Anfang der Woche meinte Azzkickr zu mir “das werden harte drei Monate” als ich ihm von meinem neuen Internetanschluss erzählt habe. Wo er Recht hat, hat er Recht:

Wobei ich auch mit der Downloadbandbreite definitiv meinen Spaß habe, wie Azz schon richtig erkannt hat. Erstmal keine Twitch-Streams mehr auf “Source”-Qualität schauen geschweige denn YouTube-Videos mit mehr als 480p sowie grundsätzlich wieder Downloads anhalten wenn ich ein Video schauen will und die Spieleupdates durchpriorisieren (zum Verfassungszeitpunkt habe ich noch 16 GiB von Star Citizen vor mir – 13 Stunden!). Absolute Steinzeit quasi für jemanden wie mich, der zwar sogar bis Anfang 2013 nur mit 2 Mbit/s auskommen musste aber sich seitdem selbstverständlich an den Luxus gewöhnt hat.
Aber ich wusste natürlich auf was ich mich einlasse und weiß entsprechend auch, dass definitiv Besserung in Sicht ist. Die Gehäuse stehen schon, die Löcher sind auch schon wieder zu. Es sieht also definitiv so aus, als würde dem Vermarktungsstart im November nichts im Wege stehen. Mit etwas Glück habe ich somit spätestens im Laufe des Dezembers wieder Zugriff auf meine 35-45 Mbit/s und nächstes Jahr vielleicht dann sogar VVDSL100 (Vectoring mit 100 Mbit/s). Aber ich will mir da mal nicht zu viele Hoffnungen machen. Einen Schritt nach dem anderen heißt es ja immer .
Die Wohnung
Die Bandbreite ist aber nicht das einzige Thema, bei dem ich mit offenen Augen in etwas “Ungünstiges” hineingerannt bin. Während ich diese Zeilen schreibe sitze ich nämlich unterm Dach und das, obwohl ich mir geschworen hatte NIE unters Dach zu ziehen. Die Gründe sind naheliegend: Die Temperaturen in diesem Zimmer sind im Sommer (also auch jetzt noch) definitiv etwas höher. Der Rechner tut sein übriges dazu, den Raum weiter aufzuheizen. Um erneut Azzkickr zu zitieren: “Ich besuch’ dich ab sofort nur noch im Spätherbst/Winter”.
Unten im 2. Obergeschoss, dem “Hauptwohnbereich”, ist es hingegen angenehm kühl. Man muss fast Angst haben eine Erkältung vom Temperaturunterschied auf der Treppe zu bekommen. Ja, es handelt sich hier um eine sogenannte “Maisonetten”-Wohnung. Unterm Dach (natürlich passenderweise auf der Südseite…) ist ein “Studio”, unten sind hingegen Schlafzimmer, Bad, Küche, Wohnzimmer und Balkon (alles Ostseite). Quadratmetermäßig ist diese Drei-Zimmer-Wohnung auf dem Papier dabei genauso groß wie die mit zwei Zimmern in Eckental. In der Realität ist sie aber etwas größer, weil der Balkon wesentlich kleiner ist (halbe Terrasse zählt zur Mietfläche dazu).
Und dann gibt es auch noch den Frankfurter Flughafen. Ja, Klein-Gerau liegt voll in der Abflugschneise. In Gunzemich haben wir zwar mit dem Bau der zusätzlichen Landebahn Nord-West auch mehr Verkehr bekommen gehabt. Aber so tief wie sie hier über die Köpfe hinwegmachen – das ist definitiv was anderes. Stelle ich mich also jetzt jeden Samstag zur Demo am Flughafen dazu? Quark. Zum einen bin ich freiwillig hierhergezogen und wusste was mich erwartet, zum anderen habe ich 29 Jahre keine 50 Meter von einem Kirchturm entfernt gewohnt. Da stören mich die paar Flieger definitiv eher weniger. Zumal die Wohnung auch gerade deshalb sehr gut gedämmt ist (vor allem das Schlafzimmer). Ich hoffe nur, dass sie beim Aufzeichnen eines Videos nicht so stark zu hören sind. Glockenläuten gab es ja hin und wieder .
Die Gründe
Warum habe ich mich also für eine Wohnung mit Dachgeschoß (und dazugehörigen Schrägen), schlechter Bandbreite, haufenweise Fliegern und ohne Hausmeisterservice (DAS werde ich am meisten vermissen) entschieden? Nun zum einen natürlich, weil die restliche Auswahl nicht wirklich berauschend besser war (eher wesentlich schlechter). Man müsste doch eigentlich meinen, dass im Einzugsgebiet einer Universitätsstadt (Darmstadt) nur WG-Wohnungen heiß begehrt sind und die Mittelklasse dafür weit offen ist. Aber dem ist offensichtlich nicht so.
Zum anderen weil es einfach eine schöne, helle, geräumige und ansprechende Wohnung in guter Lage ist. 15 Kilometer von Darmstadt und der Arbeit (ab 1.10. geht’s los) entfernt, umgeben von Äckern in einem sicherlich etwas verschlafeneren Dorf (99% Wohnhäuser, so gut wie keine Geschäfte) als ich es in Gunzenbach gewohnt war und trotzdem alles nicht weit weg. So muss das sein. Ach und das “Studio” ist trotz der erhöhten Temperaturen einfach nur genial. Endlich mal RICHTIG Platz für die “wichtigen” Dinge im Leben (und dadurch gleichzeitig auch Platz in den anderen Räumen für das andere, angeblich lebensrelevante Zeugs):
Die hinteren Boxen werden logischerweise noch korrekt aufgestellt und bleiben nicht auf dem Schreibtisch. Die Zeiten sind vorbei! Hinter mir stehen nur derzeit noch haufenweise Umzugskisten voller Spiele und Bücher. Da geht das noch nicht. Und die Kabel unterm Tisch werde ich auch noch etwas besser sortieren.
Hier zum Vergleich mein Setup (noch ohne PlayStation 3) in Eckental, das auch schon eine große Verbesserung im Vergleich zu meinem Kinderschreibtisch bei meinen Eltern darstellte:
Ja, ich kann den uralten iiyama 21,3″ Bildschirm jetzt auch im normalen Modus betreiben. Genial! Ich weiß gar nicht, was ich mit all dem zusätzlichen Bildschirmplatz anfangen soll (meine Taskleiste ist dank Steam mittlerweile auch stark zusammengeschrumpft!).
Beim Aufbauen des neuen Setups musste ich aber mal wieder fluchend feststellen, dass die Hersteller bei Kabeln extrem geizig sind. Was hilft einem der größte Schreibtisch der Welt, wenn ich nur einen Meter zur Verfügung habe, um meinen Monitor an den Rechner anzuschließen. Deswegen steht das Monstrum auch so komisch schräg unter dem Tisch. Anders hätte es absolut nicht hingehauen ohne eine Verlängerung zu kaufen. Den Scanner und die Webcam musste ich trotzdem an meinen USB-Hub hängen. Echt ärgerlich. Nur weil sie dadurch einen Euro oder so sparen. Echt schlimm.
Epilog
Soviel also erst einmal zu meiner neuen Bleibe. Ich hoffe stark, dass ich in 10 Monaten nicht schon wieder hier sitze und einen Eintrag zu meinem Umzug nach Bonn oder so schreibe und stattdessen dieses Mal etwas länger an einem Ort verweile. Geht ja auch ins Geld der ganze Mist obwohl ich viel von der Firma bezahlt bekomme. Aber auch damit endlich mal wieder eine Laberecke stattfinden kann (vielleicht nächstes Jahr im Frühjahr statt im Herbst?). Da habe ich schon endlich eine eigene Bude und trotzdem habe ich es bislang noch nicht geschafft die Stammleser einzuladen und mal zu zeigen, dass nicht nur Frau Mama die Gäste bewirtschaften kann.
Schauen wir also mal, was die nächsten Monate bringen. Jetzt muss ich erst einmal so langsam wieder irgendwas “richtig” spielen. War in den letzten Wochen aus naheliegenden Gründen doch eher weniger Zeit dafür. Bis Montag!