Blizzard wird zum 18. März 2014 das Auktionshaus (Ingame- als auch Echt-Geld-Währung) von Diablo III abschalten. Das ist mal ein Wort. Nicht, dass ich es je benutzt hätte. Als ich mit dem Spielen wieder aufgehört habe, war das Auktionshaus noch nicht einmal aktiv. Das zeigt euch wie wenig Zeit ich mit dem Titel verbracht habe. Doch die Probleme und Proteste blieben mir natürlich nicht verborgen. Zumal viele genau das bereits im Vorfeld vorhergesagt hatten. Wobei das gar keine große Kunst war, denn die drei wichtigsten Punkte waren und sind auch immer noch:
- 1. Der Spieler geht immer den Weg des geringsten Widerstands. Warum auf einen bestimmten Drop hoffen, wenn ich mir Flux im Auktionshaus alles zusammenkaufen kann?
Das mag im ersten Moment sogar im Sinne von Blizzard gewesen sein, schließlich verdienten sie an jedem Verkauf kräftig mit. Doch der negative Effekt ist, dass der Spielspaß sehr schnell nachlässt und bei denen, die länger durchhalten, die Herausforderung ausbleibt. Ich komme an diesem Gegner beim ersten Versuch nicht vorbei? Warum es noch einmal anders probieren oder vielleicht erst einmal woanders hingehen, wenn das Auktionshaus nur einen Klick entfernt ist? Irgendwann wird das einem aber auch zu blöd und man hört auf zu spielen. Und ich glaube nicht, dass das im Sinne des Entwicklers ist, selbst wenn wir mal die potentiellen monetären Verluste außen vor lassen.
2. Das Spiel ist speziell auf höheren Schwierigkeitsgraden trotz mehrfacher Anpassung schlicht unfair was den Loot-Drop betrifft. Wer weiterspielen will, braucht zwingend das Auktionshaus.
Wenn ein Spiel mich an eine Wand rennen lässt und mir keine Möglichkeit gibt diese mit der Spielmechanik (Levelaufstieg, bessere Ausrüstung finden, etc.) in angemessener Zeit zu durchbrechen, dann ist das zum einen absolut schlechtes Game Design und erinnert zum anderen an die verhassten Mikrotransaktionen der skrupellosesten/hinterhältigsten Free-2-Play-Titel. Zwar gibt es in dem Bereich auch einige Vollidioten, die immer steif und fest behaupten es ginge auch ohne und sich dann als bestes Beispiel zeigen. Aber das ist definitiv die absolute Minderheit. Und ich glaube selbst die existierte anfangs in Diablo III nicht, weil die Monster wirklich gar nichts Gescheites fallen ließen.
3. Der Fokus des gesamten Spiels liegt fast ausschließlich auf dem Finden von immer besserer Ausrüstung.
Die Diablo-Serie beziehungsweise Action-Rollenspiele im Allgemeinen sind sehr auf das Aufleveln und Aufrüsten des eigenen Charakters ausgelegt. Mehr und bessere Gegenstände immer und zu jeder Zeit ist das Motto. Diablo III hat das Thema jedoch zu einer neuen Spitze getrieben indem das gesamte Spiel sich fast ausschließlich um Loot dreht. Der Skilltree ist ein linearer Witz und reduziert so das eigentlich geniale Gefühl einen weiteren Level aufgestiegen zu sein und nun noch mehr Macht zu besitzen faktisch auf null. Der eigene Charakter sind stattdessen die Gegenstände, die er trägt.
Sicherlich war Blizzard in dem Glauben, dass das alles nicht passieren würde. Dass sie das Allheilmittel gefunden hätten. Die Realität sieht bekanntlich aus und nun ziehen sie den Stecker. Damit lass ich Blizzard allerdings nicht vom Hacken. Im Gegenteil bin ich erneut sehr enttäuscht von der erfolgreichen Spieleschmiede. Warum? Weil sie wieder den Weg des geringsten Widerstands geht. Sicherlich haben sich viele im Vorfeld der Entscheidung Gedanken darüber gemacht, was man tun könnte. Aber so viele Genies auf einem Haufen und keiner hat eine bessere Idee als das Feature einfach zu streichen und damit dem illegalen Goldhandel wieder Tür und Tor zu öffnen?
Da war doch was
Das erinnert mich stark an World of WarCraft. Ihr glaubt gar nicht wie schockiert ich war, als ich vor kurzem erfuhr, dass die Skillbäume faktisch komplett gestrichen wurden mit der Veröffentlichung von World of WarCraft: Mists of Pandaria. Stattdessen auch hier mittlerweile nur noch eine lineare Charakterentwicklung mit wenigen Freiheiten, die weiter dazu beiträgt, dass sich die sowieso über die Jahre eingeschlichene Austauschbarkeit der Klassen weiter verstärkt hat. Ja, das Balancen ist ein Haufen Arbeit und man wird es zum einen niemals perfekt hinbekommen und zum anderen niemals allen Recht machen. Aber deswegen einfach die Segel streichen und unter dem Vorwand der besseren Zugänglichkeit eines der wichtigsten Features eines solchen Titels entfernen? Holla, die Waldfee. Da vergeht mir jede Lust wieder reinzuschauen und meine Waldelfen-Druidin aus ihrem Schlaf zu erwecken.
Ich sage euch da nichts Neues, aber ich muss es wohl doch noch öfters wiederholen: Es ist eine Sache Dinge für die breite Masse zugänglich zu machen, das heißt aber nicht, dass daraus ein Titel für Volltrottel werden muss. Komfort ist nicht gleichbedeutend mit fehlender Komplexität! Das hat auch ein Studio wie Paradox Interactive mit ihren ganzen Globalstrategietiteln noch nicht wirklich verstanden. Ihre Titel sind voller Textwüsten, ewig verschachtelten Menüs und unbrauchbaren Tutorials (die zudem mittlerweile oft von Spielern verfasst werden!). Schaut euch im Gegensatz mal Civilization V oder ganz aktuell Total War: Rome II an. Keiner wird ernsthaft behaupten, dass es beiden Titeln an Tiefgang fehlen würde. Und dennoch komme ich in diese Titel besser rein als in ein Europa Universalis IV oder Hearts of Iron III und entsprechend erfolgreicher ist Konkurrenz.
Epilog
Doch ich schweife ab. Um wieder den Weg zurück zu Blizzard zu schlagen: Ich finde es gut, dass sie eingesehen haben, dass das mit dem Auktionshaus keine ausgereifte Idee war. Und es ist schön zu sehen, dass sie das auch offen zugeben. Aber den Stecker ziehen ist aus meiner Sicht nicht die Lösung. Die Jungs und Mädels aus Irvine sind zwar dafür bekannt, dass sie lieber kopieren und verbessern statt eigene Innovationen zu bringen. Es zeigt aber dennoch, dass alles Geld der Welt (of WarCraft) wohl nicht in der Lage ist Leute ins Unternehmen zu holen, die sich solchen Herausforderungen stellen können oder wollen. Das ist nicht nur traurig, es sagt auch mehr über die dortige Unternehmenskultur aus, als Blizzard je öffentlich zugeben würde.
Ich gehe stark davon aus, dass die Sache mit dem Auktionshaus damit auf unbestimmte Zeit erledigt ist und auch die Idee vom Tisch ist das bei World of WarCraft einzuführen. Dort ist stattdessen mittlerweile das Thema der Mikrotransaktionen ganz heiß. Kein Wunder, wenn sie schon jetzt was weiß ich wie viele tausende Euro nur allein durch den Verkauf eines exklusiven Pferds verdienen können. Das Echt-Geld-Auktionshaus wird stattdessen ein anderer Entwickler in sein Spiel einbauen, damit dann Erfolg haben und anschließend kommt Blizzard wieder daher und “leiht” sich die Idee aus. So sind sie halt, die Kalifornier.
Vergangenen Freitag, den 13. September 2013 war es soweit: Das am meisten gehasste und verabscheute DRM-System aller Zeiten wurde 10 Jahre alt. Bitte? Die Leute mögen mittlerweile Steam und haben ihren Hass zu Origin verlagert?! Ja, wie ist denn das passiert? Ich erinnere mich noch ganz genau, dass das Geschrei zu Anfang groß war (ich bin seit 19. November 2003 dabei, vermutlich dank Counter-Strike 1.6) und jeder nur über diesen Scheißdreck schimpfte, den Valve da verzapft hat (oder wie ein gewisser Bender amüsante Comics darüber machte).
Alle haben gestern über Apple und die
Das bedeutet, während ihr in den Computersystemen der Mugunghwa herumschnüffelt (ihr betretet das Schiff nie selbst), müsst ihr sehr viel lesen. Und zwar lest ihr die Logfiles des vor Jahrhunderten verschollen gegangenen Kolonieschiffs in dem es um die Geschichte der Pale Bride (eine vor Jahrtausenden in Stasis eingefrorene Frau) und den beiden rivalisierenden Familien Smith und Kim geht. Eure anfangs einzige Gesellschaft dabei ist eine KI namens Hyuan-ae, später kommt noch eine zweite dazu. Mit ihr könnt ihr euch über jeden Logeintrag unterhalten, bekommt so zusätzliche Hintergrundinformationen und, ganz wichtig, Zugriff auf weitere Dateien. Die Dialoge enthalten oft binäre “ja oder nein”-Fragen (der Textparser ist ausgefallen, so die Erklärung der KI) und eure Antwort beeinflusst nicht nur euer Verhältnis zur jeweiligen KI, sondern auch den Ausgang der Geschichte (es gibt mindestens fünf Enden). Hin und wieder müsst ihr auch mal in einem Computerterminal ein paar Befehle eingeben. Aber Lesen und Dialoge mit der KI führen sind in den rund 2 Stunden Spielzeit eure Haupttätigkeiten.
Es ist immer traurig, wenn die Server zu einem Spiel abgeschaltet werden und es dadurch unspielbar wird. Schon allein aus Gründen der Historie. Denkt mal an ein MMO wie Tabula Rasa. Sind die Server weg, sind alle Möglichkeiten den Titel für zukünftige Generationen zu bewahren von einem Moment zum anderen verschwunden. Niemand kann mehr hergehen, das Spiel vom Flohmarkt mit nach Hause nehmen und es erleben, verarbeiten und es als Inspiration hernehmen. Diese Titel geraten stattdessen in vollkommene Vergessenheit und zwar unabhängig von ihrer Qualität.
Es haben sicherlich nicht viele wirklich registriert, aber Microsofts Games for Windows Live-Service wird am