Tja, da hat man sein vermeintliches Traumhaus endlich gefunden und dann scheitert es daran, dass die Bank nicht ohne gefühlt zwei Millionen Unterlagen/Nachweise/Versicherungen das Ding finanzieren will beziehungsweise ewig dafür braucht eine Entscheidung zu treffen (lag vermutlich am Baujahr obwohl es Kernsaniert wurde vor wenigen Jahren). Das Ende vom Lied war, dass uns die Verkäufer Ende letzter Woche mitteilten, dass sie bereits einen anderen Käufer gefunden haben. Sprich wir sind wieder zurück im Status “Suchen”. Sehr schade. Hätte wirklich perfekt gepasst. Aber gut: Passiert und mehr zu dem ganzen Kladeratsch, den wir da nun mitgemacht haben dann in einem anderen Eintrag.

Heute soll es stattdessen mal wieder um ein paar Unterhaltungsmedien gehen. Genauer gesagt um einen Film aus dem Jahre 2015 und einen Film aus dem Jahre 1995:

Minions (Cover)

Minions (Cover)

Minions (2015, 3D-Animationsfilm, DV) – Bei diesem Werk handelt es sich um ein Spin-Off/Prequel zu Ich – Einfach unverbesserlich. Dort habt ihr anno 2010 die Minions zum ersten Mal als mehr oder weniger tollpatschige Gehilfen des Bösen Gru kennengelernt. Und wie so oft mit kleinen Slapstick-Kerlchen, kamen sie so gut an, dass sie nun ihren eigenen Film bekommen haben (der dritterfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten!). Den Trailer dazu fand ich auch durchaus sehr amüsant obwohl ich mit dieser Art von Animationsfilm (sprich 3D-Grafik für Kinder) meist eher weniger anfangen kann (ja, weder mit Toy Story, Shrek noch WALL-E). Was aber nur zum Teil am Stil liegt, denn die (alten) Kurzfilme von PIXAR finde ich wirklich lustig. Bei einer längeren Story ist bei mir aber irgendwie dann doch die Luft zu schnell raus, vor allem wenn sie dem üblichen Kinderfilm-Klischee folgt.

Minions (Illumination Entertainment Promobild)

Minions (Illumination Entertainment Promobild)

Wie hat mir also Minions gefallen? Nun, von mir kriegt er 3 von 5 Sics. Es waren nette 1 1/2 Stunden aber nichts, was mich großartig umgehauen hat. Zumal die ersten gut 15-30 Minuten dadurch getrübt wurden, dass fast alle Gags bereits im Trailer vorhanden waren. Sowas nervt mich ungemein. Hier umso mehr, weil ich den Anfang über die Entstehung der Minions bis die eigentliche Geschichte dann so richtig an Fahrt aufnimmt ziemlich genial fand. Ab dann geht es tatsächlich um Kevin, dem Minion, der zusammen mit seinen “Freiwilligen” Stuart und Bob Auszog einen neuen Oberbösewicht für sein Volk zu finden und dabei auf die ultraböse Scarlet Overkill trifft, welche die Krone der Königin von England stehlen möchte.

Nachfolgend hatte der Film zwar für mich noch den ein oder anderen amüsanten Moment (wobei hier und da auch wieder aus dem Trailer bekannt wie beispielsweise die Sache mit den genial animierten Corgis in Buckingham Palace) aber eben nichts was mich wirklich vor Lachen vom Stuhl hat fallen lassen (um es etwas übertrieben auszudrücken). Vielleicht habe ich da aber auch die falschen Ansprüche an so ein Werk dank meiner Aufzucht mit Monty Python, Wallace & Gromit und Calvin & Hobbes. Wie gesagt: Es war jetzt nicht so, dass ich mich gelangweilt hätte. Es war definitiv solide Unterhaltung und für Kinder ist es bestimmt ein großer Spaß (das Kino war zum Glück ziemlich leer – der Film läuft ja schon einige Zeit). Wer also mit dieser Art von Film etwas anfangen kann, der wird hier sicherlich auch nicht falsch liegen. Ich mit meinem Herz aus Stein bin halt eine Ausnahme :smile: .

 

Ghost in the Shell (Cover)

Ghost in the Shell
(Cover)

Ghost in the Shell (1995, SciFi-Anime, DV, neue Syncro) – Mangas und Animes sind für mich noch ein relativ neues Konzept mit dem ich mich beschäftige (und dank meiner Begleitung nun auch intensiver). Aber diesen Film wollte ich mir schon lange mal “antun”, weil er immer so in großen Tönen gelobt wurde (sie kannte ihn bislang auch noch nicht). Nach langen Recherchen habe ich mich dann für die Originalfassung aber mit der neuen deutschen Synchronisation entschieden und nicht die mit Computergrafiken aufgepeppte “2.0”-Fassung. Das Ergebnis sind magere 2 von 5 Sics (nach erneuter Diskussion mit meiner Dame – vorher habe ich tatsächlich zu drei Sics tendiert).

Der Grund für diese niedrige Wertung liegt weniger am Stil. Die detaillierten und definitiv eher erwachsenen Zeichnungen der Hintergründe und Darstellungen der Figuren hat was. Und auch die, für heutige Verhältnisse, primitive Computergrafik für digitale Interaktionen war ein nettes Detail (und ein Grund, warum ich mich gegen die modernisierte Version entschieden habe, in der fast alles ein 3D-Objekt ist). Nur die Animationen fand ich teilweise etwas langatmig, was aber zum einen Geschmackssache ist und zum anderen ein Stück weit vermutlich auch zum Genre an sich gehört. Mir persönlich waren das aber teilweise zu viele Pausen in denen praktisch nichts passiert ist.

Die Ursache

Ghost in the Shell (Promobild)

Ghost in the Shell (Promobild)

Nein, mein Problem liegt tatsächlich in der angeblich tiefgründigen Hintergrundgeschichte begraben, die sich wohl mit tief philosophischen Themen rund um die Frage des Menschseins beschäftigt. Wobei nicht einmal das so richtig stimmt. Die Fragen, die er aufwirft und mit denen er sich beschäftigen will sind durchaus interessant. Nur der Film schafft es irgendwie nicht so wirklich das alles auch nur halbwegs rüberzubringen. Als jemand der den Manga nicht kennt und auch das Begleitheftchen nicht gelesen hatte vorher, habe ich die meiste Zeit einfach nur Bahnhof verstanden. Und selbst mit dem Begleitheftchen, in dem grob die gesamte Geschichte zusammengefasst wird, wurde es nicht viel besser. Da wäre zum Beispiel die grundlegende Sache, die dem Werk seinen Namen gibt also mit dem “Restmensch” in einer Art Kapsel im Gehirn. Alle reden darüber aber es dauert gefühlt eine halbe Ewigkeit bis mal halbwegs deutlich genannt wird, um was es geht – aber dann auch nur in einem Nebensatz.

Das ganze Konstrukt wirkt somit sehr zusammengestaucht (obwohl selbst die coolen Actionsequenzen eher überschaubar lang sind) und gehetzt. Das mag Kennern des Mangas nicht negativ auffallen aber wenn ich als Unbedarfter an das Werk als eigenständiger Film herangehe, dann bleiben mir über die gesamte Spielzeit hinweg zu viele Fragen im Kopf, die mir den Spaß am Guggen rauben.

Fazit

Ghost in the Shell lässt mich somit äußerst zwiegespalten zurück und ich weiß entsprechend nicht richtig was ich von ihm halten soll. Auf der einen Seite interessiert mich definitiv der Rest (Filme, Serien und natürlich die Mangas). Auf der anderen habe ich die Befürchtung, dass es nicht viel besser wird. Ich glaube aber auf jeden Fall, dass sich das Werk vermutlich nicht ganz so gut als Einstieg in die Welt der Anime eignet. Da gibt es sicherlich bessere und einfacher zu verdauende Kost, die ich aber noch nicht kenne. Meine Begleiterin empfiehlt beispielsweise Death Note (ein Typ hat ein Buch in dem er Namen schreiben kann und derjenige stirbt dann) oder One Piece (ein Pirat will den größten Schatz der Welt finden).

So viel also dazu. Bis Montag!

Schon wieder ein Steam Sale? Hatten wir nicht erst einen? Nein? Naja, mir kommt es wie gestern vor. Aber wenn es Spaß macht (mir nicht :smile: ), wie es so schön heißt. Den einen macht halt der Steam Sale Spaß, mir stattdessen der neuste Titel aus dem Hause KairoSoft (grausige Überleitung, ich weiß):

BizBuilder Delux (Icon)

BizBuilder Delux
(Icon)

BizBuilder Delux (Andriod, iOS) – Die Titel der Japaner sind ja nicht gerade bekannt dafür, dass sie jedes Mal vor Innovationen tropfen. Stattdessen erwartet den Spieler bei jedem Titel so gut wie immer das gleiche, grundlegende quasi Wirtschaftssimulation-Spielprinzip. Den einen gefällt das (=mir), den anderen ging es schon nach Game Dev Story mächtig auf den Geist. Daran wird sicherlich auch BizBuilder Delux nichts ändern, wenngleich es durchaus mehr als sonst von der bekannten Formel abweicht.

Alles auf einmal!

Normalerweise ist eure Aufgabe entweder eine Art Stadt aufzubauen oder ein (bzw. in Cafeteria Nipponica sogar mehrere) Geschäft(e) zu leiten. BizBuilder Delux kombiniert beides. Bis zu drei Geschäfte müsst ihr gleichzeitig managen allerdings nicht drei Büchereien zum Beispiel, sondern beispielsweise einen Spieleladen, eine Boutique und eine Nudelbar. Dabei spielen sich alle Arten von Geschäften immer etwas anderes, stellen ihre ganz eigenen Herausforderungen und, ganz wichtig, haben ihre ganz eigenen Upgradewege. Zwar gibt es ein paar Überlappungen – habt ihr das große Regal mal freigeschaltet, steht es euch auch in anderen Geschäften zur Verfügung. Aber ihr müsst extrem mit eurem Geld, euren Upgradeitems und eurer Mannschaft Haus halten, um das übliche Spielziel (der Erfolgreichste vom Erfolgreichsten sein) zu erreichen.

Mein florierender Spieleladen

Mein florierender Spieleladen

Hinzu kommt noch, dass ihr nicht nur eure bis zu drei Geschäfte (wollt ihr mehr, müsst ihr alte in den Autopilotmodus versetzen – dann werden sie von einer KI gesteuert) managet, sondern auch ein Stadtgebiet. Ihr müsst den Bürgermeister darüber beraten (bzw. stellt ihn vermutlich bald selbst) wie sich die Region entwickeln soll (mehr Häuser oder mehr Fabriken?), Spezialgebäude wie Tempel oder Banken errichten und entsprechende Feste oder Aktionen abhalten (Cosplay Convention im Sportstadium beispielsweise). Kostet natürlich wie immer alles wertvolle Ressourcen, von denen ihr nie genug habt und hat wiederrum Auswirkungen auf die Anzahl und die Kaufkraft eurer Kunden und damit euren Geldbeutel.

Und um die Sache noch zusätzlich zu erschweren, erscheinen in unregelmäßigen Abständen Rivalen auf der Karte. Um die zu besiegen, muss euer Geschäft in der Nähe mehr Geld in einem Monat umsetzen als der Rivale. Das ist gar nicht mal so einfach. Entsprechend praktisch ist, dass KairoSoft dann doch noch eine Art FailSafe eingebaut hat: Im Austausch gegen etwas Kohle und etwas Reputation könnt ihr eure Filiale in den Ursprungszustand versetzen und nochmal auf Angriffskurs gehen.

Beim Christoph meint: Wie gesagt: Wer KairoSoft-Titel schon jetzt nicht mehr sehen kann, der wird auch von BizBuilder Delux nichts wissen wollen. Aber für Fans bringt das Werk erfreulich frischen und vor allem anspruchsvollen Wind in die Sache. Gut, technisch gesehen könnt ihr auch hier nicht so wirklich verlieren, wenn ihr euch nicht ganz doof anstellt. Aber es geht ja wie immer darum die Highscore zu knacken und die nicht ganz so offensichtlichen Sachen zu entdecken. Und das macht mir seit langem Mal wieder richtig viel Spaß, nachdem auch bei mir bei den letzten paar Spielen etwas Sättigung eingetreten war. Reinschauen lohnt sich also!

 

Hüter der Erinnerung (Cover)

Hüter der Erinnerung
(Cover)

Hüter der Erinnerung (The Giver, 2014, SciFi, DV) – Stellt euch eine utopische Gesellschaft vor, in der es keine Kriege, keine Armut und keine Gewalt gibt aber auch keine Emotionen, Gefühle und Farben. Individualität gibt es nicht. Stattdessen hat alles seine Ordnung, alles sieht gleich aus, alle tragen das Gleiche und so weiter und so fort. Nicht perfekte Säuglinge werden aussortiert, Berufe (inklusive die der Leihmutter) werden automatisch zugewiesen und die Alten zu einem bestimmen Zeitpunkt weggeschickt. Das ist die Ausgangslage von Hüter der Erinnerung, dem Film zum gleichnamigen Teenie-Roman von 1993.

Was ist los?

Die Geschichte folgt dem sechszehnjährigen Jonas, der irgendwie anders ist als alle anderen und deshalb zum Nachfolger des jetzigen Hüters der Erinnerung ernannt wird. Das ist die einzige Person, die weiß wie es früher war. Bevor eine ungenannte Katastrophe die Menschheit dazu getrieben hat diese Insel der Gleichheit aufzubauen. Er und seine Vorgänger sind dafür verantwortlich das gesamte Wissen der Menschheit in sich zu speichern und aufbauen darauf der Regierung zur Seite zu stehen.

Jonas wird also nun zum Hüter ernannt und wird vom alten, jetzt zum Geber der Erinnerungen (Jeff Bridges) “aufgestiegen” in die Geheimnisse eingeweiht. Aber wie so oft: Es passt dem Jungen nicht so ganz, was er da gezeigt bekommt. Warum wird das alles den anderen vorenthalten und so. Dabei ist es doch so schön und toll und was weiß ich alles. Nebenbei findet er natürlich noch heraus, dass in dieser Gesellschaft eben doch nicht alles so Friede, Freude, Eierkuchen ist. Daher rebelliert er und versucht die Erinnerungen für alle wieder herzustellen. Warum können Teenager nicht einfach mal machen, was ihnen gesagt wird?!

Hüter der Erinnerung (The Weinstein Company Promobild)

Hüter der Erinnerung (The Weinstein Company Promobild)

Klingt allerdings im ersten Moment actionreicher als es tatsächlich ist. Ja, es gibt am Ende eine Verfolgungsjagd. Aber die meiste Zeit geht es um die Bilder und Eindrücke, die Jonas vermittelt bekommt und basierend auf denen er dann mit seiner alten Umgebung interagiert. Sprich das Zusammenspiel zwischen ihm und dem Geber sowie ihm und seinen Freunden und seiner “Familie”. Und das funktioniert auch insgesamt ganz gut, wenngleich es hier und da etwas gehetzt wirkt. Dabei hat selbst das Buch nur 256 Seiten.

Beim Christoph meint: Von mir kriegt das Werk 3 von 5 Sics Der Film wirft prinzipiell (wie vermutlich auch das Buch, das ich jedoch nicht kenne) einige interessante Fragen auf. Aber mir persönlich geht er nicht weit genug. Es fehlt die zusätzliche Tiefe. Liegt wahrscheinlich an der Zielgruppe (=junge Teenager), die man vermutlich nicht ganz so stark überfordern darf oder so und am grundsätzlichen Umfang des Materials. Stattdessen wird alles irgendwie nur angerissen in den 100 Minuten und mit dem Hammer versucht Jonas zur Heldenfigur zu machen.

Vor allem aber passt mir das Ende mal so überhaupt nicht (Spoiler: Es ist ein Happy End). Zumal es vom Ablauf her überhaupt keinen großartigen Sinn ergibt. Das ist auch der Hauptgrund für die durchschnittliche Wertung, obwohl ich wie gesagt nicht weiß, ob es im Vergleich zur Vorlage verändert wurde oder nicht.

Soll man sich das Werk also als Erwachsener antun? Nun, gelangweilt habe ich mich zumindest mal nicht. Zwar fehlt mir wie gesagt die zusätzliche Tiefe, aber es war schon spannend mit anzusehen wie Jonas die Augen geöffnet wurden und er eine ganz andere Welt entdeckte. Gleichzeitig habe ich aber auch kein Bedürfnis ihn mir noch einmal anzuschauen geschweige denn jetzt das Buch auszupacken. Von daher: Fans der Vorlage haben ihn wahrscheinlich schon gesehen. Alle anderen können mal im Fernsehen hinzappen. Gibt vermutlich schlechteres im Bereich der Teenie-Roman-Verfilmungen als den Hüter der Erinnerung.

Bis Montag!

Das war es mit den Feiertagen für dieses Jahr. Der ganze Mai voll mit den Dingern und jetzt bis Ende des Jahres kein einziger mehr unter der Woche. Das freut den Arbeitgeber. Ich habe es dadurch aber immerhin geschafft endlich Assassin’s Creed: Revelations durchzujagen. Ging dann auch überraschend fix. Hatte ganz vergessen, dass diese Spiele dazu tendieren zugunsten der Geschichte am Ende stark linear und vor allem stark action-lastig zu werden. War hier entsprechend auch nichts anders.

Problem dabei ist immer, dass dann plötzlich das extrem schlechte Pacing und die verdammt vielen Ladezeiten (so kurz sie mittlerweile auch am PC sind) noch negativer auffallen. Da muss man nicht einmal speziell drauf achten, um die teilweise völlig ungeschickten Schnitte wahr zu nehmen. Und der Cliffhanger am Ende hätte natürlich auch nicht sein müssen. Dabei hatte ich ja schon Teil 3 etwas gespielt und wusste entsprechend, dass er direkt daran anschließt. Unterm Strich fand ich es aber, wie schon erwähnt, wesentlich besser als Assassin’s Creed: Brotherhood in fast allen Belangen. Entsprechend zücke ich nach längerem Überlegen tatsächlich doch die 4 von 5 Sics. Trotz allem Gemecker im letzten Eintrag, hatte ich unterm Strich Spaß. Und das ist ja das Wichtigste. Mal schauen ob ich direkt Teil 3 durchziehe (neu angefangen habe ich ihn schon).

Themenwechsel
Fronleichnam hatte allerdings noch einen weiteren Vorteil: Die Meetup-Gruppe traf sich mal wieder, um ins Kino zu gehen. Zwar meinte die Veranstalterin, dass sie zuerst nicht in den Film gehen wollte. Aber anscheinend hat sie ihr Freund am Ende dann doch noch breit geschlagen. Zum Glück, muss ich ganz klar sagen!

Mad Max: Fury Road (Poster)

Mad Max: Fury Road (Poster)

Mad Max: Fury Road (2015, Endzeit, OV in 3D) – Von mir gibt es kompromisslose 5 von 5 Sics. So massiv wie dieses bildgewaltige Werk hat mich schon lange kein Actionfilm mehr umgehauen. Was George Miller da auf die Leinwand gebannt hat ist ein absolutes Meisterwerk von dem sich extrem viele andere 08/15-Explosionsstreifen eine wirklich dicke Scheibe abschneiden sollten und das ich jedem nur empfehle sich mal anzuschauen – tatsächlich am besten sogar in 3D. Zwar gibt es eine “Ich schmeiß mal alles in die Kamera-Szene”. Doch die funktioniert an der Stelle überraschend gut und passt zum völlig überdrehten Rest des Films.

Als Laie glaube ich, dass das 3D gerade deshalb so gut funktioniert, weil Miller auf die gleiche Technik wie in der alten Trilogie zurückgreift. Sprich viele Szenen sind zwar in normalem Tempo gedreht worden, die Framerate wurde jedoch anschließend manipuliert und einen Ticken erhöht. Das verstärkt aus meiner Sicht den Tiefeneffekt noch einmal mehr. Und auch grundsätzlich muss ich sagen, hatte ich in Sachen Augen dieses Mal wesentlich weniger Probleme (=fast keine) als vor kurzem bei Avengers: Age of Ultron. Das kann aber auch einfach dran liegen, dass es nun schon der zweite 3D-Film für mich war.

Max wer?

Technisch gesehen handelt es sich um den vierten Teil der Mad Max-Reihe. Doch der namensgebende Max Rockatansky (alle Charaktere sind ungefähr so tiefgründig wie ihre Namen…) spielt gar nicht so wirklich die Hauptrolle im Film. Er ist einfach gehalten und in gewisser Weise nur der rote Faden für den Zuschauer. Aber weder hat Tom Hardy sehr viele Dialoge (wobei der gesamte Film sehr Dialogarm ist), noch macht er wirklich viel. Er ist einfach nur da. Der Star des Films ist stattdessen eine Dame: Imperator Furiosa (Charlize Theron). Sie ist es, die den Tanklaster fährt (“War Rig”), um damit Benzin aus einem Nachbarort zu holen wie sie es schon so oft in ihrem Leben getan hat. Doch dieses Mal hat sie nicht nur Wasser geladen, sondern auch die Ehefrauen des widerlichen Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne). Sie will sie aus der Gefangenschaft befreien und zum “Grünen Platz” bringen, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Also kapert sie kurzerhand die War Rig während Joe sein ganzes Lager auf die Verfolgungsjagd schickt (und auch selbst mitmischt).

Mad Max: Fury Road (Warner Bros. Promobild)

Mad Max: Fury Road (Warner Bros. Promobild)

Aber ich bresche schon wieder zu weit vor. Wer Mad Max mit einem damals noch fantastischen Mel Gibson tatsächlich nicht kennt (was hast du mit deinem Leben bislang angestellt?!): Es gab einen Atomkrieg und die gesamte Erde ist nur noch ein Haufen Wüste. Mittendrin ist Max, ein ehemaliger Cop, der einfach nur versucht in dieser unmenschlichen Umgebung voller Gefahren (sowohl von der Umwelt als auch den anderen Hinterbliebenen) zu überleben. Mehr müsst ihr gar nicht wissen. Weder ist der Hund dieses Mal wieder dabei noch knüpft Mad Max: Fury Road großartig an Mad Max: Beyond Thunderdome an (was auch ganz gut ist, weil der Film ist nicht so wirklich der Brüller). Stattdessen wird euch im Intro innerhalb von wenigen Minuten das Wesentliche eingebläut und schon startet die erste Verfolgungsjagd an deren Ende Max von Joes Schergen gefangen wird und somit in die Nähe von Furiosa kommt.

Pausenlose Action

Zwei Stunden dauert der Film. Zwei Stunden, in denen ihr euch keine Sekunde langweilen werdet. Zwar gönnt euch das Werk die eine oder andere Pause, um zumindest den Anschein von Charakterentwicklung zu erwecken. Aber die habt ihr auch absolut notwendig, um das jeweils vorangegangene Actionfeuerwerk zumindest ein wenig Verdauen zu können. Rasant, überdreht und abgefahren – das sind die drei Wörter, die am besten beschreiben was da auf der Leinwand passiert. Und das meiste davon sind sogar echte Stunts und nicht nur computer-generiertes Chaos!

Mad Max: Fury Road (Wanrer Bros. Promobild)

Mad Max: Fury Road (Wanrer Bros. Promobild)

Gleichzeitig ist es nicht so, dass die erste Actionsequenz genauso abläuft wie die letzte. Nein, Miller bringt immer wieder Variationen in den Kampf zwischen den unterschiedlichsten Fahrzeugen (von Motorrädern über Mustangs bis zu ausgewachsenen Monstertrucks und SUVs – natürlich alle passend extrem Endzeitlich aufgemotzt!). Entsprechend ist ein Makel des Filmes, wenn man davon überhaupt sprechen kann, höchstens, dass zu viele der coolen Fahrzeuge aus Joes Entourage wenig bis gar nicht so richtig zur Geltung kommen. Kaum ins Bild gefahren, schon vergeht es in einer Wolke aus Feuer – um es vielleicht etwas übertrieben auszudrücken.

Beim Christoph meint: Anschauen ist zumindest für die männlichen Vertreter unserer Rasse eine absolute Pflicht. Zwar ist der Film wie gesagt überraschend Frauenlastig (und das finde ich auch extrem gut!). Aber am Ende des Tages geht es vor allem um eines: Krasse Karren, die sich fulminante Gefechte liefern und am Ende in einem riesigen Feuerball aufgehen. Wer sich darauf einstellt, wird den Abend seines Lebens haben. Versprochen. Der Hype ist auf keinen Fall übertrieben und vollkommen gerechtfertigt.

Videopiele? Was sind Videospiele?! Kann man die Essen? Ja, ich weiß: Der Witz wird alt. Aber es ist weiterhin schlimm mit mir und dem Spiele spielen. Aber es kommt immerhin demnächst ein neues Spiel ins Haus. Wolfenstein: The Old Blood kann ich definitiv nicht ausschlagen (ja, am 15. Mai kommt eine Retailversion). Abseits davon war ich die letzten zwei Wochen schon wieder im Kino. Sogar zwei Mal. So aktuell war ich in Sachen Filmen schon lange nicht mehr. Passenderweise haben auch noch beide Filme im Grundsatz eines gemeinsam: In beiden geht es um eine künstliche Intelligenz.

Avengers: Age of Ultron (Poster)

Avengers: Age of Ultron
(Poster)

Avengers: Age of Ultron (2015, SciFi; OV in 3D) – Von mir gibt es nach längerem Überlegen doch noch 5 von 5 Sics (Teil 1 hätte von mir auch fünf Sics erhalten). Warum “doch noch”? Nun, ich schließe mich dem aktuell etwas lautstarken Teil des Internets an und sage, dass Black Widow in diesem Film extrem schlecht wegkommt. Ich dachte wir wären mittlerweile darüber hinaus, die einzige Frau im Team als billigen “Love Interest” zu missbrauchen. Und dann diese eine Szene zwischen ihr und Bruce Banner (Hulk), die einem alle Haare zu Berge stehen lässt.

Vorsicht Spoiler!

Hulk ist steril und Natasha wurden die Eierstöcke zum Abschluss ihres Spion-Trainings entfernt, damit sie nicht abgelenkt wird von ihrer Arbeit. Wow. So kann man einen eigentlichen starken Charakter innerhalb von Sekunden kaputt machen, indem man ihn zur Mutter degradiert. Alter Schwede.

Spoiler Ende!

Dabei hatte dieses Geheimnis von wegen “Was ist mit Natasha damals im russischen Training passiert” extremes Einschlagspotential (und wurde auch schon in den vorherigen Filmen hier und da angedeutet). Aber nein, das Ergebnis ist ernüchternd und hat auch mich massiv verärgert.

Fulminante Action

Avengers: Age of Ultron (Disney Promobild)

Avengers: Age of Ultron (Disney Promobild)

Wie gut, dass ich in der 3D-Version des Films war und genau nach dieser Szene die Pause kam. Da konnte ich mich etwas abregen und den Rest des Films genießen. Der ist nämlich unterm Strich wieder extrem gut. Vermutlich sogar einen Ticken besser als Teil 1. Das liegt zum einen daran, weil er in Vorbereitung auf die nächste Avengers-Garde etwas mehr Fokus auf andere Charaktere legt (Hawkeye, Black Widow [auch wenn das wie erwähnt etwas in die Hose geht], Scarlet Witch, Falcon & Co.) und die Haupttruppe hauptsächlich in den wieder extrem gut gemachten Actionszenen zum Einsatz kommen (Iron Man vs. Hulk ist ein göttlicher Moment!). Viel mehr aber am absoluten Star des Films: Ultron, die von Tony Stark geschaffene KI, welche die Erde von der Menschheit befreien möchte. Die Stimme von James Spader passt zu dem arroganten Stück Maschine (wie der Vadda, so der Sohn), wie die Faust aufs Auge und er ist extrem gut animiert. Schon der Reveal in seinem ersten Körper, ist ein absoluter Gänsehautmoment, den ich mir sobald ich die Blu-ray hab’ sicherlich ein paar Mal anschauen werde und der nah an meine geliebte System Shock 2-Szene herankommt. Ab dann wird es nur noch besser – und zwar extrem viel besser.

Wenn ihr von Marvels Filmen noch nicht müde seid, dann auf jeden Fall reinziehen. Der ein oder andere wird zwar behaupten, dass das Niveau etwas anfängt zu sinken. Aber selbst wenn: Noch bewegen wir uns auf einem Level, an das nur wenige andere Superhelden-Filme rankommen (beispielsweise The Dark Knight). Ich habe mich die 2 1/2 Stunden vorzüglich unterhalten gefühlt und die 3D-Version (abseits davon, dass ich es nicht gewohnt war und mir die Augen etwas weh taten) hat auch einen vorzüglichen Eindruck hinterlassen. Endlich sind wir aus der “Schmeiß alles in die Kamera”-Phase raus! Ich bin jetzt mal auf Ant Man gespannt.

 

Ex_Machina (Poster)

Ex_Machina (Poster)

Ex_Machina (2015, SciFi; DV) – Für dieses Werk gibt es auch 5 von 5 Sics. Diese aber vollkommen ohne Einschränkungen und ohne auch nur eine Sekunde überlegen zu müssen. Das neuste Werk von Drehbuchautor Alex Garland (28 Days Later) und sein Debüt als Regisseur ist in allen Belangen wirklich gelungen und ist das absolute Kontrastprogramm zu Avengers: Age of Ultron. Statt weltumspannender Action mit einer Vielzahl an Charakteren erwartet euch in diesen gut zwei Stunden nur eine Location gefüllt mit drei Hauptdarstellern:

Nathan (Oscar Isaac mit einer extrem gelungenen Darbietung), der exzentrische Suchmaschinen-Millionär, der zurückgezogen in einem Hightech-Haus lebt. Caleb, der junge und naive Programmierer, der Nathan für sieben Tage besuchen darf. Und natürlich der absolute Star des Films: Ava, gespielt von der Schwedin Alicia Vikander, die künstliche Intelligenz in einem halbtransparenten Roboterkörper (extrem gutes CG! Ich bin sehr gespannt das Making of zu sehen.), die von Nathan erschaffen wurde. Calebs Aufgabe in den sieben Tagen ist es eine Art fortgeschrittene Version des Turing-Tests durchzuführen. Ihr wisst schon, der Test, beim es darum geht zu schauen ob der gegenüber die KI von einem Menschen unterscheiden kann. Wie so oft, ist aber natürlich alles nicht so wie es scheint und das Ende hat sogar mich überrascht. Andere Autoren hätten hier sicherlich auf das 08/15-Klischee zurückgegriffen von wegen “Mann und Frau laufen glücklich in den Sonnenuntergang”. Hier nicht, so viel sei ohne weitere Spoiler gesagt.

Ein Dialogfilm

Ex_Machina (Universal Pictures Promobild)

Ex_Machina (Universal Pictures Promobild)

Wie gesagt: Action dürft ihr hier keine erwarten (nur im Finale kurz). Der Film ist ruhig und kühl inszeniert. Es werden emotionale Momente gezeigt und sehr viel geredet und dabei natürlich die üblichen ethischen Fragen aufgeworfen, die sich in Bezug auf eine KI stellen, die sich ihrer wirklich bewusst ist. Es ist also definitiv ein Film, der zum Nachdenken anregen soll und es meiner Meinung nach auch tut. Zwar sind mir bei diesem Nachdenken dann ebenfalls 2-3 Logiklücken aufgefallen. Aber das hat mein Gefallen an diesem Film absolut nicht gemindert.

Ich kann den Film schon allein wegen Alicia Vikanders schauspielerischen Leistung absolut empfehlen (Vorsicht: Gegen Ende viel nackte Haut!). Aber auch sonst hat er mich buchstäblich “geflasht”. Schon während der Credits lief mein Hirn auf Hochtouren, um zum einen die Szenen im Film zu analysieren und zum anderen die dabei aufgeworfenen Fragen zu debattieren. Von daher: Auf jeden Fall mal anschauen! Die “echten” Kritiker sind wohl auch extrem begeistert.

Bis Montag!

Wenn ihr mich fragen würdet, was ich in der letzten Woche so gespielt habe, könnte ich euch gar keine so richtige Antwort geben. Glaub’ am meisten liefen Counter-Strike: Global Offensive und Receiver. Also zwei “Klassiker”, die mich aktuell wieder verstärkt reizen.

Speziell bei Counter-Strike: Global Offensive habe ich nach den Anschauen der unzähligen Turnierstreams in den letzten Wochen wieder sehr viel Gefallen am Wettkampf-Modus gefunden. Zwar nerven weiterhin die Russen, die nicht einmal Anstalten machen auf Englisch zu reden (und mir dann wahrscheinlich die Schuld geben, wenn wir verlieren). Aber es macht Laune zu versuchen die Sachen umzusetzen, die die Profis vormachen (meist mit eher weniger Erfolg :smile: ). Und je höher ich in der Skillgruppe (aktuell Silver Elite Master – Gold Nova I ich komme!) komme, desto besser/erwachsener werden auch die Gruppen habe ich das Gefühl. Wobei da natürlich dann noch stärker auffällt, dass ich meist nicht einmal ein Scheunentor treffe :smile: . Wenden wir uns deshalb heute ab von Spielen und hin zu zwei Filmen, die ich zuletzt gesehen habe:

Kingsman - The Secret Service (Cover)

Kingsman (Cover)

Kingsman – The Secret Service (2014) – Dürfte der erste Film sein, den ich seit 2011 mal wieder im Kino gesehen habe. Und ich muss ganz klar sagen: Es hat sich definitiv gelohnt. Von mir gibt es die vollen 5 von 5 Sics und ich empfehle jedem dringend sich dieses Meisterwerk britischen Humors anzuschauen. Der Film ist eine James-Bond-Parodie ohne übertrieben und “on the nose” zu sein. Stattdessen spielt er mit den Klischees, umgeht sie (meist) gekonnt und schafft den Mittelweg zwischen “sinnlosem Lachkrampf” und “niveauvoller Abendunterhaltung” mit gelegentlichen und überraschend extremen Gewaltausbrüchen. Das liegt natürlich vor allem an Colin Firth (und ein Stück weit Michael Caine), der perfekt in der Rolle des klassischen Gentleman-Spions Harry Hart aufgeht und schmerzhaft an die Anfangstage von 007 erinnert. Hätte er einen schottischen Akzent, man könnte ihn fast mit Sir Sean Connery verwechseln, so viel Stil und Eleganz bringt er in die Rolle. Firth bildet damit den gelungenen Gegenpol zu Taron Egertons Eggsy. Der ungestüme aber intelligente Junge, den er von der Straße holt und Teil der Kingsman machen will. Und dann gibt’s da auch noch diese dritte Person.

Kingsman - The Secret Serivce (Promobild)

Kingsman – The Secret Service (20th Century Fox Promobild)

Ich hatte im Vorfeld meines Wissens nichts über diesen Film gehört, entsprechend überrascht war ich, als plötzlich Samuel L. Jackson als eine Art böser (und typisch amerikanischer) Steve Jobs auftauchte. Noch so eine gelungene Performance und mehr oder minder subtile Parodie. Man sieht Jackson wirklich an, dass er an der Rolle des eingebildeten Amerikaners richtig aufgeht und daran Spaß hat. Dem Zusammenspiel zwischen ihm und Firth zuzuschauen hat seinen ganz eigenen Reiz. Zumal die Drehbuchautoren speziell hier auch die Klischees benennen, die sie im nächsten Moment außer Kraft setzen (beide Charaktere sind sich ihren Situationen äußerst bewusst). Da das beste und überraschendste Beispiel einer der entschiedensten Punkte des Films ist, will ich an dieser Stelle aber natürlich nichts Spoilern. Deshalb nur ganz grob die Geschichte, um was es überhaupt geht:

Die Kingsman sind eine alte, britische Organisation von Spionen, eine Art “Round Table”. Als mal wieder einer von ihnen stirbt (Lancelot), wird Ersatz gesucht und Harry Hart (Galahad) schlägt Eggsy vor. Sein Vater war bereits ein Kingsman gewesen, opferte sich jedoch bei einem Einsatz für Hart. Und wie sie oft sieht Hart in Eggsy mehr, als Eggsy in sich selbst sieht. Anscheinend unabhängig davon kommt der Milliardär Valentine ins Spiel, der vermeintlich nur die Erde retten will aber dazu zu…nun unorthodoxen Methoden greift.

Abseits ein paar mittelmäßiger CG-Effekte habe ich aktuell tatsächlich nichts an diesem Werk auszusetzen und fühlte mich vorzüglich unterhalten (inklusive ein paar echten Lachern). Ich frage mich allerdings, ob er auf Deutsch nicht ein wenig von seinem Reiz verliert. Vor allem Eggsys derber, irisch angehauchter Dialekt passt einfach perfekt zum Charakter.

 

John Carter - Zwischen zwei Welten (Cover)

John Carter (Cover)

John Carter – Zwischen zwei Welten (2012) – Seit langem mal wieder ein Film, den ich mir auf Deutsch angeschaut habe. Ganz schön ungewohnt muss ich sagen aber ich hab’s überlebt :smile: . Von mir gibt es nach längeren Überlegungen solide 3 von 5 Sics. Der Film ist nicht schlecht und krazt am 4. Sic ist aber ein Stück weit vergesslich weil wir alle Elemente schon einmal in anderen SciFi- und Fantasy-Filmen (oftmals in besser) gesehen haben. Dass die Vorlage wesentlich älter ist (1912), spielt da leider keine Rolle. Speziell Star Wars und Planet der Affen vermischt mit einer starken Prise Der Wüstenplant schießen einem durch den Kopf sobald die Vorgeschichte rum ist (spielt im Jahr 1881 bzw. 1868) und Bürgerkriegsveteran Taylor Kitsch als John Carter endlich auf dem Mars landet. Es ist die übliche Geschichte vom Fremden, der sich mehr oder weniger unfreiwillig aufmacht die fremde Welt zu retten und Disney-typisch am Ende die hübsche Dame (Lynn Collins als Dejah Thoris) abgreift.

John Carter - Zwischen zwei Welten (Disney Promobild)

John Carter – Zwischen zwei Welten (Disney Promobild)

Die lockt also erst einmal keinen hinter dem Ofen hervor. Aber wie es sich gehört, ist es ein optisch beeindruckendes Spektakel (250 Millionen Dollar Budget) mit fast durchweg gelungenen CG-Effekten (die Tharks, das Alienvolk auf dem Mars, sind vollständig digital), die natürlich vor allem in den Kampfszenen mächtig Eindruck schinden (ich sag nur “Arenakampf gegen weiße Affen”. Abseits davon warten gute Schauspielern (Dominic West als Bösewicht Sab Than beispielsweise), die das 08/15-Skript so gut wie eben möglich zum Leben erwecken und am Ende dafür sorgen, dass die gut 2 Stunden Spielzeit tatsächlich ohne großartige Langeweile vorüberziehen.

Somit ist John Carter zwar nicht das Monumentalwerk geworden, das sich das Studio gewünscht hatte (es sollte mal wieder eine Trilogie werden, floppte aber an der Kinokasse). Aber ich habe nicht bereut mir ihn mal anzuschauen. Im Gegenteil habe ich durchaus Lust mir mal die Vorlage zu geben (also den kompletten Barsoom-Zyklus von Edgar Rice Burroughs). Allerdings scheint die wohl nicht ganz so einfach zu kriegen zu sein. Wenn ihr den Film also mal beim Zappen im Fernsehen sehen solltet, dann könnt ihr ruhig auf dem Kanal bleiben :smile: .

Bis Montag!

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