Während meine Autoren freundlicherweise die letzten Wochen die Fahne hochgehalten haben, war ich natürlich nicht untätig. Im Gegenteil war ich sogar zwei Tage für einen Entwicklerbesuch außer Landes (ja, sie haben mich offensichtlich wieder nach Deutschland reingelassen). Aber zu meinem Besuch in Dublin inklusive intimster Details wird es einen separaten Eintrag geben. Heute ist nur wichtig für euch zu wissen, dass mich Publisher THQ natürlich nicht aus Spaß an der Freude auf die Insel verschifft hat. Nein, eine Strafexpedition war es auch nicht. Stattdessen habe ich mir dort gleich zwei Spiele genauer anschauen dürfen und dann auch gleich zwei Angetestet-Artikel (und eine Angespielt-News) getippst:

Warhammer 40.000: Space MarineAngetestet zu Warhammer 40.000: Space Marine – Entweder waren die Demoabschnitte nicht glücklich gewählt, oder das Gezeigte einfach zu kurz, aber Begeisterungsstürme haben die spielbaren Abschnitte unter den anwesenden Pressemitgliedern nicht entfacht — auch bei mir nicht. Die Gründe dafür nenne ich natürlich auch im Artikel: Linear einfach nur von einem Standardkampf zum nächsten zu hetzen verliert sehr, sehr schnell seinen Reiz.

Und dann sind da auch noch die ganzen Zeitlupeneffekte, die bei gefühlt jedem zweiten Kill einsetzen. Das nervt schnell wie die Hölle. Mir ist vollkommen klar, dass die Entwickler ihr “tolles” “Visible Violent Death”-Feature so schön wie möglich in Szene setzen wollen. Aber ohne jetzt Moralapostel zu sein und auf die Gewalt schimpfen zu wollen: man kann es auch echt übertreiben. Die Mortal Kombat-Serie hat das schon immer besser verstanden und umgesetzt.

Die positiven Seiten

Doch wie sagt man so schön? Das Spiel hat Potential. Zwar kein Potential der ultimative Blockbuster zu werden, aber es sieht schon jetzt ganz klar nach dem ersten anständigen Shooter im Warhammer-40.000-Universum aus. Die Kämpfe machten dank des flüssigen Übergangs zwischen Fern- und Nahkampf und der Kombomöglichkeiten schon jetzt viel Spaß und sahen auch hervorragend und effektreich aus — ich hatte ja dank der Zeitlupen genug Luft, mir es genauer anzuschauen. Auch das Drumherum stimmte in den gezeigten Szenen. Im Text nenne ich den imposanten, imperialen Palast als Beispiel. Es war ein echtes Gefühl der Größe gegeben und alles wirkte einfach wie Warhammer 40.000. Obwohl die Engine eigentlich von Darksiders: Wrath of War ist, sind die Parallelen zu Warhammer 40.000: Dawn of War II nämlich nicht zu übersehen. Das verstärkt das Gefühl in eine vertraute Welt zurückzukehren und diese erstmals aus einem ganz neuen Blickwinkel zu sehen.

Was also “nur” noch fehlt, ist die Abwechslung, die bislang nur versprochen oder auf ein paar Screenshots angedeutet wurde: Bosskämpfe, anspruchsvollere Gegner, noch dickeren Wummen und vor allem eine ansprechend in Szene gesetzte Hintergrundgeschichte. Dann kann das Spiel, da bin ich mir sicher, auch über die gesamte Spieldauer bei Laune halten. Warhammer-40.000-Fans kommen aber eigentlich schon jetzt um einen Kauf nicht herum. Relic weiß einfach, wie man mit dem Universum umgeht. Da freut es mich natürlich, dass THQ die Lizenz auch noch ein paar Jahre länger nutzen darf. Hier ist sie definitiv gut aufgehoben.

Red Faction: ArmageddonAngetestet zu Red Faction: Armageddon und GG-Angespielt: Red Faction: Armageddon (Multiplayer) – Zurück unter die Erde heißt es dieses Mal. Eine Designentscheidung, mit der ich mich nicht ganz anfreunden kann. Das Spiel macht objektiv betrachtet einen guten Eindruck, keine Frage. Die Inszenierung ist gelungen, die Kämpfe machen dank des interessanten Waffenarsenals Laune und die Atmosphäre ist angenehm gruselig. Aber ich bin einer dieser Fans der Serie, die das Open-World-Prinzip von Red Faction: Guerilla richtig gut fanden. Ja, die Umgebung an sich war auch hier nicht wirklich zerstörbar. Aber ganze Feindbasen in Schutt und Asche zerlegen hat schon richtig Spaß gemacht (und den Rechner mächtig in die Knie gezwungen). In den nun stark linearen und aufgrund der Thematik auch beengten Leveln geht das — zumindest in den gezeigten Spielabschnitten — fast vollständig verloren.

Dabei haben sich die Jungs von Volition schon einiges einfallen lassen. Speziell das sehr innovative Magnetgewehr hat mir sehr gut gefallen. Das in einer offenen Welt? Genial! So bleibt nur der Ruin Mode, einer der beiden Mehrspielermodus des Spiels, wo ihr euch so richtig schön damit austoben könnt. Übrigens gar nicht so einfach gezielte Zerstörung anzurichten und so Kettenreaktionen hervorzurufen, die den Punktezähler anständig nach oben treiben. Ist natürlich auch etwas Zufall immer mit dabei. Aber das Herumprobieren mit den verschiedenen Waffen und das Zerstören der teils riesigen Objekte hält wieder bei Laune. Dieser Motivationsfaktor fällt in der Kampagne, zumindest in dem Teil, den ich gesehen habe, nicht annähernd so stark aus.

Abwarten und Tee trinken heißt hier also die Devise. Was so noch versprochen wurde, klingt teils schon sehr gut — darunter auch größere Areale später im Spiel. Vor allem auf den Glider bin ich gespannt, mit dem ihr ähnlich wie in Descent durch die Stollen düsen können sollt. Und ich denke am Ende wird auch ein anständiger Third-Person-Shooter herauskommen. Aber die Frage wird sein, ob es den Fans des Vorgängers — also Leuten wie mir — unter der Red-Faction-Flagge entsprechend Spaß machen wird. Hätte sich Volition noch konsequenter auf den gelungenen ersten Teil der Serie zurückbesonnen und wieder einen Ego-Shooter daraus gemacht, hätte ich diese Bedenken vermutlich nicht…

Gekonnte Überleitung

Und mit diesen beiden Artikeln war mein Besuch in Dublin auch schon abgearbeitet. Zwar hatte ich vor Ort noch zwei Interviews geführt, die Informationen daraus habe ich aber nur in die Artikel einfließen lassen. Separat waren sie meiner Meinung nach nicht so interessant und, das gebe ich offen zu, ein wenig planlos von meiner Seite aus geführt :smile: . Als ich wieder Zuhause angekommen war, habe ich mich stattdessen gleich an den nächsten Test gemacht. Das sollte ursprünglich eigentlich Portal 2 werden, aber da hatten wir nur Testmuster für die PlayStation 3 in der Redaktion — und so etwas besitze ich ja bekanntlich nicht. Also “musste” ich, auch weil es keinen anderen geeigneten Kandidaten gab (ich bin halt doch ein “Jack of all trades” :wink:), den folgenden Titel genauer unter die Lupe nehmen:

Operation Flashpoint: Red RiverTest zu Operation Flashpoint: Red River – Von Bagdadsoftware gibt es 4 von 5 Sics und ich kann die fragenden Blicke bereits spüren. Aber lasst mich erst einmal ausreden, bevor ihr in die Kommentare wechselt und “Foul!” schreit, angesichts emeines Geschimpfe im Test über den Solomodus: Operation Flashpoint: Red River ist mal wieder eines dieser Spiele, die einer meiner Fetische befriedigen. Welchen Fetisch? Natürlich den, dass mich knüppelharte und/oder unfaire Spiele dank des “Jetzt erst Recht!”-Syndroms erst recht zum Weitermachen motivieren.

Und dank der unterirdisch beschissenen KI, selbst die in Tom Clancy’s Ghost Recon Advanced Warfighter empfand ich im Nachhinein betrachtet als schlauer, war die Herausforderung auch wirklich groß. Ich musste faktisch alles im Alleingang machen und gleichzeitig auch noch Babysitter für meine Jungs spielen. Aber hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich es definitiv auf “Hardcore” ohne irgendwelche hilfreichen Anzeigen durchgespielt. Da ich aber nur ein paar Tage Zeit hatte — und das auch nur dank einer verfrühten Lieferung meiner Privatkopie von OkaySoft, das Testmuster selbst kam erst einen Tag vor Release –, wollte ich es dann doch nicht riskieren. Wer also Einzelspieler ist und/oder nicht einmal Ansatzweise die Geduld hat sich mit einem Trupp Vollidioten herumzuschlagen, der sollte um Operation Flashpoint: Red River einen GANZ großen Bogen machen.

Der Koop-Modus

Zum Glück hat das Spiel aber auch einen Koop-Modus, den ich natürlich auch gleich getestet habe. Und siehe da: Plötzlich wird das Spiel richtig, richtig gut. Wenn die eigenen Truppenmitglieder zuhören und tatsächlich das machen, was sie sollen, kommt der “Taktik”-Teil des Taktik-Shooters sehr gut zur Geltung. Die Möglichkeiten sind, wie auch die Karten selbst, sehr groß und erlauben befriedigende Vorgehensweisen. Da fühlt man sich dann endlich wie in einem echten Squad und ruft auch ohne Befehlsmenü ein “Feind – 150 Meter – Westen” durch das Mikrofon. Und das meine ich vollkommen ernst und ohne jede Übertreibung!

Zugute kommen dem Spiel, anders als beispielsweise bei ArmA 2, in diesen Momenten auch noch zwei Dinge: Zum einen ist es wesentlich einsteigerfreundlicher als die Konkurrenz. Die Entwickler bei den Codemasters Action Studios haben meiner Meinung nach die richtige Entscheidung getroffen, auf die schiere Menge an Fahrzeugen zu verzichten und sich stattdessen voll auf den Infanteriekampf zu konzentrieren. Auch 90% des Waffenarsenals herauszuschmeißen und alles auf vier Klassen herunterzubrechen tut dem Spiel gut, ohne das der Realismus dabei gleich unter den Teppich gekehrt wird.

Nette Kampagne

Zum anderen wäre da die Kampagne mit einer durchgehenden Hintergrundgeschichte. Ja, die Dialoge sind vollkommener Blödsinn und schlimmer als in jedem noch so patriotischen Werbevideo für das amerikanische Militär. Aber sie gibt einem ein Ziel und einen motivierenden Grund für das, was man tut. Bei der Konkurrenz oder auch beim Vorgänger, Operation Flashpoint: Dragon Rising, absolviert man eben eine Mission nach der anderen, ohne das Gefühl wirklich voranzukommen.

Aber ich wiederhole mich — lest einfach meinen ausführlichen Test, da steht alles drin, was ihr wissen müsst. Zum Abschluss nur noch so viel: Wenn ihr mindestens einen Freund zur Verfügung habt, dann solltet ihr euch den Kauf definitiv überlegen. Es ist schon fast ein komplett anderes Spiel.

Ich wünsche eine angenehme Arbeits-/Schul-/Studien-/Was-auch-immer-Woche. Am Donnerstag begrüßt euch an dieser Stelle Azzkickr mit dem dritten Teil seiner Eintragsserie zu seiner neuen Daddelkiste. Möchte euch ja nicht zu lange auf die Folter spannen.

Sicarius

Weibliche Gamer

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Lange hatte ich die Befürchtung, dass ich erstmals in der Geschichte des Bagdadsoftware Podcasts am Ende des Monats ohne eine neue Folge dastehe. Aber am Ende kam dann doch eines zum anderen:

Der weibliche Gamer…egal ob bei Spielern, Presse oder Entwicklern, irgendwie umgibt diesen Begriff auch heute noch eine undurchsichtige Wolke voller Vorurteile. Egal ob es die beiläufige Bemerkung ist, dass Frauen sowieso nur Die Sims oder Bejeweled spielen oder ein Blockbustertitel mit einem weiblichen Sidekick, der klar dem Typus “Frau in Not” entspricht — wir Männer haben noch sehr viel zu lernen, wenn es darum geht mit spielenden Frauen umzugehen. Da schließe ich auch mich keinesfalls aus. Und aus dieser Wissenslücke ist der heutige Podcast entstanden.

Der Gast

Ich habe mir die Forenmoderatorin von GamersGlobal, Tr1nity, geschnappt. Sie spielt seit 20 Jahren und darf zu Recht eine Hardcoregamerin genannt werden. Mit ihr rede ich eine gute halbe Stunde über die verschiedensten Aspekte des weiblichen Gamers. Wie wird sie in ihrem Umfeld wahrgenommen, was spielt sie gerne, wie sehen für sie frauenfreundliche Spiele aus und natürlich die wichtigste Frage zum Abschluss: Wie wünscht sie sich, dass sich andere Spieler ihr gegenüber verhalten, nachdem sie ihre Identität preisgegeben hat.

Ich fand das Gespräch sehr informativ und interessant, auch wenn wir in der Kürze der Zeit nicht ganz so tief einsteigen konnten. Zudem habe ich mit Tr1nity nun erst einmal nur eine Stimme gehört. Da stellt sich natürlich immer die Frage, inwieweit sich das Gesagte auf die Allgemeinheit auslegen lässt. Ich bezweifle aber, dass es die einzige Folge zu diesem Thema bleiben wird. Dazu ist es zu interessant und auch zu vielschichtig. Außerdem müssen wir endlich mal den Frauenanteil auf Bagdadsoftware erhöhen… :smile:

Nun will ich euch aber nicht weiter aufhalten. Hört euch die Folge an und sagt wie immer eure Meinung und eure Sicht der Dinge in den Kommentaren. Wir lesen uns auf jeden Fall am Montag wieder — dann mit der ersten Aufarbeitung der ganzen Themen, die sich während meiner Abwesenheit so angesammelt haben. Auf den nächsten Teil von Azzkickrs Daddelkiste-Eintragsserie müsst ihr also noch etwas warten.

Podcast Nr. 33 im Detail

Zu Wort kommen: Christoph “Sicarius” Hofmann, Conny “Tr1nity” B

Technische Daten: 33:09 min lang; 96kbit Qualität (Mono); 22,78 MB groß; Aufnahme mit Skype und Pamela for Skype; Editierung mit Adobe Soundbooth CS5

Musikcredits (Reihenfolge wie im Podcast):
Brian Conrad, Sue Kasper, Justin McCormick – SimCity 2000 – Track 47 (Komplett)
Brian Conrad, Sue Kasper, Justin McCormick – SimCity 2000 – Track 31 (Auszug)
Frank Klepacki – The Legend of Kyrandia – Pool Of Sorrow (Komplett)

Weiterführende Links:
Tr1nity – Connys Userprofil bei GamersGlobal
Chakram – Connys YouTube-Channel
The Operative: No One Lives Forever – Mehr Infos zum bis heute relativ einzigartigen Ego-Shooter bei MobyGames
Girl gamer – Der Eintrag zum weiblichen Gamer in der englischen Wikipedia
Female Gamer – Eine der ältesten und bekanntesten Seite von Spielerinnen für Spielerinnen

Ganz ehrlich: so reizvoll es ist, einen neuen Computer zusammenzustellen, so muss ich doch zugeben, dass es schon mal mehr Spaß gemacht hat. Das liegt in der Hauptsache an zwei Faktoren: erstens, weil man – den unzähligen Foren sei Dank – auf Produktmängel oder Produktnachteile aufmerksam gemacht wird, die man eventuell niemals bemerkt hätte und zweitens, weil die Preisentwicklung der Komponenten (vor allem CPU, GPU, HDD und MB) ziemlich stark variiert und man mehr denn je den “richtigen” Zeitpunkt des Kaufs gar nicht treffen kann. Es stellt sich – zumindest wenn man sich über solche Dinge Gedanken macht – nicht das Gefühl ein, alles richtig gemacht zu haben. Weil man eben weiß, dass die Produkte nicht perfekt sind (früher hat man das höchstens vermutet) und weil man diese zudem noch zu einem “suboptimalen” Preis erstanden hat – trotz aller Mühe, genau dies zu verhindern.

Wenn es dann wie bei mir so ist, dass 80% aller Teile bereits geliefert wurden, man aber noch auf 20% warten muss, so ist das natürlich doppelt ärgerlich. Denn einerseits sinken die Komponenten, die sinnlos zuhause rumliegen zwischenzeitlich im Preis und andererseits verliert man sein 14-tägiges Rückgaberecht. Grundsätzlich hätte ich, wenn ich heute erst alles bestellen würde, 35 Euro sparen können. Das mag nicht viel erscheinen, vor allem angesichts des Gesamtpreises der neuen Maschine (1.600 Euro), ist aber dennoch ärgerlich. Immerhin: durch einen Anruf bei Mindfactory konnte ich nachträglich noch mal 15 Euro rausholen — guter Service.

Aber jetzt habe ich endgültig genug rumgeheult, kommen wir also langsam mal zum Höhepunkt. Im Folgenden zeig ich euch anhand einer hübschen Tabelle erstmal die Gegenüberstellung “alter PC vs. neuer PC”, um im Anschluss daran mit der detaillierten Erläuterung der Komponenten und meine Erwartungen an diese fortzufahren.

  Alter Computer   Neuer Computer
       
Prozessor: Intel Core 2 Duo E6600   Intel Core i5-2500K
Mainboard: Asus P5N32-E SLI Plus   Asus P8P67 Evo
Speicher: Crucial Ballistix, 2 GB, DDR2, 800 Mhz, CL4
(1x R.I.P.)
  TeamGroup Elite, 8 GB, DDR 3, 1333 Mhz, CL9

Grafikkarte: Asus Geforce 8800GTX (R.I.P.)   EVGA 560GTX FPB
  AMD Radeon 5670    
Soundkarte: Creative X-Fi Extreme Music   Creative X-Fi Extreme Music
SSD:   Crucial RealSSD C300, 64 GB
HDD: Samsung Spinpoint F1, 500 GB   Western Digital EcoGreen, 2 TB
  Samsung Spinpoint F1, 500 GB (R.I.P.)    
  Samsung Spinpoint F1, 500 GB (R.I.P.)    
DVD-Brenner: Samsung   Sony Optiarc AD7261-S
Kühler: Scythe Ninja 2   Scythe Ninja 3
Gehäuse: NXZT Zero   Corsair Obsidian 700D
Netzteil: BeQuiet Dark Power Pro, 600 W   Seasonic X560, semi-passiv
Maus: Logitech MX518   Logitech Performance Mouse MX
Tastatur: Logitech Media Keyboard   Logitech Wireless Illuminated K800
Gamepad: Logitech Cordless Wingman   Microsoft X360 Wireless Controller
Software: Microsoft Windows XP SP3
Microsoft Office 2003 Professional
  Microsoft Windows 7 SP1
Microsoft Office 2010 Prof. Academic

Als erstes muss ich ja mal feststellen, dass von allen mit Elektrik versorgte Teile meines alten Computers 40% den Geist aufgegeben haben. Das ist ziemlich erschreckend wie ich finde. So dürfte es auch nicht überraschen, dass ich bei Festplatten jetzt auf Western Digital statt auf Samsung setze und bei Grafikkarten nicht mehr auf Asus vertraue – obs was bringt, wird die Zeit zeigen.

Beginnen wir also mit dem PROZESSOR:

Typ:

Intel Core i5-2500KPreis: 170,00 EuroAlternativen: Intel Core i5-2400, Intel Core i7-2600KErläuterung:

Dass ich von Sandy-Bridge ziemlich angetan bin, habt ihr ja schon im ersten Teil dieser Eintragsserie herausgelesen. Ich möchte jetzt auch nicht alle kleinen und für den Normalnutzer sowieso kaum spürbare Verbesserungen erläutern (z.B. VT-X, AFX, AES-NI). Auch ignoriere ich die neuerdings integrierte Grafikeinheit, da sie zwar ihren Zweck sehr gut erfüllt, für einen halbwegs ernsthaften Gamer (zumal ohne Z68-Board) aber nach wie vor recht sinnlos ist. Nein, ich lasse einfach mal Fakten sprechen, die ich dem sehr empfehlenswerten und 54-seitigen Computerbase.de-Artikel entnommen habe:

  1. Der Core i5-2500K ist schneller als alle bislang dagewesenen Vierkernprozessoren
  2. Er wird nur vom Core i7-2600K und vom “alten” Core i7-980X (6 Kerne) übertroffen
  3. In Spielen ist er sogar der aktuell zweitschnellste Prozessor (bei nur 2% Rückstand auf den i7-2600K)
  4. Im Idle-Modus ist er extrem sparsam und unterbietet den leistungstechnisch noch am ehesten vergleichbaren Core i7-960 um 24 Watt (Werte des Gesamtsystems). Selbst ein AMD Phenom X2 mit nur 2 Kernen verbraucht minimal mehr (2 Watt).
  5. Unter Last verbraucht er sage und schreibe 66 Watt weniger als der (langsamere) Core i7-960 und nur 10 Watt mehr als der AMD Phenom X2.
  6. Dabei liegt die maximale Kerntemperatur (unter den Bedingungen des Computerbase Testsystems) ganze 16° unter jener des Core i7-960 (natürlich bei gleichem Lüfter und Gehäuse).
  7. Und das Ganze für einen fast schon sensationell günstigen Preis. Der langsamere, stromhungrigere und heißere Core i7-960 kostet rund 55 Euro mehr. Ein AMD Phenom X6, mit sechs Kernen, welcher um exakt 33% langsamer ist, kostet ebenfalls etwas mehr (rund 20 Euro) — bei höherem Stromverbrauch natürlich. Und es muss angemerkt sein, dass dies die aktuellen Preise sind (24.04.11). Kurz nach dem Release des Core i5-2500K kostete der i7-960 noch 300 Euro (!) und der Phenom X6 noch 60 Euro mehr.

Wie ihr oben seht, habe ich zuerst auch über den Core i5-2400 und Core i7-2600K nachgedacht. Die Unterschiede: Ersterer lässt sich nicht so einfach (und bei weitem nicht so hoch) übertakten und ist niedriger getaktet, letzterer bietet etwas mehr Takt und zudem Hyperthreading, also die Simulation vier weiterer Kerne. Der i7-2600K setzt sich aber kaum von den i5-Modellen ab (besonders in Spielen), womit der Preis von etwa 250 Euro nicht gerechtfertigt erschien. Dagegen war der i5-2400 mit 160 Euro richtig günstig, weswegen ich ihn in meiner ersten Planung schon fest eingeplant hatte, da ich kein Übertakter bin und der i5-2500K damals noch knapp 190 Euro kostete. Erst als dieser schließlich auf 170 Euro fiel und die Preisdifferenz dann letztlich nur noch 10 Euro betrug, habe ich mich für dieses “mittlere Modell” entschieden. Vielleicht muss ich irgendwann ja doch mal an der Taktschraube drehen. Und für einen eventuellen Wiederverkauf isses sowieso besser, mit diesem Feature punkten zu können.

Leistungserwartung:

+ 220 %Versucht man das Unmögliche und vergleicht die Benchmarks des i5-2500K mit den damaligen des Core 2 Duo E6600 (die natürlich auf komplett anderen Systemen zustande kamen), so ergibt sich dieser natürlich nicht exakte Wert. Trotzdem dürfte der Leistungsgewinn mindestens auf diesem Niveau liegen. Vergleicht man die wenigen Benchmarks, die seit 5 Jahren dieselben sind und daher bei beiden CPUs zum Einsatz kamen, kommt man auf viel versprechende Werte. So erreicht der i5-2500K laut Computerbase 16.315 PC-Mark-Vantage-Punkte, der E6600 weniger als 4.000. Beim PDN-Bench von Paint.Net stehen 15 Sekunden ganzen 50 gegenüber. Meine Erwartung ist also ganz klar: “alles sollte mindestens doppelt so schnell laufen und auch wirklich spürbar sein.”

So, jetzt habe ich über eine Komponente schon ne ganze Seite geschrieben. Eigentlich wollte ich ja an dieser Stelle noch fortfahren, aber ich denke, das wird für alle Beteiligten zu viel Input auf einmal, weswegen ich an dieser Stelle abbreche. In der nächsten Folge biete ich euch dann die Informationen über die restlichen Komponenten. Ja, ich plane, tatsächlich alle zu bringen! Das kann ja heiter werden…

PS: Die Sache mit den Erwartungen an Stromverbrauch gestaltet sich in ihrer Umsetzung als sehr schwer. Werte aus dem Internet heranzuziehen ist sinnlos, da dort immer die Werte des Gesamtsystems gemessen werden. Also hab ich meinen eigenen aktuellen PC mal per Strommessgerät analysiert. Und dies wollte ich dann auch mit dem neuen PC machen. Leider ist mir dann das Gerät abgeraucht (ich hab aber auch ein Pech…). Und jetzt steh ich vor der Frage, ob es sich lohnt, 20 Euro für ein Gerät auszugeben, dass mir sagt, dass ich mit dem neuen PC 2 Euro pro Jahre spare… Naja, wir werden sehen. Eventuell behandle ich das Thema dann im letzten Teil der Serie, wo ich euch von meinen echten Praxiserfahrungen berichten will. :laughing:

Sicarius

Frohe Ostern

Die Osternacht ist rum und das fiktive Grab wieder leer. Zeit der Tradition Genüge zu tun. Obwohl euch derzeit “meine” Autoren bei Laune halten, am Ostermontag kommt Teil 2 von Azzkickrs kleiner Eintragsserie, und ich stattdessen vornehmlich bei GamersGlobal herumwusele (mehr dazu in den kommenden Einträgen), lasse ich es mir natürlich nicht nehmen euch im Namen von Bagdadsoftware

Happy Eastern 2011

Happy Eastern 2011

zu wünschen. Feiert schön und passt auf, dass euch der Osterhase nicht auch wie im Bild Melonen statt Eier unter den Baum legt!

Freunde! Es ist bald soweit! Nachdem die monatelange Planungsphase im März 2011 beendet und kurz darauf die Bestellungen getätigt wurden, treffen Ende April (!) wohl auch die letzten Teile für meinen neuen Computer ein.

Was war das für eine Qual. Die Frage, ob der Zeitpunkt der richtige sei, wo doch die Konsolen den Fortschritt (und damit auch den Hardwarehunger) aktueller und auch absehbarer Spiele stark bremsen und ob deswegen nicht eine gezielte (und überschaubare) Aufrüstung meines vier Jahre alten (mancher würde sagen: jungen) Rechenknechtes angebrachter wäre. Dann das Desaster mit den Sandy-Bridge-Chipsätzen (welches unter anderem für die große zeitliche Diskrepanz zwischen Bestell- und Lieferdatum verantwortlich ist), die zwischenzeitlichen Prophezeiungen, der sehr günstige Arbeitsspeicherpreis würde kurz vor einer – bis heute nicht eingetretenen – Preisexplosion stehen und zu guter letzt die Katastrophe von Japan. Insbesondere vor letzterem Hintergrund erscheinen meine “Probleme” selbstverständlich peinlich unwichtig – aber dennoch fragt man sich natürlich, welche Auswirkungen diese Katastrophe auf Lieferzeiten und Preisniveau der Hardware hat (bislang im Übrigen gar keine).

Nun ja, letztlich waren es die folgenden drei Gründe, die mich dann doch für einen kompletten Neukauf zum jetzigen Zeitpunkt bewegten:

  1. ist die Sandy-Bridge-Technik in der Tat überragend. Ein derart gutes Preis-Leistungs-Effizienz-Verhältnis hat es lange nicht mehr gegeben (ich wüsste nicht mal, ob das überhaupt schon mal der Fall war)
  2. ist das allgemeine Preisniveau von PC-Hardware ebenfalls auf einem historisch niedrigen Niveau (dazu mehr in Teil 2 dieser Artikelserie)
  3. habe ich jede Menge Spiele auf meiner “To-Do-Liste”, die ich endlich spielen will und die auf meiner aktuellen Kiste nicht in maximalen Einstellungen laufen (u.a. Crysis, Metro 2033, Die Siedler 7).

Die Alternative bis zur nächsten Konsolengeneration, also bis etwa 2013, zu warten erschien vor diesem Hintergrund einfach nicht attraktiv genug. Zudem gab es zwischenzeitlich einfach zu viele Innovationen auf dem PC-Markt, die ich unbedingt haben wollte (auch dazu mehr in Teil 2 dieser Artikelserie). Ein Aufrüsten wäre zudem eher schwierig und auch sehr teuer im Vergleich zur Neuanschaffung gewesen. Klar, ich hätte vom Core 2 Duo E6600 auf einen Core 2 Quad 9550 gehen können und meine AMD Radeon 5670 (die ich nach wie vor für absolut ungeschlagen in dieser Preisklasse halte!) durch eine GTX 560 ersetzen können. Aber, ach, am meisten wollte ich doch eine SSD — mit S-ATA III natürlich (merkt man zwar kaum, aber wenn, dann kauf ich gleich richtig), welches mein Mainboard nicht bietet. Und überhaupt sind die 500GB meiner “normalen” Platte viel zu wenig, da müsste auch eine neue her. Und mein Gehäuse entspricht auch nicht mehr meinen Ansprüchen… Ihr seht: ein Aufrüsten hätte mich nicht wirklich glücklich gemacht. Zumal ja der Core 2 Quad 9550 mit rund 220 Euro deutlich teurer gewesen wäre als ein viel schnellerer und effizienterer Core i5 2500K (170 Euro). Naja, ich greife bereits vor.

Achso, passend zu dieser Aufrüst- oder Neukauffrage hatte sich mein PC — wie ihr in den Kommentaren ja lesen konntet — verabschiedet. Natürlich auch just in der Schlussphase der wichtigsten Uni-Arbeit meines Lebens. (wobei Schlussphase bedeutet: “es waren nur noch 5 Tage bis zur Abgabe, aber ich hatte gerade erst mit dem Schreiben angefangen…”hust”). Schuld war übrigens der RAM. Den hätte ich also auch neu kaufen müssen bei einem Aufrüsten…Der PC steht übrigens immer noch zum Verkauf! Ganz im Ernst, das Ding läuft jetzt wieder super :smile: (hab 2GB Value-Ram von Corsair verbaut — hatte ich noch im Schrank)

Eigentlich wollte ich ja nur zwei Artikel für die “Vorstellung” meines neuen Rechenknechtes verwenden, aber dadurch, dass sich Mainboard und Grafikkarte immer mehr verschoben haben und der Rechenknecht somit de facto noch gar nicht existiert und Sic zudem über Ostern Füllmaterial brauchte, hab ich mich dazu entschlossen, die Artikel aufzublähen, zu strecken und euch daher mit dem zusätzlichen Kapitel meiner ganzen Leidensgeschichte zu beglücken. Und so ist dieser Artikel jetzt auch schon am Ende – ohne wirklich etwas konkretes zum neuen PC gesagt zu haben :smile: .

Aber: Bleiben Sie dran! In Teil 2 unserer spektakulären Reihe “Daddeln im 21. Jahrhundert” erklären wir Ihnen ausführlich die Gründe weshalb die Entscheidung für Komponente X und gegen Komponente Y gefallen ist, stellen die Erwartungen an Leistungsgewinn und Stromersparnis vor und präsentieren damit indirekt auch eine tolle Kaufberatung für diejenigen unter euch, die mit dem Gedanken spielen, sich eine neue Kiste zu kaufen (-> keiner).

In diesem Sinne: Frohe Ostern und bis Montag.

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