Sicarius

Old Men


Vergangenen Mittwoch war es endlich soweit: AC/DC auf ihrer Black Ice-Tour live in der Frankfurter Festhalle. Das Fazit in kurz: Es rockte und war definitiv die 72,70 Euro wert, aber noch einmal muss ich sie auf derselben Tour dann doch nicht sehen.

Gut, ein Teil dieses Resümees ist dem Publikum zu verdanken. Richtig gute Stimmung sieht anders aus und gefühlsmäßig war der Anteil der Vollidioten auch etwas höher als sonst. Dabei waren es dieses Mal nicht einmal die “Poker” die mir so sehr auf den Sack gingen, sondern eine Truppe von sprichwörtlich alten Säcken. Mit der Attitüde “Wir waren schon auf einem AC/DC-Konzert, da hast du noch in die Hose gemacht!”, haben sie so einigen die ersten 15 Minuten des Konzerts massiv versaut.

Statt sich, wie alle anderen, früh genüg einen Platz zu suchen und so möglichst weit vorne zu landen, haben sie es auf die harte Art versucht: Während den Umbauarbeiten nach dem Ende der Vorband mit 10 oder mehr Mann in einer geraden Linie von hinten nach ganz vorne durchschieben. Da bleibt keine Luft mehr zum Atmen wenn so ein Keil von hinten ankommt. Auf gut zureden reagieren solche Leute natürlich nicht, schließlich sind sie die einzigen AC/DC-Fans auf der Welt und vermutlich sogar so cool, dass sie mit Angus Young per “Du” sind. Da muss man einfach beiseite treten.

In einer handfesten Schlägerei ist die Sache zwar nicht eskaliert, es blieb beim Austausch einiger Schimpfwörter, aber ein Glas Bier lief mir zur Belohnung dann doch noch über den Kopf bis durch das ganze “gepoke” die Menge luftig genug wurde um sich endlich voll der Musik widmen zu können. Damit hatte ich zumindest endlich den Sinn hinter dem Sport des “Poken” gefunden.

Die Vorband hörte übrigens auf den Namen The Answer. Deren Act war ganz okay und die Musik passte ausnahmsweise auch mal vom Musikstil des Main Act. Aber es war jetzt nichts was ich mir kaufen oder gar illegal aus dem Netz ziehen würde. Hauptsächlich im Kopf geblieben ist mir der Lead Singer, der ein sehr saugfähiges Hemd anhatte und wie ein hibbeliges Kind oder gar wie ein Drogenjunkie auf der Bühne rumzappelte. Ist allerdings weit weniger negativ zu sehen, als es vielleicht klingt – sah nur etwas eigenartig aus. Und dann kam eben AC/DC und es war als würde man nach einer langen Reise wieder nach Hause kommen.

Hier und da ist etwas dazu- oder weggekommen, aber insgesamt ist es doch immer noch so wie man es in Erinnerung hatte. Natürlich war ich noch nie auf einem AC/DC-Konzert. Die Mitschnitte der Konzerte in Madrid (No Bull) und Müchen (Stiff Upper Lip) haben mein DVD-Laufwerk jedoch bereits mehr als einmal von innen gesehen. Deshalb war es fast erschreckend wie viele Déjŕ-vu ich im Laufe des Abends hatte.

Die wenigen Songs von der neuen Platte, die mit billigen CG-Filmen unterlegt waren und die neue Bühngestaltung in Form eines Zugs im Hintergrund passend zum neuen Entry Act, täuschten nur schlecht darüber hinweg, dass sich Angus wieder langsam zur Musik auszieht (dieses Mal aber ohne den blanken Arsch zu zeigen), wieder im beleuchteten Glasdingens rummacht und wieder seine lang gezogen Liedabschlüsse abspult. Währenddessen verzieht sich Brian Johnson (Lead Singer) wie immer in den Hintergrund und versucht krampfhaft nicht so auszusehen, als hätte er gerade nichts zu tun – unterstützt von Malcolm Young (Rhytmusgitarre) und Cliff Williams (Bass), die das gesamte Konzert ihre Plätze rechts und links vom Schlagzeug quasi keinen Zentimeter verlassen und stur ihr Programm abspielen. Würde man die beiden durch Playback ersetzen, würde es keiner wirklich merken. Und natürlich durfte auch die Glocke bei “Hell’s Bells” nicht fehlen. Dem Hardcorefan gefällt’s vermutlich, weiß er doch ganz genau was passiert und wie er sich verhalten muss.

Je länger ich aber über das Konzert nachdenke und im Hintergrund noch einmal <ahref=”http://www.amazon.de/gp/product/B001IUCFP4?ie=UTF8&tag=bagdadsoftwar-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B001IUCFP4″ target=”_blank”>Black Ice durchlaufen lasse, desto mehr wird mir klar wie alt und langweilig AC/DC tatsächlich geworden ist (oder vielleicht schon lange war?). Die Musik ist prinzipiell zwar immer noch gut, aber selbst Metallicas Death Magnetic, die derzeit massiv versuchen an die guten alten Zeiten anzuknüpfen, zeigte letztes Jahr zumindest den Ansatz von Veränderung und Weiterentwicklung während “Black Ice” einfach wie AC/DC klingt – im positiven wie im negativen Sinne. Um einen Mitkonzertgänger zu zitieren: “Bei AC/DC weiß man bei den ersten Klängen nicht welches Lied jetzt gespielt wird weil alle Intros gleich klingen.”.

Das mag überspitzt formuliert sein und den AC/DC-Fan auf die Barrikaden springen lassen, aber es steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in dieser Aussage. So lässt sich das Konzert am Ende am besten mit “Oldschool” zusammenfassen oder um es in Spieletestausdrücken zu sagen: Solide, aber einfallslos.

Für einen Abend war es zwar schön in Nostalgie zu verfallen und einmal im Leben Live dabei gewesen zu sein, aber sollte es tatsächlich noch einmal eine Deutschlandtournee geben, werde ich dann doch etwas länger nachdenken bevor ich Karten ordere.

Auf die dazugehörige neue Platte wird dies vermutlich aber nicht zutreffen, denn solide ist schließlich nicht schlecht und nach Hause zu kommen und alles unverändert vorzufinden ist doch ein schönes Gefühl. Tool (10.000 Days von 2006), Marilyn Manson (Eat Me, Drink Me von 2007), und vor allem The Offspring (Rise and Fall, Rage and Grace von 2008), um nur drei meiner Dauerbrenner zu nennen, haben es in den letzten Jahren aber vorgemacht wie nach langer Abstinenz eine neue CD auszusehen hat um die Fans richtig aus den Latschen zu hauen.

Das ist aber sowieso alles Theorie, denn ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass noch einmal etwas Neues von AC/DC kommen wird. Wir reden hier schließlich von Leuten, die alle schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Angus Youngs Soli sind definitiv langsamer geworden und ich hoffe inständig, dass sie es nicht den Rolling Stones nachmachen. Wenn die auf der Bühne stehen sieht man vermutlich buchstäblich dem Tod ins Gesicht (nein, ich bin kein Rolling Stones-Fan, wie kommt ihr darauf? :) ).

Wie ist den nun Spore aus deiner Sicht? Tja, ich fürchte, dass diese Frage bis Donnerstag unbeantwortet bleiben muss. Ausgiebig gespielt habe ich es bereits, wie man auf meiner Sporepedia-Profilseite und diesem praktischen Widget sehen kann:

Service Existiert nicht mehr. Aber im Prinzip zeigte das Widget einfach nur meine Kreationen an.

 

Aber im heutigen Eintrag ist einfach kein Platz dafür. Er wird schon so viel zu lang. Am Donnerstag gibt es jedoch auf jeden Fall einen Angespieltbericht. Da dürfte ich dann auch bereits einige Zeit in der fünften und letzten Phase des Spiels verbracht haben. Heute widmen wir uns stattdessen zwei anderen Sachen:

The Offspring – Rise and Fall, Rage and Grace

Fast fünf Jahre haben sich Dexter Holland und seine Bandmitglieder Zeit gelassen, um ihr achtes Album aufzunehmen. Herausgekommen sind 12 Lieder, die klarstellen sollen, dass die Jungs noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

Bereits “Half-Turism” weckt vertraute Erinnerungen an alte Songs, ist jedoch nur der Anfang einer Serie von vier harten Songs, die den Hörer zu Beginn des Albums erwarten. Hier dominieren schnelle Gitarrensolos und provozierende Texte, nur um abrupt von der Punkballade “A Lot Like Me” ausgebremst zu werden.

Nun beginnt ein auf und ab, bei dem das Album sein anfänglich hohes Tempo nicht mehr erreichen kann. Klanglich typische The Offspring-Stücke wie “Takes Me Nowhere” liefern sich fortan ein ständiges Wechselspiel mit Titeln wie “Fix You”, die so ganz und gar nicht zu den Punkrockern passen wollen. Andächtig und schon fast behäbig kommen diese daher und lassen den Hörer mit der Frage zurück, ob er nun gerade die neuste Kuschelrock-CD oder The Offspring gehört hat, nur um im nächsten Moment wieder von harten Klängen wachgerüttelt zu werden.

Seinen krönenden Abschluss findet das 45 Minuten lange Album dann im namensgebenden Titel “Rise and Fall”. Hier dreht die Band noch ein letztes Mal so richtig auf und räumt die letzten Zweifel an ihren Punkrock-Ursprüngen aus, die beim Hören der Balladen aufgekommen sein könnten.

Unter der Leitung von Produzent Bob Rock (Metallica) haben die vier Musiker es so geschafft, geschickt alte und neue Klänge zu kombinieren und die gewohnt hohe Qualität abzuliefern, ohne Fans durch zu viel Ungewohntes zu verärgern. (ch)

The Offspring – Rise and Fall, Rage and Grace ist seit dem 13.06.08 für 14,95€ im Handel erhältlich und wird vom Sony BMG-Musiklabel AR-EXPRESS vertrieben.

Das war, logischerweise, eine Albumkritik und meine Lösung zur 10. Einsendeaufgabe (nur noch vier übrig!). Ich hoffe, ihr fandet sie auch so informativ wie meine Studienleiterin, die wohl vorher noch nie von The Offspring gehört hatte. Hier ein paar kurze Zitate aus dem Korrekturbrief (ein wenig Selbstbeweihräucherung muss sein :) ) :

“Auch als “Unwissende” konnte ich mir ein gutes Bild von der neuen CD, aber auch von Dexter Holland und seiner Band machen.[…]Als Kritiker haben Sie auch klar Stellung bezogen: Das Wechselbad der Gefühle ein wenig irritierend, aber dennoch qualitativ gut wie immer.[…]Insgesamt also: Sehr gut.”

Diese Einsendeaufgabe war vermutlich auch die letzte, die ich hier auf Bagdadsoftware veröffentlichen kann. Die restlichen haben entweder ein festes Thema oder sind eine Art Ablaufplan. Einsendeaufgabe Nr. 12 verlangt zum Beispiel, dass der angehende Journalist einen Radiobericht niederschreibt. Den kann ich vielleicht dann noch als Podcast umsetzen, aber das liegt nicht ganz bei mir. Dementsprechend einfach abwarten. Nun aber zum zweiten Thema heute: die Club3D HD4870X2

Die Basics
Wie erwähnt, war es vergangenen Mittwoch soweit und ich konnte das schwarze Mörderteil endlich in den Händen halten (Produktionsdatum 12.08.2008). Viel mehr war auch nicht in der Packung. Club3D hat nur die üblichen Adapter, von denen ich mittlerweile so viele habe, dass ich einen eigenen Elektronikladen aufmachen könnte, eine Treiber-CD und eine universelle Installationsanleitung in die Packung getan. Dafür war sie auch, zumindest kurzzeitig, mit rund 368 Euro die billigste Karte auf dem Markt.

Der Einbau verlief, erwartungsgemäß, ohne Probleme und war schnell erledigt. Schließlich musste nur meine alte Sapphire HD3870X2 aus- und die neue eingebaut werden. Die Anschlüsse (einen 6pin und einen 8pin) hatte ich da bereits dran. Auch bei der Erkennung in Windows gab es nur die erwarteten Probleme, auf die mich Rondrer Rondrov schon vorbereitet hatte. Der bereits installierte Treiber erkennt die neue Hardware nämlich nicht sofort korrekt. Da muss zuerst eine Neuinstallation vorgenommen werden. Bis dahin funktioniert auch kein PowerPlay, weshalb ich mir gleich einmal anhören durfte, wie die Karte so klingt, wenn die Temperatur auf 90°C ist und der Lüfter auf 1700 RPM läuft. Wie viel Prozent das sind, kann ich euch jedoch nicht sagen. Im Idle läuft er auf jeden Fall bei rund ~1300 RPM unhörbar neben den anderen Rechnergeräuschen und hält die Karte damit auf rund 78°C respektive 56°C auf dem zweiten Kern.

Unter Last habe ich ihn hingegen bislang nur mit FurMark über die 1700RPM bekommen. Aufgrund fehlender Tools kann ich zwar wieder nicht sagen, ob er innerhalb der 60 Sekunden Benchmarkzeit auf 100% aufdreht, aber er hatte definitiv mehr Speed und war mehr als nur deutlich zu hören. Hier das Ergebnis auf meinem System:

FurMark Benchmarkergebnis 5996 o3Marks

Vergleichswerte zu meiner alten Karte habe ich nicht. Mit der hatte ich FurMark nie benutzt. In den zahlreichen Tests der Karte, kommt aber auch immer ungefähr dieses Ergebnis raus. Wichtig ist beim “benchen” mit FurMark übrigens, dass im aktuellen ATi Catalyst 8.8-Treiber eine Bremse eingebaut ist. Wer die FurMark.exe nicht in etwas anderes umbenennt, bekommt mit einer 48xx-Karte einen viel zu niedrigen Wert. In meinem Fall hatte ich dabei nur um die 3300 o3Marks. Der Grund dahinter ist wohl, dass bereits einige dieser Karten dank FurMark den Hitzetod gestorben sind (120°C aufwärts). Betrifft jedoch wohl weniger den Benchmark als den Stabilitätstest.

Der Ton des Lüfters ist bei der Lautstärke allerdings nicht unangenehm. Es ist also kein Fiepen oder ähnliches. Es hört sich viel mehr an wie eine CD/DVD die sich im Laufwerk dreht – nur lauter. Aber darauf gehe ich gleich bei den Spielebenchmarks noch genauer ein. Bleiben wir zuerst noch ein wenig unter Windows und gehen über zum Ergebnis des zweiten synthetischen Benchmarks: 3DMark Vantage

3DMark Vantage Benchmarkergebnis 10364 3DMarks

Bin also auch hier sehr gut dabei und die Karte liefert die Werte, die sie soll. Allerdings hatte ich im ersten Versuch, wie damals bei meiner Sapphire HD3870X2, derbe Grafikfehler im GPU Test 1. Beim zweiten Anlauf waren sie jedoch verschwunden und erst bei CPU Test 2 (Physx) ist er abgeschmiert weil er die Physx-Treiber wohl nicht laden konnte. Abhilfe schaffte die Installation der neusten Treiberversion, die es jetzt direkt bei nVidia gibt.

Crysis
Die Karte zeigt also bereits jetzt eine beeindruckende Leistung und hat wohl auch noch ein paar Reserven nach oben – besonders die Entwicklung des Sideports, der derzeit deaktiviert ist, wird interessant werden. Aber soviel Leistung die Karte auch in künstlichen Umgebungen hat, richtig interessant ist natürlich, was sie unter realen Bedingungen leisten kann und was ist dafür derzeit besser geeignet als Crysis? Hier zuerst einmal das Ergebnis des Insel-fly-by-Benchmarks bei 1600×1200 mit 8xAA und allem auf “Very High” (Der erste Durchlauf wurde unterschlagen, da er in diesem immer noch Teile des Levels nachlädt und so die FPS geringer sind.):

!TimeDemo Run 1 Finished.
Play Time: 77.25s, Average FPS: 25.89
Min FPS: 11.64 at frame 146, Max FPS: 34.78 at frame 68
Average Tri/Sec: -12261190, Tri/Frame: -473607
Recorded/Played Tris ratio: -1.94
!TimeDemo Run 2 Finished.
Play Time: 77.13s, Average FPS: 25.93
Min FPS: 11.64 at frame 146, Max FPS: 34.78 at frame 68
Average Tri/Sec: -12153068, Tri/Frame: -468677
Recorded/Played Tris ratio: -1.96

Sieht in der Theorie bereits ganz ordentlich aus. In der Praxis ist der Titel allerdings damit unspielbar. Mit aktivierter KI und was sonst noch so dazu kommt, sinkt die Framerate im Vergleich zum Benchmark im Spiel dann noch einmal um gut 5-10fps und damit ist nichts mehr zu wollen. Und sobald man in den berüchtigten Eislevel kommt, geht die Framerate damit in den einstelligen Bereich. Deshalb habe ich die Einstellungen für das normale Zocken auf 1600×1200 0xAA und alles auf “High” gesetzt und damit auch noch einmal den Benchmark laufen lassen:

!TimeDemo Run 1 Finished.
Play Time: 47.86s, Average FPS: 41.79
Min FPS: 23.84 at frame 161, Max FPS: 63.94 at frame 102
Average Tri/Sec: -33695028, Tri/Frame: -806377
Recorded/Played Tris ratio: -1.14
!TimeDemo Run 2 Finished.
Play Time: 47.93s, Average FPS: 41.73
Min FPS: 23.84 at frame 161, Max FPS: 63.94 at frame 102
Average Tri/Sec: -33583056, Tri/Frame: -804852
Recorded/Played Tris ratio: -1.14

Definitiv im brauchbaren Bereich nun. Mit der alten Karte hatte ich ungefähr die gleichen Werte bei 1600×1200 0xAA und allem auf “Medium”. Insgesamt ist Crysis jedoch immer noch nur ein sehr schlecht programmiertes Spiel. Ich hatte während des Testens zwar keine Mikroruckler aber er musste, trotz 1024MB Grafikkartenspeicher, immer noch sehr viel nachladen. Besonders wenn man auf seiner Waffe ein Zielfernrohr anbringt und darauf umschaltet, gibt es immer und vollkommen unverständlich einen Nachladeruckler. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit der Grafikkarte zusammenhängt. In diesem Zusammenhang jetzt auch noch einmal ein paar Worte zur Lautstärke:

Wie erwähnt, dreht der Lüfter bei rund 90°C Chiptemperatur das erste Mal richtig hoch und wird hörbar. Das Geräusch an sich ist dabei, wie gesagt, nicht unangenehm aber auf lange Dauer und bei stillen Passagen durchaus störend. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich daran gewöhnt, aber für Silentpc-Fans, Käufer, die den Sound nicht hochdrehen können oder generell empfindliche Naturen ist diese Karte im Auslieferungszustand wirklich überhaupt nicht geeignet und ein absolutes No-Go! Außerdem bin ich nicht unbedingt als gutes Beispiel geeignet, da ich vor diesem PC mit einem sehr durchlässigen Gehäuse ausgestattet war. Ich bin also die Lautstärke eines Serverraums durchaus gewohnt und störe mich selbst beim Schlafen nicht mehr allzu sehr daran (die Nachwirkungen merke ich erst am nächsten Morgen, wenn die Ohren zu sind). Dafür hält er die Temperatur damit dann aber auch ordentlich. Die Berichte von Karten, die beim Spielen 120°C erreichen, kann ich also nicht bestätigen. Ich war beim Spielen von Crysis und S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky immer im Bereich 90°C auf dem Hauptchip -womit wir auch schon beim nächsten Titel sind.

S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky
Wie bei Crysis dreht auch hier von Anfang an der Lüfter auf hörbarer Lautstärke. Und es läuft auch nur mit spielbaren Frameraten, wenn ich nur 2xAA (1600×1200, DX10-Lichteffekte und alles andere auf Anschlag) einstelle. Ich vermute hier entweder unsaubere Programmierung, oder Crossfire ist einfach noch nicht aktiv. Aber ich muss auch sagen, dass es selbst so schon echt beeindruckend aussieht. Was sich da seit S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl getan hat, verdient Respekt und zeigt wie gut die XRay-Engine in den vielen Jahren der Entwicklung programmiert wurde. Insgesamt habe ich mich während meiner bisherigen Spielzeit so im voll spielbaren Bereich von 30-45fps (je nach Tageszeit und Ort) bewegt. Es gab hier und da mal einen kurzen Einbruch auf 20fps (zum Beispiel direkt nach dem Spielstart, wenn man das Gebäude verlässt), aber ich denke, dass dies einfach Nachladeruckler waren. Und auch hier habe ich bewusst keine Mikroruckler wahrgenommen. In der ersten Spielminute, während der man noch keine Kontrolle über den Charakter hat, stockte es zwar trotz 40fps laut Fraps irgendwie, aber auch hier denke ich aufgrund der restlichen Spielerfahrungen eher an unsaubere Programmierung der Kamera oder Nachladeruckler als an Mikroruckler. Und mit dieser Erkenntnis gehen wir über zum nächsten Titel:

Devil May Cry 4
Die Grafikpracht dieses Konsolenports beeindruckt mich immer wieder. Aber bisher konnte ich ihn nur auf 1600×1200 mit 4xMSAA und allen Einstellungen auf “Hoch” genießen – und bekam selbst damit im Benchmark nur eine Bewertung von “A” mit durchschnittlich ungefähr 50-60fps. Das hat sich nun geändert. Auf 1600×1200 mit 8xMSAA und allem auf “Extrem Hoch”, sieht das Ergebnis nun so aus:

Devil May Cry 4 Benchmarkergebnis Smokin' Sick Style

Da ist mir bereits beim Betrachten der FPS während dem Ablauf der Szenen die Kinnlade heruntergeklappt. Diese absolut massive Steigerung, bei gleichzeitig erhöhter Grafikpracht, hatte ich absolut nicht erwartet. Ein Kudos deshalb noch einmal an die Entwickler von Capcom, die wirklich saubere Optimierungsarbeit bei ihrer Portierung geleistet haben und wirklich jedes Quäntchen an verfügbarer Leistung ausnutzen. Übrigens drehte auch hier der Lüfter ordentlich auf, aber hörbar war er dabei nicht. Nicht nur die Musik, sondern auch die Soundeffekte dröhnen so stark aus den 5.1-Boxen, da kommt nichts gegen an :).

Der Rest
Abgesehen von den drei Titeln, habe ich jedoch sonst nichts richtig Hardwareintensives gezockt bislang. Spore (sowieso auf 30fps limitiert), ein Spiel über das ich derzeit noch nichts erzählen darf, Command & Conquer: Red Alert 3, Quake III Arena, Mass Effect (auf 60fps limitiert), Infernal und Guitar Hero III: Legends of Rock (ja, muss mal wieder üben, damit ich am 20.09. fit bin) liefen auch schon mit der vorherigen Karte in ausreichenden FPS-Bereichen. In all diesen Titeln drehte der Lüfter auch entweder gar nicht oder nur sehr kurz hörbar hoch.

Und das waren meine ersten, eigenen Erfahrungen mit dem neuen Grafikkartenmonster. Insgesamt bereue ich das Upgrade und die damit verbundene Investition absolut nicht. Das “bisschen” mehr Performance und vielleicht auch Stabilität ist genau das, was ich bei meiner Sapphire HD3870X2 irgendwie bei ein paar Spielen vermisst habe – oder Asimov Azzkickr hat mich einfach mit seinen “MEHR POWER! “-Predigten endgültig einer erfolgreichen Gehirnwäsche unterzogen ;).

Für genauere, professionellere Informationen und umfangreiche Benchmarks verweise ich natürlich auf die üblichen Seiten wie ComputerBase oder Guru3D. Besonders letzterer Test ist zu empfehlen, da er auch auf einem nicht übertakteten Intel Core 2 Duo E8400 durchgeführt wurde. Computerbase, und das finde ich für mich persönlich etwas schade, nutzt immer einen Quadcore mit 4 Ghz. Da kann ich dann nie so richtig die Ergebnisse mit meinen eigenen vergleichen und so feststellen ob die Karte richtig läuft bei mir. Sonstige Fragen oder Bitten nach Werten aus speziellen Spielen, einfach in die Kommentare packen und ich werde sehen, was ich tun kann.

Und nach dieser, hoffentlich halbwegs interessanten Textwand mit viel Hardwaregebrabbel, gebe ich ab bis Donnerstag!

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