das komplette Spiel auf Koop ausgelegt. Und hier liegt das grundlegende Problem. Mal abgesehen davon, dass der Bildschirm im Koop-Modus absolut suboptimal aufgeteilt ist (ein vertikaler und starrer Strich) und somit im Prinzip keiner der beiden Spieler noch irgendwas sieht, ist die KI von Oswald im Solomodus ein absoluter Scheißdreck. Das ist schon keine SDKI mehr, das ist eine NVKI (nicht vorhandene künstliche Intelligenz).

Der Dreckshase macht immer nur das, was er will. Dazu gehört auch, einfach mal komplett aus dem Spiel zu verschwinden, vermutlich wenn ihr zu schnell unterwegs seid. Da könnt ihr noch solange “B” (Oswald herbeirufen) gedrückt halten wie ihr wollt: Er ist vollständig weg. Ihr müsst erst ein wenig rumlaufen oder am besten von dem Berg heruntersteigen, den ihr gerade hochgeklettert seid, damit er wieder aus dem Nichts erscheint.

Ist er dann mal da, könnt ihr ihm aber keine Befehle erteilen. Stattdessen müsst ihr dort stehen, wo es das Spiel vorsieht sowie Oswald in Reichweite des jeweiligen Objekts sein und erst dann führt er seine Aktion aus. Verpasst ihr diesen Aktivierungspunkt um ein paar Millimeter und wagt es dann verzweifelt “B” zu drücken, schleudert ihr den Hasen stattdessen nur in die Luft und müsst eine gute halbe Minute warten, bis er wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen ist. Hinzu kommt noch, dass ihr nicht einmal genau wisst, ob ihr zu diesem Zeitpunkt im Spiel überhaupt mit Oswald mit dem und dem Objekt interagieren könnt. Da stehe auch ich erst einmal ein paar Minuten rum, schleudere das Arschloch mehrfach aus Versehen in die Luft und gehe dann einfach unverrichteter Dinge weiter, in der Hoffnung, dass ich später hier noch was machen kann.

Verdienter Misserfolg

Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, wie extrem das alles nervt. Ich gehe mittlerweile tatsächlich dazu über dann einen zweiten Controller anzumachen und fix selbst die Sache zu erledigen. Sonst käme ich wahrscheinlich gar nicht voran. Da können die Jump ‘n’ Run-Einlagen und das durchdachte Mal-System unterm Strich noch so okay sein: Oswald ruiniert die komplette Party. Entsprechend verwundert es mich absolut nicht, dass das Spiel nur schlechte Wertungen (Metacritic 55-64%) bekommen hat, sich miserabel verkaufte und als Konsequenz der Entwickler dicht machen musste. Holt euch lieber de Blob 2. Das ist in allen Belangen das bessere Spiel mit Farben und einen Koop-Modus hat das auch.

Und wenn es unbedingt Micky sein muss: Greift zum 3DS-Titel Micky Epic: Macht der Fantasie. Das 2D-Jump ‘n’ Run hat zwar auch seine Schwächen (ewig viel Backtracking), das Gesamtpaket funktioniert aber und macht Spaß.

Epilog

So viel also dazu. Mal sehen was ich jetzt als nächstes anfange oder vielleicht endlich mal fertig durchspiele. Ein gewisser Azzkickr drängt mich zwar zu The Witcher 2: Assassins of Kings, das in seiner der ursprünglichen Version bei den NOCAs 2011 gegen Deus Ex: Human Revolution verloren hatte. Die Enhanced Edition habe ich wie erwähnt noch gar nicht gespielt. Aber ich glaube auf ein umfangreiches Rollenspiel habe ich sowieso derzeit keine große Lust. Lieber erst einmal noch ein überschaubarer Action-Titel oder so etwas in der Art hinterher. Metro 2033 zum Beispiel, wenn es nicht direkt beim Starten abstürzen würde oder vielleicht Prototype, wo ich auch irgendwo in der Mitte einfach aufgehört habe. Es ist schon echt schlimm mit mir :smile: .

PS: Nur noch 11 Tage!

Sicarius

Unendlich weit rennen

Wenn mich jemand nach meinem Lieblingsgenre fragt, dann sage ich entweder “Shooter” oder “Rollenspiele” (je nachdem wer fragt). Wenn man mein Spielverhalten genauer betrachtet, ist das allerdings mittlerweile komplett gelogen. Tatsächlich müsste ich “Endless Runner” antworten, so oft wie ich mittlerweile einen Vertreter dieses Untergenres der Plattformer auf meinem Smartphone zocke und ich könnte nicht einmal erklären was mich an diesen Spielen so fasziniert oder bei der Stange hält. Schließlich geht es am Ende doch nur darum die eigene Highscore zu knacken, dabei (mittlerweile Standardmäßig) bestimmte Missionen zu erfüllen und genug Sachen einzusammeln, um das nächste Upgrade freizuschalten. Sterbe ich, geht das Ganze einfach wieder von vorne los. “Abwechslung pur!” würde man sagen.

Und da wir jetzt sowieso schon so ganz zufällig beim Thema “Endless Runner” sind: Warum stelle ich euch heute nicht einfach die drei Vertreter dieses Genres vor, die ich derzeit am häufigsten zocke? Ist doch eine tolle Idee, oder etwa nicht? Dachte ich mir.

Logo von Storm the TrainStorm the Train (chillingo; iOS; kostenlos) – Das Spiel gehört streng genommen eher einem Untergenre der Endless Runner an. Ihr dürft eure Spielfigur nämlich frei bewegen, wohingegen normalerweise der eigene Charakter komplett von alleine läuft. Ein Wikipedia würde es vielleicht sogar in die “Side-Scroller-Arcade-Action”-Ecke stecken wie beispielsweise ein Metal Slug. Dagegen spricht aber wiederrum, dass es keine festen Levels gibt, sondern ihr einfach so lange von links nach rechts lauft bis ihr sterbt. Aber lasst uns doch mal konkret werden:

Herstellerbild zu Storm the TrainIn Storm the Train wählt ihr aus einem von drei Charakteren, die jeweils unterschiedliche Werte in den Attributen “Schnelligkeit” und “Lebensenergie” besitzen. Mit eurer Spielfigur stürmt ihr dann, wie der Name des Spiels schon andeutet, einen beziehungsweise mehrere Züge. Diese werden zufallsgeneriert und wechseln thematisch zwischen “Horror” (Zombies, Skelette und Vampire), “Zukunft” (Roboter) und “Orientalisch” (Ninjas und Samurais). Ja, es heißt wirklich “Orientalisch” und nicht “Asiatisch”. Keine Ahnung was an Ninjas und Samurais orientalisch sein soll, aber so ist das eben.

Ballern bis der Finger brennt

Das Spiel ist in gezeichnetem 2D gehalten und findet auch auf einer 2D-Ebene statt, auf der euch nicht nur nach rechts, sondern auch nach links bewegen könnt (zumindest bis ihr wieder am Anfang des aktuellen Zuges angekommen seid). Euer Ziel ist es, wie oben erwähnt, nach rechts zu laufen, so lange zu überleben wie möglich und am Ende die Highscore zu knacken. Dabei gilt es den Gegner allerdings nicht unbedingt nur auszuweichen: Ihr seid auch bewaffnet und euer Arsenal reicht von Pistolen über Maschinengewehre bis hin zu Raketenwerfer und Minigun — alle mit unendlich viel Munition. Und wie immer müsst ihr alles erst nach und nach freischalten. Auch die Verbesserungen gibt es nur gegen Bezahlung mit der Ingame-Währung. Die erhaltet ihr natürlich zum einen gegen echtes Geld, sammelt sie zum anderen aber auch beim ganz normalen Spielen auf. Auch Powerups stehen bereit, die ihr entweder gegen Bezahlung aktiviert oder zufällig zur Verfügung stehen, wenn ihr eine bestimmte Anzahl an Gegnern geplättet habt. Darunter zum Beispiel ein Mech-Suit, mehrere Dronen und ein alles vernichtender Luftschlag.

Abwechslung in die ganze Sache bringen der Jetpack und die “Cylindrical Death Weapon”, eine Kreissäge auf Rädern. In diesen Abschnitten lauft ihr dann tatsächlich automatisch und ihr müsst “nur” den vielen Hindernissen auf eurem Weg ausweichen. Sterbt ihr hier, geht es dann wieder ganz normal zu Fuß weiter. Zusätzlich gibt es innerhalb der Levels immer mal wieder kleinere, sich aber schnell wiederholende Aufgaben wie “Töte den Bossgegner”, “Befreie den Gefangenen” oder “Überlebe 3 Gegnerwellen” sowie übergreifende Missionen (“Sammle 300.000 Punkte in einem Spiel” oder “Töte insgesamt “300 Gegner”) durch deren Erfüllung ihr euch Sterne und damit erst den Zugang zu den verschiedenen Waffen und PowerUps und deren Verbesserungen erhaltet.

Bagdadsoftware meint: Storm the Train ist mal etwas frischer Wind im Genre, da es hier weniger um perfektes Timing geht und viel mehr drum im Gegnerchaos die Übersicht zu behalten und am Ende der einzige Überlebende zu sein. Als richtiges 2D-Shoot-‚em-up mit richtigen Levels würde es aber vermutlich noch wesentlich besser funktionieren und, noch viel wichtiger, noch länger bei der Stange halten.

 Logo von Temple Run 2Temple Run 2 (Imangi Studios; Android, iOS; kostenlos) – Temple Run war das Command & Conquer der Endless Runner. Während Canabalt (Dune 2) das Genre begründet hat, hat es erst das Werk von Imagni Studios wirklich so richtig populär gemacht. Vor kurzem ist nun der Nachfolger erschienen, der mehr vom gleichen bietet:

Ihr seht euren Charakter in der 3D-Welt von hinten und müsst solange wie möglich vor einem großen Affen weglaufen, dem ihr ein goldenes Idol geklaut habt. Da das alleine langweilig wäre, gibt es diverse Hindernisse auf eurem Weg, die es gilt zu überspringen oder drunter durchzurutschen oder dran vorbeizulaufen. Ziel ist es, wen wundert es, soweit wie möglich zu Laufen, ein paar Aufgaben zu erfüllen (“Laufe 5.000 Meter weiter”) und dabei möglichst viele Coins einzusammeln mit denen ihr neue Charaktere sowie PowerUps freischalten beziehungsweise verbessern könnt. Außerdem braucht ihr die Coins im Spiel, um gezielt ein PowerUp aktivieren zu können. Die restlichen sind einfach so auf der zufällig generierten Strecke verstreut. Neu ist nun eine, von Pitfall-inspirierte Fahrt mit einer Lore sowie kurze Abschnitte in denen ihr an einem Seil entlangrutscht und die Möglichkeit Edelsteine einzusammeln (bzw. gegen Echtgeld zu kaufen) mit denen ihr euch unter anderem wiederbeleben könnt.

Bagdadsoftware meint: Wer Temple Run mochte, der wird auch mit dem Nachfolger wieder glücklich. Er stellt eine konsequente Weiterentwicklung dar und bietet auch auf Dauer etwas mehr Abwechslung. Ist aber von allen drei hier besprochenen Spielen immer noch der genre-treuste Vertreter in Sachen Endless Runner.

Herstellerbild zu Madcoaster Logo von MadcoasterMadcoaster (chillingo; iOS; 0,89 Euro) – Wisst ihr was ich so toll an Smartphone-Spielen finde? Die haben alle so eindeutige Namen. In Madcoasters geht es nämlich um eine verrückte und unendlich lange Achterbahn, die ihr mit eurem Zug entlangfahrt. Neben den üblichen Coins mit denen ihr euch, welche Überraschung, PowerUps und Verbesserungen kaufen könnt, befinden sich über, auf und unter der Strecke auch allerlei Arten von Tieren. Paradiesvögel, Pinguine, Pandas, Fische — alles Mögliche dürft ihr abhängig vom alle 1.000 Meter wechselnden Szenario (Vulkan, Safari, Antarktis und so weiter) überfahren, um die Highscore nach oben zu treiben und gleichzeitig auch die diversen Aufgaben zu erfüllen (“Überfahre fünf Pinguine” oder “Komme 10.000 Meter weit”).

Euer “Gegner” in diesem 2D-Endless Runner sind Lücken in der Strecke, die ihr durch einen rechtzeitigen Druck auf das Display überspringen müsst. Etwas, das vor allem in den hinteren Abschnitten nicht ganz so einfach ist. Teilweise ist das Ende der Strecke hinter ein paar Wolken im Vordergrund versteckt oder es kommt fieser Weise gleich wieder eine Lücke und ihr springt direkt hinein. Letzteres ist schon fast unfair. Glücklicherweise gibt es in diesem Spiel Extaleben. Mindestens drei Mal könnt ihr also durchaus mal runterfallen, bevor ihr wieder bei null anfangen müsst. Erwähnenswert ist bei Madcoster neben dem netten und bunten Grafikstil außerdem noch das Geschrei eurer kindlichen Passagiere bei jedem Sprung oder bei einem Looping. Zugegeben: Nach dem 10. Spiel verdrängt ihr es. Aber bis dahin ist es ganz lustig. Außerdem dürft ihr mit euren Coins die Kinder auswechseln, was aber nur optische Auswirkungen hat.

Bagdadsoftware meint: Madcoaster ist wohl der klassischste Genre-Vertreter von den hier behandelten Spielen. Es geht wirklich nur um das richtige Timing bei den Sprüngen. Zusätzliche Spielereien gibt es keine. Dafür sind die einzelnen Abschnitte in sich abwechslungsreicher gestaltet und sich dank der größeren Anzahl an unterschiedlichen Themen nicht ganz so oft wiederholen. Außerdem gefallen mir (immer noch!) die Reaktionen der Kinder. Die “Wooooaaahs” und “Aaaaaahs” sind einfach zu putzig :smile: .

Abschließend möchte ich natürlich noch erwähnen, dass es allen drei Spielen natürlich auf Dauer an Abwechslung fehlt. Nach einer Runde hat man bereits alles gesehen, was es gibt. Die restliche Motivation entsteht einzig und alleine durch das Freischalten der jeweiligen Upgrades, die es euch erlauben noch weiter zu kommen und damit euren Highscore zu knacken. Aber das ist ein Negativpunkt, der nun einmal zum Genre dazu gehört.

Bis Donnerstag!

PS: Noch 18 Tage bis VDSL50 geschaltet wird. Die Hardware habe ich am Samstag bereits soweit vorbereitet damit ich an Tag X nur noch umstecken muss. Hätte nicht gedacht, dass das Verlegen von 30m Netzwerkkabel (inkl. Kabelkanal) einen halben Tag in Anspruch nimmt…

Sicarius

Nichts für kleine Kinder

Cover von Hotline: MiamiHotline: Miami also. Die erste Erkenntnis, die ich nach dem Start des Top-Down-Actiontitels hatte: Meine Augen tun weh. Und das meine ich nicht sinnbildlich weil die Grafik so schlecht wäre oder so was. Es ist der ganz normale 8-Bit-Stil wie er auch in 20 Millionen anderen Indie-Titeln verwendet wird. Nein, mir taten sie tatsächlich weh! Der Hintergrund ist nämlich ständig in Bewegung. Eine Art flackern oder flimmern oder was auch immer das sein soll. Sinn und Zweck ist wohl eine Art (Drogen-)Trip oder zumindest einen Nervenzusammenbruch zu simulieren. Auf jeden Fall konnte ich dadurch nicht länger als 5 Minuten am Stück spielen. DAS hat bislang definitiv noch kein Spiel geschafft. Interessanter- beziehungsweise glücklicherweise hat es geholfen die Computerbrille aufzusetzen, um das Problem stark abzuschwächen.

Endlich konnte ich mich also nach Miami aufmachen, genauer gesagt dem Miami der 80iger Jahre. In meinem versifften Apartment erwartete mich ein Anrufbeantworter. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht mehr, wem ich eigentlich meine Nummer gegeben hatte. Dafür musste ich erst das geheime Ende freischalten, um wieder den Gesamtüberblick zu erhalten. Auf jeden Fall bekam ich von diesem Anrufer im Laufe des Spiels immer wieder einen Auftrag: Kekse abliefern, mir es in einem Club gutgehen lassen oder irgendwo Alleinunterhalter spielen — zumindest wurde mir es so am Telefon gesagt. Doch hinter den Nachrichten versteckte sich eine andere Wahrheit: Töte alles und jeden, egal ob Mensch oder Tier, der dir dort vor Ort über den Weg läuft oder werde selbst getötet. Wie gesagt, wusste ich nicht mehr wie ich dazu gekommen bin. Aber es war mein Job. Also habe ich nicht lange überlegt und bin mit meinem DeLorean-Verschnitt zur genannten Adresse gedüst.

Morden um des Mordens Willen

Vor Ort angekommen, setzte ich eine meiner Masken zur Tarnung auf. Es sollte mich ja auf meiner Mördertour niemand Erkennen. Die Masken habe ich im Laufe des Spiels freigeschaltet (im Level gefunden oder einfach nur für das Knacken der Highscore in den Missionen) und jede davon gibt mir einen anderen Boni. Mit der Pferdemaske werden beispielsweise Türen zu tödlichen Waffen (normalerweise schleudern sie dahinter befindliche Gegner nur auf den Boden) und dank der Walross-Maske überlebe ich zwei Treffer. Ansonsten bin ich nämlich ziemlich schwächlich. Ein Treffer egal ob ein Schuss aus einer Waffe, ein Hundebiss oder ein Schlag mit den zahlreichen Nahkampfwaffen und ich bin tot. Das gilt allerdings auch für die Gegner. Wer hat das Überraschungsmoment und wer die schnellste Reaktion ist hier die Frage und nicht, wer im Rhetorikkurs am besten abgeschnitten hat.

Es hat etwas von Hitman, Splinter Cell oder Dishonored. Das Prüfen der Lage, das Warten auf den richtigen Moment, der Einsatz der herumliegenden Waffen — und im Anschluss das gnadenlos brutale Abschlachten aller Anwesenden in wenigen Sekunden ohne Rücksicht auf Verluste und schon gar nicht das eigene Leben. Eine Salve aus dem Maschinengewehr und der Fußboden vor mir ist blutgetränkt. Das einzige was sich noch bewegt ist ein glatzköpfiger und schwer verwundeter Mann, der hilflos über den Boden kriecht. Auf ihn setze ich mich drauf und reiße ihm die Ohren ab. Blut spritzt in alle Ecken, aber ich habe gar keine Zeit mir lange darüber Gedanken zu machen. Stattdessen greife ich mir wieder die nächstbeste Waffe — egal ob Baseballschläger, Rohr oder Glasflasche — und mache mich auf die Suche nach meinem nächsten Opfer, dem ich mit dem Vorschlaghammer das Gesicht einschlagen kann. Gibt schließlich mehr Punkte als ihn einfach nur abzuschießen.

Hartes Pflaster

Herstellerbild zu Hotline: MiamiJa, der Untergrund von Miami ist nicht nur kein schöner Ort zum Leben, Kindern ist der Zutritt trotz der 8-Bit-Grafik auch definitiv verboten. Und wer ein Spec Ops: The Line erwartet, also ein Spiel, das sich kritisch mit der dargestellten Brutalität auseinandersetzt, der hat die völlig falschen Erwartungen. Echte Moral gibt es vielleicht in anderen Spielen, nicht aber in Hotline: Miami. Hier erwartet euch ein blutiger Rachefeldzug, der nicht umsonst Nicolas Winding Refns Film Drive (2011) als Inspirationsquelle angibt. Es geht nur darum möglichst schnell und auf kreativste Art und Weise den Auftrag zu erfüllen, die Highscore zu knacken und so neue Waffen freizuschalten mit denen ich noch mehr Unheil anrichten kann. Selbst die Hintergrundgeschichte denkt nicht sehr viel weiter, auch wenn es hier und da erkennbare Ansätze gibt.

Stattdessen gilt der Grundsatz: Über meine Taten nachdenken oder gar für sie büßen? Pustekuchen! Ich sterbe zwar oft und sehr kurz hintereinander (ca. 850mal in 5 Stunden Spielzeit um genau zu sein), aber das ist nur ein Kieselstein auf meinem, mit Leichen gepflasterten Weg zum finalen Bossgegner. Ich habe mal wieder übersehen, dass das da vorne keine Wand sondern eine Fensterreihe ist und wurde unverzüglich erschossen? Kein Problem! Ein Tastendruck und sofort stehe ich wieder am Checkpoint und versuche es dieses Mal bei gleichem oder gar noch höherem Tempo besser zu machen, angetrieben vom wummernden Soundtrack. Da können sich die Positionen der Gegner und deren Bewaffnung noch so minimal durch den Reset ändern: Keine 15 Minuten später liegen überall zerteilte Körper, zerplatzte Köpfe und tote Hunde herum und ich mache mich auf das nächste Stockwerk jedwedem Lebens zu berauben.

Fazit
Es war eine (viel zu) kurze, aber dennoch äußerst intensive Erfahrung, mein Ausflug nach Miami. Genauer gesagt war es ein 5 von 5 Sics-Erlebnis. Wie so oft in meinem Spielerleben lassen sich meine Taten zwar nicht rechtfertigen und eigentlich müsste ich trotz der Cartoon-haften 8-Bit-Darstellung abgestoßen sein. Doch wenn ich dem NPC mit der Brechstange den Schädel zertrümmere, sehe ich ausschließlich die Punkte, die ich dafür bekomme. Ich sehe, dass meine mehr oder weniger improvisierte Strategie endlich aufgegangen ist und habe gleichzeitig bereits mein nächstes Opfer vor Augen. Ich habe schlicht und ergreifend Spaß an der spielerischen Herausforderung. Die Gewaltdarstellung ist da nicht mehr als ein Nebengeräusch und erzählerisches Stilmittel. Etwas, das alle Kritiker dieser Welt niemals verstehen werden. Schon gar nicht, wenn sie allerhöchstens mal jemandem beim Spielen zugeschaut haben. Und auch ein Spec Ops: The Line kann mir da noch so sehr den Spiegel vorhalten. Am Ende des Tages ändert das nichts an den Fakten.

Ich kann mich somit nur jesters.ice und Rondrer anschließen und euch an dieser Stelle eine klare Kaufempfehlung aussprechen — zumindest wenn euch Grafik sowie Inhalt nicht abstoßen und ihr generell etwas mit solchen arcadigen Action-Titeln etwas anfangen könnt. Ach und Epileptiker müssen zwingend einen großen Bogen um das Spiel machen. Ernsthaft. Wenn mir schon die Augen weh tun, will ich gar nicht wissen was das mit euch alles anstellen würde!

Sicarius

Legendäre Ritter mit Verträgen

Herstellerbild zu Legend of GrimrockDer heutige Eintrag ist irgendwie ungewohnt. Normalerweise folgte auf die Verleihung der NOCAs bislang immer direkt der Jahresrückblick. Dieses Jahr habe ich mich aber offensichtlich verrechnet oder so und jetzt sitze ich hier und muss mir “mal wieder” einen Eintrag aus den Fingern ziehen. Zumal die Feiertage ja immer so wahnsinnig voll mit Neuigkeiten und über Spiele habt ihr doch schon so viel gelesen in den letzten zwei Wochen. Und gespielt habe ich auch hauptsächlich nur Legend of Grimrock. Der Entwickler weigert sich ja leider immer noch vehement sein Produkt in den normalen Handel zu bringen, obwohl unter anderem Lace Mamba und Headup Games Interesse angemeldet hatten. Kann ich absolut nicht nachvollziehen, aber natürlich seine Sache.

Wobei ich mit Lace Mamba auch nicht zusammenarbeiten würde. Der Support von denen ist unter aller Sau. Die haben auch Afterfall: InSanity in der Extended-Version in den Laden gestellt, was gar nicht mal sooo schlecht sein soll, aber das Ding startet bei mir nicht einmal. Ein offizielles Forum gibt es nicht, auf meine E-Mails antwortet keiner (auch die PR-Abteilung nicht) und Patches gibt es schonmal gar nicht. Das ist halt Nachteil dieses Billig-Publishers, der übrigens auch die Retailversion von Lucius veröffentlicht hat.

Uralter Scheiß

Aber wir waren ja bei Legend of Grimrock: iCe hatte die Tage (vermutlich aufgrund des aktuellen Humble Indie Bundle oder dem Steam Sale oder was auch immer) einen Key übrig und da habe ich natürlich dann doch nicht “Nein” gesagt. Interessiert hat mich der Titel schließlich auch und ja, er ist gut. So gut, dass er vielleicht sogar anstatt Risen 2: Dark Waters als dritte Nominierung für den NOCA für das Rollenspiel des Jahres 2012 getaugt hätte. Doch es war schon zu spät. So ist das nun einmal mit den NOCAs.

Wer das Werk vom finnischen Entwicklerstudio Almost Human noch nicht kennt: Es handelt sich hier um ein richtig klassisches First-Person-Rollenspiel vom Schlage eines Eye of the Beholder oder Dungeon Master. Wenn heutzutage die Leute von “Old School”-Rollenspiel sprechen, dann meinen sie ja meist den isometrischen Kram wie Ultima VII: The Black Gate oder Baldur’s Gate. Aber in der Ego-Perspektive Schritt für Schritt (Tile-based-movement) durch einen Dungeon laufen? Das ist heutzutage so richtig uncool. Entweder es ist flüssig wie in einem modernen Rollenspiel (The Elder Scrolls V: Skyrim & Co.) oder wieder isometrisch. Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass Legend of Grimrock vor allem bei Rollenspiel-Veteranen so richtig gut ankommt. Es gibt ja selbst im Indie-Bereich keine ernstzunehmende Alternative.

Aber natürlich überzeugt es auch spielerisch und bietet neben einer schickeren Grafik, etwas mehr Komfort als die Spiele von damals (inklusive eines sanften Schwierigkeitsgrads für die Leute, die nicht unbedingt mehr Lust drauf haben sich selbst eine Karte auf Zentimeterpapier zu zeichnen) ohne aber dafür das Grundprinzip oder gar die Herausforderung zu opfern. Wer schon damals diese Art von Spiel gemocht hat, fühlt sich sofort heimisch und wird sich gerne durch die 12 Levels von Grimrock arbeiten, haufenweise (teils richtig fiese) Rätsel lösen und noch wesentlich mehr gemeine Gegner über den Jordan schicken. Und dabei immer ein Auge auf das Gewicht im Rucksack und den Hunger der bis zu vier Mann starken Truppe haben. Gegenstände kaufen und verkaufen? Als gäbe es im Gefängnis einen Händler! Und wie welche Runen ihr für einen Zauberspruch aktivieren müsst, erfahrt ihr nur durch ausprobieren oder das Finden der entsprechend erklärenden Schriftrolle. Wird nicht jeder mögen, aber wer an Rollenspielen interessiert ist, sollte trotzdem unbedingt mal einen Blick drauf werfen. Schon allein, um mal selbst zu erleben, mit was wir vor mittlerweile 20-25 Jahren so unsere Zeit verbracht haben :smile: . Ich müsste auch mal wieder Lands of Lore: The Throne of Chaos spielen.

Der Vertrag mit dem Ritter

Abseits von Legend of Grimrock, habe ich mal kurz in Knights Contract reingeschaut. Keine Angst, wenn ihr den Titel aus dem Jahre 2011 von Namco Bandai nicht kennt. Das Spiel hat auf Metacritic eine Wertung von 49% (X360) bzw. 51% (PS3). Entsprechend habe ich mir es auch erst geholt (genauso wie Quantum Theory, aber das hab’ ich noch nicht eingelegt) als man es von den Händlern bereits hinterhergeworfen bekam. Hin und wieder interessieren mich ja bekanntlich auch die (angeblich) grottigen Spielchen.

Ich erspare euch aber an dieser Stelle dennoch weitere Worte zu dem Hack-‘n’-Slash-Titel (eindeutig von Devil May Cry-inspiriert). Wenn euch ein Spiel bereits für das Drücken einer Taste innerhalb der ersten fünf Sekunden des Spiels ein Achievement gibt (“Töte deinen ersten Gegner”) und es sich nicht um Satire handelt, dann sagt das schon mehr als genug über dessen Qualität aus :smile: . Das fühlt sich dann so an, als wollten die Entwickler mit der kleinen Belohnung sicherstellen, dass ihr nach dem Intro nicht sofort wieder ausmacht. Dann doch lieber wieder eine Runde Halo 4-Multiplayer oder Sonic & All-Stars Transformed.

Und das mache ich jetzt auch wieder. Wir lesen uns dann am Montag mit dem letzten Eintrag des Jahres, dem Bagdadsoftware Jahresrückblick 2012. Wie immer, blicke ich darin nicht aus Sicht von Bagdadsoftware auf 2012 zurück, sondern ziehe auch ein persönliches Fazit zu 2012.

Bis dann!

Herstellerbilder zu Metal Gear Rising: RevengeanceVergangenen Donnerstag war ich also in Offenbach am Main. Hasst ihr übrigens auch diese Einleitungen, die einen Rückbezug zu einem Nebensatz aus dem vorherigen Eintrag herstellen? Nein? Gut. Ich hab‘ also mein Einreisevisum für Hessen abgestaubt und bin zum Mainloft gefahren. Nachdem ich einmal um den Block gefahren bin und den PR-Manager angerufen hatte, hatte ich das kleine Stübchen dann auch im hintersten Hinterhof gefunden. Dort hatte sich Konami für den Tag eingemietet, um einem Teil der deutschsprachigen Onlinepresse Metal Gear Rising: Revengeance zu zeigen. Nein, ich verrate nicht wer noch da war. Und da ich ja vor kurzem erst etwas von wegen “Journalisten-Ethik” geblubbert hatte, nachfolgend eine “kleine” Erläuterung zum Event:

Abhängen im Mainloft

Im Hauptraum des Mainloft waren zehn Fernseher zusammen mit jeweils einem PS3-Devkit mit dem Spiel drauf Rücken an Rücken auf einem Tisch aufgereiht. Bevor wir losspielen durften, erklärte uns der PR-Manager noch kurz anhand einer kleine Präsentation, was uns erwartet und über was wir etwas berichten dürfen, danach ging es aber direkt an die Gamepads. Dabei gab es keinerlei Einschränkungen oder gar Vorgaben abseits von “Bitte nicht weiter als Kapitel 3 spielen”. Auf einer Anrichte standen gleichzeitig Getränke und Häppchen bereit. Ich hab‘ ein Glas Cola Zero getrunken, weil mir die Bedienung falsch eingeschenkt hatte.

Nach gut zwei Stunden wurde vom Chefkoch des Etablissements dann das Mittagessen aufgetischt. Es gab ein Menü aus drei Gängen mit Vorspeisensalat, Hauptspeise und Nachtisch. Wer meine Essgewohnheiten kennt, der wird mir glauben, dass ich definitiv nur das Hauptgericht gegessen habe und zur Verwunderung/Erheiterung der anwesenden Kollege (und dem Unmut des Kochs) sowohl Vor- und Nachspeise dankend abgelehnt habe. Vom Fleisch habe ich allerdings gleich zwei “Portionen” gegessen. In Anführungszeichen deshalb, weil das dort wohl eine gehobene (moderne) Küche ist und da ist ja bekanntlich nicht immer so viel auf den Tellern drauf. Dazu wurde Wein (rot und weiß) gereicht, aber ich habe nur zwei Gläser Wasser getrunken, da ich es mit Alkohol nicht so habe.

Im Anschluss an das Essen wurde dann fleißig weitergezockt. Es war zwar ein offizielles Ende angesetzt, aber man wurde jetzt nicht rausgeschmissen. Als ich nach gut fünf Stunden Anwesenheit den Abflug gemacht habe, waren auch noch ein paar Kollegen da. Die Atmosphäre war den ganzen Tag durch locker und es konnte sich jeder voll auf das Spiel konzentrieren. Zum Abschied gab es eine Stoffhängetasche sowie ein Metal-Gear-Notizbuch. In der Hängetasche befanden sich ein T-Shirt, zwei Aufkleber sowie eine CD mit Assets und ein Booklet mit weiteren Infos zum Spiel. Das T-Shirt befindet sich in der Waschmaschine, das Notizbuch in meiner Schreibtischschublade und der Rest ist von mir bereits entsorgt worden, nachdem ich den Artikel fertig hatte und die Materialen nicht mehr brauchte. Das Embargo endete für die Vorschau am Freitag um 16 Uhr, mein Text ging aber erst Samstagnacht online. Ich war zwar rechtzeitig inklusive Layout fertig, aber es stand vorher niemand zum Redigieren zur Verfügung.

Und jetzt wisst ihr mehr zu dem Thema, als ihr vermutlich jemals wissen wolltet :smile: . Kommen wir deshalb endlich mal zum eigentlichen Thema:

Metal Gear Rising: RevengeanceAngetestet zu Metal Gear Rising: Revengeance – Das Metal-Gear-Universum ist wie das von Final Fantasy: Beide finde ich durchaus sehr interessant, aber wirklich gespielt habe noch keinen einzigen Titel aus diesen Serien. Warum? Keine Ahnung. Hat mich einfach nie wirklich gereizt die nötige Zeit zu investieren. Selbst jetzt mit dem Release der HD Collection und den 3DS-Titeln, womit der Punkt “mangels Hardware” wegfällt, konnte ich mich noch nicht wirklich dazu hinreißen so richtig loszulegen. Vermutlich weil mich die umfassende Hintergrundgeschichte dann plötzlich abschreckt :smile: .

Mit Metal Gear Rising: Revengeance sind die Chancen zumindest etwas höher, dass ich mich auch tatsächlich hinsetze und es durchhaue. Trotz all der Story ist und bleibt es ein Actiontitel und die sind prinzipiell doch einfacher zu verdauen. Aber wie ich auch im Fazit schreibe: Mir waren die vier Stunden erst einmal genug. Am Stück kann ich so etwas einfach nicht so lange spielen. War aber auch beispielsweise bei Warhammer 40.000: Space Marine schon so. Da musste ich auch zwischendrin immer mal wieder aufhören. Es ist also ein Kritikpunkt, keine Frage, aber man darf ihn vielleicht nicht ganz so überbewerten. Die echten Hardcore-Jungs prügeln das Spiel so oder so in ein paar Stunden am Releasetag durch.

Das Spiel

Grundsätzlich macht der Titel aber schon einen guten Eindruck. Er ist wirklich flott, die Steuerung geht die meiste Zeit gut von der Hand (mal abgesehen von den Kameraproblemen) und die Herausforderung in den Kämpfen scheint dem Standard für solche Actiontitel zu entsprechen. Also durchaus etwas härter, aber nicht gleich so extrem wie ein Dark Souls oder Ninja Gaiden 2. Auch der Klingenmodus gefällt mir, wenngleich im Hinterkopf immer wieder eine Stimme rief “mit einer Maus würde das so viel besser und intuitiver funktionieren”. Dann wäre es vermutlich sogar möglich den Charakter zu bewegen. Auf der Konsole werde ich hingegen zu einem verletzbaren Baum und muss etwas Glück haben, um meine Gegner in 150+ Einzelteile zerlegen zu können. Und nein, ich übertreibe nicht. Bei so manchem Roboter geht das tatsächlich. Aber leider wird es eine PC-Version (vorerst) nicht geben. Dabei könnte das Spiel auch noch so viel besser aussehen.

Und sonst gibt es eigentlich nicht viel mehr dazu zu sagen, was ihr nicht auch aus der Vorschau erfahren könnt. Meine persönliche Einschätzung ist, dass sich der Titel irgendwo zwischen Vanquish und Bayonetta einordnen wird. Vielleicht mit ein paar Prozentpunkten mehr, weil es die tiefergehende Hintergrundgeschichte hat. Wer also entweder Metal-Gear-Fan ist oder dieses Genre mag, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit Metal Gear Rising: Revengeance seinen Spaß haben. Am besten einfach mal die Demo ausprobieren, wenn sie im Laufe der Woche dann erscheint.

Ich widme mich nun wieder meinem Plätzchenteig und verabschiede mich bis Donnerstag!

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