Rondrer

Sternhandwerk 2

(Ich entschuldige mich hiermit in aller Form für diese unfassbar schlechte Eintragsüberschrift, aber da der Webmaster das gerne mal macht und ich furchtbar unkreativ bin musste das jetzt einfach sein)

So ich bin also in der Starcraft 2 Beta (und ja, im gesamten Eintrag geht’s eigentlich nur darum damit anzugeben). Ich muss sagen, nach der allerersten Euphorie war ich darüber gar nicht so glücklich. Um zu erklären warum das so ist muss ich allerdings ein wenig weiter ausholen:

Obwohl ich schon lange ein riesiger Blizzard-Fanboy bin, ist Starcraft lange Zeit komplett an mir vorbeigegangen. Den Grund dafür kann ich gar nicht wirklich nennen, aber gekauft hab ich mir Starcraft + Broodwar erst nachdem Starcraft 2 angekündigt wurde um wenigstens mal die Story durchzuspielen und somit zu wissen um was es eigentlich geht. Aber selbst das hab ich bis heute nicht abgeschlossen (ist aber immer noch fest eingeplant vor dem SC2 Release zu schaffen, mal sehen ob das was wird…). Dass ich infolgedessen bis heute kein einziges Starcraft Online-Match bestritten habe sollte daher nicht weiter überraschen. Damit ist auch klar, warum ich mich selbst nicht wirklich für den geeignetsten Teilnehmer an einer reinen Online-Beta halte. Aber vielleicht macht mich gerade das zu einem guten Tester? Wer weiß…

So, jetzt hab ich schon rund 1300 Zeichen geschrieben ohne ein einziges Wort über das Spiel verloren zu haben :wink: .

Zuerst muss ich auf jedenfall die hervorragende Qualität loben, die Starcraft 2 in der Beta schon aufweist. Bei manch fertigem Spiel würde man sich wünschen, wenn es so “rund” und ausgereift dastehen würde, wie dieses vermeintlich unfertige Werk. Daher scheint es in der Beta wohl auch hauptsächlich um das Balancing zu gehen, was auch die reine Ausrichtung auf Online-Matches erklären würde. Obwohl ich, wie oben erwähnt, nicht wirklich ein Starcraftler bin fühle ich mich aber trotzdem im Spiel selbst direkt “zuhause”. Starcraft 2 ist, von der Grafik abgesehen, sehr sehr stark an den ersten Teil angelehnt. Es würde mich absolut nicht wundern, wenn man mit alten Starcraft-Taktiken Erfolg haben könnte.

Aber obwohl ich durchaus schon von Starcraft-Veteranen gnadenlos überrannt wurde habe ich auch schon einige Erfolgserlebnisse erzielen können. Das bedeutet also entweder, dass das Matchmaking-System tatsächlich gut funktioniert, oder dass es ziemlich viele Nieten wie mich gibt :wink: . Das wird die Zeit zeigen, wie sich das entwickelt.

Und nun komme ich auch wieder auf den Punkt zurück, warum ich anfangs nicht wirklich glücklich über die Möglichkeit des Betatestens war es aber mittlerweile doch bin: Es macht einfach verdammt viel Spaß. Ich spiele fast ausschließlich Protoss und es gibt einfach nichts Befriedigenderes als mit einer Gruppe Immortals und Collossi eine gegnerische Basis in Schutt und Asche zu verwandeln. Was mir auch sehr entgegen kommt ist, dass man in SC2 (im Gegensatz zu Warcraft 3) auch defensiv erfolgreich sein kann. Wenn man in Warcraft 3 nicht von Anfang an möglichst viel mit seinem Helden in der Gegend rumkämpft hat man später gegen einen hochleveligen gegnerischen Helden einfach keine Chance. Klar bringt es auch in SC2 nichts, sich nur sinnlos einzuigeln ohne neue Resourcenfelder zu erschließen oder den Gegner auszukundschaften, aber man ist dabei nicht gezwungen ständig neues Kanonenfutter finden oder den Gegner ärgern zu müssen.

Zu Grafik, Sound und sonstigen technischen Einzelheiten, werde ich mich hier nicht äußern, da empfehle ich einfach mal bei YouTube das ein oder andere Video zu schauen, da bekommt man denke ich einen besseren Eindruck als wenn ich die Grafik subjektiv beschreibe.

Zum neuen Battle.net kann ich leider auch nicht viel sagen, da die meisten Features entweder noch nicht freigeschaltet sind oder ich sie mangels Leuten auf meiner Freundesliste nicht testen kann. Das was man (ausgegraut) aber schon erahnen kann sieht doch ziemlich vielversprechend aus.

Alles in allem wird Starcraft 2 wohl wie erwartet definitiv ein Pflichtkauf für alle, die mit Strategie und dem Setting auch nur teilweise etwas anfangen können und sich dabei online gegen andere richtig austoben wollen. Wenn dann auch noch der Singleplayermodus diesem hohen Standard gerecht werden kann bin ich wunschlos glücklich.

Allein bei dieser Überschrift habe ich dieses furchtbare Lied im Kopf…Aber: Nein! Ich werde es nicht zitieren. “if you’re goin’ to …“ * summ* Ach verdammt! Und verflucht sei das Cover der Global Deejays, doch das könnt ihr alles getrost ignorieren. Ohrwürmer sind vernachlässigbar.

Hintergrund des heutigen Eintrages ist die Stadt “San Franzisco“ und dessen Bedeutung in den zwei Kinofilmen, die ich heute anreißen möchte. Teilweise werde ich Einzelheiten verraten, aber versuchen starke Spoiler zu vermeiden. Der zweite Grund, warum ich wieder einen “Gastbeitrag“ verfasse, ist die Vorbereitung des aktuellen Podcasts für diesen Monat, den ihr am Montag höchstwahrscheinlich erwarten dürft.

Friendship! – ist mit Abstand der einzige Kinofilm der letzten Zeit, der es geschafft hat, dass ich während des Films gar nicht, bis kaum darüber nachgedacht habe, dass ich gerade einen Film schaue. Meistens bewundere ich im Hinterkopf das Handwerk. Ich überlege mir, wie an manchen Stellen Musik atmosphärisch unterlegt wird, wie geschnitten wurde, in bestimmten Situationen die Erzählung unterschwellig durchschlägt oder wie die Kamera-Einstellung den Blick optimal führt. Das sind noch die geringeren Gedanken neben dem großen Frage, die ich mir stelle: “Was kommt jetzt?“ und mir meist die Antwort doch schon selbst zusammenreimen kann. Verwunderlicherweise ist in Friendship! ist die Geschichte fix erzählt und doch anders: Die Berliner Mauer ist gefallen und die beiden jungen Ostdeutschen Veit und Tom wollen nach San Franzisco. Warum? Tom hat seit frühster Kindheit nie in das Muster eines DDR-Bürgers gepasst und erfährt von seinem Freund Veit, dass San Franzisco der westlichste Punkt der Welt ist, also genau sein Traumziel, um einen möglichst großen Abstand zur DDR einzuhalten. Veit hingegen – das erfährt man nicht aus dem Trailer – hat ganz private Interessen, denn sein Vater ist in seiner Jugend über die Mauer geflohen und schreibt ihm seitdem jedes Jahr zum Geburtstag eine Glückwunschkarte aus San Franzisco. Was man auch nicht erfährt, ist die Begebenheit, dass die Beiden eigene Kurzfilme mit einer mobilen Videoausstattung drehen und diese auch vorführen. Zusammen mit dem ostdeutschen Talent zur Improvisation machen sie sich mit dem Flugzeug nach Amerika auf, doch langt ihr Geld nur für ein Flugticket bis New York. Über unzählige einfallsreiche Aktionen gelingt es ihnen dort ,entgegen allen Geld- und Verständigungsproblemen, ihrem Ziel immer näher zu kommen. Die witzigen Dialoge sind größtenteils alle im Trailer enthalten, was noch hinzu kommt, ist die teils brillante, teils vorhersehbare Situationskomik. Insgesamt ist Friendship! aber eine nachdenklich stimmende Unterhaltung mit unerwartet langer Laufzeit, von knapp zwei Stunden. Jedoch habe ich keine Minute gespürt, dass hier etwas in die Länge gezogen wurde oder auf Durchzug geschaltet. Die Landschaftsaufnahmen, die Reise und die Charaktere sind schlichtweg stabil und dennoch setzt sich dieser Film klar von sonstigen Roadmovies ab, weil die Geschichte von dem introvertierten Veit und seiner Suche nach dem Vater den Zuschauer immer wieder einfängt. Dass der Film natürlich gegen Ende auf die Golden Gate Bridge als Schauplatz hinausläuft ist zwar keine Überraschung, aber auch danach wird in einer kurzen Abschlussszene die Geschichte konsequent zu Ende gebracht. Dieser Film verdient meiner Ansicht nach, die volle Anzahl an Sics. Mehr als empfehlenswert.

The Book of ELI – ist auf den ersten Blick ein typischer post-apokalyptischer Film, der in Nordamerika spielt. (Wo auch sonst?) Mehr oder weniger zufällig, bin ich genau am 18. Februar zum Kinostart in den Film gegangen und er war nicht gerade übermäßig besucht. Wie zu erwarten war, war ein “Großer Krieg“ Auslöser für den “hellen Blitz“, der für die Zerstörung nahezu sämtlicher Zivilisation verantwortlich ist. So weit, so platt. Denzel Waschington als ergrauter einsamer Streiter, mit einer sehr spitzen Machete, einem Bogen und unzähligen anderen Waffen, schnetzelt sich 30 Jahre nach der Apokalypse durch die Überlebenden. Die haben bereits alle keine Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Blitz und sind dementsprechend unzivilisiert. Wer Spiele wie Fallout kennt, Ideen von Postman, Waterworld und dergleichen verstanden hat, der bekommt die erste halbe Stunde und gegen Ende noch richtig schöne Landschaftsaufnahmen, wie sie zu erwarten sind. Zwischendurch geht dies etwas verloren. Was auch verloren geht, ist die Action zu Beginn des Filmes, denn dies ist kein Actionspektakel, auch wenn der Trailer das verheißen mag. Denn die wenigen gezeigten Szenen aus der Vorschau sind bereits alle Szenen, die es in der Bauart gibt, doch gerade die sind besonders kunstvoll gestaltet, auch wenn die Brutalität grenzwertig ist. Schlagwort Kettensäge. Zeitweilig könnte man sich an einen Quentin Tarantino – Streifen erinnert fühlen, auch wenn hierzu die Samurai-Schwerter fehlen. Was besonders ist, ist die Geschichte um das Buch, die bereits nach wenig Überlegen uns Elis Buch als… das Buch… herausstellt. Ich denke, mehr muss dazu nicht gesagt werden. Eine höhere Instanz, ohne dabei in zu tiefe Gläubigkeit ab zu driften, verleitet Eli aka Denzel Waschingten das Buch zu finden und fortan nach Westen zu bringen. (Nach San Franzisco, wie man sich nach kurzer Zeit bereits denken kann.) Ihm entgegen gestellt, wird ein Gary Oldman als strategischer Gegner, der ebenfalls noch Erinnerungen an die Zeit vor dem Krieg und in der Geschehenszeit ziemlichen Einfluss hat und die Macht der Worte des Buches kennt. Obwohl man jetzt vermuten könnte, dass man hier auf spirituelle Ebenen gezogen wird und Eli wirklich sehr zäh, sowie übermenschlich erscheint, wird hier keinerlei göttliche Intervention hoch gejubelt. Genauso habe ich mich während des Filmes aber ständig ertappt, dass ich erwartet habe, dass JETZT etwas Außergewöhnliches passiert und das Außergewöhnliche war, das eben nichts dergleichen passiert ist. Auch wenn das wenig spektakulär klingt, ist es deswegen neu, weil man wie in unserer Zeit, keine Wunder erwarten darf, solange keine Wunder in einem selbst geschehen und so gesehen ist der Film auf subtile Weise, wenn man darüber reflektiert, sehr religiös ohne aufgesetzt christlich zu sein. Das und die vielen Passagen in denen lange Zeit kaum ein Wort zwischen den Personen gewechselt wird, sorgen für eine dichte Atmosphäre. Allerdings stellt sich The Book of Eli selbst ein Bein, weil dieses Stilmittel des stillen Moments schon ab der Hälfte des Filmes ziemlich überreizt ist. Doch pünktlich zum Ende, wenn wieder die beeindruckenden Bilder der zerstörten Golden Gate Bridge und San Franzisco insgesamt zu sehen sind, fängt sich die Stimmung wieder. Auch als kurz darauf ein sehr heftiger Wendepunkt in der Handlung eintritt, führt sich dieser Abschnitt stimmig ein, wie die Glieder einer Kette. Die allerletzte abschließende Szene hingen, ist in Anbetracht der vorher genial verschleierten Wendung gerade zu lächerlich. Ich würde diesen Film etwa zwischen drei bis vier Sics einordnen, eher drei. Führe mich zu frischem Wasser.

Heimlicher “Held“ war für mich in beiden Filmen, die Gefängnisinsel Alcatraz. Wer die Filme gesehen hat, weiß worauf ich hinaus will. In diesem Sinne wünsche ich euch schon einmal ein schönes Wochenende, bis zum nächsten Eintrag meinerseits. Als kleine “backstage“ Information kann ich noch anmerken, dass ein weiterer Gastautor sich in naher Zukunft auch mal wieder die Ehre geben wird. Friendship!

–jks

JakillSlavik

Die Succubus (2)

Auf die Gefahr hin, doch wieder nur (dafür aber wenigstens) den Webmaster zu lesen, folgt nun der zweite Teil meines Charakters im WoD Roleplay als Gastbeitrag. Dafür könnt ihr euch darauf freuen, dass der Webmaster nach langer Zeit mal wieder an einem Report für GamersGlobal arbeitet, der im Laufe des Abends online gehen soll. Nun folgt der etwas kürzere Teil (2), wobei ich erwähnen möchte, dass Teil (3) und Teil (4) wesentlich länger geraten sind und Teil (5) bereits in der Mache ist.

Als Zwischeninformation müsst ihr wissen, dass zwei Mitspieler sich auf dem Marktplatz getroffen haben. Der Eine ist ein relativ mysteriöser Gaukler, der sich selbst nur “der Harlekin” nennt, wohingegen die Andere ein relativ unschuldiges junges Mädchen namens Agneta ist, die die Fährigkeit hat mit Tieren sprechen zu können. Von dieser Begegnung schnappt Liadan einen Teil auf. Der Gaukler war es auch, der durch seine Vorführung und das Feuerspucken die teils heftige Reaktion von Lia auf die Feder in “Succubus (1)” ausgelöst hat. Viel Spaß beim (hoffentlich interessannten) Lesen.

Legende

Normaltext: Handlung
Gesprochene Sprache
Gedanken

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Name: Omnia Liadan
Eigentümer dieser Geschichte: Daniel ‘JakillSlavik’ Hentschel
Ort: Effort – Innerer Stadtring, Marktplatz
Zeit: Nacht (2)
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Als sie auf die Straße hinaus trat, strömten feine dunkle Fäden, die ihren regelmäßigen ruhigen Atem darstellten, aus ihrer lieblichen Nase. Liadan bevorzugte die Nachtluft, da sie fühlte, wie diese Welt durch die Dunkelheit und die unglaubliche dunkle Frische, von Sonnenlicht und dem Treiben des Tages für wenigstens ein paar Stunden gereinigt wurde. Der allgegenwärtige Gestank einer Menschenstadt wich für diesen Zeitraum ebenfalls aus ihren Sinnen. Daher nahm sie bewusst tiefere Atemzüge und griff gierig nach dem in der Luft, was sie als ‘dunkel’ für sich empfand, um für sich selbst wieder das innere Gleichgewicht herzustellen.

Für ein vollkommenes Kind des Mondes, hatte die Succubus mittlerweile schon zu viel ihrer Lebensspanne auf der Erde verbracht, als dass sie jetzt noch ohne den regelmäßigen Wechsel zwischen Tag und Nacht hätte leben können. Dies, zusammen mit der Befürchtung ihre Wurzeln langsam zu vergessen, wurde von einem unterschwelligen Frösteln untermalt, welches sie unerwartet traf. Ihr Stolz verbot es ihr aber, dass sie ihrem Körper oder ihrem Geist eine größere Reaktion hierauf gönnte. Trotzdem musste sie sich eingestehen, dass es wesentlich kälter, als erwartet war, wie ihre leicht aufgerichtete Haut, unter dem Stoff ihrer Kleidung andeutete. Die Straße war leer, unter Anderem weil sich die Lustdamen nur vor dem Freudenhaus aufhielten, wenn sie auf das Anpreisen ihrer ‘Ware’ aus waren. Sonst jedoch schlichen sie auf dem nach Hause Weg, wie die verdorbene Antwort auf die Lüsternheit der Gesellschaft, die sie nun einmal waren, gedemütigt durch die Hintertür in ihr kümmerliches Leben zurück. Also kamen hier nur Menschen entlang, die genau wussten, was sie wollten, denn was Einen in dieser Gasse erwartet, war offensichtlich – schmutzig.

Hätte sie in diesem Moment einer der wenigen Passanten, die sich hierher verirrten, länger beobachtet, so hätte er eine nur junge Dame vor einem Lusttempel neugierig gemustert. Nur eine junge Dame, die leicht zu frösteln schien und vermutlich nicht zu dem Gebäude gehörte, das sich hinter ihr befand. Sie stand bestimmt nur aus Versehen, völlig unwissend und ganz unschuldig dort, da man sie ihrer Aufmachung und ihres Stils wegen, nicht mit einer Prostituierten assoziierte. Nur eine wunderschöne Frau, die vorgetäuscht vorsichtig, aber auf eine bestimmende Art die Nacht in sich lebte. Der sichtbare Atem wäre jedem nach kurzem Überlegen, ein deutliches Anzeichen für die feurige Leidenschaft, zu der sie fähig war, gewesen. Das war so deutlich, obwohl sie einfach nur anmutig, aber dennoch regungslos da stand und in die Nacht schaute. Und wie sie dastand! Als ob sie nichts um sich herum wahrnahm, abgeschottet in ihrem Leder-Samtenen Mantelkleid, das weniger Blicke gönnte, als man Liadan zugetraut hätte. Der, bis zum Kragen zugeknöpfte Manteloberteil, der sich eindeutig zu einem aufreizenden Dekolleté um knöpfen lies, wirkte so fast schon prüde. Aber auf den Gedanken ‘prüde’, wären weder Männlein, noch Weiblein jemals gekommen, da sich der Stoff an Lias begehrenswerten Körper, wie eine zweite Haut anpasste. Er schmiegte sich so sehr an ihre trainierten, sehnigen und doch so weiblichen Konturen an, dass man das Gemüt eines Unschuldsengels besitzen musste, um nicht bei dem ‘unschuldigen’ Wesen an mehr zu denken. Wenn sie in diesem Aufzug durch die Öffentlichkeit schritt, wirkte die Kleidung aber keineswegs anzüglich, eher gerade noch sittlich und stilvoll. Ein fein gesponnenes Begehren in ihrer Umgebung konnte Liadan immer spüren. Das kostete sie aus, in dem Wissen unheimlichen Hunger zu verursachen. Der Beobachter hätte Hunger gehabt und sie direkt auf der Straße von ihrem unschuldigen Wesen befreien wollen und genommen, ohne einen Gedanken an Gefahr zu verschwenden. Wenn sie jemand beobachtet hätte. Die Straße war aber leer.

Was auch ein Beobachter dann niemals gesehen hätte und Liadan nicht einmal selbst wusste, sich aber auch niemals eingestehen würde, war, dass sich hier nicht bloß ihre Spitzen in der Kälte regten. Stattdessen wurde hier ein unterdrückter Drang in ihr wach, der sich nach einer ganz anderen Art von Wärme sehnte. Die Straße um sie herum war weiterhin leer und die angrenzenden Häuser hatten ihre Vorhänge schon lange zugezogen. Auch in Begleitung wäre sie hier alleine gewesen. Also lief sie die Straße hinunter zielstrebig in Richtung Marktplatz.

Warum sie ausgerechnet in diese Richtung lief, war für ihr Wesen mehr als typisch: Sie war sehr neugierig. Sie war vor allem neugierig darauf zu erfahren, woher das flackernde Licht und die unruhigen Stimmen gekommen sein mochten, während sie sich eben noch amüsiert hatte. Kurz bevor sie auf das normale Straßenpflaster zum Marktplatz hätte treten können, bog sie in eine kleine Gasse, die nicht von kleinen Öllämpchen beleuchtet war, wie die Hauptstraßen im Inneren Ring. Sie sprang über einige stinkende Pfützen und erreiche bald schon das Ende der Gasse. Die Gasse selbst, war einer der vielen verschlungen Pfade, die mit etwas Gestank und höheren Zeitaufwand den zum Weg gleichen Ziel boten. Liadan nahm das dankbar in Kauf solange sie hier auf weniger bis gar keine Menschen traf. An der Wandecke zwischen den sie umgebenen Häusermauern angekommen, spähte sie kurz hinaus, um einen ersten Blick auf den Platz zu erhaschen. Fast schon enttäuscht erkannte sie, dass das Spektakel, das hier getobt haben mochte schon vorbei war. Sie blickte kurz zu Boden, um sich etwas bequemer hin zustellen. Ein flüchtiges Schmunzeln huschte über ihr Gesicht, weil sie daran denken musste, dass sie immer relativ ausgiebig ihren Spaß austobte, sowohl beim Einen als auch bei dem Anderen und daher kein Zeitgefühl besaß. Liadan schaute wieder auf und diesmal erweckte eine kleine Gruppe von Schemen ihr Interesse.

Ein merkwürdig gekleideter Mann, vermutlich eine Art Gaukler, sprach mit einer extravaganten jungen Da– mitnichten, dies war eindeutig ein junges, vielleicht schüchternes, aber doch wissbegieriges Mädchen. Vielleicht sogar zu wissbegierig als gut für sie war. Um ihre Beine schwänzelte ein Hund herum, der wohl am liebsten seine Herrin mit einem kräftigen Knoten um die Beine, in einen Sack gesteckt und ins sichere Heim geschleift hätte. Auch wenn die Succubus ihre eigene Kleidung bewusst so provokant und doch brav gewählt hatte, blieb sie doch im Vergleich zu dem Mädchen mit diesem hellen Kleidchen, einigermaßen unauffällig. Lia war ein Augenschmaus, ja, ein Blickfang, wie dieses unvernünftige Ding, nein. Da sich die Dämonin leicht erklären konnte, warum ein Gaukler, außer wegen Goldmünzen natürlich, sich um so jemanden bemühte, wurde ihr Blick glasig. Unter den Dämonen war es nicht weiter schlimm, sich mit Jungdämonen ausgiebig zu vergnügen. Auch sie selbst hätte keinerlei Hemmungen bei Menschenkindern, diese zu ermorden fiel ihr ebenfalls nicht schwer. Aus einem undefinierbaren Grund widerstrebte Lia aber gerade jetzt dieser Gaukler, der hier mit einem Mädchen sprach, was sie nicht hätte weiter kümmern sollen. Ihr Missfallen war aber nicht stark genug, als dass sie sich tatsächlich für ein menschliches Wesen einsetzten würde. Sie würde die Kleine wohl im Auge behalten, sollten sich ihre Wege vielleicht doch noch einmal kreuzen, sollte sie die Nacht überleben. Dies beschloss sie unschlüssig darüber, warum, aber für diesen Abend hatte sie genug Blut geschmeckt und keinerlei Bedauern, wenn es jemand anderes ihr gleich tun würde. Sollten diese Menschen sich doch gegenseitig pervertieren und letzten Endes selbst vernichten.

Als der Reisende den Kopf anhob um sich prüfend um zuschauen, war die Succubus aber bereits wieder in die Seitengasse zurück gerutscht und auf dem Rückweg zu einem der äußeren Stadtringe, wo sich der Gasthof befand, in dem sie sich einquartiert hatte. Sie freute sich schon auf ihr Bad in frischer Landmilch, jetzt da die Mondzeit wieder völlig abgeklungen war, erinnerte sie das klare milchige Weiß an ihr zu Hause.

Einen wunderschönen Montag wünsche ich allen Lesern von Bagdadsoftware, welche gerade wahrscheinlich wieder einen Rollenspiel-Filler, wie letzte Woche erwarten. Aber ihr könnt euch wieder beruhigen und die über den Kopf zusammengeschlagenen Hände sonst wo hin stecken, denn heute streift dieser Füller sogar das Medium Computer. Hört, hört! Außerdem kann ich euch damit vertrösten, dass der Webmaster heute gegen 18 Uhr (GMT+1) einen Test auf GamersGlobal veröffentlicht. Spekulationen hierzu möchte ich im Rückblick auf den letzten Podcast schüren.

Wie bereits einige von euch wissen, studiere ich seit September 2009 an der Universität Koblenz-Landau. Deshalb habe mir nach sorgfältiger Überlegung speziell für meine Informatik- und Zeichenkurse einen Laptop zulegen wollen. Unser Hardwarespezialist und Preisvergleichsguru Azzkickr der Schreckliche, mögen seine Gegner in CnC: Generals einen gnadenvollen Tod finden, hat mich hierbei – wie nicht anders zu erwarten war – sehr gut beraten und mir einen Laptop von Acer ans Herzen gelegt.

Frust-Management Teil 1)
Auslöser: Laptop Acer Aspire 8935G

Der Laptop ist, ohne zu sehr auf die inneren Werte einzugehen, seinen Preis mit ca. 900€ damals mehr als wert gewesen und ist es jetzt immer noch. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung und den Möglichkeiten, die ich habe, ohne meinen Desktop PC zu missen. Angenehme Media-Tasten und allerlei weiterer Schnick-Schnack sind genau das, was ich erwartet habe, für das bequemen Arbeiten zu Hause und unterwegs. Doch damit mein Acer Aspire so läuft, wie er sollte, hatte ich einige Hürden hinter mich zu bringen und auch jetzt sind noch einige Mängel da.

Beim ersten Aufsetzen des Systems startete das vollständig vorinstallierte Windows Vista Home Premium fehlerlos, jedoch auch mit den üblichen Macken einer Vorinstallation: Unzählige von Software-Anbietern als Trial-Versionen installierte Programme, die das Hochfahren herrlich bremsten, waren etwas, womit man einfach rechnen musste. Was ich mir allerdings niemals ausgemalt hätte, war der enthaltene Fluch, genannt die McAfee Firewall. Die Firewall verstand sich so gut mit der Windows Firewall und Windows Defender, dass sie die Prozesse gleich einfach blockte und diese sich wiederum nicht mehr, wie gewöhnlich, über das Wartungscenter deaktivieren ließen. Diesen Umstand erfuhr ich jedoch erst später, als ich bereits unschuldig durch das Internet surfte, um meinen Laptop bei Acer zu registrieren. Seit der ersten Anmeldung gelang es mir nämlich nicht mehr die Registrierung erfolgreich durchzuführen. Logischerweise war dies bereits beim ersten Male aus Sicht der Acer Homepage erfolgreich geglückt, aber dennoch stellte der interne Dienst des 8935 G immer wieder die Forderung an mich, meinen Laptop doch endlich auf der Seite einzutragen. Auf der Suche nach neuen Treibern und Aktualisierungen zog sich das Gerät, da es quasi ungeschützt war, entweder im Universitätsnetzwerk oder einem anderen Ort trotz aller Absicherung dann zum Glück ‘nur’ Malware zu, die das System merklich bremste und viele Prozesse schlichtweg permanent ausfielen. Der Free Antivirus von Avira bekam nach einigen Tagen keine Verbindung mehr zum Update Server und wurde, während die McAfee Firewall weiterhin den vollständigen Schutz meines Systems versicherte, mittlerweile auch blockiert. Natürlich war die Anzeige nach meiner Überprüfung so nett, mir nicht zu melden, welche Prozesse im Einzelnen gerade von der Firewall als Sicherheitsrisiko eingestuft und somit gesperrt wurden. Der speziell an den Laptop angepassten Firewall Trial Version sei an dieser Stelle ironisch mein Dank ausgesprochen. Trotz aller Versuche das System zu reinigen, unzähligen Datenträgerüberprüfungen und dem Auslöschen sämtlicher McAfee und Malware Dateien, blieb mir nichts anderes übrig, als in Anbetracht dieses ‘kleinen Problemchens’ gegenüber handfesten Trojanern oder Schlimmeren, doch das komplette System zurückzusetzen. Damit nicht genug erbrachte der ‘Rollback’ dasselbe Problem mit der Registrierung, wie zuvor. Nach Rücksprache mit Acer wurde mir jedoch garantiert, dass das beigefügte Zertifikat mehr als ausreichend ist und der Support mir unter diesen Umständen ohne Einschränkungen natürlich auch online direkt zur Verfügung steht.

So zog die Zeit ins Land, ich nutzte den Laptop intensiv und in jedem Energiemodus, egal ob sparsam oder hochtrabend, bis eines Tages die Energiespartaste beziehungsweise die damit verbundene Software ihren Geist aufgab. Selbst nach Treiberaktualisierung, respektive Treiberreparatur und Neuinstallation trat das Problem weiter auf, wobei der von Vista angezeigte Energiesparmodus nun zeitlich die gleiche Akkulaufzeit erreichte, wie der Laptop zuvor im E-Modus mit aktivierter ePowerSmart Taste. Damit hatte dieser Fehler für mich insofern nur optische Auswirkungen. Als Konsequenz war der ‘Sprung’ zwischen E-Modus und Höchstleistung aber scheinbar zu immens, da seit diesem Umstand, die Temperatur des Laptops gerne mal so weit an steigt, dass die Soundkarte Störgeräusche verursacht und das System teils sehr beansprucht. Außer Ausschalten und Abkühlen lassen ergab sich bisher noch keine Lösung.

Im Zusammenhang mit der Temperatur leidet der Laptop während der Hitzephase dann nach einiger Zeit auch an Leistungseinbußen im Photoshop oder in Spielen, wobei bei Letzteren die aktuelle ATI Mobility Radeon HD4670 bei einem Großteil nicht erkannt wird. Sowohl aktuelle Titel, wie auch Windows selbst verwehren sich das oder andere Mal. Selbst der offizielle Treiber in der Urfassung, sowie die Aktualisierungen hierzu, änderten nichts an diesem Umstand. Gerade bei Battleforge und Modern Warfare 2 fand ich das dann doch etwas enttäuschend. Allerdings muss ich hinzufügen, dass bei Battleforge mittlerweile keine Probleme dieser Art mehr auftreten, es sei denn der Laptop überhitzt sich insgesamt.

Auch wenn das Gerät wirklich sehr viele Mucken macht und mich mehr als einmal zur Verzweiflung gebracht hat, ist es mehr als zuverlässig, sobald man alle Kniffe raus hat und alles so konfiguriert hat, wie man es braucht. Sollten aber weitere Probleme auftreten, werde ich den Laptop definitiv einschicken und/oder reparieren lassen.

Frust-Management Teil 2)
Auslöser: Windows se7en Professional (64Bit)

Durch die Universität bin ich außerdem völlig kostenfrei in den Genuss eines Produkt-Keys zur 64-Bit Version von Windows se7en Professional gekommen. Obwohl mir auch hierbei Azzkickr fachmännisch zur Seite stand, war dieses Mal seine Stimme eine warnende. “Tu das nicht, Jackie.“ mahnte er einerseits und weil unsere Einstellung zu Windows se7en in etwa deckungsgleich ist (Seine Einschätzung könnt ihr hier nachlesen), meinte er nur noch: “Das Windows 8 ‘bald’ kommt, ist eh ein offenes Geheimnis.“ Für meine Zwecke lohnt sich, so schön ich mir se7en auch reden möchte, der Umstieg wirklich noch nicht, aber gerade für mich waren das Design, die angepriesene Stabilität mancher Programme (nicht die, des OS selbst) und einige Updates für mein Grafiktablett bzw. Adobe CS4 64-Bit Programme entscheidend. Um das ganze abzurunden, ist meine noch frische Hardware noch wunderbar für diverse Spielereien offen. Ich erinnere mich an dieser Stelle immer noch an Rondrers Meinung zu RAM, den man nie genug haben könne, was sich gerade bemerkbar macht, wenn etwas ‘gerendert’ werden muss. Aber dennoch, hatte ich so gut wie nie Zusammenbrüche bei XP und das bereits zu Service Pack 1 Zeiten, hatte keinen Grund umzusteigen und habe es jetzt wohl einfach nur getan, weil ich kostenlos das aktuelle Windows Betriebssystem bekommen hatte. Diese Position und Gegenpositionen haben aber im alten Eintrag von Azz genug Wellen geschlagen und bedürfen hier keiner Wiederholung.

Bei meiner Windows Sieben Installation, gestaltete sich zuerst einmal etwas völlig Sinnfreies als hinderlich: Obwohl der PC von der se7en DVD zur Installation booten sollte, wurde dies, sobald die DVD eingelegt war, nach Umstellung im BIOS nicht durchgeführt. Sowieso konnte während dieses Vorgangs in dem einfach weiter stur von der Festplatte gestartet wurde, auch nicht auf das BIOS zugegriffen werden, obgleich nichts passieren wollte. Datenträger, Laufwerk und weitere Faktoren wurden überprüft und machten allein schon das Gelangen ins Win7 Installationsmenü zu einem Kräftezerren. Nach Tricksen derart, wie sie Sicarius für die Installation auf die SSD an Tag gelegt hatte, kam ich auch über das Schema ‘Gewusst wie!’ oder ‘Frag einfach Google!’ nach intensiver Suche an mein Ziel.

Den Rest in Kürze: Da ich sämtliche Treiber zuvor auf 64 Bit Tauglichkeit abgeklappert hatte, verwunderte es mich, dass gerade meine aktuellen 64 Bit Grafiktablett-Treiber, Adobe CS4 und der Scanner herumzickten. Für Letzteren, den ich vor Langer Zeit von Sicarius erstanden hatte, gab es bereits für Windows Vista schon keinen Treiber mehr, jedoch lief dieser einwandfrei unter Home Premium mit dem XP Service Pack 3 Treiber, auch ohne Kompatibilitätsmodus. Leider kann ich das bis jetzt nicht für se7en bestätigen. Das es für das Abstellen der Benutzerkontensteuerung unter der 64 Bit Version auch wieder einiger Tricks bedurfte, wusste ich vorher zuerst nicht. Auf einem Leitfaden zur Behebung dieses Umstandes, werde ich an dieser Stelle jedoch nicht verweisen, ich sage nur, dass es sich unheimlich lohnt, wenn mit virtuellen Laufwerken arbeitet. Aufgrund der Nerven und der Zeit, die das Aufsetzen des Rechners mit Win7 verschlungen hat, muss ich leider zugeben, dass ich es schmerzlich bereue umgestiegen zu sein, da viele Teile der Benutzeroberfläche und die sowieso schon dürftigen Begründungen was ‘Neues’ haben zu wollen, kein ausreichender Grund für die Mühe waren. Dennoch bin ich jetzt insofern froh, dass der Rechner mit Ausnahme des Scanners, funktionstüchtig ist.

So jetzt habe ich erstmal genug Frust abgeladen und kann euch nur bitten, diesen Text eigentlich als Warnung zu verstehen. Auch wenn ich kein Mensch bin, der sich besonders lange über derlei Dinge aufregen kann, möchte ich hiermit nachhaltig in Erinnerungen rufen, das genau das eintritt, womit man schlichtweg nicht rechnet. Bei einem Kauf eines Laptops aus der Acer Aspire Reihe oder beim Umstieg auf se7en sollte man also einfach alle Eventualitäten in Betracht zu ziehen, um nur noch in seltenen Fällen unglücklich überrascht zu werden.

JakillSlavik

Die Succubus (1)

Aufgrund einiger Komplikationen erwartet euch heute auch wieder ein kurzfristig eingeschobener Eintrag von mir. Ich will euch nicht weiter mit meinem Geplänkel aufhalten und schreibe euch hier in Auszügen meine Geschichte aus dem vorher erwähnten ‘Roleplay’. Betrachtet es einfach als Teil (1). Nur … wo bringe ich bloß die “Contains mature content” – Warnung an? Achja Sicarius hat mir – ohne das vorher zu lesen – einfach freie Hand gelassen, ich hoffe mal, das hier fällt nicht allzu sehr aus dem Rahmen. Hoffentlich (noch) bis Bald. :wink:

Legende

Normaltext: Handlung
Gesprochene Sprache
Gedanken

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Name: Omnia Liadan
Eigentümer dieser Geschichte: Daniel ‘JakillSlavik’ Hentschel
Ort: In einer kleinen Begegnungs-Stube eines Freudenhauses nahe des Efforter Marktplatzes
Zeit: Am Spätabend ~ Nacht (2)
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Gedankenverloren legte Liadan ihren Kopf zur Seite – vom lustlosen Treiben in der physischen Welt sichtlich gelangweilt. Ihre Wange traf auf die Spitze einer herausragenden Kissenfeder und diese fügte ihrer weichen Haut mit den harten und zugleich lieblichen Gesichtszügen zwar keine Wunde zu, ihrem Wesen selbst jedoch deutlich mehr als das. Das Gefühl löste leichte Vorfreude darauf aus, ihre eigenen Gedankengänge wiederzufinden und diese dann geschickt darauf zu lenken, was sie wohl tun könnte, um diesen Abend für sich interessanter zu gestalten und ihre Laune doch noch etwas zu heben. Jetzt fehlte nur noch ein Zeichen, dass das Feuer, welches in ihrem Inneren loderte entflammen würde.

Ein leichter Windstoß zog durch das kaum geöffnete Fenster und traf sie ins nun sensibilisierte Gesicht, dass mit einem Male ihre Gefühlssinne wieder reaktiviert wurden. Ihre Nase nahm den sie unmittelbar umgebenden Geruch, wie beispielsweise den Gestank des sich abrackernden Mannes über ihr, schon gar nicht mehr wahr. Stattdessen sogen ihre Nasenflügel Spuren der frischen Nachtluft ein und nahmen dabei noch etwas anderes in sich auf. Eine Priese von Asche. Sie schaute nun nicht mehr glasig und spähte, an den dunkelroten Vorhängen vorbei durch den Fensterspalt und erahnte die letzten Nuancen der vergangenen Mondscheinnacht. Der Himmel bot aber noch genug Blick auf das Sternenmeer, um sie in Gedanken zum Seufzen zu bringen. Sie bereute es fast schon die vergangenen Tage in den Gassen dieses Rattenlochs voller Menschen nicht die ein oder andere Beute gemacht zu haben. Stattdessen hatte sie während ihres dreitägigen Aufenthalts in Effort, ihre Zeit damit verbracht mit unanständiger Arbeit Geld zu verdienen. Mehr oder minder hatte sie sich hierbei die letzten Nächte von allem besteigen lassen, dass die örtlichen Bordellbesitzer als Stammkunden der wohlhabenderen Kaste bezeichnet hatten. Zwar hatte das Nutzen der bereitgestellten Zimmer den Nachteil, dass sie nicht ihr eigenes Reich kontrollieren konnte, dafür aber mehr Abwechselung bei den Freiern und jederzeit die Möglichkeit ungebunden weiter zu ziehen, hatte. Sollte ihr tödlicher Ruf also auch in diesem Teil der Menschenwelt zu laut werden, könnte sie ohne einen Gedanken an verlorene Investitionen einfach alles hinter sich lassen.

Dennoch wollte sie nur zu gerne in ihren eigenen kleinen Wohnungen den minderwertigen Teil ihrer Kundschaft nicht bloß zur Beute zu machen, sondern vorher noch die Bedeutung wahrer Schmerzen lehren. Ihre von Angst erfüllten Körper, in ihren letzten Atemzügen jeglicher Hoffnung beraubt, waren für Liadan ungleich wertvoller, aber ihre Opfer überraschend zu treffen hatte auch einen gewissen Reiz: Sie geradewegs auf offener Straße oder sogar im Schutze ihrer eigenen Heime des Nachts schnell und unerwartet dahin zu meucheln, war ebenso erquickend. Ihnen dabei noch genau soviel Zeit zu ‘schenken’, dass sich in ihren geweiteten Pupillen die Erkenntnis des raschen Ablebens, gepaart mit einer anderen Art von Hoffnungslosigkeit, ausbreiten konnte, krönte das Morden. Wenn dabei auch noch der letzte Blick auf ihr Antlitz gerichtet war, mochte sie das sogar auch auf eine andere Weise befriedigen.

Schweißperlen tropften von dem erhitzten Männerkörper auf ihren Hals herab. Für dieses Geschöpf wohl das Zeichen bald zum Ende zu kommen, doch ihre Augen zuckten. Das sichere Zeichen, dass ihre Instinkte eine Bewegung wahrnahmen, die eindeutig gegen sie gerichtet war. Ihre Hand schnellte hoch und packte das Handgelenk des Anderen, als seine grabschenden Finger nur noch ein paar Zentimeter vor ihrem Gesicht entfernt waren. Langsam wandte sie sich ihm zu. In diesem Moment blitzte orange-rote Feuerschatten von draußen in das Zimmer. Einige Stimmen ein paar Straßenecken weiter, aus der Richtung des Marktplatzes wurden laut. Welcher Art dieser waren und ob sie von einem Tumult herrührten, interessierte sie nicht weiter. Was mit einer Kleinigkeit begonnen hatte, war nun vollends angefacht, da nun mehr als nur Zorn in ihr aufstieg.

Für das Gold, das ich dir zahle, gibst du dir heute nicht besonders viel Mühe, Lia. Streng dich an, du wirst hier nicht nur für’s Rumliegen bezahlt! Ich will hier meinen Spaß haben.

Ob diese Worte nur eine weitere Provokation für die entflammte Succubus waren oder nicht, ist eine Frage, die hier nicht von Bedeutung war. Nicht nachdem ihr ihre Stimme vernommen hättet. Eine fragende, aber zugleich feststellende Stimme, die andeutete was in Omnia Liadan wirklich vorging. Eine uralte mehrfach hallende Stimme, ein Orchester aus zischenden Laute mit einem die Nacht durchschneidenden Klang, der weder menschlich, noch sonst mit etwas anderem vergleichbar wäre.

Ihr baldiges Opfer war der Vize der Stadtwehr, die der herrschenden Kaste in Effort als Schlägertrupp diente. Hervorgegangen als Henker der städtischen Miliz, war er nach der Unterwerfung des Adelsviertels genau das, was nun innerhalb des Einflussgebiets Efforts mitunter den Ton angab. Die neue Schreckensherrschaft begründete sich allein durch Einfluss und Gold. Ruhe und Ordnung für die Gemeinen auf den Straßen existierte nur unter einem Deckmantel von Stillschweigen über diesen Umstand von Ungerechtigkeit. Es gab keinerlei Ordnung – nicht hier – je ärmer man war, desto eher wusste man dies und je schwächer man war, desto härter spürte man es. Liadan wusste genau welch gefährliche Macht sie in ihrem Bett hatte. In der Ecke glänzten seine abgelegten Kleidungsstücke. Darunter der mit Riemen bespannte schwere Eisenpanzer mit dem langen Schaft für sein Gold verziertes Breitschwert, dass wartend auf dem Boden lag. Doch hier im Bett nutze ihm das alles nichts. Das hier war ihr Revier.

Spaß? Ich zeige dir, was ich unter Spaß verstehe.

Ihre zarten Hände fuhren den muskulösen Brustkorb auf und ab, umspielten dabei die kräftigen Oberarme des Mannes. Ihre Fingernägel fühlten sich plötzlich länger an, als er sie in Erinnerung hatte. Sie kratzte leicht an seiner Haut, zog und zupfte an seinen Brusthaaren und hinterließ erotisierende Striemen auf seinem gesamten Oberkörper, wie ein kleines Netzwerk bestehend aus lauter roten Straßenkreuzungen. Sie spürte die, sich ausweitende Erregung ihres Gegenüber und im gleichen Moment gruben sich ihre Finger nur einige vorsichtige, aber bestimmte Millimeter in seine Nervenbahnen. Dann erfuhr er, wie sich Gewalt in ihre Fingerspitzen legte, sie nach ihm griffen und weiter in ihn eindrangen, sodass sie ihn schließlich fest an ihre Brüste heranzog. Sie erhob ihren Kopf, wie ein Raubtier, und presste mit inniger Wollust ihre vollen Lippen auf die Seinen. Überrascht, aber doch von Schmerzen erfüllt, gab er sich neugierig der ungeahnten Verlockung hin, während ihre spitze Zunge brutal seine Lippen trennte, seinen Mund öffnete und ihn förmlich auf sog. Ihre Fingerspitzen riefen kleine Blutergüsse und erste Wunden hervor. Doch das alles wurde hinunter gespielt, von dem aufreizenden Spiels ihres Beckens, welches sie wie eine Schlingpflanze um ihn her wiegte. Ihr ganzer Körper wippte im selben Takt mit und stimulierte ihn weiter. Schließlich wanden sich ihre Beine einige Zeit so dicht umeinander, dass sie so innig zusammen waren, dass jede weitere Bewegung ihrer Körper in gleichem Maße Lust, wie auch unheimliche Qualen mit sich brachte. Doch gnadenlos schob sie ihr Becken weiter auf und ab, bis sie kurzzeitig unterbrach und immer ihre Füße über seine Beine legte, nur um sich mit ihren Fußzehen ebenfalls in sein Fleisch zu graben. Ihre Körper erhitzen sich, doch ihre leicht geschlitzten Augen starrten ihn unvermittelt an, durchdrangen ihn förmlich, weswegen er seine Augen schloss. Als seine Augenlider gerade alles ins Dunkel tauchten, erspähte er noch etwas Seltenes an Liadan. Sie lächelte. Die Temperatur in dem Raum und zwischen ihnen nahm weiter zu, doch ihr Lächeln hatte etwas Kaltes und Berechnendes. Aber ihm blieb keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, da das verführerisch tödliche Spiel unvermittelt weiter ging. Weil er nun nicht mehr sah, was sie mit ihm anstellte, sondern nur noch spürte, wie ihre Küsse sein Gesicht und seinen Hals bedeckten, diese langsam zu schnürten, kam ihm alles ungleich intensiver vor. Ihr wunderschöner Körper bäumte sich unter ihm mehrfach auf, weshalb er sich mittlerweile sicher war, dass er, trotz seiner Position über ihr, längst nicht mehr die Kontrolle über das hatte, was weiter zwischen ihnen geschah. Hätte er die Augen noch offen gehabt, hätte er den nun wieder glasigen Blick von Liadan als Warnung empfunden, bevor sie zu sprechen ansetzte:

Ich gebe dir jetzt, was du verdient hast. hauchte sie in sein Ohr und bearbeite nur einen Augenblick darauf auch sein Ohrläppchen, dass ihn sowohl die Worte, als auch die Geste, fast bis zur Spitze trieben, wären da nicht diese leichten Stiche an seinem ganzen Körper gewesen. Sowieso fühlte er fast schon, dass ihn nicht mehr nur eine Frau umgarnte, sondern ein ganzer Harem. Ihre Hände brannten zwar noch immer in seiner Brust, aber sein kompletter Rücken machte mittlerweile ähnliche Berührungen durch. Leichte Schnitte erschienen zwischenzeitlich an seinen Armen und Beinen, das weitere Abstützen fiel ihm immer schwerer. Doch die wilden unausgelebten Phantasien, die ihn beherrschten, trieben ihn weiter an. Er spürte nun nicht mehr nur ihre Haut oder ihren schnellen stöhnenden Atem, sondern auch noch ihre eigenartige Stimme, ja sogar ihre Worte selbst auf seiner Haut. Sie fühlten sich an wie Öl, betörend heißes Öl. Es war ihm unmöglich sich diesem Bann zu entziehen, er verlor sich in seinen brutalen Wünschen und wollte sich endlich nicht mehr zu Wehr setzen und schnellstmöglich seine sexuelle Erfüllung in extremen Maße auskosten. Ihre Lippen liebkosten ihn weiter am Ohr, es fühlte sich an, wie an beiden Ohren, am Mund, über seinem Oberkörper. Sie umschlossen seine Brustwarzen, drückten auf seine Schenkelinnenseiten und plötzlich legte sich inmitten ihres intimen Treibens ein weiterer Mund, um sein Geschlecht. Er konnte sich nicht erklären, wie dies möglich war und es war ihm auch egal. Sie erschauderte und abermals überfielen ihn ein Dutzend Hände und Münder am ganzen Körper. Die Hände fuhren weiter sanft ihre Bahnen, zerkratzen aber gleichzeitig jeden Zentimeter Haut, den sie berührten. Münder leckten und sogen an immer mehr Stellen, dabei immer betörender, immer fester. Das wohlige Vergnügen und der Beschluss zum Ende zu kommen, konnten sich nicht durchsetzen. Die Erfüllung trat nicht ein. Obwohl er bis ans äußerste Maß durchströmt war, von dem, was er brauchte, verzweifelte er an dem unerträglichen Verlangen. Liadan küsste ihn erneut so sinnlich, dass er sich jetzt nicht mehr bloß wünschte zu kommen, sondern innerlich sogar darum bettelte. Er war so sehr davon erfüllt, dass Tränen seine Wangen hinunter kullerten und nun seine ganze Aufmerksamkeit diesem einen Kuss galt. Begleitet wurde dieser von drei zarten Fingern, die über seine Stirn und seine Augenlider strichen, wodurch er sich immer weniger dem Rest seines Körpers oder ihrer Verschmelzung kümmerte. Bis er dann spürte, wie sich ihr Kelch zusammen zog, und sie innerlich seufzend ihren Höhepunkt erreichte.

Von einem auf den anderen Moment unterbrach ihre Zunge das leidenschaftliche Spiel, und er schmeckte Blut in seinem Mund. Ihre scharfen Schneidezähne bohrten sich innerhalb eines halben Herzschlages durch seine Zunge, hinab bis zu seinem Unterkiefer. Sie wandte den Nacken ruckartig vor, stieß seinen Kopf zurück, nur um sich dann wieder fallen zu lassen und mit ihren Lippen seine Unterlippe einfach heraus zu reißen. Sie zog die gesamte Hautpartie, wie eine Bananenschale genüsslich ab. Der Schmerz hierbei muss wohl unerträglich gewesen sein. Seine Muskeln verkrampften sich sofort, doch im selben Augenblick bissen ihn die anderen Münder in sämtliche berührten Körperpartien. Vor allem in die Ohren und nahmen, wie einen Schlag Geier, sich ihren Teil seines Körpers als Beute. Die Muskeln erzitterten weiter, bis seine Haut unter den hundert Striemen, die Liadan ihm zugefügt hatte, aufsprang und die streichelnden Hände an jeder haarigen Stelle seines Körpers mit aller Gewalt zogen, bis die warme dunkelrote Flüssigkeit aus seinem Inneren trat. Erst jetzt konnte er instinktiv die Augen aufreißen, da dies alles zu schnell geschehen war, als dass er früher hätte reagieren können. Doch sie öffneten sich nicht, denn er besaß keine Augenlider mehr, die er hätte öffnen können, noch besaß er Augen zum Sehen. Die drei Finger, die sein Gesicht eben noch so umspielt hatten, ihm die Aussicht auf seinen Höhepunkt aufrecht erhielten, hatten sie ihm nebenbei ganz einfach aus gepickt . Sein Gehirn ungläubig, dass dies alles geschah, arbeitete schneller und schneller, um die Informationen zu verarbeiten. Schmerz überlagerte Schmerz, doch da durch fuhr ein einziges langes Stechen unerdenklichen Ausmaßes, von seinem Geschlecht bis hin zu seinem Brustbein, seinen schwache menschliche Hülle. Liadan brach sein Brustbrein, stülpte seine Rippen zu den Seiten hin auf, durchtrennte seine Lungenflügel und zerquetschte seinen Herzmuskel, bevor sie ihn dann völlig aus weidete und seine ausgeblutete tote Hülle gegen die Wand in Richtung seiner Kleidung schleuderte. Erst dann, normalisierte sich ihr eigener Puls und sie ließ die warmen Tupfer seines Blutes noch einen Moment auf sich wirken, bevor sie sich erhob, anzog und ruhigen Fußes zur Tür schlenderte.

Liadan drehte sich noch einmal zu dem Bett um und betrachtete nur beiläufig ihr angerichtetes Werk, wobei das innere Gefühl der Genugtuung sie fast ein zweites Mal bis an den Rand trieb. Ihre volle Aufmerksamkeit galt allerdings dem Blut getränkten Kopfkissen, an das sie wieder herantrat. Mit den Fingernägeln ihres Daumens und des Zeigefingers griff sie nach Selbigen und zog an der Kissenfeder, die dies alles wohl ausgelöst haben mochte. Sie betrachte das kleine unbedeutende Objekt und für den Bruchteil eines Zusammentreffens ihrer langen schwarzen Wimpern, konnte man die Spur ein leichten Lächeln wahrnehmen. Die dunkle Mondscheinseele in Liadans Inneren lachte sogar abscheulich, obgleich diese Kreatur seit der eben erfolgten Hinrichtung wieder durch mehr, als nur ein paar Wimpern von der Außenwelt getrennt war. Für’s Erste war Liadans Stimmung wieder gehoben und die Vergeltung ausgekostet. Der Blutrausch war gestillt. Sie wandte sich ein letztes Mal für immer von diesem Zimmer ab und trat über die Türschwelle mit einem hämischen Gedanken:

Der Besitzerin sollte ich wohl nahe legen, dass sie mir bei meinem nächsten Empfang eine bessere Unterkunft stellt. Natürlich nur sofern sie ihre Stammkundschaft am Leben erhalten möchte…

Nun war es Lia selbst, die in sich hinein lachte.

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