Da ein Schnitzel (natürlich nur echt mit Panade, Rahmsoße und Pommes), dort eine Tafel Schokolade (ja, komplett) und natürlich immer massig Cola dazu. Andere schaufeln nur Salat (manchmal mit extrem viel Dressing), Tofu-Hamburger und Soja-Milch in sich rein. Beides ist auf die Dauer sicherlich nicht die gesündeste Lebensweise. Entsprechend heute die Frage an euch: Wie viel achtet ihr auf euren Körper? Ist es euch egal wie hoch euer Risiko ist schon mit 40 an einem Herzinfarkt zu sterben? Oder zählt ihr penibel jedes Kohlenhydrat und rennt schreiend weg, wenn es auch nur nach Braten riecht?
Einen Partner zu haben hat viele Vorteile, das dürfte wohl jedem bekannt sein. Aber wo Vorteile sind, da gibt es logischerweise auch Nachteile. Bei uns, das gebe ich offen zu, ist es aktuell ein bekanntes Männerproblem, das bei Lysanda für schlaflose Nächte sorgt. Nein, nicht DIESES Problem. Warum denkt ihr immer gleich an schweinische Sachen? Hier beim Christoph geht es gesittet zu! Mensch, Kinners – was mach’ ich nur mit euch?! Nene.
Männerproblem, die Erste
Äh, wo waren wir? Ach ja: Ich mache nachts so einige Geräusche beim Schlafen (Zähne knirschen und Schnarchen). Das hat bislang keine Sau gestört, weil ich ja bekanntlich 30 Jahre alleine im Bett gelegen habe. Zugegeben: Ganz stimmt diese Aussage nicht. Das Ergebnis des Zähneknirschens habe ich durchaus bemerkt. Und zwar daran, dass meine Zähne irgendwie immer runder wurden (weil abgetragen). Meine schönen spitzen Vampireckzähne habe ich schon lange eingebüßt dadurch. Logischerweise eine nicht ganz so gute Sache. Folgt entsprechend NICHT meinem Beispiel und wartet euer halbes Leben bis ihr euch beim Zahnarzt endlich eine Aufbissschiene anfertigen lasst! Erhaltet stattdessen eure tollen Zähne. Kostet euch auch nichts, da sie von der Krankenkasse bezahlt wird (hab’ nur fünf Euro für eine Aufbewahrungsbox geblecht – hätte ich aber auch nicht kaufen müssen). Ist nur etwas nervig, dass es immer zwei Zahnarztbesuche sind (eine zum Erstellen der Form, eine zum Einpassen der Schiene).
Ja, die Aufbissschiene geht mit der Zeit kaputt. Sie behebt ja nicht das Symptom des Knirschens, sondern schützt nur die Zähne. Das heißt ich beiße da immer noch fleißig drauf rum und das Plastik verkraftet das auch nicht ewig. Sind schon so einige Gräben mittlerweile drin obwohl ich sie erst circa zwei Monate trage. Geht auch sehr gut. Natürlich am ersten Tag ein wenig ungewohnt im Mund das Ding aber mittlerweile habe ich mich definitiv dran gewöhnt und kann damit schlafen – und halte Lysanda zumindest damit nicht mehr wach. Nur das Küssen, das geht mit Aufbissschiene im Mund nicht ganz so gut und ein kleines Lispeln kommt auch dazu
. Aber ihr wollt ja sowieso schlafen, wenn ihr sie anzieht und nicht über euren Partner herfallen – also meistens zumindest.
Es geht natürlich sie am Tag zu tragen, wenn ihr merkt, dass ihr auch dann öfters die Zähne zusammenbeißt. Und das ist auch das passende Stichwort: Je nervöser und unruhiger ich bin, desto mehr knirsche ich mit den Zähnen. Das ist mir bewusst und gehört zu meinen Grundproblemen, an denen ich wie erwähnt jetzt wieder stärker arbeitete (dazu vielleicht in einem Jahr ein Erfahrungsbericht). Vor allem natürlich nachts im Schlaf, da das Gehirn nichts Besseres zu tun hat als sich in solchen Gedanken zu suhlen. Aber es gibt definitiv auch Momente im Alltag, wo ich merke “Jetzt arbeitet der Kiefer grad wieder!” und wo die Schiene echt praktisch ist. Dabei habe ich sie aber nur in Fällen wo ich weiß, dass es eine Stresssituation für mich sein wird. Ansonsten nur nachts.
Männerproblem, die Zweite
Fairerweise muss man sagen, dass das Zähne knirschen natürlich kein Männer-exklusives, weil vor allem psychologisch bedingtes Problem ist und auch niemand etwas in der Art behauptet. Aber ich musste ja irgendwie einen Themenrahmen für meinen Eintrag finden. Bei Problem Nr. 2 sieht die Sache aber schon wieder anders aus, denn wenn einer schnarcht, dann ist es in einem Großteil der Fälle der Mann. Und ich erfülle dieses Klischee leider auch. Trotz nicht vorhandenem Alkohol-, Zigaretten- und Drogen-Konsums und mittlerweile auch noch weniger Gewicht, säge ich nachts so einige Ster Holz. Am meisten wenn ich auf dem Rücken liege, aktuell aber auch auf der Seite (vermutlich wegen einer leicht verstopften Nase). Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, ist Lysanda davon unendlich begeistert und ich finde es auch nicht gut, dass ich ihr den Schlaf stehle. Ich selbst merke davon nämlich nichts. Im Gegenteil schlafe ich mittlerweile viel besser (und damit leider auch vor ihr) ein. Nur ab und zu habe ich am Morgen einen besonders trockenen Mund, was bedeutet, dass ich mal wieder mit offenem Mund geschlafen und somit gut Feuerholz gemacht habe. Könnte mich dafür nicht einmal jemand bezahlen? Nein? Schade.
Der erste Ansatz war es logischerweise von der Rücken- in die Seitenlage zu gehen. Die meisten Leute Schnarchen nur, wenn sie auf dem Rücken liegen. Der Grund dafür ist wohl, dass dann der Kiefer sehr locker ist und alles fröhlich und frei (diese verdammten Hippies!) im Windkanal hängt. Das half auch definitiv am Anfang, wenngleich ich vor allem nach der Gewichtsreduktion wieder lieber auf dem Rücken schlafen würde. Die Seitenlage habe ich mir tatsächlich erst angewöhnt, als mich mein eigener Bauch angefangen hat zu erdrücken. Aber wie erwähnt schnarche ich nun anscheinend auch in der Seitenlage. Von daher sind wir nun auf der Suche nach einer Lösung. Dazu gehört auch, dass ich tatsächlich mal beim Hals-, Nasen- und Ohrenarzt vorbeischauen werde. Ich hoffe, der kann auch halbwegs intelligentes zu der Sache sagen.
Das Internet ist in der Hinsicht leider nicht so ergiebig. Ja, es gibt Tipps von wegen Nasenpflaster, welche die Sauerstoffzufuhr und damit die Atmung verbessern soll. Binden werden ebenso hier und da empfohlen, die man um den Kopf wickelt und dadurch den Kiefer festhalten. Auch eine Protrussionsschiene kann man für gutes Geld (200-300 Euro) beim Zahnarzt machen lassen, die den Kiefer fest in einer bestimmten Stellung hält. Vorteil von der wäre auch, dass ich nicht mehr mit den Zähnen knirschen könnte. Schließlich kommen dann die Zähne nicht mehr aufeinander. Schlimmstenfalls ist auch eine Operation notwendig, um irgendwelche flatternden Teile zu entfernen. Aber ich hoffe natürlich, dass sich doch noch ein halbwegs normaler Weg finden lässt, um das Schnarchen zumindest in seiner Lautstärke stark zu reduzieren. Und ja: Hypnose würde ich tatsächlich auch mal probieren, wenn es helfen könnte. Mal schauen.
Jetzt wisst ihr auf jeden Fall mal wieder mehr, als ihr jemals wissen wolltet. Dürft aber auch gerne in den Kommentaren erzählen, ob ihr euch schon einmal selbst Wachgeschnarcht habt oder eine Schiene tragt.
Wer länger sitzt, ist früher tot heißt es. Ich rechne entsprechend nicht unbedingt damit, dass ich in 40 Jahren von meiner nicht vorhandenen Rente lange profitieren werde bei einer durchschnittlichen Sitzdauer von 12-13 Stunden pro Tag (8-9 auf Arbeit und dann nochmal 4-5 daheim). Von meinem breiten Hintern mal abgesehen, den ich davon schon lange habe (Mädels, die auf sowas stehen dürfen sich bei der bekannten Adresse melden). Und wer weiß wann die Bandscheibe schmerzhaft anklopft.
Abschweifung
Wird echt Zeit, dass Mutter Natur unsere Körper an die geänderten Lebensbedingungen anpasst. Warum muss Evolution auch immer so langsam sein? Da finde ich die Variante der Christen mit ihren sieben Tagen wesentlich charmanter. Vermutlich ist die Wissenschaft schneller irgendwelche handlichen Exoskelette zu erfinden, die wir dann 24/7 tragen und unsere dann nicht mehr vorhandenen Muskeln ersetzen. Führt sicherlich auch zu amüsanten Geräuschen bei bestimmten, aktiven Tätigkeiten. Ihr wisst schon, *klänk* *klänk* und so. Wobei das wohl eine aussterbende Sache ist.
Ja, die Oculus ist jetzt “endlich” in einer ganz bestimmten Branche angekommen (der Link ist sowas von NSFW, das glaubt ihr gar nicht). Doch darüber werden wir uns sicherlich dann so 2016/2017 ausführlicher unterhalten, wenn die entsprechende Folge von Christoph spielt exklusiv nur auf PornHub & Co. veröffentlicht wird. Und ganz ehrlich: Das meine ich nur teilweise scherzhaft
.
Zurück zum Thema
Jetzt fragt ihr euch aber sicherlich, wie ich auf dieses komische Thema komme. Also nicht die Sache mit VR-Pr0n, sondern das mit dem Sitzen. Ganz einfach: Mein alter Bürostuhl (ein rs Pro Helsinki) war der Meinung, dass er jetzt genug Betriebsstunden auf dem Buckel hat. Entsprechend eignet er sich nur noch bedingt zum stundenlangen Draufsitzen (die Säule ist hinüber und er schwankt entsprechend extrem stark, wenn man ihn hochfährt). Eine Einschätzung, die ich durchaus nachvollziehen kann. Zwar weiß ich nicht mehr ganz genau, wann ich ihn angeschafft habe, aber seinen Dienst hat er auf jeden Fall übererfüllt. Wie gesagt: Ich sitze doch vergleichsweise extrem viel vor dem Rechner und darauf war er jetzt nicht unbedingt ausgelegt (3-5 Stunden pro Tag laut Hersteller).
Also musste etwas Neues und vor allem wieder etwas halbwegs Anständiges her. Wobei der Helsinki sicherlich schon damals nicht unbedingt die beste Wahl für meine Zwecke war. Vor allem im Sommer hat sich der Lederbezug doch stark negativ bemerkbar gemacht (seine “Puffigkeit” hat er auch schon vor langer Zeit verloren). Aber immerhin konnte man sich sehr gut “einlümmeln” also bequem zurücklegen und die Beine hochlegen (auf den Schreibtisch, den Subwoofer, was auch immer) – was aber wiederum bekanntlich nicht unbedingt das Beste für den Rücken ist, egal wie gut sich auch in der Position Konsolentitel spielen lassen. Aber einen 08/15-Bürostuhl wollte ich auch nicht. Da reicht der auf der Arbeit
.
Der Neue
Leider kenne ich mich in Bezug auf Stühle mal so überhaupt nicht aus. Von daher weiß ich nicht einmal ansatzweise, ob ich mit dem TopStar Chefsessel Speed Chair jetzt die richtige Wahl getroffen habe. Immerhin ist er offiziell vom Hersteller auf längeres Sitzen ausgelegt (5-8 Stunden/Tag). Außerdem ist die eigentliche Sitzfläche mit Stoff überzogen und nicht mit Leder. Das wird mir im Sommer sicherlich zu Gute kommen. Das ist immerhin schon mal was wenngleich er dadurch nicht ganz so weich ist wie der Alte.
Zwei Nachteile konnte ich nach dem ersten Wochenende mit dem Ding aber auch schon ausmachen: Zum einen gibt es keine Kopfstütze und zum anderen sind die Armlehnen relativ niedrig und aus hartem Plastik. Beides ziemlich schlecht fürs Einlümmeln. Andererseits wollen wir das ja bekanntlich auch gar nicht. Dahingehend ist es auch okay, dass es keine unbedingt angenehme Sitzposition ist, wenn man die Rückenlehne nicht feststellt und sich komplett nach hinten begibt. Natürlich unter der Voraussetzung, dass ihr die Höhe richtig eingestellt habt. Stattdessen werdet ihr quasi “gezwungen” aufrecht zu sitzen, die Beine im 90°-Winkel und euch damit der etwas ergonomischeren Form des Stuhls anzupassen. Sehr gut! Für alles andere ist schließlich die Couch da (die bekanntlich nun auch hinter mir steht). Ach und dass er aussieht wie ein fescher Rennstuhl und nicht wie der typische Chefsessel macht natürlich auch einen wesentlich besseren Eindruck auf eventuelle Besucher
.
Fazit
Wie gesagt: Ich kann absolut noch nicht einschätzen, ob das Ding wirklich was taugt, auch wenn er mir empfohlen wurde, oder ich mir damit noch mehr kaputt mache. Entsprechend gebe ich auch keine Empfehlung oder dergleichen raus. Aber nach den ersten Stunden (Wochenende ist ja quasi schon eine Überbeanspruchung) mit dem Ding kann ich mich erst einmal nicht beschweren. Zwar geht wie gesagt das gelangweilte Zurücklehnen nicht mehr so gut (habe ich beim Filme schauen und Konsole spielen gerne gemacht). Doch das ist so eine schlechte Angewohnheit, die ich mir sowieso erst aufgrund des größeren Schreibtischs in Eckental angeeignet hatte. Von daher ist es sicherlich nicht verkehrt sie schon wieder loszuwerden und entsprechend bin ich aktuell mit dem Stuhl definitiv zufrieden. Schauen wir nun mal wie er sich so auf lange Sicht schlägt. Vor allem ist die Frage, wie gut sich meine Fürze mit dem Stoff vertragen. Es hat schließlich schon seinen Grund, warum der Ledersessel seine “Puffigkeit” verloren hat…
So viel also zu dem Ding, das meinen Hintern den halben Tag ertragen muss. Wie schaut es bei euch aus? 08/15-Dingsbums, dass schon beim Anschauen weh tut oder High-Tech-Wunder, dem nur noch die direkte Verbindung zur Toilette fehlt?
Wie JakillSlavik zumindest mir gegenüber bereits prophezeit hatte, dauerte es bis Dienstagabend um 22 Uhr, bevor Michael Shapcott seine Vision von Kessy veröffentlichte. Hat sich das Warten (und vor allem die $125) gelohnt? Urteilt selbst:

Ob die Zeichnung jetzt tatsächlich das Geld wert war, wird zwar nur JakillSlavik beurteilen können. Mir persönlich gefällt das Ergebnis aber wirklich ausgesprochen gut und das ist ja erst einmal das Wichtigste
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Schon um 17 Uhr ging am Dienstag meine Vorschau zu Divinity: Original Sin online. Ich kann vermutlich nicht behaupten, dass man dem Text nicht meine Begeisterung für das Spiel anmerkt. Wie ich im Fazit schreibe, hätte ich zwar auch Spiel ähnlich Divinity 2: Ego Draconis cool gefunden, aber was Larian Studios stattdessen abzuliefern scheint, ist definitiv nicht weniger gut und gefällt mir tatsächlich noch besser als Divinity: Dragon Commander. Morgen um 17 Uhr gehen dann die letzten beiden Texte basierend auf meinem gamescom-Besuch online und zwar die Berichte zu Sacred 3 und Dead Island: Riptide. Da erfahrt ihr dann auch, welches Spiel ich im Podcast gemeint hatte, als ich sagte, dass ich über eines meiner Lowlights der Messe noch nichts sagen darf. Doch dazu dann am Montag mehr. Kommen wir stattdessen noch zu einem zweiten Bild:

“Wie? Macht der Webmaster jetzt einen auf coole Sau? Dann ist ihm das aber absolut misslungen!” – Stimmt, lieber Besucher, auch wenn dich keiner gefragt hat. Modisch ist sicherlich etwas anders, oder so behaupten es zumindest immer bestimmte Leute. Aber das ist ja auch keine Brille, mit der ich draußen rumlaufe. Nein, es handelt sich hier um die Gunnar Optiks e11ven (Onyx) aus der Office-Collection für vermutlich nicht gerade billige 59 Öcken (zumal es sich schon um ein Auslaufmodell handelt).
Von diesen Brillen erfahren habe ich zum ersten Mal beim Schauen der von EA-gesponserten Reality-Serie The Controller – Battlefield 3 (und darauf bin ich durch FPS Russia gestoßen, der wohl bei der Aufzeichnung der 2. Staffel mit dabei war). Dort trug Kelly “MrsViolence” Kelley eine solche Brille beim Spielen und mich hat natürlich interessiert, für was das gut ist. Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe mir mal eine zum Testen geholt. Dank zwei Wochen Widerrufsrecht ist das ja kein großes Problem.
Sinn und Zweck
Aber was bringen diese Brillen denn? Nun, ich sitze fast täglich mindestens 10 Stunden, meist noch mehr, vor einem Rechner. Das ist bekanntlich nicht wirklich gut für die Augen und führt zum Computer Vision Syndrom (brennende Augen, Kopf- und Nackenschmerzen, allgemeine Müdigkeit und derlei Kram). Auch ich bemerke das leider immer wieder. Und wer kennt das nicht: Das Zimmer ist dunkel und man macht ein Word-Dokument auf oder beim Spielen eines Assassin’s Creed blendet einen das grelle Weiß. Genau hier setzen die Brillen von Gunnar Optiks an. Es gibt zwar auch noch andere Hersteller, aber Marktführer ist derzeit wohl tatsächlich Gunnar Optiks.
Die nutzen die hauseigene i-AMP Technologie. Damit sind logischerweise die Brillengläser gemeint. Diese sind gelb getönt und besitzen eine Stärke von +0,2 Dioptrin. Das ist angeblich schwächer als die schwächste erhältliche Lesebrille. Die gelbe Tönung filtert die Blautöne aus der Szene heraus und soll so irgendwie für ein schärferes Bild sorgen (ganz verstanden habe ich das alles nicht, muss ich zugeben :smile:). Zudem dringt dadurch weniger Licht zu den Augen, was wiederum zu einem dunkleren Bild führt und Überstrahlen verhindert. Sprich das grelle Weiß brennt nicht mehr so in den Augen. Unter Windows beziehungsweise beim normalen Arbeiten macht sich allerdings ein starker Gelbstich bemerkbar. Ich habe mich mittlerweile allerdings schon dran gewöhnt. Zumal das auch zu einem stärkeren Kontrast führt. Es ist echt ein himmelweiter Unterschied mit und ohne Brille Texte zu lesen. Dazu tragen auch die +0,02 Dioptrin bei. Die sorgen nicht nur für eine Vergrößerung des Sichtfelds, das Bild wird also etwas vergrößert, sondern machen es auch noch schärfer (die auch? Wie gesagt, ich kapier da auch nur die Hälfte).
Beim Spielen
Das wiederum hat einen Vorteil beim Spielen, wo auch der Gelbstich nicht mehr wirklich auffällt. Speziell in einem schnellen oder effektreichen Shooter wie Quake Live oder Battlefield 3 habe ich nicht nur das Gefühl besser die Details erkennen zu können, sondern merke definitiv auch, dass sich meine Augen nicht mehr ganz so stark beansprucht werden. Vor allem in Battlefield 3 blitzt ja ständig irgendwas auf dem Bildschirm auf.
Überraschenderweise kann ich mich als Nichtbrillenträger über den Tragekomfort nicht beschweren. Selbst mit Headset drückt da nichts. Ich merke zwar natürlich, dass ich etwas auf meiner Nase sitzen habe. Aber ich vermute, dass geht mit der Zeit auch weg. Habe die Brille ja erst seit ein paar Tagen.
Einen dicken Negativpunkt gibt es allerdings dann doch: Die Gläser sind nicht entspiegelt. Je dunkler es im Zimmer wird, desto deutlicher bemerke ich tatsächlich ein leichtes bläuliches Schimmern auf beiden Augen. Quasi wie so ein undeutliches Bild-im-Bild. Bislang hat es mich noch nicht massiv gestört. Aber es ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Und irgendwie scheint mein Kopf ziemlich fettig zu sein. Bin ständig nur am Putzen der Innenseite. Hier wäre mal ein Bericht von erfahrenen Brillenträgern interessant, für die es übrigens auch eine verschreibungspflichtige Variante der Gunnar-Gläser gibt. Setze ich die Brille vielleicht zu weit hinten auf?
Bagdadsoftware meint: Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich die Brille tatsächlich behalte. Dazu muss ich sie erst noch ein paar Tage testen. Aber meine ersten Erfahrungen damit sind überraschend positiv. Hätte wirklich nicht gedacht, dass das so ein Unterschied ist, sondern es (wie vermutlich jeder) mehr für ein Gimmick gehalten. Speziell beim ganz normalen Arbeiten, und damit verbringe ich ja 90% meiner Zeit vor dem Rechner, empfinde ich die Brille bislang als klare Verbesserung.
Natürlich sind 60 bis 100 Euro nicht gerade billig für so etwas. Andererseits stimme ich den anderen Testern im Internet zu, die argumentieren, dass der Preis für die langfristige Gesundheit der eigenen Augen sogar ziemlich günstig ist. Meine Empfehlung deshalb: Wenn ihr viel vor dem Rechner sitzt, dann solltet ihr sie definitiv mal ausprobieren. Schaden tut es auf jeden Fall nicht.
Anmerkung: Ich war 2016 noch einmal in Reha auf Föhr. Den dazugehörigen Bericht mit vielen Fotos findet ihr hier.
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Dieser Eintrag wurde am 6. März 2012 verfasst.
Da bin ich wieder! Zugegeben: Zum Verfassungszeitpunkt stimmt diese Aussage noch nicht. Tatsächlich sitze ich derzeit im Zug und habe noch gut acht Stunden Fahrtzeit vor mir. Aber ihr wisst schon, wie ich das meine
.
Und? Habt ihr mich vermisst? Nein? Hab’ ich mir schon gedacht. Da müsst ihr allerdings nun durch, denn die nächsten Wochen gibt es definitiv erst einmal keine Gastbeiträge mehr. Die vier Wochen Abstinenz muss ich schließlich irgendwie wieder ausgleichen. Wobei “vier Wochen” nicht ganz stimmt, aber dazu mehr am Ende des Texts.
Der heutige Eintrag ist mal wieder etwas länger und hat weder mit Spielen noch mit Katzen, Filmen, Büchern oder dergleichen zu tun. Stattdessen möchte ich die Gelegenheit nutzen und meine medizinische Rehabilitation ein wenig Revue passieren lassen. Es ist aber auch als Hilfe für alle unter euch gedacht, die entweder selbst Asthma haben oder jemanden kennen, der darunter leidet. Es ist schließlich immer wichtig mehr im Vorfeld darüber zu erfahren, was die jeweilige Reha-Klinik für Vor- und Nachteile hat. Dann kann man sich viel besser darauf vorbereiten. Hier also der Bericht:
Die Krankheit
Ich leide unter chronischem Asthma seit ich drei Jahre alt bin. Luftnot entsteht sowohl bei körperlicher Anstrengung (ja, Sex zählt da auch dazu — nur für den Fall, dass das mal jemand wissen wollte), als auch bei allergischen Reaktionen. Wetterumschwünge und Infekte (Hochdeutsch für “Erkältung”) helfen aber genauso mir die Bronchien zuzuziehen. Praktischerweise bin ich gegen quasi jede Art von Blüten- und Gräserpollen allergisch und damit von Frühling bis Herbst durchweg gefährdet. Früher war auch noch Hausstaub und Katze mit dabei, aber das hat sich zum Glück für Kessy schon vor langer Zeit erledigt. Kann aber natürlich jederzeit wieder aufflammen. Ich nehme zweimal täglich zwei Medikamente und trage auch jederzeit ein sogenanntes Bedarfsspray mit mir rum, falls es mir unterwegs mal unverhofft den Hals zuschnürt. Wer sich also fragt, warum ich immer Hosen mit so vielen Taschen anhabe, der weiß also nun die Antwort. Auf der schönen Ampelskala der Ärzte bin ich auf der Stufe “mittelschweres Asthma” (gelb) zu finden.
Das erste Mal deswegen auf Kur war ich vor sechszehn Jahren. Damals ging es runter ins Allgäu, um die Bergluft zu genießen. Viel gebracht haben mir die sechs Wochen aber nicht. Im Gegenteil habe ich mich da unten überhaupt nicht wohl gefühlt, was auch an so einigen jugendlichen Arschlöchern namens Mitrehabilitanden lag. Massive Schlafstörungen waren die Folge. Vermutlich mit ein Grund, warum ich seitdem nicht mehr weggefahren war.
Die Beantragung
Nachdem ich aber auch generell meine Behandlung längere Zeit habe schleifen lassen, was gar nicht gut ist, habe ich mich Mitte 2011 mal wieder zusammengerafft. Dabei entstand dann auch ziemlich schnell die Idee mal wieder auf Kur zu gehen. Weder mein Facharzt, noch mein Hausarzt und schon gar nicht die Krankenkasse haben da irgendwie was mit zu tun gehabt. Die Unterlagen habe ich mir stattdessen selbst bei der Deutschen Rentenversicherung Bund besorgt — einfach die kostenfreie Hotline angerufen und die dortige Dame hat mir dann gesagt welche Formulare ich von der Webseite herunterladen muss — und von den jeweiligen Stellen die Befunde und dergleichen eingeholt. Neben dem Asthma hatte ich auch meinen dicken Bauch als zu behandelnde Krankheit draufgepackt. Übergewicht wirkt sich schließlich genauso negativ auf die Atmung aus.
Abgeschickt hatte ich den ganzen Stapel dann am 1. Oktober, weil es hieß, es würde bis zu einem halben Jahr dauern, bis das alles durch ist und mein Plan war es im März die Kur anzutreten. Tatsächlich hatte ich im November bereits meine Genehmigung und auch schon eine Klinik mit Aufnahmetermin. Leider war mir weder der Aufnahmetermin noch das Reha-Zentrum recht. Meine Wünsche im Antrag wurden faktisch gar nicht berücksichtigt. Der zuständige Beamte wollte mich stattdessen über Weihnachten nach Hessen schicken (keine 100km von daheim). Toller Luftwechsel und über die Feiertage wird ja auch so viel therapiert *augenroll*. Zum Glück steht einem laut Sozialgesetzbuch nicht nur ein Widerspruchrecht zu, ihr dürft auch auf eure Wünsche bestehen. Entsprechend habe ich nach erneuter Rücksprache mit dem Hausarzt (damit er Bescheid weiß, falls Anrufe kommen) einen einseitigen (in beiderlei Hinsicht) Widerspruch verfasst, in dem ich auch noch einmal meine Wunschklinik und -zeitraum genannt habe.
Die Genehmigung zur Kur können sie zu diesem Zeitpunkt übrigens nicht mehr stornieren. Hat die Rentenversicherung einmal zugestimmt, gibt es für sie kein Zurück mehr. Also keine falsche Angst und einfach den formlosen Widerspruch nach Berlin schicken. Meinem Gejammer wurde auch recht zügig stattgegeben und ich durfte Anfang Februar wie halbwegs geplant meine Reise ins Reha-Zentrum Utersum auf Föhr antreten. Zwar hat die Bahn mir zuerst falsche Fahrkarten geschickt (der Bearbeiter hatte “Augsburg” statt “Aschaffenburg” als Abfahrtsort gelesen), doch das ließ sich ohne viel Aufwand und rechtzeitig über die leider kostenpflichtige Hotline beheben. Auch die Gepäckaufgabe (zwei Koffer sind kostenlos) über Hermes lief ohne Probleme ab. Meine Köfferlein erwarteten mich pünktlich und unversehrt am Anreisetag auf meinem Zimmer (und kamen auch am Ende wieder heil daheim an).
Die Anfahrt
Angereist bin ich, wie ihr dem letzten Absatz bereits entnehmen konntet, mit dem Zug. Neun bis zehn Stunden mit dem Auto fahren, darauf hatte ich dann doch keine Lust, geht aber prinzipiell auch. Föhr ist keine dieser autofreien Inseln. Eingestiegen bin ich auf der Hinfahrt in Hanau, von dort mit dem ICE ohne Umsteigen nach Hamburg Hauptbahnhof, dann in die Nordostseebahn nach Niebüll. In Niebüll fährt eine Bummelbahn zur Mole in Dagebüll, von wo die Fähre nach Wyk auf Föhr übersetzt. In Wyk wurden wir von einem Shuttlebus in Empfang genommen und direkt zur Klinik am anderen Ende der Insel transportiert. Jetzt heimwärts ist es im Prinzip die gleiche Chose, nur mit dem Unterschied, dass ich zum einen heute Morgen ganz alleine im Taxi saß, in Hamburg-Altona umsteige und über Würzburg nach Aschaffenburg tuckere (was ein klein wenig umständlich ist, weil der Zug über Fulda fährt). Verlief alles sehr angenehm dank großzügiger Umsteigezeiten und wenig Handgepäck (Rucksack und Laptoptasche). Würde ich das nächste Mal definitiv wieder so machen.
In der Klinik angekommen hatte ich recht schnell meinen Zimmerschlüssel, eine Telefonkarte (die ich nicht benutzt habe) und den Behandlungsplan für die ersten zwei Tage (Mi und Do). Die Aufnahmeuntersuchung hatte ich sogar direkt am Abend des Anreisetags, was die ganze Sache erheblich beschleunigte. Nach den ganzen Untersuchungen am Mittwoch, durfte ich dann direkt am Donnerstag mit den ersten “richtigen” Anwendungen loslegen.
Die Klinik
Der wichtigste Grund, warum ich mich für das Reha-Zentrum Utersum auf Föhr entschieden hatte, war, dass es sich hier um eine von nur drei Kliniken im norddeutschen Raum handelt, die auf Atemwegserkrankungen spezialisiert ist. Rrelativ logisch, schließlich liegen sie alle am Meer und salzige Meerluft ist immer gut. Die Klinik hat aber auch eine gynäkologische und onkologische Abteilung und Krebspatienten finden sich hier ebenso viele ein. Das hat zwei Auswirkungen: Erstens ist der Anteil der Männer unter den bis zu 190 Rehabilitanden sehr gering (wir waren durchschnittlich vielleicht ein Dutzend Mann) und zweitens ist der Altersdurchschnitt nicht bei 60+, sondern eher bei 40+. Das war eine der Befürchtungen von mir im Vorfeld, dass ich da hinkomme und dann lauter alte, sture Böcke dort rumschlurfen. Davon gab es zwar auch 2-3 Stück, aber mit denen hatte ich zum Glück nichts zu tun. Ja, ich weiß ich bin intolerant und so. Aber verbringt ihr mal vier Wochen mit solchen Dauernörglern. Ach und wer jetzt nach dem Kurschatten fragt: Trotz des hohen Frauenanteils, war dank des immer noch recht hohen Durchschnittsalters in der Hinsicht nichts zu machen
.
In und um die Klinik herum finden sich neben den 190 gut ausgestatten und durchaus geräumigen Patientenzimmern (Doppelbetten gibt es nicht), diversen Behandlungs-, Untersuchungs- und Ärtzezimmern und dem Speisesaal ein schnuggeliges Fitnessstudio, einen gut ausgestatteten Kiosk, ein Bewegungsbad (1,60m tief) mit 25m langen Bahnen, eine (gemischte) Sauna, eine große Turnhalle (und zwei kleine), eine Kegelbahn, eine Tischtennisplatte, ein kleiner Bogenschießplatz, ein Tennisplatz, ein Minigolfplatz, ein Bastelraum, und ein Wäldchen für die Nordic Walker und Jogger unter den Patienten. Es ist also alles drin und dran, was man so braucht, um sich auch selbst aktiv in Bewegung zu halten. Und dann wäre da natürlich noch das Ding vor der Haustür, das aber offiziell nicht mehr zur Klinik gehört — dazu gleich mehr. Internet gibt es auch, aber nur an zwei Rechnern in der Cafeteria oder dort über WLAN. Beides kostet gut Geld, weshalb ich das nicht in Anspruch genommen habe. Überall sonst könnt ihr nur auf eine miserable Edge-Verbindung zurückgreifen. Verbindungsabbrüche en mass sag’ ich nur.
Die Lage
Wie der Name schon sagt, liegt die Klinik in der Nähe von Utersum — einem der wenigen bewohnten Flecken auf der Insel — und direkt am Strand. Und zwar wirklich direkt. Ihr geht aus der Hintertür raus, durch eine Hecke durch und seid schon am Meer. Im Sommer könnt ihr euch deshalb sogar Strandkörbe mieten und die Frühgymnastik findet am Strand statt. Da in den ersten zwei Wochen allerdings kein Meer zu sehen war, sondern nur eine dicke Eisschicht, hat man nicht viel mehr gemacht als den Strand und den daran anschließenden Deich hoch und runterzulaufen. Eine Runde um die Insel sind übrigens gut 36km. Die habe ich am Stück dann doch nicht geschafft
.
Bei gutem Wetter ist die Aussicht von der Klinik aus fantastisch. Ihr schaut direkt auf die Insel Amrum und könnt auch die südlichen Ausläufer von Sylt erblicken. Die Klink hat sogar extra ein erhöhtes “Amrum-Zimmer”. Das ist nicht nur wegen der Aussicht (und der ausgewiesenen Ruhezone) ein beliebter Ort, es ist auch die einzige Stelle im größeren Umkreis der Klinik, wo man UMTS-Empfang hat.
In Utersum selbst ist, zumindest zu dieser Jahreszeit, komplett tote Hose. Und ich meine wirklich komplett. Ich hab’ in den vier Wochen nur sehr, sehr wenige Einheimische gesehen. Und dann gibt es nicht einmal einen Geldautomat dort (nur einen EDEKA) und das einzige geöffnete Restaurant (“Zur Post”) hat Öffnungszeiten aus der Hölle. Die machen einfach mal ohne Vorankündigung ne Woche dicht und so. Das ist besonders blöd, weil das Essen schon ziemlich gut ist. Sowohl vom Geschmack als auch von der Portionsgröße und dem Preis her. Die nächsten größeren Orte, in denen was los ist, sind Nieblum im Osten (erster Bankautomat und fantastisches Restaurant direkt gegenüber) und Oldsum (sehr gutes Café) im Norden. Und dann gibt es noch Wyk, die Hauptstadt von Föhr und der einzige Ort, wo abends um 20 Uhr auch außerhalb der Saison nicht schon die Gehsteige hochgeklappt werden.
Der öffentliche Nahverkehr
Alle Orte sind ohne Probleme zu Fuß zu erreichen, auch wenn der Weg am Strand oder über den Deich jeweils etwas länger und beschwerlicher, dafür aber natürlich auch schöner ist. Kommt halt immer auch drauf an wie schnell und wie gut ihr laufen könnt. Ich hab’ fünf Stunden nach Wyk gebraucht, eine Mitpatientin war in zweieinhalb schon da. Was ich extrem krass fand
. Und nein, sie hat nicht zwischendurch den Bus genommen. Der fährt sowieso nur gefühlt alle zwei Tage. Trotz zwei Buslinien (eine fährt die Insel im Uhrzeigersinn entlang, die andere dagegen), hat selbst Gunzenbach eine bessere Anbindung. Und wer nach 20 Uhr noch wo hin will, der hat komplett Pech gehabt. Da bleibt nur Laufen oder in der Klinik ein Fahrrad mieten. Aber ihr sollt euch ja in der Kur auch bewegen und nicht nur faul im Bus rumsitzen auch wenn es ein äußerst billiges Patiententicket für die komplette Kurdauer gibt.
Anders als bei einigen Einrichtungen, müsst ihr euch in Utersum übrigens nicht abmelden, wenn ihr ein Essen nicht mitmacht oder gar das Gelände verlasst und auf Tour geht. Ihr könnt tun und lassen was ihr wollt, solange ihr zur Schließzeit (unter der Woche 22:30 Uhr) wieder daheim seid. Passiert euch allerdings außerhalb des Klinikgeländes was und es war kein Ausflug, der von der Klinik angestoßen wurde, dann habt ihr natürlich die Arschkarte gezogen. Da werdet ihr so schnell keine Kur erhalten. Als Beispiel wurde von zweien erzählt, die betrunken in einem Krankenhaus in Helgoland aufgeschlagen sind. Die haben Föhr anschließend nicht mehr betreten.
Das Essen
Da wir es gerade schon von einer Gaststätte hatten, kommen wir doch gleich mal zum Thema Klinikessen. Ich bin da jetzt zwar nicht die beste Autorität, weil ich doch teils etwas fragwürdige Essgewohnheiten habe, aber das meiste Geld während der Kur habe ich tatsächlich für externes Essen ausgegeben. Es ist jetzt zwar nicht so, dass ich jeden Tag ausgegangen bin (nur, wenn es wirklich absoluten Mist gab, wie samstags immer diese komischen Eintöpfe), aber man merkt dem Essen schon an, dass der Kantine nur 4,50 Euro pro Patient zur Verfügung stehen. Zumindest ist Abwechslung nach der Lebensmittelpyramide gegeben (zweimal pro Woche Fisch, einmal ein komplett fleischloser Tag, etc.) und es gibt auch jeden Tag zusätzlich noch ein vegetarisches Gericht. Wer zudem allergisch gegen bestimmte Sachen ist, oder sie einfach nicht essen mag, der bekommt entsprechendes Extraessen gekocht. Das muss allerdings in der Aufnahmeuntersuchung dem Arzt mitgeteilt werden. Außerdem ist es definitiv nicht so, dass man jetzt verhungern würde. Das passiert schon alleine deswegen nicht, weil morgens und abends jeweils ein reichhaltiges Büffet bereitsteht. Nur mittags gibt es eine Ausgabe. Reservierte Plätze sind im Speisesaal keine mehr vorhanden. Das haben sie wohl vor kurzem abgeschafft. Finde ich auch gut so.
Das Essen im Restaurant “Zum Wikinger/Zum Schlachter” in Nieblum war aber definitiv um Längen besser. Ohne zu übertreiben: Ich wüsste nicht, dass ich in meinem Leben jemals so gut gegessen hätte. Egal ob es das Schnitzel, die Schweinelenden oder das Rumpfsteak war: Absolut vorzüglich und von höchster Qualität. Wobei es mir vor allem die Pfeffersoße angetan hatte. Und auch hier gilt: Große Portionen (das Rumpfsteak hat 250g), moderate Preise (15,50 Euro für das Steak). Also wenn ihr mal auf Föhr seid, dann geht da unbedingt mal essen. Ich garantiere euch, ihr werdet es als Fleischesser nicht bereuen! Vegetarierer schauen allerdings ziemlich in die Röhre. Wie es sich für ein gutes Restaurant gehört, ist die Speisekarte nämlich sehr übersichtlich und selbst Fisch gibt es nur sehr wenig. Und nach dem Mittagessen fahrt ihr nach Oldsum zum Café Stellys Hüüs. Aber am besten nicht sonntags, weil dann ist das kleine Häuschen hoffnungslos überfüllt.
Die Therapie
Okay, jetzt haben wir erfahren, dass ich in den vier Wochen nicht nur viel gelaufen bin, sondern auch viel auswärts gegessen habe. Aber ich war natürlich jetzt nicht einfach nur im Hotel und habe meinen eigenen Tag gestaltet, sondern hatte einen festgelegten Behandlungsplan (rechts seht ihr ein Beispiel. Draufklicken zum Vergrößern). Darauf befanden sich die Pflichtanwendungen, aber je nachdem wie gut ihr körperlich drauf seid, dürft ihr auch freiwillig bestimmte Sachen wahrnehmen. Das Ergometer- und Gerätetraining im Fitnessstudio konnte ich beispielsweise nach der Einweisung jederzeit besuchen, wenn ich dafür Lust und Zeit hatte. Das gilt auch für die Sauna und das Bewegungsbad. Alles ist zu bestimmten Zeiten für jedermann geöffnet.
Zusätzlich gibt es einen Aushang, an dem täglich mehrere Sachen wie “Traumreise”, “Yoga” oder “Zirkeltraining” ausgehängt werden. Diese sind farblich unterteilt in verschiedene Schwierigkeitsstufen, damit ihr auch immer sofort wisst, was ihr machen dürft und was nicht. Da ich als grün eingestuft war, hatte ich jedoch keinerlei Einschränkungen und durfte komplett alles mitmachen. Habt ihr also zu den Terminen Zeit (und ist noch ein Platz frei), klebt ihr euch mit einem eurer Barcodes ein (ja, die sind schon sehr modern) und kommt dann einfach vorbei. Außerdem steht es den Patienten frei zum Beispiel abends in der Turnhalle Badminton zu spielen. Vorträge, Film-, Musik- und Leseabende gab es ebenso. Ich hab’ mir zum Beispiel einen Vortrag über das Watt und eine Vorlesung von Geschichten von Berthold Brecht angehört.
Aber werden wir doch mal konkret. Was habe ich denn als fetter Asthmatiker in den vier Wochen so alles an Anwendungen in der Klinik mitgemacht?
- Aqua-Jogging – Der Name sagt es doch schon: Joggen im Wasser. Wobei man jetzt nicht einfach nur die ganze Zeit sinnlos im Kreis herumläuft, sondern es vor allem auf diverse Übungen hinausläuft, die man entweder während des im Stand laufen oder normalen Laufens ausführt. Obwohl sehr anstrengend, es ist schließlich ein Ausdauersport, hat es mir verdammt viel Spaß gemacht. Zumal man im Wasser automatisch gekühlt wird und nicht so ekelhaft schwitzt. Es hat aber auch deshalb Spaß gemacht, weil die Physiotherapeuten sich immer wieder was anderes “ausgedacht” (sie haben es natürlich irgendwo gelernt, aber ihr wisst schon) hat in Sachen Übungen. Es war nie wirklich das gleiche, selbst wenn natürlich bestimmte grundlegende Bewegungen immer vorhanden sind (zum Beispiel das ständige Laufen). Und am Ende wurde oft noch ein kleines aber lustiges Spielchen gemacht. Hoffentlich wird das daheim auch irgendwo angeboten!
- Asthmaschulung – Ein Teil Theorie, eine Teil praktische Übungen und äußerst leerreich und informativ. Allein dafür hat sich die Kur schon gelohnt. In der Theorie geht es zum einen darum mehr über die Krankheit und die dazugehörigen Medikamente zu erfahren, aber auch um richtiges Verhalten im Alltag und vor allem in Notfallsituationen. In der Praxis werden hingegen Übungen gemacht, die man auch Zuhause ausführen kann und einem nicht nur im Notfall Erleichterung verschaffen. Darunter selbstverständlich Standardsachen wie die Lippenbremse und den Kutschersitz, aber auch noch viel viel mehr.
- Atemgruppe – “Fühlen Sie ihrem Atem nach”. Ja, äh, schön gesagt, aber was willst du von mir? Gut, die Grundidee habe ich schon verstanden. Wenn man weiß wie die Luft wo hinkommt und wie man sie durch spezielle Übungen dahinschafft, wo man sie haben will, dann ist das natürlich super. Aber mir war das irgendwie zu blöd und wenn man sich nicht drauf einlässt, dann funktioniert das natürlich nicht.
- Badminton – Keine Anwendung, sondern wie gesagt ein freiwilliges Angebot, das jeder Patient nutzen kann, solange er mindestens einen Mitspieler findet. Als ich davon gehört habe, habe ich natürlich gleich mitgemacht. Praktischerweise war zu der Zeit auch noch einer da, der das früher Mal als Profi im Verein gespielt hat. Da habe ich entsprechend viel gelernt — und verdammt viel geschwitzt. Ich war danach immer fix und alle. Lust drauf das Zuhause weiterzumachen habe ich trotzdem.
- Bogenschießen – Da war ich klar im Vorteil, auch wenn es eher eine abgespeckte Version ist. Sprich es waren immer circa zehn Leute, vier Bögen, vier Scheiben auf 25-30m, es gab keine Zielvorrichtung und es wurde nur ein Armschutz angelegt sonst nichts. Und nur 50 Minuten Zeit inklusive Auf- und Abbau. Da schafft man selbst mit einer Beschränkung auf drei Pfeile pro Teilnehmer nur 3-4 Runden. Aber dennoch cool, dass das angeboten wird. Hat sicherlich viele auf die Idee gebracht sich das Zuhause auch mal anzuschauen. Und für mich war es eine ganz nette Übung nach der langen Winterpause.
- Entspannung – Daliegen, einzelne Körperteile anspannen, entspannen und dann die Entspannung “fühlen”. Ganz nett, aber bei jeder Sitzung immer wieder der gleiche Ablauf, deshalb auf Dauer eintönig und auch nicht mehr wirklich entspannend.

- Ergometertraining – Fahrrad fahren. Allerdings natürlich voll Hightech mit Pulssender überm Herz und einer automatischen Regelung der Wattzahl (=wie stark muss ich mich anstrengen). Zu Beginn wird ein Belastungspuls festgelegt (grob 180 minus Lebensalter — meiner war also bei 150) und dann werden die Watt solange nach oben getrieben, bis der Puls so hoch ist. Und dann geht sie langsam wieder runter, bis nach 30 Minuten die Trainingssitzung vorbei und man total fertig ist.
- Frühgymnastik – Jeden Tag mit Ausnahme von sonntagmorgens um 7 Uhr findet das statt. Was haben mich immer alle angeschaut, wenn ich erwähnt habe, dass ich da mitmache. Entsprechend schwankt die Teilnehmerzahl auch immer nur so zwischen 3-8 Leute. Betreut wird das Ganze jeden Tag von einem anderen Physiotherapeuten und dementsprechend abwechslungsreich sind auch die Übungen, die gemacht werden. Ich fand’s super (anstrengend), aber es ist trotzdem was, was ich Zuhause sicherlich nicht weiterführen werde. Man muss es dann ja doch nicht übertreiben
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- Gewichtsreduktionstraining – Viel Theorie, in der ihr vor allem mehr darüber erfahrt wie so ein Lebensmittel aufgebaut ist, was für Teile für den Körper wichtig sind und in welchem Maßen man das und jenes zu sich nehmen soll. Sehr alltagstauglich gehalten und kein bisschen Gepredige. Im Gegenteil hat die Leiterin sogar vieles als Blödsinn und Konterproduktiv bezeichnet, zum Beispiel dieses Heilfasten — sehr zum Ungemach so einiger Teilnehmer, die darauf anscheinend schwören. Ich persönlich fand es sehr informativ und werde mich da sicherlich auch noch weiter damit beschäftigen. Es sollen schließlich noch ein paar Kilo mehr wegfallen. Außerdem im Gewichtsreduktionstraining mit dabei: Eine Messung des Körperfetts und ein Nachmittag (oder Vormittag) in der Lehrküche (inklusive ausgiebigem Essen danach). Letzteres war natürlich besonders interessant. Aber zu wissen, dass ich während der Kur satte 2kg reines Fett abgebaut hab, ist auch schön.
- Hydro-Jet – Richtige Massagen gibt es zumindest in dieser Klinik nur noch für echte Problemfälle. Die Begründung klingt auch logisch: Eine Massage hilft nur kurzzeitig. Da ist es sinnvoller lieber was zu machen, was auch langfristig was bringt. Aber ganz ohne ging es dann doch nicht — und hier kommt das Hydro-Jet ins Spiel. Das ist eine Art Wasserbett, wo man sich drauflegt und dann von unten computergesteuerte Wasserstrahlen in verschiedener Stärke den Rücken massieren. Nein, nass wird man dabei nicht. Unterm Strich ganz angenehme 15 Minuten, aber jetzt auch nichts, was ich ständig haben muss.
- MTT-Gerätetraining – Der Überbegriff für all das Zeug, was auch so in den Fitnessstudios steht. Rückenstrecker, Bauchpresse und wie das noch so heißt. Ich durfte “nur” vier Geräte benutzen, weil ich völlig untrainiert dahingekommen bin. Aber über die vier Wochen hab ich schon das Gewicht bei jedem Gerät mehr oder weniger oft angehoben. Hat also definitiv schon was gebracht.
- Rückenschule – Neben der Asthmaschulung und dem Aqua-Jogging definitiv mein drittes Highlight, was die Pflichtanwendungen betrifft. Gelehrt wurde die neue Rückenschule. Also nicht mehr mit den Knien arbeiten und Sachen einfach auf den Boden fallen lassen, sondern aus der Hüfte heraus bücken und heben. Auch hier wurde wieder sehr alltagstauglich gearbeitet mit vielen Übungen, die man tatsächlich auch zwischendurch oder während anderen Arbeiten machen kann (wenn man dran denkt). Und natürlich auch die Grundlagen wie rückengerechtes Aufstehen/Hinlegen, Aufheben und Arbeiten (Stichwort “Bewegungssektor” = nur zwischen den Beinen hantieren und nicht daneben) Und es wurden viele nützliche Tipps gegeben, zum Beispiel in Bezug auf Schuhe (Stichwort “Birkenstock = Müll”). Mal schauen wie lange ich das alles im Kopf behalte und auch aktiv anwende.
- Schwimmen – Freies Schwimmen, um genau zu sein. Keine Vorgaben was du machst und wie du es machst. Ich bin anfangs regelmäßig 30-60 Minuten ein paar Bahnen vorwärts und rückwärts geschwommen. Nachdem ich Aqua Jogging erhalten habe (wo vorher und nachher auch Gelegenheit zum normalen Schwimmen ist), habe ich das dann aber ziemlich komplett eingestellt. Zweimal am Tag ins Wasser war mir dann doch zu viel.
- Traumreise – Die meiner Meinung nach bessere Variante der “Entspannung”. Zwar werden im Vorfeld auch hier erst die einzelnen Körperteile gespannt, entspannt und nachgefühlt, aber wenn man dann voll in der Entspannung drin ist, liest die Trainerin noch eine kurze Geschichte vor, auf die man sich ganz konzentrieren soll. Da fällt es mir wesentlich einfacher wirklich loszulassen und, ja leider auch einzuschlafen. Von der Hälfte der Geschichten habe ich glaube ich nicht das Ende mitbekommen. War trotzdem sehr schön und wurde immer auf freiwilliger Basis angeboten.
- Yoga für Anfänger – Ich hab’s mal mitgemacht, weil ich wissen wollte wie das eigentlich funktioniert. Aber das ist definitiv nichts für mich. Bäume gibt es daheim im Wald genug, da brauche ich mich nicht auch noch dazustellen
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Ihr seht also: Es war ein stattliches Programm, was ich da abgearbeitet habe. Das ging sogar soweit, dass mich die Ärztin bei der dritten Visite ermahnt hat, dass ich mich doch bitte auch mal erholen soll. Langweile ist definitiv was anderes. Unterm Strich waren die Anwendungen auch sehr gut gelungen. So viel Bewegung hatte ich in den letzten 27 Jahren nicht zusammengefasst. Mal schauen wie viel ich davon dann Zuhause aufrechterhalten kann.
Das Personal
Bevor wir nun zum abschließenden Fazit kommen, noch ein paar Worte zum Personal. Die Ärzte, auch wenn der Oberarzt in den Vorträgen ganz lustig war, fand ich persönlich nicht so super. Das liegt natürlich mit daran, dass sie einen nicht wirklich kennen und bei nur einer Visite pro Woche auch nicht wirklich kennenlernen. Vor allem dann nicht, wenn jede Woche jemand anderes über die Akte schaut. Dennoch: Wer nicht genau weiß, was er will und dies dem behandelnden Arzt mitteilt, der wird garantiert nicht glücklich werden mit seinem Behandlungsplan. Eigeninitiative ist das A und O. Leider gibt es immer wieder welche, die das nicht verstehen.
Die wichtigen Leute sind aber eh die Physiotherapeuten und auch wenn der ein oder andere sich kompetenter und freundlicher anfühlte als der andere — unterm Strich kann ich mich nicht wirklich beschweren. Ich fühlte mich jederzeit gut aufgehoben. Mit dem Servicepersonal am Empfang oder in der Kantine hatte ich hingegen nicht viel zu tun, deswegen kann ich da keine Auskunft geben. Die Putzfrau war immerhin nett. Gereinigt wird zweimal die Woche und zu der Zeit steht auch immer ein Wagen mit Handtüchern bereit an dem ihr selbstständig euren Vorrat austauschen könnt. Bettwäsche wurde in den vier Wochen bei mir einmal ausgetauscht.
Fazit
Ich hab’ im Vorfeld sehr viel Negatives von diversen Leuten nicht nur über Kuren im Allgemeinen, sondern auch die Utersumer Klinik im Speziellen gehört und gelesen. Nach vier Wochen kann ich zumindest aus meiner Sicht sagen: In diesem Fall alles vollkommener Blödsinn. Natürlich ist das Haus nicht ganz ohne Kritik, je nachdem was man an Anwendungen und Personal erwischt. Vom Essen ganz zu schweigen. Aber ich hatte — vermutlich auch weil ich vorbereitet war, wusste was ich wollte und nicht mit der Vorstellung eines Wellness-Urlaubs dort hingefahren bin — nicht nur sehr schöne, sondern auch sehr ertragsreiche vier Wochen auf Föhr. Und das sowohl in Hinsicht darauf, was ich alles so gelernt habe, als auch bei so Sachen wie die bereits erwähnten 2kg Fett, die ich verloren und gleichzeitig sicherlich noch ein halbes Kilo Muskel aufgebaut habe. Und auch meine Atmung hat sich stark verbessert.
Ich würde (und wenn ich es darf, werde auch) jederzeit wieder ins Reha-Zentrum Utersum auf Föhr fahren. Ich kann entsprechend jedem anderen nur einen Besuch empfehlen, wenn eine Erkrankung der Atemwege vorliegt. Wie es bei Krebs und so aussieht, das weiß ich natürlich nicht. Aber von den anderen Patienten, mit denen ich vornehmlich unterwegs war, habe ich nur Gutes gehört. Mit den Dauernörglern habe ich mich wie gesagt erst gar nicht abgegeben
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Und damit wäre denke ich alles gesagt, was es zur Kur zu sagen gibt. Fragen, Anregungen, Kritik wie immer in die Kommentare. Als nächstes erwarten euch nun fünf traditionellere Einträge, die ich bereits während des Aufenthalts verfasst hatte. Vier Wochen ganz ohne Schreiben habe ich es dann doch nicht ausgehalten.



