Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #8

Von 70m² auf 20m²!

Von 70m² auf 20m²!

Wisst ihr was? Wir haben uns das mit dem Haus doch wieder anders überlegt. Viel zu teuer das Ganze. Stattdessen haben wir uns für kompaktes Wohnen entschieden. Wie das aussieht, seht ihr rechts auf dem Bild. Mag auf den ersten Blick etwas eng wirken aber man gewöhnt sich an alles. Ist auf jeden Fall schön kuschelig und alles ist in Reichweite.

Nein, natürlich ist es das nicht. Das ist das vollgestellte Arbeitszimmer. Wie erwartet sind wir auch mit dem Wohnzimmer nicht fertig geworden (der komplette Anstrich fehlt noch). Entsprechend haben wir alles, was nicht in den Keller, in die Küche oder ins Schlafzimmer gehört, einfach aus dem 7,5-Tonnen-LKW (über Sixt gemietet) ins Arbeitszimmer gepackt. Da steht es jetzt erst einmal ganz gut würde ich sagen bis wir bereit zum finalen Umräumen sind. Ja, meinen Hauptrechner kann ich dadurch erst einmal nicht aufbauen. Aber ich hatte ja schon erwähnt, dass wir sowieso bis kommenden Dienstag ohne Internetanschluss auskommen müssen. Diesen Eintrag konnte ich auch nur dank Handy und Tethering online bringen. Moderne Technik ist schon echt praktisch muss ich mal wieder feststellen.

Der Umzug

Der Umzug selbst hätte nicht perfekter ablaufen können. Freitags hatten wir uns darauf konzentriert sowohl im Haus als auch in der Wohnung alles soweit fertig zu machen (bisschen Putzen und die Reste in Kartons packen) weshalb wir dann wie gesagt das Wohnzimmer doch nicht mehr gestrichen haben. Samstags ging es dann um 8 Uhr mit sieben Mann los den LKW zu beladen und klar Schiff machen. Am Ende war der LKW voller als ich erwartet hatte (sehr viel mehr hätte nicht mehr reingepasst) aber es die Wohnung plus Keller waren nach nur rund 2 1/2 Stunden komplett leer. Man hat definitiv gemerkt, dass Lysanda und ich in den letzten sechs Wochen schon extrem viele Umzugskartons ins Haus geschafft hatten. So blieben zu 95% nur noch Möbel übrig und davon auch nur wenige zum auseinanderbauen (Bett, Kleiderschrank, ein paar Schubladen aus den Kommoden und Sideboards – sowas halt).

Das Ausladen war dann in rund 1 1/2 Stunden erledigt. Wir haben den LKW rückwärts an das Schlafzimmerfenster gefahren und konnten dann über die Rampe problemlos und ohne große Anstrengungen alles rausschaffen. Das meiste musste ja nur einen Raum weiter getragen werden und nicht erst der Stockwerke runter wie in der Wohnung. Geregnet hat es passenderweise dann auch erst nachdem wir mit allem fertig waren. Wie gesagt: Hätte nicht besser laufen können.

Hier stand mal der Hauptrechner

Hier stand mal der Hauptrechner

Sonntagnachmittag stand dann auch gleich die Übergabe an den Vermieter an. Entsprechend vorher noch ein bisschen geputzt (auch während der Übergabe noch, weil der Zustand der Küche bemängelt wurde) und die Sache hinter mich gebracht. Jetzt muss nur noch die Kaution kommen und das Thema ist bis auf die Nebenkostenabrechnung im Sommer auch endlich komplett vom Tisch. Da fällt mir auch ein großer Stein vom Herzen, sage ich euch. Es war natürlich nicht einmal annähernd so Nervenaufreibend wie mein Wegzug von Eckental. Aber angespannt bin ich bei sowas schon, weil man den Launen des Vermieters natürlich ein Stück weit ausgeliefert ist (siehe Küche noch genauer putzen). Deswegen atme ich erst komplett aus, wenn ich die Kaution auf dem Konto habe.

Die restliche Woche

Bis zum Umzugstag waren wir natürlich auch nicht untätig. Die Elektriker sind wie erwartet montags endlich fertig geworden. Da heißt es jetzt nur noch auf die Rechnung warten bzw. noch ein paar Abdeckungen auf die Schalter und Steckdosen montieren sobald wir in allen Räumen fertig sind. Auch der Fliesenleger hat seine Arbeiten an der Dusche am Freitagabend erfolgreich abgeschlossen und uns seine Rechnung in die Hand gedrückt. 40 Stunden hat er gebraucht. Und auch das Material hat einiges gekostet (Bruchfliesen sind weder billig noch schnell an die Wand geklebt). Dafür ist es jetzt anständig gemacht und sieht, zumindest finde ich das, auch sehr gut aus. Samstags haben wir dann auch gleich noch das Abwasser für die Dusche verlegt (das kann ich mittlerweile!).

Heute Morgen kommt hingegen noch ein letztes Mal der Sanitär, um die Armaturen an Dusche und Badewanne zu befestigen. Anschließend ist das Thema Handwerker bis auf das Begleichen der Rechnungen auch erledigt. Ja, die drei sind jetzt nochmal teuer gewesen (hoher vierstelliger Betrag). Aber zum einen hatten wir tatsächlich mit rund 10.000 Euro Renovierungskosten geplant und zum anderen hat es sich, denke ich, gelohnt und war auch einfach notwendig. Sonst wären wir langfristig garantiert nicht glücklich geworden (und im Falle der Elektrik auch die Versicherung nicht). Und vor allem bei der Elektrik wäre ein späteres Arbeiten noch schwieriger geworden. So konnte er noch fast überall einfach einen Schlitz klopfen, um Kabel zu finden/zu verlegen. Dafür haben wir uns die Umzugsfirma, den Verputzer, den Maler und was weiß ich noch alles gespart. Hat mit Lysanda und mir ganz gut funktioniert (und der tatkräftigen Unterstützung meiner Familie und ein paar Arbeitskollegen hier und da) auch wenn es selbstverständlich nicht 100% perfekt ist.

Komische Sachen

Es fehlt nur noch die Brause

Es fehlt nur noch die Brause

Wobei die Wände im Wohnzimmer definitiv wesentlich besser aussehen als im Schlafzimmer. Wir haben also kräftig dazu gelernt in den sechs Wochen Renovierarbeit. Und auch mit der Farbe im Arbeitszimmer hat es besser geklappt. Wobei das auch komischerweise am Material lag. Die Farbe im Schlafzimmer war wesentlich dünnflüssiger – deswegen mussten wir zweimal ran. Im Arbeitszimmer habe ich hingegen schon beim Streichen gemerkt, dass ich irgendwie mehr auf der Rolle habe. Und siehe da: Ein Anstrich genügte, um den Rotband-Putz zu verstecken.

Das ist insofern komisch, weil es die exakt gleiche Grundfarbe war (Südwest EuroClassic). Die einzigen Unterschiede: Welche Farbpigmente untergemischt wurden (damit aus dem Weiß eben grün oder rosa wird) und von welchem Mitarbeiter. Und da ich davon ausgehe, dass die Farbpigmente keine Auswirkungen auf die Konsistenz der Farbe haben, muss es am Mischen also am Mitarbeiter liegen würde ich sagen. Aber mal schauen. Einen Farbtopf brauchen wir ja noch (Flur). Wobei wir, je nachdem wie unsere Erfahrungen jetzt im Wohnzimmer mit dem Streichputz von Hornbach sind, vielleicht auch im Flur umsteigen werden.

Aber da werden wir uns jetzt tatsächlich erst einmal nicht hetzen lassen und die weitere Sache in Ruhe angehen. Zum einen brauchen wir beide dringend mal eine Pause und zum anderen sollten wir so langsam auch mal wieder auf der Arbeit ein wenig mehr tun (waren jetzt im Januar jede Woche maximal zwei Tage da – und selbst die teilweise nicht komplett). Der Umzug ist erledigt und wir können Schlafen, Essen und haben ab heute auch wieder ein komplett funktionsfähiges Bad. Somit sind die Grundbedürfnisse erst einmal gedeckt. Alles andere kommt dann in den nächsten Wochen nach und nach.

Bis Montag! Dann vermutlich endlich mal wieder mit einem anderen Thema :smile: .

Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #7

Die erste Wand im Wohnzimmer ist verputzt

Die erste Wand im Wohnzimmer ist verputzt

Die letzte Woche hat begonnen. Am Samstag findet der Umzug statt und am Sonntagnachmittag übergebe ich die alte Wohnung zurück an den Vermieter. Und es gibt logischerweise immer noch viel zu tun obwohl wir eindeutig Fortschritte machen. Ich hatte es vermutlich schon einmal erwähnt, dass wir uns schon länger von der Vorstellung verabschiedet haben 100% fertig zu werden bis zum 30. Januar. Daran hat sich nichts geändert, im Gegenteil. Wobei wir natürlich nur von den großen Sachen reden. Kleinigkeiten, die den Umzug nicht verhindern, stellen wir schon die ganze Zeit hinten an.

Den Flur werden wir bis dahin höchstens bis auf den Putz/die Regibsplatten frei gelegt haben. Aber neu Verputzt oder gar gestrichen? Vergesst es. Aber das ist logischerweise nicht für den Einzug hinderlich und kommt entsprechend im Februar. Mehr Sorgen macht uns das Wohnzimmer wo es vermutlich auch darauf hinausläuft, dass zumindest eine Hälfte (der Essbereich) nicht komplett fertig wird (vermutlich werden der Anstrich und die Deckenleisten noch fehlen). Unser Ziel ist es entsprechend aktuell bis Freitag auf alle Wände den Putz zu kriegen, nach dem Austrocknen alles zu grundieren und zumindest den Wohnbereich gestrichen zu bekommen.

Es ist schon ein Stück weit ungerecht, dass der Haftgibs innerhalb von 20 Minuten an der Wand sein muss, sonst hat man nur noch einen harten Klotz im Eimer. Aber dann braucht er mindestens zwei Tage bis er komplett trocken ist. Grundierung/Tiefengrund muss auch erst 24 Stunden einwirken, bevor man weitermachen kann. Und auch die zweite Schicht Farbe kann man frühestens am Nachmittag draufhauen, wenn man frühmorgens gestrichen hat. Das führt natürlich erst einmal nur bedingt zu Zeitverlust, weil wir natürlich an mehreren Räumen parallel arbeiten. Aber ein wenig nervig ist es in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit schon :smile: .

Erledigt

Die Anfänge des Korkbodens

Die Anfänge des Korkbodens

Aber man soll ja nicht immer so negativ denken. Es ging auch in der vergangenen Woche gut voran mit Lysanda und mir. Zum Beispiel wird die Wohnung immer leerer und dafür stapeln sich im Hauskeller die Umzugkartons mittlerweile gefühlt bis zur Decke (bin echt froh, dass wir den riesigen Keller haben!). Ich fahre logischerweise nicht mit einem leeren Auto zum Haus. Vor allem der Kleinkram muss ja nicht zwingend am Umzugstag erst erledigt werden – geht dann auch schneller. Außerdem ist das Schlafzimmer mit Ausnahme der Boden- und Deckenleisten und dem Verschlag für die Heizungsrohre tatsächlich soweit fertig. Sprich die Wände sind verputzt und gestrichen, der Kork an die Decke geklebt und der Korkboden verlegt.

Ich kann an dieser Stelle übrigens Klebekork quasi uneingeschränkt empfehlen. Ja, das Einstreichen der Fläche sowie der Platten dauert und der Kleber braucht seine Zeit zum Eintrocknen (laut Verpackung 30-45 Minuten – je nach Dicke aber auch mal 1-2 Stunden). Aber das ist eine vergleichweise leichte Arbeit und anschließend geht der Rest extrem fix. Vom Grundprinzip wie Laminat aber da ihr mit einem Cuttermesser zuschneiden könnt und das Zeug nicht in irgendwelche Fugen einschlagen müsst (nur zum Abschluss etwas festklopfen), geht selbst das Anbringen der Lampen ratzfatz (ja, einfach Durchbohren geht auch).

Da haben wir für den Korkboden bislang definitiv etwas länger gebraucht. Letzteres ging aber, nachdem wir genug Abstandskeile gekauft hatten, auch sehr gut und zügig von der Hand. Nur die üblichen Problemstellen (Türrahmen, unter der Heizung, etc.) sind nervig. Vor allem unter der Heizung, weil man nicht gescheit Platz hat, um genug Kraft zu entwickeln mit dem Hammer die Dielen reinzujagen. Da kann Lysanda mit ihrem zarten Elfen-Skelett ganz froh sein mich zu haben.

Im Arbeitszimmer steht hingegen nur noch das Streichen an (wie angekündigt ein etwas helleres Türkis) aber da wir den Bereich derzeit als Lagerplatz nutzen (war bislang das Wohnzimmer), muss das vermutlich noch bis Mitte/Ende der Woche warten. Im Wohnzimmer sind hingegen alle Eckleisten gesetzt und auch schon ein Teil der Wände verputzt (zum Verfassungszeitpunkt zwei Stück aber, wenn ihr diese Zeilen lest sind wir schon weiter).

Status der anderen

Der Sanitär bei der Kernbohrung

Der Sanitär bei der Kernbohrung

Und die Handwerker? Nun die Elektriker sind heute tatsächlich das letzte Mal im Haus. Waren dann insgesamt neun Tage da (wobei sie freitags nur sechs Stunden gearbeitet haben und heute garantiert auch nur noch maximal den halben Tag brauchen werden). Dafür ist die Hütte jetzt nicht nur in Sachen Elektrik halbwegs auf Vordermann (und nach unseren Wünschen ausgestattet), es sieht im Keller jetzt auch extrem aufgeräumter aus dank der vielen neuen Kabelkanäle (und gleichzeitig wesentlich weniger Kabeln). Erleichtert uns logischerweise in Zukunft ebenfalls das Arbeiten (Stichwort Netzwerkkabel). Der Sanitär hat hingegen letzte Woche die Kernbohrung für den Abfluss der Dusche getätigt. Hat etwas länger gedauert das Ganze, weil vergleichsweise viel Eisen drin war auf dem Stück. Aber nun kann der Fliesenleger im Laufe der Woche endlich das Duschelement setzen und alles komplett verfließen (wir haben uns für Bruch entschieden – aber dazu das nächste Mal mehr). Anschließend muss der Sanitär nur noch einmal kommen und die Armaturen überall setzten (Dusche, Badewanne und Waschbecken), dann ist auch das Bad auf gutem Weg fertig zu sein (Deckenleisten, noch ein paar Armaturen wie Klopapierhalter und alle Griffe an den Schränken auswechseln).

Der Sanitär hat aber nicht nur die Kernbohrung erledigt, sondern auch den Wasseranschluss wie erwähnt komplett neu gemacht. Sieht jetzt nicht nur schicker und moderner aus (der Filter ist ein absolutes Hightech-Monster). Es nimmt nun auch alles weniger Platz weg und es gibt mehr “Bums” auf den Leitungen, Zwar konnte er nicht alle Rohre auswechseln (das kostet dann doch zu viel). Aber schon die Auswechslung der ersten rund zwei Meter von 18 auf 26mm Rohrdurchmesser hat den Druck im Haus gut ansteigen lassen. Sehr schön! Hier fehlt jetzt nur noch die Verbindung zum Außenhahn. Aber das Loch ist schon gebohrt, er muss also nur noch alles anbringen und das sollte diese Woche zusammen mit den Armaturen passieren.

Epilog

Der einzige Handwerker, auf den wir uns nicht verlassen können, ist der von meinem Arbeitgeber. Da meldet man schon vier Wochen vorher den Umzug für Ende Januar an und dann kriegt man trotzdem erst eine Woche später einen Termin. Ja, ich bin dann von 30. Januar bis 9. Februar ohne Internet. Immerhin kriege ich für die Zeit die Gebühren erstattet. Echt doof. Und ja: Natürlich stehen auch im Haus 100Mbit/s zur Verfügung (bzw. annähernd). Darauf habe ich selbstverständlich geachtet :smile: .

So viel aber nun zum aktuellen Stand. Ich muss noch frühstücken und dann geht es wieder ab auf die Baustelle. Ihr glaubt gar nicht wie froh ich sein werde, wenn der Umzug rum ist. Auch wenn dann noch nicht alles erledigt ist: Das Schlimmste ist dann vorüber. Bis Montag!

“Es gibt immer was zu tun” ist einer der vielen Slogans der Baumarktkette Hornbach und wo sie Recht haben, haben sie Recht. Doch auch wenn einem die Baumärkte immer versuchen einzutrichtern, dass es toll ist etwas selbst zu machen und, dass man stolz drauf sein soll: Nicht jeder ist der begabteste Handwerker. Ja, auch in Zeiten des Internets! Ich weiß, völlig unverständlich angesichts von gefühlt Millionen Do-It-Yourself-Seiten und -Videos. Nein, der klassische Meisterhandwerker ist noch lange nicht ausgestorben und ist für viele weiterhin ihr Geld wert. Wie sieht es bei euch aus? Würdet ihr einen Handwerker rufen oder es lieber selbst machen? Und in welchem Fall wäre es anders (ich gehe zum Beispiel davon aus, dass keiner von euch jemanden rufen würde zum Zusammenbau des eigenen Rechners)?

Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #6

Ja, schon wieder so ein Eintrag. Aber angesichts von langen Tagen auf der regulären Arbeit und anschließendem Weiterarbeiten auf unserer Großbaustelle ist nun einmal aktuell überhaupt keine Zeit zum Zocken. Okay, stimmt nicht ganz: The Ramen Sensei, der aktuell neue iOS-Titel von Kairosoft, hole ich schon hin und wieder raus. Aber der Hauptrechner war und ist bislang dieses Jahr die meiste Zeit einfach aus. Und wenn er an ist, dann höchstens zur Internetrecherche wegen baulichen Dingen und, wie jetzt, zum Eintrag schreiben. Hat natürlich auch Vorteile: Der Stromverbrauch ist niedriger. Aber gut, kommen wir zum aktuellen Statusbericht von der Casa Sicarius:

Ein Haus voller Handwerker

Ja, dieses uralte Ding war tatsächlich noch in Betrieb.

Ja, dieses uralte Ding war tatsächlich noch in Betrieb.

Diese Woche war richtig was los im Haus. Nicht nur weil wir natürlich jeden Tag drüben waren und fleißig was geschafft haben. Nein, auch der dritte Handwerker hat endlich losgelegt: der Elektriker. Drei ganze Tage haben sie nun schon gewuselt und haben noch mindestens zwei weitere vor sich, bevor das Haus in einem halbwegs guten Zustand ist. Bislang ging es vor allem um die Vorbereitung. Sprich überhaupt erst einmal Herausfinden wo die Dutzenden von Kabeln überhaupt hingehen, wie die Räume verkabelt sind und im Keller schon einmal neu anfangen unnötige Kabel rauszuziehen und neuen Kram zu verlegen. Heute wird das Haus dann den ganzen Tag ohne Strom sein während sie den Stromkasten versetzen und komplett neu anschließen.

Dabei sind so einige tolle Sachen zu Tage gefördert worden: Kabel, die einfach abgeschnitten und immer noch unter Strom im Putz lagen; viele Fälle in denen das braune Kabel für die Erdung verwendet wurde; eine Steckdose, die mit zu wenig Adern angeschlossen war (und deswegen nun tot ist); ein Heizungsnotschalter, der einfach so irgendwo frei an der Decke hing; ein einfach abgeschnittenes Hauptzuführungskabel; eine abgeschnittene Erdung (einen Potentialausgleich gibt es im Haus aktuell aber auch nicht – wird diese Woche aber gesetzt logischerweise); viele Freiluft verlegte Kabel, die kreuz und quer in der Gegend rumhängen und so weiter und so fort. Wie gesagt: der Elektriker war alleine mit dem Prüfen der Kabel und dem “Sich eine Orientierung verschaffen” einige Zeit beschäftigt.

War entsprechend auch ganz gut, dass wir zum einen in allen Räumen die Tapete entfernt haben und zum anderen dann mit dem Verputzen doch noch nicht so weit waren. So konnte er hier und da dann doch noch einfach einen Schlitz klopfen. Zum einen, um zu schauen was Sache ist und zum anderen, um unsere Sonderwünsche zu erfüllen. Mir lag beispielsweise aus naheliegenden Gründen schwer am Herzen, dass das Arbeitszimmer einen eigenen Stromkreis hat. Wäre nicht das erste Mal, dass mein Monster-PC die Sicherung raushaut.

Gas-Wasser-Scheiße

Die Dusche nimmt Form an

Die Dusche nimmt Form an.

Aber nicht nur der Elektriker hat fleißig geschafft, auch der Fliesenleger war so einige Stunden aktiv und hat in der Dusche weitergemacht. Musste ja, nachdem der Pfusch des Vorbesitzers entfernt wurde, wieder komplett neu aufgebaut werden mit verdichtenden Bauplatten (natürlich von wedi) an den Wänden. Hier ist der nächste Schritt die Kernbohrung in den Keller für den Abfluss. Die bisherigen Löcher (alter Abfluss und alte Entlüftung) haben wir am Samstag mit Blitzzement (von Quick-Mix) erfolgreich zugemacht. Hatten alle Beteiligten ein wenig Angst, dass ansonsten die Decke einbricht, wenn nun noch ein drittes Loch (160mm) genau in die Mitte von den zwei anderen reinkommt. Ging auch erstaunlich gut mit dem Zement. Brett drunter gehalten, erstes Kilo Material ins Loch rein, 2-3 Minuten gewartet und schon war das Material soweit stabil, dass wir kein Brett mehr brauchten, um es oben fertig aufzufüllen.

Nun heißt es warten bis am Mittwoch der Sanitär wiederkommt und nicht nur besagte Kernbohrung durchführt, sondern auch unten im Heizungsraum die komplette Wasserzuführung erneuert. Hatte ja schon erwähnt, dass der Filter komplett dicht ist, die Druckanzeige falsch sitzt und die Rohre sowieso viel zu klein sind, um anständig das ganze Haus zu versorgen. Außerdem bringt er neue Armaturen (alle von Hansgrohe – soll ja auch einige Zeit halten) für die Badewanne und das Waschbecken mit. Baumarkt mag ja hier und da durchaus Qualität haben. Aber was der Vorbesitzer da alles vom TOOM-Baumarkt angeschleppt hat, taugt absolut gar nichts. Da werden wir auch nach dem Einzug mittelfristig im Bad noch weiter unseren Spaß haben (das Waschbecken hat quasi gar kein Gefälle hin zum Abfluss…).

Nicht Untätig

Das Schlafzimmer nach dem ersten Anstrich

Das zukünftige Schlafzimmer nach dem ersten Anstrich.

Aber nicht nur Handwerker haben wie erwähnt bei uns im Haus was geschafft. Auch wir sind mit großen Schritten vorangekommen. Nicht nur ist das Schlafzimmer fertig verputzt, es ist auch schon komplett gestrichen und wenn alles klappt hängt sogar der Kork bereits an der Decke, wenn ihr diese Zeilen lest. Wir mussten zwar ein zweites Mal drüber streichen, weil die Farbe den Putz bei ersten Mal nicht ganz so gut abgedeckt hat. Aber das war okay und geht vergleichsweise fix. Wir hatten zwar geplant uns am Wochenende komplett mit dem Kork zu beschäftigen (Decke wie Boden) aber dafür haben wir immerhin nun die Küche schon gestrichen. Also definitiv kein Stillstand.
Im Arbeitszimmer sind hingegen alle Wände verputzt. Jetzt nur noch einmal Grundieren und es kann auch hier die Farbe an die Wand. Mehr ist hier, abseits von Leisten an Decke und Boden, dann auch nicht zu tun. Bleibt das Wohnzimmer (Grundieren, Verputzen und Streichen) und der Flur (Tapeten fertig runter, grundieren, verputzen und streichen), für die wir dann vermutlich noch so 1 1/2 Wochen Zeit haben. Wobei der Flur, wenn es hart auf hart kommen sollte, erst nach dem Umzug fertig renoviert werden würde. Da stehen ja nicht so viele Möbel. Entsprechend wäre das kein Problem ihn dann erst zu verputzen und zu streichen. Aber schauen wir mal. Ich hoffe natürlich immer noch auf das Beste :smile: .

Jetzt stellt ihr euch sicherlich noch die Frage, für welche Farben wir uns überhaupt entschieden haben. Nun, sicher ist derzeit nur das Schlafzimmer (da ist wie gesagt die Farbe schon an der Wand) sowie eine Hälfte des Wohnzimmers (dafür steht der Farbeimer schon im Flur). Aber wir haben uns natürlich schon ausführlich Gedanken gemacht. Entsprechend wird sich nur der genaue Farbton noch etwas ändern. Grob wird die Hütte am Ende so aussehen: Schlafzimmer, Küche und vermutlich Abstellkammer (weil wir noch genug Restfarbe haben dürften) sind Lachsfarben (siehe Bild), das Arbeitszimmer bekommt vermutlich einen türkisenen Anstrich, der Flur wird in einem etwas helleren Rot gestrichen und das Wohnzimmer wird die eine Hälfte dunkleres Violett, die andere Violettgrau (also etwas helleres Violett). Aber ich werde ich euch garantiert beizeiten mit Fotos quälen.

Bis Montag!

Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #5

Hier war mal eine Dusche (und kommt auch wieder eine hin)

Hier war mal eine Dusche

Es geht voran im Hause Sicarius. Muss es auch, schließlich steht in drei Wochen der Umzug an (dürften auch schon mindestens 35 gefüllte Umzugskartons im neuen Keller stehen – ja, alle Filme, Spiele und Bücher sind schon ausgewandert). Zwar sieht es immer noch aus wie auf einer Baustelle in allen Räumen der Hauptetage (es handelt sich um einen voll unterkellerten Bungalow mit teilausgebautem Dachboden), aber es ist zumindest sauberer geworden nachdem das ganze Styropor und die vielen Tapeten endlich aus dem Haus sind.

Sauber ist aktuell auch ganz wichtig, da wir nun dabei sind die ersten zwei Räume zu verputzen. Da ist es schlecht, wenn alles noch verdreckt ist und besagter Dreck an die Wände kommt. Wir wollen zwar etwas Struktur an den Wänden haben aber gezielt und nicht so, wie der Wind buchstäblich gerade weht :smile: . Die berühmte Dusche ist mittlerweile auch einer Baustelle gewichen und erwartet den nächsten Besuch des Sanitär-Handwerkers bevor der Fliesenleger weitermachen kann. Zuvor wollen allerdings noch ein paar Fliesen für Wand (irgendwas was farblich zum Rest passt) und Boden (so rutschfeste Mosaik-Platten) ausgesucht werden. Und diese Woche hat sich der Elektriker angekündigt, um endlich dieses Chaos im Keller auszuräumen.

Überall Scheiße!

Chaos im Keller ist auch ein gutes Stichwort. Mal abgesehen davon, dass der Gas-Wasser-Scheiße-Kollege auch noch die Hauptwasserzuführung zum Haus umbauen muss (die Druckanzeige ist VOR dem Filter, der Filter ist komplett dicht, die Rohre viel zu klein und der Wasserhahn außen hat keine Verbindung zu irgendwas), war vergangenen Mittwoch auch noch das Abwassersystem ein großes Thema. Da sind wir buchstäblich in der Scheiße rumgelaufen. Negatives Gefälle und Sackstellen noch und nöcher und das halbe Rohr schon dicht mit Urinstein. Hab’ ich schon erwähnt, dass ich nicht so wirklich verstehe, was der Vorbesitzer da so veranstaltet hat?

Zugegeben: In dem Raum ist nicht ganz so viel Platz zum Hantieren (es steht der Öltank drin) aber es muss doch auch ihm klar gewesen sein, dass er sich damit langfristig keinen Gefallen tut, wenn das Gefälle nicht zumindest halbwegs stimmt. Naja, wir haben das Beste draus gemacht. Sprich das negative Gefälle mindestens in ein Nullgefälle geändert, dafür die Strecken gekürzt, Spülzugänge eingebaut (T-Stücke mit Drehverschluss) und natürlich die Rohre so gut gesäubert wie möglich. War ein Arsch voll Arbeit aber nun kann man es erst einmal lassen und der Handwerker den Abfluss für die Dusche installieren.

Wie kann man so bauen?!

Der (damals noch leere) Öltank; darüber eins der Abwasserrohre

Wofür der Vorbesitzer allerdings nichts kann ist die Situation, wie es mit Wasser und Abwasser außerhalb des Hauses weitergeht. Da sind die ursprünglichen Erbauer wohl dran schuld. Und zwar war das Grundstück wohl früher mal größer und wurde geteilt. Das Ergebnis: Statt auf die Straße direkt vor dem Haus, verlaufen die Leitungen durch den Garten der beiden Grundstücke (also unser Haus und das dahinter) bis auf die andere Straße. Soweit erst einmal nicht schlimm, auch wenn ärgerlich ist die Wasseruhr nicht im Haus zu haben und zum Abstellen immer jemand anderes belästigen zu müssen. Nein, das Problem ist die Tatsache, dass zumindest das Abwasser anscheinend mit Minderdeckung (<20cm) verlegt ist. Das ist immer gut. Und nein, die Stadtwerke machen da nichts. Anders als bei Strom und Telefon ist der Eigentümer für die Rohre auf seinem Grundstück selbst verantwortlich.

Gemeinde ist aber auch ein gutes Stichwort. Bis wir überhaupt rausgefunden hatten wo unser Wasserzähler ist habe ich mich schon gefühlt wie Buchbinder Wanninger. Die Stadtwerke verweisen auf das Energieunternehmen. Das Energieunternehmen ist für Wasser in dem Ort gar nicht zuständig und verweist wieder zurück an die Stadtwerke. Die Stadtwerke verweisen nun an die Wasserwerke. Die Wasserwerke wissen auch von nichts und verweisen erneut zurück an die Stadtwerke. Die Stadtwerke finden endlich zumindest den ungefähren Zählerstandort (im besagten Nachbarhaus). Immerhin wusste der Nachbar sofort was wir wollten, als wir dann abends mal bei ihm geklingelt haben.

Mittelfristig will ich definitiv zusehen den Mist umzubauen. Nicht nur wegen der Gefahr durch Frost (auch wenn das Wasser tief genug liegt und nur das Abwasser so niedrig). Es ist auch immer so eine Sache mit den Nachbarn. Heute versteht man sich noch mit ihnen, morgen wohnt entweder ein anderer dort oder es war was und dann hat man den Salat. Immerhin: Laut Planungsbüro der Stadtwerke müsste zumindest schon ein Abwasseranschluss inklusive Revisionsschacht von der eigentlichen Straße ins Haus sein. Warum er nicht genutzt wird? Keinen Schimmer.

Learning by doing

Aber Wasser und Strom sind jetzt eh erst einmal in den Händen der Handwerker. Wir beschäftigen uns wie gesagt stattdessen mit unseren Wänden. Haben wir beide auch vorher noch nie so richtig gemacht. Aber im Baumarkt doofe Fragen stellen sowie ausführlich im Internet recherchieren können wir. Entsprechend haben wir es auch geschafft die ersten drei Wände irgendwie halbwegs plan inklusive Struktur schon zu verputzen. Bei Koordination der Arbeit sowie der Menge an Material sind wir noch etwas am Tüfteln (also wie viel Knauf Rotband muss angemischt werden für eine Wand) aber das wird schon. Haben ja noch mindestens neun weitere Wände vor uns.
Aber lasst uns doch mal konkret werden. Was haben wir im Schlafzimmer bislang gemacht und was steht uns da noch bevor bis zum fertigen Werk?

Eine Wand mit frischem Putz

Eine Wand mit frischem Putz

Nun, angefangen hat es logischerweise damit die Tapete von den Wänden zu entfernen. Ging auch ganz gut dank Tapetenlöser (08/15 aus dem Baumarkt) bzw. auf den Styroporplatten an den Außenwänden hat sie sowieso nie richtig gehalten. Anschließend habe ich besagte Styroporplatten von den Wänden entfernt. Auch kein großes Problem. Der Kleber ist zwar über die ganze Wand verteilt aber einmal mit der Spachtel hinten rein und schon fällt einem das Styorpor entgegen – der Kleber jedoch nicht. Anfangs haben wir zwar tatsächlich versucht auch den Kleber zu entfernen und im Schlafzimmer ist auch der größte Teil weg (war eine ganz schöne Schufterei weil es nur mit der Spachtel geht). Aber für alle anderen Außenwände haben wir entschieden einfach nur über den Kleber eine Schicht Putz zum Ausgleichen drüber zu packen. Sonst bin ich noch in 20 Jahren beschäftigt so bombenfest wie der an der Wand klebt.

Stuff to do

Nächster Schritt war/ist die Wand abzuschleifen (am besten mit einem Bandschleifer – wir haben allerdings auch keinen), Tiefengrund drauf zu packen (auch wieder irgendein billiger aus dem Baumarkt) und dann die großen Löcher mit Spachtel (Moltofill ist zu empfehlen, Knauf Rotband geht bei Fläche aber auch) zu schließen. Waren nicht gerade wenige, da ich sehr viel Gewalt anwenden musste, um den Dreckskleber irgendwie runter zu bekommen. Aber nun sind die Wände bereit für den Putz (wie gesagt Knauf Rotband Haftgibs – kostet ein wenig mehr, taugt aber extrem) und genau das machen wir wie jetzt schon mehrfach erwähnt gerade. Vorher natürlich alles abkleben (Folie auslegen auf dem Boden, Steckdosen/Schalter zukleben, Türrahmen und Fensterrahmen etc.).

Sobald der Putz dann trocken ist nochmal mit dem Schleifklotz die groben Überstände runtermachen und erneut Tiefengrund auf die Wand, damit der Putz die Farbe nicht aufsaugt (Rotband steht total auf Flüssigkeit). Letzter Schritt für die Wände: Streichen mit EuroClassic-Farbe von Südwest (soll sehr deckend sein) in einem hellen Orange. Sobald die Farbe dann trocken ist, kleben wir Korkplatten an die Decke (derzeit Regibs-Platten mit schlechter geklebter Raufasertapete) und verlegen auf dem Boden Kork (funktioniert ähnlich wie Laminat – aktuell war da ein Linoleumboden halbherzig auf Fliesen verlegt). Der Kork stammt übrigens in beiden Fällen von Wicanders. Dürfte am Ende dann ein sehr gemütliches und ruhiges Schlafzimmer ergeben.

Aber so weit sind wir noch nicht. Tiefengrund (24 Stunden), Putz (2-3 Tage) und dann natürlich auch die Farbe (24 Stunden) wollen trocknen. Entsprechend arbeiten wir jetzt in zwei Zimmern gleichzeitig (Schlafzimmer und Arbeitszimmer), um jeweils immer weiter machen zu können. Und damit wisst ihr wieder den aktuellen Stand. Mal schauen wo wir kommenden Montag sind. Ich halte euch auf dem Laufenden! Habe sowieso aktuell keine anderen Thema :smile: .

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