Sicarius

Publisherignoranz

Nein, heute gibt es kein neues Review. Ich habe mir zwar fest vorgenommen heute noch eins fertigzustellen aber zwischen “Planung” und “Ausführung” liegt leider nicht nur beim Bauamt meist einige Zeit. Dennoch wird sich auch der heutige Eintrag wieder um Games drehen (sorry Geli :) ). Ursprünglich wollte ich zwar aus dem Thema einen Artikel daraus machen aber bei näherer Betrachtung ist mir dazu kein Standpunkt eingefallen, der nicht auf ein Gemecker herauslaufen würde. Aber das ist auch verständlich, denn heute will ich über die offensichtliche Ignoranz vieler Publisher gegenüber dem PC als Gamingplattform reden.

Es ist ja schon lange ein Trend das Spieleserien, die sich auf dem PC bewährt haben, zu den Konsolen abwandern. Die beiden offensichtlichsten Beispiele sind hier die zwei Tom Clancy-Serien Splinter Cell und Rainbow Six. Umgekehrt passiert das leider nur äußerst selten und wenn es doch einmal geschieht, schlägt der Jubel spätestens nach dem Release der PC-Version meist schnell in Ärger um.

Der Grund dafür ist jedem bekannt: unzureichende Portierung. Während auf der einen Seite Spiele wie BioShock oder Virtua Tennis 3 zeigen, wie man es richtig macht und eine rundum gelungene Portierung darstellen, halten auf der anderen Seite brandaktuelle Titel wie MotoGP ’07, ObsCure II oder Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII dagegen. Das der Hardwarehunger im Vergleich zur Konsolenfassung in der PC-Version meist um 200% höher liegt, ist dabei nicht einmal das größte Problem. Viel schlimmer ist es, um bei den Beispielen zu bleiben, wenn fundamentale Dinge einfach nicht funktionieren. MotoGP ’07 erkennt unter Windows Vista keinen einzigen Controller, ObsCure II ist das erste Spiel, dass es bei mir unter Windows Vista geschafft hat, dass komplette System aufzuhängen (neben anderen Crash to Desktop-Fehlern) und zu Blazing Angels 2 komme ich gleich noch. Dies zeugt doch eindeutig von einer mangelnden Qualitätskontrolle, da die meisten dieser Fehler dem Spieler daheim sofort auffallen – meist sogar bevor das Spiel gestartet wurde. Auch die Sache mit den fehlenden Schatten in Resident Evil 4 fällt in diesen Bereich. Hat da in der QA-Abteilung niemand aufgepasst oder war es dem Publisher einfach absolut egal?

Bei Ubisoft entsteht immer mehr der Eindruck, dass letzteres der Fall ist. Resident Evil 4 wurde ja schon genannt, die fehlenden Spielinhalte in Splinter Cell: Double Agent dürften auch bekannt sein aber den Vogel schießt Ubisoft aktuell mit Blazing Angels 2 ab. Schon beim ersten Teil hatte die PC-Version massiv mit Controllerschwierigkeiten zu kämpfen und selbst nach drei Patches ist immer noch nicht garantiert, dass es funktioniert. Da könnte man doch zumindest erwarten, dass man für Teil 2 dazu gelernt hat oder? Mitnichten. Die Probleme sind höchstens schlimmer geworden. Während also die X360-Besitzer bereits fröhlich Dogfights austragen, sitzen wir PCler wieder da und guggen dumm aus der Wäsche in der Hoffnung, dass vielleicht doch ein Patch kommt.

Microsoft ist mit Games for Windows LIVE (GWL) ein weiteres Beispiel dafür, wie egal einem Publisher die PC-Version ist. Ohne Rücksicht auf die Gegebenheiten und etablierten Standards zu nehmen, portiert Microsoft einfach das für Konsolen entwickelte und dort etablierte Xbox LIVE-System 1:1 auf den PC. Dass dadurch nicht nur Probleme heraufbeschwört werden, sondern gleichzeitig Unmengen von gewohnten Features auf der Strecke bleiben, scheint dabei niemanden durch den Kopf gegangen zu sein. So sitzt die eine Hälfte von Shadowrun-Käufern da und kann nicht einmal spielen, da sie keinen Router besitzen (PPPoE wird von GWL nicht unterstützt) und die andere Hälfte kämpft mit einem Multiplayer in dem es keinen Serverbrowser und keine Möglichkeit für Textmessages gibt. Und das von einem Publisher, der angeblich PC-Gaming nach vorne bringen möchte.

Auf dem abgeschossenen Vogel treten dann noch Firmen wie EA herum. Es ist ja schon schlimm genug, dass die 08er-Versionen der Sportspiele wieder einmal mit der Grafikengine der PS2-Version ausgestattet ist, aber dass sie diese Entscheidung, wie viele andere Firmen auch, dann auch noch mit der fadenscheinigen Ausrede “Es soll auf möglichst vielen PCs laufen.” begründen lässt das Fass überlaufen. Counter-Strike 1.6 mag vielleicht aus diesem Grund noch erfolgreicher sein als Counter-Strike: Source aber spätestens wenn von einer Serie ein jährliches Update mit minimaler als minimalen Gameplayänderungen erfolgt, wird selbst dem Blinden nebenan klar, dass hier PC-User nur als billige Abzockgelegenheit wahrgenommen werden.

Aufgrund dieser Tatsachen, fragt man sich schon warum Firmen wie Ubisoft sich überhaupt noch die Mühe machen eine PC-Version anzubieten. Die Beschmutzung des Firmennamens, die man damit herbeiruft, kann doch sicher nicht durch die Einnahmen aus diesem Sektor ausgeglichen werden. Und den sowieso schon schlechten Ruf des Supports dieser Firmen, unterstützt dieses Vorgehen auch nicht wirklich. Da sollte das Geld für die PC-Version lieber gar nicht kommen und lieber in den Support für reine PC-Titel fließen.

Der letzte Absatz macht deutlich, warum es nicht möglich ist hier aus Publishersicht zu argumentieren. Außer schneller Geldmacherei gibt es absolut keinen vernünftigen Grund gibt so zu handeln, da die negativen Seiten in allen Belangen viel schwerer wiegen und besonders langfristig Schäden anrichten kann. Ist einem natürlich die PC-Plattform an sich vollkommen egal und es interessiert auch die Aktionäre nicht, wenn von dort Schmährufe kommen, dann ist es natürlich klar warum es sich nicht ändert.

So viel also erst einmal dazu. Zumindest zu ObsCure II und MotoGP ’07 wird jeweils ein Patch kommen und hoffentlich dann ein Genießen dieser Spiele ermöglicht, denn speziell MotoGP ’07 macht bereits mit Tastatur richtig viel Spaß. Speziell EA und Ubisoft werden uns aber sicher auch noch in Zukunft mit negativen Beispielen beglücken.

PS: Im nächsten Eintrag werde ich vermutlich die Wahl zum neuen Ministerpräsidenten beenden. Letzte Chance also Jar Jar Binks auf Platz 1 zu bekommen!

Okay, jetzt ist der Gag überstrapaziert und ich werde ihn nicht noch einmal bringen. Fakt ist, dass ihr auch heute wieder ein Review vorgesetzt bekommt anstatt eines ordentlichen Eintrags. Mindestens zwei Stück habe ich noch vor zu verfassen, bevor mein Urlaub vorüber ist – nagelt mich aber bitte nicht darauf fest, danke! Aber ihr wollt doch nicht ernsthaft behaupten, dass euch das stört oder etwa doch? Ich würd ja gern Pause machen und stattdessen endlich die Wahl abschließen aber der Herr JakillSlavik kommt einfach nicht zu Potte und solang ich von ihm kein Okay bekomme, muss ich die Wahl laufen lassen. Dabei sieht es immer noch stark danach aus, als würde er nicht gewinnen. Naja, warten wir eben ab und schauen was die Zukunft bringt.

Nachtrag: So eben habe ich die Information erhalten, dass spätestens kommendenes Wochenende die Wahllokale geschlossen werden!

Derweil geht ihr mal wieder rüber in die Games-Ecke und lest das Review zu

Die Siedler II: Die nächste Generation – Wikinger

Auch wenn Die Siedler II: Die nächste Generation von den Medien nicht allzu freundlich aufgenommen wurde, es ist schließlich “nur” ein Remake, fand es seinen Platz in den Herzen der Fans. Die meisten, die der Serie seit Die Siedler III entsagt hatten, kehrten zurück und waren glücklich mit der Umsetzung und den sinnvollen Verbesserungen.

Lektoren waren Rondrer “Ich mach den Sicarius immer in S2DNG fertig!” Rondrov (Inhalt) und Talliah “Arme, T2-gemusterte Sau!” Slavik (Rechtschreibung und Lobhymnen). Ansonsten bin ich mal gespannt, ob über meine Wertung eine Debatte entspringen wird.

PS: Ein Stück Trivia zu diesem Review gibt es noch kostenlos dazu: Angefangen hatte ich das Review schon am 15.04.2007. Ja, ihr lest richtig – es lag über fünf Monate unfertig hier rum. Das mache ich aber öfters, ihr merkt das nur meistens nicht :P.

Es ist beinahe unglaublich aber der Herr Webmaster hat es geschafft NOCH ein Review zu verfassen. Ob das noch zu toppen ist? Wer weiß…

Aber warum lange um den heißen Brei herumreden? Geht lesen! Es gibt Leute die behaupten, dass wäre Bildung!

Asterix & Obelix XXL 2 – Mission: Las Vegum
Obwohl die Asterix-Comics an sich seit dem Tod von René Goscinny zunehmend an Qualität verlieren, ist die Marke “Asterix” noch immer eine gute Lizenz für Marketingartikel, Filme und natürlich auch für Spiele. Wie so viele Lizenztitel, sind die meisten Spiele, die den Namen “Asterix” tragen, nicht gerade die Besten und zu Recht meist eher unbekannt.

Lektor war dieses Mal Talliah “potentieller Deutschlehrer” Slavik.

PS: Einige fragen sich sicher (okay, wahrscheinlich fragt sich das niemand aber ich will hier den Eintrag stretchen), warum ich diese “alten Schinken” teste statt Blockbuster wie BioShock, obwohl ich das auch schon durch habe. Der Grund ist ganz einfach: das Spiel wurde bereits totgeredet (um beim Beispiel zu bleiben). Millionen von Blogs und hunderte Reviews haben sich schon jeden erdenklichen Aspekt von BioShock angeschaut. Da sehe ich keinen Grund noch tiefer einzusteigen als die kurze Anmerkung im Rahmen der subjektiven Kurzeindrücke. Ich konzentriere mich lieber auf Spiele, die nicht so viel Aufmerksamkeit erhalten. Diese dürften auch für euch Leser interessanter sein als eine weitere Seite mit 5/5 Punkte für BioShock.

Sicarius

AirStrike II: Gulf Thunder

Ja, der faule Webmaster hat es endlich mal wieder geschafft und ein Review getippst. Er will sogar noch ein paar mehr machen aber schauen wir erst einmal, ob daraus wirklich was wird, deswegen gleich weiter ;):

Eigentlich will ich ja dem Review nicht vorgreifen aber als ich die Einführung des Wertungssystems bekannt gegeben habe, das übrigens bis heute noch keiner kommentiert hat, habe ich gemeint:

Daraus folgt aber natürlich auch, dass es vermutlich keine ein oder zwei Punkte-Spiele hier geben wird, schließlich habe ich ja die Freiheit mir nur Spiele zu kaufen die mindestens drei oder mehr Punkte erhalten würden.

Während die zweite Hälfte des Satzes natürlich immer noch stimmt, hatte ich dennoch das “Glück” ein paar Titel geschenkt zu bekommen (es war auch ein guter dabei!). Darunter war auch das Spiel aus dem heutigen Review. Es sah zwar vielversprechend aus aber ich würde diesen ganzen Kram ja nicht schreiben, wenn ich nicht so eben ein Review zu einem 1-Punkte-Spiel veröffentlicht hätte, oder wie seht ihr das? Also lange Rede, kurzer Sinn:

AirStrike II: Gulf Thunder

Noch beliebter als Horizontalshooter wie Jets ‘n’ Guns waren früher Vertikalshooter (der Bildschirm scrollt also von oben nach unten). Raptor: Call of Shadows (1994) ist aus diesem Genre zu recht auch heute noch der bekannteste Titel. In der Independent Development-Szene wird aber schon seit Jahren an der Wiederbelebung des Genres gearbeitet.

Lektoren waren Daiah (Rechtschreibung) und Rondrer (Inhalt).

Sicarius

Only half a rant!

Geschafft! Innerhalb von 6 ½ Wochen 56 Überstunden aufgebaut und somit das Ziel der freiwilligen Mehrarbeit erreicht. Um das gleich wieder zu relativieren, habe ich mir jetzt mal zwei Wochen Urlaub gegönnt. Schauen wir mal, ob in der Zeit vielleicht auch was für Bagdadsoftware “abfällt”. Heute aber noch nicht. Will mich ja auch mal ein wenig erholen, darum nur unzusammenhängender Smalltalk!

Kommenden Samstag beginnt die neue (Frauen-)Volleyballsaison, daher musste jetzt mal wieder einiges an der Homepage des TSV Rottenberg getan werden. Aus diesem Grund habe ich gerade das letzte Mannschaftsupdate durchgeführt. Es lohnt sich also mal wieder den Link anzuklicken und aktuelle Fotos von (vermutlich) netten Mädels aus allen Altersgruppen anzuschauen. Ich distanziere mich allerdings von allen perversen Gedanken, die sicher jetzt wieder einige Leser haben! Pfui!

Ansonsten beginnt jetzt die heißeste Zeit des Jahres (Mitte September bis Mitte November) in der mehr Spiele erscheinen als Harz IV-Empfänger Geld auf dem Konto haben. Ich werde wohl nie vollständig verstehen warum die Jungs vom Marketing immer noch dieser Zeit soviel Aufmerksamkeit widmen. Ich weiß natürlich, dass die Leute auf eine andere Zielgruppe aus sind und zwar die Leute, die einfach blind aus dem Regal kaufen, dennoch glaube ich nicht, dass bei dieser absolut überwältigenden Konkurrenz (wir reden hier von allein sieben sehr guten Titeln die noch vor Ende September erscheinen!), es wirklich von Vorteil ist gerade JETZT auf den Markt zu kommen. Auch das “Argument”, dass im Herbst/Winter angeblich mehr gezockt wird (wegen schlechtem Wetter und so) halte ich nicht wirklich für stichhaltig, da speziell die Schüler und Studenten ja gerade Sommer am meisten Zeit hätten und alle anderen verteilen ihr Gezogge notgedrungen sowieso über das ganze Jahr. Hinzu kommt dann auch noch, dass die Leute, die unwissend im Laden ein Geschenk kaufen, doch sowieso mit irgendwelchem Müll nach Hause kommen statt wirklich den Blockbuster erwischt zu haben. Nope, egal wie lange ich darüber nachdenke, es macht einfach keinen Sinn aber was will man machen? Irgendeiner hat sich das vor langer Zeit mal ausgedacht und nun kriegen wir es nicht mehr los weil sich nur wenige trauen, es mal anders zu probieren.

Der Euro hat momentan einen wahnsinnig krassen Wechselkurs (1,40undenpaarzerquetschte) zum Dollar. Während die Wirtschaft wieder überall herumbrüllt wie scheiße das doch wegen der Konjunktur ist, finden das viele Leute ganz klasse (ich natürlich auch). Dennoch bin ich nicht bereit mir einen kostenpflichtigen Fileplanetaccount zu holen nur um Pseudobetas zu zocken. Das ist nämlich einer dieser Trends, die ich absolut verabscheue. Früher war es nicht nur ein Privileg bei einer Beta mitzumachen, es hatte auch eine tiefere Bedeutung da man innerhalb einer relativ überschaubaren Gruppe, die vorab aussortiert wurde, was geleistet hat und nicht nur einfach dabei war um das Spiel vorab zu zocken (die schwarzen Schafe wurden, nach meiner Erfahrung, immer zügig aussortiert). Wie ist die Situation heute? Die echte Beta wird entweder nur noch intern oder von einer externen Firma durchgeführt und die wenigsten Entwickler machen noch eine Ausschreibung. Stattdessen wird unter dem Namen “Beta” eine zusätzliche Einnahmequelle aufgemacht die nicht viel mehr als ein Stresstest darstellt, für den die Teilnehmer auch noch bezahlen weil sie unbedingt den Titel vor allen anderen spielen wollen und somit die Teilnahme nicht mehr vom Resümee sondern nur noch vom Geldbeutel abhängt. Vor nicht allzu langer Zeit wurde sowas als Open Beta deklariert und war kostenlos. Als jemand der gut ein Dutzend echte Betas (Sacred, Disciples 2, I.G.I 2, Unreal II XMP, Dark Messiah of Might & Magic, Xpand Rally etc.) auf der Haben-Seite stehen hat, stimmt mich dies verständlicherweise nicht nur traurig sondern verärgert mich auch, da es eben nur noch sehr, sehr wenige davon gibt.

Andererseits haben die Firmen ja auch recht: Warum die Arbeit machen und umständlich die Leute screenen, einen Bugtracker aufbauen und dann das Spiel an potentielle Filesharer und Cracker verteilen? Da würd ich mich auch lieber auf mein eigenes Team verlassen und zusätzlich nur noch einen Multiplayerstresstest durchführen, für den die Leute auch noch so blöd sind und Geld bezahlen? Die restlichen Bugs kann man ja auch notfalls mit einem Patch nach dem Release in Ruhe fixen.

Jetzt hab ich doch wieder nur gemeckert. Man könnte fast meinen ich würde alt werden. Auf wiederlesen!

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