Letzte Woche Mittwoch habe ich seit sehr, sehr langer Zeit mal wieder an einer Presseveranstaltung teilgenommen. Nein, ich darf euch darüber noch nichts erzählen. Das Spiel wird erst zur gamescom am 20. August offiziell vorgestellt. Aber dann gibt es tatsächlich einen neuen “offiziellen” Text von mir zu lesen. Allerdings nur auf Englisch, denn ich war unter der Flagge von Co-Optimus unterwegs. Ja, ich helfe immer noch auf dieser amerikanischen Seite rund um Co-Op-Spiele aus und pflege die Datenbank.
Tatsächlich mache ich das mittlerweile seit fünf Jahren. Damit sogar schon länger als ich bei GamersGlobal mit dabei war (ja, die gibt es auch noch). Zugegebenermaßen ist mein Arbeitspensum dort nicht ansatzweise so hoch wie damals unter den Fittichen von Jörg Langer. Was logischerweise beabsichtigt ist. Da hätte mich Lysanda sonst schon längst gelyncht . Bei Co-Optimus kümmere mich wie geschrieben ja “nur” um die Datenbank und schreibe zusätzlich einen (kleinen) monatlichen Rückblick. Aber: In den fünf Jahren habe ich immerhin schon über 11.000 neue Einträge (=jeder Release eines Spiels auf einer Plattform ist ein Datenbankeintrag) gemacht. Das sind durchschnittlich fast 200 pro Monat. Vor allem am Anfang war die Schlagzahl sehr hoch, weil so extrem viel fehlte. Und im Vergleich zu damals ist die Datenbank nun fast dreimal so groß. Der ganze Pflegeaufwand von bereits existierenden Einträgen ist da noch nicht mitgerechnet. Also, wenn ihr mal wieder auf der Suche nach einem kooperativen Multiplayer-Spiel seid: Schaut unbedingt vorbei! Ich gebe zwar keine Garantie auf die Richtigkeit der Informationen – da bin ich zu oft abhängig von den Selbstangaben der Entwickler -, gebe mir jedoch alle Mühe.
Doch zurück zum Presseevent: Normalerweise sind die, zu denen Co-Optimus eingeladen wird, in und zu den Zeiten der amerikanischen Staaten. Dieses Mal ging es jedoch um das neuste Werk eines französischen Studios. Entsprechend lag es perfekt für mich nach Feierabend. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich es noch hinbekomme eine “richtige” Vorschau zu verfassen. Vom Ergebnis könnt ihr euch dann am 20.08. selbst überzeugen. Nur so viel als Spoiler: Das Spiel hat einen kooperativen Modus. Ich weiß, total überraschend .
Du hast immer noch einen Knall!
Bleiben wir doch am besten beim Thema Spiele. Was zocke ich denn eigentlich aktuell so?
Nun, das neuste Update hat mir zwar stark die Motivation genommen, aber noch starten Lysanda und ich täglich Puella Magi Madoka Magica Magia Exedra. Ja, es ist mittlerweile sogar auf Steam verfügbar. Das letzte große Update hat deshalb meine Motivation gedämpft, weil die Entwickler einen massiven Grind eingebaut haben. Ihr könnt eure Mädels neben den bereits vorhandenen Möglichkeiten (Charakterlevel, Magiclevel, Geschichtenlevel, Skilllevel) nämlich jetzt auch noch mit Kristallen ausstatten. Diese Kristalle bekommt ihr durch spezielle Upgrade-Kämpfe. Im Gegensatz zu den anderen Upgrade-Kämpfen könnt ihr diese aber nicht überspringen, wenn ihr sie einmal geschafft habt. Ihr müsst sie jedes Mal wieder von Anfang bis Ende “spielen”. Und dann ist selbstverständlich die Wahrscheinlichkeit einen guten Kristall zu bekommen (EX ist die höchste und begehrteste Stufe) unterirdisch niedrig. Ich habe noch keinen einzigen erhalten. Lysanda mittlerweile schon ein halbes Dutzend – aber die farmt viel mehr als ich. Ach und dann könnt ihr noch Zusatzattribute auswürfeln für die Kristalle. Ja, es ist so nervig wie es sich liest. Entsprechend habe ich auf diesen Grind echt überhaupt keinen Bock. Das macht alles – nur keinen Spaß. Die Visual-Novel-Geschichten habe ich allerdings bislang ebenfalls noch nicht alle gelesen. Ist schließlich ganz schön viel Holz, selbst wenn man zügig liest und klickt. Insofern konsumiere ich nicht einmal die Inhalte, die mich tatsächlich interessieren…
Der zweite Titel, den ich weiterhin täglich auf meinem Smartphone starte, ist Magic the Gathering: Puzzle Quest. Ja, das spiele ich bald schon ein volles Jahrzehnt. In der Zeit habe ich sogar hin und wieder Geld dafür ausgegeben. Am meisten, als ich in eine der Top-Gilden des Spiels eingeladen wurde. Da brauchte es logischerweise gute Karten, um mithalten zu können. Und ja, ich habe dort tatsächlich vorne mitgemischt *klopftsichaufdieSchulter*. Waren extrem traurig als ich gegangen bin. Da ich jedoch gemerkt habe wie viel Zeit (vor allem am Wochenende) und Geld mir das Spiel stiehlt, habe ich mal wieder die Reißleine gezogen. Seitdem zocke ich es einfach nur noch so. Mittlerweile wieder etwas mehr seit sie tägliche Quests eingeführt haben. Aber das ist ehrlich gesagt mehr aus FOMO als tatsächlicher Begeisterung. Keine Ahnung wie Papier-Magic-Spieler es ertragen, dass gefühlt alle vier Wochen ein neues Set rauskommt. Das ist schon im Spiel extrem nervig und demotivierend. Dadurch, dass ich dranbleibe, ist meine Sammlung zwar ansehnlich aber oft genug auf die Fresse bekomme ich trotzdem. Was besonders weh tut, wenn es einer der letzten Kämpfe in einem Event ist, in dem es ansonsten bislang einwandfrei lief. Aber so ist das halt, wenn ein Spiel gefühlt nur noch von Walen (=Spieler, die viel Geld ausgeben) am Leben gehalten wird. Zumindest würde ich neuen Spielern den Titel nicht mehr empfehlen.
Du hast einen Knall!
Apropos keinen Spaß haben und trotzdem einen Haufen Zeit darin versenken: Nach über 130 Spielstunden habe ich letzte Woche endlich mal Diablo IV* deinstalliert nachdem ich den letzten Dungeon erledigt hatte. Ja, ihr dürft zurecht fragen, warum ich nach diesem Eintrag überhaupt noch so viel Zeit darin versenkt habe. Die Antwort fällt wie immer bei mir aus: Weil ich so massiv einen an der Waffel habe, dass ich eigentlich in die Klapse müsste . Die “rationale” Ausrede: Es war halt ganz praktisch so als “stupide Klickerei, die ich einfach mal zwischendurch ohne Ton für fünf Minuten anmachen konnte”. Und ich hatte ja noch Inhalte vor mir wie z.B. das 1. Addon, Vessel of Hatred, haufenweise Nebenquests und Dungeons sowie selbstverständlich meinen Charakter weiter aufleveln und mit besseren Gegenständen ausstatten. Und die Entwickler sind auch sonst ganz gut darin einen mit eigentlich sinnlosem Kram (anspruchslose Weltenbosse, Legionenevents, die ganze Höllenflutsache) abzulenken. Aber den Spielspaß habe ich in den vielen Spielstunden trotzdem nicht gefunden.
Die Geschichte von Vessel of Hatred, wo es um Mephistos Seelenstein und seinen Träger geht, haute mich genauso wenig vom Hocker wie die vom Hauptspiel. Zumal es nur eine neue (inhaltlich mittelmäßige) Rendersequenz gab. Die Dungeons, das hatte ich ja schon erwähnt, versprühen selbst im Addon nur so den “Copy-and-Paste, damit es nach viel aussieht”-Charme und die meisten Nebensquests sind ebenfalls schlicht etwas zum Abhaken. Also zumindest die, die man finden kann. Warum auch immer hat Blizzard nämlich entschieden keinen Tracker für erledigte Quests einzubauen. Entsprechend habe ich in jeder Region noch 2-3 Nebenquests offen, die vermutlich durch Gegenstände gestartet werden, die bestimmte Monster oder Leichen fallen lassen. Aber da ich keinen Schimmer habe, wo ich hingehen/nach was ich suchen muss, kann ich diese selbst mit einem Guide nicht ohne extrem viel Aufwand finden. Also habe ich es gelassen.
Man machts halt…
Der größte Punkt war aber glaube ich immer noch die Konsequenz- und Sinnlosigkeit des Ganzen. Ja, ich habe mich dank der Hilfe vieler anonymer Spieler bis auf den höchsten Schwierigkeitsgrad – Torment 4 – vorgearbeitet. T4 ist auch knackig schwer und ich muss echt aufpassen, dass meine Zauberin nicht wegen jedem Windhauch umkippt. Aber es hat trotzdem irgendwie keine wirkliche Relevanz. Sterben kostet die meiste Zeit nur ein bisschen Gold und selbst die anderen Konsequenzen sind im Großen und Ganzen irrelevant. Man verschwendet faktisch immer nur ein bisschen Zeit.
Und die Endgame-Bosse haben alle irgendwelche One-Shot-Mechaniken inkl. erzwungenen Unverwundbarkeitsphasen, die einen unabhängig der eigenen Stärke einfach wegpusten. Also sucht man sich eine Gruppe mit einem Über-Charakter, der einen trägt. Immer in der Hoffnung beim 10.000 Versuch endlich mal einen brauchbaren Gegenstand zu finden.
Ich war selbstverständlich neidisch auf die anderen Zauberer, die in einer Sekunde ganze Räume geleert haben. Aber der Aufwand dafür nicht nur die Ausrüstung zu sammeln, sondern auch noch beim Nachschmieden die richtigen Attribute zu bekommen… ein absolut demotivierender Zeitfresser. Ich hab‘ in den 130 Stunden nur einen (!) einzigen Gegenstand von mystischer Qualität (die höchste) gefunden. Und den konnte ich – logischerweise – nicht gebrauchen. Und selbst andere nützliche Gegenstände waren rar gesäht. Im Prinzip bin ich ständig nur in die Stadt gelaufen, um mein Inventar zu leeren. Bitte? Das ist die Quintessenz von Diablo? Da stimme ich dir durchaus zu, lieber Leser. Deswegen hat es mir auch in den vorherigen Titeln keine Laune bereitet.
Epilog
Zusammengefasst hat sich mein Fazit nach 130 Spielstunden im Vergleich zum 1. Eintrag nicht geändert: Diablo IV ist ein ganz nettes und hübsch anzusehendes Hirn-aus-Spielchen. Aber ein guter oder gar spaßiger Titel? Absolut nicht. In Form einer Wertung ausgedrückt: . Kommt jetzt nicht überraschend, ich weiß.
Bei der Größe meiner Spielesammlung muss ich echt endlich mal lernen früher “Stop!” zu sagen. Andererseits: Es muss schließlich diejenigen geben, die Phrasen wie “nach 30 Spielstunden wird es gut!” auf Herz und Nieren prüfen. Entsprechend gehen mir diese gehässigen Reaktionen auf negative Bewertungen von Spielern, die mehrere dutzend oder sogar hundert Stunden investiert haben, ziemlich auf die Nüsse. Die Leute haben schon ihren Grund, warum sie so lange durchgehalten haben. Ich hab‘ bekanntermaßen irgendwo zwischen 75-100 Stunden in The Elder Scrolls IV: Oblivion versenkt, bevor ich endgültig eingesehen habe, dass es einfach nichts für mich ist. Es sollte aus meiner Sicht entsprechend sogar gefeiert werden, dass sie ihre Bewertung auf fundiertem Wissen aufbauen statt nur “Spiel stürzte beim Start ab – Refund!” oder “Geilstes Spiel aller Zeiten!” nach 0,1 Stunden Spielzeit zu schreiben wie so viele andere. Aber ich rechne ja auch den Wert eines Spiels nicht auf Basis der Spielzeit aus…
PS: Ich hatte zwischendurch mal kurz in Diablo II: Resurrected und Diablo III reingeschaut, um nochmal den direkten Vergleich zu Diablo IV zu ziehen. Hätte ja sein können, dass ich zu hart zum neusten Serienteil bin. Die neuen Erkenntnisse hielten sich jedoch in Grenzen. Diablo IV ist einfach wie es ist. Bei Diablo III hat mich nur überrascht, wie irgendwie altbacken es mittlerweile aussieht. Kommt vermutlich von der sehr reingezoomten “Konsolen”-Kamera und dem äußerst bunten Farbstil.