Malyce, einer meiner Gesprächspartner in insgesamt 10 der 52 Ausgaben, hat mich vor kurzem darauf hingewiesen, dass demnächst der 10. Geburtstag des letzten Podcasts ansteht. Okay, das stimmt nicht ganz. Tatsächlich hat er mich darauf aufmerksam gemacht, dass die letzte Laberecke anno 2012 stattfand und er sich mal wieder ein Treffen wünschen würde. Aber das kommt fast aufs gleiche raus .
Und ja: Wo er Recht hat, hat er Recht. Die letzte Zusammenkunft ist schon ewig her. 2013 kam zu der Zeit mein Umzug nach Nürnberg dazwischen, 2014 der nach Darmstadt, 2015 das ganze Thema Beziehung und Hauskauf, 2016 die Hochzeit und ja… natürlich haben sich die regelmäßigen Gäste der Laberecke in der Zwischenzeit ebenfalls in alle Himmelsrichtung verstreut, was eine physikalische Zusammenkunft zusätzlich erschwert. Vom ganzen “ihr eigenes Leben leben” gar nicht zu reden… Aber ich habe auf Malyces Anregung hin mal wieder die Fühler ausgestreckt. Vielleicht kommt ja mal wieder ein Termin zusammen. Bin ja leider nicht so gut daran Freundschaften “richtig” zu pflegen (wie auch immer das aussieht). Aber bevor ihr jetzt vor Freude an die Decke springt: Selbst, wenn ich schaffe ein paar Leute zusammen zu trommeln, wird dabei definitiv keine Aufzeichnung stattfinden. Eine Wiederbelebung des Bagdadsoftware Podcasts selbst für eine Folge steht weiterhin nicht auf dem Programm, so schade es auch sein mag. Speziell die zeitlose Harald-Fränkel-Folge wird immer noch vergleichsweise häufig angeklickt. Vielleicht schaffen Lysanda und ich irgendwann mal einen neuen aufzusetzen aber dann natürlich dann zu einem anderen komplett anderen Thema. Vermutlich von und über Katzen. Ja, höchstwahrscheinlich Katzen. “Der Schnurr-Cast”, “Zwanzig Pfoten und zwei Dosenöffner”, “Wahrheiten aus dem Katzenhaus” – okay, in die Namensfindung müssen wir dann noch etwas mehr Gehirnschmalz stecken, das gebe ich zu.
Der Start des Bagdadsoftware Podcasts, mit der Veröffentlichung zweier Testfolgen, ist übrigens mittlerweile exakt 13 Jahre und 11 Monate her. Ich kann erneutes Reinhören in diese Ausgaben allerdings nur bedingt empfehlen. Wir waren damals halt noch jung und unerfahren .
“New Normal”
Ansonsten warten wir immer noch darauf, dass der Maler komplett fertig wird. Ostern war zwei Wochen Stillstand und jetzt gab es nochmal eine Zwangspause. Aber es fehlt nur noch ein halber bis maximal ein Tag Arbeit (zwei Wände Streichen). Er muss also wirklich nur noch einmal kommen, bevor endlich alles erledigt ist und wir loslegen können (Schritt 1: Keller- und Terrassenboden versiegeln). Warum die erneute Zwangspause? Zum einen, weil die letzte Schicht Putz ein paar Tage zum Trocknen brauchte. Aber auch, weil ich tatsächlich die letzte Woche komplett im Büro verbracht habe. Das dürfte die erste volle Woche seit unserem Urlaub im März 2020 und des darauffolgenden Ausbruchs der Pandemie gewesen sein.
Mein Fazit nach diesen fünf Tagen? Darauf habe ich echt keinen Bock mehr. Achtung: Mir ist bewusst, dass das eine massiv privilegierte Sichtweise ist. Meine wichtigste Teamkollegin sitzt mit mir im Home Office, wir haben das Geld und den Platz für zwei Arbeitsplätze zu Hause und es sitzen ansonsten theoretisch nur noch zwei weitere Teamkollegen im Büro. Einer davon hat sich jedoch ebenfalls an das Home Office gewöhnt und der andere geht nur ins Büro, weil es dort ruhiger ist. Er hat aber auch den kürzesten Anfahrtsweg (~3km mit dem Fahrrad). So eine doch schon ziemlich ideale Situation hat natürlich nicht jeder.
Die Gründe
Ich war zwar die komplette Woche alleine in den Räumlichkeiten (nicht einmal teamfremde Mitarbeiter). Also nichts von wegen “Resozialisierung mit den Kollegen”. Aber der Typ “Teeküchengespräche” war ich eh nie. Doch selbst wenn Menschen dagewesen wären: Ich hab‘ dadurch mal wieder realisiert, wie heftig doch die Rüst- und Fahrzeiten sind. Obwohl wir ja nur rund 13km entfernt wohnen. Und wie wenig Mehrwert mir oder meiner Arbeit die Büroumgebung bringt. Privates blieb faktisch einfach alles liegen, weil ich abends zu fertig dazu war und keinen Bock mehr hatte. Und das obwohl ich keine großen Überstunden gemacht habe im Vergleich zum Home Office. Stattdessen um 7 Uhr raus aus den Federn (ansonsten erst 8 Uhr), dann hocke ich von 9 bis 17 Uhr im Büro (garantiert nicht durchgängig produktiv), komme um 18 Uhr heim, dann bis 19 Uhr Abendessen und anschließend ist der Tag faktisch gelaufen. Ich kann nicht einmal kurz nebenbei die Waschmaschine anmachen. Okay, schlechtes Beispiel. Unsere aktuelle Waschmaschine ist glaube ich internetfähig (aber nicht angeschlossen) und könnte remote bedient werden. Aber ihr wisst was ich meine. Auch die Katzen fanden es doof, dass wir nicht Zuhause waren. Völlig unterknuddelt die Bande.
Und in Bezug auf die Tätigkeit für die ich ich bezahlt werde? Wie gesagt war keiner da und unsere Arbeit findet sowieso grundsätzlich bundesweit statt, sprich per E-Mail, Chat oder Telefon. Der direkte Austausch mit den Teamkollegen? Haben wir schon länger ein wöchentliches Meeting für. Und den Mehrwert für ein Meeting nach Bonn zu tuckern konnte ich schon vor der Pandemie nicht erkennen. Im Gegenteil haben die letzten zwei Jahre gezeigt, dass es auch wunderbar ohne funktioniert. Letzte Woche wurde passenderweise dazu auch eine neue Studie veröffentlicht, die zum selben Fazit kommt: Die Produktivität ist im Home Office genauso, wenn nicht sogar höher als im Büro. Insofern bin ich gespannt, wie es bei uns weitergeht. Während die HR-Abteilung fleißig Werbung dafür macht ins Büro zurückzukehren, werden gleichzeitig die Arbeitsplätze reduziert und ganze Gebäude abgemietet. Passt irgendwie nicht ganz zusammen. Wir hoffen einfach, dass wir am Ende nicht mehr annährend so häufig ins Büro müssen wie vor der Pandemie.
Aber jetzt entschuldigt mich: Ich muss Katzenklos putzen, Küche und Wohnzimmer säubern, Wäsche machen, und alles andere, was diese Woche irgendwie liegen geblieben ist. Konnte mich ja anders als im Home Office nicht einfach mal unter Tags kurz ausbuchen, um es zu erledigen. Also theoretisch hätte es schon funktioniert, aber dann hätte ich erst nach Hause fahren, die Sache erledigen und dann wieder ins Büro zurückreisen müssen. Das wäre aber logischerweise eine ziemliche Geld- und Zeitverschwendung und nicht gut für die Umwelt gewesen. Also habe ich das selbstverständlich nicht getan.