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Es ist soweit. Lysanda und ich sind bei der letzten Serie der “Rick-Berman-Ära” angekommen: Star Trek: Enterprise* – wobei in den ersten beiden Staffeln noch das “Star Trek” im Titel fehlte. Nach dem Ende von Star Trek: Voyager, flimmerte 2001 die erste Folge über den Bildschirm. Paramount hatte sich nämlich bewusst dagegen entschieden die Serie parallel zu Star Trek: Voyager zu starten. Ganz vorne am 26. September 2001 mit dabei? Ich! Dank der Wunder des noch vergleichsweise jungen Internets konnte ich mir damals jede Episode bereits wenige Stunden nach der Erstausstrahlung ansehen. Hach, wie schön wäre es doch tatsächlich in einer globalisierten Welt ohne Ländergrenzen zu leben…

Es ist damit auch tatsächlich die einzige Star-Trek-Serie, bei der ich live und in Farbe dabei war. Alle anderen hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal komplett gesehen. Hier wartete ich hingegen jede Woche gespannt auf den Link. Bei genauerer Überlegung dürfte es sogar unabhängig von Star Trek bislang die einzige Serie sein, die ich so erlebt habe. Ihr braucht aber jetzt keine Angst zu haben, dass ich dadurch nun einen verklärten Blick auf die Reise von Captain Jonathan Archer und seiner Crew hätte. Im Gegenteil: Es ist die Crew der “alten” Trek-Serien, zu der ich den wenigsten Bezug habe.

Die Produktion

Erdacht von Rick Berman und Brannon Braga, sollte die Serie frischen Wind ins Franchise bringen. Schließlich waren die Einschaltquoten nicht erst seit Star Trek: Voyager stark rückläufig. Der Ansatz war entsprechend radikal: Näher an der heutigen Zeit mit Charakteren, die noch nicht rundgeschliffen und damit – zumindest so der Gedanke – nahbarer für uns 08/15-Menschen sind. Dazu ein stärkerer Fokus darauf, genau mit diesen Charakteren Geschichten zu erzählen. Eine (völlig unnötige) Prise Sexappeal mit reingemischt (T-Pol im engen Anzug und fragwürdigen Szenen) sowie als Tüpfelchen auf dem “i” noch ein Popsong als Intro und eben auch das Fallenlassen des “Star Trek” im Titel. Es sollte eine Serie werden, die sich nicht nur an nerdige Trekkies richtet, sondern (übertrieben gesagt) den sportbegeisterten Partymacher ebenfalls überzeugen kann.

Das “alles neu” ging sogar soweit, dass bei der ersten Staffel sehr viele Autoren mit dabei waren, die zuvor noch kein Star-Trek-Drehbuch verfasst hatten. Also zumindest offiziell. Keine Ahnung, ob der ein oder andere nicht schon eine Fanfic in der Schublade hatte :smile: . Dass davon am Ende der 26 Folgen nur noch einer übrig blieb… nun, ich gebe die Schuld dafür mehr Berman und Braga als den Drehbuchverfassern.

Die Prämisse

Enterprise (Paramount-Promo-Bild)

Die Idee, die Anfangszeit der tiefen Weltraumerforschung zu zeigen war auf dem Papier ja nicht schlecht. Der Popsong ist jetzt zwar nicht so meines, aber Neulinge brauchten nicht so viel Hintergrundwissen und Fans konnten sich trotzdem über zahlreiche “Ah, das kenn ich”- bzw. “So ist das also entstanden”-Momente freuen. Und es ist eben alles noch etwas rauer, haptischer und unerforschter. Keine oberste Direktive, sondern nur (mitunter fehlgeleiteter) menschlicher Idealismus. Kein immer funktionierender Universalübersetzer, was entsprechend interessante Situationen erzeugt. Kein waffenstrotzendes und übermächtiges Flaggschiff, das es mit jeder Gefahr aufnehmen könnte. Ach und keine Touchscreens sowie nur begrenzte Computersprachsteuerung. Dementsprechend waren auch alle Sets komplett neu. Ein Recycling bestehender Sachen war unter den Umständen schlicht nicht möglich. Die Optik der Serie wurde übrigens von U-Booten und ihren Besatzungen inspiriert.

Geholfen hat dieser radikale Neuanfang am Ende leider nichts. Die erste Absetzung nach der 2. Staffel überlebte die Serie zwar dank der Fans und ab Staffel 3 ging die Qualität steil nach oben. Aber am Ende der 4. Staffel war dann trotzdem Schluss, weil die Zuschauer weiterhin ausblieben. Übrig blieb im kollektiven Gedächtnis stattdessen die größte Sauerei aller Zeiten. Doch dazu mehr, wenn wir dann bei besagtem Serienfinale angekommen sind. Werfen wir stattdessen jetzt mal einen Blick auf

Der Einstieg

In der Konzeptionsphase wurde wohl kurz darüber nachgedacht die erste Staffel komplett auf der Erde spielen zu lassen. Quasi den Bau der Enterprise NX-01 und ihres Warp-5-Antriebs zu verfolgen und dann im Staffelfinale ins All aufzubrechen. Klingt zugebenermaßen ziemlich langweilig. Wäre vermutlich auf irgendwelche Konfrontationen mit den Vulkaniern rausgelaufen und/oder Rekrutierungsfolgen in denen Archer lang und breit seine Crew zusammensucht. Entsprechend bin ich Paramount nicht böse, dass sie gegen diese Idee ein Veto eingelegt haben. Warum aber der Temporale Kalte Krieg abgesegnet wurde, verstehe ich nicht. Als hätten wir nicht schon genug Zeitreisemist im Star-Trek-Universum, kommen sie jetzt daher und machen es zur Basis einer ganzen Serie. Und was ich so von Star Trek: Discovery gehört hab’, wird das auch in New Trek eher schlimmer als besser…

Naja, immerhin ist der Konflikt mit den Suliban als eine Fraktion im Temporalen Kalten Krieg jetzt nicht ganz uninteressant. Speziell die “menschliche” Seite mit den Auswirkungen der terroristischen Kabal auf das Ansehen der restlichen Vertreter der Spezies. Und der Krieg – so doof ich ihn grundsätzlich finde – bleibt bis zum Ende der Serie Thema. Insofern lassen wir das mal so stehen.

Was mich da an der ersten Staffel – neben der unnötigen Sexualisierung von T’Pol – entsprechend mehr störte, war die aus meiner Sicht zu schnelle technische Entwicklung. Ähnlich wie bei Star Trek: Voyager (=mit begrenzten Ressourcen in einer feindlichen Umgebung) ist auch bei Enterprise das Kommittent zur Prämisse leider nicht ganz so hoch, wie ich es gerne gehabt hätte. Transporter, (Schiffs-)Phaser, Kraftfelder – ja, es ist technisch gesehen alles neu bzw. kommt erst im Laufe der Staffel dazu. Aber zum einen geht mir das Hochrüsten irgendwie zu schnell – wir lernen die eigentliche Enterprise quasi gar nicht erst kennen -, und zum anderen funktioniert es gleich zu gut. Und das “Hülle polarisieren” ist doch im Prinzip nur eine Ausrede dafür nicht “Schilde hoch” zu sagen. Ich hätte es besser gefunden, wenn das alles etwas langsamer vonstatten geht inkl. den dazugehörigen Szenarien, die daraus entstanden wären.

Unterhaltsam

Enterprise (Paramount-Promo-Bild)

Lassen wir meine grundsätzliche Kritik außen vor, war die erste Staffel inhaltlich tatsächlich soweit okay. Die Zeit verging bis auf wenige Ausnahmen (Lautloser Feind, Desert Crossing und Verschmelzung) zügig und ohne große Langeweile.

Die echten Highlights lassen sich zwar an einer Hand abzählen, doch das Niveau des Rests ist eben auch nicht unterirdisch schlecht. Hervorheben muss ich dabei selbstverständlich alles mit Jeffrey Combs (Doppeltes Spiel, Im Schatten von P’Jem und Raumpiraten). Umso mehr schmerzt es zu wissen, dass sie ihn in Staffel 5 auf die Enterprise holen wollten. Man hätte dem Multitalent echt eine eigene Star-Trek-Serie geben sollen – in der er jede einzelne Rolle selbst gespielt hätte :smile: . Aber auch die Data… (Datas Tag) äh Phlox-Folge Lieber Doktor oder Der kalte Krieg sind wirklich gelungene Star-Trek-Unterhaltung, die sich nicht vor den anderen Serien verstecken müssen.

Fazit

Unterm Strich muss ich sagen, dass Enterprise tatsächlich hinter Star Trek: Deep Space Nine die bislang beste Einstiegsstaffel hatte. Was bei genauerer Überlegung sicherlich auch daran liegt, dass es eben hauptsächlich Charakterfolgen sind. Als Zuschauer kenne ich am Ende der 26. Episoden die Hauptdarsteller nicht nur schon sehr gut – sie haben auch bereits die ersten Entwicklungen durchgemacht. Und auch der rote Faden geht überraschend wenig verloren. Es sind zwar trotzdem hauptsächlich Einzelepisoden, aber es fühlt sich doch wesentlich zusammenhängender an. So könnte es definitiv weitergehen. Leider tut es das nicht, wenn ich mich korrekt an die 2. Staffel erinnere… Vielleicht täuscht sich meine Erinnerung ja. Das sehen wir dann in einem der nächsten Einträge.

PS: Das “aktuell” im Titel habt ihr Lysanda zu verdanken. Beim Brainstorming meinte ich, dass “allererste Sternenreise” möglicherweise in ein paar Jahren veraltet ist. Kann ja sein, dass Paramount eine Serie raushaut, die zeitlich NOCH früher spielt. Also befah… äh schlug sie vor das einfach kenntlich zu machen. Was tut man nicht alles für eine gute Beziehung :wink: .

(Cover)

Lysanda und ich haben uns mal wieder einen älteren Anime gegeben. Immer in der Hoffnung doch noch mal dabei was richtig Gutes zu entdecken. Spoiler: Wir sind weiter auf der Suche :wink: . Die Wahl fiel dieses Mal auf Die Königin der tausend Jahre* vom japanischen Kult-Animationsstudio Tōei Animation. Der Anime basiert auf dem gleichnamigen Manga von Leiji Matsumoto, der wohl vor allem in Science-Fiction-Kreisen kein unbekannter ist. Hat so einige Space Operas wie Space Battleship Yamato* veröffentlicht – in der Casa Lysanda sind diese jedoch allesamt nicht bekannt. Insofern kann ich derzeit kein Urteil dazu fällen.

Was ist drin?

Auf Die Königin der tausend Jahre bin ich zufällig gestoßen als der deutsche Publisher KSM Anime die Werbetrommel rührte. Und zwar Mitte 2023 anlässlich der Veröffentlichung der Remastered-Version auf DVD und Blu-ray. Sonderlich bekannt scheint der Anime außerhalb der Szene zumindest nicht zu sein. Er lief nämlich nur zwei Mal im deutschen Fernsehen – das letzte Mal 1992 auf Tele 5. Aber bei denen, die ihn kennen, hat er einen guten Ruf. Entsprechend habsch mir gedacht: Nämme mer mo mid!

Allerdings wurden damals nur 41 der 42 Folgen synchronisiert. Die 20. Folge ist nur ein Zusammenschnitt der bisherigen Ereignisse. Da fiel die Entscheidung sie zu überspringen. Und selbst innerhalb von 2-3 anderen Folgen gibt es Szenen, die bei der deutschen Fernsehausstrahlung – warum auch immer – damals fehlten und somit ohne deutsche Sprecher daherkommen. Im Jubiläumspaket ist das alles drin und dran. Also sowohl Folge 20 als auch die fehlenden Szenen – jedoch nur mit deutschen Untertiteln. Eine Nachsynchronisation fand (aus meiner Sicht zum Glück) nicht statt.

Und wenn wir schon beim Inhalt sind: Ich hatte mir die limitierte Auflage im Schuber geholt, die beide Volumes enthält. Außerdem ist ein kleines Heftchen mit ein paar Hintergrundinfos mit dabei. Ansonsten ist jedoch ziemlich tote Hose, was Extras angeht – auch auf den DVD/Blu-rays. Ihr bekommt faktisch nur den Anime mit japanischer und deutscher Sprachausgabe. Mehr nicht – aber immerhin gestochen scharf und ohne irgendwelche Artefakte. Sie haben dafür nämlich die alten 16mm-Rollen neu abgetastet. Der Ton hingegen… nun, die deutsche Synchro lag offensichtlich nicht in der allerbesten Qualität vor. Je nach Folgen ist der Rauschanteil durchaus höher. Es war aber jetzt für uns zu keinem Zeitpunkt unerträglich.

Ein kleiner Abstecher

Die Königin der tausend Jahre (Promobild)

Bevor ich aber endlich die Frage beantworte, worum es bei Die Königin der tausend Jahre eigentlich geht, muss ich erst noch einen amüsanten Fakt loswerden. Und zwar bin ich bei meinen Recherchen zum Anime auf die amerikanische Fassung gestoßen. Die hört auf den Namen Captain Harlock und the Queen of a Thousand Years. An sich lässt diese Bezeichnung noch keine Augenbrauen hochzucken. Vielleicht gibt es ja einen Captain Harlock bei der Königin. Wenn man dann allerdings feststellt, dass Captain Harlock* ein anderer Leiji-Matsumoto-Manga mit dazugehöriger Animeserie ist, wird man sich fragen was beide Serien miteinander zu tun haben. Die Antwort ist: Absolut überhaupt nichts. Also außer, dass in beiden Raumschiffe und Laserwaffen vorkommen.

Was steckt also dahinter? Nun, die Produktionsfirma Harmony Gold hatte 1986 einen Sendeplatz für 65 Episoden gebucht und wollte dafür einen japanischen Anime importieren. Leider hat Captain Harlock* ebenfalls nur 42 Episoden. War also zu wenig. Die Lösung? Man kauft einfach die Rechte an einem zweiten Matsumoto-Anime und kombiniert beide – und zwar so richtig. Keine halben Sachen, sondern kurzerhand neu verschnitten und versucht irgendwie einen Sinn reinzubringen. Es sind also Szenen aus beiden Animes in den Episoden enthalten. Das allein ist schon komisch. Es kommt aber noch besser:

Wer nämlich rechnen kann, wird feststellen, dass sie damit eigentlich 84 Folgen gehabt hätten – 19 zu viel für den Sendeplatz. Statt mehr Zeit zu kaufen, wurde also zusätzlich noch rigoros gekürzt. Unter anderem haben die Amis deshalb nie das Ende von Die Königin der tausend Jahre gesehen. Echt total bescheuert. Aber ist ja nichts Neues, dass die da auf der anderen Seite des Teichs nicht einfach so Filme und Serien importieren und synchronisieren können. Wenn sie es nicht gleich einfach komplett neu machen (man kann den eigenen Mitbürgern schließlich keine europäischen oder asiatischen Schauspieler zumuten), dann schnibbeln sie es halt nach ihren Wertvorstellungen um. Wenn man sonst nichts zu tun hat…

Die Inspiration

Doch kommen wir jetzt endlich zu Die Königin der tausend Jahre, auch bekannt als Queen Millennia. Der Originaltitel, Shin Taketori Monogatari, bedeutet hingegen „Die neue Geschichte vom Bambussammler”. Taketori Monogatri – also die Geschichte vom Bambussammler – ist eine uralte japanische Erzählung, die wohl erstmals um 900 niedergeschrieben wurde. Sie handelt von Prinzessin Kaguya vom Mond, die irgendwie auf der Erde landet und von einem Bambussammler aufgesammelt wird. Als sie erwachsen ist, ist sie so wunderschön, dass sich sogar der Kaiser um sie bemüht. Grob gesagt schafft es aber keiner der fünf Bewerber sie für sich zu gewinnen. Also kehrt sie einfach als „Unerreichbare” in den Palast des Mondes zurück.

In Die Königin der tausend Jahre… kommt davon überhaupt nichts vor? Also ja, besagte Königin der tausend Jahre wurde als Kind auf die Erde gebracht mit einem Pärchen Ramen-Restaurant-Besitzer, die eine Gehirnwäsche bekommen haben und jetzt denken, dass sie ihre Tochter wäre. Und sie ist als junge Erwachsene ebenfalls wunderschön und wird zumindest von halbstarken Highschoolern begehrt. Aber gefühlt hören die Parallelen hier schon auf.

Die Geschichte

Die Königin der tausend Jahre (Promobild)

Achtung: Ich nehme keine Rücksicht auf Spoiler. Der Anime ist buchstäblich älter als ich (1981/1982). Da ist die Karenzzeit definitiv schon lange ausgelaufen :smile: .

Also: Die japanische Sternwarte Tsukuba entdeckt Anfang 1999 plötzlich einen 10. Planeten im Sonnensystem (das war noch bevor Pluto rausfiel). Und dieser Planet bewegt sich schnurstracks auf die Erde zu. Am 9.9.1999 um 9 Uhr 9 und 9 Sekunden wird er auf sie treffen und massive Zerstörung anrichten. Stellt sich nach und nach heraus, dass es der Planet Lametal ist, der alle 1.000 Jahre vorbeikommt. Unter anderem hat er die Dinosaurier vernichtet. Alles relativ unlogisch, wenn man genauer drüber nachdenkt. Aber gut…

Die Königin der tausend Jahre wird auf die Erde geschickt, um dort „Nachschub” an Menschen einzusammeln. Die sollen dann als einzige gerettet und ihr weiteres Leben auf Lametal im Dienste der Gemeinschaft (=Sklaven) verbringen. Blöd nur, dass die letzte Königin ihrer Mutter nicht gehorcht und das Menschen-Ghetto (mit denen aus den vorherigen Besuchen) auf Lametal besucht hat. Was sie dort gesehen hat (u.a. eine Geburt), hat sie schwer beeindruckt. Die Konsequenz, war dass sie von ihrer Mutter, Königin Lala, verbannt und eine neue Königin – La Andromeda Promethium II (ja, die haben alle bescheuerte Namen) – entsandt wurde. Diese wächst auf der Erde auf und erfährt dabei die Liebe und Güte der Menschen. Als sie dann auch noch den kleinen Hajime kennen lernt, den liebenswerten Protagonisten der Serie, ist es mit ihrer Mission die Menschheit im Dienste ihrer Königin zu unterjochen vorbei. Ihre Liebe zu Lametal ist damit freilich nicht weg. Entsprechend versucht sie beide Interessen unter einen Hut zu bekommen.

Hajimes Eltern hingegen werden bei einem mysteriösen Experiment getötet – das eine gewisse Yayoi Yukino in Auftrag gegeben hat. Fortan lebt er bei seinem Onkel – dem Chef der Sternwarte. Und wer arbeitet ebenfalls dort? Yayoi Yukino. Tochter von Ramen-Restaurant-Besitzern. Ja, die Königin. Wir als Zuschauer wissen das im Prinzip sofort auch, wenn die Autoren es versuchen es ein wenig zu kaschieren. Hajime, ebenfalls leicht verknallt in Yayoi, zeigt der Königin quasi im Laufe der Serie wie toll Menschen sind, indem er ihr unerschütterlich und häufig aus der Patsche hilft und nie die Hoffnung aufgibt das Problem “Lametal” zu lösen. Im Gegenzug rettet ihre hyperintelligente Katze Daischi ihm hin und wieder das Leben.

Hajime entpuppt sich im Laufe der Serie als extrem stures Multitalent. Er kann in seinem Alter einfach so Hubschrauber fliegen (nach nur einer kurzen Flugstunde), beherrscht perfekt den Umgang mit Maschinenpistolen, kann Bomben entschärfen und was weiß ich was er sonst noch so alles in den 42. Folgen gemacht hat. Und wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch. Egal was sein Onkel oder jemand anderes sagt. Da rollt man ziemlich schnell nur noch die Augen.

Die anderen

Die Königin der tausend Jahre (Promobild)

Als weitere Figuren gibt es außerdem noch die Diebe der tausend Jahre, angeführt von einem mysteriösen Mann mit Maske. Die kämpfen aktiv gegen die Königin der tausend Jahre, weil sie ebenfalls nicht gut finden, was Lametal da treibt – ohne anfangs zu wissen, dass die Königin eigentlich auf ihrer Seite steht. Gleichzeitig erschafft sich die Königin dank ihres Anti-Establishment-Verhaltens in den eigenen Reihen einen Verräter. Und als Lametal davon erfährt, was da auf der Erde los ist, schickt die dortige Chefin ein bisschen Verstärkung los. Ach und ein Duell bis zum Tod zwischen der aktuellen und einer neuen Königin der tausend Jahre gibt es ebenfalls. Klingt aber alles komplizierter als es ist. Die parallelen Handlungsstränge halten sich sehr in Grenzen.

Auf jeden Fall kommt Lametal immer näher und alles, was die (ziemlich zerstrittene) Menschheit tut, scheitert. Stattdessen wird der Einfluss des Planeten immer stärker und die Naturkatastrophen nehmen zu. Aber es gibt nicht genug Schutzräume oder Raumschiffe um alle zu evakuieren. Auch die geheime Stadt unter der Erde, die von den Lametallern errichtet wurde (Warum? Wir erfahren es nie…) kann nicht alle beherbergen. Am Ende ist es das Selbstopfer der Königin, das das Happy End bringt und fortan das Schicksal der Erde mit dem von Lametal vereint.
Beim Christoph meint: Lysanda und ich sind uns einig, dass Die Königin der tausend Jahre 3 von 5 Sics bekommt. Das Hauptproblem ist, dass er sehr langatmig ist. Damit meinen wir nicht die Animationen. Wir sind uns des Alters des Machwerks bewusst und damals war eben alles noch ein wenig behäbiger. Entschuldigt allerdings nicht die eine Folge, die gefühlt nur aus einer einzigen Raumschiffaufnahmen besteht – inspiriert von 2001: Odyssey im Weltraum. Ich hatte schon nach den ersten 20 Sekunden verstanden, dass das Schiff RIESIG ist. Man hätte es nicht gefühlte Minuten vorbei fliegen lassen müssen :roll: .

Nein, das Problem ist: Es dauert am Anfang seeeeehhhhhr lange bis die Geschichte in Schwung kommt. Und dann werden trotzdem ständig künstlich neue Probleme und Situationen geschaffen, die natürlich nur Hajime lösen kann. Meist (nicht immer) hat es oberflächlich zwar alles mit der Haupthandlung zu tun. Tatsächlich stehen wir am Ende aber meistens wieder am Anfang.

Und Kontinuität ist ebenfalls mehr eine Empfehlung als ein Mantra. Beispielsweise hat die Königin als es dann anfängt richtig rund zu gehen plötzlich magische Kräfte. Wäre sicherlich nicht unpraktisch gewesen, wenn die von Anfang an dagewesen wären?! Ein bisschen Mut zur Lücke hätte der Serie definitiv gut getan. 20 Folgen und ein halbes Dutzend Handlungsstränge weniger und sie hätte sicherlich einen Sic mehr bekommen. So waren wir am Ende eher froh, dass es endlich vorbei ist. Insofern: Stellenweise ganz nett und hier und da auch ein wenig amüsant. Aber definitiv viel zu lang und damit viel zu viel Zeit über die ganzen Logiklücken nachzudenken, was zusätzlich am Unterhaltungswert nagt. Davon abgesehen war das Figurdesign teilweise schon recht gewöhnungsbedürftig. Beispielsweise Hajime (und der Rest seiner Familie) mit seinen ziemlich kleinen Augen auf der Stirn.

Das Anschauungsmaterial

September 2023 waren Lysanda und ich mit dem Konsum von „Old Trek” fertig. Im verlinkten Eintrag schrieb ich damals vollmundig folgenden Satz:

Star Trek VI: Das unentdeckte Land* – Für mich der zweitbeste Star-Trek-Film aller Zeiten (nach Star Trek: Der erste Kontakt*) […]

Nun flimmerte der Abspann von Star Trek: Nemesis* über den Fernseher und ich bin in einer leichten Sinnkrise. Also schon davor, aber jetzt wo ich aktiv diesen Eintrag tippe, muss ich mich ihr endgültig stellen und sie lösen. Es hat mir glaube ich schon lange kein Eintrag mehr so viele Schwierigkeiten bereitet ihn aufs Papier zu bringen…

Nein, keine Angst: Ich stelle mich hier jetzt nicht hin und behaupte Star Trek: Nemesis wäre der beste Film der Picard-Ära. Aber ich muss ehrlich sagen, dass Star Trek: Der erste Kontakt nicht mehr mein absoluter Liebling ist und ich Star Trek VI: Das unentdeckte Land stattdessen auf Position 1 der Gesamtliste sehe. Schlimmer noch: Meine komplette Top 3 der ersten zehn Star-Trek-Kinofilme ist mittlerweile belegt von Kirks Crew. Und nein, Nr. 8 kommt auch nicht auf Platz 4. Ihr versteht also, wo mein Dilemma ist – und es wird noch schlimmer.

Die 90s Trek-Filme

Werfen wir einmal einen Blick auf die Werke mit der neuen Enterprise. Erneut nicht in der chronologischen Reihenfolge, sondern in meinem persönlichen Ranking. Und ja, ich bin mir bewusst, dass ich mir mit der folgenden Auflistung bei dem ein oder anderen ganz schön in die Nesseln setze :wink: . Geschaut haben wir die Blu-ray-Fassungen aus der alten Stardate Collection* mit deutscher Tonspur. Aber im Gegensatz zu den Kirk-Filmen, gibt es in der Picard-Ära sowieso keine Director’s Cut-Fassungen. Und der deutsche Übersetzungsfehler in Star Trek: Der Aufstand wurde auch nie gefixt.

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1. Star Trek: Der Aufstand* – Ich glaube für keinen Star-Trek-Film gibt es so viele „Was wäre gewesen, wenn”-Szenarien, wie für dieses Machwerk. Unzählige Ideen wurden durchgeackert, bevor wir bei der illegalen Umsiedelungsaktion der Ba’ku durch die Son’a gelandet sind. Darunter auch eine Variante mit einem Klon von Picard – das haben sie dann für Teil 10 aus der Schublade gezogen. Das Ergebnis könnte man inhaltlich mehr als eine Doppelfolge der Serie ansehen und ist nicht sonderlich bombastisch. Aber ich glaube das ist der Hauptgrund, warum er mir (überraschenderweise) so gefällt. Es gibt keine riesige Bedrohung, sondern einfach nur ein lokaler Konflikt bei dem unsere Crew die Helden spielen und die Ideale der Föderation verteidigen kann. Ist er perfekt? Absolut nicht. Und länger drüber nachdenken darf man ebenfalls nicht (vor allem der Twist… :roll: ). Aber er ist unterm Strich ein besonnener, leicht amüsanter Film, der etwas Romantik und eine Prise Action zu bieten hat – das reicht für unterhaltsame 100 Minuten.

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2. Star Trek: Der erste Kontakt* – Ich hab‘ mich echt schwergetan. Und so richtig glücklich bin ich mit dem Ergebnis immer noch nicht. So stand er im ersten Entwurf sogar an 3. Stelle hinter dem 7. Film. Vielleicht gehört er da sogar weiter hin und ich habe ihn nur aus schlechtem Gewissen heraus vorgezogen? Fakt ist: Ich muss einfach eingestehen, dass mir der (auch von mir) vielgelobte 8. Film dieses Mal nicht mehr so gut gefallen hat.

Dabei ist glaube ich ein großer Faktor, dass meine Beziehung zu Sir Patrick Stewart sich gewandelt hat und ich ihn und seine Arbeit bei Star Trek mittlerweile in einem etwas anderen Licht sehe. Er ist für mich weiterhin ein hervorragender Schauspieler, keine Frage. Aber mit seinem Verständnis davon wer Captain Picard ist, konnte ich mit fortschreitendem Konsum sowohl der Serie und Filme, als auch den Sachen, die hinter den Kulissen passiert sind, irgendwie immer weniger anfangen. Ja, ein guter Schauspieler kennt seinen Charakter, prägt ihn, macht ihn sich zu eigen. Wenn ich jedoch eins durch die Recherche für meine Star-Trek-Einträge gelernt habe, dann das speziell unser Liebling schon während der Serie anfing ziemlich von sich überzeugt zu sein. Von wegen „Ich bin der Einzige, der weiß wer Picard ist”. Und Stewarts Einfluss ist hier ganz klar spürbar mit einem Picard, der durch und durch einem Action-Helden entspricht statt unserem liebgewonnenen Captain. Dass er von der Erfahrung mal Borg gewesen zu sein heftig traumatisiert ist und vielleicht sogar auf Rache sinnt? Geschenkt. Aber die Umsetzung finde ich nicht so recht gelungen und schon gar nicht glaubwürdig.

Dann wäre da natürlich die ganze Sache mit der Borgkönigin. Ich verstehe es ja, dass es einfacher ist einen Feind als Person auf der großen Leinwand zu zeigen statt ein unmenschliches Konstrukts als das ultimative Böse darzustellen. Aber für mich hat diese Entwicklung trotz Alice Kriges hervorragender Darstellung einfach einen faden Beigeschmack. Ihre komische Sonderbehandlung für Data ist da nur das unrühmliche Tüpfelchen auf dem i, wie man so schön sagt. Immerhin waren sie bei Star Trek: Voyager so konsequent diesen komischen Aspekt beizubehalten. Für Star Trek: Der erste Kontakt ist mein Fazit hingegen: Actionreich, optisch ansprechend (vor allem natürlich die schnittige Enterprise E) und der ein oder andere Fanservice – inkl. tatsächlichen Auswirkungen auf die weitere Zeitlinie. Aber inhaltlich irgendwie ziemlich leer mit einem für mich leider echt unsympathischen Hauptcharakter.

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3. Star Trek: Treffen der Generationen* – Leonard Nimoy wurde angeboten sowohl in den Regiestuhl zurückzukehren als auch mit zu spielen (wie alle alten Charaktere – die meisten lehnten aber ab vor allem, weil Nimoy nicht wollte). Aber er ihm passte (verständlicherweise) das Drehbuch einfach nicht. Beispielsweise fand er, dass die ganze Sache mit Data und seinem Emotionschip nicht wirklich in die Geschichte integriert war. Wo ich ihm definitiv zustimme. Und auch sonst ließ er kein gutes Haar am Werk. Er stellte sogar Shatners Star Trek V: Am Rande des Universums über dieses Machwerk. Aber aufgrund von Zeitdruck (leider nichts Neues bei Star Trek in den 90igern) waren Änderungen angeblich nicht mehr möglich. Die Produktion hatte einen festen Beginn, weil anschließend die Sets für Star Trek: Voyager gebaut werden mussten. Und so wichtig war Paramount Nimoys Beteiligung scheinbar nicht. Gleichzeitig war das Budget vergleichsweise übersichtlich und die Produktion startete sofort nach dem Ende der Serie. Insofern verwundert es nicht, dass auch dieser Film mehr wie eine Doppelfolge wirkt – in diesem Fall sogar optisch. Außer, dass alles irgendwie dunkler ist und wir eine neue Lokation an Bord der Enterprise D sehen (quasi die Vorstufe von 7 of 9s astrometrisches Labor), ist doch das meiste auf Niveau der Serie.

Und ja, die Geschichte rund um Soran (Malcom McDowell, der wie immer seine Rolle gut macht) und den Nexus hat so viele Löcher und unlogische Entscheidungen, dass einem Vulkanier vermutlich der Kopf explodiert. Wie ich aber schon im Eintrag zur letzten Voyager-Staffel geschrieben hatte: Für mich war der Film tatsächlich das richtige Ende der Serie – trotz komischer Zeit-/Dimensionsreisen. Quasi nochmal ein großes Abenteuer der alten Schule für die alte Dame namens Enterprise D, bevor sie in den endgültigen Ruhestand geschickt wird – und mit ihr quasi auch in gewisser Art und Weise die bekannte Seriencrew (siehe den 8. Film).

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4. Star Trek: Nemesis* – Der Film vom Regisseur, der sich damit rühmte noch nie Star Trek gesehen zu haben. Wobei das Drehbuch jetzt ebenfalls nicht so der Brüller war. Zwar ist es nicht weiter abwegig, dass die Romulaner einen Klon von Picard züchten. Und endlich mal diese Seite der Galaxie in den Fokus zu stellen war auf dem Papier ebenfalls eine coole Sache. Aber daraus dann eine pseudo-philosophische Abhandlung von wegen „wie sehr prägen uns unsere Erfahrungen”? Ja, ne dat hat ned so rescht gefunzt. Tom Hardy tut einem echt leid. Zum Glück hat es seiner Karriere nicht geschadet. Und die ganze Sache mit B-4 ist ähnlich bescheuert. Aber ich weiß: Man brauchte ja ein Backup von Data für später.

Das Ergebnis hat entsprechend nur vereinzelt ein paar gute Momente wie die Senatsszene zu Beginn sowie die aus meiner Sicht beste Raumschlacht von allen Star Trek-Filmen. Aber der Rest ist größtenteils einfach nur absoluter Mist – vor allem, weil Star Trek draufsteht. Der misslungene Versuch Tom Hardy als einen jüngeren Sir Patrick Stewart zu verkaufen (inkl. Widersprüchen zur Serie). Die Buggy-Fahrt, die die oberste Direktive vollumfänglich verletzt. Der Nottransporter, von dem es warum auch immer nur einen gibt. Die bescheuerte und völlig sinnfreie, geistige Vergewaltigung von Troi. Datas nicht wirklich heroisch inszenierter Tod. Dr. Crushers große Abstinenz. Ja, man muss sich echt nicht wundern, dass der an den Kassen floppte und damit erstmal jede Star-Trek-Kinozukunft gestorben war.

Die Gesamtübersicht

Im Vergleich zu den ersten sechs Star-Trek-Filmen, fehlt mir zusammengefasst bei 7-10 glaube ich einfach das Herz. Kirks Crew war in der Serie relativ blass. In den Filmen hingegen blühten vor allem Kirk, Spock und McCoy so richtig auf. Sie wurden sympathischer und menschlicher und die Geschichten so interessanter und mitreißender. Bei der nächsten Generation hingegen? Übertrieben gesagt dreht sich alles nur um Picard. Die anderen sind nebensächlich. Und unser Captain selbst entwickelt sich in der Zeit nur immer weiter zu einem action-besessenen Haudrauf. Weg von seinen besonnenen, Diplomatie-orientierten Handeln im Sinne der Menschheit. Und das ist irgendwie… doof. Dass die Geschichten selbst nicht so der Brüller sind, macht es logischerweise nicht besser.

Meine Gesamtrangliste der „alten” Star-Trek-Filme sieht entsprechend so aus:

Platz 1: Star Trek VI: Das unentdeckte Land*
Platz 2: Star Trek II: Der Zorn des Khan*
Platz 3: Star Trek III: Die Suche nach Spock*
Platz 4: Star Trek: Der Aufstand*
Platz 5: Star Trek: Der erste Kontakt*
Platz 6: Star Trek: Treffen der Generationen*
Platz 7: Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart*
Platz 8: Star Trek: Nemesis*
Platz 9: Star Trek: Der Film*
Platz 10: Star Trek V: Am Rande des Universums*

Jetzt ist es aber mal genug mit 90s Trek. Als nächstes geht es ins nächste Jahrtausend mit Star Trek: Enterprise – allerdings mit einer längeren Pause dazwischen. Neben Anime (Die Königin der tausend Jahre*), haben sich vor allem so einige interessante Filme (John Wick: Kapitel 4*, Dune*) im Regal gestapelt, die wir zu Gunsten von Star Trek erst einmal ignoriert haben. Wird also mal Zeit die nachzuholen, bevor es wieder weitergeht in den unendlichen Weiten des Weltraums.

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Das war’s also. Ein letztes Mal flimmerte der Abspann über unseren Fernseher und 172 Folgen Star Trek: Voyager* liegen hinter Lysanda und mir. Hat keine sechs Monate gedauert. Ging also zügiger als bei Sisko und Picard. Aber tatsächlich nicht, weil wir die Serie so schnell wie möglich hinter uns bringen wollten. Im Gegenteil: Die Abenteuer von Janeway und ihrer Crew im Delta-Quadranten blieben bis zum Ende hin überraschend kurzweilig. Keine Anime-Pause oder ähnliches nötig gewesen (die kommt jetzt erst). Allerdings ist das dann auch schon das erste Fazit für die gesamte Serie: Unterhaltsam, aber insgesamt ziemlich vergesslich. Gab nur wenige Sachen, wo ich dachte “ah ja, das ist die Folge!”. Und echte Höhepunkte – vor allem solche, die an die besten Folgen von Star Trek: Deep Space Nine und Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert rankommen – gab es aus meiner Sicht ebenfalls nur sehr sehr wenige.

Überraschungen

Gleichzeitig muss ich der Serie aber auch zugestehen, dass ich sie definitiv falsch in Erinnerung hatte. Ich weiß nicht, ob der (in diesem Fall negative) Einfluss des Internets der Grund war oder ich einfach in den letzten 15 Jahren reifer geworden bin – vermutlich ist es ein Mix aus beidem. Viele Sachen, die ich zu Beginn der Reise extrem negativ im Kopf hatte, traten auf jeden Fall am Ende faktisch so nicht ein. Nehmen wir beispielsweise die Sache mit den Borg. In meinem Kopf hatte die Voyager ab Staffel 4 quasi ständig mit ihnen zu tun und sie waren am Ende total ausgelutscht. Tatsächlich waren es überraschend wenige Folgen und ich bin nicht mit einem Gefühl des Überdrusses zurückgeblieben. Also zumindest was die Menge angeht. Die Behandlung der Borg im Finale… da kommen wir noch dazu.

Auch Neelix und Kes waren bei mir mit äußerst negativen Emotionen belegt. Bei Neelix hat sich diese Einstellung schon nach der ersten Staffel angefangen zu ändern. Jetzt nach dem Ende bin ich zwar immer noch kein absoluter Fan von ihm (speziell der ganze Eifersuchtskram zu Beginn war meist einfach nur dämlich). Aber unterm Strich war er definitiv ein brauchbarer Charakter – der jetzt im Delta-Quadranten hockt und sich wundert, warum 7 of 9 ihn nicht mehr zurückruft. Zumindest scheint es nicht so, als hätte ihm irgendjemand Bescheid gesagt? Unwichtige Details, ich weiß :smile: .

Kes hingegen hätte einen bessern Abschluss verdient und ihre kurzzeitige Rückkehr in Voller Wut war einfach nur bescheuert. Aber sie und ihre telepathischen Fähigkeiten wurden definitiv im Laufe der drei Staffeln besser eingesetzt als es bei Deanna Troi jemals der Fall war. Nein, ich freue mich nicht auf den Teil von Star Trek: Nemesis. Ich hoffe in Star Trek: Picard wird sie nicht auch noch irgendwie geistig vergewaltigt. Und vor allem war Kes ein gelungener und wichtiger Partner für den Doktor, der seinen Charakter große Schritte voran gebracht hat.

Die letzte Staffel

Star Trek: Voyager (Paramount-Promo-Bild)

Die Kernprobleme der Serie blieben indes bis zum Schluss vorhanden. Größtenteils zweidimensionale Charaktere, die hinter ihrem Potential zurückblieben und mich dementsprechend ziemlich kalt lassen und die große Konsequenzlosigkeit von fast allem was passiert, weil wir trotz “wir wollen eigentlich nach Hause” nur im Einzelepisodenmodus unterwegs sind.

Immerhin: Die Autoren haben in Staffel 7 versucht ein paar Stränge aufzugreifen und abzuschließen. Der Abschied von Neelix in Eine Heimstätte ist beispielsweise grundsätzlich gelungen – wenn man mal von dem ganzen Entfernungsthema absieht. Gefühlt ist der Delta-Quadrant echt nur ein paar Quadratmeter groß. Die Doppelfolge Fleisch und Blut ist hingegen zum einen eine starke Episode zum Thema “Wie real sind Hologramme?”, zum anderen aber auch ein schöner Einblick in die möglichen Konsequenzen, die das Teilen von Technologie haben kann und warum die oberste Direktive so wichtig ist. Friendship One bläst dahingehend in das gleiche Horn.

Apropos Hologramme: Mit Die Veröffentlichung wollten die Autoren ganz klar in die Fußstapfen von Wem gehört Data? treten. In diesem Fall ging es um die rechtliche Einstufung des Doktors – also einem Hologramm und kein Androide. Leider ist dieser Part der Geschichte dazu verdammt die B-Story zu sein. Stattdessen liegt der Fokus hauptsächlich darauf zu zeigen wie absurd/amüsant der Holoroman ist. Das ist zwar ganz nett, aber halt nichts Tiefgründiges – was man ebenfalls zur letzten Q-Folge, Q2, sagen kann. Deswegen erwähne ich lieber noch ein paar Highlights der Staffel:

  • Die Leere – An sich eine vorhersehbare Folge. Die Voyager landet buchstäblich im Nirgendwo, trifft auf jemanden der sich später als feindlich rausstellt und am Ende schaffen sie es zu entkommen. Aber wie Janeway hier die Ideale der Föderation vertritt und ad-hoc quasi einen Ableger gründet, ist durch und durch Star Trek und wirklich gut umgesetzt.
  • Reue – Diese Folge hat speziell Lysanda beschäftigt. Bei der NeuroGraphik geht es schließlich darum Verbindungen im Gehirn neu zu ordnen und so aus alten Zwängen auszubrechen. Entsprechend war die Verwandlung des Nygeaners, dessen Gehirn dank 7 of 9s Nanosonden repariert wird, ein sehr interessantes Thema. Aber auch sonst ist die Folge grundsätzlich gelungen und hält unserer Gesellschaft mal wieder den Spiegel vor, ohne gleich die Moralkeule zu schwingen oder eine richtige Lösung zu präsentieren.
  • Arbeiterschaft – Lysanda stellt die Frage, ob das was der Voyager-Crew da passiert ist eigentlich wirklich so schlimm war. Janeway tut natürlich ohne zu zögern ab, dass es ihr nicht doch ein wenig gefallen hat. Ganz der Captain versteht sich, der auf immer und ewig allein sein muss. Aber offensichtlich ging es der Crew ganz gut und sie war glücklich. Insofern lassen sich zwar moralisch und ethisch die Aktionen des bösen Doktors nicht verteidigen. Aber es bleibt im Hinterkopf doch der Gedanke, ob das wirklich alles so schlimm war.
  • Der Renaissancemensch – Der Doktor in Höchstform. Endlich mal, könnte man sogar sagen. Er nutzt sein volles Potential als Hologramm aus (=verwandelt sich in verschiedene Crewmitglieder) und tut damit das einzige, was für ihn wichtig ist: Das Wohl der Voyager und ihres Captains sicherstellen. Dass seine Aktionen dahingehend etwas fehlgeleitet sind… geschenkt. Immerhin war es amüsant.

Das Finale

Kommen wir jetzt noch zum Abschluss der Serie – genannt Endspiel. Die hochgelobte letzte Folge von Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert hat mir bekanntlich nicht ganz so gut gefallen. Für mich ist der Abschluss der Serie tatsächlich Star Trek: Treffen der Generationen. Und obwohl es klar besser war, schaffte selbst das Finale von Star Trek: Deep Space Nine nicht die volle Punktlandung. Das Ende von Star Trek: Voyager hingegen schießt zwar nicht ganz so stark den Vogel ab wie das von Star Trek: Enterprise. Aber wirklich gelungen war es für mich ebenfalls nicht. Das hat unter anderem folgende Gründe:

  • Völlig überraschend – Das Ende kommt aus dem Nichts. Keine wirkliche Vorbereitung in den vorherigen Folgen darauf, sondern einfach “Nebel da, schon Zuhause”. Oder ganz übertrieben gesagt: Wäre es die zweite Folge der Serie gewesen, es hätte keinen Unterschied gemacht.
  • Deus Ex Machina – Die Voyager kommt dank einer Zeitreise nach Hause. Wie lahm ist das denn? Und natürlich klappt alles perfekt. Sowohl die Borg werden dezimiert als auch das Transwarptunnelsystem zerstört und die Voyager kommt unversehrt daheim an. Ja sind wir denn bei “Wünsch dir was”?! Sie hätten stattdessen den Fürsorger wieder rausholen sollen, das wäre wenigstens glaubwürdig und passend zur Serie gewesen.
  • 7 of 9 und Chakotay – Warum? WARUM? Ja, es ist Janeways fragwürdige Motivation in die Vergangenheit zu reisen. Aber warum muss man krampfhaft die zwei noch versuchen zu verkuppeln? So absolut dämlich und fremdschämend umgesetzt. Dass sie es in den vorherigen Folgen zumindest ansatzweise versucht haben vorzubereiten, machte es nicht besser.
  • Die Borg – In der Folge sind mehr Unstimmigkeiten als in einen Eintrag passen. Transwarptunnel? Okay, kennen wir. Transwarptunnel, die buchstäblich bis zur Haustüre im Alphaquadranten gehen?! Wie bitte? Da wäre die Menschheit doch schon 10mal assimiliert worden. Und ja, wir machen einen Zeitsprung von zwei Jahrzehnten, aber plötzlich hat die Föderation magische Rüstungen und Wundertorpedos, welche die Borg völlig ohne Gegenwehr ausschalten? Und dann noch dieser Fakeout wo sich die Voyager im Borgschiff versteckt. Da komme ich echt nicht mehr aus dem Kopfschütteln raus.
  • Star Trek: Voyager (Paramount-Promo-Bild)

    Captain Janeway – Das Gegenspiel von alter und neuer Janeway ist wirklich gelungen. Aber das Verhalten der alten Janeway macht echt vorne und hinten keinerlei Sinn. Nur wegen 7 of 9 verstößt sie massiv gegen die temporären Regeln und zerstört die (offensichtlich glücklichen) Leben von vielen, vielen Leuten (inkl. ihrer Crew)? Ne, das hat halbwegs zu Kim gepasst. Aber der hatte das ja schon hinter sich. Bei Janeway hingegen? Ziemlich unglaubwürdig.

  • Kein Abschluss – Ja, wir sehen am Anfang die Voyager über die Golden-Gate-Brücke fliegen und bekommen einen kleinen Einblick in die mögliche Zukunft der Crew. Aber sie ist halt genau das: Nur eine mögliche Zukunft. Ein richtiges Ende? Gibt es nicht. Nach der Aktion kommt innerhalb von buchstäblich einer Minute der Abspann. Kein Fuß wird auf die Erde gesetzt. Kein echter Abschied von den Crewmitgliedern. “Da krisch Plack!”, wie es Neudeutsch heißt!

Ja, ich stimme unserem Azzkickr voll zu: Ich verstehe nicht, wie die Episode so hohe Bewertungen bekommen hat. Dass die Voyager nach Hause kommt war klar und ist gut – aber die Art und Weise war echt schlecht umgesetzt. Da hätte man lieber ein paar Episoden Vorbereitungen treffen, dann einen fetten Cliffhanger setzen und dann einen Film als echtes Finale hinterherschieben sollen.

Epilog

Bleibt mir zum Abschluss nur übrig noch kurz das Wort an Lysanda abzugeben:

Ich persönlich konnte mit Janeway als Captain immer noch am meisten anfangen. Weder Picard noch Sisko waren so wirklich mein Fall – das gilt auch für die Serie an sich. Sie war besser als alles, was wir bislang an Star Trek geschaut haben, was ganz klar an der Crew lag. Allein schon der höhere Frauenanteil, die zudem tatsächlich Verantwortung trugen. Ein weiterer Faktor ist aber auch, dass ich von Star Trek: Voyager in meiner Jugend geprägt worden bin. Quasi wie bei Azzkickr, der ja ebenfalls ein spezielles Verhältnis zu Picard und seiner Crew deswegen hat. Ansonsten war der Doktor definitiv der beste Charakter und man hätte noch mehr aus ihm machen können – vor allem mal ein Backup! 

Als nächstes steht jetzt Star Trek: Nemesis an – inkl. meinem anschließenden Eintrag über alle Filme mit der Picard-Crew. So viel schon einmal vorweg: Auch hier hat sich meine Meinung stark verändert.

(Cover)

Was soll’s – bringen wir es einfach gleich hinter uns. Hat ja keinen Sinn es künstlich hinaus zu zögern. Okay, das klang jetzt etwas negativer als ich es gemeint habe :smile: . Ich beziehe mich damit auf die aktuelle Realität hier auf Beim Christoph – besser bekannt als ein weiterer deutscher Star-Trek-Watch-A-Long-Blog (Working Title).

Seit bald zwei Jahren arbeite ich mich mittlerweile schon zusammen mit Lysanda durch die Serien und berichte euch ziemlich ausführlich darüber. Nein, das war anfangs definitiv nicht so geplant. Aber wie so oft bei meinen Texten, hat es sich halt so ergeben und jetzt ziehen wir das bis zum bitteren Ende durch! :tongue: Mit dem Ergebnis, dass es relativ häufig Einträge dazu gibt.

Ich habe hier und da versucht sie etwas zu strecken, also sie möglichst nicht direkt hintereinander zu bringen. Aber da wir trotzdem immer noch fast täglich eine Folge schauen, haben sich gerne meine Erinnerungen an die letzte mit der aktuellen Staffel vermischt. Das war dann jedes Mal einiges an Aufwand das in meinem Gehirn wieder auseinander zu puzzeln. Deswegen reden wir – ohne jedwede Rücksicht auf eure Gefühle! – heute einfach direkt über die 6. Staffel von Star Trek: Voyager*. Schließlich flimmerte zum Verfassungszeitpunkt bereits der Einstieg zur 7. und letzten Staffel über unseren Fernseher. Mal schauen, ob ich etwas positiver gestimmt bin als noch bei der 5. Staffel

Back to the Roots

Bevor ich irgendetwas positives schreiben kann, muss ich allerdings erst einmal das gefühlt nutzloseste Stück Dialog in der gesamten Serie erwähnen. Und zwar geht es um die Folge Die Zähne des Drachen. Die Voyager erweckt eine alte Kriegerrasse aus der Stasis und es steht ein Kampf mit einer anderen Spezies bevor. Janeway und Chakotay stehen irgendwann in einer Höhle voller Kampfschiffe und Chakotay sagt aus dem Nichts:

“Dragon’s teeth.” (CinemaSins würde jetzt hier ein *ding* einfügen)
Janeway: “Dragon’s teeth?”
Chakotay: “An old Greek myth. After a dragon was killed in a war, its teeth were spread out over the battlefield. They took root and warriors sprung from the ground to continue the fighting.”

Star Trek: Voyager (Paramount-Promo-Bild)

Wad? Also ich verstehe die Worte und was sich der Autor dabei gedacht hat. Aber es kommt so absolut aus dem Nichts und ist so völlig belanglos, dass ich erstmal irritiert pausiert und Lysanda und ich uns für einen Moment fragend angeschaut haben. Das hat was von “ich hab‘ einen neues Wort gelernt und muss es unbedingt gleich einsetzen”. Bei solchen Texten verwundert es nicht, dass Robert Beltran mal in einem Interview sagte ” I’d rather not say anything than spew forth some of the stuff they do write”.

Aber gut: Unabhängig dieses Emmy-verdächtigen Gesprächs fallen vor allem zwei Sachen in der 6. Staffel auf. Zum einen, dass ein gewisser Dwayne “The Rock” Johnson die Ehre hatte in (einer Folge mit Star-Trek-Gaststar-Multitalent Jeffrey Combs (man hätte echt eine eigene Serie ähnlich Orphan Black mit ihm machen sollen!) aufzutreten. Und ja, er hat selbstverständlich seinen Kampf mit 7of9 gewonnen. Zum anderen, dass die Autoren mit dieser Staffel irgendwie wieder zurück zu den Anfängen der Serie gekehrt sind. So besteht sie fast ausschließlich aus komplett für sich stehenden Folgen. Das mit dem “nach Hause kommen” tritt stark in den Hintergrund. Gleichzeitig sehen wir wieder viele neue Aliens und die Rückkehr von ein paar alten Bekannten. Zum Beispiel der Vidiianer inklusive eines (doppelten) Gastauftritts von Kes in der Folge Voller Wut. Übrigens eine recht action-reiche aber sehr flache Folge. Das Verhalten von Kes macht so überhaupt absolut keinen Sinn…

Gute Seiten

Ich wollte aber mal ein bisschen mehr positives schreiben. Dass ich die meisten Holodeck-Folgen (hier jetzt Fair Haven) doof finde, hatte ich zum Glück ja schon im letzten Eintrag erwähnt. Also kann ich das heute überspringen. Und über Alice, in der Tom Paris von einem fremden Raumschiff verführt wird, will ich mich eigentlich auch nicht auslassen. Kommen wir also zu ein paar meiner Highlights der Staffel:

  • Dame, Doktor, As, Spion – Nein, den Zusammenhang zum Namensgeber kann ich nicht so recht erkennen. Eine sehr unterhaltsame Doktor-Folge ist es trotzdem. Schon die Prämisse klingt ziemlich bescheuert: Ein Hologramm mit Tagträumen, die von einem Spion ausgelesen und entsprechend falsch interpretiert werden. Und das Ergebnis erfüllt diese Erwartungen vollumfänglich. Eine amüsant bizarre Situation folgt der nächsten.
  • Rätsel – Tuvok darf mal wieder aus seiner Vulkanier-Haut schlüpfen und jemand anderes sein – dieses Mal ein Vulkanier mit normalen Emotionen. Und natürlich wird am Ende unweigerlich wieder der Restknopf gedrückt, was so schade wie verständlich ist. Aber der Weg dahin ist wirklich gut – oder besser gesagt schön – umgesetzt. Eine der wenigen Episoden bei denen man mal mit Tuvok mitfühlt/mitfiebert.
  • Die Voyager-Konspiration – Leider mal wieder eine dieser Folgen, die heute noch aktueller sind als damals. 7of9 kriegt zu viele Daten, verknüpft diese falsch und unterliegt am Ende ihrer eigenen völlig konvoluten Verschwörungstheorien. Sie zeigt sehr deutlich und eindrucksvoll wie man selbst mit Fakten zu den falschen Schlüssen kommen kann. Absolute Empfehlung!
  • Das Pfadfinder-Projekt – Ich bin immer noch nicht der größte Fan von Reginald Barclay. Dieses erzwungen tollpatschige Verhalten ist eigentlich nicht so meins, aber es funktioniert auf seine Art und Weise. Deanna Troi hätte es zwar nicht gebraucht, aber sie ist ein brauchbarer Anker und es war nett sie mal wieder zu sehen. Hatte ich gar nicht mehr im Kopf, dass sie vor Star Trek: Nemesis nochmal auftaucht. Angeblich gab es damals im Vorfeld einen richtigen Hype um diese Folge speziell deswegen. Schade für die Fans, die dann ernüchtert zurückblieben.
  • Es geschah in einem Augenblick – Planeten, die irgendwie in einer anderen Zeit oder Dimension festhängen hatten wir ja schon öfters. Dieses Mal eben ein Planet, wo die Zeit hundertmal schneller vergeht als im Orbit auf der Voyager. Diese wird hingegen anfangs als Gott verehrt, weil sie (unbeabsichtigt) Erdbeben verursacht. Durch und durch Star Trek und eine richtig gelungene Folge.
  • Star Trek: Voyager (Paramount-Promo-Bild)

    Asche zu Asche – Ja, oberflächlich ist es wieder eine dieser blöden “Harry Kim verliebt sich in die falsche”-Folge. Aber das Konzept einer Spezies, die Leichname von alten Völkern recycelt und diese dann manchmal ihre alte Erinnerung zurückerhalten, fand ich trotzdem interessant und hat mich erfolgreich von meinem Handy ferngehalten :smile: .

  • Lebe flott und in Frieden – Ein paar Betrüger geben sich als die Voyager-Crew aus und treiben damit Unsinn. Wenn man zu sehr über die Folge nachdenkt, wird man so viele Ungereimtheiten und Lücken finden, dass der komplette Delta-Quadrant reinpassen würde. Aber ich fand sie ungeachtet dessen sehr unterhaltsam und hätte mir vor allem noch mehr Interaktionen zwischen Tuvok und dem falschen Tuvok gewünscht.
  • Der Rettungsanker – Was ist besser als ein Robert Picardo? Zwei Stück versteht sich. In diesem Fall der verbitterte, alte Erfinder des Holodocs, Lewis Zimmermann, gegen den aus seiner Sicht völlig veralteten Doktor. Eine wirklich vorzügliche Folge, die wirklich einzig und allein von Picardo lebt. Ja, Reginald Barclay und Daeanna Troi kommen auch drin vor. Aber das Budget hätte man sich (böse gesagt) schenken können.

Epilog

Zusammengefasst kann ich sagen: Obwohl die 6. Staffel wieder mehr aus unzusammenhängenden Einzelepisoden bestanden hat, hat sie mir trotzdem oder gerade deshalb unterm Strich wesentlich besser gefallen als die wirklich öde 5. Staffel. Klar, die Grundprobleme sind unverändert aber die Anzahl an wirklich unterhaltsamen Folgen war dafür einfach angenehm hoch. Meine Motivation ist entsprechend in die 7. Staffel etwas höher. Mal schauen, ob ich darüber dann auch wieder positiv berichten kann – vielleicht ja auch über das Finale (unwahrscheinlich).

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