Nachdem der Eintrag letzte Woche (überraschend) lang geworden ist, wird es heute ein wenig kürzer – versprochen!
Das bedingt allein schon das Thema, denn es geht um die 2. Anime-Serie, die wir während unserer Star-Trek-Pause geschaut haben:
Koro Sensei Quest!* (2016; 12 Episoden, DV) – Es ist schon ein paar Jahre her, seit wir die fantastische Serie Assassination Classroom geschaut haben. Der dazugehörige Manga hatte es aber tatsächlich bis jetzt noch nicht in unseren Haushalt geschafft. Das wollte (und hat jetzt) Lysanda vor Kurzem mal ändern. Dabei sind wir auf ein Produkt namens Koro Sensei Quest! gestoßen.
Dabei handelt es sich um ein Spin-off. Das kannten wir vorher nicht, landete aber sowohl in toter Baumform als auch die Blu-ray mit im Warenkorb. Was ich vorher jedoch nicht wusste: Die Serie ist eine sogenannte „Original net animation” (ONA). Sie wurde also direkt im Internet veröffentlicht. Entsprechend kurz sind die Folgen (~10 Minuten). Intro und Outro abgezogen bleibt nicht mehr viel eigentlicher Inhalt übrig. Und dann handelt es sich in dem Sinne nicht einmal um das Original. Der Ursprung ist nämlich ein zweistündiger Film gleichen Namens. Der wurde einfach hergenommen und daraus 12 Folgen geschnippelt. Quasi der umgedrehte Fall zu Puella Magi Madoka Magica, wo die ersten beiden Filme nur ein Zusammenschnitt aus der Serie sind. Übrigens läuft in Japan paradoxerweise just wieder eine Madoka-Serie. Und zwar haben sie die Filme hergenommen und wieder auseinander geschnitten… Muss man nicht verstehen, aber okay.
Doch zurück zu Koro Sensei Quest!: In der westlichen Welt ist der Film bislang nicht angekommen. Es gibt nur die Serie. Und darin geht es wie in Assassination Classroom um die Klasse 3-E der Kunugigaoka Junior High School, die ihren Lehrer Koro-Sensei töten müssen. Allerdings befinden wir uns in einem Computerrollenspiel. Die Schüler sind angehende Helden, die jedoch unter Bugs leiden. Und Koro-Sensei ist ein mächtiger Dämonenkönig, der aber genau deswegen total gelangweilt ist. Schließlich kann ihn niemand besiegen. Deswegen trainiert er die Schüler. In den zwölf Episoden werden weitere Schüler eingesammelt, Teamarbeit gefördert und wir lernen mehr über die Vergangenheit von Koro-Sensei bis es zum ultimativen Showdown im Schloss des Dämonenkönig kommt.
Aufgrund der geringen Laufzeit, geht alles ziemlich schnell vonstatten. Aber die einzelnen Geschichten sind trotzdem gut erzählt und funktionieren selbst ohne allzu tiefes Vorwissen aus der Hauptserie. Thematisch passend werden dabei viele Computer-Rollenspielklischees durch den Kakao gezogen – speziell aus Final Fantasy und Dragon Quest. Schließlich reden wir hier von einem japanischen Anime. Um sich zu amüsieren braucht es aber auch hier keine speziellen Kenntnisse. Die meisten Gags funktionieren so.
Beim Christoph meint: Von mir gibt es
. Assassination Classroom war schon ziemlich absurd, kompensierte das aber immerhin mit etwas Tiefgang. Bei Koro Sensei Quest! hingegen steht der Humor ganz klar an erster Stelle. Das funktioniert bei nur 10 Minuten pro Folge auch einwandfrei. Zumal trotzdem eine nette und zusammenhängende Geschichte erzählt wird. Aber den einen Sic Abstrich gibt es trotzdem genau deswegen: Kaum hat eine Folge angefangen, ist sie schon wieder vorbei. Viele Chancen bleiben ungenutzt, zahlreiche Gags landen in der Mottenkiste – einfach, weil einfach keine Zeit dafür ist. Das ist schade und war in der Filmversion möglicherweise besser gelöst. Dennoch: Wer schon die Klasse 3-E und ihren Lehrer gut fand, den erwartet mit dem Spin-off ein netter kleiner Ausflug.

