Der hochgehypte PlayStation-4-Blockbuster The Order: 1886 ist wohl nur 5-8 Stunden lang, je nachdem wie gründlich ihr durch das Spiel geht. Das führte schon im Vorfeld zum Aufflammen der alten Diskussion nach dem Wert eines Spiels. Sind 60 Euro (ein Preis, der übrigens schon seit einer halben Ewigkeit absolut stabil ist!) gerechtfertigt für solch ein kurzes Spielerlebnis fragt sich der lautstarke Teil des Internets und sagt: Nein!

Doch ist das nicht zu einfach gedacht? Welche Folgen hätte es, wenn Entwickler nun versuchen würden wieder die Spielzeit zu erhöhen? Ist es nicht sinnvoller zu schauen was ich in der Zeit erlebe und daraufhin zu urteilen, ob es das Geld wert ist?

Die aktuelle Konsolengeneration zeichnet sich aktuell weniger durch ihre fantastischen Blockbuster aus, sondern mehr durch die Tatsache, dass gefühlt die halbe Bibliothek aus Remakes/Enhanced Ports besteht (wobei es damals bei PS3/Xbox 360 nicht viel anders war). Darunter Titel wie The Last of Us oder Grand Theft Auto V, deren Originalversion noch gar nicht so viele Monate auf dem Buckel hat. Oder Sachen wie The Legend of Zelda: Majoras Mask 3D und Resident Evil HD Remaster, die sich sogar besser verkaufen als so manch aktuelle Blockbuster. Von ihrer Originalversion gar nicht erst zu reden.

Aber ist das wirklich eine gute Sache? Zwar ist der Bedarf offensichtlich da, wie die Verkaufszahlen zeigen. Doch nutzen die Publisher hier nicht einfach nur die rosa-rote Nostalgiebrille der Fans aus, oder haben Remakes tatsächlich eine Daseinsberechtigung indem sie beispielsweise dafür sorgen Klassiker auch Spielern zugänglich zu machen, die damals nicht dabei waren? Wie seht ihr das?

Die erfolgreichsten Unterhaltungsmedien (Bücher, Filme/Serien und Videospiele) haben eines gemeinsam: Sie erzählen anhand mehr oder weniger vorgegebenen Charakteren eine Geschichte und bauen um sie herum eine Welt auf, in die sie uns hineinziehen wollen – egal ob für 90 Minuten oder 100 Stunden. Wie diese Welt aussieht und wie ihre internen Regeln funktionieren wird dabei von jedem einzelnen Produkt dargelegt und ausgeschmückt. Da ist es völlig egal ob es der Krimi ist, der im Paris der 30iger spielt oder die britische Mittelalterkomödie (ja, ich spiele selbstverständlich auf Monty Python an). Der Unterschied ist nur, wie viel der jeweilige Autor noch auf bestimmte, eher alltägliche Details eingehen muss und wie viel er voraussetzen kann. Entsprechend bestimmt nicht nur die Art der Geschichte das Genre, sondern auch die Welt, in der sie bestimmt. Aber nicht jeder mag bekanntlich jedes Setting.

Deshalb heute die simple Frage an euch: Wo seid ihr am liebsten unterwegs? Dark Fantasy, Urban Fantasy, Hard Science Fiction, Cyberpunk, Superhuman, Dieselpunk, “Moderne” (gibt dafür anscheinend keinen genaueren Begriff), Steampunk, Magic Realism, Alternate History, Western oder was es sonst noch so an Millionen von Welten gibt (allein für den Begriff “Fantasy” gibt es 32 Unterkategorien!)?

Ein großer Vorteil und ein wichtiger Punkt für den weiter anhaltenden Erfolgs des PCs gegenüber den Konsolen ist das Thema “Modifikationen”. Während Sony, Microsoft und Co. dank ihrer proprietären Hardware erfolgreich auch nur den Versuch einen Titel zu modifizieren im Keim ersticken, schaffen es auf dem PC nur relativ wenige Publisher/Entwickler ihr “Baby” vor der Armada aus Nacktpatches zu schützen. Im Gegenteil begrüßen viele die Mod-Community mit offenen Armen, denn sie haben gemerkt, dass sich dank Mods ein Titel noch lange oben halten kann oder gar frischen Wind reinbringt. DayZ für die Militärsimulation ArmA II ist wohl das bekannteste Beispiel aus den letzten Jahren. Bohemia Interactive hat dank des Mods in kürzester Zeit mehr Kopien verkauft als in den Jahren zuvor zusammen. Von Counter-Strike brauchen wir erst gar nicht anfangen zu reden. Wobei Mods natürlich verschiedene Arten und Formen annehmen können. Vom simplen Nacktpatch über grafische Verbesserungen bis hin zur sogenannten Total Conversion (es wird ein komplett neues Spiel draus) reicht die Bandbreite.

Entsprechend die Fragen an euch: Nutzt ihr Mods (egal wie groß oder klein)? Gibt es Spiele, die euch gar keinen Spaß machen würden ohne? Findet ihr gut, was die Community produziert? Oder haltet ihr Mods für absolute Zeitverschwendung?

Egal ob es Filme, Serien, Spiele oder Bücher sind – überall wo eine Geschichte erzählt wird, besteht die Gefahr, dass man vorher schon erfährt was eigentlich passiert. War es früher das Gespräch von Kollegen im Büro oder Mitschülern auf dem Pausenhof, die einem verraten haben, dass Darth Vader Lukes Vater ist. Helfen heute die sozialen Medien noch schnell und noch geballter mit Details zu Dingen bombardiert zu werden, die ihr erst noch konsumieren wollt. Schlimmer noch: Speziell im Bereich der Filme gehen mittlerweile immer mehr Studios her und packen wichtige Details der Geschichte (teilweise sogar die Twists) in ihre Trailer. So ist man quasi gar nicht mehr sicher vor dem gefürchteten Spoiler.

Wie seht ihr das? Vermiesen euch Spoiler das Leben oder zumindest den Genuss eines Werks? Ist es euch egal, wenn ihr vorher schon wisst, dass Bruce Willis ein Geist ist? Oder gehört ihr gar zu der Gruppe von Leuten, für die zu wissen was passieren wird, das Erlebnis sogar noch besser macht?

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