Sicarius

Spiel mich!

Letzten Dienstag ( 08.07.08 ) hat K&M Elektronik mein Mainboard zu Gigabyte (Vorsicht: Browserkillendes Flashfilmchen auf der Startseite) geschickt. Und obwohl das nun ein Hauptsatz und kein Nebensatz war, kommen wir so gleich zu unserem heutigen Thema in Form von zwei “Angespielt”-Berichten (eigentlich schon fast komplette Tests aber ich war zu faul zum überarbeiten ;) ):

Nr. 47 – Rune (Screenshots)

Tomb Raider mit Schwertern wäre wohl die einfachste Weise um Rune zu beschreiben. Jedoch würde es weder Lara Croft noch Ragnar wirklich gerecht werden. Aber um was geht es überhaupt?

Ragnar ist Wikinger und hat heute seinen großen Tag, denn er wird endlich zu einem echten Krieger geweiht. Leider währt die Freude nur kurz, denn der Wikinger Conrack entscheidet sich einen Pakt mit dem Gott Loki einzugehen und zieht nun brandschatzend durch Asgard. Ragnars Dorf kann da natürlich nicht untätig zu sehen und läuft auf einem Drachenboot aus um benachbarte Siedlungen zu unterstützen. Leider begegnen sie Conrack und der versenkt das Schiff kurzerhand. Und damit ist das Spiel auch schon vorbei.

Nein, natürlich nicht! Der Gott Odin, Vater von Loki, erwählt Ragnar um Asgard zu retten und verschont ihn davor zu ertrinken. Ab jetzt beginnt Ragnars Rachefeldzug gegen Conrack durch 44 Level in denen er sich mit allerlei Schwertern, Äxten und Hämmern durch Goblins, Zombies, Zwerge und Anderes metzelt. Gesteuert wird Ragnar dabei, wie Lara Croft, aus der dritten Person. Und wie Lara Croft kann sich Ragnar auch an Felssprüngen hochziehen oder muss kleinere, unkomplizierte Schalterrätsel lösen.

Vollkommen linear geht es also durch die Heimat der Göttin Hel (gleichzusetzen mit der Hölle), über das zerstörte Thorstadt hinab in die beeindruckende Zwergenstadt in den Bergen von Nordri bis Ragnar endlich am letzten Runenstein in seinem Dorf den Oberbösewicht Conrack stellen kann. An Gegner und Umgebungsvielfalt mangelt es dem Spiel also auch nicht.

Auch die Ausstattung an Waffen, Schildern und Rüstungen ist oberflächlich betrachtet beachtlich. In der Praxis wechselt jedoch Ragnar automatisch in ein cooleres Outfit sobald er bestimmte Stellen im Spiel erreicht und in den drei Waffenkategorien verwendet der Spieler meistens nur die derzeit beste. Schilder werden hingegen dauernd gewechselt da sie beim Parieren Schaden nehmen und schlimmstenfalls mitten im Kampf auseinander fallen. Da heißt es immer ein vollständiges Schild aufzusammeln und zu nutzen. Ob es sich dabei um ein kleines Wikingerrundschild oder ein ausgewachsenes Römerschild handelt, ist für das Spiel egal.

Etwas Taktik bringt jedoch die Runenmagie in die Konstellation, denn jede Waffe ist mit einem Spruch verbunden. Führt Ragnar also das Wikingerbreitschwert, kann er den Vampirismusspruch (zieht Gegnern bei Treffern Leben ab) aktivieren. Die Spezialfähigkeit der dicken Zwergenkriegsaxt ist hingegen die Erhöhung des ausgeteilten Schadens. So ist es in manchen Situationen tatsächlich besser eine schlechtere Waffe auszuwählen, die dafür einen mächtigen Spruch auslöst. Da die Runenmacht sich jedoch nicht automatisch regeneriert und die dazugehörigen Auffüllrunen eher sporadisch in den Levels verteilt sind, kämpft man die meiste Zeit nur mit den normalen Waffen. Nur in äußersten Notfällen greift man dann auf die mächtigen Zauber zurück.

Die Kämpfe sind dabei nicht ganz so ausgereift wie die Schwertkämpfe in Knights of the Temple II oder Jedi Outcast. So gibt es keine wirklichen Kombos und auch genau zielen kann man nicht. Das ist insbesondere zu Beginn in Hel ein größeres Problem. Die Zombies dort bleiben nämlich nur endgültig am Boden liegen, wenn sie geköpft werden und mit dem Wikingerkurzschwert kann dies durchaus einige Zeit dauern bis Ragnar endlich so zuschlägt, dass er den Hals erwischt. Erst sobald der Spieler das römische Schwert findet, geht die Sache schneller und leichter von der Hand. Dank abtrennbarer Körperteile und einer durchaus intelligenten KI machen jedoch besonders die Kämpfe gegen andere Wikinger sehr viel Spaß und sind mitunter äußerst anspruchsvoll.

Grafisch arbeitet im Hintergrund eine modifizierte Version der Unreal Tournament-Engine und sieht dank dieser auch noch durchaus ansehbar aus und läuft auch auf modernen PCs ohne Probleme (dank des Kommandozeilenbefehls “-cpuspeed=2000”). Zwar sind die Texturen sehr verwaschen und der Levelaufbau äußerst kantig, aber die Animationen der Charaktere sind gelungen und die Lichteffekte können sich auch heute noch sehen lassen. Zwei Levelabschnitte sehen auch besonders beeindruckend aus, da sie einen spiegelglatten Boden bieten. Dieser zieht zwar massiv an der Performance, bietet dafür aber einen wahnsinnig beeindruckenden Anblick.

Gegen andere Spieler darf man sich natürlich auch messen, aber obwohl es auch noch ein paar Server von anderen Spielern bevölkert werden, läuft dort eigentlich nur das eigenständige Multiplayeraddon Rune: Halls of Valhalla. Nur mit dem Hauptspiel ausgestattet, darf man diese nicht betreten. Wer also am liebsten Kameraden schnetzeln möchte, sollte dazu greifen.

Abschließend bleibt eigentlich nur festzuhalten, dass Wikinger einfach cool sind und es schade ist, dass es vor allem für den PC viel zu wenige Schwertschnetzler gibt (ich will ein neues Jedi Knight oder Knights of the Temple!). Aber auch die Hintergrundgeschichte weiß zu gefallen und hält bei der Stange. Am Ende gibt es sogar noch die Möglichkeit das Ende durch seine Taten leicht zu beeinflussen – auch wenn die Alternative technisch gesehen als “Game Over” gilt. Zusammengefasst hat mir auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht mich rund 12-15 Stunden mit Ragnar zu vergnügen, auch wenn besonders der Kampf noch viel besser hätte umgesetzt werden können.

5 von 5 Sics

Nr. 48 – Aliens vs. Predator 2 (Screenshots)

Nach dem Überraschungserfolg von Rebellions Aliens vs. Predator anno 1999, war ein Sequel natürlich Pflicht. Aber aus diversen Gründen sollte das Sequel nicht mehr bei Rebellion entstehen. Stattdessen verpflichtete Sierra Entertainment, unter der Aufsicht von Fox Interactive, das erfolgreiche Entwicklerstudio Monolith Productions. Und unter Verwendung der zweiten Version ihrer hauseigenen 3D-Grafikengine LithTech namens Talon, erschien am 21.11.2001 Aliens vs. Predator 2.

Das Spiel erzählt die Geschehnisse auf dem Planeten LV1201. Dort hat die Weyland-Yutani Gesellschaft einen Forschungsaußenposten gebaut als alte Alienruinen entdeckt wurden – und ein paar Alieneier. Wie so oft, können die Wissenschaftler auch dieses Mal nicht die Finger davon lassen und beginnen ein künstliches Aliennest zu bauen und zu beobachten. Selbstverständlich geht die Sache gründlich schief und selbst die angeheuerten Söldner unter der Leitung eines äußerst unsympathischen russischen Generals sind überfordert. Nun kommt eine Gruppe Marines zu Klärung der Situation auf dem Planeten an, während gleichzeitig auch die Predators eine Mannschaft auf dem Planeten absetzen um ihn von der Brut zu säubern. In drei, ungefähr gleichzeitig ablaufenden, Kampagnen, erlebt der Spieler nun die folgenden Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven.

In der ersten Kampagne schlüpft er in die Rolle von Lt. Harrison, seines Zeichens Marine an Bord der USS Verloc. Seine Kampagne spielt sich wie ein normaler Shooter. Mit verschiedenen Waffen, wie dem aus den Filmen bekannten Maschinengewehr (inkl. dem gleichen Sound) oder einem Flammenwerfer und später sogar mit einem Exoskeleton, kämpft dieser hauptsächlich gegen die Aliens. Wobei in dieser Kampagne der Horror mehr im Vordergrund steht. Die Kämpfe sind meist weit auseinander und auch weniger gegen große Massen an Gegnern sonder mehr gegen vereinzelte, kleine Gruppen. Vor allem, so gut man als Marine auch mit Feuerkraft ausgestattet sein mag, das Säureblut der Aliens kann im Nahkampf immer noch sehr böse Löcher hinterlassen. Viel intensiver ist aber das Erlebnis zwischendrin.

Während der Spieler durch die meist dunklen Korridore läuft um sein nächste Ziel zu finden (meist ein Schalter), durchbricht nur das gleichmäßige Scangeräusch des Bewegungsmelders die Stille. Und da der Scanner nur den vorderen Bereich abdeckt, dreht man sich immer mal wieder nervös um. Jedes Geräusch lässt einen aufschrecken. Gott bewahre wenn der Bewegungsmelder anspricht und ein weißer Punkt erscheint. Da ist Panik nicht mehr weit entfernt. Spannung pur also und eine wahnsinnig dichte Atmosphäre. Die Marines-Kampagne lebt vollständig von den erzeugten Angstgefühlen und spielt sich deshalb am besten, wenn man alleine im abgedunkelten Zimmer sitzt.

Nach Harrison darf dann der Predator ran. Als Führer seines Clans kam er eigentlich hierher um der Alienbrut den Gar auszumachen, aber im Laufe des Spiels klaut ihm der Herr General seine Maske und ab diesem Zeitpunkt steht dieser auf der Abschussliste an der obersten Stelle.

Der Predator ist mehr dominant und schlachtet alles ab, was ihm in die Wege kommt – egal ob Mensch oder Alien. Besonders fies ist, dass er seine Gegner gezielt Köpfen kann (zum Beispiel mit der Speerkanone). Diese Köpfe sammelt er dann als Trophäen auf. Welchen Zweck diese haben, konnte ich jedoch nicht ergründen. Bei jedem Levelwechsel wird der Zähler zurückgesetzt und ich konnte auch keinen “führe Spezialmanöver aus”-Knopf finden. Aber auch so ist es ganz lustig etwas genauer zu zielen.

Die Spielweise ist, dank Tarnvorrichtung, dabei eher Splinter Cell-orientiert. Also durch die Gegend schleichen und aus der Ferne oder von hinten töten. Im späteren Spielverlauf, sobald der Predator seine Plasmakanone gefunden hat, werden die Aliens jedoch zahlreicher und es geht nur noch darum alle so schnell wie möglich wegzublasen. Dank der drei verschiedenen Sichtmodi (einen für Menschen, einen für Aliens und einen für Predator, den ich im ganzen Spiel nicht gebraucht habe) und der automatischen Zielfunktion ist das aber auch kein großes Problem.

Die meiste Zeit läuft man deswegen auch entweder in der Thermalsicht (blau) oder in der EM-Sicht (rot) herum und sieht deshalb nicht viel von der, eigentlich auch heute noch ganz ordentlichen aber eckigen, Grafik. Aber dafür macht es auch viel Spaß mit dem, sehr übermächtigen, Predator durch die Gegend zu streifen und Trophäen zu sammeln.

Die dritte und schwierigste Kampagne dreht sich logischerweise um das Alien und beginnt über einen Tag bevor die Marine-Kampagne losgeht. Das besonders innovative daran ist, dass die komplette Evolution eines Aliens durch macht. Im ersten Level gilt es also als Facehugger ein geeignetes Ziel zu finden um sich dann in ein kleines Alien zu verwandeln. In dieser Form muss der Spieler dann lange genug überleben um sich in eine ausgewachsene Drohne zu verwandeln. Bedauerlich ist ets, dass man als Facehugger aufgrund des linearen Levelaufbaus eigentlich keine wirkliche Wahl hat. Die einzige Person, die man gefahrlos angreifen kann, ist die letzte Person im letzten Raum des Levels.

Andererseits dient der Level auch mehr dem Training, denn das Alien kann bekanntermaßen an fast allen Oberflächen entlang laufen. Das führt, trotz hilfreicher HUD-Anzeigen, doch sehr oft zu einem Moment der extremen Orientierungslosigkeit, ist aber dafür richtig cool. Gewöhnungsbedürftig sind auch etwas die Angriffe des Aliens, denn der Spieler sieht die Umgebung quasi aus dem Kiefer heraus. Bei einem Angriff schießen also an einem die Zähne vorbei und man ist mitten im Geschehen. Besonders in den extremeren Situationen, z.B. wenn man als Alien von der Decke aus einem Soldaten den Schädel zerfetzt, kann dies durchaus auf den Magen schlagen.

Selbstverständlich bietet das Spiel aber auch einen Multiplayermodus und dieser ist, ein wenig überraschend, immer noch äußerst gut besucht. Dank der drei verschiedenen aber sehr gut ausbalancierten Teams (Marines, Alien, Predator), macht es aber auch immer noch großen Spaß sich in den unterschiedlichen Spielmodi zu messen. Leider sind die Pings teilweise sehr hoch (bei allen) und auf vielen Servern sind lustige Waffen wie der Flammenwerfer standardmäßig gebannt.

AvP 2 ist also drei Spiele in einem. Jede Kampagne dauert zwar nur rund sechs Stunden, bieten dafür aber massig Abwechslung und Spannung pur. Und dank der sehr aktiven Onlinecommunity, wartet auch noch der Multiplayermodus auf den geneigten Spieler. Wer also noch nicht in den Genuss dieses Titels gekommen ist, sollte mal bei einem Händler seines Vertrauens in der Budgetecke suchen. Viele verkaufen das Spiel noch heute für einen Zehner oder weniger.[CH]

5 von 5 Sics

Und mit diesen ausführlichen Berichten zu zwei Klassikern, gebe ich ab bis Donnerstag!

PS: Ich habe einen Presseausweis für die Games Convention erhalten! *freu*

Sicarius

Film Special

Aus Gründen der persönlichen Faulheit (Recherchieren ist ermüdend), verschiebe ich noch einmal meinen Kommentar zu Peter Moores (Präsident von EA Sports) und Peter Zettenbergs (Buisness Development Manager bei Microsoft Games Studio Europa) tollen Aussagen, die wieder einmal ihre “liebevolle” Beziehung zum PC verdeutlichen. Stattdessen lass ich mich mal über drei Filme aus – da kann auch jeder mitreden. Bevor wir beginnen, warne ich jedoch ausdrücklich vor Spoilern!

Aviator – Leonardo DiCaprio. Lange Zeit gehörte ich zu der Fraktion, die dieses Milchgesicht nicht sehen konnten. Ich gebe aber zu, dass Titanic insgesamt viel zu dieser Einstellung beigetragen hat. Aber Filme wie Catch me if you can oder The Departed haben meine Einstellung zu ihm durchaus geändert. Zwar ist er immer noch ein Milchgesicht aber seine schauspielerische Leistungsfähigkeit steht tatsächlich außer Frage und besonders in der Rolle als Howard Hughes in Martin Scorseses The Aviator wird dies deutlich.

Basierend auf dem Buch Howard Hughes: The Secret Life von Charles Higham, erzählt der Film einen Teil der Lebensgeschichte des berühmten Luftfahrpioniers und Filmproduzenten Howard Robard Hughes Jr. Beginnend bei den Dreharbeiten von Hell’s Angels, von dem es bis heute keine anständige DVD gibt, geht es bis zum Jungfernflug der wohl noch berühmteren “Spruce Goose”. In wieweit die Darstellung des Mannes “Howard Hughes” dabei natürlich der Realität entspricht und wie sehr sie für das Buch und den Film entsprechend stilisiert wurde, ist natürlich ein anderes Thema. Aber selbst ein biografisches Drama soll ja den Zuschauer in erster Linie unterhalten und erst im zweiten Schritt ein Porträt der Person zeichnen.

Gelungen ist dies Martin Scorsese auf jeden Fall, besonders durch die glaubwürdige Darstellung des Hauptcharakters durch Herrn DiCaprio. Aber die noch größere Leistung hat natürlich Robert Richardson vollbracht – und dafür auch verdient den Oskar für die beste Kinomatografie erhalten. Alles ist einfach atemberaubend in Szene gesetzt, auch wenn ein paar Flugsequenzen, die angeblich nicht CGI sondern mit Modellen gemacht wurden, sehr künstlich wirken. Der gesamte Look des Films ist durchaus bereits ein beachtliches Meisterwerk für sich. Am meisten überrascht hat mich jedoch die Besetzung.

Hier hat der Herr Regisseur tatsächlich alle Register gezogen und Größen wie Alec Baldwin, Alan Alda, Brent Spiner (okay – Geekfaktor :) ) und einige mehr eingespannt. Selbst William Dafoe gibt sich ein kurzes Gastspiel. Alan Alda (M*A*S*H) mal wieder außerhalb des Fernsehens zu sehen war für mich persönlich jedoch das absolute Highlight. Er hat es einfach trotz grauer Haare immer noch voll drauf.

Um die Lobeshymne also abschließend zusammen zu fassen: Wer mit dieser Art von Film etwas anfangen kann, sollte zuschlagen. Die fünf Oskars und elf Nominierungen sind definitiv nicht unverdient.

Angel Heart ” Mein erster Gedanke nach dem Abspann war ein “Hä?”, und auch jetzt kann ich immer noch nicht sagen, ob der Film jetzt ein brillanter Psychohorrortrip war oder Alan Parker absolut nicht wusste, was er mit seinen hochkarätigen Schauspielern anfangen sollte. Der Film basiert auf dem Buch Falling Angel von William Hjortsberg und die Geschichte geht so:

Ein gewisser Louis Cyphre (Robert De Niro) heuert den Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke) an um einen Typen namens Johnny Favourite zu finden. Dieser schuldet angeblich dem Herrn Cyphre noch irgendwas, ist aber seit einigen Jahren verschwunden. Harry beginnt also mit der Suche und fängt an überall rumzustochern. Und natürlich werden seine ehemaligen Gesprächspartner dann alle nach einander äußerst grausam ermordet (der schwarze Musiker erstickt an seinem eigenen Penis, die Dame in der obligatorischen Sexszene bekommt einen Schießprügel zwischen die Beine, etc.). Harry ist in allen Fällen hochverdächtig und zweifelt so langsam an seinem Verstand während er weiter durch eine komische Mischung von Voodoo und Satanismus stapft. Und am Ende löst sich alles in einer Fight Club-ähnlichen Storywendung mit mystischer Komponente in Luft auf.

Am Anfang war auch noch alles okay und man fühlt sich in einem guten Detektivfilm. Aber im späteren Verlauf wird die Sache irgendwie sehr verwirrend und äußerst seltsam. Besonders die Albträume, die Harry immer mal wieder hat, verstärken dieses Gefühl noch. Zwar ist mir im Nachhinein durchaus klar welche Symbolik zum Beispiel die äußerst komische Sexszene hatte, aber zusammen mit Szenen wie dem Voodooritual, ergibt sich doch ein undeutlicher Wust dessen Sinn mir sich nicht unbedingt gänzlich erschließt. Am Ende ist man jedoch wieder voll dabei, wenn selbst dem dümmsten Zuschauer schon vor der offiziellen Auflösung so langsam dämmert was hier eigentlich gespielt wird.

Abschließend kann ich also nicht sagen ob der Film jetzt gut oder schlecht ist. An der schauspielerischen Leistung gibt es auf jeden Fall absolut nichts auszusetzen. Zwar kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn Leute Robert De Niros Darstellung als die zweitbeste seiner Karriere bezeichnen, aber Mickey Rourke hat mir durchaus sehr gut gefallen. Außerdem hat Kinematograf Michael Seresin teilweise sehr beeindruckende Bilder geschaffen.

Aliens vs. Predator 2 – “I want to believe” wären Mulders Worte, aber am Ende des Films würden ihn vermutlich auch starke Zweifel überkommen ob es noch einen Wert hat zu glauben. Zwar haben die Drehbuchautoren durchaus aus dem fast schon unterirdisch schlechten ersten Teil gelernt, aber AVP:R schafft es wieder nicht an die Größe von Alien oder die Atmosphäre des erstklassigen Spiels Aliens vs Predator 2 heranzukommen.

Die Geschichte selbst setzt direkt am Ende des ersten Teils an und beginnt mit der Geburt des Predalien an Bord des Predatorschiffs. Nachdem sich die Mischung aus Alienkönigin und Predator dann fröhlich durch das Schiff geschlachtet hat, stürzt es in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt ab und fängt logischerweise an Nachkommen zu zeugen. Währenddessen kommt das Notsignal des Predatorschiffs auf dem Predatorheimatplaneten an und Mister Big Boss himself macht sich auf um die Sache endgültig zu regeln. So weit so prinzipiell eigentlich ganz gut.

Auf menschlicher Seite kommen jedoch die üblichen Klischees zum Einsatz. Besonders schlimm ist dabei wieder die Teenyclique mit dem gutaussehenden Mädel, dem schüchternen Idioten und dem breitschultrigen Footballspieler. Als gäbe es auf der Welt nichts anderes…

Andererseits, und das dürfte eigentlich kein wirklicher Spoiler sein, bekommt man als Zuschauer zumindest die Genugtuung mit anzusehen wie, bis auf drei Leute, alle mehr oder weniger brutal über den Jordan geschickt werden. Besonders (jetzt richtig heftiger Spoiler) wenn die dumme Tussy voll an die Wand genagelt und in der Mitte zerteilt wird, ist das nicht nur etwas überraschend, sondern bringt auch eine gewisse Genugtuung mit sich.
Letzteres sieht man jedoch nur in der Extended Edition. In der normalen Kinoversion, bleibt die Dame vollständig. Aber in der dicken Century³ Cinedition sind sowieso wieder beide Fassungen drin – eine Tatsache, die ich hier mal lobend erwähnen muss! Persönlich finde ich die Extended dennoch besser. Wobei “besser” natürlich immer noch mit äußerstem Durchschnitt gleichzusetzen ist.

Auf der einen Seite gibt es zwar keine vollkommen idiotischen Situationen, wie diese Herz-Schmerz Verabschiedung am Ende von Teil 1, aber dennoch ist die menschliche Seite des Films immer noch viel zu flach, klischeebehaftet und einfach störend. Hat man zu sehr Angst davor, dass die Zuschauer von zu viel Außerirdischen auf dem Bildschirm abgeschreckt werden? Wenn ihr schon eine menschliche Komponente braucht, dann nehmt einen starken, tiefgründigen Charakter wie es Ripley aus Alien oder Dutch aus Predator waren (okay, “tiefgründig” ist bei letzterem eher *ähm*) sind, setzt ihn auf einer Raumstation oder einem ähnlich begrenzten Raum ab, schmeißt ein Alien und einen Predator dazu und arbeitet wieder mehr mit subtilen Horror. Das Piepsen des Bewegungsmelder läuft mir heute noch wesentlich kälter den Rücken runter als dieser Folterporn bei dem einer schwangeren Frau Alienbabies oral vom Predalien eingespeist werden.

Mal ganz abgesehen davon, dass das Predalien einfach eine bescheuerte Idee ist. Wenn ich dann im Making Of höre, dass im Originalscript das Predalien bereits in den ersten 15 Minuten gestorben wäre, frage ich mich ernsthaft was daran so falsch war, dass man es unbedingt ändern musste. Und lasst mich erst gar nicht anfangen mich über diesen “epischen” Endkampf auf dem Dach auslassen…

Ich könnte mich noch stundenlang über den Film aufregen, aber es hat ja doch keinen Wert. Würde der Film Monster A vs. Monster B heißen, würde mich das alles vermutlich nicht einmal so stark stören. Aber zu beobachten wie bereits zum zweiten Mal anscheinend völlig unfähige Leute sich an der Umsetzung einer so genialen Grundidee versuchen, ist einfach nur traurig. Wenn ich an Teil 1 zurückdenke, glaube ich sogar, dass es Uwe Boll besser hinbekommen hätte. Dementsprechend empfehle ich allen lieber noch einen 10er draufzulegen und zur Alien Quadrioligy zu greifen – von den 9 DVDs hat man definitiv mehr. Und wenn es doch Aliens vs. Predator sein soll: ab zu OkaySoft und für 13 Euro die englische Gold Edition von Teil 2 kaufen!

Und damit gebe ich ab bis Montag!

Sicarius

Podinator

Vergangenen Freitag schlug wieder einmal mein schlechtes Gewissen zu. Aus diesem Grund kann ich euch heute die nächste Folge des Bagdadsoftware PC Segment aus dem UCF Podcast präsentieren:

Mit gut 36 Minuten Länge ist sie zwar fast schon länger als alle bisherigen Folgen zusammen, aber dafür enthält sie auch ein hoch professionelles Expertengespräch über die Länge von Spielen, Sucht und was eben noch alles dazu gehört. Hochbrisanter und höchst philosophischer Stoff also, den Azzkickr, Rondrer, JakillSlavik und ich da von allen Seiten beleuchten. Und selbst die Meinung eines gewissen Herrn Don Quichotte bekommt ihren würdigen Platz eingeräumt.

Obwohl jedoch das Thema weiterhin sehr aktuell ist, hat die Aufzeichnung bereits einige Tage hinter sich. Sie ist ein Auszug aus den Aufnahmen vom 01.09.07 und Bagdadsoftware Stammleser dürften wissen, was an diesem Tag passiert ist. Alle anderen erinnere ich an diesen Eintrag. Wie dort zu lesen ist, fand an jenem Samstag die Aktion “Bagdadsoftware Laberecke 2.0” statt. Dort haben wir rund drei Stunden über gut ein halbes Dutzend Spielethemen (Ingame Advertisment, Episodic Gaming, uvm.) diskutiert und alles mit meinem Olympus VN-2100PC aufgezeichnet. Die Tonqualität ist deshalb stellenweise vielleicht nicht gerade die Beste…

Ursprünglich hatte ich dann vor das ganze Gelaber zu transkribieren, aber ich denke so richtig daran geglaubt hat keiner der Beteiligten :). Dank des Podcasts ist dies aber auch nicht mehr nötig und die Mühen waren doch nicht umsonst. Freut euch also schon einmal auf noch mehr Sondersendungen mit unserem geistreichen Gerede! Und die Planungen für “Bagdadsoftwares Laberecke 4.0” laufen auch bereits auf Hochtouren.

Hier noch einmal zusammengefasst alle Informationen zur neusten Folge:

Zu Wort kommen (in Reihenfolge ihres Erscheinens):
Sicarius, Azzkickr, Rondrer, JakillSlavik und Don Quichotte

Technische Daten:
35:54min lang; 32,88MB groß bei 128kbit Komprimierung (die Diktiergerätaufnahme ist jedoch nur 88Kbit); Aufnahme und Bearbeitung mit Audacity bzw. dem Olympus VN-2100PC

Mit Musik von (nach Reihenfolge):
Brian Conrad, Sue Kasper, Justin McCormick – SimCity 2000 – Track 47 (Komplett)
Brian Conrad, Sue Kasper, Justin McCormick – SimCity 2000 – Track 31 (Auszug)
Brian Conrad, Sue Kasper, Justin McCormick – SimCity 2000 – Track 04 (Auszug)
Alexander Brandon – Deus Ex – DuClare Chateau (Auszug)

Gleichzeitig gibt es jetzt auch einen Podcast-Feed mit dem ihr euch automatisch informieren lassen könnt, sobald eine neue Folge da ist. Derzeit ist dieser zwar noch rudimentär (die Reihenfolge der derzeitigen Folgen stimmt zum Beispiel noch nicht so wirklich) aber er funktioniert – und das ist das wichtigste. Der Rest folgt noch im Laufe der nächsten Zeit sobald ich rausgefunden habe wie er die ganze Sache genau erzeugt und auf welche Daten er dabei zurückgreift.

Nun will ich euch aber nicht länger aufhalten. Ladet die Folge runter, hört sie euch bei einem Glas Wein, auf dem Weg zur Arbeit oder während der nächsten langen Toilettensitzung an und sagt fleißig eure Meinung dazu!

“Vier bis sechs Wochen”, ertönte es aus dem schnurlosen Telefon und im Gesicht von Sicarius machte sich eine Mischung aus Ungläubigkeit und Erschrecken breit. Gefasst antworte er jedoch “Okay. Tschüß.” und beendete das Gespräch.

Ohne aber nun noch länger auf dem Thema herumzureiten, will ich jetzt nur noch kurz erläutern, welche Auswirkungen die jetzige Situation auf Bagdadsoftware hat:

1. Folge 2 des Podcasts verschiebt sich mindestens bis August.
2. Spielen werde ich derzeit nur äußerst begrenzt und auch nur ältere Titel, da mein Laptop nur eine poppelige ATi Mobility Radeon 7500 drin hat.
2.1 Reviews sind dadurch vermutlich eher unwahrscheinlich aber vielleicht führ ich jetzt endlich mal eine “Oldies”-Serie ein in der ich mich ausführlicher mit so was beschäftigte (in der Art wie ich es mit Meridian 59 und Duke Nukem getan habe).
2.2 Ich werde mich vermutlich mehr auf Artikel konzentrieren.
2.3 “Angespielt”-Berichte logischerweise auch nur zu den älteren Titeln – wenn überhaupt.
2.4 Mehr Fokus auf Berichte zu Filmen, weil ich jetzt eben kräftig mein DVD-Regal durcharbeite.

Und natürlich werde ich versuchen so viel von meinem Studium ab zu arbeiten wie möglich. Bezahlen muss ich am Ende zwar trotzdem 14 Monate aber man weiß ja nicht, was noch passiert in der nächsten Zeit.

Damit ist aber jetzt erst ein Mal Schluss zu diesem Thema. Bis ich wieder voll funktionsfähig bin, werde ich über die Sache maximal noch in Nebensätzen berichten. Das Leben geht weiter und es ist ja auch nicht so, als hätte ich nichts zu tun. Also ab in den eigentlichen Eintrag:

Diablo III dominiert weiterhin die Medien. Während aber die offiziellen Informationen mittlerweile alle verdaut wurden, meldet sich jetzt die zweite Reihe zu Wort. So gibt es zum Beispiel eine vollkommen sinnfreie Petition um die “Comic-Grafik” abzuschaffen. Ich weiß ja nicht welches Gameplayvideo und welche Screenshots die gesehen haben, aber unter Comicgrafik stelle ich mir so etwas wie World of WarCraft vor. Und düsterer als vergleichbare Titel (Titan Quest, Legend – Hand of God usw.) sieht es auf jeden Fall aus. Aber so ist es eben – egal was man macht, irgendeiner meint immer meckern zu müssen. Ich für meinen Teil, habe die EV bereits bei OkaySoft vorbestellt ;).

Abgesehen davon, sind es nur noch zwei Wochen bis zur E3 2008 (15.07. – 17.07.) und die ersten Pre-E3-Events sind schon gelaufen. Allen Unkenrufen (auch von mir) zum trotz, wird es dort zumindest eine ganz wichtige Ankündigung geben: Koch Media und Piranha Bytes werden RPB enthüllen! Es gibt bereits ein erstes FAQ dazu und das liest sich durchweg wie eine Rückbesinnung auf Gothic 2 – und niemand wird wohl bestreiten können, dass es das bislang beste Gothic war. Ich bin also sehr gespannt und kann schon gar nicht mehr ruhig sitzen. An letzterem könnte allerdings auch die Hitze schuld sein. Meine Hose klebt nur noch…

Die Games Convention 2008 streckt aber auch bereits ihre Fühler aus. Die offizielle Berichterstattung dafür hat bereits im GC Blog begonnen und auch dieses Jahr kann ich nur empfehlen, ab und zu mal dort vorbeizuschauen.

Auf ein Video Games Live-Konzert will ich übrigens auch irgendwann einmal gehen. Wenn ich mir die Videos immer bei YouTube anschaue (ganz aktuell ihr Auftritt auf der Blizzard Worldwide Invitational in Paris), ist das einfach nur eine geniale Show. Dieses Jahr sind dafür jedoch bereits alle guten Karten weg. Mal abwarten wie die Games Convention 2009 aussehen wird (die GamesCom beginnt ihr Werken im selben Jahr) und wenn das Konzert wieder ist, muss ich mir unbedingt rechtzeitig ein paar Leute zusammensuchen.

Bagdadsoftware wird (fast) selbstverständlich auch wieder in Form von Jackie, Rondrer und mir vor Ort sein. Sollte nichts dazwischen kommen (Die Vernichtung des Universums, der Release von Duke Nukem Forever), werden wird am Donnerstag, den 21.08.08 die Hallen unsicher machen. Dieses Jahr will ich auch mal versuchen an einen Webportal-Presseausweis heranzukommen. Mit etwas Glück wird Bagdadsoftware vielleicht anerkannt. Die Jungs von Rawiioli haben gemeint, dass wär gar nicht so schwer (die hatten letztes Jahr bereits einen Ausweis). Die Jungs übrigens unbedingt bookmarken, wenn ihr auch nur das geringste Interesse an Nintendos Wii habt!

Ob ich außerdem wieder für Jörg spielt oder vielleicht Gamers Global tätig werde, steht noch nicht fest (Jörg Langer ist verständlicherweise derzeit voll mit der E3 beschäftigt) aber sollte keine offizielle Seite meine “Angespielt”-Berichte wollen, werde ich sie zusammen mit dem traditionellen Gesamtbericht auf jeden Fall hier und im UCF veröffentlichen. Apropos “Jörg Langer”:

Ich kann noch nichts versprechen, aber wenn der ganze Trubel mit Games Convention und so vorbei ist, hatte ich vor ihn mir mal für eine Podcastfolge einzuladen. Entweder um ein Interview zu führen oder als Experten für ein aktuelles Thema. Letzteres wäre sogar die Ausführung einer der späteren Einsendeaufgaben (“Radiobericht”). Ich habe ihn aber noch nicht darauf angesprochen, deswegen diese Ankündigung bitte mit Vorsicht genießen. Ich werde mein Möglichstes tun um auch mal deutsche Industriegrößen zu mir in Skype zu holen, aber Interviewpartner sagen auch gerne einmal ab – vor allem wenn sie hören für welch kleine Menge sie ihre Zeit opfern :).

Huch? Jetzt sind wir ja schon mitten auf Seite 2 angekommen. Dabei wollte ich doch noch zu einem Thema meinen Senf ablassen. Aber das verschieben wir einfach bis Montag. Die Sache verjährt ja nicht so schnell. Und wenn ich hier zu viel herumlabere, geht die Hälfte sowieso nur unter.

Ich wünsche also ein angenehmes, EM-freies Wochenende (sieht nach “Grillwetter” aus)!

PS: Dies ist Eintrag Nr. 491! So langsam muss ich mir mal etwas Besonderes für Eintrag Nr. 500 einfallen lassen (erscheint voraussichtlich am 04.08.08 – wenn ich mich nicht verzählt habe). Vorschläge?

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