Wer das Privileg oder besser gesagt das Pech hat mich auf Steam seinen Freund zu nennen, wird in den letzten Wochen etwas sehr fragwürdiges festgestellt und daraufhin folgenden Monolog in seinem Gedanken geführt haben “Wie? Der Sicarius hat ein Spiel auf Steam gekauft?! Der “Ich kaufe nur Schachtel-Versionen bis ich tot umfalle”-Typ?! Und dann ist es nicht nur eines, sondern gleich mehrere Dutzend? WTF?! Warum ist meine “Das haben Freunde zuletzt gekauft”-Liste plötzlich voll mit dem Namen dieses Trottels?! *Kopf explodiert*” (*Text enthält leichte Dramatiersierungen).
Ja, es ist sicherlich etwas überraschend. Zumal derzeit ja auch kein Steamsale ansteht (einige erwarten den Start des Summersales für heute). Ich habe also tatsächlich so einige Titel zum normalen Preis erstanden, obwohl auch ich mich natürlich ein wenig darüber ärgere, dass Retro City Rampage dann plötzlich im Daily Deal war für 10 Euro weniger. Aber gut: Fakt ist nun einmal, dass viele Spiele niemals mehr ihren Weg in den normalen Handel finden werden. Und jetzt, wo ich eine anständige Internetverbindung und damit überhaupt erst die Möglichkeit habe viel in kurzer Zeit runterzuladen, habe ich mir gedacht: Fuck it! Ich will die Titel, die ich schon ewig im Auge habe, auch endlich mal zocken! So ging ich, packte meine virtuelle Brieftasche aus und kaufte seit Ende Mai so einiges ein. Korrektur: “kaufe”. Grad den Daily Deal (DLC Quest) gesehen und schon wieder zugeschlagen *ähm*.
Ich würde also sagen, dass es endlich mal wieder Zeit ist für eine Runde Ultrakurzeindrücke der wichtigsten Titel. Hatten wir ja schon lange nicht mehr. Und los geht’s:
Counter-Strike: Global Offensive: Ach ja, Counter-Strike. Schon lange vor der Veröffentlichung von Version 1.6 des Originals war der Hass auf deine Spieler groß. Und auch ich habe die Nase gerümpft und zwar weiterhin fleißig alle Versionen gekauft, aber so gut wie gar nicht mehr gespielt (am meisten wohl noch Counter-Strike: Source). Bis jetzt. In meinem Urlaub Ende Mai/Anfang Juni habe ich fast 30 Spielstunden in den neusten Teil versenkt, woran sicherlich auch FACEIT schuld ist, die eine Zeitlang nicht nur Quake Live-Cups gestreamt haben, sondern auch Counter-Strike: Global Offensive-Matches. Es macht also offensichtlich doch immer noch irgendwie Spaß. Vor allem Arms Race, Demolition (es gibt nur einen Bombenplatz) und der Competitive Classic Mode (ein volles Match [schlimmstenfalls 90 Minuten] mit festen Teams) haben mir es angetan. Was aber nicht heißt, dass nicht immer noch viele Sachen nerven wie beispielsweise die immer noch sehr hohe Kiddie-Dichte und die haufenweise Custom-Server mit ihren unzähligen Downloads im Vorfeld. Oder die vielen Russen, die entweder kein Englisch können oder nicht auf Englisch kommunizieren wollen. Kommt immer gut in einem richtigen Match.
Super Hexagon: Von diesem Spiel habe ich durch Michael “Rage Quit” Jones erfahren (siehe dieses Video) und im Gegensatz zu ihm gefällt mir dieser extrem lange Reaktionstest (wie lange könnt ihr überleben?) mit seiner pumpenden Musik sehr gut (hab’ mir sogar mittlerweile den Soundtrack gekauft). Der Titel ist auch weniger zufallsabhängig, als man vielleicht denken mag. Somit ist es eine Kombination aus schneller Reaktion und dem Auswendiglernen von Mustern (wenn am Bildschirmrand die und die Form auftaucht, dann muss ich gleich so und so reagieren). Das wichtigste Element ist aber definitiv die Musik. Das merke ich vor allem im zweiten Schwierigkeitsgrad, in dem ein Track gespielt wird, der mir überhaupt nicht gefällt. Entsprechend überspringe ich den immer. Wer allerdings nicht frustresistent ist (ihr werdet ständig neustarten – mein derzeitiger Rekord sind etwas über 60 Sekunden auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad), der hat an dem Titel keine Freude.
Retro City Rampage: Von diesem Spiel hatte ich im Vorfeld sehr viel Gutes gehört. Eine Hommage an die Achtziger (ja, wieder ein 8Bit-Titel. Was anderes gibt es in der Indie-Branche anscheinend nicht) und das übliche Blabla. An Grand Theft Auto (ja, Teil 1 von 1997) hat aber scheinbar keine Sau gedacht. Dabei ist der Titel nichts anderes als eine um zahlreiche Features gekürzter 8Bit-Port des großen Vorbilds. Von der Steuerung über die Geschichte zu den Missionen hin finde ich es durchweg schlechter als mein geliebtes isometrisches Grand Theft Auto. Selbst die Midi-Mugge ist im Vergleich zu den damals noch überschaubaren Radiosendern ein Witz. Entsprechend muss ich tatsächlich sagen, dass ich mit Retro City Rampage überraschend weniger Spaß habe als gedacht, obwohl es für sich gestellt sicherlich gut ist. Es bringt mich im Gegenteil eher dazu mal wieder Grand Theft Auto zu installieren. Da schreien die Passanten wenigstens wenn ich sie überfahre *hehe*.
Waking Mars: Das Spiel wurde ursprünglich für iPhone entwickelt und ich habe schon sehr früh davon erfahren, weil Randy Smith von Entwickler Tiger Style eine immer sehr interessante monatliche Kolumne in der EDGE hat. Darin hat er natürlich auch immer mal wieder über das Spiel gesprochen. Im Prinzip lässt sich der Titel schon fast in die Serious Games-Ecke schieben. Ihr seid darin nämlich als Wissenschaftler im Untergrund des Mars unterwegs und erforscht (und beeinflusst) die dort überraschend vorhandene Tier und Pflanzenwelt. Statt sinnlos alles abzuballern, müsst ihr die unterschiedlichen Pflanzen und Tiere manipulieren, die wiederrum alle irgendwie miteinander agieren (Wasserpflanzen düngen die normalen Pflanzen, die wiederrum Samen ausspucken, die von komischen Wesen gefressen werden und die sich dadurch Fortpflanzen etc. pp.), um genug Biomasse in einem Bereich zu erzeugen, um die nächste Tür öffnen. Das Erhöhen der Biomasse hat jedoch einen negativen Einfluss auf den Planeten selbst, was wiederrum so etwas wie die Moral des Spiels ist (= der Mensch macht alles kaputt). Ich finde es super interessant und definitiv mal was anderes.
Hacker Evolution Duality: Es dürfte kein Geheimnis sein, dass ich die Hackersimulation Uplink extrem genial finde und ich sie ähnlich wie Lands of Lore: The Throne of Chaos dauernd mal wieder anwerfe. Entsprechend hat mich auch die Hacker Evolution-Reihe sehr gereizt. Was beispielsweise den ersten Teil von Uplink unterschied, war der extreme Fokus auf Konsolenkommandos. Ihr könnt den kompletten Titel nur mit der Tastatur spielen, was dem Hollywood-Hacker-Feeling noch einmal ein Stück näher kommt. Entsprechend hat mich schon länger auch der dritte Teil der Reihe interessiert. Leider haben die Entwickler den Titel extrem vereinfacht. Klick auf einer Weltkarte dein Ziel an, starte per Knopfdruck einen DDoS-Angriff, schaue ob die Firewall down ist. Wenn nicht, schicke noch einen EMP hinter her und achte ein bisschen darauf, dass der Trace dich bei all dem nicht erreicht. Kein großer Anspruch bislang und schon gar kein Vergleich zum Feeling des ersten Teils und Uplink. Sehr schade.
Little Inferno: Der Puzzler World of Goo vom gleichen Studio war ein schönes Erlebnis. Zugegeben: Die Geschichte wurde zwischendrin ziemlich düster. Aber dennoch habe ich mich freudig mit den Goos durch die Levels gerätselt und dabei dem fantastischen Soundtrack von Kyle Gabler gelauscht. Entsprechend hat mich auch ihr neustes “Spiel” sehr interessiert. In Anführungszeichen deshalb, weil man es nicht wirklich als Spiel bezeichnen kann. Ihr sitzt vor einem Kaminofen, kauft Sachen ein und verbrennt sie anschließend wieder. Mehr ist auf den ersten Blick nicht. Es gibt aber auch hier eine herzzerreißende Hintergrundgeschichte und als eigentliches Spielziel lässt sich sicherlich die Finden der 99 Gegenstandskombinationen bezeichnen (verbrenne eine Kamera und eine Katze und ihr habt die LOL-Kitty-Kombo gefunden. Ja, ich wusste das auf Anhieb Herr Knurrunkulus!). Ich finde am Titel die beruhigende Atmosphäre und den erneut sehr schönen Soundtrack nett. Außerdem natürlich die versteckte Kritik/Täuschung des Spielers. Dazu lest ihr aber am besten selbst das Interview auf Gamasutra.
Thomas Was Alone: Ein einfach gestalter Puzzler, in dem ihr geometrische Formen mit Teamwork heil zum Levelende bringen müsst. Klingt also im ersten Moment nicht gerade sehr besonders. Diese Formen erhalten jedoch im Laufe des Spiels durch eine äußerst gelungene Erzählerstimme jeweils eine liebenswerte Identität (die Geschichte erzählt von KIs, die sich selbstständig gemacht haben und nun aus dem System entkommen möchten), weshalb mir ihr Schicksal schon bald sehr am Herzen liegt. Und die Musik trägt auch hier mal wieder einen sehr großen Anteil an der gelungen Atmosphäre. Leider ist nach gut zwei bis drei Spielstunden schon wieder Schluss, da sich die Herausforderung eher in Grenzen hält. Dennoch eine klare Empfehlung von mir.
So viel also erst einmal dazu. Gekauft habe ich natürlich noch ein paar mehr, aber leider noch nicht alles ausreichend gespielt bislang, um darüber zu berichten. Bin jetzt mal gespannt ob beim Summer Sale irgendwas für mich über bleibt. Habe den ja bislang noch nie mitgemacht und die großen Blockbustertitel erscheinen ja auch weiterhin als Boxed Version. Nun entschuldigt mich aber bitte: Ich muss da noch ein paar Insekten und Fische fangen.
Nintendo hatte vor kurzem (Ende April) mal wieder eine ihrer “Registriere die und die Spiele und erhalte diesen oder jenen Titel kostenlos”-Aktionen. Und eines der Spiele, die man sich aussuchen konnte, war Animal Crossing: New Leaf. Der vierte Teil der Serie, die in Japan auf dem Nintendo 64 ihren Ursprung hat, während wir 2002 einen Port von Teil 1 auf dem Nintendo GameCube “genießen” konnten.
Um euer Dorf und euer Haus zu verbessern und Einrichtungsgegenstände und Klamotten kaufen zu können, braucht ihr die Währung des Spiels: Sterne (im englischen sind es Glocken). Und wie kriegt ihr diese? Nun im Wesentlichen angelt ihr Fische, erntet Früchte und fangt Insekten, um sie dann im Dorfladen zu verkaufen. Bei den Früchten ist es so, dass zu Beginn des Spiels euch eine Art zugewiesen wird. Bei mir sind es Pfirsiche. Insgesamt gibt es 12 Sorten. Ein gutes halbes Dutzend davon könnt ihr mit etwas Glück auf einer tropischen Urlaubsinsel finden und dann bei euch anpflanzen. Eine könnt ihr kaufen, sobald euer Gartengeschäft ausreichend oft ausgebaut wurde. Den Rest jedoch erhaltet ihr nur indem ihr mit anderen Nutzern interagiert (Tor zur Stadt aufmachen und Freundescode austauschen), deshalb oben diese Einleitung.
Und so geht das von Tag zu Tag. Unterbrochen wird die Monotonie nur durch Spezielle von Nintendo festgelegte Events. Am Freitag war beispielsweise Sommersonnenwende und damit im Spiel 24 Stunden hell oder jeden Monat findet ein Insektenfangwettbewerb statt (siehe Fischevent in World of WarCraft. Abseits davon seid ihr wirklich nur damit beschäftigt alles zu tun, um euer Dorf auf die höchstmögliche Stufe auszubauen, derweil neue Sachen freizuschalten, gleichzeitig euer Haus hochzurüsten und mit allerlei Gegenständen aufzufüllen (es wird sogar nach Feng Shui bewertet!) sowie die dazugehörigen Schulden zu bezahlen. Was daran Spaß macht? Ich habe nicht die leiseste Ahnung, obwohl ich mich seit mittlerweile 10 Tagen diesem knuddelbunten “Spiel” unterwerfe.
Ihr erinnert euch vielleicht noch an den Film
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum ich euch das alles erzähle. Ganz einfach: Der japanische Kriegsfilm Der Admiral: Krieg im Pazifik ist im Mai endlich auch ungeschnitten in Deutschland erschienen (mit deutscher und japanischer Sprachausgabe). Und wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, geht es um die Geschichte von Admiral Yamamoto Isoroku. Der Film beginnt während der Diskussion um den Dreimächtepakt und endet mit dem Tod des Admirals. Wer allerdings jetzt ein actionlastiges und patriotisches Kriegsepos erwartet, der wird enttäuscht werden.
weil er im Vergleich zu einem Panzerschiff: Graf Spee oder Tora! Tora! Tora! nicht ganz so ausgereift ist. Das liegt zum einen an den schlechten CGI-Effekten, vor allem aber wie im letzten Absatz erwähnt an der trotz aller historischen Korrektheit vorhandenen Einseitigkeit des Films.
Es gibt wohl tatsächlich Leute, die sehnen sich zurück zur guten alten Zeit der TV-Serien. Was damit gemeint ist? Jede Folge ist in sich abgeschlossen und es gibt keine richtige zusammenhängende Geschichte abseits der ein oder anderen Doppelfolge und mal einer Erklärung für einen Cast-Wechsel. Selbst ein Staffelfinale mit Cliffhanger, wie wir es heute kennen, haben viele der älteren Serien nicht.
Aber auch heutzutage zum Beispiel die ganzen Crime-Dramas wie alles wo NCIS oder CSI draufsteht. Jede Folge dasselbe Format wird auf Dauer einfach langweilig (ja, ich hänge bei Staffel 8 von NCIS fest :smile:). Praktisch keine Charakterentwicklung zwischen Anfang und Ende einer Staffel stattdessen das gleiche, langweilige Monster- of-the-Week-Format, dass schon bei Akte X eher selten wirklich sehr gute Folgen produziert hat. Dabei ginge da so viel mehr. Stattdessen bleibt es bei Andeutungen (was man allein aus Gibs Backstory noch alles machen könnte abseits der paar Rückbezüge).
Schwups, da ist sie auch schon fast wieder vorbei, die E3 2013. Ich habe mir dieses Jahr nicht einmal die Pressekonferenz von Microsoft um 18:30 Uhr am Montag angetan. War zu sehr mit Minecraft und den Quake Live-Matches der 125 FPS June League beschäftigt. Aber ja: Sony hat dieses Jahr ganz klar Microsoft gezeigt wo der Hammer hängt. Die PlayStation 4 klingt in allen Belangen attraktiver (nur den Controller finde ich weiterhin Mist). An meiner derzeitigen Einstellung hat sich dennoch nichts geändert: Zum Release kommt mir wahrscheinlich keine der beiden Konsolen ins Haus. Da wäre natürlich zum einen die Tatsache, dass 500 Euro für die Xbox One und immerhin noch 400 Euro für die PlayStation 4 dann doch eine Menge Holz sind. Zum anderen sind zwar viele schicke Exklusiv-Titel angekündigt, aber da ist für mich absolut nichts dabei, was ich wirklich zwingend Day 1 spielen will. Aber das ist ja vor allem bei Sonys Line-up nichts Neues. Ich habe ja bekanntlich weder die God of War noch Uncharted oder ein Heavy Rain bis heute mehr als eine Stunde gespielt.
Dragon Age III: Inquisition und Need for Speed Rivals sind hingegen eher meh. Bin zwar gespannt darauf wieder nach Ferelden zu verschwinden (hoffentlich wieder mit Savegame-Import!) und war auch sehr erfreut Morrigan im Trailer (inklusive ihrer alten Synchronstimme) zu sehen. Aber es war am Ende des Tages halt doch nur ein Trailer ohne echte Informationen. Dabei wird doch am interessanten sein wie die angekündigte Fusion aus den Spielelementen der ersten beiden Teile aussehen wird. Need for Speed Rivals ist hingegen wieder ein Open World Need for Speed. Zwar nicht direct von Criterion Games, aber mit deren Unterstützung. Blöd nur, dass mich schon Need for Speed: Most Wanted (2012) nicht vom Hocker gerissen hat. Ein Need for Speed Shift 3 würde mich spontan mehr interessieren.
Aus Final Fantasy XIII: Versus wird also Final Fantasy XV. Immerhin besser, als wenn es gar nicht mehr erscheinen würde. Ansonsten gibt es wie immer nicht viel zu sagen: Der Trailer sieht traumhaft aus und auch später im Spiel werden die Rendersequenzen sicher wieder eine Augenweide sein. Und sonst ist es halt ein Final Fantasy. Nicht mehr und nicht weniger.
Der Trailer zu Dead Rising 3 hinterließ anfangs auch ein mulmiges Gefühl. Das sah alles äußerst ernst aus und passte ganz und gar nicht zu den doch eher schwarzhumorigen Vorgängern. Aber wie er sich dann gegen Ende den Sägenvorschlaghammer zusammenbastelt, wurden meine Bedenken zum Glück gleich wieder zerstreut. Es ist zwar jetzt nicht die exotischste Waffe, aber wo die herkommt, wird es sicherlich wie früher auch wieder allerlei abstruseres Zeug geben. Freu mich schon drauf wieder einen Mülleimer mit einer Bohrmaschine kombinieren zu dürfen. Aber vermutlich nicht in Deutschland. Glaube nicht, dass sich Capcom dieses Mal die Mühe macht das Spiel der USK vorzulegen.