Heute möchte ich nicht ein/einen/eine Spiel/Film/Serie/etc. vorstellen, sondern gehe eine “weicheres” Thema an. Mich beschäftigt schon länger die Frage, die auch schon kurz auf der letzten Laberecke diskutiert wurde: Sind alte Spiele (natürlich nur die guten, also “Klassiker”) genauso gut oder gar besser als ihre heutigen Pendants, oder ist das eine nostalgische Verklärung, die uns da einen Strich durch die Rechnung macht.

Dieser Eintrag hat keinesfalls den Anspruch diese Frage zu beantworten ich möchte nur kurz ein paar Gedanken loslassen, wie ich die Sache sehe und evtl. kann ich ja auch eine Diskussion anregen.

Früher war alles besser!

Beispiele für die Ansicht, dass früher die Spiele einfach besser waren, zu finden ist nicht schwer. Baldurs Gate 2 gilt oft als das Rollenspiel schlechthin und ist sowieso tausendmal besser als Dragon Age 1 und 2, Civilization 2 (oder teilweise auch Civ 1) ist der beste Teil der Serie. Command & Conquer ist seit Red Alert 2 nur noch Schrott, Doom 1 & 2 wischen mit RAGE den Boden auf etc. etc. etc. etc. etc. Das ganze geht soweit, dass viele “Veteranen” schon wissen, dass ein neues Spiel einer Serie nur schrott sein kann, bevor sie es auch nur eine Sekunde gespielt haben und obwohl noch fast nichts darüber bekannt ist (Beispiel: Das neue Jagged Alliance oder auch der neue Command & Conquer-Teil, über den ja nun wirklich noch nichts bekannt ist). Ähnliches kann man auch bei Filmen beobachten: natürlich ist die alte Star Wars Trilogie viel viel besser als die neue. Die neuen James-Bond-Filme (und Darsteller) können den Klassikern selbstverständlich nicht das Wasser reichen. Und dass die neueren Simpsons-Folgen der letzte hingerotzte Dreck sind versteht sich von selbst.

Auch wenn ich das jetzt überspitzt dargestellt habe und in meinen Augen schon fast ins Lächerliche gezogen habe, sind das doch die vorherrschenden Meinungen gerade im Internet. Jeder der etwas gegenteiliges behauptet, kann sich auf nen ordentlichen Shitstorm gefasst machen.

Der Grund warum ich diese in Stein gemeißelte Thesen hinterfrage ist ganz einfach. In den letzten Jahren hab ich mich desöfteren an Spielen versucht, die als Meisterwerke gelten und in vielen “Die besten Spiele aller Zeiten”-Listen auftauchen. Spiele deren Genres mir zusagen und deren (geistige) Nachfolger mir sehr viel Spaß gemacht haben. Spiele wie: System Shock 2, Deus Ex, Sid Meier’s Alpha Centauri, Master of Orion 2, Baldur’s Gate 1, Heroes of Might and Magic 3.

Diese Spiele haben alle eines gemeinsam: Ich bin an alle Spiele sehr hoffnungsvoll herangegangen, weil ich mir sicher war, dass mir diese Spiele einfach gefallen müssen. Alle gelten bis heute als Referenz in ihren Genres, die muss man doch einfach mögen (und gespielt haben), wenn man das Genre mag. Doch keines dieser Spiele hab ich länger als 2-3 Stunden gespielt. Ich finde zu diesen Spielen einfach keinen Zugang und demenstprechend fehlt mir die Lust sie ein zweites mal zu starten. Eines haben die meisten dieser Spiele gemeinsam: Sie sind sehr komplex und ihre Tutorials (wenn überhaupt vorhanden) kratzen nur an der Oberfläche. Heutige Spiele sind da wesentlich zugänglicher, was allerdings oft auch als Casualisierung (Unwort des Jahrtausends!) verschriehen wird und den elitären Veteranen selbstverständlich nur Spott wert ist. In vielen Fällen ist wohl wirklich die tatsächliche Komplexität zurückgegangen, wobei man da meiner Meinung nach sehr stark zwischen tatsächlicher Komplexität und Komplexität, die durch unzulänglichkeiten der Technik entstanden sind, unterscheiden muss. Wenn das Inventarmanagement oder die Menüs umständlich und verwirrend sind und man für jede noch so kleine Tätigkeit zig Tastendrücke braucht hat das nichts mit Komplexität zu tun, es ist einfach nur umständlich. Gerade bei MMOs wünschen sich anscheinend viele Leute die Zeiten zurück, bei denen man für jeden Schwerthieb erstmal 20 Befehle eingeben musste.

Heroes of Might & Magic III: The Restoration of ErathiaAber ist die Komplexität das Einzige Problem? Mit komplexen Spielen, die ich damals schon gespielt hab, habe ich auch heute kein Problem und ich kann mit denen heute noch genauso viel Spaß haben, wie mit modernen Titeln. Und auch mit dem Train Simulator 2012 der ein waschechte Simulation ist und dessen Tutorial auch nicht gerade ausführlich sind, habe ich meinen Spaß. Dafür, dass ein Zug nicht viel mehr machen kann als vorwärts und rückwarts zu fahren, steckt da doch ne Menge dahinter.

Ist es vielleicht die Grafik, die mich abstößt? Die Titel grafisch überholt zu nennen ist ne ziemliche Untertreibung, teilweise sind sie einfach potthäßlich. Dass es nicht gerade motiviert, kaum etwas zu erkennen sollte klar sein, aber als wirkliches Problem würde ich das auch nicht bezeichnen. Gibt ja auch neue Titel, die mit ihrer Grafik keinen Blumentopf gewinnen würden, mir aber trotzdem zusagen. Minecraft sei als Beispiel genannt, aber ich spiele nebenher auch viele viele kleine Flashgames, die grafisch den alten Spielen relativ nahe kommen.

Oder ist es einfach die übertriebene Erwartungshaltung? Wie oben schon geschrieben, gelten die Spiele als Meisterwerke. Vielleicht können sie diese extreme Erwartungshaltung auch einfach nicht erfüllen. Die Macher haben damals auch nur mit Wasser gekocht und irgendwo sind es dann doch “nur” Spiele, wie viele andere davor und danach auch. Da spielt dann bestimmt auch rein, dass viele Leute doch ein relativ verklärtes und überhöhtes Bild von diesen Spielen haben. Allein schon was die Grafik angeht; ich bin immer wieder überrascht wie häßlich Spiele, die ich früher gespielt hab, tatsächlich sind. Das scheint sich in der Erinnerung falsch festzusetzen. Und es ist ja allgemein bekannt, dass man bei Dingen, die einem positiv im Gedächtnis bleiben, die negativen seiten gerne vergisst. Genauso wie man bei negativen Erinnerungen auch die positiven Seiten vergisst.

Die Umstände unter denen man das jeweilige Spiel damals gespielt hat tun dann wahrscheinlich ihr übriges. Es ist einfach ein Unterschied, wenn man Dinge das erste mal erlebt und diese Gefühle verbinden sich unzertrennlich mit diesem Spiel. Wenn man das erste mal eine riesige unendlich scheinende Spielwelt in einem Rollenspiel erlebt, hinterlässt das einfach nen ganz anderen Eindruck, wie wenn man sowas schon dutzendmale erlebt hat und der Unterschied nur darin liegt ob es ein Quadratkilometer oder 5 sind. Wenn man als Kind oder Jugendlicher noch leichter beeindruckbar ist was Monster, Dungeons und mächtige Waffen eingeht, bleibt das auch viel stärker haften, wie wenn man schon 15 Jahre Spielgeschichte hinter sich hat.

Und woran liegt es jetzt wirklich? Keine Ahnung, ich schätze es ist ne Mischung aus allem. Die Spiele waren damals wie heute bestimmt nicht schlecht, aber ich muss einfach damit aufhören mir von anderen Leuten ihre Meinung zu den Spielen aufdrängen zu lassen und einfach nur das zu spielen, was mir jetzt gerade Spaß macht. Und wenn mir dadurch die Meilensteine der Spielegeschichte entgehen? Völlig egal, das kann ja wohl kaum der Anspruch an meine Freizeitbeschäftigung sein.

2005 kam die Xbox 360 auf den Markt und brachte eine Neuerung mit sich, die überraschend starke Auswirkungen auf die Spielebranche haben sollte: den Gamerscore und die dazugehörigen Achievements. Es gab zwar bereits vorher vereinzelt Titel, die den Spieler für mehr oder weniger besondere Leistungen belohnten, aber erst Microsoft und der Erfolg seiner Konsole machten das System salonfähig. Allerdings nicht ohne, dass zuvor ein riesiger Aufschrei durch die Netzgemeinde ging. Die Erfolge würden die Atmosphäre des Spiels kaputt machen. Sie würden den Spieler zwingen einem bestimmten Weg zu folgen. Sie wären ein reiner Schwanzvergleich. Und was sonst noch so als Argument herangezogen wurde, um den Untergang des Abendlandes heraufzubeschwören und die Sinnlosigkeit des Systems aufzuzeigen.

Staying Alive Erfolg aus Battlefield: Bad CompanyWenig überraschend, kräht heutzutage kein Hahn mehr danach. Egal ob auf PC, Konsole, Handy oder Handheld — die wenigsten Titel kommen mehr ohne die kleinen Belohnungen aus. Und wisst ihr was? Ich finde das super! Für mich sind sie eine nicht zu verachtende Motivationsquelle und helfen mir sogar eher noch dabei tiefer in das Spiel einzutauchen als umgekehrt. Ich gehöre zwar jetzt nicht zu den Leuten, die unbedingt in jedem Spiel alle Erfolge haben müssen. Dennoch bin ich wesentlich öfter dazu bereit den ausgetretenen Pfad zu verlassen, wenn ich weiß, dass ich dafür auf jeden Fall eine Gegenleistung erhalte — auch wenn ich davon meist nicht einmal im Spiel etwas habe. Mitunter ist sogar eher das Gegenteil der Fall und das Spiel wird durch den Versuch ein bestimmtes Achievement zu erhalten noch schwerer und frustrierender (Zum Beispiel in Battlefield: Bad Company ein Level ohne Sterben zu beenden, wenn man auf Hart spielt).

Ein positives Gegenbeispiel

Wobei das auch nicht mehr ganz stimmt, dass man nichts von einem solchen Erfolg hat. Denn so viel Negatives man auch über Ubisofts Uplay sagen kann: das Achievementsystem finde ich richtig cool. Statt nur dabei zuzuschauen, wie mein Gamerscore in die Höhe schnellt, kann ich hier die verdienten Punkte in zusätzliche Inhalte investieren — und zwar Spielübergreifend. Ihr könnt euch also Erfolge in Silent Hunter 5 erarbeiten und dafür dann in Assassin’s Creed: Brotherhood exklusives freischalten. Zugegeben: So manche Belohnung, wie zum Beispiel die exklusiven Hintergrundbilder, sind ihre Punkte nicht wert. Aber zusätzliche Karten in Die Siedler 7 oder ein exklusives Auto in Driver: San Francisco? Immer her damit, solange es mich kein echtes Geld kostet. Da bin ich gleich doppelt motiviert.

Erfolg ist allerdings nicht gleich Erfolg. Und damit meine ich jetzt nicht die Qualität so mancher Achievements. Ich schüttele zwar auch den Kopf, wenn ich lese, dass ich beispielsweise 10.001 Leute im Mehrspielermodus von Gears of War töten muss. Oder wenn ich in einem anderen Titel schon alleine dafür belohnt werde das Tutorial abzuschließen. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich mich darüber groß aufregen würde. Wenn es zu schwer ist, lasse ich es einfach und wenn es zu leicht ist, stört es mich auch nicht weiter.

Zerstreuung

Ich habe ein Problem mit der Fragmentierung des Ganzen. Nicht nur, dass es für jedes System unterschiedliche Varianten gibt. Mitunter bilden sogar die Spiele unter sich jeweils eine eigene abgeschlossene Insel auf der ihr eure Erfolge verdient. Deshalb bevorzuge ich und motivieren mich tatsächlich XBL- und Games for Windows Live-Titel am meisten, da hier alles nicht nur plattformübergreifend, sondern auch noch nach Schwierigkeitsgrad gewichtet und unter der Haube “Gamerscore” auf einen Blick zusammengefasst wird. Da ist der Anreiz einen Erfolg zu verdienen noch einmal größer, selbstverständlich auch wegen dem Schwanzvergleichssyndrom.

Christophs GamerscoreSelbst die Steam-Achievements reizen mich deshalb überhaupt nicht, da trotz gleicher Plattform nur jedes Spiel für sich gestellt wird. Keine übergreifende Zahl, die meine Erfolge zusammenfasst und für sich bereits eine Aussage trifft. Gut an Steam finde ich allerdings die Statistikfunktion, die es mir ermöglicht zu sehen, wie viel Prozent der Käufer den jeweiligen Erfolg erlangt haben. Das kann zusätzlich motivieren das eine Achievement freizuschalten, welches nur wenige bislang erreicht haben.

Das Wunschkonzert

Was wünsche ich mir also? Nun zum einen, dass sich die Entwickler tatsächlich ein Beispiel an Ubisoft nehmen und mit Erfolgen auch einen echten Wert verknüpfen. Zum anderen, auch wenn es ganz klar utopisch ist, dass es mal ein erfolgreiches hersteller- und plattformunabhängiges System von einem Drittanbieter gibt. Ein SDK wie beispielsweise Havok Physics, auf das 99% der Entwickler zurückgreifen und welches eine zentrale Datenbank speist. Ich hatte ja gehofft, dass sowas mit Windows Live kommen würde. Aber leider hat Microsoft dieses Thema bekanntermaßen komplett gegen die Wand gefahren. Umso schwieriger wird es nun an der bereits etablierten Situation etwas zu ändern. Auch deshalb, weil natürlich vor allem Xbox- und PlayStation-Nutzer an ihren jeweiligen Übersichten festhängen. Wenn da ein Hersteller sich entscheidet sein System nicht auf die nächste Konsolengeneration zu übernehmen, wird es einen massiven Shitstorm geben. Darauf könnt ihr wetten.

Die Tendenz geht stattdessen ganz klar in die andere Richtung. Ich warte praktisch täglich darauf, dass EA für Origin auch noch ein eigenes System angekündigt. Aus Spielersicht wäre eine zentrale Lösung jedoch äußerst wünschenswert, denn wie gesagt: Richtig eingesetzt, können Erfolge durchaus das Spielerlebnis ohne allzu großen Aufwand sinnvoll erweitern. Und wenn diese plattformunabhängig erfasst werden würden, hätten sie auch eine noch stärkere Aussagekraft und würden dadurch noch weiter motivieren. Das gilt natürlich nicht für jeden, aber doch für durchaus nicht gerade geringen Teil der Spielerschaft. Die Frage zu welcher Kategorie ihr gehört, dürft ihr gerne in den Kommentaren beantworten. Findet ihr Achievements gut, schlecht oder ist es euch völlig wurscht?

Der Webmaster sagt leise Servus

Und mit diesen Gedanken lasse ich euch für die nächsten vier Wochen alleine. Ab morgen bin ich nämlich auf Kur und lasse es mir (hoffentlich) gut gehen. Aber keine Angst: Bagdadsoftware liegt in dieser Zeit nicht brach. Stattdessen halten meine drei Autoren die Stellung und werden euch weiterhin wie gewohnt montags und donnerstags mit interessanten Themen beglücken.

Kessy

Neues aus Kessy’s Welt

Kessy macht sich auf dem Bett breit2012 wird ein tolles Jahr. Wisst ihr auch warum? Weil ich am 17. Juli zehn Jahre alt werde! Das sind angeblich 54 Menschenjahre. Muss ich also bald in Rente gehen? Das hättet ihr wohl gern. Nene, ich bin jetzt in der Blüte meines Lebens! Wenn mich nicht doch einmal ein Auto erwischt während ich langsam über die Straße stolziere, dann werde ich mit Leichtigkeit 15 oder gar 20 Jahre alt. Aber ich will an dieser Stelle nicht meinem Geburtstagseintrag vorgreifen. Eine Jubiläumswoche wie Bagdadsoftware kriege ich ja vom Webmaster nicht spendiert, dem Drecksack, deswegen muss ich mich mit einem Eintrag begnügen. Ich muss doch endlich Kessy’s Welt (sic!) aus der Taufe heben. Wenn ich dann in kürzester Zeit erfolgreicher bin als er, wird er schön dumm aus der Wäsche schauen!

Neues von der Kessyfront

Momentan gibt es allerdings gar nicht so viel zu berichten. Draußen ist es so abartig kalt, dass ich meinen Tag lieber drinnen verbringe. Da liege ich dann an meinen üblichen Lieblingsplätzen: Von morgens bis mittags auf dem Küchenstuhl, von mittags bis abends auf dem flauschigen Teppich im Bad und von abends bis zum nächsten Morgen auf der Eckbank in der Küche. Ab und zu liege ich auch mal im Bett des Webmasters. Und zwar so richtig schön ausgebreitet, damit er überhaupt keinen Platz mehr hat sich dazu zu legen.

Unterbrochen wird die Routine eigentlich nur durch Störer wie die Chefin, die mich von ihrem Platz auf der Eckbank verscheucht. Oder wenn der Webmaster morgens aufsteht und seine Zimmertür aufgeht. Dann renne ich schnurstracks rein zum Zimmerbrunnen, um mich vollzusaufen. Nein, nicht mit Katzenbier — ich trinke ausschließlich schäbiges, abgestandenes Wasser aus heimischer Quelle! Und wenn er dann nachmittags heimkommt, setze ich mich neben den Drucker auf das berühmte IKEA-Regal und schaue ihm beim Computerspielen zu.

Schweinerei!

Auf den Platz neben dem Drucker hat nun allerdings irgendein Witzbold ein Stück Karton gelegt. Wenn ich den erwische! Die ganze Zeit lag dort weißes Druckerpapier. Da konnte ich immer so gut meinen Hinter drauf abputzen. Der Karton ist hingegen viel zu hart für mein empfindliches Sitzfleisch. Ich hab‘ auch schon versucht ihn wegzutun, aber das geht so schlecht wenn ich draufsitze. Keine Ahnung warum. Ich verstehe das nicht.

Kessy guggt böseGenauso wenig wie ich dieses Drucker-Ding verstehe. Der macht ab und zu so komische Klick- und Klack-Geräusche und dann wird da hinten so weißes Papier in einen Schacht eingezogen und kommt vorne wieder verschmutzt raus. Das ist total komisch und irritierend und tut dem Blatt bestimmt unendlich weh. Ich versuche deshalb dann immer das arme weiße Papier zu retten und zu mir rüber zuziehen. Zugeben, ich mache das nicht ganz ohne Hintergedanken. Ich kann mich schließlich dann einfach draufsetzen. Aber der doofe Webmaster kommt dann immer her und nimmt mir das Papier wieder weg, der Doofie :sad: .

Ich, der Übernerd

Mittlerweile bin ich aber auch so sehr interessiert an der ganzen Technik, die hier rumsteht. Ich laufe immer öfter über seinen Schreibtisch und schau mir mal so an, was da so ist. Letzt habe ich beispielsweise den Router und die externe Festplatte neben dem Monitor entdeckt. Tolle Sache. Vor allem der Router blinkt immer so schön. Außerdem finde ich, dass der Webmaster viel zu viel am Rechner hockt. Deshalb behindere ich ihn immer öfter bei der Arbeit. Nicht nur springe ich ihm unbedarft auf den Schoß und versperre ihm mit meiner Schulterhöhe von 40cm die Sicht. Vorgestern zum Beispiel habe ich mich sogar auf die Maus gesetzt. Da hatte er keine Schreibblockade, sondern eine Mausblockade. *lacht manisch*

Genauso gerne setze ich mich aber auch einfach auf den Computertower und spiele sein schlechtes Gewissen. Auf dem Bild bringe ich zum Beispiel gerade meinen Unmut darüber zum Ausdruck, dass er schon wieder am Computer sitzt statt mir Leckerli zu geben.

Da war noch was

Kessy an Weihnachten 2011Ich muss euch übrigens unbedingt auch noch kurz von Weihnachten erzählen. Meine Twitter-Follower hatte ich zwar live informiert, aber ihr folgt mir ja noch nicht alle auf Twitter (Warum nicht?!), also kann ich das Thema auch noch einmal recyceln.

Das war nämlich ein richtig schöner Abend. Nicht nur, weil der Fusselteppich im Wohnzimmer so genial kuschelig und warm ist. Auch die familiäre Atmosphäre hat mir in diesem Jahr so richtig gefallen. Ich habe Verstecken gespielt, mein Geschenk ausgepackt — ja, der Webmaster hat mir tatsächlich Leckerli geschenkt! –, oben auf der Couch gelegen und den Nutzern spielerisch meine Krallen in den Nacken gehauen und noch vieles mehr. Wenn doch jeder Tag so wäre…

Das soll aber nun erst einmal wieder genug von mir und meinem Katzenalltag sein. Wir lesen uns spätestens am 16. Juli wieder mit dem erwähnten Geburtstagseintrag. Ich erwarte übrigens, dass ihr bis dahin fleißig über den Amazon-Link des Webmasters bestellt. Mein Geburtstagsgeschenk will finanziert werden. Wenn ich nicht mindestens 2 Tonnen Leckerli kriege, dann hagelts Knuddeleinheiten! Nur damit das klar ist, denn ich glaube nicht, dass ihr das wollt.

Ubisoft, ihr Knalltüten! Da hol’ ich mir extra Rayman Origins für die Xbox 360, weil ich dachte ihr würdet dieses Mal tatsächlich den PC komplett ignorieren und jetzt bringt ihr es am 29. März doch noch dafür raus. Gnaaah. Erst Sonic Generations, dann Alan Wake und jetzt das! Echt eine Sauerei mich als Ur-PCler so zu ärgern. Naja, wenn es ein Spiel verdient hat eine PC-Umsetzung zu erhalten dann Rayman Origins. Es ist definitiv nicht umsonst mein Jump ‘n’ Run des Jahres 2011 geworden. Also Gamepad auspacken und unbedingt zuschlagen, wenn es soweit ist. Die 29,99 Euro lohnen sich!

/me hört Christophe Héral & Billy Martin – Rayman Origins – 01 – The Lum King

Bam bam bam badabadabada-bam bam, baba ba-ba-ba baaa bam bam bada bada bada baaa-ba ba ba ba-ba-ba.

Huch, ihr seid ja immer noch da. Ähm…wo war ich? Ach genau, beim Schreiben des heutigen Eintrags.

Das Hauptthema?

Irgendwie bin ich derzeit voll im “Mangels Hardware verpasste Vorgänger und Nachfolger nachholen”-Modus. Andere würden es vermutlich “Endlich entdeckt der langjährige Ignorant eine neue Spieleplattform für sich und merkt, dass es auch dort gute Spiele gibt” nennen, aber wer hört schon auf die anderen :smile: . Nach Saints Row kam ein Spiel dran, dessen Namen ich an dieser Stelle nicht nennen werde. Sogar dessen (nicht Plattform-exklusiver) Vorgänger darf ich nicht erwähnen, denn beide sind nach §131 StGB beschlagnahmt worden — und das nicht wegen irgendwelcher Hakenkreuze. Ich bitte deshalb von entsprechenden Ratespielchen in den Kommentaren abzusehen. Man muss den Ärger ja nicht herausfordern. Und ganz aktuell dreht Battlefield: Bad Company seine Runden im Laufwerk der mittelgroßen Schwarzen. Da passt es auch ganz gut, dass ich die Kampagne von Teil 2 bis heute noch nicht durch habe. Die kann ich dann gleich im Anschluss zu Ende bringen.

Wobei ich von Teil 1 auch erst eine Mission abgeschlossen habe. Nicht weil die Story schlecht wäre oder so. Das Intro war definitiv ganz nett, wenn auch nicht sehr tiefgründig. Der Grund ist ein anderer: Ich verbringe momentan meine Zeit hauptsächlich im Mehrspielermodus. Ja, auch mich überraschte es ein wenig, dass es immer noch Leute gibt, die ihn spielen. Aber es gibt tatsächlich noch einige volle Server (mangels Serverbrowser habe ich aber keine genauen Zahlen) und viele Spieler, die sogar noch nicht den Maximalrang erreicht haben. Wie, das ist für euch gar nicht das erstaunlichste?

Das alte Thema

Herstellerbild zu Battlefield: Bad CompanyJa, ich weiß. Ich, der Quake-Gott auf Erden[Zitatquelle benötigt] und Besitzer einer ultra-raren deutschen (!!) Version aus der Erstauflage vor der Indizierung des Klassikers, spiele nicht nur einen reinen Shooter mit dem Gamepad, sondern sogar einen Multiplayer-lastigen Shooter. Und es kommt noch schlimmer: Ich habe sogar Spaß dabei! Was aber nicht bedeutet, dass es jetzt das ultimative Spielerlebnis ist und ich ab sofort nie wieder einen Shooter mit Tastatur und Maus spielen werde. Ganz im Gegenteil gibt es durchaus so einige Sachen in der Steuerung von Battlefield: Bad Company (und auch einigen anderen Konsolenshootern), die mich durchaus in den Wahnsinn treiben.

Da wäre zum Beispiel das mit dem Sprinten, was nur geht indem ihr den linken Analogstick reindrückt. Dass beide Sticks auf dem Pad gleichzeitig als Knopf dienen, habe ich noch nie verstanden. Es ist umständlich schwer und unbequem diese reinzudrücken. Vor allem wenn ich den Knopf dann auch noch gedrückt halten und in die gewünschte Richtung bewegen muss wie hier zum Sprinten. Ich bin ja schon froh, dass “Ducken” auf dem rechten Stick getoggelt und nicht gehalten wird. Und dann dieses Schießen während dem Fahren. Wie soll ich bitte gleichzeitig beide Sticks benutzen (links Fahrtrichtung, rechts Feuerrichtung) und dabei noch auf “A” das Gaspedal festhalten? Zugegeben, DICE hat bei Battlefield: Bad Company tatsächlich mitgedacht und Gas und Bremse gleichzeitig noch auf LT beziehungsweise LB gelegt, was es wesentlich komfortabler macht. Aber wer es aus anderen Konsolenspielen wie Saints Row kennt, wo es auch schon keinen Spaß macht und schlicht nicht funktioniert, der wird erst einmal automatisch die normale Belegung nutzen. Und Panzerfahrer halten aus meiner bisherigen Erfahrung so gut wie immer an, bevor sie schießen. Anders trifft man einfach so gut wie nie. Ein Gamepad ist einfach ein total ungeeignetes Werkzeug für so was.

Nicht so schnell, mein Junge!

Erschwerend kommt noch das insgesamt wesentlich langsamere Spielgefühl dazu. Ich finde es immer wieder lustig, wenn ich einem Gegner entgegensprinte und wir uns gefühlte 2 Minuten ansehen, bevor wir das Schießen anfangen. Während dem Sprinten könnt ihr nämlich nicht die Waffe benutzen und der Wechsel zum Schießprügel dauert einen sehr langen Moment. Selbst die Messerattacke hat eine unendliche Verzögerung, die aber dank des immer präsenten Lags trotzdem in 99% der Fälle zum Erfolg führt. Vom Bomben legen und entschärfen will ich gar nicht reden. Zwei Mal die Taste drücken ist das Mindeste, bevor das Spiel tatsächlich rafft was ich von ihm will. Und bis ihr euch um die eigene Achse gedreht habt, vom Turm eines Panzers ganz zu schweigen, vergeht auch eine Ewigkeit. Wenn euch jemand von hinten angreift habt ihr praktisch keine Überlebenschance.

Es ist irgendwie alles sehr komisch und natürlich auch ungewohnt. Aber interessanterweise fühlte ich mich trotzdem sofort zu Hause. Es mögen nur 32 Spieler sein, die auf den relativ kleinen Karten mit ihren wenigen (aber übermächtigen — wer die Helikoptersteuerung beherrscht, beherrscht praktisch die gesamte Karte) Fahrzeugen unterwegs sind, die Klassen mögen etwas rudimentärerer sein (Wiederbeleben? Wos’n des?) und im Vergleich zu einem PC-Battlefield scheint alles irgendwie in Zeitlupe abzulaufen. Und doch besitzt es im Kern die gleichen Stärken wie die großen Brüder und entfaltet, eigentlich wenig überraschend, aus den gleichen Gründen genauso viel Spielspaß.

Maus und Tastatur sind selbstverständlich weiterhin meine “Weapons of Choice” und Battlefield 3 und Battlefield: Bad Company 2 die klar besseren Titel aus der Serie, aber ich muss dennoch ganz klar sagen: Battlefield: Bad Company hat mich wirklich positiv verblüfft. Hätte ich nicht gedacht. Anfangs bin ich eher mit einem “Ich beiß mich halt durch wegen der Hintergrundgeschichte” an das Spiel heran. Mittlerweile nicht mehr. In diesem Sinne bin ich dann mal weg und versuche Rang 8 zu werden.

Sicarius

Die heilige Reihe

Da bin ich der wohl größte Fanboy der Saints Row-Serie und dann kannte ich bis vor kurzem Teil 1 noch nicht einmal. Zu meiner Verteidigung: Er erschien 2006 exklusiv für die Xbox 360 und, ihr wisst was jetzt kommt, damals hatte ich noch keine Box. Dabei war für mich die Grand Theft Auto-Reihe damals schon auf dem absteigenden Ast. Mit Grand Theft Auto: San Andreas (2004) wurde ich überhaupt nicht warm im Gegensatz zu Rondrer. Mit dem Hauptcharakter Carl Johnson konnte ich noch weniger anfangen als mit Nico Bellic, die Fitnesstudioeinlagen fand ich absolut bescheuert und sowohl die Musikauswahl als auch die Gängsta-Spielwelt haben mir überhaupt nicht gefallen. Da konnte auch kein Samuel L. Jackson etwas daran ändern. Für mich sind deshalb weiterhin das Original 2D-Grand Theft Auto sowie Grand Theft Auto: Vice City die besten Teile der Serie.

Aber Grand Theft Auto soll heute nicht unser Thema sein. Stattdessen habe ich verpasstes nachgeholt und bin dabei mal wieder zu der Erkenntnis gekommen, dass früher eben doch nicht alles besser war.

Saints RowSaints Row (X360) – 20 Stunden habe ich in den GTA-Klon investiert — damals war es wirklich nicht mehr –, wobei mich sehr schnell nur noch folgende Punkte am Spielen hielten: Ich wollte wissen wie es ausgeht, und sicherstellen, dass ich endlich alle Rückbezüge in Teil 2 und 3 auf das Original verstehe. Außerdem wollte ich viele Achievements (deswegen auch genau 20 Stunden Spielzeit :smile: ).

Klingt nicht gerade nach der übermäßigen Motivation und obwohl ich normalerweise an dieser Stelle die Aussage revidieren würde, kann ich es bei Saints Row nicht. Stattdessen gibt es 3 von 5 Sics. Ob es damals eine höhere Wertung erhalten hätte? Vielleicht. Besser als GTA: San Andreas ist es für mich definitiv. Aber den direkten Vergleich zu Grand Theft Auto: Vice City (2002) würde es trotzdem nicht standhalten.

Absolut veraltet

Das größte Problem an Saints Row ist aber tatsächlich das Alter. Dabei meine ich nicht einmal so sehr die Technik. Ja, es gibt massive Framerateeinbrüche wenn viel los ist, Clipping Fehler sind keine Seltenheit und teilweise verschwindet einem das komplette Auto unterm Hintern weg. Aber insgesamt ist es definitiv auf einem für damals hohem Niveau. Nein, es ist das antiquierte Spieldesign auf dem Niveau eines GTA III (2001), welches mir am meisten Spielspaß geraubt hat.

Es mag beispielsweise auf dem Papier super klingen, dass es ein gutes Dutzend Aktivitäten (in der deutschen allerdings zwei weniger, dazu später mehr) mit je acht Levels gibt. Aber wenn ich erst durch die halbe Stadt fahren muss, um endlich zu starten, nachdem ich schon durch die halbe Stadt gefahren bin, um überhaupt die Aktivität nutzen zu können, dann habe ich schon keine Lust mehr. Und dann sind vor allem die späteren Levels vollkommen unnötig in die Länge gezogen. Beispielsweise muss ich bei “Eskort” mehrere Kunden kurz an eine bestimmte Stelle mitten in der Stadt fahren, die IMMER eine gefühlte Ewigkeit von meinem derzeitigen Standpunkt weg ist. Und dann darf ich auch noch alle zwei Freier zurück zum Strip Club und ein neues Mädel holen. Das ist ein Haufen vollkommen unnötiger Fahrerei, die mir massiv auf den Senkel geht, da ich davon absolut nichts habe. Schon in Teil 2 kann ich zumindest auf der falschen Seite fahren und erhalte dafür Respekt. Und auch die Radiosender sind größtenteils nicht wirklich gut gelungen. Die Musikauswahl ist zwar vertretbar, aber auch nicht wirklich überzeugend und abseits der sich ständig wiederholenden Werbung gibt es nicht allzu viel lustiges Geplapper.

Die deutsche Version

Saints Row HerstellerscreenshotDie anderen Nebenaufgaben sind da nicht viel besser. Alle 24 Levels jeder Aktivität sind exakt das gleiche und unterscheiden sich nur durch einen erhöhten Schwierigkeitsgrad. Da wird man wahnsinnig. Speziell der Versicherungsbetrug hat mich an den Rand der Weißglut gebracht (und ich habe immer noch nicht alle Level abgeschlossen). Zwar ist er auch in den Nachfolgern stark vom Zufall abhängig, aber so extrem wenige Autos an einer Kreuzung gab es da nicht. Ich hatte das Gefühl, dass das auch mit der Technik zusammenhing, sprich eine künstliche Limitierung, um die Framerate oben zu halten. Selbst mit “Vandalismus”, was es in der deutschen Version gar nicht gibt, hatte ich keinen Spaß aufgrund der erbärmlichen Waffenauswahl und einem akuten Munitionsmangel bei den richtig guten Sachen. Und nein, ihr kommt hier noch nicht um die ätzenden Aktivitäten herum (wie auch in Teil 2). Ohne Aktivitäten kein Respekt und ohne Respekt keine neuen Hauptmissionen.

Neben “Vandalismus” fehlt in der deutschen Version auch noch die Aktivität “Prügelknabe”. Was sich dahinter verbirgt? Der englische Begriff schafft Klarheit, denn im Original heißt es “Hitman”. Was das mit einem Prügelknaben zu tun hat weiß wohl nur der Übersetzer. Durch das Fehlen der Aktivitäten habt ihr auch einen spielerischen Nachteil, da euch nicht nur die dazugehörigen freischaltbaren Waffen fehlen, sondern auch ein kompletter Charakter (Mr. Wong) für deutsche Spieler nicht als Homie zur Verfügung steht. Außerdem gibt es die damals üblichen Zensuren. So lassen getötete Passanten keine Geldbündel fallen, angezündete Personen (inklusive euch selbst) dampfen nur statt zu brennen und Leichen verschwinden sofort im Nichts.

Vernachlässigbare Hintergrundgeschichte

Sind dann wenigstens die Hauptmissionen gelungen? Leider nicht. Auch das ist vor allem dem Spieldesign geschuldet. Ihr müsst nämlich drei Banden ausschalten um Stilwater in eure Gewalt zu bringen. Und alle drei Stränge laufen komplett unabhängig voneinander ab. Das gibt es zwar auch in Teil 2 (in Teil 3 wurde es etwas überarbeitet), aber da war es doch besser gelöst. Hier ist jeder Strang mit komplett anderen Charakteren gefüllt (abseits von Julius, dem derzeitigen Leiter der 3rd Street Saints). Eure Taten bleiben also ohne echte Auswirkungen und alle Charaktere sind komplett blass und eindimensional.

Ich kann ein Stück weit verstehen, warum Volition es so designt hat, schließlich sollt ihr als Spieler die Wahl haben, was ihr als nächstes macht. Aber gleichzeitig entwickelt ihr gerade deshalb keine echte Bindung zu dem ganzen Ablauf geschweige denn Motivation weiterzuspielen. Und das der eigene Charakter kein Wort spricht ist abseits 2-3 Gags auch kein wirklicher Pluspunkt.

Bagdadsoftware meint: Saints Row ist leider kein Titel den man gespielt haben muss. Selbst als Fan der Serie ist es absolut keine Pflicht. Dafür ist die Hintergrundgeschichte zu oberflächlich und hat ultimativ zu wenig wirklich relevanten Auswirkungen auf die weiteren Serienteile. Zumal es mit Johnny Gat und Aisha nur exakt zwei Charaktere gibt, die es überhaupt nach Teil 2 schaffen. Am Ende des Tages ist das Spiel einfach noch viel zu sehr ein GTA-Klon, der zwar grundsätzlich funktioniert, aber kein echtes Herausstellungsmerkmal hat im Gegensatz zu den beiden Nachfolgern.

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