Rondrer

BS.de ist down!

Gestern Abend gegen 21 Uhr ist der Webmaster in Schweiß ausgebrochen. Weder Bagdadsoftware noch TSV Rottenberg waren mehr erreichbar. Nix ging mehr. Panisch glaubte er schon, dass der Server abgeschaltet wurde oder ähnlich schlimmes. Doch nach einigen Versuchen anderer Personen stellte sich heraus: anscheinend konnten nur T-Home-Kunden die Seiten nicht erreichen – Konkurrenzuser anscheinend schon. Deswegen steht über diesem Eintrag Rondrer als Autor. Der ist so ein schäbiger Konkurrenzuser. Dabei bin ich, Kessy, doch der Verfasser dieser Zeilen. Unfassbar. Und dann gibt es noch nicht einmal einen richtigen Eintrag wegen der ganzen Aufregung. Aber gut, ihr habt ja auch schon lange kein Bild mehr von mir gesehen. Deshalb exklusiv für Nutzer von Internetanschlüssen von Fremdanbietern ein aktuelles Foto – zumindest solange das DNS-Problem bei der Telekom anhält:

Kessy schläft

Ist das nicht ein tolles Bild? Sagt mir in den Kommentaren, dass ich niedlich aussehe. SOFORT! Ansonsten gibt es zu Weihnachten kein Bild von mir in meiner Nikolausverkleidung!

Nein, das ist nicht der Schrei, den ich losgelassen hab um mich selbst zu motivieren endlich mit diesem Eintrag anzufangen (auch wenn das wahrscheinlich ähnlich geklungen hat). Nein, es ist der Schrei eines Basejumpers, der sich lebensmüde im freien Fall von einem riesigen, in der Luft schwebenden Wolkenkratzer durch engste Häuserschluchten stürzt, in der Hoffnung rechtzeitig, knapp oberhalb der Landeplattform seinen Fallschirm auszubreiten und sicher darauf zu landen. Zumindest scheinen die Jungs von Dejobaan Games zu glauben, dass es sich so anhören würde, denn das Spiel, das genau das zum Inhalt hat, heißt treffenderweise: AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!! — A Reckless Disregard for Gravity

Das Ziel des Spieles ist einfach: Vom Dach springen und möglichst ohne zwischendurch auf anderen Häusern und Objekten aufzuschlagen (und sich damit sämtliche Knochen zu brechen…) sicher auf der Landeplattform zu einzutreffen und optimaler Weise beim Flug noch so viele Punkte wie möglich einzusammeln. Die Steuerung ist simpel und leicht zu verstehen. Gespielt wird in der Ego-Perspektive und die Shootertypischen WSAD-Tasten dienen zur Kontrolle der Richtung in die man fliegt, die Maus um sich umzusehen und die Leertaste um am Ende den Fallschirm auszubreiten. Richtungsänderungen geschehen dabei ziemlich Träge, wie man es im freien Fall wohl auch erwarten würde. Winde erschweren zudem in manchen Levels das Steuern des Fluges zusätzlich.

Punkte bekommt man Hauptsächlich durch “Hugs” und “Kisses”, also durch Umarmungen und Küsse. Hugs gibt es, indem ihr nah an Gebäuden und Objekten entlang fliegt. Je länger man das an einem Objekt schafft, desto mehr Hugs sammelt man ein. Kisses hingegen geben zwar mehr Punkte, dafür gibt es aber auch für jedes Objekt maximal einen Kuss. Diese erhaltet ihr indem ihr kurz an das Objekt heranfliegt. Daraufhin färbt sich dieses blau und es landet ein Punkt auf dem Kusskonto. Im Spiel ist es daher immer wichtig, das richtige Verhältnis zwischen Küssen und Umarmungen zu finden: Fliegt man lieber wie ein Wilder zwischen den Häusern hin und her um möglichst viele Küsse zu ergattern oder bleibt man an einer Häuserwand und sammelt tonnenweise Umarmungen? Da allerdings Küsse zehnmal so viel Punkte bringen wie Umarmungen, habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass es sich in der Regel nie lohnt Hugs zu sammeln und es immer besser ist möglichst viele Kisses einzusacken. Andere Möglichkeiten Punkte zu sammeln kann man im Laufe des Spieles freischalten. Dazu gehören zum Beispiel die “Flip-It-Gloves” mit denen es möglich ist Zuschauern, die es in den meisten Levels an den verschiedensten Stellen gibt, entweder ein Thumbs-Up-Zeichen oder aber den Stinkefinger zu zeigen.

Am Ende eines jeden Levels werdet ihr, abhängig von der erreichten Punktzahl, mit 0-5 Sterne bewertet. Diese wiederum beeinflussen wie viel “Teeth” man für den Abschluss eines Levels bekommt. Diese “Zähne” sind die Währung des Spiels. Damit schaltet ihr neue Levels, Videos oder Items (von denen es nur sehr wenige gibt) frei. Levels gibt es übrigens in großer Zahl. So habe ich im Moment gerade mal geschätzte dreiviertel aller Levels freigeschaltet, obwohl ich das Spiel doch schon einige Zeit spiele und dabei noch sehr schnell vorgehe. Ich versuche also zuerst einmal nicht überall 5 Sterne zu erreichen, sondern nur irgendwie durchzukommen.
Die Videos, die man freischalten kann, haben einen sehr eigenen Humor, der mir nicht zusagt. Ich muss sagen, ich finde sie weder witzig noch interessant sondern meistens mehr als langweilig. Das führt auch dazu, dass ich mir die meisten nicht einmal bis zum Ende anschaue.

Grafisch ist AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!! kein besonderer Leckerbissen. Die Gebäude sehen alle gleich aus, haben extrem langweilige Texturen und sind letztendlich einfach hässlich. Auch ansonsten macht das Spiel optisch nicht viel her, was den Spielspaß aber kaum schmälert. Alles in allem macht es einen riesen Spaß sich die Häuserschluchten hinunterzustürzen und dabei die waghalsigstem Manöver auszuführen um dabei möglichst viele Punkte einzusacken. Insbesondere wenn auch noch Abwinde dazukommen ist das Geschwindigkeitsgefühl großartig was die Absturzrate aber auch in die Höhe schnellen lässt :wink: .

AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!! — A Reckless Disregard for Gravity gibt es bei Steam für knapp 11€ oder direkt beim Entwickler für $15.

Auch von Dejobaan Games ist The Wonderful End of the World, welches ich als PreOrder-Bonus zu Aaaaa! dazuerhalten habe. Das Spiel funktioniert nach dem Prinzip: Sammle alles in der Welt auf was kleiner ist als du, wachse dadurch bis du auch die größten Objekte aufsaugen kannst. Man versucht also in den verschiedenen Leveln, die sich nach verschiedenen Themen richten (z.B. Garten, Kaufhaus, eine ganze Stadt) innerhalb eines Zeitlimits möglichst viele Objekte einzusammeln und damit so groß zu werden wie möglich. So beginnt man im Vorstadt Level “Bumble Burbs” in einem Garten damit kleine Pflanzen, Bierflaschen und Windlichter einzusammeln, bis man irgendwann den ganzen Gartenzaun, die menschlichen Bewohner, große Bäume und Autos aufsammelt. Wenn ihr dann groß genug seid, nehmt ihr sogar ganze Häuser in euch auf, bis irgendwann von der Vorstadt nur noch grüne Rasenfläche und die Straßen übrig sind.

Das wirklich tolle an dem Spiel ist, dass man jedes Objekt, dass man aufsammelt an bzw. in der Spielfigur wiederfinden kann und die Spielfigur nach kürzester Zeit nur noch aus diesen Objekten besteht. Wegen der Vielzahl der Objekte muss man allerdings grafisch starke Abstriche machen. Die meisten Objekte bestehen nur aus geometrischen Grundformen mit einfarbigen Texturen.

Negativ Anmerken muss ich auch, die meiner Meinung nach sehr geringe Anzahl an Levels und die damit einhergehende fehlende Langzeitmotivation. Hat man ein Level einmal komplett leergefegt, ist der Anreiz das Level nochmal zu spielen gering.

Aber nichtsdestotrotz kann ich das Spiel nur empfehlen. Erhältlich ist es wie Aaaaa! über Steam (9,99€) und direkt bei Dejobaan Games ($9.95).

Nach diesen beiden echt tollen Spielen, sollte man die Leute bei Dejobaan Games echt im Auge behalten und ich bin schon gespannt, was man als nächstes von ihnen erwarten kann.

Rondrer

Free Realms

Wie der geneigte Leser bereits wissen dürfte, befindet sich Herr Webmaster Sicarius im GamersGlobal-Dauerstress, was mir die Ehre verschafft diesen Montagseintrag übernehmen zu dürfen (= ich hab’s mir aufschwatzen lassen…).
Da ich sonst nicht allzu viel Interessantes zu erzählen hab, will ich euch einen kleinen Einblick in ein Spiel geben, was den größten Teil meiner doch sehr eingeschränkten Gaming-Zeit der letzten Wochen eingenommen hat: Free Realms.

Kinderspiel?!?
Free Realms hat eigentlich alles, was mich normalerweise dazu bewegen würde das Spiel nicht mal mit der Kneifzange anzufassen: Es ist bunt (aber zum Glück nicht so rosa wie Hello Kitty Online), es zielt auf einer sehr junges Publikum ab und es ist ziemlich asiatisch angehaucht. Daher hab ich es auch lange Zeit einfach ignoriert bis ich dann auf verschiedenen Webseiten (vor allem Massively) gelesen hab’, dass auch “gestandene Männer” ihren Spaß damit haben könnten. Da das Spiel, wie der Name schon ein wenig andeutet, kostenlos ist, hatte ich nichts zu verlieren und habe es einfach mal ausprobiert.
Los geht es, wie bei den meisten Rollenspielen, mit der Charaktergenerierung. Die Rassenauswahl ist äußerst beschränkt, es besteht lediglich die Wahl zwischen komischen Feen-ähnlichen Wesen genannt Pixies und Menschen. Nachdem man seine Klasse gewählt, sein Aussehen angepasst und sich einen entweder generierten oder eigenen (der allerdings erst freigeschaltet werden muss) Namen ausgesucht hat, könnte es eigentlich auch schon losgehen…

Firefox, übernehmen Sie
… wenn da nicht noch der Client Download wär. Dieser ist allerdings mit 60MB von moderater Größe und befindet sich daher je nach Internetanbindung mehr oder weniger schnell auf dem eigenen Rechner. 60MB? Für ein ganzes MMORPG? Nicht wirklich. Das ist nur der Anfang um direkt mit dem Spiel loslegen zu können. Während des Spielens werden dann alle weiterhin benötigten Inhalte je nach Bedarf nachgeladen, was aber erfreulicherweise meist im Hintergrund geschieht und den Spiefluss nicht negativ beeinflusst. Für Spieler mit langsamer Internetverbindung könnte dies allerdings zum Hemmnis werden, da fehlen mir die Erfahrungswerte. Das Spiel an sich läuft ähnlich wie Quake Live komplett im Browser ab, was man im Vollbildmodus aber natürlich nicht merkt.

Schaffe, schaffe, Häusle baue.
Nachdem man im Spiel ein kurzes Tutorial in einem vom Rest der Welt abgetrennten Startgebiet absolviert hat, kann man beginnen die Spielwelt zu erkunden und sich seinen Berufen zu widmen. Diese sind zentraler Bestandteil des Spieles, denn so etwas wie Klassen oder Charakterlevel gibt es nicht, beides findet sich aber im Berufssystem wieder. So gibt es neben “klassischen” Rollenspielberufen wie Bergbauer, Schmied oder Koch auch kampfbetonte Berufe wie Krieger, Magier, Ninja und Bogenschütze aber auch ausgefallene Berufe wie Kart-Fahrer, Postbote oder Haustiertrainer. In jedem dieser Berufe kann man Erfahrungspunkte sammeln und so bis zum Maximallevel 20 aufsteigen. Eine Begrenzung auf eine gewisse Anzahl an Berufen gibt es nicht, man kann immer nach Lust und Laune das machen was einem im Moment Spaß macht.
Das Kampfsystem in den entsprechenden Berufen ähnelt dem anderer MMORPGs (allen voran World of Warcraft), allerdings ist es doch sehr vereinfacht so hat man auf dem höchsten Level insgesamt nur 4 Fähigkeiten. Die Kämpfe finden auch nicht in der freien Welt statt, sondern sind alle Instanziiert. Die Gegner, die in der Wildnis herumlaufen, dienen lediglich als Instanzportale, die man auch immer aktiv betreten muss. So kann es nicht vorkommen, dass man beim umherlaufen von irgendwelchen Tieren angegriffen wird. Dahingegen werden die meisten anderen Berufe in Form von Minigames gespielt. So muss man zum Gemüseernten oder Bergbauen ähnlich wie bei Bejeweled auf einem Spielfeld voller verschiedener Symbole versuchen möglichst lange zusammenhängende Ketten gleicher Symbole zu bilden um diese damit zu entfernen. Das Kochen und Einschmelzen der so gewonnenen Rohstoffe geschieht dann in Minispielen, die ähnlich ablaufen wie Cooking Mama. Das Kart-fahren, indem man leider im Moment noch keine Erfahrungspunkte und Levels sammeln kann (was aber per Patch nachgeliefert werden soll), ist im Grunde ein Mario Kart-Klon zu dem es ansonsten nicht viel zu sagen gibt. Das letzte Spiel im Spiel ist ein ausgewachsenes Trading Card Game, was quasi als eigenständiges Spiel enthalten ist. Dazu Details zu liefern würde den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen, daher verzichte ich darauf.

Questen, questen, questen
Die meiste Zeit verbringt man, wie bei so vielen anderen Rollenspielen auch, mit dem Erledigen von Quests. Diese gibt es auch in Free Realms zahlreich, an jeder Ecke hat irgendwer eine Aufgabe für den Spieler parat. Neben diesen allgemeinen Quests gibt es auch für jeden Beruf eine lange Questreihe, die einen fast ohne jegliches “grinden” auf den Maximallevel hebt. Da aber nur in den Berufsquests zu den Kampberufen gekämpft werden muss sind fast alle Aufgaben sogenannte “FedEx Quests”, also Quests bei denen man von einem NPC zum nächsten geschickt wird. Dies artet teilweise schon sehr aus, sodass man nur noch am hin-und herlaufen zwischen zwei Lagern ist. Da hilft es zumindest, dass die Welt nicht besonders groß ist (grob geschätzt so groß wie ein einziges großes Gebiet aus World of Warcraft) und das Reisen zwischen verschiedenen Gebieten sehr angenehm ist. Sobald man das erste Mal ein neues Gebiet betritt erhält man einen “Warpstone” mit dem man sich jederzeit von jedem Punkt der Karte aus wieder in dieses Gebiet teleportieren kann.

Upgrade NOW!
Auch wenn das Spiel an sich kostenlos ist, ist Sony Online Entertainment natürlich trotzdem kein reiner Wohltäter und will selbstverständlich an dem Spiel auch Geld verdienen. Dies soll durch zwei verschiedene Einnahmequellen vonstattengehen: Premium-Accounts und einem Ingame-Item Shop. In letzterem kann man im Austausch gegen Station Cash (welches gegen Echtgeld gekauft werden muss) verschiedenste Items kaufen, von einfachen Heiltränken über Schwerter bis hin zu Haustieren. Diesen Shop kann man zwar jederzeit über einen Button im Menü erreichen, aber abgesehen davon wird im Spiel nicht ständig versucht einen dazu zu bringen dort etwas zu kaufen. Ganz im Gegensatz zur Premium-Mitgliedschaft. Diese wird einem nicht nur durch einen großen “UPGRADE!” Button in der unteren rechten Ecke des Bildschirm angepriesen, sondern man wird im ganzen Spiel permanent damit konfrontiert. Viele NPCs geben nur Premium Mitgliedern Quests und auch viele Minigames, Ressourcen-Nodes und auch 5 der 13 Berufe sind für Spieler der kostenlosen Variante nicht benutzbar. Selbst viele Items, die man im Lauf des Spielens findet, können nur von Premium-Spielern benutzt werden. Wenigstens sieht man dies den jeweiligen Objekten direkt an, ohne sie anklicken zu müssen. Auch wenn das doch teilweise sehr nervig sein kann, muss man trotzdem sagen, dass man als normaler Spieler doch sehr viel des Spieles erleben kann (laut SOE 60% des kompletten Inhaltes) und auch der Preis der Premium-Mitgliedschaft ist mit $4,99 pro Monat doch noch relativ billig im Vergleich zu den Abo-Preisen anderer MMORPGs.

Fazit
Abschließend bleibt zu sagen, dass man sich von dem kindlichen Look des Spieles nicht abschrecken lassen sollte. Wer ein komplexes und forderndes Spiel erwartet wird enttäuscht werden, aber für eine kleine Runde Abwechslung zwischendurch taugt das Spiel auf jeden Fall. Ich persönlich sah das Spiel anfangs sehr skeptisch, doch aus “ich schau mal 10min rein” sind doch teilweise 1-2 Stunden am Stück geworden, da Free Realms doch eine gewisse Anziehungskraft und Suchtfaktor hat. Eine Premium-Mitgliedschaft ist mir das zwar nicht Wert, dafür ist dann doch zu schnell die Luft raus, aber ich kann nur jedem, der mit dem Genre ein bisschen was anfangen nur empfehlen einfach mal reinzuschauen (Und wenn auch nur um die ein oder andere Runde des auch enthaltenen Tower-Defense Minigames zu spielen).

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