Dragon Age. Dragon Age, Dragon Age, Dragon Age. Dragon Age? Dragon Age! Dragon Age hier, Dragon Age da. Es ist erst seit einer halben Woche auf dem Markt und schon kann ich Dragon Age II nicht mehr sehen. Das ist einer der großen Nachteile am Redakteursdasein und war auch schon beim Vorgänger nicht anders. Manche Spiele kann man gar nicht mehr richtig genießen. Das ist wie mit dem Film Der Club der toten Dichter. Die DVD liegt zwar hier, aber ich habe den in den letzten 15 Jahren so oft gesehen (war in den Schulen immer als Lehrmaterial sehr beliebt…), dass ich ihn immer noch nicht wieder anschauen kann. Ich glaube, das hatte ich sogar schon einmal erwähnt. Kriege ich etwa auch ein Azzkickr Gehirn? Aaaaaahhhhh! Naja gut, bringen wir es einfach hinter uns,

Stop: Erst möchte ich mich noch einmal bei meinen Autoren bedanken, die sich für den zehnten Geburtstag von Bagdadsoftware letzte Woche so richtig ins Zeug gelegt haben – nun, mit Ausnahme von Kessy vielleicht. Jeder Eintrag hatte sein ganz eigenes Thema, seinen ganz eigenen Touch, auch wenn ich zugeben muss, dass die Einträge vornehmlich eine Zielgruppe hatten: uns selbst. Aber das gehört einfach zu solch einem Event dazu. Da geht es doch vor allem darum Fanservice zu leisten und das ist uns definitiv sehr gut gelungen. Und neue Leser finden sich dadurch vielleicht sogar ein wenig schneller zurecht. Ich habe auf jeden Fall mittlerweile alle Einträge, auch meinen eigenen, bestimmt schon ein halbes Dutzend Mal oder mehr gelesen und bin immer wieder begeistert. Danke für die tollen Erinnerungen!

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema des heutigen Eintrags:

Dragon Age IITest zu Dragon Age II – Von Bagdadsoftware gibt es 4 von 5 Sics und um den Vergleich mit Dragon Age: Origins herzustellen, das hätte von mir volle 5 von 5 Sics erhalten. Warum schlechter als der Vorgänger? Nun, die wichtigsten Punkte hatte ich bereits im Eintrag zum Angetestet erwähnt. Blöd nur, dass in der finalen Version noch wesentlich mehr Kritikpunkte aufgetaucht sind.

Dragon Age II fühlt sich schlicht in manchen Situationen wie nichts Halbes und nichts Ganzes an. Auf der einen Seite wollten die Entwickler es dem Spielprinzip näher Mass Effect bringen, auf der anderen aber doch irgendwie die Seele von Dragon Age: Origins erhalten. Egal ob es das Handwerks-, das Item- oder das Kampfsystem ist — überall wurde lieb- und ziellos zusammengestrichen. Eine Ausnahme sind die recycelten Levels, die haben sie wirklich komplett von der internen Konkurrenz geklaut.

Die Reaktionen

Klingt natürlich auf den ersten Blick nicht nach einem Brüller und mein Text hat auch entsprechend einen negativen Hauch. Das führte dazu, dass viele die 8.5/10 Punkte in Frage stellten. Nein, nicht nur in Frage stellten. Viel schlimmer noch: Einige behaupteten sogar, der Test von 4Players (geschrieben von Mister Größenwahn höchstpersönlich natürlich) wäre besser als meiner! Eine größere Beleidung gibt es auf dieser Welt nicht und das hat mich auch schwer getroffen, als ich das gelesen habe. Aber solche Kommentare darf man einfach nicht an sich ranlassen. Ich weiß, dass ich einen mehr als nur sehr guten Job gemacht habe — und die Aufrufzahlen geben mir auch Recht.

Also warum die 8.5/10 drüben und die 4/5 hier? Weil ich auf einem sehr hohen Niveau meckere. Das größte Problem von Dragon Age 2 ist nämlich schlicht, dass es den Vorgänger gab und dieser entsprechend hohe Erwartungen geweckt hat. Da diese nicht erfüllt wurden, gehen die überwiegend sehr guten positiven Seiten des Spiels unter. Das überarbeitete Dialogsystem zum Beispiel ist wirklich super, auch das Kampfsystem, wenngleich etwas zusammengekürzt, macht auf den höheren Schwierigkeitsgraden wieder immens viel Spaß und verlangt (auf dem PC) einem taktisch alles ab. Und die Begleiter sind definitiv besser ausgearbeitet als sogar bei Mass Effect 2. Selbst der allergrößte Pluspunkt bei Mass Effect 2 ist hier besser umgesetzt: die Entscheidungen und ihre Auswirkungen. Ich kann nicht oft genug betonen, von wie vielen Faktoren jede eurer Aktionen im Spiel abhängig ist und wie sehr sich jeder noch so unwichtig wirkende Dialog im Spiel auswirken kann — und zwar nicht nur kurzfristig, sondern mittel- und langfristig! Das habe ich von The Witcher 2: Assassins of Kings erwartet, aber nicht von einem Bioware-Titel. Wäre der Rest wie in Dragon Age: Origins gewesen, ich hätte ernsthaft über eine 9.5/10 nachgedacht.

Bagdadsoftware meint: Dragon Age II ist und bleibt ein gutes Rollenspiel. Es hat seine, teils gravierenden Schwächen keine Frage und je nach den eigenen Vorlieben wird es einem auch deswegen nicht gefallen. Unterm Strich kann ich aber nur eine Kaufempfehlung aussprechen.

Das Kompendium

Und während ihr auf das Spiel wartet, könnt ihr euch auch gleich mein hypermegaumfangreiches Dragon Age 2 Kompendium durchlesen und euch schon einmal über nahezu jeden Spielaspekt informieren.

Ich bin echt mächtig stolz auf das Werk. Egal ob es der Umfang, die Inhalte oder deren Qualität ist: aus meiner Sicht habe ich meine drei anderen in allen Belangen weit übertroffen. Ich habe allerdings auch gut eine Woche an diesem Werk gesessen — von der zusätzlichen Spielzeit während des Tests ganz zu schweigen. Es ist deshalb sehr schade, dass die Aufrufzahlen sich nur schleppend entwickeln. Macht mal mehr Werbung dafür! Verlinkt es in euren Lieblingsforen! Packt es auf eure Facebookseite! Hetzt Kessy auf alle, die nicht den Link klicken! Es gibt ohne Übertreibung derzeit kein besseres, kostenloses Guide für das Spiel!

Nun werde ich mich wohl erst mal wieder Divinity II: The Dragon Knight Saga widmen. Kann ja nicht sein, dass Rondrer mittlerweile schon viel weiter ist als ich…:smile:

Wie, Bagdadsoftware ist schon 10 Jahre alt? So alt bin ja noch nicht einmal ich! Bei dem Sauhaufen dabei bin sogar erst seit vier Jahren. Selbstverständlich könnte ich trotzdem die Intimsten der intimen Details über den Webmaster auspacken, verbringe ich doch viel Zeit mit ihm. Aber da es der Herr “Ich mag lieber Hunde” Azzkickr sowieso nicht für nötig hält meine Einträge zu lesen, dieser Kunstbanause, spare ich mir das heute einfach. Wenn euch das nicht passt, beschwert euch bei ihm! Mehr als ein Bild, auf dem ich meine Lustlosigkeit zum Ausdruck bringe, gibt es heute nicht. Punkt.

Kessy in Feierlaune

Die Hartnäckigen unter euch lesen jetzt einfach noch einmal alle meine alten Einträge durch und wissen danach auch, was Sache ist.

Und damit wäre das Thema “Jubiläumswoche” auch schon wieder beendet. Am Montag kehrt der normale Rhythmus zurück und der doofe Webmaster erzählt euch wieder irgendeinen uninteressanten Mist über irgendein uninteressantes Spiel. Ich glaube es hieß Zeitdrachen Doppel-i, aber ich hör da schon gar nicht mehr richtig zu, wenn der den Mund aufmacht.

So, die Jubiläumswoche ist zum größten Teil schon wieder vorbei. Morgen noch ein Eintrag und danach geht es wieder in den gewohnten Mo/Do-Rhythmus zurück.

10 Jahre Bagdadsoftware – das ist eine verdammt lange Zeit. Da mein Gedächtnis mindestens so schlecht ist wie das von Azzkickr, ist es eigentlich ziemlich traurig wie wenig bei mir aus dieser ganzen Zeit hängengeblieben ist. Selbst bei dem absoluten Bagdadsoftware-Highlight des Jahres, der Laberecke, kann ich mich hauptsächlich nur noch an die Letzte erinnern.

Da die anderen Jubiläumseinträge eher persönlich und emotional gehalten waren, fahre ich das absolute Gegenprogramm (und weil ich, um es mit den Worten von “Die Ärzte” zu sagen, “so subtil wie ein Panzer” und “so einfühlsam wie die Autobahn” bin): FAKTEN FAKTEN FAKTEN

Denn was macht man wenn man sich selbst an nichts mehr erinnern kann? Man überlässt das einem Computer, der dafür eh viel besser geeignet ist. Daher präsentiere ich in diesem Eintrag einige Statistiken aus 10 Jahren Bagdadsoftware.

Die Rekordeinträge

Beim längsten Eintrag (an der Anzahl der Wörter gemessen) gibt es keine großen Überraschungen. Meine persönliche Schätzung war, dass entweder ein Jahresrückblick oder ein NOCA Artikel diesen Rekord einsackt und so kam es dann auch: Längster Eintrag mit 4656 Worten ist Bagdadsoftware NOCAs 2010 – Die Nominierten. Weit abgeschlagen mit 3579 und respektive 3313 kommen danach ein Roleplay Eintrag von Jakill (Die Succubus (3)) und noch ein NOCA Eintrag (Bagdadsoftware NOCAs 2009).

Der längste Eintrag ist dabei gut 350mal länger als der kürzeste Eintrag. Dieser umfasst ganze 13 Worte (und ein Bild). Im Eintrag Siedeln ging es aber tatsächlich nur darum das Bild zu zeigen.

Die meisten Kommentare zu einem Eintrag konnte Die Zukunft für sich verbuchen. Satte 38mal wurde der “Hinzufügen” Button betätigt. Das Quantität nichts mit Qualität zu tun hat zeigt sich an diesem Beispiel aber recht deutlich, von den Kommentaren möchte ich mich heute gerne distanzieren… Das suchen nach dem Eintrag mit den wenigstens Kommentaren spare ich mir aber an dieser Stelle, da es sehr, sehr viele Einträge mit keinem Kommentar gibt.

Die Jahresstatistiken

Kommen wir nun zu den Statistiken über die 10 einzelnen Jahre seit Bestehen von Bagdadsoftware. Da ich mich hier auf Kalenderjahre beziehe sind es derer natürlich 11 und die Jahre 2001 und 2011 somit keine vollständigen Jahre. Beginnen wir mit der Anzahl der Einträge in jedem Jahr:

Anzahl der Einträge pro Jahr

Man sieht hier ganz deutlich, dass die Jahre 2003-2005 als die schwarzen Jahre von Bagdadsoftware in die Geschichte eingehen werden. Gerade einmal 9 und 10 Einträge in den Jahren 2005 und 2003 bilden in dieser Hinsicht definitiv den Tiefpunkt. Dabei darf man allerdings nicht außer Acht lassen, dass es auch die Jahre des Festplattenfluches bei Sicarius waren. In diesen war er teilweise Monatelang ohne Computer und Internet außer Gefecht gesetzt (3 Monate ohne Internet muss man sich heute mal vorstellen… Ich halts ja kaum 3 Stunden ohne aus…). Seit der Neuorientierung von Bagdadsoftware erleben wir dann konstant hohe Eintragszahlen seit 2006. Und ab der Umstellung auf den Mo/Do-Rhythmus ist die Anzahl der Einträge im Jahr sowieso nur noch abhängig von der Anzahl der Montage und Donnerstage und dem plötzlichen und unerwarteten Auftreten von besonderen Ereignissen (Weihnachten, Neujahre etc…).

Doch allein die Anzahl der Einträge sagt noch nicht sehr viel aus, wie die folgende Grafik zeigt:

Durchschnittliche Wortanzahl pro Eintrag und Jahr

So könnte man meinen, dass es in den Jahren 2001 und 2002, in denen es ähnlich viele Einträge wie jetzt gibt, auch entsprechend viel Inhalt gab. Dies ist aber definitiv nicht der Fall. In der Anfangszeit bestanden die meisten Einträge aus ein paar Zeilen in denen entweder ein kleines Update in einer der damals noch vorhandenen Sektionen gab oder, und das gab es viel öfter, dass Sicarius sich dafür entschuldigt (oder lahme ausreden brachte) dass es keine Updates gab. Beeindruckend ist dann aber vor allem wie die durchschnittliche Anzahl von Wörter von Jahr zu Jahr (mit einem kleinen Einbruch 2008) kontinuierlich stieg. Da das wohl kaum so geplant war, schreibe ich das einfach mal dem von Jahr zu Jahr gestiegenen Mitteilungsbedürfnis von Sicarius zu (Und der hinzugewonnen journalistischen Routine). Wenn dieser Trend anhält erwarte ich allerspätestens 2015 einen Durchschnitt von 1000 Wörtern pro Eintrag.

Bei den Kommentaren sieht die Statistik allerdings ganz anders aus als bei den Einträgen:

Anzahl der Kommentare pro Jahr

Das „Comment-Spam-Jahr” 2007 ist allein für fast 40% aller Kommentare auf Bagdadsoftware verantwortlich und es gab dort mehr als doppelt so viele Kommentare wie in jedem anderen Jahr. Auch sonst lässt sich kaum ein Trend ausmachen, außer dass in den Jahren in denen eintragsmäßig nichts los war auch die Kommentare entsprechend spärlich ausgefallen sind. So gab es im kompletten Jahr 2003 keinen einzigen Kommentar. Dazu muss man allerdings auch anmerken, dass es damals noch ein Forum gab und sich der meiste Spam dementsprechend dorthin verlagert hat. (Wenn ich von Spam-Kommentaren rede meine ich natürlich keine Bot-Werbungs-Kommentare sondern inhaltlich Großteils vernachlässigbare Kommentare der Bagdadsoftware Stammbesucher.)

Der längste Kommentar der bisherigen Bagdadsoftware Geschichte kommt von MavericK zum Eintrag PC-Spiele Top 10 mit 873 Wörter. Der Kürzeste kommt von Jakill und enthält kein einziges Wort, nur ein paar Satzzeichen (auch Smiley genannt), und wurde zu In geheimer Mission abgegeben.

Durchschnittliche Wortanzahl pro Kommentar

Bei der Durchschnittlichen Länge der Kommentare sieht das Bild ganz ähnlich zu der Eintragslänge aus: Es gibt nur eine Richtung und die zeigt nach oben. Erstaunlich finde ich dabei, dass selbst im Rekordjahr 2007 mit den meisten Kommentaren dieser Trend vollkommen eingehalten wird. Trotz der Menge an Kommentaren war die Durchschnittslänge größer als in allen Jahren davor.
Der Mittelungsdrang von Sicarius scheint sich also auch auf die Kommentatoren übertragen zu haben (ungeachtet der Tatsache, dass viele Kommentare natürlich auch von ihm selbst kamen). Herauszuheben ist auch der Sprung, den die Durchschnittliche Kommentarlänge zum Jahr 2011 hin genommen hat. Da muss sich allerdings noch zeigen ob dieses Niveau gehalten werden kann oder sich der Wert über den Rest des Jahres hinweg nivelliert.

Nomen est omen

Nachdem es bis jetzt nur um die Anzahl und Länge von Einträgen und Kommentaren ging konzentrieren wir uns auf diejenigen, die das ganze verbrochen haben:

Verfasser der Einträge nach Anzahl

Wie nicht anders zu erwarten dominiert Sicarius diese Statistik (insbesondere wenn man seinen (auch mal uneinheitlich geschriebenen) alten Namen hinzuaddiert). Das Feld der Verfolger führt mit einigem Abstand JakillSlavik an. Interessant finde ich die beiden Einträge von DQ. Ich wusste nicht, dass er jemals Einträge für Bagdadsoftware verfasst hat. Wie ich feststellen musste sind diese auch nicht sonderlich interessant (geschweige denn lang…). Wenn sie euch interessieren findet ihr sie hier und hier.

Verfasser der Kommentare nach Anzahl

Bei den Kommentaren gibt es erwartungsgemäß ein weites Feld. Aufgenommen wurden nur Namen unter denen mindestens 10 Kommentare abgegeben wurden. Hier fällt vor allem die Namensvielfalt auf unter der Jakill und Ich vertreten sind. Unter den Namen mit weniger als 10 Kommentaren gibt es auch noch eine Menge Variationen der Namen von allen Stammbesuchern.

Kategorien

Anzahl der Einträge pro Kategorie

Bei den Kategorien wird klar, was viele sich schon längst gedacht haben: Diese Seite erfüllt vorallem erstmal den Selbstzweck. In den meisten Einträgen ging es um die Seite selbst. Erst an zweiter Stelle kommt das eigentliche Thema der Seite, die “Spiele”. Einen weiteren großen Teil der Einträge kann man nicht eindeutig zuordnen, daher fallen sie unter die nichtssagende “Allgemein” Kategorie. Die Rote Laterne des Schlusslichtes hält direkt hinter “Kessy”, wahrscheinlich zur Freude von Azzkickr, die Kategorie “Englisch”.

Zusammengefasst bedeuten 10 Jahre Bagdadsoftware: 777 Einträge mit insgesamt 371.809 Worten und 3734 Kommentaren.

So, nachdem mittlerweile auch der letzte Leser eingeschlafen sein dürfte, schließe ich hiermit die statistische Betrachtung des Rückblickes ab. Morgen gibt es dann noch einen Eintrag der ungekrönten Königin von Bagdadsoftware (ungekrönt, weil es Sicarius einfach nicht fertigbringt die Krone in Form einer Nikolausmütze entsprechend zu platzieren (und Photoshopfakereien zählen da nicht!)).

(Stand aller Daten: 07.08.2011)

Ein bewusst hässlicher Banner zum 10. Jahrestag

“So die Page ist Online!” — als ich diesen Satz am 9.3.2001 um 19:01 Uhr niederschrieb, da wusste ich noch nicht was “Bagdadsoftware” ist. Auch der Name “Sicarius” existierte nicht und seitenlange Einträge waren im Angesicht von Dreizeilern voller Rechtschreib- und Grammatikfehler ein Fremdwort. Ich wusste nur, dass ich die alte kackbraune Frontpage-Seite mit ihren Frames endlich hinter mir lassen und einen anständigeren Neuanfang wagen wollte. Was nicht bedeutet, dass die “neue” Seite anfänglich so viel besser war als die alte — sowohl vom Inhalt her, als auch vom Aussehen und der Technik dahinter. Das alles entwickelte sich erst über die Jahre hinweg.

Die Anfänge

Der entscheidende Wendepunkt war für mich der 17.04.2006, der Tag, an dem ich Bagdadsoftware endlich einen Sinn gab. Alles was davor kam, so nett und lustig es auch war mit Daiah, Don Quichotte und Co. im Forum und den Kommentaren herumzualbern — es war bei genauer Betrachtung einfach nichts Besonderes. Killer’s World beziehungsweise später dann schon Bagdadsoftware, war damals im Kern nicht mehr als eine Sammlung zusammengeklauter “Fun”-Inhalte verbunden durch die ewiggleichen Einträge in denen sinngemäß immer nur Stand “Sry, kei’ Zeit!”.

An diesem Tag im April änderte sich das jedoch schlagartig. Bagdadsoftware hatte plötzlich einen Fokus und ja, der Ton wurde in diesem Moment vielleicht auch ein Stück weit ernster und erwachsener. Es war aber ein notwendiger Schritt, denn auch die Stammbesucher wurden älter, erfahrener und widmeten sich anderen Dingen. Bestes Beispiel sind Daiah und Don Quichotte. Früher ständige Begleiter, heute lesen sie vermutlich nicht einmal mehr konstant mit — wenn überhaupt. Kann ich aber sehr gut verstehen, denn genau diesen Wandel habe ich auch durchgemacht.

Eine Woche später habe ich mich übrigens bei MobyGames registriert. Wie das endete, wisst ihr ja alle :smile: .

Der Wandel

Meine Liebe zum Schreiben über Spiele hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits entdeckt. Ich “arbeitete” schon seit September 2001 neben der DTAG bei media and tech hosting Networks und als 2004 meine Ausbildung beendet war, ging meine allererste Bewerbung an die GameStar raus. Trotz Vorstellungsgespräch, es sollte bis heute leider das einzige bleiben, bekam ich die Stelle als Spieletester-Trainee jedoch nicht. Anstatt meiner schafften es Fabian Siegismund und Daniel Matschijewsky in die Redaktion. Zum Glück!

Selbstverständlich habe ich mich darüber geärgert damals. Aber Erfahrung macht klug und im Nachhinein ist mir durchaus bewusst, dass ich zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht reif genug war. Das kam erst später vor allem durch Bagdadsoftware. So beschränkte ich mich nach dem Zerfall von mthN darauf bei uns in der Firma im Forum die Leute mit längeren Texten zu beglücken. Daraus erwuchs dann irgendwann die fixe Idee meine potentielle Leserschaft auszuweiten und meine Sammelsucht zu befriedigen (ich wollte meine Texte endlich alle an einem Platz haben). Gleichzeitig hatte ich auch ein immer schneller anwachsendes Schuldgefühl angesichts unzähliger Abmahnung, die in dieser Zeit durch die Presse gingen. Bagdadsoftware wurde mehr und mehr zu einer tickenden Zeitbombe, die ganz schön teuer hätte werden können. Also schnappte ich mir meine vorhandene Plattform und habe sie über Nacht umgestaltet.

Die richtige Tür

Höchstwahrscheinlich wäre mein Leben komplett anders verlaufen, wäre ich damals diesen Schritt nicht gegangen. Ob es besser geworden wäre? Darüber kann und will ich gar nicht länger nachdenken. Aus heutiger Sicht war es auf jeden Fall die beste Entscheidung meines bisherigen Lebens — was vermutlich bedauerlich erscheint. Was ich allein bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mein Journalismusfernstudium begann und danach dann bei GamersGlobal gelandet bin, nur durch das ständige und umfangreiche Schreiben gelernt habe (ob falsch oder richtig, sei mal dahingestellt) — ohne Bagdadsoftware schier unmöglich und eine Entwicklung, die ihr beim Stöbern in alten Einträgen wunderbar nachvollziehen könnt.

Egoistische Ansichten

Es mag den Stammlesern gegenüber vielleicht etwas unfair sein, wenn ich Bagdadsoftware nur als Lernplattform für mich selbst bezeichne. Und natürlich kann auch ich Azzkickr nur beipflichten: es gibt eine Bagdadsoftware-Familie mit der ich liebend gerne anspruchsvolle Diskussionen führte, führe und sicher auch in Zukunft führen werde (und danach oft beleidigt ins Bett gehe :wink:). Nicht umsonst habe ich die Ehre sie allesamt meine Freunde nennen zu dürfen und lade sie zur Belohnung seit mittlerweile drei Jahren regelmäßig zur Laberecke ein, damit ich nicht alleine Guitar Hero spielen muss.

Es sollte aber gleichzeitig jedem klar sein, dass Bagdadsoftware vor allem eines ist: ein Auslass für mich. Ein Ort, wo ich mein nutzloses Spiele-/Filme-/Katzenwissen unterbringen und so mein Ego pflegen kann. Ein Ort, an dem ich meine Gedanken in die Welt hinausschreien darf. Ein Ort, an dem ich das tun kann, was mir im realen Leben aufgrund meiner starken Introvertiertheit nicht möglich ist und somit auch eine Form der Selbsttherapie. Bagdadsoftware hatte großen Anteil daran, dass ich mich zu dem entwickelt habe, was ich heute bin. Das sich am Ende tatsächlich jemand auch noch für meine Ergüsse interessiert und es für ihn oft sogar einen Nutzen hat — umso besser!

Spiegel meines Lebens

Aus diesem Grund hat für mich persönlich Bagdadsoftware auch so einen hohen Stellenwert. Es ist nicht einfach nur eine von vielen privaten Webseiten mehr, wie es noch zu Anfang der Fall war. Wenn ich mich durch die alten Einträge klicke, dann sehe ich nicht vornehmlich die Inhalte. Ich sehe ein Zeugnis über mittlerweile 38% meines bisherigen Lebens. Eine Bestätigung, dass aus dem ehemals faulen Hund, der aufgrund dieser Faulheit sogar 4er und 5er mit nach Hause brachte, tatsächlich etwas geworden ist. Und ein Beweis dafür, dass ich definitiv meines Glückes Schmied bin, denn nichts von dem, was ich in den letzten Jahre in allen Bereichen erreicht habe, ist mir einfach in den Schoß gefallen.

Nein, harte Arbeit und auch schlichtes Dranbleiben sind zwei wichtige Bestandteile meiner persönlichen Erfolgsformel. Wenngleich darunter andere, nicht weniger wichtige Aspekte eines ausgefüllten Leben massiv leiden. Wie ich schon unter dem Jahresrückblick 2010 schrieb: ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Termine Montag und Donnerstag sich nicht fest in meine Wochenplanung eingebrannt hätten. Ich kann aber zumindest von mir behaupten, dass ich ein mittelfristiges Ziel in meinem Leben habe und ich auch alles daran setze dieses zu erreichen. Bei erschreckend vielen, vor allem jungen Leuten sieht das ja leider ganz anders aus.

Fels in der Brandung

Bagdadsoftware ist für mich aber auch eine Konstante geworden, eine Art Ordnung im Chaos und Stress des Alltags. Selbst in meinen schlimmsten Momenten gibt es montags und donnerstags einen Eintrag und am Ende des Monats einen Podcast. Und solange ich mich auf diesen Fels in der Brandung verlassen kann — solange weiß ich, dass ich am Ende des Tages doch irgendetwas richtig gemacht habe. So schnulzig das auch klingen mag…

Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich ist der 9.3. nicht nur in diesem, sondern in jedem Jahr ein ganz besonderer Tag. Und ich freue riesig, dass ich ihn nun schon zehn Jahre lang mit euch erleben darf. So sehr ich auch immer behaupte “Ob einer, oder zwanzig — ich mache was ich will”, ihr seid genauso Teil von Bagdadsoftware!

Blick in die Glaskugel

Nun stellt sich natürlich die Frage, wo ich Bagdadsoftware in zehn Jahren sehe? Nun, angesichts der heutigen Schnelllebigkeit hoffe ich natürlich, dass die Seite überhaupt noch existieren und mit regelmäßigen Inhalten befüllt wird. Ob sich diese Inhalte dann immer noch um Videospiele, Katzen und anderen Nerdkram drehen werden oder durch alltäglicheres ersetzt wurden — das steht auf einem anderen Blatt. Lassen wir uns überraschen!

Zum Abschluss möchte ich mich mal wieder bei dir bedanken, lieber Leser. Egal ob du bereits von Anfang an dabei, oder gerade eben erst reingeschneit bist. Danke, dass es dich gibt! Wie schon gesagt, bist du für Bagdadsoftware genauso wichtig wie ich, denn ohne dich, würde all das hier nicht einmal halb so viel Spaß machen. Und natürlich auch einen herzlichen Dank an Rondrer, JakillSlavik, Azzkickr, Daiah, Don Quichotte und all die anderen, die Bagdadsoftware und mich von Anfang an und über die Jahre hinweg begleitet und unterstützt haben. Ihr seid einfach super und die besten Freunde, die man sich wünschen kann!

In diesem Sinne: Auf die nächsten 10 Jahre!

Wau-wa wau!

Der Vorhang öffnet sich.

In meinem ganz persönlichen Rückblick, sehe ich anfangs von ehemals ‘The Killer’s World’ eigentlich ausschließlich die Comic-Sektion. Ja, das war auch schon alles, was mich von den ersten ‘Gehversuchen’ des Webmasters in der virtuellen Welt interessierte. Rückblick zu Ende? Noch nicht ganz. Also bitte noch keine faulen Tomaten auf die Bühne werfen. Danke.

Der Erstkontakt

Verwöhnt durch die unzähligen Comic-Heftchen des Nachbarns (Calvin&Hobbes, Clever&Smart und Garfield), hatte ich aber sonst wirklich keinerlei Ambitionen irgendeinen Kontakt mit dem introvertierten Webmaster herzustellen. So kam es aber auch, dass mich von seiner Seite nur die Comics interessierten und ich den unregelmäßig erscheinenden, dafür aber regelmäßig sinnfreien Beiträgen des Webmasters nie Aufmerksamkeit schenken wollte. Mit der Zeit jedoch stieg mein Interesse am Rundherum von Computerspielen. Vor allem dem Entwicklungsprozess eines Computerspiels und der späteren Berichterstattung galt meine Aufmerksamkeit. Auslöser dafür war einerseits die Mod-Freundlichkeit von Battlefield Vietnam und andererseits mein tagtägliches Belagern des Webmasters mangels eigenem DSL-Anschlusses. Während der Webmaster mir Spieleperlen, wie Drei-Beben-Arena als Datenträger gewordenen Traum präsentierte, sammelte ich Spieleerfahrungen, aber auch Erfahrungen mit der Persönlichkeit des Webmaster. Dadurch wurde ich mir über Bagdadsoftware – ein Spiegel seiner Selbst – bewusst, dass hier im Grunde ein mitteilungsbedürftiger Mensch am Werke ist. Das hier sollte die Plattform seine Pläne werden. Denn just zu diesem Zeitpunkt wirbelten auf Pre-GamersG… ich meine … Post-Killer’s World in regelmäßigen Abständen ausführliche (subjektive) Berichte zu Spielen herum. Unfassbar! Und das als ich der Seite schnell wieder den Rücken kehren wollte, weil die Comics vom Webmaster selbst verbannt wurden. Mit Außnahme der Laberecke, das ehemalige Forum von Bagdadsoftware, nutzte ich seit der Abschaffung des Kulturguts kaum die sonstigen Funktionen, wie Webmaster nerven oder Genosse Rondrov trollen […]. Der hochwertige Spam den Marcel W. aka Zwerg und ich im Forum hinterließen ist bis heute noch denkwürdig und meiner Ansicht nach das einzig Denkwürdige dieser Zeit.

Aber zurück zum Glück

Allmählich tendierte Sicarius mit seiner ‘anderen’ Art der Berichterstattung und dem Badesalz-Humor in eine wesentlich packendere Nische, als es die Standard-Blogs und Videospiele Seiten taten. Ganz unbeteiligt an meiner Euphorie waren natürlich (!) die selbst-ironischen Umfragen, die ich niemals nie nicht gefälscht oder in irgendeiner Weise manipuliert habe. Meistens habe ich mir sogar die Augen zugehalten, während ich abwechselnd mit der Maus geklickt und die F5-Taste gehämmert habe. Neben dieser Fähigkeit, entwickelte ich außerdem die Fertigkeit dem Webmaster unsinnige Vorschläge zu unterbreiten. Nachdem ich mittlerweile nicht nur auf meine Comics verzichten musste, verließ auch die Laberecke still und heimlich unser Refugium, weswegen ich meine Fertigkeit einfach perfektionieren musste. Die Integration von Bagdadsoftware in das UCF, ein Forum, dass sich der Erstellung von Codes für Schummelmodule widmete, war meine Idee, da ich dort aktiv war. Doch aus diesem Experiment, dass sich im Nachhinein als Fehlschlag entpuppen sollte, sollte etwas Großes entstehen…

Der Laberpod wird prophezeit

Oder aber besser gesagt bekam Bagdadsoftware einen Podcast. Jawohl! … denn aus diesem UCF-Ungeschick heraus begab es sich, dass die Hölle gefror und ich wieder eine Laberecke bekam … Nein! Das wichtige Ereignis: Es geschah, dass sich der User Insight, mit bürgerlichen Namen Jürgen-Robert S. an die Allgemeinheit mit der Idee eines Podcasts wendete. Sicarius griff diesen Gedanken auf und so entstand das euch heute bekannte Gedudel. Am Liebsten möchte ich mir selber auf die Schulter dafür klopfen, doch im Grunde war es, wie alles im Leben, eine merkwürdige Verkettung von Zufällen, deren Erfolg auf die Kappe anderer ging. In diesem Falle auf den Fleiß von Sicarius selbst, der den Podcast weiter voran trieb. Bis heute und bestimmt auch in Zukunft. Aus der Neuerung ergab sich auch das alljährliche Treffen mit Aufnahmen, das natürlich zufällig in der Datumsnähe des Geburtstages des Webmasters liegt […]. Zuerst noch Laberecke genannt, wurde schließlich der Laberpod daraus, den man kennen sollte. Doch damit nicht genug…

Der Lenz ist da

Aus der Seite, die eigentlich nur die Aufgabe erfüllte, das Sprechrohr des Webmasters zu sein, wurde noch mehr. Die Artikel bekamen Struktur, Ausdruck und manchmal auch Rechtschreibung mit einer Priese Grammatik (oder umgekehrt). Später sogar auch noch Kategorien. Wie an der Geschichte an Änderungen zu erkennen ist, kamen mehr und mehr solcher Verbesserungen hinzu. Das Nest wurde gehegt und gepflegt. Parallel genauso umsorgt: Das Wirken des Webmasters auf Mobygames über dessen Progression hier fleißig berichtet wurde. Technisch bessere Artikel, wie der große Westwood-Wälzer entstanden und die erste Tuchfühlung mit Jörg Langer bahnte sich an. Und das alles nur, um in das zu münden, was die Stammleserschaft bis zum Erbrechen gelesen hat: GamersGlobal. Letztendlich ein Verdienst von dem Flaggschiff hier, dessen Abschaltung ich mehr als einmal befürwortet hätte. Ironischer Weise habe ich in der letzten Zeit … im letzten Jahr oder gar in den letzten beiden JahrEN … einen ziemlichen Teil dazu beigetragen, dass dieses Schiff weiterhin gewartet wurde und somit weiterhin in See stechen konnte. Meine Serie über die Bildbearbeitung war nur ein Tröpfchen auf den heißen Kamelrücken im Vergleich zu den Filler-Einträgen, die noch kommen sollten. Mein ewiges Jammern, um den Wegfall der Team-Page hat wenigstens etwas gebracht: Die gibt es jetzt auch wieder. Nun wäre es für mich also auch ein schwerer Verlust, wenn Bagdadsoftware eingestampft werden würde, weswegen ich mich freue, dass es in diesem Jahr mit noch mehr Reserven weiter geht. Andere sorgen mache ich mir da um mich…

Verkünden bangen Hoffens

Hoffentlich werde auch ich noch das nächste große Jubiläum miterleben, was in meinen Augen nicht der 20. sondern der 25. Geburtstag von BS.de sein soll. Denn während AzzkickR, der Ratio(ph)arme, auf einen Pflegeplatz in der Senioren-Bagdadsoftware-Residenz hofft und um ein paar lächerliche Erinnerungslücken innerhalb der Matrix bangt, sorge ich mich um meine Existenz als Solches! Wie wir alle beim vergangenen Laberpod erfahren haben, fühle ich mich zum Spielen zu alt! Das Thema beim diesjährigen Laberpod-Treffen könnte schlimmsten Falls „Bin ich zum Spielen zu scheintot?“, lauten. Aber in Anbetracht der Aussicht, dass in 15 Jahren Bagdadsoftwarez wahrscheinlich eine „black-listed“ Online-Plattform für den Vertrieb allgemoinen Rumgesabbels und Geschreibsels sein wird, lohnt es sich auch dann schon Friedhofgemüse zu sein. Genau dann, wann wohl der letzte Funken Kreativität aus den Venen des WWWs gepresst wurde und die Gesellschaft dann genauso Scheintot, wie ich sein wird, genau dann wird hier wieder etwas in einem ganz anderen Stil fabriziert werden. Wie es also angefangen hat.

Der Lückenfüller gratuliert der Seite, die eine Lücke füllt. Daher Alles Gute … blaue Seite, unser aller Familienwohnsitz.

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