Sirup-Vielfalt mit unterschiedlichen Deckeln.

Ende März hatte ich erwähnt, dass wir die wunderbare Welt der Sirups für unseren Wassersprudler entdeckt und mittlerweile dadurch fast komplett das Kistenschleppen hinter uns gelassen haben. Was mir damals noch nicht so bewusst war: Der Sirup-Markt ist schon wesentlich größer als wir dachten. Vor allem in der Fitness-Ecke gibt es da schon seit Jahren ein großes Angebot. Das habe ich erst so richtig realisiert als ich vor kurzem mal in einem EDEKA war, weil sie die offiziellen SodaStream-Sirups wahnsinnig günstig im Angebot hatten. Am (total versteckten) Regal angekommen war ich z.B. überrascht zu sehen, dass selbst Coca-Cola mittlerweile mitmischt – allerdings derzeit nur mit Fanta, Sprite und Mezzo Mix jeweils in der nicht-zuckerfreien Variante. Und ja, sogar Säfte gibt es. Allerdings noch nichts, was mich anmacht. Holunderblüte ist einfach nicht so meins :smile: .

Da wir allerdings nur zur zuckerfreien Variante greifen, stand dann doch nicht so viel im Regal, was ich tatsächlich eingepackt habe. Hauptsächlich Kram von der EDEKA-Gruppe-Eigenmarke Gut & Günstig, die aus unserer Sicht zwar tatsächlich günstig ist aber über das “gut” haben wir eine…sagen wir nicht ganz so zustimmende Meinung. Trotzdem hab‘ ich mir mal den Cola- und Orangengeschmack mitgenommen zum Testen. Dabei ist mir schon im Laden aufgefallen: Die Art und Weise wie man den Sirup in die Flaschen umfüllt ist sehr unterschiedlich.

Mehr oder weniger viel Sauerei

Während Coca-Cola gar keine Mess- und Füllhilfe beifügt und von euch verlangt mit Esslöffeln zu hantieren, hat selbst SodaStream zwei unterschiedliche Deckelsorten. Das Prinzip ist zwar identisch, der Deckel hat einen integrierten Messbecher, aber der in den kleinen grauen Behälter ist nicht ganz so tief. Der Nachteil: Man kriegt den Mist nicht ganz so gut in die Flasche gekippt inkl. hoher Gefahr Sauerei zu machen. Tipp: Die Flasche ebenfalls schräg halten beim Umfüllen vom Messbecher. Das ist bei den PepsiCo-Marken mit ihrem tieferen Messbecher wesentlich besser gelöst. Da muss ich nicht mit der Flasche rumhantieren.

Der ist voll.

Und bei Gut & Günstig? Der letzte Scheiß. Es ist ein Messbecher der auf der Sirupflasche draufsitzt. Am Becher selbst ist zu bemängeln, dass zumindest ich die Messlinien so gut wie nicht erkennen kann. Und dann sitzt er anders als bei SodaStream wie gesagt einfach auf der Flasche drauf. Sprich, wenn ihr ihn nicht vorher sauber und trocken macht, saut ihr euch die Flasche und den dazugehörigen Deckel ein. Keine Ahnung wer das für ein tolles Konzept hielt. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Das gilt auch für den Geschmack an sich. Speziell die zuckerfreie Orange ist irgendwie nur gelbes Wasser, selbst wenn ich mehr reinkippe als der Messbecher vorgibt für unsere Flaschengröße. Wir bleiben entsprechend vorerst weiterhin SodaStreams PepsiCo-Reihe treu trotz dem höheren Preis.

Weitere Kosteneinsparungsmaßnahmen

Mit der Umstellung auf Sirup drang jedoch ein neuer Faktor in den Vordergrund: Die Kosten für den CO²-Zylinder, schließlich verbrauchen wir jetzt mehr. Seit das Patent für das SodaStream-Original abgelaufen ist (deswegen hat SodaStream nun ein neues Gerät inkl. geändertem und wieder patentiertem Zylinderdesign rausgebracht), gibt es zwar sehr viele Anbieter von Zylindern und entsprechend stark sind die Preise gefallen (5-7€). Doch wir brauchen trotzdem pro Monat durchschnittlich zwei Stück davon. Die pro Zylinder jeweils ca. 90 Flaschen mit 0,6L ergeben. Immer noch viel, viel billiger als ein Kasten Coca-Cola. Es gibt aber Optimierungspotential. Und was kann man optimieren? Na natürlich selbst die Zylinder nachfüllen statt sie im Laden zu tauschen.

Lysanda hatte das schonmal vor längerem erwähnt, dass das ginge. Aber ich hatte davor durchaus massiven Respekt. Eine Gasflasche im Haus zu haben (egal ob Propan, Kohlendioxid oder sonst was) ist schon allein so eine Sache. Was, wenn das Ding einem z.B. wegen falscher Lagerung plötzlich um die Ohren fliegt?! Und dann das Befüllen: Woher weiß der CO²-Zylinder, wenn er voll ist? Fliegt der mir um die Ohren, wenn ich nicht aufpasse und rechtzeitig abdrehe? Diese und weitere Fragen kamen mir in den Sinn als Lysanda das Thema erneut auf die Tagesordnung brachte. Aber wenn ich eins in bald fünf Jahren Ehe gelernt habe: Dieser Frau versuchen etwas auszureden ist eine Lebensaufgabe :wink: (Anm. v. Lysanda: Das sehe ich nicht so.). Außerdem arbeitet jeder Gastronom täglich mit sowas (wg. Bier) – also zumindest, wenn irgendwann die Pandemie vorbei ist. Entsprechend kann es so gefährlich auch wieder nicht sein. Also haben wir es einfach mal versucht. Spoiler: Es ist einfacher und ungefährlicher als gedacht.

Die Beschaffung

Bevor es ans erste Befüllen gehen kann, muss man das Gas erstmal haben. Dazu tauchen folgende Fragen auf: Wie groß soll die CO²-Flasche sein, woher kriegen wir sie und, viel wichtiger, wo können wir sie wieder auffüllen/tauschen lassen? In Sachen Größe war die Entscheidung relativ schnell getroffen und zwar zu Gunsten eines 10kg-Monsters. Das liegt zum einen am Preis. Die 2kg-Flasche nachzufüllen kostet bei Hornbach beispielsweise 8,25€/kg. Bei der 10kg-Flasche sind es nur 2€/kg. Zum anderen kann man mit 2kg logischerweise weniger Flaschen auffüllen bis man wieder durch die Gegend fahren muss. So gehen in einen regulären SodaStream-CO²-Zylinder theoretisch 425g. Da reichen die 2kg nicht einmal für fünf Füllungen. Bei 10kg sind es 23. Gut, dafür wiegt die 10kg dann mit 28-31kg (je nach Modell) das vierfache was den Transport mitunter etwas schwieriger macht für kleine, schwache Männer. Aber einmal im Jahr bekommt man das schon irgendwie hin.

Das Angebot von Hornbach

Nachfüllen und Transport sind übrigens gute Stichpunkte: Es bringt nichts sich bei eBay die billigste Flasche zu holen, wenn man dann nur 800km entfernt in Hintertupfingen eine Neubefüllung bekommt. Entsprechend haben wir uns in den umliegenden Bau- und Getränkemärkten umgeschaut und sind am Ende (mal wieder) bei Hornbach gelandet. Die nutzen Gas von GlobalGas, die ebenfalls bundesweit vertreten sind. Insofern sollte es auf absehbare Zeit kein Problem sein eine neue Füllung zu kriegen. Gleichzeitig hat Hornbach was das angeht tatsächlich auch einen günstigsten Preis mit besagten 20€ pro Füllung. Dazu kommen dann noch einmal 134€ Nutzungsgebühr für die Flasche.

Aufmerksame Besucher werden allerdings jetzt anmerken, dass die 20€-Füllung bei Hornbach nur “normales” Kohlendioxid ist ohne “Lebensmittelqualität”-Kennzeichnung. Diese Füllung wiederum kostet 7€ mehr und auch die Flasche ist mit 135€ etwas teurer. Allerdings: Bei der Flasche mit Lebensmittelqualität ist es keine Nutzungsgebühr, sondern Pfand. Sprich, die bekommt ihr wieder, wenn ihr irgendwann keinen Bock mehr auf den Kram habt. Gleichzeitig stellt sich natürlich die Frage: Wenn das “normale” Gas für Aquarien verwendet werden darf und mir die Fische nicht wegsterben, warum ist es dann nicht für Menschen geeignet?! Antwort: Ist es schon, denn lt. GlobalGas kommt der Inhalt beider Flaschen aus dem exakt gleichen Tank. Der einzige Unterschied ist, dass auf der Flasche mit “Lebensmittelqualität” ein Siegel zur Nachverfolgung draufklebt. Wenn mal was passiert, wissen sie entsprechend ganz genau aus welchem Tank es kommt. Ist also eine Versicherungssache. Bedeutet im Umkehrschluss, dass man einfach zum normalen Gas greifen? Nicht unbedingt. Dadurch, dass ihr für diese Flasche nur Pfand bezahlt, könnt ihr erstmal 19 Jahre lang für 7€ Aufpreis befüllen bevor es euch tatsächlich mehr kostet und habt in dieser Zeit eben diese zusätzliche Sicherheit sollte tatsächlich mal passieren. Aber ja: Am Ende des Tages ist es zumindest im Falle von GlobalGas was den Inhalt angeht tatsächlich Jacke wie Hose.

Die Vorbereitungen

Nun haben wir also die Gasflasche zu Hause stehen. Leider passt der CO²-Zylinder (in unserem Fall einer von Soda Trend) dort nicht einfach drauf. Es braucht einen Adapter. Und zwar einen der umsetzt von einem TR21.4-Ventil (CO²-Zylinder) auf ein W21.8-14-Ventil (CO²-Flasche). Die Beschaffung ist hier aber kein Problem. Es gibt haufenweise Angebote im Internet für einen Preis um die 30€. Die passen dann meistens für viele verschiedene Varianten von CO²-Zylinder, denn nicht unbedingt jeder ist an der Spitze gleich aufgebaut. Das gilt auch für die CO²-Flasche selbst. Die gibt es mit Steig-/Tauchrohr und Druckventil, ohne Steig-/Tauchrohr aber mit Druckventil oder komplett ohne. Im Fall von Hornbach sind es Flaschen ohne Steig-/Tauchrohr aber mit Druckventil.

Der Nachteil einer Flasche ohne Steigrohr ist, dass ihr sie auf den Kopf stellen müsst bei der Befüllung. In der Flasche ist nämlich Kohlendioxid in flüssiger Form enthalten. Das ist etwas nervig, weil wie gesagt die Flasche selbst im komplett leeren Zustand noch ihre 17-20kg hat. Funktioniert aber. Und nein: Soweit ich verstanden habe, sollte man sie nicht umgedreht lagern. Sich eine entsprechende Aufhängung im Keller an die Wand schrauben geht also scheinbar nicht – es sei denn sie ist drehbar. Mmmh… wäre sicherlich eine rückenfreundliche Überlegung sich da was zu basteln :smile: .

Geht’s endlich los?!

Noch einmal drehen, dann kann’s losgehen.

Gasflasche? Check. Adapter? Check. Gasflasche und Zylinder über Adapter miteinander verbunden? Check. Komplettes Konstrukt umgedreht? Check. Also aufdrehen und los geht’s? Ja, tatsächlich ist es so einfach – zumindest bei den Soda Trend-Universal-Zylindern in unserem Haushalt. Es macht für ein paar Sekunden psssscchhh und das war’s. Keine Angst vor Überfüllung und Explosionen, da das Ventil im Zylinder automatisch schließt. Hätte echt nicht gedacht, dass es so einfach ist. Noch kurz den Druck im Adapter ablassen und zurück in den Wassersprudler damit. Perfekt – also fast. Es gibt noch einen kleinen aber feinen Stolperstein.

Die CO²-Zylinder fassen wie erwähnt 425g Kohlendioxid. Wenn ihr die Flasche aber vor und nach der Befüllung wiegt, werdet ihr feststellen, dass ihr maximal die Hälfte davon reinbekommen habt. Bei uns kam die Flasche so über 925g Gesamtgewicht einfach nicht hinaus was ca. 150g Füllgewicht entspricht. Der Grund ist simpel: Das Ventil schließt zu schnell. Die Lösung: Den Zylinder für 2-3 Stunden in den Gefrierschrank/die Truhe packen. Hat was mit Kompression und so zu tun. Das CO² ist ja sowohl in der Flasche als auch dem Zylinder flüssig. Fragt mich allerdings nicht nach dem genauen physikalischen Prozess. Das ist absolut nicht meine Ecke :smile: . Aber so bekommen wir jetzt 370g umgefüllt (ca. 1.160g Gesamtgewicht). Plus ein Rest, der noch im Zylinder war (wir machen sie nie ganz leer, da die letzten Flaschen dann mir nicht mehr spritzig genug sind) und es dürften wieder die vollen 425g sein. Astrein! Natürlich könntet ihr auch ohne Einfrieren arbeiten und entsprechend öfters nachfüllen. Allerdings geht bei jeder Füllung ein wenig Gas verloren (das, was ihr über das Ablassventil rauslasst).

Ein Risiko des Befüllens in den eigenen vier Wänden habe ich noch nicht erwähnt: Das Ventil am CO²-Zylinder. Wenn ihr ihn im Laden zurückgebt und einen neuen kauft, wird der alte vom Hersteller vor dem Neubefüllen (angeblich) überprüft und bei Defekt entsprechend ausgetauscht. Das könnt ihr natürlich nur bedingt selbst erledigen (z.B. Sichtprüfung). Ich habe leider bislang keine handfesten Informationen gefunden wie oft es Sinn macht deshalb doch den Zylinder mal wieder in den Laden zu tragen und gegen einen neuen zu tauschen. Das werden wir hoffentlich mit der Zeit noch rausfinden.

Die Kosten

Bleibt zum Abschluss noch die Frage, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt. Fassen wir also mal alle Einträge zusammen:

  • Wir haben eine Osmoseanlage, um unser Wasser zu reinigen. Die kostet uns jährlich ca. 210€ in der Wartung. Die vierstelligen Anschaffungskosten ignorieren wir, da wir das Wasser ja nicht nur zum Sprudeln verwenden.
  • Wir haben einen SodaStream, um es zu sprudeln. Das war eine einmalige Anschaffung für 129€, verursacht also an sich keine regelmäßigen Kosten.
  • Wir kaufen Sirups, um den Sprudel in Erfrischungsgetränke umzuwandeln. UVP 5,99€ für 9L.
  • Lysanda nutzt Bolero, um ihr Glas Wasser aufzupimpen. Da kostet eine Packung 0,60€, die sie auf ca. vier 0,6l-Flaschen aufteilt (mehr  als vom Hersteller empfohlen).
  • Wir befüllen die CO²-Zylinder mit Hilfe einer 10kg-CO²-Flasche selbst. Macht 27€ für ca. 27 Zylinderfüllungen mit denen wir ein Jahr auskommen. Nicht jede gesprudelte Flasche wird allerdings zu einem Erfrischungsgetränk (vielleicht 3 von 9). Insgesamt kriegen wir aus einem CO²-Zylinder 80 Sprudelflaschen mit 0,6l.
  • Und natürlich verwenden wir dafür unser gefiltertes Leitungswasser. Das kostet 1,52€/m³ also zehn Flaschen mit 0,6l nicht einmal 1ct (0,000912ct pro Flasche).

Excel for the win (oder die Berechnungen)!

Ganz viele Zahlen mit denen man schön rechnen kann. Zusammengefasst gehen wir davon aus, dass wir mit einer CO²-Flasche 1.296 Liter Sprudel herstellen können. Zusammen mit den Wasserkosten und der Wartung der Osmoseanlage – auch, wenn die natürlich nicht nur Wasser zum Sprudeln herstellt – kommen wir auf einen Literpreis von ca. 0,18€. Wenn Lysanda Bolero reinpackt, wird der Liter 0,44€ teuer. Eine Flasche mit Sirup kostet uns hingegen ca. 0,85€ pro Liter. Zum Vergleich: Eine Kiste Gerolsteiner Mineralwasser in Plastikflaschen (!) schlägt laut Google aktuell mit 0,42€ zu Buche. Eine Kiste Coca-Cola in der PET-Flasche kommt auf 1,06€/l – kann aber tatsächlich im Angebot auch mal auf 0,77€ rutschen. Wäre dann also tatsächlich billiger als eine Flasche mit Sirup. Andererseits kaufen wir auch den Sirup nicht zum UVP. Insofern dürfte die Rechnung trotzdem noch knapp zu Gunsten des Sirups ausgehen. Die Realität liegt natürlich irgendwo dazwischen. Weder wird jede Flasche mit Bolero noch mit Sirup befüllt. Entsprechend sind die durchschnittlichen Kosten für uns pro Liter vermutlich bei um die 0,40€.

Ich hab‘ natürlich die Anschaffungskosten ignoriert, die man erst noch wieder reinholen muss. Aber die haben sich vergleichsweise fix amortisiert in unserem Haushalt. Vor allem, weil wir in der ganzen Rechnung noch nicht die Aspekte Umwelt und Gesundheit berücksichtigt haben. Weniger durch die Gegend fahren, keine Getränke in Kunststoffflaschen saufen, gereinigtes Wasser nutzen, weniger Verschleiß durch Kalk, etc. Die lassen sich (für mich) schlecht beziffern waren aber für uns ein noch größerer Faktor als die reinen Kosten. Insofern: Zumindest für uns lohnt sich das aktuelle Setup auf jeden Fall. Sowohl was den Geldbeutel als auch unsere Gesundheit angeht. Hat Lysanda gut gemacht :wink: (Anm. v. Lysanda: Sicarius aber auch).

Jules

Der poppo-hauende Katzenkönig

Ich bin hier der Mittelpunkt!

Hallo ihr da draußen. Ich bin’s, die ärmste Katze in der Casa Lysanda. Total unterknuddelt und zudem von allen anderen Katzen dauernd nur gemobbt. Vor allem Balu, der riesige Drecksack, jagt mich ständig durch das Haus/Garten/was auch immer. Das ist teilweise so schlimm, dass ich vor Angst pieseln muss. Bitte? Ich wäre nicht viel besser? Was soll das denn bitte heißen?! Nur weil ich speziell Lyssi und Maya an der Katzenklappe auflauere und ihnen auf den Hintern haue während sie sich nicht wehren können? Das ist doch völlig harmlos! Traumata? Angst vor der Katzenklappe? Ach erzähl doch nicht so einen Quark. Die finden das genauso lustig wie ich und wehe sie behaupten was anderes, dann gibt’s das nächste Mal an der Katzenklappe gleich zweimal auf den Poppo…äh, also theoretisch – wenn ich das machen würde und so. Aber mache ich ja nicht. Bin ja der liebste und kuscheligste Kerl im ganzen Haus und werde trotzdem völlig ohne Grund gemobbt.

Keiner mag mich!

Die Dosenöffner sind leider nicht viel besser. Lysanda lässt mich beispielsweise so gut wie gar nicht an sich ran. Würde ihr zu viel sabbern, zu stürmisch sein und so völlig oberflächlicher Kram. Nur ab und zu und vor allem abends auf der Couch darf ich mal auf ihrem Schoss länger verweilen. Was höre ich da aus der hinteren Reihe? Ich würde sie immer im Vorbeigehen schlagen, wenn ich auf der Fensterbank liege? Völlig falsche Darstellung der Tatsachen! Ich berühre sie nur sanft, damit sie mir Aufmerksamkeit und Knuddeleinheiten schenkt. Muss das hier ja offensichtlich einfordern, sonst gibt es die nicht. Die dazugehörigen Kratzer sind bestimmt von Maya, der traue ich das eher zu. Nein, sie hat sich das nicht von mir abgeschaut. Warum bin ich immer an allem Schuld hier?!

Der Webmaster findet es scheinbar ebenfalls nur bedingt gut, dass ich mehrmals am Tag auf seinen Schreibtisch springe, mich mit richtig viel Schmackes gegen seine Monitore werfe und meine Knuddeleinheiten einfordere. Die rutschen dadurch übrigens weg und der Webmaster muss sie neu einstellen (Anm. d. Red.: Von den ganzen Katzenhaaren auf dem Bildschirm ganz abgesehen). Absolut nicht stabil die Dinger. Immerhin haben wir mittlerweile insofern einen Kompromiss gefunden, dass ich mich anschließend vor die Tastatur auf seinen dicken, fetten Bauch lege und schlafe, wenn er nicht doch ausnahmsweise mal bereit ist mich ordentlich zu streicheln.

Und da mein Leben so schwer und voller ständiger Angst ist, muss ich eben sehen wo ich bleibe. Die einen nennen es “ohne Rücksicht auf Verluste” auf den Schoss springen, ich nenne es “meine Zeit einfordern”. Mich vom Katzenrad streicheln lassen ist einfach nicht dasselbe (Anm. d. Red.: Er läuft und hält dabei den Kopf an die Rückwand). Immerhin: Wenn ich im Katzenrad bin finden das die Dosenöffner gut. Da werde ich dann irgendwie besonders viel gestreichelt. Quasi eine Runde laufen, dann eine Runde streicheln. Aber wie die anderen mit ins Bett gehen? Oder ständig den Dosenöffnern auf der Pelle hocken? Würde ich ja gerne aber das ist mir alles zu gefährlich. Muss ja wie gesagt ständig auf der Hut sein. Zu jederzeit könnte mich etwas töten. Die Türklingel geht? Schnellstart (mit vollem Kralleneinsatz) von Lysandas Schoss runter und ab in den Garten! Mir doch egal wie viel Blut ich dabei vergieße solange ich sicher bin. Vor allem nach der Aktion im März, wo die Dosenöffner mich so richtig misshandelt hatten.

Tierarztfolter

Draußen sein und sich im Dreck wälzen – das ist das Leben!

Im September 2020 stand plötzlich der Verdacht im Raum, dass ich Diabetes hätte. Keine Ahnung woher diese bescheuerte Vermutung kam. Hatten mir wohl als ich noch ziemlich belämmert von der Narkose war nach der Zahnreinigung Blut abgenommen und irgendein Wert war verdächtig hoch. Aber woher sollte ich denn Diabetes haben? Wenn es mir auch sonst nicht in der Casa Lysanda so gut geht: Das Futter ist erstklassig und garantiert alles aber nicht Diabetes-machend. Naja, auf jeden Fall sollte ich im März noch einmal Blut lassen. Das wollte ich aber logischerweise nicht. Ihr erkennt das Problem: Das Pfötchen rasieren hat mir schon nicht gefallen und dann hat diese bescheuerte Tierärztin versucht mir diese scheiß Nadel reinzustechen. Da bin ich aber sowas von ausgerastet, dass könnt ihr mir glauben und blutend Richtung Katzenklappe gerast! Leider hatten die Dosenöffner diese geschlossen und Lysanda widerstand irgendwie meinem Knuddelcharme mich doch rauszulassen egal wie sehr ich sie anschmuste.

Stattdessen hat mich das Drecksweib erneut gepackt, wieder auf den Tisch gesetzt, ein Handtuch über mich gelegt und sich dann auf mich draufgelegt, während die Foltermeisterin nun meine andere Pfote rasierte und wieder mit einer Nadel ankam. Ich hab‘ geschrien wie am Spieß und sogar den ganzen Esstisch vollgepieselt. Aber es half alles nichts, sie hatten mich fest im Griff. Und dann kam auch noch das Blut nicht in Strömen raus, wodurch die Folter nochmal länger andauerte bis zumindest ein Röhrchen endlich voll war. Wer da behauptet, ich würde ohne Grund vor der Türklingel davon stürmen, der hat keine Ahnung! Ich bin durch die Hölle gegangen und nur grad so lebend wieder rausgekommen! Zum Glück kam am Ende heraus, dass ich kein Diabetes habe. Jeden Tag so eine scheiß Spritze bekommen? Da sterbe ich lieber vorher… Kann denn keiner mal den Tierschutz für mich rufen?!

Die guten Seiten des Lebens

Ich werde dich töten! Also nur zum Spaß…

Doch ich möchte heute nicht nur jammern. Ja, ich habe so meine Probleme in der Casa Lysanda. Ein paar davon vielleicht und unter Umständen, möglicherweise selbst verursacht (aber nicht alle!). Es soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass ich a) woanders sein möchte und/oder b) hier nur misshandelt werde und tatsächlich der Tierschutz eingreifen müsste. Dem ist definitiv nicht so und das schreibe ich nicht nur, weil mir der Webmaster gerade eine Dose Leckerli hinhält. Nein, Balu und ich können die meiste Zeit nebeneinander in zwei (getrennten) Körbchen im Arbeitszimmer liegen. Gleichzeitiges Fressen geht ebenfalls immer solange es nicht um Leckerli oder Frischfleisch geht. Lyssi ist und bleibt eine kleine Kackbratze aber ja, vermutlich habe ich mir ihren Hass ein Stück weit verdient.

Pichu hingegen ist weiterhin mein absoluter Bro. Wir kloppen, putzen und kloppen uns wieder und immer wieder. Wir sind die allerbesten Freunde, die es in der Katzenwelt gibt. Und wenn die Dosenöffner dann doch mal bereit sind mich ausgiebig zu knuddeln (so 1-2mal am Tag), ist das ebenfalls wie im siebten Himmel. Vor allem, wenn sie dann auch noch den Furminator rausholen und mir am hinteren Rücken die nervige Unterwolle entfernen. Da bin ich dann voll im siebten Himmel (und die Wand voller Katzenhaare). So ein geiles und befreiendes Gefühl sage ich euch. Und natürlich werde ich wie wir alle hier ordentlich gepflegt und gehegt. Dementsprechend: Ja, ich bin eine nervöse und völlig unterknuddelte Katze und wäre vielleicht in einem Altenheim noch einen Ticken glücklicher (Anm. d. Red.: Allerdings nicht bei Marcumar-Patienten unterbringen…). Aber unterm Strich geht es mir in der Casa Lysanda saugut. Und jetzt entschuldigt mich: Es ist mal wieder an der Zeit die Monitore des Webmasters umzuschubsen.

Sicarius

Ein vergessenswerter Geist

Ghost Recon: Future Soldier (Herstellerbild)

Es hat länger gedauert als gedacht – irgendwie komme ich aktuell echt überhaupt nicht zum Zocken -, aber am Wochenende lief endlich die völlig unbefriedigende Endsequenz von Ghost Recon: Future Soldier über meinen Bildschirm. Unbefriedigend, weil zwar der Bösewicht im Dreck lag aber mehr irgendwie auch nicht (es gehen direkt die Credits los). Ja, die Ghosts haben (unerlaubterweise) ihren Rachefeldzug gegen den Befehlshaber erfolgreich beendet, der ihre Freunde durch einen Bombenangriff mit weißem Phosphor zu Beginn des Spiels getötet hat. Aber für mich als Spieler fehlte doch irgendwie noch so ein kleiner Epilog. Mir ist zwar klar, dass die Ghosts jetzt technisch gesehen einfach zur nächsten Mission übergehen und so. Trotzdem wäre da sicherlich noch was in einer Bar oder so möglich gewesen.

Ein Stück weit lag meine Unzufriedenheit über das Ende aber sicherlich auch an mir selbst. Schließlich hatte ich die zwölf Missionen umfassende Reise bereits vor über sechs Jahren begonnen. Entsprechend waren meine Erinnerungen an die “schockierenden” Anfänge nicht mehr ganz so taufrisch. Aber ich bin nicht so der Typ, der dann neu anfängt. Entweder es kommt mir mit der Zeit wieder oder es war sowieso so vergesslich, dass es gar nicht die Mühe wert ist. In diesem Spiel gilt definitiv Letzteres. Irgendeine Organisation will die Führung in Moskau stürzen und ihr müsst das verhindern. Nicht gerade einfallsreich – immerhin sind die Einsatzorte halbwegs abwechslungsreich. Außerdem habe ich bekanntlich auf dem mit Patch 1.6 neu eingeführten Schwierigkeitsgrad Hardcore gezockt mit dem Ziel in jeder Mission ein Ghost-Skill-Rating von 100/100 zu bekommen. Das wollte ich nicht für die bereits abgeschlossenen Einsätze noch einmal machen. Ja, ich weiß auch nicht, warum ich in solchen Taktik-Shootern immer das Bedürfnis habe mich selbst zu quälen. Sollte ich vermutlich mal einen Psychologen drüber schauen lassen…

Ein ballernder Geist?!

Ghost Recon: Future Soldier (Herstellerbild)

Ganz erreicht habe ich übrigens mein Ziel von 12x 100/100 am Ende trotz unzähliger Neustarts nicht. Das lag aber nicht an mir und meinen Fähigkeiten, sondern daran wie dieser Score in Ghost Recon: Future Soldier berechnet wird. Als naiver Spieler könnte man ja erwarten, dass es darum geht möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erwecken und vielleicht noch die eine oder andere Herausforderung dabei zu erledigen (z.B. das Ziel in einer bestimmten Zeit zu erreichen). Schließlich ist es ein Taktik-Shooter in dem es um eine Einheit geht, die möglichst ungesehen, verdeckt und meistens ohne offizielle Unterstützung arbeitet. Und trotzdem habe ich beispielsweise in der Mission Gallant Thief nur ein Rating von 83 erreicht.

In dieser Mission geht es um einen Gefängnisausbrauch. Anders als in allen anderen Einsätzen seid ihr hier in der ersten Hälfte komplett alleine unterwegs. Ich schleich’ mich also erfolgreich durch das Lager, keiner sieht oder hört mich und töte dabei insgesamt nur sechs Soldaten bis zum großen Finale. Alle natürlich ebenfalls lautlos und ohne, dass es jemand mitbekommt. Im Finale kommt ihr leider nicht darum herum einfach nur um euch zu schießen, da ihr einige Minuten am Evac-Point ausharren müsst, während die feindlichen Truppen auf euch losstürmen. Klingt auf dem Papier also nach einem vollen Erfolg, der doch garantiert Höchstwertungen verdient? Ja ne, so funktioniert das Ghost-Skill-Rating des Spiels leider nicht. Stattdessen errechnet sich dieser aus dem Schwierigkeitsgrad, wie viele Zivilisten ihr getötet und ob ihr heimlich still und leise Feinde über den Jordan geschickt habt bzw. wie Akkurat/mit wie vielen Headshots. Und letzteres ist genau das Problem: Da nur sechs Soldaten leise ihr Leben ließen und ich ansonsten an allen anderen erfolgreich vorbeigeschlichen bin, war mein Ghost-Skill-Rating vergleichsweise niedrig. Was für ein völlig blödsinniger Schwachsinn?! Ich werde dafür bestraft nicht alles und jeden im Level niedergestreckt zu haben?! Sind wir hier bei Rambo?

Wie man es besser macht zeigt übrigens das ein Jahr später veröffentlichte Splinter Cell Blacklist ebenfalls von Ubisoft. Dort erhaltet ihr für jeden erfolgreich umgangenen Gegner genauso Punkte wie für leises Töten. Glaub’ sogar mehr als aber da bin ich mir (noch) nicht ganz sicher. Ja, den Titel endlich mal durchzuspielen (natürlich auf “Perfectionist”) habe ich mir als nächstes vorgenommen.

Schleichen? Bloß ned!

Ghost Recon: Future Soldier (Herstellerbild)

Ich bin aber noch nicht mit meinem Geschimpfe über Ghost Recon: Future Soldier fertig. Wir haben also festgestellt, dass das Ghost-Skill-Rating Heimlichkeit und Effizienz nur bedingt belohnt. Sprich ich habe mich in vielen Missionen faktisch für’n Arsch abgemüht die beste Route zu finden, gezielt zu töten und tatsächlich taktisch vorzugehen statt einfach nur Headshots aneinander zu reihen. So viel verschwendete Nerven und Lebenszeit… Leider hören die Probleme hier noch nicht auf, denn spätestens im letzten Drittel der Kampagne häufen sich die für Schleicher unschaffbaren Situationen. Natürlich gab’ es auch in Ghost Recon: Advanced Warfighter und seinem Nachfolger (ich rede wieder nur von den PC-Versionen) Abschnitte, in denen ihr nur “wild” um euch schießend weiterkamt. Sie waren aber zum einen deutlich angekündigt, besser in die Geschichte eingebunden (Stichwort Rückzugsgefechte) und zum anderen zumindest gefühlte Ausnahmen. In Ghost Recon: Future Soldier hingegen fing es so ab Mission 8 an mir langsam zu dämmern, dass das Spiel mich irgendwie aus meiner Deckung locken möchte. Ich musste quasi anfangen zu ballern, um weiter zu kommen. Als ich dann in Mission 9 stundenlang gegen eine Wand angerannt bin – egal was ich gemacht habe, es wurde immer Alarm ausgelöst obwohl es gar keinen Sinn machte – warf ich dann doch mal einen Blick in eine Komplettlösung und was stand da? “Es ist vermutlich nicht möglich die Soldaten leise zu töten. Ja, es gibt Szenarien in diesem Spiel, die es buchstäblich unmöglich machen leise zu bleiben”.

In Kombination mit der Feststellung, wie sich das Ghost-Skill-Rating errechnet, ist mir bei dieser Erkenntnis ein Stück weit der Kragen geplatzt. Ich spiele auf einem Schwierigkeitsgrad, auf dem eine Sekunde aus der Deckung geschaut den sofortigen Tod bedeutet und muss dann mit meiner Truppe einen Kampf auf offenem Feld mit einer Übermacht bestreiten? Ja, danke. Ich dachte ich würde einen Taktik-Shooter spielen und kein Call of Duty. Der dazugehörige Höhepunkt ist übrigens die vorletzte Mission, Invisible Bear, wo ihr euch buchstäblich durch die Straßen von Moskau kämpfen müsst. Ich konnte am Ende den Gegnern beim Spawnen zuschauen, weil ich es dank unzähliger Neustarts auswendig wusste (und sie möglichst schnell töten musste). Und ja, die Checkpoints sind hier natürlich besonders weit auseinander. Begeisterung pur.

Ghost Recon: Future Soldier (Herstellerbild)

Beim Christoph meint: Von mir gibt es nach dem Durchspielen grad noch so 2 von 5 Sics. Es ist grundsätzlich spielbar, sieht halbwegs hübsch aus (etwas zu dunkel und farblos) und hat 2-3 coole Momente (besagter Gefängnisein- und ausbruch unter Zeitdruck beispielsweise). Aber das Gesamtpaket passt einfach hinten und vorne nicht – zumindest nicht zu einem Titel, der sich selbst als Taktik-Shooter bezeichnet. Würde ein anderer Name draufstehen wäre es zwar immer noch kein Blockbuster aber vielleicht okay gewesen. So hatte es Ghost Recon: Future Soldier definitiv verdient meine Enttäuschung des Jahres 2012 zu sein obwohl ich damals erst ein paar Missionen auf dem ehemals höchsten Schwierigkeitsgrad “Elite” gespielt hatte! Zu meinen heute genannten Punkten kommt ja auch noch die Kritik dazu, die ich bereits 2015 geäußert hatte: Die grundsätzlich starke Linearität, die Super-KI eurer Kameraden und die nicht vorhandenen Möglichkeiten ihnen anständig Befehle zu erteilen. Entsprechend oft sterben sie in den offenen Kämpfen weg.

Nein, definitiv kein Spiel bei dem ich der Abschaltung der Multiplayer-Server hinterher weine (spielt eh keiner mehr). Klingt hart aber ihr habt echt nichts verpasst, wenn ihr den Titel nie gespielt habt. Die damaligen Wertungen im niedrigen 70iger-Bereich waren absolut verdient. Ich bin so dermaßen enttäuscht von dem Ding – und das jetzt schon zum 2. Mal :wink: . Ich könnte jetzt natürlich sagen: Es kann nur besser werden. Allerdings ist Ghost Recon: Wildlands bekanntlich ein Open-World-Shooter, der ebenfalls nicht die besten Wertungen eingefahren hat. Trotzdem mal schauen ob er nach all den Patches mehr zu gebrauchen ist als Ghost Recon: Future Soldier. Der 79,2GB große Download läuft.

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