I told you this was a bad idea!(1) I’ll try anything once.(2) There is no failure expect in no longer trying.(3) If I agreed with you, we’d both be wrong. (4) I’m never wrong. I once thought I was wrong, turns out, I was mistaken. (5) The time is always right to do what is right.(6) The client is not always right.(7) It is unwise to be too sure of one’s own wisdom. It is healthy to be reminded that the strongest might weaken and the wisest might err.(7) In criticism I will be bold, and as sternly, absolutely just with friend and foe. From this purpose nothing shall turn me.(9) Prepare for unforeseen consequences. (10) Would you kindly? (11) Yes, my Master. (12) It’s dangerous to go alone! Take this.(13) There are two ways of doing this. My way, or the he’s a dead motherfucker way. You pick.(14) Pikachu, I choose you!(15) No, you won’t!(16) I am here for a purpose and that purpose is to grow into a mountain, not to shrink to a grain of sand. Henceforth will I apply all my efforts to become the highest mountain of all and I will strain my potential until it cries for mercy.(17) I have always found that mercy bears richer fruits than strict justice.(18) I am the law!(19) A judge is a law student who marks his own examination papers.(20) I have never let my schooling interfere with my education.(21) My education was dismal. I went to a series of schools for mentally disturbed teachers.(22) What! You too? I thought I was the only one.(23) Welcome to the real world.(24) My God, it’s full of stars!(25) And that’s the world in a nutshell, an appropriate receptacle.(26) The artist is a receptacle for emotions that come from all over the place: from the sky, from the earth, from a scrap of paper, from a passing shape…(27) The sign of an intelligent people is their ability to control emotions by the application of reason.(28) No intelligent idea can gain general acceptance unless some stupidity is mixed in with it.(29) I dreamt I was a moron…(30) I’m sorry, were you waiting for me to give a damn?(31) Yes, and I had pimples so badly it used to make me so shy. I used not to look at myself. I’d hide my face in the dark, I wouldn’t want to look in the mirror and my father teased me and I just hated it and I cried every day.(32) Ma, cry me a river, build a bridge and GET OVER IT!(33) Objection!(34) Nothing will ever be attempted if all possible objections must be first overcome.(35) Creativity can solve almost any problem. The creative act, the defeat of habit by originality, overcomes everything.(36) I eat resistance for breakfast!(37) Enter that room, insect, and it will become your grave.(38) Today is a good day to die.(39) Praise the Lord and pass the ammunition.(40) The quickest way of ending a war is to lose it.(41) You have died of dysentery.(42) Snake? SNAAAAAAAAKE!!!(43) He’s dead, Jim.(44)

(01) Pumbaa in The Lion King
(02) Lyrics from “I’ll Try Anything Once” by The Strokes
(03) Elbert Green Hubbard (American editor, publisher and writer)
(04) Unknown Source
(05) Unknown Source
(06) Martin Luther King Jr. (American clergyman, activist and prominent leader)
(07) Enzo Ferrari (Italian race car driver and entrepreneur)
(08) Mohandas Karamchand Ghandi (Prominent figure of Indian independence movement)
(09) Edgar Allan Poe (American author, poet, editor and literary critic)
(10) G-Man to Alyx in Half-Life 2: Episode Two
(11) Atlas to the player in BioShock
(12) Darth Vader to Emperor Palpatine in Star Wars: Episode VI – the Return of the Jedi
(13) Old man to Link in The Legend of Zelda
(14) The Boss to Conker in Conker’s Bad Fur Day
(15) Ash in Pokémon
(16) Jim Moriaty to Sherlock Holmes in Sherlock
(17) Augustine “Og” Mandino II (American author)
(18) Abraham Lincoln (16th American president)
(19) Judge Dredd in Judge Dredd
(20) Henry Louis Mencken (American journalist, essayist and a bunch of other stuff)
(21) Mark Twain (American author)
(22) Woody Allen (American director)
(23) Clive Staples Lewis (Irish novelist)
(24) Morpheus to Neo in The Matrix
(25) Bowman in the novel 2001: A Space Odyssey
(26) Stan Dunn (Profession unknown)
(27) Pablo Picasso (Spanish painter)
(28) Marya Mannes (American author)
(29) Fernando Pessoa (Portuguese poet)
(30) Squall Leonheart in Final Fantasy VIII
(31) Ryudo in Grandia II
(32) Michael Joseph Jackson (American recording artist)
(33) Jay-Z (American rapper)
(34) Phoenix Wright in Phoenix Wright: Ace Attorney
(35) Samuel Johnson (English author)
(36) George Lois (American art director)
(37) Sam in Serious Sam II
(38) SHODAN in System Shock
(39) Worf in Star Trek: First Contact
(40) Rawlings in Clive Barker’s Jericho
(41) George Orwell (English novelist)
(42) Message in The Oregon Trail
(43) Colonel Campbell to Snake in Metal Gear Solid
(44) Leonard H. McCoy in Star Trek: The Original Series

Ich würde mal sagen, es wird mal wieder Zeit ein wenig über Spiele zu reden. Heute im Durchgespielt-Paket: Eine schon 1 1/2 Jahre alte Filmumsetzung für einen Nintendo-Handheld, die außer mir sowieso keinen interessiert und die Fortsetzung einer deutschen Rollenspielserie mit ungewöhnlichem Setting, die in den englischen Magazinen wie gewohnt niedergemacht wurde (u.a. 60% von PC Gamer). Lasst das Spielen beginnen!

TRON: Evolution (DS)TRON: Evolution (DS) – Nein, mit der schlechten Next-Gen-Umsetzung hat die DS-Fassung überhaupt nichts zu tun. Und selbst die Wii-Version mit dem Untertitel Battle Grids ist wieder etwas ganz anderes, auch wenn Wikipedia das Gegenteil behauptet. Aber obwohl ich die DS-Umsetzung unterm Strich besser finde als die Next-Gen-Fassung, kann ich auch für sie nur 3 von 5 Sics geben.

Der Hauptgrund ist die Steuerung. Alle Welt regt sich derzeit über Kid Icarus: Uprising auf, aber TRON: Evolution (DS) ist ein ähnliches völlig bescheuertes Dreigestirn aus Stylus, Digipad/Analog Stick und L-Taste. Dabei ist Grundidee gar nicht mal so schlecht: Auf dem unteren Bildschirm findet das eigentliche Spiel statt (oben ist eine Karte der Spielwelt abgebildet). Mit dem Digipad oder analogen Stick bewegt ihr euren Charakter aus einer isometrischen Sicht durch die lineare Spielwelt. Euren Diskus werft ihr, indem ihr mit dem Stylus in die gewünschte Richtung schnalzt. Das funktioniert soweit, auch wenn das Spiel nicht immer wirklich gut reagiert.

Das Problem

Foto von TRON Evolution für NDSIm Laufe des Spiels erhaltet/kauft ihr euch nun vier Power-Ups mit dem Polygonen, die in Kisten versteckt sind und getötete Gegner hinterlassen: Heilen, Zeit anhalten, Bombendiskus und die Möglichkeit den Pfad eures Diskus selbst zu bestimmen. Und die letzten zwei erfordern eben den Einsatz der L-Taste plus Stylus. Das ist vielleicht ein Krampf.

Und dann gibt es auch noch drei Minispiele: Lichtradrennen, Lichtpanzerkampf (Teamdeathmatch, Deathmatch und sogar King of the Hill und Capture the Flag) und Recognizerflug (das Spiel wechselt von der isometrischen Ansicht in einen First-Person-3D-Modus. Prinzipiell eine super Idee und sogar gegen bis zu vier menschliche Spieler spielbar. Aber das Lichtradrennen ist unspielbar aufgrund der Steuerung und mit dem Lichtpanzer zu gewinnen ist reine Glückssache. Einzig der Flug mit dem Recognizer durch die TRON-Welt ist sehr gut gelungen, da ihr hier ausschließlich mit dem Stylus steuern müsst. Das Hauptproblem beim Lichtradrennen ist hingegen, dass ihr mit eurem Motorrad a) springen könnt und b) es nicht grid-basierend ist, ihr fahrt also frei nach Schnauze durch die Arena. Das macht die Sache unnötig kompliziert und auch unübersichtlich.

Der Rest

In der DS-Version spielt ihr einen neuen Systemwächter in der Zeit zwischen dem ersten Film und dem Next-Gen-Spiel. Noch gibt es die ISOs, Tron existiert in seiner alten Form und Clu 2 ist nicht böse. Dafür treibt irgendein Virus oder Programm sein Unwesen in den einzelnen Bereichen der Welt und hetzt die Programme gegeneinander auf. Eure Aufgabe ist es in den nächsten gut 5 Stunden Spielzeit das Problem zu finden und zu lösen. Das Ganze wird ausschließlich mit Hilfe von nicht vertonten Dialogen auf dem oberen Bildschirm weitergesponnen, sieht man mal von 2-3 Ingame-Kamerafahrten ab. Die Geschichte ist definitiv ganz nett erzählt und ihr trefft neben Tron als euren Chef natürlich auch auf Leute wie Radia oder Quorra, aber großartige Überraschungen dürft ihr natürlich nicht erwarten. Neue Erkenntnisse über die Welt von TRON schon gar nicht.

Zudem richtet sich das Spiel ganz klar an eine jüngere Zielgruppe. Der Schwierigkeitsgrad ist sehr niedrig, einzig gegen Ende trefft ihr auf ein paar mächtigere Gegner (gibt sogar mehrere Bosskämpfe). Der Rest wird vor allem in den Jump ‚n‘ Run-Einlagen allein durch die Steuerung schwer. Zumindest spart das Spiel nicht an Checkpoints und solange ihr noch Lebensenergie über habt, könnt ihr sogar in einen Abgrund fallen. Ihr werdet dann einfach wieder hochteleportiert. Am meisten Grips werdet ihr beim Hacking-Minispiel brauchen, das so ähnlich abläuft wie der Pipemania-Klon in BioShock, nur mit Schaltkreisen und elektrischen Strömen.

Soundtechnisch gibt es abseits der fehlenden Sprachausgabe nicht viel zu meckern, da größtenteils die Musik zum Film von Daft Punk zum Einsatz kommt und die ist bekanntlich fantastisch :smile: . Grafisch lässt das Spiel hingegen sehr stark zu wünschen übrig. Zwar trifft es die Ästhetik des Films und ihr besucht im Laufe des Spiels auch unterschiedliche Umgebungen, die Grafik ist aber selbst für ein DS-Spiel extrem verpixelt und detailarm.

Bagdadsoftware meint: Wer kein Fan von TRON ist, der kann den Titel mit ruhigem Gewissen gleich wieder vergessen. Und selbst echten Fans kann ich das Spiel aufgrund der Steuerungsproblematik nicht ganz mit gutem Gewissen empfehlen. Aber für die 10 Euro, die es mittlerweile nur noch kostet, ist es dennoch eine super Möglichkeit noch einmal in die Welt abzutauchen. Und wenn im Mehrspielermodus jeder mit dem gleichen Handicap zu kämpfen hat, machen vielleicht auch die Lichtradrennen wieder Spaß. Gegen Bots tut es das nämlich nicht.

Risen 2: Dark WatersRisen 2: Dark Waters (PC, X360, PS3) – Als ich am 6. Mai das Spiel gestartet habe, habe ich es nach 2 Minuten gleich wieder beendet und an Rondrer folgenden Text geschickt: “Woaah. Man merkt gleich, dass Risen 2 auch für Konsole kommt. Alles so riesig”. Da war ich gerade mit Risen fertig geworden, hatte also den direkten Vergleich im Kopf. Erst nach ein paar Spielstunden hatte ich mich daran halbwegs gewöhnt. Aber kommen wir erst einmal zum Wichtigsten: Risen 2: Dark Waters kriegt von mir 4 von 5 Sics also die gleiche Wertung wie schon Risen.

Im Vergleich macht Teil 2 zwar hier und da ein paar Sachen schlechter als Teil 1, dafür aber auch ein paar Sachen besser. So ist zum Beispiel die Spielzeit mit sehr gut gefüllten 30 Stunden wesentlich länger als bei Risen (knapp 20). Unterm Strich bleibt es aber auch weiterhin unter der Qualität eines Gothic und Gothic 2, den beiden Spielen, an denen sich wohl auch in 300 Jahren noch alle Piranha Bytes-Titel messen müssen :smile: .

Konsolig

Da ich den wichtigsten schon erwähnt hatte, fangen wir am besten erneut mit den Negativpunkten an. Wie ich schon sagte, wirkt alles sehr groß. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich, dass die Kamera sehr nah am Helden (lässt sich aber etwas rauszoomen) ist. Aber trotzdem wirken alle Objekte in der Spielwelt irgendwie riesig im Vergleich zum ersten Teil, was vermutlich daran liegt, dass es eben auch auf einem Fernseher mit 2-3 Meter Abstand wirken soll. In sich passt aber natürlich alles. Also die Charaktere sind jetzt nicht größer als ein Schrank oder so. Nur sind eben sowohl Charakter als auch Schrank ungewohnt dominant auf dem Bildschirm.

Das ist aber nicht der einzige Punkt, wo klar die Konsolenfassung ihre Spuren hinterlässt: Inventar, Karte und Charakterbildschirm werden jetzt nicht mehr im Spiel aufgemacht, sondern in einem extra Fenster. Selbst das Minispiel zum Öffnen von Schlössern ist losgelöst von allem. Eine absolute Unart, wie ich finde. Das reißt mich jedes Mal wieder komplett raus. Zumal die Menüs jetzt nicht komfortabler geworden sind dadurch. Im Gegenteil: Die Inventarliste ist wie im ersten Gothic einreihig zum scrollen. Das mag auf der Konsole okay sein, aber am PC nervt mich das höllisch.

Fantastische Grafik

Dieses Umschalten nervt umso mehr, da die Spielwelt sowie die Charaktere und Monster einfach nur klasse aussehen (auf dem PC zumindest). Da kann ein The Elder Scrolls V: Skyrim trotz seiner höheren Polygonzahl einfach nicht mithalten. Schon die Screenshots machen einen sehr guten Eindruck und zeigen wie detailliert und liebevoll alles gestaltet ist, aber erst in Bewegung kommt es so richtig zur Geltung. Da macht es richtig Spaß durch den dichten Dschungel zu laufen, dabei zuzusehen wie sich die Äste sanft im Wind bewegen und das Wasser im Bach entlangläuft. Und auch die Weitsicht ist erneut sehr hoch — und das fast komplett ohne Ladezeiten! Nur zwischen den Inseln wird kurz nachgeladen.

Zugegeben: Es gibt immer noch das Problem mit den morphenden Pflanzen (vor meinen Augen verändert sich plötzlich der ganze Wald) und das mit den Animationen in Dialogen haben die Jungs auch dieses Mal nicht so wirklich hinbekommen. Immer noch wiederholen sich die gleichen, völlig übertriebenen und unpassenden Gesten. Und wenn wir schon bei NPCs sind: Wegfindung und allgemeine KI sind auch nicht wirklich besser geworden. Die üblichen Clippingfehler feiern entsprechend ebenso ihre Rückkehr. Aber wenn ich während dem Sonnenuntergang am Hafen von Porto Isabella stehe und die letzten Sonnenstrahlen alles in einen leichten Rotton tauchen, vergesse ich das sofort wieder.

Glaubwürdige Piratenwelt

Die größte Stärke neben der Grafik ist aber das Setting. Risen 2: Dark Waters setzt ein paar Jährchen nach dem Ende von Teil 1 an. Damals habt ihr zwar die eine Insel gerettet, dabei aber unabsichtlich die Titanen wiedererweckt und die sind so gar nicht gut auf die Menschheit zu sprechen. Die Hauptrolle spielt jedoch nur Mara, eine Art böse Meerjungfrau. Die anderen kommen nur in den Gesprächen vor. Ich vermute deshalb, dass das alles nur eine Vorbereitung auf Teil 3 und dort dann erst die ultimative Weltenrettung stattfindet.

Herstellerbild zu Risen 2: Dark WatersUnd da Mara so sehr das Wasser liebt, muss das natürlich auch eine größere Rolle spielen. Dementsprechend befinden wir uns nun in der Zeit der Piraten (in Teil 1 nur durch Stahlbarts Schatz angedeutet) und bereisen im Laufe des Spiels mehrere Inseln, zwischen denen wir dank unseres eigenen Schiffes auch dann jederzeit frei hin- und herwechseln dürfen. Zudem ist alles sehr tropisch angehaucht, was aber auch im Vorgänger bereits so war. Das Setting bringt natürlich eine neue und sehr gelungene Atmosphäre mit sich, auch wenn Piranha Bytes-Titel schon immer eher von der rauen Sorte waren. Trinkspielchen, Degenduellen, Schatzsuchen, die Erkundung von Maya-Tempeln, derbe (und gut vertonte) Sprüche und dergleichen sind an der Tagesordnung. Eure Heiltränke? Grog und Rum! Und als Dieb dürft ihr Totenkopfäffchen zähmen, die für euch klauen und Papageien zur Ablenkung im Kampf verwenden.

Gelungenes Kampfsystem

Das neue Setting hat aber auch spielerische Auswirkungen. Zauber, Schwerter, Schilde und Bögen sind nun passé. Stattdessen gibt es Degen, Pistolen, Musketen, schmutzige Tricks (Dreck aufwirbeln, Treten) und Voodoo. Während Degen und Musketen (entweder in der normalen oder in der Schrotflintenvariante) als Hauptwaffen dienen, sind Pistolen, Voodoo und schmutzige Tricks eure Zweitwaffen, die mit einem Cooldown versehen mitten im Kampf auf Tastendruck zusätzlich eingesetzt werden können. Das funktioniert auch sehr gut und macht die Kämpfe noch dynamischer und taktischer. Draufklicken ging ja schon in Risen nicht mehr wirklich, hier ist es aber endgültig nicht mehr möglich.

Einen kleinen Nachteil hat die Einführung von Schusswaffen jedoch: Sie sind, wenn auch realistisch, absolut überlegen. Spätestens wenn ihr euch der Inquisition angeschlossen habt (von den Eingeborenen lernt ihr hingegen Voodoo und den Piraten tretet ihr automatisch bei) und endlich eine Muskete in die Hand bekommt, kann euch praktisch niemand mehr zu nahe kommen.

Dafür ist der Spieleinstieg wie gewohnt etwas zäh, da euch zu Beginn alles und jeder tötet. Das hat aber auch Piranha Bytes endlich erkannt und schafft Abhilfe in Form eurer Begleiter. Anfangs läuft nur Patty mit euch rum, die Tochter von Stahlbart und bekannt aus Teil 1, aber im Laufe des Spiels sammelt ihr noch weitere auf, die unterschiedliche Fähigkeiten haben (Fernkampf, Nahkampf, Voodoo etc.). Je einen davon dürft ihr einen Großteil der Zeit mit auf die Reise nehmen. Natürlich zwingen euch die Entwickler aber auch alleine auf Jagd zu gehen, weil die Begleiter schon sehr stark sind und auch nicht sterben können. Sie gehen nur für den Rest des Kampfes zu Boden, wenn sie keinen Heiltrank mehr haben.

Ungewöhnliches Skillsystem

Auch das Skillsystem haben die Entwickler komplett über Bord geworden. Statt Lernpunkten, braucht ihr Ruhm (=Erfahrungspunkte) um einen der vier Hauptskills (Nahkampf, Fernkampf, Dieb, Vodoo) zu steigern und dann müsst ihr sehr viel Gold investieren (1.000 Goldstücke sind Standard), um bei einem Trainer einen passenden Spezialskill zu erwerben (zum Beispiel das erwähnte Affentraining). So könnt ihr beispielsweise eure Fähigkeit mit der Pistole auch so ganz hoch steigern, werdet aber ohne das Spezialtraining niemals kritische Treffer landen und müsst zudem einen Haufen Ruhm zusätzlich investieren für die gleiche Menge an Talentpunkten (Spezialtraining gibt mehr Talentpunkte).

Damit haben die Entwickler auf den ersten Blick zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen: Zum einen sorgen sie dafür, dass man niemals in Gold ertrinkt und zum anderen muss man sich wirklich stark spezialisieren, weil es eben nicht für alles reicht. Doch wie so oft, funktioniert das nur bis zur Hälfte der Spielzeit wirklich gut. Wer auf 100% spielt, also wirklich alle Nebenquests macht und alle Schätze sucht und dergleichen, kriegt dadurch trotzdem massig Gold zusammen und kann sich erneut einen Übercharakter basteln, der (fast) alles kann. Rechnet man dann noch die Stärke einer Muskete dazu, wundert es nicht, dass der Endkampf wieder total langweilig war. Dieses Mal aber nicht, weil er schlecht designt war, sondern einfach nur deshalb, weil ich Mara mit meiner Muskete nach ein paar Schüssen am Boden hatte. Sie kam nicht einmal dazu einen einzigen Angriff zu starten.

Bagdadsoftware meint: Risen 2: Dark Waters ist trotz seiner stellenweisen Konsolifizierung immer noch ein typisches Piranha Bytes-Rollenspiel — mit allen Vor- und Nachteilen, die dieser Umstand schon seit Gothic mit sich bringt. Wer die Gothic-Serie und das erste Risen mochte, der wird auch hiermit wieder glücklich. Wer jedoch bislang mit den Titeln von Piranha Bytes nichts anfangen konnte, den wird das neuste Werk genauso wenig von der Genialität dieser Entwicklungen überzeugen.

Wie immer gilt: Wenn ihr trotz des vielen Texts weitere Fragen zu den Titeln habt, dann ab in die Kommentare damit.

Und da kommen sie wieder hoch, die Diskussion. Welche ich meine? Ist doch eigentlich völlig egal. Bei bestimmten Themen weiß man sofort, was einen in den Kommentaren erwartet. Immer und immer wieder wird das gleiche durchgekaut und jedes Mal ist der Ton so unglaublich hasserfüllt. Da kann man nur mal wieder mit dem Kopf schütteln. Aber ich komme auf das Thema ganz aktuell unter anderem durch die Ankündigung der BFG Edition von DOOM 3.

Teaserlogo zur BFG Edition von DOOM 3Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Die BFG-Edition von DOOM 3 ist quasi ein HD-Remake für PC, X360 und PS3. Das Original erschien 2005 ja nur für Xbox (die PC-Version ist von 2004). Natürlich kann man sich an der Stelle schon fragen, für was DOOM 3 ein HD-Remake braucht. Das Spiel sieht auch heute noch fantastisch aus, wenn man mal von den etwas niedrig aufgelösten Texturen hier und da absieht. Aber Carmack hat wohl noch einmal Hand angelegt und nicht nur die alte id Tech 4 ein bisschen aufgebohrt, sondern auch noch einen 3D-Modus eingebaut. Außerdem neu: Eine sieben Level umfassende Solokampagne namens “The Lost Mission” und ein Checkpoint-Speichersystem. Nein, nicht gleich schon wieder aufregen. Der Re-Release ist ganz klar erst einmal für die Konsolen gedacht. Da macht es schon Sinn das Speichersystem zu überarbeiten.

Der Stein des Anstoßes

Die dritte, bislang bekannte Neuerung in der BFG Edition: Eine Taschenlampe, die an eurer Rüstung festgemacht ist, ihr also jederzeit einsetzen könnt. Und wer 2004 im Internet unterwegs war, der weiß nun genau, worüber in den Kommentaren schon wieder diskutiert wird. Es stieß nämlich sehr vielen lautstarken Usern äußerst negativ auf, dass man im Original nur die Wahl hatte zwischen Schießen oder Leuchten. Nun wird die Diskussion noch einmal umgedreht geführt. Die Verfechter der alten Variante finden die Neuerung doof und die, die damals schon gemeckert haben, hauen natürlich wieder dazwischen.

Auf welcher Seite ich stehe, fragt ihr? Nun, ich hoffe inständig, dass da doch noch irgendein Handicap mit drin ist wie eine Batterie, die langsam zu Neige geht oder so etwas. Trotz der teleportierenden Gegner lebt DOOM 3 massiv von seiner gelungenen Horroratmosphäre, die speziell durch den genialen Einsatz von Licht und Schatten noch weiter verstärkt wird. Der Marsausflug ist sehr düster, es gibt viele stockdunkle Ecken und von überall können Gegner urplötzlich auftauchen. Der Zwang sich zwischen Taschenlampe und Waffe zu entscheiden, verstärkte da noch das bedrückende und beängstigende Spielgefühl und machte den Titel so doch zu mehr als nur einem tumben Ego-Shooter. Man kann viel über DOOM 3 meckern, aber dass man sich beim Spielen im Dunkeln sehr schnell in die Hosen gemacht hat, bestreiten selbst die größten Kritiker nicht. Und meine Befürchtung ist nun eben auch, dass dies in der Neuauflage ein Stück weit flöten geht, wenn die Taschenlampe dauernd an sein kann. Aber warten wir es mal ab. Ich werde auf jeden Fall wieder zugreifen. Als id-Fanboy ist das ja meine Pflicht :wink: .

Old-School-RPG

Viel spannender fand ich jedoch die Ankündigung, die vorgestern kam: Project E von Larian Studios wurde endlich offiziell gemacht. Und was versteckte sich die ganze Zeit dahinter? Divinity: Original Sin. Anders, als auch von mir im Vorfeld erwartet, handelt es sich um ein Prequel. Erst Project F soll dann Divinity III werden, soweit sich das zwischen den Zeilen herauslesen lässt. Interessanterweise ist Divinity: Original Sin nicht nur ein Prequel in Hinsicht auf die Hintergrundgeschichte, sondern in gewisser Weise auch zur Serie selbst, denn Larian kehrt zurück zur isometrischen Ansicht des ersten Teils — wenn auch dieses Mal komplett in 3D und mit frei dreh- und zoombarer Ansicht. Das ist etwas schade, weil ich die 3rd-Person-Ansicht von Teil 2 schon sehr nett fand und ich mir schon gerne einen weiteren Risen/Gothic-Konkurrenten gewünscht hätte. Aber gut, 2014/2015 vielleicht wieder.

Herstellerbild von Divinity: Original SinDie ersten Screenshots erinnern auf jeden Fall vom Grafikstil doch sehr an Diablo III. Alles sehr bunt und so. Nur der letzte Anime-Anstrich scheint zu fehlen. Interessanter sind sowieso die spielerisch relevanten Features. So sollen wir mit einem Großteil der Welt interagieren können. Im Video wurde in der Hinsicht die Möglichkeit gezeigt einen Pilz aufzunehmen und ihn direkt auf die Waffe zu schmieren, um temporären Giftschaden zu erhalten. Es klang aber auch so heraus, dass uns wohl das ein oder andere Rätsel erwarten wird von wegen “trag die Kiste mal da und dort hin”.

Entscheidungen!

Hellhörig wurde ich auch beim neuen Dialogsystem. Das Spiel wird nämlich komplett auf Multiplayer beziehungsweise Koop für zwei Spieler ausgelegt sein. Wenn ihr nun mit einem NPC sprecht und eine Auswahl treffen müsst, dann haben beide Spieler die Möglichkeit darüber zu entscheiden anstatt nur dem Hoster der Session wie es bisher immer der Fall war. Allerdings reden wir hier nun nicht von “Phasing”, also der durch World of WarCraft-etablierten Methode jedem Spieler seine eigene Welt vorzugaukeln und so echte Auswirkungen auf die Spielwelt zu ermöglichen.

Nein, bei Divinity: Original Sin wird schlicht im Hintergrund dann aufgrund irgendwelcher Werte ausgewürfelt, wer mehr Recht hat und dessen Entscheidung genommen. Klingt definitiv ganz nett, auch wenn ich mir in Zukunft schon noch stärkere Auswirkungen wünsche, wie zum Beispiel bei Binary Domain, wo die Teammitglieder (in der Theorie) dann nicht mehr auf die eigenen Befehle hören und derlei Zeugs. Wobei das natürlich mit menschlichen Mitspielern eher schlecht machbar ist. Da fühlt sich dann schnell einer benachteiligt. Aber dafür lässt sich Divinity: Original Sin ja auch solo spielen. Da übernimmt man dann beide Charaktere gleichzeitig. Dank des rundenbasierten Kampfsystems ist das ja kein Problem.

Die Spielereien in dem Bereich sehen auch schon richtig cool aus (Eiszauber, dann mit einem Feuerball schmelzen lassen und einen Blitzzauber hinterher, um die Gegner zu brutzeln). Am Ende ist aber natürlich immer die Frage: Wie oft nutzt man tatsächlich solche netten Ideen und was macht man nur einmal und dann nie wieder. Wir als Spieler gehen ja immer den Weg des geringsten Widerstands. Aber wie sagte ich schon vor ein paar Absätzen: Warten wir es einfach mal ab. Von Larian erwarte ich auf jeden Fall nur gutes :smile: .

Das andere Spiel

Ach und gleichzeitig mit der “Enthüllung” von Divinity: Original Sin hat Daedalic Entertainment verkündet, dass sie Divinity: Dragon Commander in Deutschland, Schweiz und Österreich vertreiben werden inklusive einem Satz neuer Screenshots des Spiels im Anhang, auf denen erstmals die neue Engine zu sehen ist. Auf der gamescom im letzten Jahr lief es ja noch mit der alten von Divinity II: Eco Draconis. Und auch wenn ich den neuen Look etwas gewöhnungsbedürftig finde, macht es doch immer noch einen sehr guten Eindruck. Erscheinen soll es im 2. Quartal 2013. Ich freue mich drauf.

Am Montag erwarten euch an dieser Stelle dann voraussichtlich Angespielt-Berichte zu TRON: Evolution (DS) und Risen 2: Dark Waters.

“Bestellen sie Monstersimulator XY bei GammelHop vor, um die exklusive Pistole 34 zu erhalten!”, “Nein, kommen sie lieber zum Eingeborenen, dann kriegen sie exklusiv die lilafarbene Rüstung!”, “Hören sie nicht auf die beiden. Nur bei uns, dem Hutmacher, kriegen sie die exklusive Multiplayer-Karte Timbuktu und den gelben Helm dazu!” — Kaum taucht ein halbwegs gehypter Titel mit einem genauen Releasedatum in den Verkäuferlisten auf, schon geht es los mit den unsäglichen Pre-Order-Boni.

Damit meine ich jedoch nicht Vorbesteller-exklusive DLCs oder andere Extras, die jeder Käufer unabhängig vom Händler erhalten kann. Da fühlt sich zwar auch der ein oder andere auf den Schlips getreten, aber die Firmen tun natürlich alles, um euch einen Kauf am Releasetag schmackhaft zu machen.

Werbeflyer zur Pre-Order-Aktion von Hitman 5 bei GameStopUnd auch die andere Art von Exklusivdeals zwischen Publisher und Händler sind heute nicht unser Thema. Ich meine die Aktionen, wo eine bestimmte Spezialedition nur bei dem und dem Vertrieb zu haben ist. Das ist zwar auch nicht gerade kundenfreundlich und ich ärgere mich genauso wie jeder andere darüber wenn ich “gezwungen” werde bei einem bestimmten Verkäufer zuschlagen zu “müssen”. Aber ich weiß zumindest, dass ich bei allen anderen Händlern, die auch diesen Deal unterschrieben haben, die genau gleiche Edition erhalten würde. Nein, ich habe ein Problem mit den ganzen DLC-Deals, welche die Publisher mit GameStop, Saturn, Amazon & Co. abschließen — und das immer häufiger.

Is’ doch egal!

Klar, die Aktion hat für beide Seiten handfeste Vorteile. Die Händler können mit solchen Boni super werben und werden unter Garantie ihren Absatz entsprechend steigern können. Der Publisher kriegt hingegen seine Ware zu, für ihn, besseren Konditionen los ohne zu viel Aufwand treiben zu müssen. So ein zusätzliches Waffenmodell erfordert nicht viel Manpower und wird zudem zu einer Zeit in der Entwicklung erstellt, wo der Grafiker sowieso nicht mehr in Arbeit ertrinkt. Dass die Elemente absichtlich zurückgehalten werden, halte ich hingegen für ein Gerücht. Das wird wie die meisten DLCs separat angefertigt. Außerdem profitieren beide Parteien zusätzlich von den Werbemaßnahmen des jeweils anderen.

Gleichzeitig kann man aus Kundensicht argumentieren, dass diese Art von Pre-Order-Boni sowieso in 99% aller Fälle völlig sinn- und nutzlos ist. Gerade wenn die zusätzlichen Elemente definitiv nur über die Aktion zu haben sind, können logischerweise keine spielentscheidenden Sachen dabei sein. Was bringt es, wenn ein paar tausend Käufer in der westlichen Welt, vermutlich sogar noch verteilt über PC und Konsolen, Multiplayer-Karte XY gekauft haben? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie die tatsächlich im normalen Spielbetrieb erleben werden, liegt ziemlich nah an den 0%. Das sieht man doch schon an Quake Live. Ich hatte ein Jahr lang das Premium-Abo. Die exklusiven Karten und Spielmodi konnte ich aber so gut wie nie spielen, weil es insgesamt zu wenige Premium-Kunden gab. Und selbst bei reinen Einzelspielerobjekten werden sich die Entwickler hüten die Balance zu stark durch solche Sachen zu verändern und so Gefahr zu laufen den Spielspaß negativ zu beeinflussen. Da ist es doch völlig egal, ob man jetzt den einen oder den anderen Bonus erhält.

Wo ist also das Problem an der ganzen Sache? Für uns als Konsumenten ist es ein netter kleiner Bonus, wenn wir es kriegen. Aber wir können auch genauso gut drauf verzichten. Und für Publisher und Händler ist es im Gegenzug eine klare Win-Win-Situation.

Das “Aber”

Nun, zum einen ist es aus Spielersicht blöd, weil man unter diesen Umständen niemals das “komplette” Spiel erhalten kann, ohne es sich mehrfach zu kaufen oder gar irgendwelche Zusatzperipherie zu erstehen. Es geht ja mittlerweile schon so weit, dass sogar DLC-Codes bei Mäusen, Mauspads, Kopfhörern und ähnlichem Mist dabei sind. Egal ob sinnlos oder nicht — da bleibt immer ein fader Beigeschmack und doch ein Stück weit das Gefühl etwas zu verpassen. Vor allem wenn dann im Spiel irgendwo dominant ein “Lösen sie ihren Code ein” zu sehen ist. Zum Beispiel damals in Das schwarze Auge: Drakensang, wo im ersten Gebiet ein NPC steht, der von mir als Spieler einen Geheimcode haben möchte. Im ersten Moment könnte man durchaus meinen, dass das ein ganz normaler Quest ist. Erst nach etwas Recherche kommt man drauf, dass es sich hier um eine exklusive Pre-Order-Aktion von Amazon handelte. Nicht schön. Allerdings gibt es diese NPCs natürlich auch bei “normalen” DLCs, entsprechend ist dies nur ein halbes Argument gegen diese Exklusivdeals.

Es ist zum anderen aber auch, zumindest aus meiner Sicht, ein sehr gefährlicher Trend. Noch sind es nur kleine, nutzlose Boni. Aber wer weiß wo das noch hinführt? Schaut euch nur mal die Guild Wars 2-Thematik an. Die Collector’s Edition gibt es überall zum Vorbestellen. Wirft man jedoch einen genaueren Blick darauf (oder hat jemanden wie JakillSlavik, der sich auskennt :smile:), wird man einen Unterschied feststellen: Bei einigen Händlern gibt es zusätzlich noch einen Early Access, die Teilnahme an den Beta-Wochenenden und ein exklusives Ingame-Item dazu. Wer nicht weiß, dass es da einen Unterschied zwischen offiziell von NCSoft genehmigten Händlern und normalen gibt, der kann sich da ganz schnell vergreifen. Vor allem da die ohne das zusätzliche Stuff auch noch billiger ist. Da greift ein normaler Käufer natürlich noch eher zu ihr. Und bevor mich Jakill jetzt in den Kommentaren korrigiert: Ja, ich habe die Sache etwas vereinfacht dargestellt. So kriegt man bei der einen Pre-Order schon vorab eine DVD-Hülle mit Key zugeschickt, bei der anderen erst zum Release die ganze Packung. Aber der zentrale Punkt bleibt: Ich als Käufer habe einen klaren Nachteil, wenn ich aus Unwissenheit oder weil ich nicht genau hingeschaut habe zur “falschen” Edition greife.

Und von da ist es nicht mehr weit zu GameStop-exklusiven Story-Missionen oder alternativen Amazon-Enden, auch wenn ich weiter oben etwas anderes behauptet habe. Mit DLCs wie “Aus der Asche” für Mass Effect 3 oder “Die Schatzinsel” für Risen 2: Dark Waters, wo bereits relevante Teile aus dem Spiel geschnitten und als Pre-Order-Bonus für alle verkauft werden, wurde der Anfang ja bereits gemacht. Und wenn der jeweilige Händler genug Geld bietet, dann kann selbst der beste Entwickler auf Druck des Publishers schwach werden und seine Vision entsprechend anpassen.

Und das, meine Damen und Herren, will sicherlich nicht einmal jemand wie Azzkickr, der sich sowieso so gut wie kein Spiel mehr kauft.

Jetzt habe ich ausführlich dargelegt, warum eine Boxed Copy noch lange nicht zum alten Eisen gehört und außerdem erklärt, warum ich persönlich so auf die Pappschachteln/DVD-Hüllen schwöre. Heute — ja, dies ist tatsächlich eine komplett durchgeplante Eintragsserie, die ich schon während der Kur grob zusammengestellt hatte :smile: — will ich mich mit euch darüber unterhalten, wie so eine Retailpackung im Optimalfall aussehen sollte und mit welchem Inhalt eine Collector’s Edition aus meiner Sicht ihr Geld wert ist.

Die normale Version

Foto der normalen Retailbox von Dungeon Siege: Legends of ArannaNostalgiker schwärmen immer von der guten alten Zeit, als es noch Euroboxen vollgepackt mit Goodies gab. Meist wird irgendein Ultima angeführt mit seinen Stoff- und Tarotkarten, Würfeln und was weiß ich noch alles. Das heutzutage standardmäßig in der normalen Ladenfassung zu erwarten halte ich jedoch für völlig überzogen.

Ja, die Preise für Videospiele sind seit den 80igern nicht gestiegen. Im Gegenteil sind sie stellenweise sogar gesunken. Vom schnellen Preisverfall nach Release ganz zu schweigen. 100-120 DM oder mehr waren schon damals die Regel. Da argumentiert gerne der ein oder andere, dass es ja dann heute auch noch die dicken Boxen fürs gleiche Geld geben könnte. Nur wird nicht berücksichtigt, dass die Produktionskosten selbst eines nur grafisch halbwegs aktuellen Titels mit moderatem Umfang massiv nach oben gegangen sind.

Außerdem sind wir doch mal ehrlich: Die meisten Leute wollen doch den ganzen Firlefanz gar nicht. Deshalb sieht aus meiner Sicht die physische Mindestausstattung einer Retailversion so aus:

  • Eine normale DVD-Box. Dieser Unsinn mit Klappschachtel Drumherum mag Marketingtechnisch schöner sein, aber es ist eine totale Ressourcenverschwendung, wenn dann doch nicht mehr als die DVD-Hülle drin ist. Im Bereich der Casual Games geht der Trend sogar wieder zur schmalen Eurobox ohne aber den zusätzlichen Inhalt versteht sich. So ein absoluter Blödsinn.
  • Ein Wendecover mit einer Seite ohne USK-Logo. Stört mich zwar persönlich nicht und ich nutze es auch nicht, aber es ist eine sinnvolle und einfache Sache, über die sich sehr viele Käufer freuen.
  • Ein anständiges und farbiges Handbuch. “Anständig” heißt: Es muss mindestens eine Übersicht über die Tasten- und/oder Controllerbelegung, eine Erklärung des Interface und ein rudimentäres Tutorial enthalten sein. Eben all die Informationen, die ich brauche, um wieder schnell ins Spiel reinzukommen, wenn ich es mal ein paar Tage zur Seite gelegt habe. Zusätzliche Geschichten, Auflistungen und dergleichen sind aber natürlich auch immer gern gesehen. Und natürlich eine komplette Auflistung aller Mitwirkenden. Ihr wisst schon, für MobyGames.
  • Wenn nötig, dann den CD-Key hinten auf dem Handbuch. DVD-Hüllen können immer mal wieder kaputt gehen — selbst bei mir. Da will ich die Möglichkeit haben sie unkompliziert auswechseln zu können ohne daran denken zu müssen, dass ich den Key noch rausmachen muss. Gibt sicherlich den ein oder anderen, der seinen Key unbeabsichtigt weggeschmissen hat deswegen. Und selbst wenn ich es nicht vergesse: Nach dem Abmachen hält der Kleber eh nicht mehr.

    Und hört um Gottes Willen endlich damit auf die CD-Keys auf das Installationsmedium zu pressen! Merkt denn keiner von euch, wie bescheuert das ist? Der Key wird während der Installation gebraucht und während der Installation ist die CD/DVD im Laufwerk. Wie soll ich da bitteschön den Key ablesen?!

Darauf aufbauend sind einfache, aber nützliche Papierkarten der Spielwelt (bei Open World-Titeln), handliche Übersichtstabellen mit beispielsweise den wichtigsten Kampfkombos (bei Beat’em Ups) und der Soundtrack auf CD gern gesehene Extras, die ohne viel zusätzlichen Aufwand Platz in einer DVD-Hülle finden. Sachen wie Schlüsselanhänger, Aufkleber oder Postkarten sind hingegen zwar ganz nett, aber die brauche ich nicht einmal in der teureren Spezialversion, von daher verzichte ich gerne drauf. Lieber das Geld in eine Soundtrack-CD investiert. Die aber bitte entweder vollständig digital getagged oder mit Tracklist. Es gibt nichts schlimmeres als einen Soundtrack, der als “Heinrich Wohnung – Mittelzimmer – Track 01” in meiner Playlist steht.

Die Spezialfassung

Bei den Spezialversionen müssen wir zwischen zwei Unterscheiden: die durchschnittliche Packung und die Luxusvariante. Bestes Beispiel ist Risen 2: Dark Waters. Da gibt es einmal die normale Collector’s Edition und zusätzlich noch die ganz dicke Variante namens Stahlbarts Schatz. An beide stelle ich natürlich unterschiedliche Anforderungen. Dazwischen liegen preislich schließlich auch locker mal 30-50 Euro. Eine gute Collector’s Edition enthält entsprechend aus meiner Sicht folgende, physische Objekte:

    Herstellerbild zur Risen 2: Dark Waters Collector's Edition

  • Eine höherwertige und einzigartige Umverpackung. Zum einen sollte sie komplett frei von USK- und PEGI-Logos sind sowie jedweder Werbung auf der Rückseite und zum anderen darf auf dem Karton auf keinen Fall das normale Covermotiv prangen. Wenn ich schon mehr Geld investiere, dann erwarte ich auch etwas Schöneres und Stylisheres. Sie muss nicht zwingend ewig groß sein, aber in Hinsicht auf die folgenden Punkte, reicht eine etwas dickere DVD-Box normalerweise nicht aus.
  • Eine separate Hülle für das Spiel. Von mir aus kann es die ganz normale Retailbox sein, schöner ist es aber natürlich, wenn auch hier individueller gearbeitet wurde und zumindest ein “Collector’s Edition” oder so drauf prangt. Das hilft auch bei der Archivierung. Was ich absolut hasse ist, wenn das Medium oder die Box, wo es drin ist, mit in die Umverpackung integriert ist und ich dann so ein dickes Ding ins Regal stellen muss. Ja, auch Mass Effect 3 hat wieder so ein blödes Format.
  • Eine Soundtrack-CD ist Pflicht und zwar entweder mit in der speziellen Spielebox oder separat in eigener CD-Hüller mit ansprechendem Cover oder gar ganz exklusiver Verpackung. Ich würde mir sogar wünschen, dass es nicht nur eine Score-CD gibt, sondern auch die lizensierten Lieder mit drauf sind. Ihr habt doch eh schon für eine so und so viele tausendfache Verwendung bezahlt. Da sollte das doch auch kein Problem sein.
  • Ein hochwertiges und informatives Artbook. Hochwertig heißt nicht, dass es zwingend Hardcover sein muss. Das kann man sich für die Luxusvariante aufheben. Aber anständiges Papier und hochformatig. Diese kleinen DINA6-Heftchen sind scheiße! Da erkennt man nichts und die meisten Bilder sind über beide Seiten gestreckt, haben also eine Falte in der Mitte.

    Und informativ heißt: Text. Viel Text! Schöne Bildchen sind ja ganz nett, aber so komplett ohne Infos dazu bringt mir das auf Dauer gar nichts. Artbooks ohne Text sind die, die man einmal kurz durchblättert und dann nie wieder aus dem Schrank holt. Die brauche nicht einmal ich. Bei American McGee’s Alice: Madnes Returns haben beispielsweise die jeweiligen Künstler zu fast allen ihren Werken einen 1-2 Zeiler dazu gepackt. Das reicht schon, um mehr darüber zu erfahren, was sich derjenige dabei gedacht hat.

  • Eine informative Making-of-DVD/Blu-ray. Nicht einfach die poppelige Mini-Webserie draufpacken, die ihr im Vorfeld veröffentlicht habt. Ich will neues und vor allem mehr Material sehen und das in bestmöglicher Qualität. Bestes Beispiel sind die Blizzard-Werke. Da sind nicht nur alle Zwischensequenzen drauf (inkl. Audiokommentar), sondern auch noch zahlreiche Featuretten und Interviews. Richtig geil wäre sogar ein spielbarer Prototyp aus der Entwicklungszeit. Aber das haben sich bislang nur sehr, sehr wenige Firmen getraut.
  • Thematisch passende und hochwertige Goodies. Kulis, Schlüsselanhänger oder Feuerzeuge (ungefüllt natürlich) mit dem Spielelogo kann jeder machen und davon habe ich hunderte. Aber einen Fallout-Boy-Bubblehead gibt es eben nur bei einem Fallout-Spiel oder ein Gothic-Amulett. Richtig cool war auch die Idee mehrere Päckchen Kräutersamen zu Die Siedler 7 dazu zupacken oder die solarbetriebenen Spielzeuge bei ANNO 2070 (auch wenn die nicht sehr hochwertig waren). Oder ganz aktuell bei Diablo III der Diablo-USB-Halter mit dem Kristall-USB-Stick. DAS sind Sachen, die sind cool, einzigartig und passen zum Thema.
  • Hochwertige Karten, Poster und dergleichen. In der CE muss die Karte der Spielwelt großformatig, mit vielen Details und aus Stoff sein. Eben etwas, was ich mir auch an die Wand hängen würde. Poster genauso. Ein doppelseitiges A3-Poster mit dem Covermotiv und am besten auch noch dem Logo und den Firmennamen drauf hängt sich kein Schwein an die Wand! Das muss großes Hochglanzpapier mit einem schicken Motiv sein.

Für so eine Box gebe ich liebend gerne 30 Euro über der unverbindlichen Preisempfehlung der normalen Version aus und habe dabei das Gefühl echten Mehrwert für mein Geld erhalten zu haben. Für die Luxusvariante, die dann gerne mal die 100 Euro überschreiten darf, muss aber dann auch noch folgendes dabei sein:

    Herstellerbild zur Borderlands 2 Deluxe Vault Hunter's Collector's Edition

  • Eine hochwertig verarbeitete, große und, ganz wichtig, ikonische Figur oder ein anderes sofort erkennbares Element aus dem Spiel, das in die Realität überführt wird wie zum Beispiel der Volksempfänger bei Homefront. Am schlimmsten ist es, wenn das Ding beim Auspacken schon nur so nach Plastik stinkt, sich nicht ohne Gewalt zusammenbauen lässt und auch sonst einfach billig aussieht. Oder es wird irgendein unterwichtiger Nebencharakter dargestellt, den vielleicht das Marketing cool fand, aber tatsächlich keine Sau kennt. Gell, Final Fantasy?
  • Ein Hardcover-Artbook, vielleicht sogar mit noch mehr Umfang als das Artbook in der normalen Version.
  • Eine richtig exklusive Packung, die thematisch zum Spiel passt. Zum Beispiel damals bei Dungeon Kepper 2 das Gefängnis wo auch gleich Horny besser zur Geltung kam. Das stelle ich mir sogar komplett ins Regal. Oder ganz aktuell die Borderlands 2-Kiste.
  • Noch mehr Goodies, die thematisch zum Spiel passen. Sammelkarten (World of WarCraft), Münzen, Ringe und sowas. Von mir aus auch ein paar Postkarten und Sticker.

Natürlich lässt sich das alles untereinander vermischen und es gibt auch so einige weitere Sachen, die ich jetzt vergessen habe, die man dazu packen kann. Aber ich denke, ihr habt jetzt einen guten Überblick darüber, was zumindest ich an physischen Goodies haben möchte. Was dann rein digital noch dabei ist, ist wieder ein anderes Thema. Und wenn ihr jetzt nach anständigen Collector’s Edition sucht: Alles was Blizzard anzubieten hat, ist auf jeden Fall sein Geld wert. Dann wäre zum Beispiel noch die Jagged Alliance: Back in Action-CE, die Risen 2: Dark Waters-CE oder auch die Heroes of Might & Magic VI-Box.

Ach und natürlich gilt es generell immer Vorsicht walten lassen: Nicht überall wo Spezial Edition draufsteht, ist es auch wirklich drin. Vor allem bei Electronic Arts-Titeln lohnt es sich genauer auf den Preis zu schauen und was dafür in der Box ist. Wenn ich an allein an die ganzen Need for Speed-Limited-Editions denke. Die sind maximal 5-10 Euro mehr wert.

Epilog

Wenn ich dann ab spätestens Anfang 2013 eine anständige Internetverbindung habe, werde ich vielleicht auch mal in den Unboxing-Videos-Markt einsteigen. Die meisten Seiten oder auch privaten Leute schauen sich ja nur die Hype-Titel an. Dabei gibt es noch so viel mehr Spiele wo man was zeigen (und darüber meckern) kann.

Und damit wären wir auch schon wieder am Ende des heutigen Eintrags angelangt. Wird es am Montag einen vierten Teil geben und wenn ja, was wird er zum Thema haben? Vielleicht die Sache mit den unzähligen Pre-Order-Versionen? Wer weiß. Schaltet ein und erfahrt es nur hier auf Bagdadsoftware! Es lohnt sich…unter Umständen…vielleicht…so halb…

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