Ich überlege derzeit ernsthaft, ob ich wirklich diese Woche mit Borderlands 2 anfange, oder es besser doch erst einmal lasse und beispielsweise Transformers: War for Cybertron vorziehe (die DVD habe ich mir mittlerweile auf den Schreibtisch gelegt!). Oder ich mache endlich den letzten DLC von Fallout: New Vegas durch. Das hat weniger mit der Qualität von Borderlands 2 zu tun. Die ist sicherlich Top und alles. Und bevor ich mich an die Nominierungen für die Bagdadsoftware NOCAs mache, muss ich mir den Titel natürlich mal anschauen. Nein, das Problem ist das erste Borderlands. Das habe ich mittlerweile durch und arbeite gerade noch die einzigen beiden DLCs ab, die auch im Laden veröffentlicht wurden: The Zombie Island of Dr. Ned und Max Moxxi’s Underdome Riot. Wobei “durchquälen” es wohl eher trifft.
Das liegt zum einen an der Qualität der beiden DLCs: Moxxi ist nichts anderes als mehrere langatmige Arenakämpfe und Zombie Island das übliche “Schaut her, wir haben jetzt auch Untote”-Addon, wie es spätestens seit Red Dead Redemption viele Spiele scheinbar unbedingt haben müssen. Aber schon der Weg zum Finale von Borderlands hat mir nicht mehr wirklich viel Spaß gemacht (vom Finale selbst ganz zu schweigen). Schlauchlevel an Schlauchlevel, dazwischen etwas Backtracking und dann noch das nächste Schlauchlevel. Dabei im Sekundentakt Gegner abknallen, was dank meines hohen Levels (habe wie immer jede poppelige Nebenquest erledigt) und meiner starken Bewaffnung selten eine wirkliche Herausforderung war. Und davor noch einige Zeit: “Endlich, das Ende ist nah! Ach ne, verarscht. Du musst erst noch in diese Ecke der Welt, um das und das zu holen”. Da platzt mir dann doch irgendwann die Hutschnur und ich möchte den Entwicklern nur noch ins Gesicht schreien.
Fazit
Im Nachhinein wusste ich wieder, warum ich 2009 nach den ersten — durchaus spaßigen — Spielstunden wieder aufgehört hatte. Entsprechend niedrig ist derzeit meine Motivation Borderlands 2 zu spielen, wo die Welt auch noch wesentlich größer ist. Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass das ganz alleine meine Schuld ist. Die Serie ist einfach auf Koop ausgelegt und ich will sie unbedingt alleine spielen. Das verzeiht zwar nicht alle Designsünden, aber würde die Toleranz unter Garantie erhöhen.
Ich habe zwar die große Hoffnung, dass Borderlands 2 doch das ein oder andere besser macht und bin deshalb auch gespannt darauf es anzufangen. In Bezug auf Teil 1 ist mein Fazit aber ganz klar: Sucht euch mindestens einen Mitspieler, dann werdet ihr definitiv Spaß mit dem Action-Rollenspiel haben. Wie viel, das haben euch Malyce und iCe damals in Folge 17 des Podcasts schon erzählt. Alleine ist hingegen sehr, sehr schnell die Luft raus. Entsprechend gibt es von mir, und das hätte ich am Anfang selbst nicht gedacht, am Ende nur
. Alles andere wäre schlicht gelogen. Ich bin tatsächlich unterm Strich enttäuscht, obwohl ich natürlich wusste, was mich erwartet. Wie gut, dass ich es in weiser Voraussicht bei den 2009er NOCAs nur für den Koop-Award nominiert hatte und nicht auch für den des Rollenspiel des Jahres.
Artsy
Neben Borderlands, habe ich mich am Wochenende auch mit TRAUMA beschäftigt — dem absoluten Gegenteil von Schräg und Humorvoll. Das Spiel ist zwar schon Anfang August 2011 als Browser-/Downloadtitel erschienen, aber Headup Games hat es nun auch in einer Special Edition in den normalen Handel gebracht. Der ein oder andere besitzt es vielleicht sogar schon, ohne es zu wissen, da es Teil des Humble Forzen Synapse Bundles vor einem Jahr war. Und ursprünglich wurde das Projekt vom deutschen Designer Krystian Majewski für seine Diplomarbeit entwickelt.
Aber von was rede ich hier eigentlich? Nun, das Zuweisen eines genauen Genres fällt etwas schwer. Klar, es ist so etwas wie ein Adventure. Ihr müsst Objekte anklicken und Rätsel lösen. Aber ist es nun ein Wimmelbildspiel? Oder ein Myst-Klon? Oder kann man es überhaupt wirklich als Spiel bezeichnen? Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung.
Das Spiel
In jeder der vier sehr kurzen Episoden des Titels bewegt ihr euch durch mehrere Fotos von Plätzen aus der realen Welt, teilweise ergänzt um digitale Elemente. Es sind nicht ganz Panorama-Bilder, aber so in der Art könnt ihr es euch vorstellen. Definitiv sehr ungewöhnlich und das herausstechende Merkmal des Flash-Titels. Auf den ersten Blick gilt es ein nur kleines, meist nicht sehr anspruchsvolles Rätsel zu lösen. Doch jede dieser Sequenzen besitzt mehrere verschiedene Enden und jeweils neun Fotos wollen gefunden werden.
Diese Sequenzen sind die Traumwelten einer Frau, die nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus liegt. Während ihr euch per Mausgesten durch die ausnahmslos bei Nacht aufgenommenen Fotos bewegt und die einzelnen Objekte betrachtet, verrät sie euch in einer beunruhigend monotonen Stimme ihre Gedanken und Erinnerungen an diese Orte und Gegenstände. Zu Beginn ist nicht ganz klar, was der Sinn dahinter ist. Aber die Stimme erzeugt unterschwellig definitiv eine verstörende Atmosphäre (unterstützt vom sanften und zurückhaltenden Soundtrack). Übrigens ist die Sprecherin sowohl auf Deutsch als auch Englisch die Gleiche. Wobei die deutsche Sprache hier natürlich zu bevorzugen ist, da es sich ja auch um einen deutschen Titel handelt.
Fazit
Spielerisch macht TRAUMA nicht viel her, das ist klar. Die Motivation liegt woanders. Es ist die Faszination sich durch die sehr gut gemachten und sehr atmosphärischen Bilder zu klicken, die Feinheiten und die alternativen Enden zu entdecken, dabei der beruhigenden Stimme der Frau zu lauschen und die Musik auf sich wirken zu lassen. Ob man aber dafür wirklich viel Geld ausgibt? Wahrscheinlich eher nicht.
Anschauen solltet ihr es euch aber auf jeden Fall mal. Da steht euch auch nichts im Wege, da die englische Version mit niedrig aufgelösten Bildern komplett kostenlos im Browser spielbar ist. Für die 20 Euro der Handelsfassung gibt’s dann noch den Soundtrack (der in der ersten Edition allerdings fehlt — Aufgepasst! Da ist im Presswerk etwas schiefgegangen. Hab‘ Headup Games aber schon am Freitag darauf hingewiesen und im Laufe des heutigen Tages wird es eine Pressemitteilung dazu geben), eine separate Galerie mit allen Fotos, ein cooles Making-Of-Heftchen und drei vom Entwickler unterschriebene Polaroids.
Ich wünsche eine angenehme Woche. Bis Donnerstag!
Als PC-Spieler, der es gar nicht anders gewöhnt ist als immer und zu jeder Zeit speichern zu können, hat mich das natürlich mal wieder zum Nachdenken angeregt. Und zwar nicht nur in Hinsicht darauf, wie ich diese Funktion nutze oder vermisse, wenn sie nicht vorhanden ist. Sondern auch die Frage, ob und in welchen Situationen es für Entwickler eine bewusste Entscheidung sein könnte einem das freie Speichern im Einzelspielermodus nicht zu erlauben. Denn die Zeit, in der eine fehlende Speicherfunktion mit den Limitationen der Hardware erklärt werden kann, ist spätestens seit der aktuellen Generation komplett vorbei.
Spätestens mit der fünften Konsolengeneration (PlayStation, Nintendo 64 und dergleichen) ging die Entwicklung mit Ausnahme einiger Genre wie Rollenspiele komplett über zu Checkpoints, wie wir sie heute kennen, und sie sind auch das bis heute dominanteste Speichersystem — mittlerweile sogar auf dem PC. Es gibt hier nur einen Speicherstand und der wird an bestimmten Stellen im Spiel automatisch mit den neuen Infos überschrieben. Im besten Fall sind diese Checkpoints zahlreich und an sinnvollen Punkten gesetzt. Also nicht vor der ewig langen und nicht abbrechbaren Zwischensequenz vor dem Bosskampf oder nicht erst ein halbes Level nach besagtem Bosskampf.
Mehrere Spielstände und zu fast jeder Zeit abspeichern ist hier die Devise. Zwar gibt es Titel wie Mass Effect 3, die euch beispielsweise während eines Kampfes nicht abspeichern lassen. Und wenn gerade eine Zwischensequenz läuft, durftet ihr quasi so gut wie nie einen Spielstand anlegen. Aber die Tatsache bleibt, dass ihr selbst steuern könnt, wann ihr abspeichert. Der Vorteil ist offensichtlich: Der Spieler kann frei experimentieren ohne große Konsequenzen fürchten zu müssen — zumindest wenn er nicht vergisst abzuspeichern. Die Älteren unter uns erinnern sich sicher noch an das ein oder andere Rollenspiel, wo wir nach teils mehreren Stunden Spielzeit verenden und feststellen: Scheiße, schon ewig nicht mehr abgespeichert. Automatisch gespeichert wird hier auch nur in größeren Abständen.
Ich hatte ehrlich gesagt schon wieder vergessen, dass das Spiel schon Ende September kommt. Dabei hatte ich es erst vor zwei Wochen im Eintrag
Ich und Prügelspiele. Das ist noch schlimmer als ich und Strategiespiele. Ich würde ja gerne, deshalb hole ich sie mir ja immer, aber ich bin einfach zu unfähig. Weder kann ich mir die Combos merken, noch schnell genug die dazu nötigen Tasten drücken. Entsprechend erfreut bin ich über die Einzelspielerkampagne von Dead or Alive 5. Ja, die Story ist völlig oberflächlich und sinnlos. Wobei sie tatsächlich auf den Ereignissen in Teil 4 aufsetzt und ich entsprechend stellenweise nur Bahnhof verstehe. Aber sie ist ein erstklassiges Tutorial.
Als Introversion-Fanboy habe ich natürlich sofort zugeschlagen. Ihr werdet mich entsprechend im fertigen Spiel in eine Zelle sperren dürfen und mir dabei zu sehen können, wie ich in der Dusche die Seife fallen lasse. Aber da ich ja diesen Eintrag hier tippen muss, konnte ich es noch nicht spielen. Warum ich also das Thema überhaupt aufbringe? Nun, in und unter der Berichterstattung über das Spiel, äußern einige Redakteure wie User erneut ihre Bedenken über das Setting. Sie würden sich dabei unwohl, ja fast schon depressiv fühlen oder befürchten gar, dass das Spiel eine spezielle Anziehungskraft auf unerwünschte Mitglieder unserer Gesellschaft ausüben wird. Oder auf Deutsch: Es wird, wie schon bei DEFCON, die Frage nach der Moral gestellt. 