Wenn selbst Microsoft nicht mehr sein Wort hält, wem soll man in dieser grausamen Welt dann noch glauben?! Politikern? Wissenschaftlern? Der eigenen Ehefrau? Nichts ist offensichtlich mehr gesichert. Von wegen “Windows 10 ist die letzte Version von Windows“. Kündigen die einfach und völlig aus dem Nichts Windows 11 an. Was für eine Sauerei. “Gnädiger Weise” für Windows 10-Nutzer bis Ende 2022 kostenlos aber mit neuen Hardwareanforderungen, die mein alter Laptop (MSI GE60 20C) aus dem Jahre 2013 definitiv nicht mehr erfüllt. Von Lysandas Toshiba Satellite R630-13V von 2011 gar nicht erst zu reden. Aber dazu gleich mehr.
Andererseits liegen beide sowieso faktisch seit langer Zeit nur noch in der Ecke. Erst nach einer absoluten Ewigkeit überhaupt nutzungsbereit nach dem Kaltstart und dann trotzdem lahm wie Sau. Dank Hightech-Smartphones ist man schließlich selbst unterwegs einfach nicht mehr zwingend auf so ein klobiges Ding angewiesen (und der Akku am MSI ist eh hinüber). Entsprechend werden wir uns auch in nächster Zeit keinen Ersatz anschaffen. Ja, nicht schon wieder ein Angebereintrag über neue Hardware – oder vielleicht doch? *dududuuuuun*
Doch neue Hardware?!
Mir ist übrigens bei der Suche nach dem alten Eintrag aufgefallen, dass ich in meinem Leben schon mehr mobile Geräte dieser Art hatte als ich mich erinnern kann. So war mir absolut nicht mehr bewusst, dass ich mir 2007 scheinbar ein IBM ThinkPad T42 angeschafft hatte. Ich weiß davon überhaupt nichts mehr. Schon gar nicht, was mich dazu geritten hatte es überhaupt zu kaufen. Ja, ich war damals noch etwas häufiger auf Kosten meines Arbeitsgeber auf Seminaren aber trotzdem. Und dann habe ich es schon zwei Jahre später wieder gegen ein anderes ersetzt. Immerhin zeigt es sehr schön wie praktisch es doch ist, dass es Beim Christoph gibt. Besser als jedes Tagebuch .
Warum ich weiter oben so ominös getan habe? Weil die Casa Lysanda doch schon wieder Hardwarezuwachs erhalten hat am Samstag. Nachdem ich so lange darauf gewartet habe, dass Nintendo endlich eine neue Konsole oder zumindest ein Upgrade der Nintendo Switch ankündigt und es einfach nicht passiert, haben wir uns jetzt einfach eine V2 (hauptsächlich Energieeffizienter und damit längere Akkulaufzeit) geholt. Meine erste eigene Nintendo-Konsole. Geplant war der Kauf faktisch schon seit 2016, also noch zu Zeiten der Nintendo WiiU. Aber zu dieser Neuanschaffung dann in einem der kommenden Einträge mehr, denn die Konsole hat im Lieferzustand keinerlei Spiele mit dabei. Nicht einmal irgendeine Demo wie z.B. Playstations Astro Bot Rescue Mission– Schon irgendwie schwach. Bedeutet also, dass wir aktuell auf die Lieferung unseres ersten Titels warten bis ich sie mal richtig nutzen kann. Bitte? Was wir bestellt haben? Ring Fit Adventure. Ja, ein Fitnessspiel. Wenn ich nicht sowieso schon lange den Status des Hardcoregamers verloren habe, dann spätestens jetzt. Doch wie gesagt: Zu all’ dem dann in den kommenden Wochen mehr.
Vorbereitungen
Kommen wir stattdessen nochmal zurück zu Windows 11, denn natürlich habe ich ebenfalls direkt den PCHealthCheck durchgeführt. Das Ergebnis war wie bei vielen anderen Nutzern negativ, denn auch bei mir war weder TPM noch SecureBoot im UEFI aktiviert – zwei der zusätzlichen Anforderungen für das neue Windows. Schlimmer noch: Meine Bootplatte war noch mit einem Master Boot Record statt mit einer GUID Partition Table formatiert und das UEFI entsprechend im Legacy-Modus unterwegs. Lustigerweise sogar Azzkickrs alte SSD. Da habe ich absolut nicht darauf geachtet, als ich die neu eingerichtet habe. Andererseits muss ich ehrlich zugeben: Ich kannte speziell GPT bislang überhaupt nicht. Das ist der Nachteil an modernen Systemen. Man muss vieles gar nicht mehr wissen und es funktioniert trotzdem irgendwie. Vielleicht nicht optimal aber es läuft.
Das Trusted Platform Module ist mir beispielsweise nur noch aufgrund des damaligen Aufschreis bei der ersten Einführung in Erinnerung. Zur Auffrischung: TPM Chips erlauben es u.a. dem Plattformhersteller/Administrator zu bestimmen welche Software auf dem Gerät gestartet werden kann und welche nicht. Die dazugehörige Angst war, dass Microsoft & Co. nun den kompletten Rechner überwachen. Wehe ihr habt gestohlene Software oder so drauf, dann wird das direkt ans FBI weitermeldet und dergleichen. Eine durchaus speziell in der heutigen Zeit mehr als berechtigte Befürchtung. Aber bislang scheint in der Hinsicht noch nichts passiert zu sein obwohl es faktisch mittlerweile auf jedem Mainboard und bei jeder CPU zumindest Firmware-seitig automatisch mit dabei ist. Gleichzeitig ist es aber auch scheinbar nicht immer von Haus aus im UEFI aktiviert, wie jetzt die ganzen Forenthreads zeigen. Geht aber ganz schnell das zu ändern – im Gegensatz zu Secure Boot.
So sicher, dass es gar nicht mehr bootet
Secure Boot soll verhindern, dass beim Booten Schadsoftware mitgeladen wird. Dazu wird im Kern geschaut, ob die zu ladenden Firmware-Elemente entsprechend zugelassene Signaturen besitzen. Im Normalfall eine super Sache. Zumindest fallen mir nur extreme Randfälle ein, bei denen man es nicht aktivieren will. Irgendwelche speziellen Unix-Distros, uralte Hardware oder sowas in der Art vielleicht.
Mein erster Versuch es anzuschalten scheiterte jedoch daran, dass es noch gar keine Schlüssel gab, die er hätte verwenden können. Warum er zu diesem Zeitpunkt nicht einfach angeboten hat welche zu generieren, verstehe ich nicht. Aber nach etwas Googlefu habe ich herausgefunden, dass es zumindest bei meinem MSI Z370 PC Pro ausreicht den Secure Boot Mode kurz von “Standard” auf “Custom” und wieder zurück zu ändern. Dann meckert er, dass keine Standard-Keys existieren und er fragt, ob er sie generieren soll. Erste Hürde genommen.
Die zweite Hürde war dann der Ratenschwanz, der schlussendlich zu meiner MBR-Bootplatte führte. Secure Boot bemängelte zuerst, dass mein System im Compatibility Support Modus lief. Das simuliert quasi ein BIOS für ältere Hardware. Secure Boot möchte aber, dass ihr im UEFI-Modus unterwegs seid. Also erstmal von CSM auf UEFI umgestellt, dann Secure Boot erfolgreich aktiviert – und mich gewundert, warum der Rechner nach dem Reset immer nur direkt ins UEFI lief. Des Rätsels Lösung: Es gab kein UEFI-Speichermedium auf dem er ein Betriebssystem gefunden hat. Also wieder alles zurückgesetzt und nach einem erneuten Google-Marathon auf das Problem mit MBR und GPT gestoßen.
Die Korrektur
Zum Glück geht zumindest auf der Bootplatte das Umstellen von MBR auf GPT mittlerweile schnell und einfach, da Microsoft mit Windows 10 1703 das Tool MBR2GPT.exe ausgerollt hatte. Also einfach in den Command Prompt (mit Administrator-Rechten) gewechselt und “mbr2gpt /validate /allowFullOS” eingetippt. Das prüft erst einmal, ob das Laufwerk überhaupt in der Lage ist von MBR auf GPT zu wechseln. /allowFullOS sorgt dafür, dass ihr diese Befehle aus der laufenden Sitzung heraus ausführen könnt. Ohne müsst ihr vorher in den geschützten Modus wechseln. Ist die Validierung erfolgreich, wird mit “mbr2gpt /convert /allowFullOS” die eigentliche Konvertierung durchgeführt. Bei Erfolg dann einen Reboot machen, Secure Boot im UEFI aktivieren (und damit u.a. automatisch den Legacy-Modus deaktivieren) und das war’s. Nun bin ich bereit für Windows 11 – zumindest laut besagtem PCHealthCheck. Hat länger gedauert die ganze Sache zu recherchieren (und zu verstehen), als es am Ende umzusetzen. Lustiger Nebeneffekt: die Bootsequenz findet nun endlich auf meinem Hauptmonitor statt (über Display Port angebunden). Bislang kam die Anzeige nur über den, der über DVI angeschlossen ist. Vermutlich wegen dem Legacy-Modus.
Kleine Randnotiz: Obwohl es für MBR2GPT den Zusatzbefehl “/disk: < nummer >” gibt, lassen sich komischerweise nur Systemplatten damit konvertieren. Besagte SATA-SSD konnte ich damit nicht umstellen, da die Validierung immer fehlschlug. Also fix alle Daten gesichert, über den in Windows integrierten Diskmanager die Partition gelöscht, anschließend den Datenträger in GPT umgewandelt (im Rechtsklick-Menü), die Partition neu erstellt und die Daten zurück kopiert.
Das neue Windows
Klingt also so, als wäre ich schon ganz heiß auf das neue Windows. Das ist allerdings irreführend. Ich bin immer heiß auf neue Software-Versionen. Zeigt mir einen “neue Version verfügbar”-Button und ich drücke ihn mit allen positiven wie negativen Konsequenzen (solange es kein Geld kostet). Ist auch irgendwie so eine Krankheit von mir . Ich war ja schon fleißiger Nutzer von Windows ME und Windows Vista. Nur bei Windows 8 habe ich tatsächlich bis zum Release von Windows 8.1 gewartet. Allerdings hauptsächlich, weil ich keinen Bock auf eine Neuinstallation hatte.
Optisch sagt mir Windows 11 auf jeden Fall noch nicht so ganz zu. Nachdem ich mich endlich halbwegs an das flache Design von Windows 8 und 10 gewöhnt habe, jetzt wieder zurück zu den runden und bunten Windows Vista/7-Zeiten? Ja, dieses macOS-Feeling finde ich aktuell noch gewöhnungsbedürftig. Ebenso wie die Verschiebung der Taskleisten-Elemente in der Mitte. Ich hoffe inständig, dass das eine frei wählbare Einstellung ist, sonst habe ich mit meiner vollgepackten Taskleiste vermutlich ein großes Problem.
Über die Rückkehr der Widgets bin ich ebenfalls nur bedingt begeistert. Die fand ich schon in Windows Vista total sinnlos. Mal abgesehen davon, dass ich diesen Trend überall News unterbringen zu wollen sowieso nicht gutheiße. Lebenstipp: Man muss nicht ständig up-to-date sein. Im Gegenteil führt das mitunter zu sehr viel Stress. Aber ich bin ja auch einer von denen, die das Startmenü überhaupt nicht nutzen. Stattdessen besagte volle Taskleiste plus die Makro-Tasten auf der Tastatur. Der ganze Touch-Screen-Kram ist für mich hingegen nicht weiter relevant. Solange es nicht so katastrophal endet wie mit Windows 8 – und danach hat es aktuell nicht den Anschein – sicherlich eine super Sache für alle, die es nutzen (können).
Die Gaming-Features Auto HDR für DX11-und DX12-Spiele und Direct Storage allerdings? Immer her damit. Jetzt wo ich einen HDR-fähigen Monitor habe, muss ich das schließlich ausreizen. Und über schnellere Ladezeiten dank einer direkten Verbindung zwischen Grafikkarte und SSD dürften sich auch nur diejenigen beschweren, die dadurch in ihrem Lieblingsspiel keine Zeit mehr für eine Kaffee-/Zigarettenpause haben. Natürlich wieder doof, dass es die Funktionen nur für das neue Windows geben wird. Aber unter geschäftlichen Gesichtspunkten logischerweise komplett nachvollziehbar. Ich will ja, dass die Leute wechseln. Am Ende sind Microsoft, Apple & Co. schließlich geld-orientierte Unternehmen und weder unsere Freunde noch großartig am Gemeinwohl interessiert.
Insofern: Wenig was mich wirklich stört, vieles was mich nicht interessiert aber trotzdem bin ich gespannt auf Windows 11 und werde es sicherlich dann im Herbst auch relativ zeitnah installieren. Der genaue Zeitpunkt hängt vermutlich wieder vor allem von einer gewissen Firma namens Creative ab und wie viele Probleme deren Soundkarten-Treiber mit der neuen Version haben wird.