Sicarius

Sturget

Bevor wir zum heutigen Eintrag kommen auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an JakillSlavik für seine Eintragsserie über Photoshop-Magazine. Natürlich nicht nur wegen dem informativen Inhalt, sondern auch weil es mir 1 1/2 Monate lang ein wenig mehr Luft verschafft hat. Ich hoffe, wir können das mal wiederholen. Nun aber zu den eigentlichen Themen des 600. Eintrags:

Seminar Nr. 1 in Stuttgart ist vorüber. Neben viel Lernen, war auch viel Freizeit angesagt. Abseits des traditionellen Kennenlernens im nahegelegenen Biergarten am ersten Tag, stand dabei auch ein Besuch des Carl-Zeiss-Planetariums Stuttgart an. Passend natürlich zur Vorbereitung auf den 21. Juli, an dem sich die erste bemannte Mondlandung zum vierzigsten Mal jährt (16.07. der Start, 20.07. die Landung, 21.07. der Ausflug und Beginn des Rückflugs, 24.07. die Ankunft Zuhause). Ihr wisst schon. 1969 sind da zwei Amis gelandet, während der dritte sich oben in der Kapsel langweilen musste (Michael Collins). Schon eine arme Sau, schließlich kennen die meisten Leute nicht einmal den Namen des zweiten Astronauten (Edwin “Buzz” Aldrin) – und ja, ich musste auch erst einen Moment drüber nachdenken bis er mir wieder eingefallen ist.

Aber genug des Abschweifens. Passend zum Jubiläum drehte sich der Vortrag, projiziert auf die Innenseite der Kuppel des Planetariums, auch um das Thema “Rückkehr zum Mond”. Inhaltlich war die Stunde größtenteils interessant, wenn auch etwas oberflächlich. Technisch fühlte man sich hingegen in die 70iger zurückversetzt – und das obwohl das Planetarium erst vor zwei Jahren einen superdubermegaüberhammerwasweißich Projektor bekommen hat, der angeblich in Deutschland seines gleichen sucht. Da erwarte ich dann doch schon etwas mehr als Old-School-SciFi-Matté-Paintings und schlecht aufgelöste Videos. Nichtsdestotrotz hab’ ich nun einmal erfahren, was vor allem die Amis derzeit so planen…

…und schüttele mächtig den Kopf darüber. Schon der Start: Zwei Raketen? Eine große von den Ausmaßen einer Saturn 5, die nur das Landemodul in die Erdumlaufbahn schafft? Und dann zusätzlich noch eine kleine mit der Raumkapsel? Als hätten wir nicht schon genug Müll da oben rumfliegen! Aber es geht noch weiter. Die Idee ist wohl, wenn es tatsächlich Eis in den 10km tiefen Kratern an den Polkappen gibt, dort unten eine Mondstation zu bauen. Klingt ja alles schön und gut, aber wenn ich dann höre, dass das Wasser in Treibstoff, Trinkwasser und was weiß ich alles umgewandelt werden soll, frage ich mich schon ob da irgendeiner zwei Meter weitergedacht hat. Ich kenne mich natürlich nicht so genau aus, aber wenn ich das vorhandene Wasser verbrauche – was ich ja besonders bei der Umwandlung in Treibstoff tue – woher soll auf dem Mond Neues kommen? Der Mond ist schließlich nicht umsonst ein staubiger, grauer Ball. Aber gut, lassen wir uns überraschen. Bei den Weltraumbehörden arbeiten so viele tausend Akademiker – da wird sich schon einer drüber Gedanken machen. Und die tatsächliche Inbetriebnahme wird vermutlich eh keiner von uns mehr erleben. Derweil wird es interessant was so bis 2020 alles in Sachen Mond passieren wird. Dank Google Lunar X-Price und neue, bemannte Vorhaben in den USA, Europa und China, könnte in die Weltraumforschung nach 30 Jahren gefühlte Langweile mal wieder etwas äktschn für den Massenmarkt (zu dem ich mich natürlich dazurechne) kommen.

Da fällt mir allerdings noch ein Punkt ein, der mich immer wieder mit dem Kopf schütteln lässt: Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Klar es gibt die ISS, aber vermutlich wird selbst da um jede Information gepokert anstatt das allen alles geleichermaßen zur Verfügung gestellt wird und nicht jeder wieder das Rad neu erfinden muss. Aber nö – Europa, USA und China pflegen lieber ihren Egoismus und halten so den Fortschritt auf. Das ist genauso, als würde ich meinen Arbeitskollegen Informationen vorenthalten, nur damit ich besser dastehe – was ich natürlich NIE tun würde! ;)

Der Weltraum und seine unendlichen Weiten war aber nicht meine einzige Freizeitaktivität in Stuttgart. Die Stadt hat schließlich noch ein paar “exklusive” Dinge zu bieten, die man bei seinem Besuch gesehen haben sollte. Und nein, ich meine nicht die zwei Erotikläden (einer davon wohl auch mit “exklusivem Service”) in der Königsstraße (entspricht der Zeil in Frankfurt am Main). Auch das Daimler-Benz-Museum bzw. Porsche-Museum interessierte mich überhaupt nicht. Was dann noch übrig bleibt? Musicals! Yep, Musicals. Wicked – Die Hexen von Oz (im Palladium Theater) und We Will Rock You (im Apollo Theater) werden, soweit ich das zumindest verstanden habe, derzeit nur exklusiv in Stuttgart aufgeführt. Zusammen mit dem verbilligtem Preis (70 Euro für Preiskategorie 1-Plätze – normalerweise 99 Euro), konnte ich das Angebot nicht ablehnen und war nun zum ersten Mal im Leben in einem Musical.

Logo von We Will Rock YouDas Musical We Will Rock You aus der Feder von Queen und Ben Elton ist vermutlich auch eine der angenehmsten Varianten um in das Thema einzusteigen. Gute, altbekannte Lieder (von Queen), zugängliche Handlung und vor allem modern. Miss Saigon oder Das Phantom der Oper sind da sicherlich härter zu verdauende, aber sicherlich nicht minder interessante Brocken. Aber worum geht es überhaupt? Im Jahr 2040 hat sich ein totalitärer Staat unter der Leitung der Killer Queen und ihrer Firma GlobalSoft gebildet. Der größte Teil der Menschen auf Planet e.bay, wie die Erde mittlerweile heißt, hält sich in deren Cyberspace auf und ist vergleichbar einer Klon-Armee vollkommen gleichgeschaltet. Eigenes Denken, Handeln und generell der kleinste Funken von Individualität wird mit Strafe geahndet. Eine Maßnahme um diesen Zustand zu erreichen war handgemachte Musik (in diesem Fall ausschließlich Rockmusik) und die dazugehörigen Instrumente zu verbieten. Die einzig geduldete Form von Beschallung ist die computergenerierte GaGa-Musik. Aber wie so oft gibt es Hoffnung am Ende des Cyberspace. Nein, leider nicht in Form von Shodan – das wäre dann zu viel Insider gewesen. Stattdessen gibt es eine Legende die besagt, dass es auf e.bay doch noch Musikinstrumente gibt und ein Mann, genannt “Dreamer”, sie finden wird. Natürlich sind solche Prophezeiungen nichts ohne eine Sekte, die daran glaubt. Dementsprechend gibt es eine Gruppe Rebellen mit dem Namen “Bohemians”, die Widerstand leistet. Im Laufe der drei Stunden Spielzeit (zwei Akte) findet sich natürlich der “Dreamer” und er schafft es selbstverständlich auch am Ende den Planeten e.bay zu befreien und die Killer Queen zu besiegen. Tut doch nicht so, als wäre das jetzt ein großer Spoiler gewesen…

Das vorhersehbare Ende ist dann auch die einzige Sache, die mir überhaupt nicht gefallen hat. Statt eines fetten Bossfights, den man nach 2 1/2 Stunden Vorbereitung sicherlich erwarten dürfte, wird alles in wenigen Minuten abgehandelt. Gerade so, als hätte der Autor plötzlich auf die Uhr geschaut und ist zu der, für ihn unbefriedigenden, Erkenntnis gelangt: “Noch länger und ich muss einen dritten Akt schreiben…” Dabei wäre ein “Kampf”-Duett zwischen der Killer Queen und dem Erlöser Galileo Figaro (ja, auch im Musical selbst wird über den Namen gelästert) sicher genial gewesen. Andererseits – Galileo hätte der fantastischen Monsterstimme der Killer Queen sicherlich nichts entgegen zu setzen gehabt. Den Namen der Sängerin kann ich euch aber leider nicht sagen, denn das Geld für das Programm habe ich mir dann doch gespart. Es gibt zwar eine Besetzungsliste im Internet, aber man weiß ja nie ob die wirklich an dem Abend gespielt haben, oder unter der Woche dann doch eher die zweite Reihe den Job erledigt. Die Bilder von Brigitte Oelke (die eigentliche deutsche Darstellerin) erinnern mich auf jeden Fall nicht an die Dame auf der Bühne und auch ihre Stimme klingt auf in YouTube-Videos anders. Ehrlich gesagt finde ich die dort zu findende Version von “Killer Queen” sogar schlechter als das, was ich am Donnerstag hören durfte. Das ist aber vermutlich Geschmackssache.

Galileo Figaro machte auf mich mehr den Eindruck des naiven und dümmlichen Helden, der selbst wenn sein Leben davon abhinge Stroh nicht von Heu unterscheiden könnte. Aber wie es mit solchen Helden ist, brauchte er die Antwort auf die Frage “Warum liegt da Stroh rum?” gar nicht wissen (ja, der vorherige Satz war nur zur Vorbereitung darauf!). Das ergibt sich bei Hauptdarstellern auch so. Zumindest konnte er singen. Dementsprechend kamen wirklich alle der unzähligen gut gecoverten und teils eingedeutschten Liedern von Queen wie die fantastische Einlage der Killer Queen mit “Don’t Stop Me Now” oder, ich gebe es zu, dem abartigen Ohrwurm “Radio Ga Ga” fantastisch rüber. Und obwohl ich ja ein Verfechter von Originalsprache bin, haben die Macher die Lieder nicht nur gut übersetzt, sondern spielen auch gekonnt mit dieser Tatsache. So geht es unter anderem ständig darum, dass die englische Sprache ausgestorben ist. Eine Sache, bei der ich mich durchaus frage, wie es im englischen Original gelöst ist. Sowieso nimmt das Musical sich selbst nicht allzu ernst. Stattdessen ist es sich, ohne jemals die “Fourth Wall” zu brechen, seiner Realität bewusst. Das macht es angenehm locker und vor allem auch oft sehr lustig. Billige Gags wie ein, immer noch lustiger, Seitenhieb auf eine gewissen Daniel K. sind genauso vorhanden wie zahllose Anspielungen auf heutige Internethypes. Diese sind aber nur ein Teil der vielen Parodien auf die Popkultur des neuen Jahrtausends. Schon die Figur des Khashoggi ist so vollkommen eindeutig von Agent Smith aus The Matrix abgeschaut, dass man die letzten 10 Jahre schon als Eremit verbracht haben muss um das nicht zu erkennen. Auch Videospiele werden nicht ignoriert.

Im Gegenteil laufen passend zu “Another One Bites The Dust” (wieder von der Killer Queen gesungen) auf der Leinwand im Hintergrund allerhand Spielszenen – auch aus indizierten Titeln. Leider habe ich da von der Darstellerperformance der leicht bekleideten Damen des Konzernvorstands dementsprechend nicht viel mitbekommen. Ich musste schließlich schauen ob ich alle der gezeigten PC- (u.a. natürlich Quake III Arena) und Konsolenspiele (u.a. Zelda – Ocarina of Time) anhand des meist nur äußerst kurzen Clips erraten kann. Und ja, ich konnte tatsächlich den größten Teil entziffern, da es sich anscheinend nur um große Blockbustertitel handelte. Ich habe eben doch kein Leben…

All das sind die Sachen, die ich mit “modern” und “zugänglich” meinte. Die Sprache des Musicals ist “hip”, die Anspielungen halbwegs aktuell, die Dialoge lustig, die Geschichte interessant genug um spannend zu sein und vor allem ist alles in fantastische Rockmusik (live gespielt!) verpackt, die sowieso nie altert. Für wen es also bislang noch nicht deutlich genug rüberkam: We Will Rock You war jeden Cent der 70 Euro wert und ich würde tatsächlich noch ein zweites Mal reingehen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Wer allerdings keine laute Rockmusik mag…nun, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen ;). Aber die oft sehr knapp bekleideten und gutaussehenden Darstellerinnen, besonders der Konzernvorstand von GlobalSoft, hatte ich ja erwähnt, oder?

Der Eintragsserie letzter Teil.

Zum Abschluss befassen wir uns heute mit dem entscheidenden Aspekt: dem Fazit . Obwohl ich insgesamt schon von Artikel zu Artikel abgewogen habe, welche Zeitschriften zueinander wohl Vor-oder Nachteile haben wird, werde ich hier nochmal eine klare und eindeutige Unterteilung machen. Nachdem in der Einzelbetrachtung die Herangehensweise jedes Magazins einzeln vorgestellt wurde, steht heute die zentrale Frage im Raum “Welche Zeitschrift wird der Verantwortung durch Workshops Fähigkeiten zu vermitteln gerecht?”
Für die erste grobe Abstufung werde mich der Deutlichkeit halber des Sic-Systems bedienen und danach die Gründe der Bewertung genauer angeben. Im Folgenden abermals in alphabetischer Reihenfolge gelistet sind:

drei Advanced Photoshop
– Das Magazin für den professionellen Photoshop-Anwender
AV ist – wie beschrieben – das durchschnittliche Photoshop Magazin, wie man es selbst als Einsteiger erwarten sollte. Für den Durchschnittsbetrag von 10€ mit Datenträger im Gepäck, hat man ein stabiles Preis-/Leistungspaket. Für die progressive Arbeitsweise ist dieses Heft jedoch nicht zu empfehlen, da viele Workshops auf die Dauer zu uninspiriert wirken. Im Grunde ist AV gerade nicht für den ‘professionellen Photoshop-Anwender’, sondern die darunter liegenden Segmente einzuordnen. Zuschlagen also nur, um sich Sporen zu verdienen oder sich thematisch zu entwickeln.

vier DigitalPHOTO – Photoshop
– Wir machen Sie zum Photoshop-Profi
Dieses noch jugendliche Magazin war kurz davor eine 5 Sterne Wertung zu bekommen. Der Umstand, dass dieses Magazin eben noch keine wirkliche Beständigkeit der neuen unverbrauchten Ideen, des erfrischenden Konzepts und der beratungstechnischen Abdeckung der gesamten Bandbreite von Anfänger bis Profi vorweisen konnte, nutzen eben genau diese drei Faktoren vorerst noch nicht zur absoluten Empfehlung. Da diese Wertung zwar möglichst objektiv gehalten wird, aber es utopisch für eine Spieleseite – wie Bagdadsoftware – ist, von absoluter Objektivität zu reden, kristallisiert sich hier besonders klar heraus, dass diese Zeitschrift mein persönlicher Favorit ist. Daher nenne ich es als Kompromiss eine “Mindestens 4 Sterne Wertung.”

vier DOCMA
– Doc Baumanns Magazin für digitale Bildbearbeitung
Dem Meister der digitalen Bildbearbeitung mag man mit “lediglich” vier Sternen zwar auch ein bisschen unrecht tun, wenn man bedenkt, wo ohne seine Arbeit die anderen Hefte heute wären, dennoch muss man so fair sein: Alte Liebe rostet eben doch! Wo andere Hefte ihre Hauptleserschaft heraus ziehen, verwehrt sich Baumann fast schon gegen eine solche untere Kaste. Einsteiger und Fortgeschrittene tun sich an vielen Ecken und Kanten des Herrn schwer, auch wenn seine Tipps immer erstklassig sind. Auch das Fehlen eines Datenträgers, mag man zur heutigen Zeit der Doppel-DVD oder gar schon Blue-Ray Trägern bemängeln, jedoch war dies nicht noch ein Grund für eine weitere Abwertung. Wer solides Handwerk, unbestrittene Brillianz und glasklare professionelle Workshops mit ordentlich Forderung sucht, ist in Abrahams…tut mir Leid… Baumanns Schoß genau richtig aufgehoben. Wer sich jedoch von Grund auf immer weiter Steigern will, stagniert bei Baumann entweder weit unter dessen Level oder landet irgendwann ohne eigene Entwicklung bei der Grafikabteilung der BILD.

eins .psd
– Photoshop Solutions for Designers
Mehr als positive Erwartungen schürte die .psd bei mir, besonders der ungewöhnliche Aufbau, die wechselnde Besetzung, der nüchterne Direkteinstieg zur Anwendung selbst, alles hätte so schön sein können. Zurückgeblieben ist ein Eindruck, der wirklich mehr als abschreckend ist. Die kümmerliche Anzahl an Bereichen, die überschaubaren Workshops und die fehlende Substanz in den Workshops selbst, sorgten allein schon für die Einreihung zu “Nicht mehr als 2 Sternen.” Durch langes Abwägen entschied ich mich jedoch die .psd wegen eines Grundes noch weiter abzuwerten, ein Grund, den ich mir selbst im Workshop gegeben hatte: Die Abhängigkeit von cleveren Ideen. Ich erwähnte es bereits, dass das Würdigen von Brillianz ebenso subjektiv ist, wie diese Bewertung, nichtsdestotrotz muss man zur .psd sagen, dass dieses Heft ohne eine herausragende Idee als Zugpferd, nicht mehr als eine schlechte Comic Montage für Photomanipulation ist. Jedem Heft könnte man gut vorhalten, dass es ohne gute Ideen nicht bestünde. Dieser Vorbehalt ist jedoch falsch, da jedes andere hier vorgestellte Magazin sich selbst durch Preisausschreibungen, Reportagen, Interviews, manuelle Techniken zur Photomanipulation, usw. Möglichkeiten gibt diesem Problem auszuweichen. Die .psd nimmt sich – zwar mit gutem Vorsatz der Eindeutigkeit – diese Chance. Das Zugpferd bleibt unter Umständen einziger Kaufgrund, auch wenn dieser dann nur sehr minimal ist, er bleibt.

Mein persönliches Fazit zur Eintragsserie an sich:

Zuerst einmal betone ich nochmals ausdrücklich, wie sehr ich von der Zuverlässigkeit des Updatens durch den Webmasters beeindruckt bin. Zwar bin ich positiv bereits auf diese Fähigkeit eingegangen (seit Sicarius 1. sich für das Fernstudium Journalismus angemeldet und 2. dieses erfolgreich absolviert hat), aber Lob kommt in der Regel immer zu kurz.

In diesen letzten fünf bis sechs Wochen musste ich so einige Male wirklich sehen, wie schwer es sein kann, eine gesetzte Frist, immer wieder einzuhalten. Sogar zweimal verbuchte ich nachts um 23:58 Uhr einen Eintrag als “gerade noch so” erledigt. Obwohl das Schreiben an sich keine Probleme bereitete, sondern ich viel mehr den zeitlichen Aufwand meine Gedanken zu formulieren zu gering kalkulierte, schaffte ich es bis auf einen Donnerstag ( allerdings unverschuldet) immer. Was ich dem Webmaster ebenso sehr hoch anrechne, ist der Ehrgeiz, der hinter dieser Zuverlässigkeit steht. Sein Bemühen, trotz der mittlerweile doch recht anstrengenden Themensuche, noch etwas Besonderes zu liefern, damit Bagdadsoftware auch manchmal noch unbekannte Nischen aufzeigt, verbuche ich sein Handeln in Anbetracht der Vielzahl an toten Spielblogs einfach als “Ohnegleichen”. Es mag eine Häufung an provisorischen “Filler” Einträgen wegen GamersGlobal geben, aber ich sehe es dennoch im Guten, dass sich Sicarius die Zeit nimmt, wenigstens noch auf dieser Seite die Fortschritte zu dokumentieren und angemessen zu präsentieren.
Von der Art der Bearbeitung des Themas hatte ich ganz konkrete Vorstellungen, einzig die Entscheidung mit Beispielbildern zu arbeiten war spontan. So ergab es sich völlig von selbst, dass auch endlich mal wieder mein DeviantArt Account aufgefrischt wurde. Den Anfangseintrag plante ich sehr akribisch, da ich doch starkes Interesse für dieses Thema wecken wollte, welches sicherlich nicht jeden Leser überzeugen würde. Die Mischung von Spielen und Kunst mag zwar kulturell vollzogen sein, aber dies setzt noch lange keine untrennbare Bindung voraus, dass sich die Spielergemeinschaft mit der äußerlich trocken wirkenden Materie abgeben mag. Glücklicherweise konnte ich einigermaßen Verknüpfungen in alle Bereiche angeben, welche besonders in der Einleitung für Gesprächsstoff sorgte. Selbst der verzögerte Eintrag konnte noch ins Konzept eingebaut werden, da meine Anlehnung an diverse Literatur mir ausreichend Spielraum bot. Zwar war im Endeffekt die Resonanz bei den letzten Artikeln nicht spürbar, aber getreu dem Motto “Nicht Meckern ist Lob” ziehe ich für mich positive Schlüsse. Gerne würde ich direkt den Donnerstag für mich reservieren, aber allein aus beruflichen Gründen, werde ich in naher Zukunft (voraussichtlich den gesamten Sommer 2009) wohl nicht mehr einspringen können.

Eine schöne Sommerzeit wünscht

–jakillslavik

Besucher G: Du Webmaster, warum hat den der doofe Onkel Rondrer vergangen Montag diesen langweiligen Artikel über dieses komische Spiel Freie Reiche veröffentlicht? Wir waren doch alle so sehr gespannt auf einen Text von dir.

Webmaster: Nun, lieber Besucher G, der Hauptgrund war mein Test zu Overlord 2. Freitagabend bekam ich sehr kurzfristig den Auftrag das Spiel zu testen. Da musste ich es zügig durchprügeln und das Review tippen, damit es nicht allzu spät bei GamersGlobal landet. Zeit für einen Montagseintrag blieb da einfach keine mehr. Aber jetzt wisst ihr auch ein bisschen was zu Free Realms und habt gleichzeitig einen fundierten und guten Test zu einem tollen Spiel erhalten. Denn es steht außer Frage, dass Overlord 2 auch hier bei Bagdadsoftware nichts anderes als 5 von 5 Sics erhält. Wenn einem die Art von Humor gefällt, macht man mit dem Kauf des Spiels nichts falsch und fördert damit einen möglichen dritten Teil, in dem man dann hoffentlich erfährt was mit dem vorherigen Overlord passiert ist. Der wird schließlich nicht für immer tatenlos in der Hölle rumsitzen.

Außerdem habe ich mich über die ganze Woche verteilt mehrmals mit Jörgs Zwergen für unser Blood Bowl Multiplayer-Duell geprügelt. War das vielleicht ein Krampf. Am Sonntagabend fing alles an. Jörg mit seinen Zwergen und ich mit einer Gruppe Orks. Nach anfänglichen Schwierigkeiten von der Art “Ja, wie funzt das jetzt mit dem Herausfordern?”, haben wir auch zwei angenehme Matches gespielt. Es war insgesamt etwas langatmig weil weder die Orks noch die Zwerge wirklich umfallen, aber zumindest hatte ich auch mal einen Touchdown geschafft. Aber ach oh weh – ab Minute 10 war in der zweistündigen Aufnahme kein Sound. Und damit begann das Elend. Am nächsten Tag kam ein Patch für das Spiel und dementsprechend waren die Server abends dann vollständig im Eimer. Es gab Lags ohne Ende und nicht einmal das Einladen klappte weil der Timeout kam, bevor der Mitspieler das Match überhaupt annehmen konnte. Nächster Versuch war dann Mittwochnachmittag. Da gab es zwar keine Lags, aber dafür konnten wir uns plötzlich nicht mehr verbinden. Erst nach einigen Einstellungsänderungen in unseren Routern sah es endlich nach einer finalen Aufnahme aus. Aber es sollte nicht sein. In genau der Sekunde, als ich ENDLICH einmal mit meinen Elfen einen Touchdown machte (die Zwischensequenz lief gerade an), fiel bei mir der Strom aus. Ihr glaubt gar nicht wie genervt ich war. Als hätten sich die Götter gegen mich verschworen oder so etwas in der Art. Gut zwei Stunden lang war ich dann von der Außenwelt abgeschnitten. Um 21:00 Uhr haben wir es dann noch einmal versucht und das Ergebnis könnt ihr nun im Video sehen. Da jedoch Skype und Blood Bowl partout nicht zusammenarbeiten wollten, musste mich Jörg übers Telefon aufnehmen. Dementsprechend klinge ich nicht nur total scheiße, Jörg konnte auch nichts anderes machen als das die meisten Kommentare einfach zu schneiden. Ich brauch doch endlich mal zumindest 6000er DSL…

Zudem ist Jörgs Interview mit Dave Perry online, dass ich unter großen Anstrengungen (E3-Messelärm im Hintergrund) transkribiert habe. Zu guter Letzt noch die Previews zu Halo 3: ODST, Star Wars – The Old Republic und der Report Module & Mods für The Witcher, die ich redigiert und gelayoutet habe. Für den Report habe ich außerdem noch das supertolle Teaserbild erstellt :).

Soviel also wieder zu meinen Aktivitäten bei GamersGlobal. Die nächsten zwei Wochen wird es dafür nichts geben, denn ich bin ab morgen in Stuttgart und dann nächste Woche in Ismaning auf Seminar. Weiterbildung ftw! Aber, obwohl wir bereits auf Seite 2 sind, hab ich noch ein bisschen was zu erzählen. Wobei – wie heißt es mittlerweile so vollkommen langweilig? Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte:

Webmasters Schreibtisch mit zwei Monitoren

Jep, zwei Monitore zieren nun meinen Schreibtisch. Links ein Dell 2407WFP mit 16:10 und 60Hz bei einer nativen Auflösung von 1920×1200. Und rechts daneben mein mittlerweile fünf Jahre alter Iiyama ProLite H540S-B mit 4:3 und 60Hz bei nativ 1600×1200. Eigentlich schon fast Overkill zwei Monitore mit solchen Monsterauflösungen zu fahren. Auch die Aufstellung ist aus ergonomischer Sicht nicht wirklich die optimalste – zusätzlich ist die rechte Box jetzt eigentlich im Vergleich zur linken viel zu weit vorne. Da ich jedoch auf Arbeit bereits seit Jahren mit zwei Monitoren arbeite und ich mir solch ein Setup auch schon immer Zuhause gewünscht habe, möchte ich es jetzt selbstverständlich nicht mehr missen. Vor allem kann ich jetzt Widescreenfilme ohne schwarze Balken und gleichzeitig immer noch meine TV-Serien (aktuell Staffel 4 der HBO-Serie The Wire) in 4:3-Format ohne Verzerrung anschauen. Und Bagdadsoftware sieht auf beiden Auflösungen sehr gut aus. René und ich haben beim Redesign damals eben doch alles richtig gemacht. Allerdings sind zwei Monitore mittlerweile jetzt nichts mehr so weltbewegendes. Viel interessanter ist die Frage wo ich ihn am Samstag geholt habe: nämlich bei Azzkickr.

Er hat sich Zuhause jetzt ein Heimkino aufgebaut mit 42″ Fernseher (dient ihm auch als Monitorersatz), 2,30m Leinwand, Beamer und einer PlayStation 3. Da blieb nicht nur der Monitor übrig, dass musste ich mir natürlich auch einmal ausgiebig anschauen. Mein Fazit in kurz: einfach Geil! Zu den genauen Details was er alles und wie aufgebaut hat, werdet ihr aber in der nächsten Podcastfolge (voraussichtlich 27.07.09) genaueres erfahren. Da spare ich mir die Erläuterungen. Kommen wir stattdessen zu unseren Tests mit ultrakurzen Angespielt-Berichten:

Zuerst haben wir uns Naxxramas – The Movie am PC und dementsprechend auf dem 42″-Fernseher angeschaut. Der Film an sich ist schon der Hammer (Schnitt, Musik und Text sind nahezu perfekt) und auch für Nicht-WoW-Spieler eine Empfehlung. Aber auf der Größe und vor allem mit so einem saugeilen Bass ist das noch einmal ein ganz anderes Erlebnis die französischen One-Liner zu hören und die schnellen Schnitte zu erleben. Auf Englisch käme der Film wahrscheinlich nicht einmal halb so gut. Übrigens gibt es mittlerweile ein Remake auf Basis der aktualisierten Instanz mit Namen Naxxramas 2009 – The Movie – dieses Mal wahlweise auf Englisch oder Französisch. Unbedingt herunterladen – auch wenn das Original immer noch klar der bessere Film ist.

Danach ging es dann ans Eingemachte. Die Rollladen und die Leinwand heruntergelassen (leider ohne Automatik) und den Beamer sowie die PlayStation 3 angeschaltet. Keine Frage, dass ich Azzkickr zuerst in Street Fighter IV ausgiebig die Fresse poliert habe (Endstand war 6:4 für mich). Das eignete sich auch als bester Vergleich. Nachdem ich abends dann meine PC-Version angeworfen habe, war ich trotz 24″ Widescreen schon ein wenig neidisch auf ihn. Das Spiel selbst rockt natürlich trotzdem die Bude – egal auf welcher Bildschirmgröße. Wobei es bei näherer Betrachtung eigentlich nicht mehr ist als ein Remake der SNES-Version von Street Fighter II. Allerdings gilt das Spiel bis heute als einer der besten Prügler aller Zeiten, von daher ist das nicht weiter schlimm. Also ab und Capcom für die PC-Portierung belohnen! Bislang kann ich nämlich darüber nichts Negatives berichten. Die Performance ist 1A, Games for Windows Live-Unterstützung und damit Achievements sind vorhanden und die Integration des Multiplayers ist fantastisch gelöst. Und zwar braucht ihr nicht unbedingt lange einen Gegner suchen, sondern könnt einfach alleine den Arcade-Modus gegen die CPU anfangen. Meldet ihr euch gleichzeitig für Internetkämpfe an, werdet ihr dann automatisch in ein Match eingeladen, sobald ein Gegner verfügbar ist. Es sei jedoch nicht verheimlicht, dass es auch tierisch nerven kann immer wieder zwischen einem Kampf gegen die CPU unterbrochen zu werden und ihn dann neu beginnen zu müssen. Aber dafür lässt sich die Mitspielersuche jederzeit an- und ausschalten.

Als nächstes kam WWE Smackdown! Vs. Raw 2009 an die Reihe. Ihr wisst schon – Wrestling. Die “Sportart”, die wir alle vor 10-15 Jahren alle mal cool fanden. Allerdings, zu meiner Überraschung, ist der Undertaker immer noch dabei. Sein Alter sieht man ihm jedoch ganz klar an und er hat mächtig an Bauchumfang zugelegt. Aber auch abseits der Körperfülle des Undertakers hat mich das Spiel in den beiden Matches nicht überzeugt. Zum einen wegen der detailarmen Grafik mit nur 720p und zum anderen weil wir nicht viel gecheckt haben. Es hat zwar trotzdem gereicht um Azzkickr auf die Bretter zu schicken, aber der Titel gehört wohl zu der Kategorie von Spielen, die erst so richtig Spaß machen wenn man sie versteht. Dementsprechend ging es dann zügig weiter zum letzten Spiel: Fight Night Round 4.

Das ist ein Titel, den ich mir sehnlichst auch für den PC wünsche. Eine spielerisch wie technisch gutes Boxspiel hatten wir sowie schon lange nicht mehr. Vor allem überzeugt hat mich die unwöhnliche, aber taktisch anspruchsvolle Steuerung. Fight Night Round 4 ist kein arcade-lastiges Button-mashing wie Super Punch-Out!! damals auf dem SNES. Stattdessen ist EA die Sache eher in Richtung Simulation angegangen. Einfach draufhauen fängt einem nur fiese und harte Konterattacken ein – eine Aktion, die Azzkickr sehr oft ausführen konnte. Und Button-mashing geht gar nicht, weil alle Schläge über den rechten Analogstick ausgeführt werden. Gewöhnungsbedürftig aber definitiv eine sinnvolle Lösung. Dennoch konnte ich, als Boxlegende Joe Frazier, Azzkickrs Ohrenbeißer Mike Tyson von Anfang an klar dominieren. Beim ersten Match habe ich mich zwar durch zu viele “Headbutts” selbst disqualifiziert, am Ende der folgenden zwei Kämpfe mit je zehn Runden stand jedoch Joe als Sieger da. Den dritten Kampf konnte ich sogar durch K.O. für mich entscheiden – allerdings erst in Runde Zehn. Ich hab‘s halt doch immer noch drauf ;).

In diesem Sinne bis nächsten Montag. Am Donnerstag findet ihr an dieser Stelle den letzten Teil von Jackies informativer Serie über Photoshop-Magazine.

Besucher G: Da bin ich schon sehr gespannt drauf!

Je näher wir nun dem Fazit der Serie kommen, desto vorhersehbarer mag diese Lesereise wirken. Angelehnt an die Faustkapitel, begleiteten uns bisher die Titel als Wegweiser und somit immer mit einem Vorgeschmack auf den Inhalt. Dies jedoch nur insofern als das man auch den Inhalt des Buches, so grob er auch sein mag, kennt. Für alle anderen Leser hier in aller Kürze die Information: Nach einer ziemlich orgienartigen Zustand während der Walpurgisnacht, füllt Faust in einen Dämmerzustand und die beschriebene Szenerie wird noch wirrer als sie sowieso schon im vorherigen Kapitel war. Fausts Traumwelt wird ein Kapitel lang – Ghost in the Shell und Matrix lassen großen – die Realität, die Symbole tauschen die Positionen, die Nacht wird damit zum Tag.

Wenn die Nacht zum Tag werden kann, dann kann es genauso auch mal passieren, dass die Alternative einer Sache, die Sache selbst ersetzt. Bei der nun letzten Photoshop belasteten Zeitschrift, die nun heute vorgestellt wird, war dies nämlich der Fall. Denn Genauso, wie unsere Gesellschaft die umstrittene Wehrdienstpflicht nicht abschaffen kann, weil der Wegfall des Ersatzdiensts sonst unser Sozialsystem erschüttern würde, so startete auch das Magazin “DigitalPHOTO – Photoshop” zuerst lediglich als Sonderheft im September 2007. Die nächste Ausgabe folgte fast ein Jahr später. Bei beiden Ausgaben wurden die Erwartungen der Redaktion nach eigenen Angaben “gesprengt”, sodass seit diesem Jahr das Heft nun eigenständig erscheint.

Unterm Strich kann man wieder sagen, dass es das typische 9,90 Euro (sogar mit Datenträger), zweimonatig erscheinende Photoshop Magazin ist, welches sich selbst auf die Segel schreibt: “Wir machen Sie zum Photoshop-Profi.” Mit zwischen 100 und 120 Seiten ist es natürlich auch noch kaum unterscheidbar von der dicht besiedelten Konkurrenz. Eine klassische inhaltliche Gliederung, wie bei der DOCMA, mit Inhaltsangabe, TechTalk, Reportagen ist ebenfalls vorhanden, ebenso wie Gastautoren ala .psd und nicht zuletzt der Verweis auf die internationalen Photoshop Wettbewerbe. “Was macht dieses Heft nun besonders? ” war mein erster Gedanke beim Durchforsten und vor allem: “Warum braucht es noch so einen Ableger? Ist dies nur ein Sammelsurium aller bisherigen Beutestücke?” Bereits die ersten Seiten machten mir deutlich wie sehr ich mich doch irrte.

Der innere Aufbau ist das Ausschlaggebende: Durch die Erfahrung aus dem Hauptmagazin startet DigitalPHOTO – Photoshop direkt mit einem ausführlichen Editorial, in dem die wichtigsten Faktoren der Aufgabe aufgelistet werden, ohne theatralische Verschwörungstheorien mit aktueller Weltsituation einzubauen. ‘Alternativ-Senf’ würde der DOCMA Leser sagen. Neben den bekannten Workshops, den dazugehörigen Schritt-für-Schritt Anleitungen, ist hier der Datenträger enger Bestandteil des Pakets. Sämtliche Workshops bieten fast komplett die Möglichkeit alle Arbeitsschritte nachzuahmen. Hier ist allerdings mit ähnlich kleinen Einschnitten klar zukommen, wie bei Advanced Photoshop: Dem Urheberrecht bei manchen Bildern.

Darüber hinaus gibt es hier nun endlich den thematischen Schwerpunkt innerhalb eines Heftes, ohne die Einschränkung, dass sich alle Bereiche diesem Streben nach einem roten Faden komplett unterordnen. Durch die freiere Themengestaltung gehen die Bereiche ineinander über und lassen doch noch Variationen, damit nicht das Gefühl beim Leser entsteht, dass alles hin gebogen wird. Beispielsweise war im ersten Heft der Fokus auf ‘Illustration’, welches direkt noch von einem Photoshop-Pro aus Amerika eingeleitet wurde, Bert Monroy, während zwei weitere Artisten ihre Arbeiten vorstellen und in Workshops Einblicke in die Arbeitsweise geben. Im TechTalk wurde mehrfach auf die Möglichkeit verwiesen, diverse Techniken auch zu verwenden, was sehr löblich ist, möchte man Workshop-orientiert einkaufen.

Die Workshops gliedern sich klassisch und um nicht sonderlich viel zu wiederholen bleibt nur kurz und bündig zu sagen, dass es eindeutig der DOCMA gleichwertige Beschreibungen und sogar eine bessere Darstellung haben. Mit einem nur selten variierenden Neun-Bilder pro Seite System, mit Vorschau-, Original- und Schlussaufnahme auf die gesamte Seite erstreckt, punktet dieses Heft auf jeden Fall gnadenlos bei der Präsentation. Positiv zu vermerken ist der individuelle Stil der Gastautoren, welcher aber wenigstens vom Layout her mit dem Rest des Heftes zu vereinen ist. Ein Autor hatte größere Bilder und eine versetzte Abstufung von Zeile zu Zeile, jedoch Absätze und Blockform des schriftlichen Teils waren ungebrochen, ohne dass man ein fremdes Eingreifen durch die Redaktion liest.

Doch, am Ende des Traumes stand schließlich wieder die solide Wunschvorstellung wirklich in einem Heft alle Vorzüge zu genießen. Denn selbst bei einem viel versprechenden jungen Magazin haben mich gewisse Zwischenbereiche, wie eben der TechTalk wenig erfreut. Ideenlos werden hier Software-, Hardware- und Peripherie Bereiche aneinander aufgereiht, zwar teils mit angesprochenen Querverbindungen zum Rest des Heftes, doch inhaltlich geht der professionelle Rat kaum über eine Werbebroschüre hinaus.

DigitalPHOTO Photoshop ist ein gesundes Komplettpaket vieler Vorzüge. Einziger Makel ist eben eine fehlende Sensibilisierung bei manchen Bereichen, wodurch vom professionellen Anspruch sicherlich die DOCMA die bessere Wahl wäre, wohingegen der Detailgrad auch von Advanced Photoshop höher liegt. Allein durch die kurze Entwicklung und das gesamte Angebot kann hier der Umfang dem Preis wirklich gerecht werden. Fröhliches Erwachen.

FF

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In diesem Beispiel habe ich unverändert direkt den Photomanipulations Workshop kopiert, in dem ein Foto mit Hilfe von Pinseln, Schmierreglern und Hintergrundeffekten den Zustand von Farbe eines Ölgemäldes nachahmen soll. Grob zusammengefasst also ‘digitale Maltechnik’ in Reinform. Zuerst wurden die Farbtöne hinsichtlich Belichtung, Sättigung und Aroma eingestellt. Danach stellte ich durch feine Pinselstriche mit aktiviertem Ölfarbeneffekt, den Vordergrund genauer da und führte so eine Trennung zwischen Vordergrund und Hintergrund ein. Durch einfaches Nachzeichnen mit verschiedenen Schmiermarkern erreichte ich beim Hintergrund einen Mischeffekt, quasi ein Ansatz von Farbübergängen. Mit feineren Markern arbeitete ich dies beim Vordergrund nach. Im letzten Schritt erstellte ich als Unterlage eine grob förmige Tapete, damit auch das körnige Wesen einer herkömmlichen Leinwand dargestellt wurde. Bei einer zweiten Überarbeitung habe ich nach diesem Arbeitsabschnitt noch diverse Farbtupfer mittels ‘Klonen’ mit der Leinwandbeschaffenheit besser kombiniert.

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