Schon drei Tage hatten wir letzte Woche einen Handwerker im Haus *yay*. Und der Fortschritt im Keller sieht schon jetzt sehr gut aus. Heute geht es dann weiter. Wird vermutlich auch noch die ganze Woche brauchen für alles (Innen und Außen). Entsprechend berichte ich dann detaillierter, wenn er komplett fertig ist. Wollte nur schonmal meine Freude darüber ausdrücken, dass es nach bald einem Jahr Wartezeit endlich wieder vorangeht . Bitte? Ich hätte es ja selbst machen können? Ruhe da hinten!!!!111
/me atmet tief ein
Reden wir stattdessen heute erneut zum Thema “Videospiele”, denn ich hab’ endlich das erste Spiel auf unserer Nintendo Switch “durchgespielt”:
Super Mario Odyssey* (2017; NSWI) – Das “Durchgespielt” steht in Anführungszeichen, weil ich zwar Bowser besiegt habe und die Credits gelaufen sind. Aber spätestens seit Super Mario 3D Land versteckt Nintendo gerne einen großen Anteil des Spiels danach. Im konkreten Fall werden alle Welten nochmal mit Monden befühlt und ihr braucht mindestens 500 Stück, um das letzte Königreich – ein super harter Bossrush – freizuschalten. Zur Einordnung: Ich hab’ Bowser mit knapp über 200 Monden im Gepäck besiegt und habe auf meiner Reise bewusst die Levels abgesucht, bin also nicht einfach nur durchgerauscht. Es gibt entsprechend theoretisch noch so einiges zu tun. Ich werde mir das aber vermutlich ersparen, denn meine Begeisterung über das Spiel hält sich leider in Grenzen obwohl der Titel extrem gefeiert wurde (97 Punkte bei Metacritic).
Die Prämisse ist so alt wie Mario selbst: Bowser entführt Prinzessin Peach und will sie heiraten. Wie immer obliegt es Mario sie zu retten. Der Twist: Peach wurde zusammen mit Tiara entführt – einem Hutgeist. Das kann Cappy, ihr großer Bruder, natürlich nicht auf sich sitzen lassen und begleitet Mario auf seiner Verfolgung von Bowser über den Planeten und durch 14 große Königreiche hindurch (drei weitere warten nach Spielende). Mario kann Cappy werfen und so z.B. weiter entfernte Münzen einsammeln oder ihn als Waffe einsetzen statt klassisch auf den Feind draufzuspringen. Seine wichtigste Eigenschaft ist jedoch die Möglichkeit dank des Huts in die Haut von anderen zu schlüpfen. Wer also schon immer mal wissen wollte, wie es sich anfühlt ein Gumba zu sein, der ist hier vollkommen richtig.
So viel Kreativität auf einem Haufen!
Die Möglichkeit von Sachen Besitz zu ergreifen, ist DAS zentrale Element des Spiels und wird von den Entwicklern äußerst kreativ genutzt. In jedem der Königreiche erwarten euch neue Herausforderungen, die ihr nur dank den einzigartigen Fähigkeiten der dortigen Bewohnern meistern könnt. Im “Seaside Kingdom” gibt es beispielsweise wasserspritzende Tintenfische mit denen ihr in ungeahnte Höhen vorstoßen könnt. Während ihr im “Luncheon Kingdom” Feuerelementare übernehmt, um durch die heiße Suppe zu waten. Das macht das Spiel extrem abwechslungsreich sowohl spielerisch als auch optisch. Und die umgesetzten Ideen sind nicht nur zahlreich, sondern teils echt genial. Sogar 2D-Mario-Einlagen (inkl. 8-Bit-Grafik und -Musik) müsst ihr meistern und Minispiele gibt es ebenfalls.
Ziel in jedem Königreich ist es eine bestimmte Anzahl an Monden zu sammeln, um damit Marios Flugschiff – die namensgebende Odyssey – wahlweise zu betanken oder zu reparieren. Diese Monde erhält man durch das Lösen von Rätseln, das Erfüllen von Aufgaben von NPCs und logischerweise ganz klassisch durch das Meistern der vielen Platforming-Herausforderungen. Bei allem “Hut werfen” ist Super Mario Odyssey schließlich immer noch ein Jump ‘n’ Run. Und wie es sich speziell für einen Mario-Titel gehört, erwartet euch am Ende jedes Königreichs ein Bossgegner, den ihr mit drei Sprüngen auf den Kopf besiegen müsst. Warum sollte man auch eine funktionierende und prinzipiell immer noch spaßige Formel ändern?
Der Knackpunkt
Gesteuert wird Mario entweder mit einem Gamepad oder den JoyCons inkl. begrenzter Bewegungserkennung. So könnt ihr bspw. den rechten JoyCon “werfen”, um Cappy zu schleudern. Oder schütteln, um ihn im Kreis um euch herumfliegen zu lassen. Ich war und bin weiterhin kein Fan von diesem Kram. Ich hab’ gefühlt keinerlei echte Kontrolle über das was passiert. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass mir schlicht das motorische Feingefühl fehlt und vielleicht stimmt das auch. Mein Spielerlebnis verbessert diese Erkenntnis aber nicht.
Doch selbst, wenn ich die Bewegungssteuerung ignoriere, habe ich oft das Gefühl keine präzise Kontrolle über Mario zu haben – egal ob mit Gamepad oder mit JoyCon. Einfaches Geradeauslaufen funktioniert beispielsweise überhaupt nicht. Und ja: Natürlich habe ich die Controller richtig kalibriert. Trotzdem war es jedes Mal ein Krampf über eine enge Stelle zu laufen, weil die Figur nach links oder rechts abgedriftet ist. Dazu kommt, dass die Steuerung schon an sich irgendwie völlig ungenau arbeitet. Sanfte Bewegungen des Sticks werden mit extremen Richtungswechseln belohnt, über die ich keinerlei Kontrolle habe. Sowas macht schon grundsätzlich keinen Spaß – in einem Plattformer ist es einfach nur absoluter Scheißdreck.
Dazu kommt dann noch die Kamera. Warum auch immer hatte ich extreme Probleme damit Entfernungen/Höhen abzuschätzen. Etwas, was auf dem 3DS und Super Mario 3D Land überhaupt nicht der Fall war. Wie oft ich daneben gesprungen bin, weil ich mit Mario keine Punktlandung hinbekommen habe – vor allem unter Zeitdruck – geht auf keine Kuhhaut. Das Spiel zeigt einem zwar einen Schatten an, wenn man in der Luft ist aber zusammen mit der erwähnten Empfindlichkeit der Sticks war eine punktgenaue Landung immer reine Glückssache. Zwar gibt es zahlreiche Checkpoints in den Levels. Nervig ist es trotzdem, wenn man am Ende einer schwierigen Sektion wegen so einem Scheiß neu anfangen muss. Zur Lösung des Problems habe ich die Kamera dann meist manuell parallel zu Mario eingestellt – mir quasi eine 2.5D-Ansicht erzeugt, um weiterzukommen. Nicht unbedingt Sinn der Sache, hat aber wenigstens funktioniert.
Beim Christoph meint: Von mir bekommt Super Mario Odyssey nur . Es hat spielerisch extrem viel zu bieten, sprüht nur so vor originellen Ideen und ist abseits des Metro Kingdom (eine hässliche, menschliche Stadt) ein richtig geniales Abenteuer, das jeder erlebt haben sollte. Aber ein Jump ‘n’ Run steht und fällt am Ende des Tages mit der Qualität der Steuerung und die fand ich buchstäblich zum Controller-gegen-die-Wand-werfen in viel zu vielen Situationen. Ja, vielleicht liegt es an mir. Möglicherweise bin ich einfach zu alt/blöd/unfähig. Fakt ist dennoch: Es hat mir meinen Spielspaß massiv kaputt gemacht und das kann ich einfach nicht schön reden. Deswegen keine fünf, sondern nur drei Sics.
Ich habe aber ja unter anderem noch Super Mario 3D World + Bowser’s Fury* und Super Mario 3D All-Stars* im Regal stehen. Mal schauen wie ich mit denen klarkomme. Dann kann ich vermutlich eindeutiger sagen, ob es einfach nur an meiner Unfähigkeit oder tatsächlich an Super Mario Odyssey lag. Ich werde euch natürlich entsprechend berichten.
PS: Lysanda möchte, dass ich unbedingt noch etwas erwähne. Und zwar haben wir vor Kurzem durch die Sendung 42 – Die Antwort auf fast alles: Sollten wir mehr träumen? bei ARTE gelernt, dass Oktopusse im Schlaf träumen und dabei unkontrolliert ihre Farbe/Muster ändern. Macht sie natürlich in dem Zustand besonders anfällig für Angreifer aber trotzdem irgendwie eine coole Sache .
Anm. v. Sicarius: Lysanda hat die tote Katze letzte Woche länger beschäftigt. Sie hat deshalb für ihre Webseite diesen Eintrag zum Thema geschrieben, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.
Der Verlust eines Tieres ist oftmals schon schlimm. Manchmal unfassbar schlimm. Egal ob Krankheit oder Unfall. Man kann vieles im Vorfeld vermeiden und absichern. Aber manchmal meint es das Schicksal anders – besonders mit Freigängerkatzen.
Laut TASSO sind 2017 ca. 53.600 Katzen und 33.700 Hunde verschwunden. Davon sind 38.600 Katzen und 31.700 Hunde gefunden worden. Heißt es fehlten 15.000 Katzen und 2.000 Hunde.
Aber was könnte mit diesen geschehen sein?
Eine der wohl häufigsten Ursachen wird der Straßenverkehr sein, also ein Autounfall. Wenn ein Tier mit fünf Kilogramm gegen ein Fahrzeug von um die 1.400 Kilogramm antritt, dann ist die Chance des Überlebens eher gering.
Auch wir haben schon eine Katze an die Straße verloren: Nica – Balus beste Freundin. Danach haben wir unseren Garten gesichert und seitdem sammele ich selbst Katzen von der Straße. Wir haben dazu immer ein Handtuch, eine große Tasche und Einmalhandschuhe im Auto. Zum Glück, denn wir mussten bereits vier fremde Katzen einsammeln. Vier Katzen, deren Besitzer die Ungewissheit einer verschollenen Katze erspart bleiben könnte. Denn die Straßenmeisterei bringt die Katze zum Bauhof und nicht jeder Bauhof schaut, ob die Mieze gekennzeichnet ist. Geschweige denn macht Fotos und sucht in den sozialen Medien nach dem Besitzer. Stattdessen landet der Kadaver meist sofort in der dazugehörigen Mülltonne. Eine schmerzliche Vorstellung ich weiß, aber so ist nun einmal die tägliche Realität.
Nica wurde von einer netten Finderin zu einem Tierarzt gebracht. Da Nica gechipt und bei TASSO registriert war, wurden wir zügig informiert und sie war abends wieder zu Hause. Balu hätte sonst vergebens auf sie gewartet. Das hat er schonmal getan, als Nica sich in einem Keller in der Nachbarschaft einsperren ließ. Balu hat drei Tage draußen auf sie gewartet bis sie, nachdem wir die Nachbarschaft abgeklingelt und (TASSO-)Flyer eingeworfen hatten, mitten in der Nacht völlig verdreckt wieder auftauchte. Damals war Balu mit Nica allein bei uns. Als Nica starb hatten wir zum Glück bereits zwei weitere Katzen.
Der Abschied
Damit auch die anderen Miezen sich von Nica verabschieden konnten, legten wir sie erstmal in einem Karton auf die Terrasse. Dann kamen die drei nach und nach heim. Die beiden jüngeren zuerst. Sie schnupperten an Nica und gingen anschließend ihrer Wege. Zum Schluss kam Balu. Er schnupperte nur aus der Entfernung an dem Karton und legte sich dann dahinter. Gerade so, als hätte er verstanden was Sache war. Er hielt Wache, bis wir sie vergraben hatten und hat sie danach nie gesucht.
Ohne das Nica gefunden, zum Tierarzt gebracht wurde, gekennzeichnet und registriert gewesen wäre, wäre sie wohl eins der oben erwähnten, verschollenen Tiere geworden. So hatten wir sofort Gewissheit – und hatten sie sogar zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal vermisst!
Die fremden Katzen
Kurz nach der Sache mit Nica, fand ich am frühen Sonntagmorgen auf dem Weg zu einem Seminar eine tote Katze am anderen Ortsausgang. Da kein Verkehr war konnte ich die Katze in aller Ruhe fotografieren, einsammeln und zurück nach Hause zu Sicarius bringen. Ich kam zwar etwas zu spät zum Seminar, aber das war es mir Wert. Kurz das Bild noch bei Facebook in unserer regionalen „Vermisste Tiere“-Gruppe gepostet und bis Mittag war tatsächlich der Besitzer schon gefunden und das Tier abgeholt. Einfach, weil jemand die Mieze erkannte hatte.
Die nächste Katze war kohlrabenschwarz und lag an einer sehr stark befahrenen Ortsdurchfahrtsstraße auf unserem Arbeitsweg. Ich hatte sie zuerst für ein Stück Stoff gehalten. Aber lieber einmal zu viel geschaut als zu wenig. Diesmal musste der Verkehr aber erst abgesichert werden, nachdem wir von nahem schon sahen, dass es tatsächlich eine Katze war. Diese Katze war nicht gekennzeichnet und daher kaum zuzuordnen. Durch Zufall fand sich wieder über Facebook der Besitzer. Die Katze wurde am frühen Morgen rausgelassen und kam nicht zurück. Ich sammelte sie gegen 7:30 Uhr ein. Wäre sie gekennzeichnet gewesen, hätte der Besitzer früher Gewissheit gehabt.
Dann ein namenloses Kitten. Vermutlich wild geboren – falls nicht war eine Zuordnung unmöglich.
Der aktuelle Fall
Und jetzt an fast der gleichen Stelle wie unsere Nica wieder eine Katze. Die Fahrerin hat sie noch an die Seite gelegt, damit keine anderen Autos mehr drüberfahren und es in unserer örtlichen Gruppe gepostet. Daraufhin sind wir hingelaufen und haben sie zum Tierarzt gebracht. Leider wieder nicht gekennzeichnet. Tigerkatze mit weiß und das Gesicht sehr mitgenommen. Trotzdem hat sich die Besitzerin am Ende gefunden. Die Fahrerin hat sie noch bei mir abgeholt, da ich sie ansonsten hätte zeitnah zum Bauhof bringen müssen. Wäre sie gekennzeichnet und registriert gewesen hätten wir sie gleich wieder heimbringen können.
Es macht mich traurig. Ich kann für ein totes Tier nur noch das tun. Es einsammeln und versuchen seinen Besitzer zu finden. Diesem wenigstens die Gewissheit schenken, dass es nicht irgendwo eingesperrt und verzweifelt ist. Aber jedes, das ich oder jemand anderes nicht heim bringen kann ist ein ungewisses Schicksal für den Besitzer mehr. Ein Besitzer, der vielleicht daran jahrelang knabbert. 15.000 Katzen im Jahr heißt 15.000 verzweifelte Besitzer.
Unsere Katzen leben daher in einem Luxusknast. Es macht ihnen nichts aus. Die vier Freigänger haben das schnell weggesteckt und Maya ist eine Stubenhockerin. Gras ist eklig, aber die Haustüre ist trotzdem interessant und sie ist auch schon mal bis zum Auto durchgeschlupft. Daher ist Maya ebenfalls gechipt und registriert. Die im Freigang wäre eine „Katzastrophe“. Die hat nur Unsinn im Hirn und kennt keine Gefahren. Die wäre schneller unterm Auto (oder irgendwo runtergefallen) als wir guggen könnten.
Übrigens ist ein Tattoo zwar im Gegensatz zum Chip von außen sichtbar, aber häufig nach Jahren nicht mehr lesbar oder der Tierarzt existiert nicht mehr und daher weiß niemand wohin das Tier gehört. Da ein Halsband aber gefährlich ist (strangulieren am Zaun z.B.) ist das Tattoo durchaus eine Möglichkeit eine äußere Kennzeichnung anzubringen, um z.B. Diebe abzuhalten. Für eine eindeutige Identifizierung rate ich daher immer zum Setzen eines Chips (inklusive Registrierung bei TASSO). Der geht nicht so schnell verloren. Es wurden schon Katzen nach Jahren weit entfernt von ihrem Zuhause wiedergefunden, dank des Chips identifiziert und zurück nach Hause gebracht. Für die Besitzer eine Art Wunder.
Abschließende Worte
Wie ihr seht, liegt mir das ganze Thema sehr am Herzen. Krankheit und Unfall sind schlimm. Aber die Ungewissheit nagt an einem. Was ist, wenn man umzieht und das Tier doch noch am alten Platz auftaucht?
Es bricht mir das Herz darüber nachzudenken, wie viel Menschen sich um ihr Tier sorgen in Ungewissheit. Oder auch die, die glauben nicht genug getan zu haben. Nicht früh genug beim Tierarzt gewesen zu sein. Zu früh dem Einschläfern zugestimmt zu haben. Nicht gut genug aufgepasst zu haben. Und so weiter und so fort.
Auch das Sterben gehört zum Leben dazu. Bei Mensch wie Tier und Pflanze.
Es ist keine Schande sich Hilfe zu holen.
Sprich mich gerne an oder schreib mir eine E-Mail an annika@neurolicht.de und wir sehen, ob ein Coaching bei mir dich entlasten kann.
Du hast dein Bestes gegeben auf der Grundlage deines Wissens und deiner Erfahrung.
Dein Tier hat dich bestimmt geliebt, liebt dich vielleicht immer noch von der anderen Seite aus und schaut sorgenvoll zu, wie du deine Schuldgefühle weiter mit dir rumträgst.
Du musst das aber nicht dein Leben lang tun. Lass uns Platz machen für die schönen Erinnerungen.
Viele Grüße
Lysanda L’eau