Es sollte ja allgemein bekannt sein, dass ich vornehmlich ein Releasetagkäufer bin. Sowohl bei Spielen als auch Filmen schlage ich in der Regel eher selten später zu. Warte ich doch einmal bis es billiger wird, ist es meist kein gutes Zeichen, wie der folgende Kauf wieder einmal bewiesen hat:

Battlestar Galactica: The PlanBattlestar Galactica: The Plan – Was waren die Versprechungen im Vorfeld groß: Der Film zur Serie Battlestar Galactica, eine Direct-to-DVD-Produktion, sollte viele Fragen klären, die vor allem das schlechte Ende aufgeworfen hat. Und auch der Packungstext liest sich äußerst interessant, verspricht er doch die Geschichte der Serie erstmals komplett aus der Sicht der Cylons zu erzählen. Leider bleibt nach dem Einlegen nicht mehr viel von den Versprechungen über…

Film aus Versatzstücke

Größtes Problem des Werks ist die Art und Weise, wie es aufgebaut ist. Um die Parallelgeschichte in nur zwei Stunden zu erzählen, gibt es vor allem zu Beginn unzählige und teils völlig verwirrende harte Schnitte und Zeitsprünge. Da wird fröhlich zwischen Caprica und der Galactica hin- und hergewechselt und einfach mal ein paar Tage/Monate vorgespult, nur weil sonst die recycelte Szene nicht mehr passen würde.

Ja, ein Großteil des Films besteht aus Szenen aus der Serie, um die herum neues Material gedreht wurde. Die alten Szenen sind allerdings sehr stark gekürzt und verstärken dadurch den unzusammenhängenden Eindruck des gesamten Machwerks. Klar, die Cylons sollen im Zentrum stehen und ja, die Macher gehen ganz klar davon aus, dass man die Serie bereits gesehen hat. Aber das Ganze fühlt sich trotzdem eher wie eine Sammlung von Deleted Scenes an, als ein richtiger und vor allem spannender Film.

Lückenfüller? Nicht wirklich.

Bleibt also für Fans nur noch als Kaufargument, dass der Film angeblich einige offene Fragen beantwortet. Und tatsächlich gibt es hier und da eine durchaus interessante Szene, die etwas Licht ins Dunkeln bringt und einen Blick hinter die Kulissen erlaubt. Diese sind aber selbst für echte Hardcorefans viel zu selten und insgesamt ohne großartige Auswirkungen, als das es sich lohnt dafür gleich in die Tasche zu greifen. Am coolsten fand ich noch den Anfang, wo der Angriff auf Caprica durchaus spannend und dramaturgisch interessant in Szene gesetzt wird und mit der bevorstehenden Hinrichtung der 1en auf der Galactica die eigentliche Geschichte ihren Lauf nimmt. Auch der lange Dialog zwischen den beiden am Ende des Films ist durchaus sehenswert.

Trotz dieser positiven Momente, bleiben aber die zwei Stunden dazwischen, die größtenteils ohne Hand und Fuß daherkommen. Im Nachhinein betrachtet, wären zwar die neuen Szenen in den eigentlichen Folgen der Serie durchaus ganz gut aufgehoben. Aber das wiederrum funktioniert natürlich nicht, weil dann viele Spannungsmomente der Serie flöten gehen. Vor allem die letzten fünf würden zeitlich äußerst früh vorgestellt werden.

Bagdadsoftware meint: 2 von 5 Sics – Wenn euch Battlestar Galactica wirklich sehr stark am Herzen liegt, dann leiht euch den Film aus und schaut ihn euch einmal an. Aber eine Kaufempfehlung kann ich selbst für absolute Fans nicht aussprechen. Dazu bietet der Film unterm Strich zu wenig Neues und ist gleichzeitig handwerklich zu schlecht gemacht. Und wer die Serie gar nicht kennt, der ignoriert das Werk gleich komplett, denn er wird sowieso nur Bahnhof verstehen.

Und wenn wir schon bei Spätkäufen sind: Da gibt es auch noch ein Spiel, dass bereits seit einiger Zeit draußen ist, ich mir aber erst am Wochenende gekauft habe. Zugegeben, ein Grund war auch einfach, dass es derzeit 40% weniger kostet und dadurch unter mein iPhone-Kauflimit fällt (2,39 Euro). Aber ich wusste auch irgendwie nicht so richtig, was ich davon halten sollte.

Hot Springs StoryHot Springs StoryGame Dev Story sollte allen iPhone-Besitzern mittlerweile eigentlich ein Begriff sein und während alle Welt auf den Nachfolger wartet, hat Kairosoft Hot Springs Story veröffentlicht. Darin spielt ihr nicht Chef eines Videospieleentwicklerstudios, sondern einer Thermalbadoase.

Theme Park lässt grüßen

Nicht nur die Thematik des Spiels ist ganz anders, als bei Game Dev Story, auch spielerisch liegen Welten zwischen beiden Titeln. Hot Springs Story gleicht mehr einer Wirtschaftssimulation der alten Schule wie Theme Hospital oder Theme Park.

Ausgangspunkt des Spiels sind ein paar Bäder und ein paar Zimmer. Ziel ist es innerhalb von 15 Jahren so viel Geld und Punkte zu sammeln wie möglich. Zwar könnt ihr danach noch weiterspielen, aber es zählt nicht mehr für die Highscore. Geld verdienen ist ganz einfach: Es gibt mehrere Zielgruppen im Spiel, von denen ihr den Großteil erst im Laufe der Spielmonate und -jahre freischalten müsst. Jede hat ihre ganz eigenen Ansprüche, die es zu befriedigen gilt und jede hat eine bestimmte Menge Yen im Geldbeutel. Wenn sie eure Oase verlassen, soll davon nichts mehr übrig sein und stattdessen alles bei euch auf dem Konto gelandet sein.

So erweitert ihr euer Gebäude um weitere Räume, investiert in die Stadt, um neue Zielgruppen anzulocken, schaltet zielgruppenorientierte Werbung und versucht eben alles, um es euren Besuchern so gemütlich wie möglich zu machen. Je wohler sie sich fühlen, desto zufriedener sind sie und je zufriedener sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Rang aufsteigen und ihnen zusätzliches Geld zur Verfügung haben — und sie (oder einer ihrer Klone) wiederkommen.

Langatmiges Vergnügen

Klingt nach reichlich Tiefgang und tatsächlich gibt es beim Aufbau der Oase so einiges zu beachten. Glücklicherweise nervt euch das Spiel dabei auch nicht alle paar Sekunden mit irgendwelchen Hinweisen. Ihr könnt sogar einfach mal das iPhone nebenhinlegen und in Ruhe euren Kontostand wachsen lassen. Leider müsst ihr diese Pausen bei eurem ersten Spiel öfters einlegen. Erst nach dem erstmaligen Durchspielen dürft ihr die Spielgeschwindigkeit auf “Schnell” umstellen. Davor heißt es warten, warten, warten, denn zum einen fehlt euch zu Beginn das Geld und zum anderen ist es auch nicht sinnvoll immer nur gleich neues Zeugs zu bauen. Kostet schließlich alles Wartungsgeld und wer weiß, ob 20 Arcades am Ende nicht eher ein Verlust als ein Gewinn sind.

Größtes Problem von Hot Springs Story ist aber einfach die Thematik. Kam bei Game Dev Story noch viel der Faszination und Motivation durch das Setting, interessieren mich Thermalbäder mal so überhaupt nicht, weshalb ich mit dem Kauf auch so lange gezögert hatte. Wenn ich meine erste PlayStation 64 entwickelt habe, ist das eben ein ganz anderes Gefühl, als wenn ich ein großes Bad erhalte…

Bagdadsoftware meint: 3 von 5 SicsHot Springs Story ist kein schlechtes Spiel. Im Gegenteil bietet es hier und da ein paar nette Neuerungen im Vergleich zu Game Dev Story und hat vor allem wesentlich mehr Tiefgang aufgrund der vielen Möglichkeiten wie die eigene Oase aufgebaut werden kann. Der Tiefgang zeigt sich aber erneut in vielen Bereichen erst beim mehrfachen Durchspielen so richtig. Wer nicht experimentiert (oder in die Komplettlösung schaut), verpasst wieder die Hälfte. Aber wer mit der Thematik gar nichts anfangen kann, wird vermutlich vom langatmigen Spielprinzip sowieso nur schwer motiviert werden. Am besten vorab die Lite-Variante herunterladen und schauen, ob es euch anspricht. Wenn ja, dann macht ihr mit dem Kauf definitiv nichts falsch.

Und damit wisst ihr, womit ich mir am Wochenende unter anderem die Zeit vertrieben habe. Nun entschuldigt mich, ich habe noch einiges für nächste Woche vorzubereiten. Am Donnerstag steige ich nämlich in einen Flieger nach Dublin zu einem Entwicklerbesuch. Mehr dazu dann in einem der kommenden Einträge. Die Eintragsvertretung übernimmt Azzkickr, der sich nach langem hin und her jetzt endlich einen neuen Rechner geholt hat und entsprechend zu diesem Thema einiges zu erzählen hat. Bleibt gespannt!

Was macht man, wenn so viele Spiele auf einmal erscheinen, dass man gar nicht mehr so richtig weiß, was man zuerst spielen soll? Man spielt gar nicht mehr und schaut stattdessen einen Film oder eine Serie! Und da ich dieser Lebensweisheit gefolgt bin, heute mal wieder ein Blick über den Tellerrand:

Herz-Schmerz-Mist

Erinnert ihr euch noch an Pearl Harbor? Nein, nicht den Überraschungsangriff der Japaner am 7. Dezember 1941 auf einen großen Teil der US-Pazifikflotte in besagtem Hafen, der als Tag der Schande in die amerikanischen Geschichtsbücher eingehen sollte. Ich meine das Machwerk von Regisseur Michael Bay aus dem Jahre 2001. Ihr wisst schon, der vor Patriotismus nur so triefende 3-Stunden-Streifen, der eigentlich nur mit seinem minutenlangen CGI-Gewitter für Aufsehen sorgte (und zum Glück auch nur dafür einen Oskar bekam). Ja, auch ich habe ihm im Regal stehen (wegen diesen 15 Minuten). Aber ich habe auch noch einen wesentlich besseren Film zum Thema in meinem Besitz:

Tora! Tora! Tora!Tora! Tora! Tora! – Bereits 1970 kam diese Produktion von 20th Century Fox in die Kinos — und floppte in Amerika komplett, im Gegensatz zu Michael Bays Monster. Der Grund dafür ist auch gleich die große Stärke des Films: Realismus! Keine Liebesgeschichte, die kein Schwein interessiert und keine abgrundtief bösen Japaner, die am Ende von stolzen Amerikanern als Rache abgeschlachtet werden. Nein, wie schon beim Meisterwerk The Longest Day (behandelte den D-Day), ging es einzig und alleine darum alle Seiten des Konflikts so zu zeigen, wie es wirklich war. Ein Dokudrama quasi, obwohl es diesen Begriff damals noch nicht gab.

Realismus pur

Erster Pluspunkt in dieser Hinsicht: die beiden Seiten des Films wurden unabhängig voneinander geschrieben und gedreht. Die Japaner haben ihre Seite der Geschichte erzählt und die Amerikaner die andere — beide aber ausschließlich auf Fakten basierend. Natürlich wurde hier und da etwas kreativer Spielraum genutzt, aber schon damals wurde der Film für seine äußerst exakte Darstellung der Abläufe sehr gelobt. So wurde keine Seite übervorteilt und es konnte erst gar keine Schnulze entstehen.

Aber auch beim Dreh selbst ging es, dank fehlender CGI-Effekte, sehr realistisch zu. Ja, die japanischen Flugzeuge sind eigentlich keine originalen Zeros und der japanische Flugzeugträger hat wohl den Turm auf der falschen Seite, aber ihr wisst was ich meine: Echte Sets (die Japaner haben zwei komplette Schiffe 1:1 nachgebaut und man durfte in Pearl Harbor drehen), echte Stunts, echte Explosionen und wohl teilweise sogar echte Lebensgefahr. Da kann ein Avatar – Aufbruch nach Pandora noch so genial aussehen: Es macht immer noch einen deutlichen Unterschied ob ein echtes Flugzeug in die Luft fliegt oder nur Polygone! Und hier fliegt sehr viel reale Maschinerie in die Luft.

Damit wäre allerdings auch schon alles zum Film gesagt, denn es geht wirklich nur um das Eine: eine möglichst exakte Nachstellung der damaligen Ereignisse. Und aller Kritiker zum Trotz — das Lexikon des internationalen Films behauptet sogar, er würde im späteren Verlauf den Krieg verharmlosen –, schafft er das wirklich ausgezeichnet.

Bagdadsoftware meint: Für jeden, der sich nur ein bisschen für Kriegsfilme zum zweiten Weltkrieg interessiert, eine klare Kaufempfehlung! Es ist die bis heute beste und realitätstreue Umsetzung des Themas. Am besten holt ihr euch sogar die Blu-ray mit der japanischen Extended-Fassung und äußerst umfangreichen Bonusmaterial. Und wenn ihr den nicht weniger phänomenalen The Longest Day noch nicht kennt, solltet ihr den auch gleich mit in den Warenkorb packen.

Bedauerliche Entwicklung

Was waren das damals noch für schöne Zeiten in den 50igern und 60igern, als in den Kriegsfilmen noch Schauspieler der jeweiligen Nationalität in die Rollen gecastet wurden. Heute darf man ja froh sein, wenn der typische Nazi keinen allzu extremen und offensichtlichen englischen Akzent hat. Eigentlich paradox, dass die Generation, welche die Grausamkeit des Krieges noch live miterlebt hat, treuer zur Realität war, als unsere heutzutage. Vermutlich lag es mit daran, dass versucht wurde das Geschehene anständig zu verarbeiten. Aber das ist ein Thema für einen anderen Eintrag.

Da mir Tora! Tora! Tora! sehr gut gefallen hat, habe ich auch gleich eine Signatur dazu gebastelt:

Tora! Tora! Tora!

Mehr Infos zu diesem, doch eher simplen Werk, gibt es wie immer in der entsprechenden Sektion. Widmen wir uns also gleich ohne weitere Umschweife dem zweiten Thema des heutigen Eintrags:

Star Wars: The Clone WarsStar Wars: The Clone Wars (Staffel 1) – Wenn ich mir so manchen Forenthread zu dieser Animationsserie durchlese, habe ich echt das Gefühl, dass ich der einzige Mensch auf Erden bin, dem sie tatsächlich richtig gut gefällt. Ja, es passt nicht jedem, dass mit Ahsoka wieder ein Kind eine der Hauptrollen inne hat. Und auch Slapstickdroiden sind nicht jedermanns Sache. Aber am Ende des Tages ist es eben doch immer noch eine Serie für eine jüngere Zielgruppe (12 Jahre und aufwärts). Da kann man ruhig ein Auge zudrücken.

Mein einziger Kritikpunkt an der Serie ist deshalb nur, dass die Folgen mit 20 Minuten einfach viel zu kurz sind. Vor allem deshalb, weil man es ihnen das leider auch sehr stark anmerkt. Es wird an allen Ecken und Enden deutlich, dass im Drehbuch noch mehr Details standen, aber eine Zeichentrick- bzw. Animationsserie darf wohl nur so kurze Folgen haben — und das ist mächtig schade, auch weil die Geschichten nicht einfach nur 08/15 sind.

Hohe Qualität

Aber nicht nur die teils folgenübergreifenden Geschichten sind größtenteils sehr gut gelungen und passen einwandfrei in das bestehende Star Wars-Universum. Auch auf technischer Seite kann es das Werk in allen Belangen nicht nur mit jeder Serie, sondern auch mit jedem Film locker aufnehmen. Der Anime-angehauchte Stil mag erneut Geschmackssache sein, aber die Animationen, die Hintergründe, Effekte und die (englischen) Sprecher bewegen sich auf äußerst hohem Niveau. Vor allem in den, leider nur wenigen Weltraumschlachten merkt man fast keinen Unterschied zu den “echten” Filmen. Definitiv sehr schön und actionreich inszeniert.

Bei Star Wars: The Clone Wars ist also tatsächlich das drin, was auch draufsteht: Star Wars. Ob das jetzt schlecht oder gut ist, das müsst ihr natürlich selbst entscheiden.

Bagdadsoftware meint: Wer von der Prequel-Trilogie nicht komplett abgestoßen ist und kein Problem mit kinderfreundlicheren Elementen hat, der sollte unbedingt einen Blick auf die Serie werfen. Definitiv von einer sehr hohen Qualität, die im Kinderfernsehen so sicherlich nur äußerst selten vorkommt.

Und auch zu Star Wars: The Clone Wars darf natürlich eine Signatur nicht fehlen:

Star Wars: The Clone Wars

Mehr Details zur Entstehung auch hier wieder in der entsprechenden Sektion. Ursprünglich hatte ich auch ein neues Garry’s Mod-Bild geplant und JakillSlavik hatte mir auch schon ausführlich seine Idee dargelegt, aber die Umsetzung wollte einfach nicht gelingen, wie Rondrer sicher bestätigen kann. Auch meine Alternatividee war dank störrischer NPCs zum Scheitern verurteilt. Das muss ich alles mal mit Ragdolls realisieren, nur das dauert dann natürlich etwas länger.

Sicarius

Spielfilme

Vorgestern haben wir bei GamersGlobal erneut eine interessante Exklusiv-Nachricht gebracht. Und zwar ging es um die Veröffentlichung von Heavy Rain – The Movie. Bevor ihr aber jetzt ins nächste Kino stürzt: Nein, es handelt sich nicht um ein offizielles Produkt. Stattdessen hat sich der erfahrene Cutter René Jacob hingesetzt und aus dem rund 8 bis 9 Stunden langen Spiel einen knapp drei Stunden dauernden Film zusammengeschnitten.

Gesehen habe ich ihn zum Verfassungszeitpunkt zwar noch nicht, ich warte schon den ganzen Tag auf die 720p-Fassung. Das Spiel ist aber schon von Haus aus so etwas wie ein interaktiver Film, von daher war es geradezu prädestiniert auf diese Art und Weise “verwurschtelt” zu werden. Und JakillSlavik hat er gefallen, von daher kann ich an dieser Stelle nur eine Empfehlung aussprechen.

Mehr Spielfilme!

Ich finde es toll, wenn so ein Projekt das Licht der Welt erblickt. Es ist eine angenehme andere Art das Spiel noch einmal zu erleben, oder sich von mir aus auch die Vorgeschichte noch einmal in Erinnerung zu rufen ohne gleich irgendwelche langatmigen Let’s Plays schauen zu müssen. Und da es auch immer irgendwo ein Stück weit Neuinterpretationen des Materials sind, geben sie mitunter auch neue Einblicke in die Geschichte. Leider geschieht es viel zu selten. Mir persönlich sind gar nur drei solche Filmumsetzungen bekannt: Gothic – Der Film, Wind Commander III – Heart of the Tiger und Wing Commander IV – The Price of Freedom.

Bei den beiden Wing Comander-Filmen wurden “nur” alle Zwischensequenzen zusammengeschnitten, Dialogsequenzen eingefügt und alles um kurze Gameplay-Sequenzen ergänzt. Das macht das Ganze zugegebenermaßen ein wenig Steif und teilweise auch abgehakt, aber das Ausgangsmaterial hatte auch schon mit diesem Problem zu kämpfen. Trotzdem natürlich eine klare Empfehlung unabhängig davon, ob ihr die beiden Spiele in der Vergangenheit schon einmal durchgespielt habt oder nicht. Allerdings solltet ihr es dringend einmal nachholen, wenn ihr es noch nicht getan habt. Das sind zwei der vielen Gründe warum man unbedingt einen Joystick im Haus haben sollte!

Gothic - Der FilmDie Abenteuer des namenlosen Helden

Gothic – Der Film geht schon mehr in Richtung eines Machinima. Er nimmt die Hintergrundgeschichte her und interpretiert sie, wie bei Heavy Rain – The Movie, auf seine ganz eigene Art und Weise. Beispielsweise kämpft hier nicht der namenlose Held alleine gegen den Schläfer, sondern hat seine Gefährten dabei. Das mag auf den ersten Blick nicht so richtig ins Spiel zu passen, funktioniert aber in einem Film definitiv viel besser und macht ihn auch ein Stück weit glaubwürdiger, als wenn der namenlose Held erneut alles selbst machen müsste.

Ganz besonders ist an diesem Werk, dass die Macher die Unterstützung von Piranha Bytes hatten und so während der Sprachaufnahmen von Gothic 3 auch ein paar neue beziehungsweise erweiterte Dialoge mit den Originalsprechern aufnehmen konnten. Entsprechend wirkt die Geschichte auch hier wie aus einem Guss und wirkt nur durch technische Limitationen (Stichwort Laufanimationen) teilweise etwas komisch. Aber auch hier gilt ganz klar: Nicht nur für Fans der Gothic-Serie eine klare Empfehlung!

Marketing-Tools

Wenn wir schon beim Thema Filme zu Spielen sind, muss ich aber auch gleichzeitig noch die Publisher und Entwickler kurz loben. Jahrelang haben sie Uwe Boll ihre Lizenzen nachgeschmissen, aber mittlerweile haben die Jungs und Mädels in der Marketingabteilung endlich die Möglichkeiten solcher Filme auch für sich entdeckt, auch wenn bislang noch kein abendfüllendes Projekt entstanden ist.

Das reicht von Machinimas, bestes Beispiel ist hier Blizzard mit den Story-Trailern zu den großen Patches für World of Warcraft über Halo Legends bis hin zur grandiosen Miniserie Assassin’s Creed: Lineage. So und nicht anders müsste eine Leinwandumsetzung von Assassin’s Creed aussehen! Der Stil, die Geschichte, die Charaktere — es sind zwar nur 36 Minuten, aber diese sind von einer beeindruckend hohen Qualität. Einfach fantastisch und unbedingt mehr davon! Da wird Dragon Age Redemption bestimmt nicht mithalten können, so sympathisch mir Felicia Day auch ist.

Wie sieht’s aus? Kennt ihr noch solche Spielfilme, die man unbedingt gesehen haben muss?

Wenn man ein Blu-ray-Laufwerk hat, dann muss man es natürlich auch für Blu-rays nutzen. Und obwohl sowohl Star Trek: The Original Series (Remastered) als auch LOST bereits in diesem Format bereitliegen, will ich doch erst The Shield fertig schauen, bevor ich eine weitere Serie anfange. Was bleibt mir also anderes übrig, als ein paar Filme zu schauen? Ein schweres Los, ich weiß. Aber irgendeiner muss es ja tun – und wenn ich schon nicht ins Kino gehe…

Metallica: Français pour une nuitMetallica: Français pour une nuit – Über die Qualität der Musik und der Band kann man sich mitunter streiten. Die zwei letzten Alben, St. Anger und Death Magnetic gehören jetzt auch nicht gerade zu meinen Favoriten. Aber ihre Live-Auftritte sind immer geil und diese Blu-ray ist schlichtweg das Beste was ich bislang in diesem Sektor gesehen habe.

Während Iron Maiden für die Blu-ray von Flight 666 – The Film anscheinend nur einen Transfer der DVD gemacht hat, schleppte Metallica HD-Kameras zu ihrem Open-Air-Konzert in Nîmes am 7. Juli 2009. Deswegen auch der Name “Frankreich für eine Nacht”. Das Ergebnis ist so unglaublich scharf, das ist schon fast besser als tatsächlich live dabei zu sein. Der satte 5.1 DTS Master Audio Track tut sein Übriges, um Konzertfeeling im Wohnzimmer aufkommen zu lassen. Wobei – das stimmt nicht ganz. Der Track ist dafür schon fast zu sauber. Die Menschenmenge ist wirklich nur zu hören, wenn sie bewusst eingemischt wird. Vorbildliche technische Leistung, aber natürlich nicht ganz das echte Feeling. Und das nervige Poken oder Zuschauersurfen findet im Wohnzimmer auch nicht statt. Ach Moment – das sind ja Pluspunkte…

Zum Konzert selbst gibt es eigentlich nichts Weltbewegendes zu sagen. Von den 18 Liedern stammen fünf von der Death Magnetic und zum Glück ist kein einziger Track von der St. Anger dabei. Scheinbar haben die Jungs selbst gemerkt, dass das Album einfach nur Scheiße ist. Die Mischung und der Aufbau des Konzerts sind richtig gut gelungen und führt zu einem echten Höhepunkt hin. Auch, weil die Band wie immer eine sensationelle Stimmung im Stadion verbreitet. Als Bonusmaterial gibt es Interviews und fünf Videos von Fans, die das Konzert mitfilmen durften. Netter Fanservice, aber nichts was einen jetzt vom Hocker reißt oder gar an die Qualität des Hauptfilms heranreicht.

Bagdadsoftware meint: Wer auch nur ansatzweise Metallica hört und mag, muss sich diese Blu-ray holen (DVD gibt es nicht). Das Konzert ist schlichtweg geil und die technische Qualität ist atemberaubend. So hat man ein Live-Konzert bislang noch nicht erlebt…

GamerGamer“Von den Machern von Crank steht extra groß auf dem deutschen Cover. Ein Schelm, wer hier böses denkt, lief der Film doch im Kino nicht wirklich gut. Aber da ich die Blu-ray aus UK importiert habe, werde ich von diesem blöden Satz zum Glück nicht behelligt. Andererseits kann man den Film auch getrost im Laden stehen lassen. Was sehr schade ist, zeigt er doch in der ersten Hälfte so viel Potential.

“Slayer”, ein Killerspiel mit echten Menschen, “Society”, ein realer Chatroom (erinnert inhaltlich stark an 4Chan) und ein Konzern, der damit die Welt regiert sind so wunderbar realitätsnahe Zukunftsvisionen, das man allein vom Zuschauen Angst bekommt. Mit dieser Vorlage hätte Gamer locker eine ernsthafte Auseinandersetzung, ja eine Gesellschaftskritik werden können. In den ersten 15-30 Minuten (von 91) verfolgt der Film auch entsprechende Ansätze und zeigt gleichzeitig, dass die Regisseure sich auch tatsächlich mit der Materie auskennen – so dämlich und unpassend die “Teabagging”-Szene auch wirkte.

Aber spätestens sobald der Held Kable (Gerard Butler) den Fängen des Konzerns entwischt und seinen eigenen Willen wiedererhält, verkommt das Werk zu einem fast schon langweiligen 08/15-Actionspektakel mit flachen Charakteren und einer vorhersehbaren Handlung ohne echte Höhepunkte. Das einzige, was den Film hier noch aus der Nische rettet, ist der äußerst interessante audio-visuelle Stil sowohl bei der Wahl der Farben und Töne als auch einfach nur bei Kamera und Schnitt vor allem innerhalb des “Society”-Spiels. Mark Neveldine und Brian Taylor haben in der Hinsicht ja schon bei Crank gezeigt, dass sie wissen wie man frischen Wind ins Genre bringen kann. Aber das reicht dann doch nicht für einen guten Film. Traurig, dass ihr Talent hier so massiv verschwendet wird…

Bagdadsoftware meint: Nicht unterirdisch schlecht, aber auch nichts was man gesehen haben muss. Am besten ausleihen, sich vom Look und den zwei, drei netten Ideen für einen Abend unterhalten lassen und dann das Thema auch schon wieder abhaken.

Prince of Persia: Der Sand der ZeitPrince of Persia: Der Sand der Zeit“Oh mein Gott – schon wieder eine Spieleverfilmung!” wird vermutlich der oder andere unter euch schreien. Und ja, der Film erlaubt sich viele Freiheiten. Die Hintergrundgeschichte des Prinzen, sein vollkommen dämlicher, wenn auch historisch korrekter Name (“Dastan”) und große Teile der Geschichte an sich stammen nicht aus den Spielen oder werden höchstens davon inspiriert. Trotzdem ist pauschale Ablehnung vollkommen unberechtigt in diesem Fall. Im Gegenteil orientiert sich speziell bei den Slow-Motion-Sprungeinlagen der Film für meinen Geschmack stellenweise sogar zu stark an der Vorlage.

Das Aussehen des Prinzen (sehr gut besetzt mit Jake Gyllenhaal), bestimmte Kameraeinstellungen – wenn auch teilweise von Assassin’s Creed und nicht aus der Prince of Persia-Serie entnommen – und auch die Charaktere selbst erinnern alle sehr deutlich an die Spiele. Selbst der Einsatz des Dolches ist nicht nur visuell, sondern auch geschichtlich gut umgesetzt ohne Peinlich zu wirken. Und die Dialoge zwischen dem Prinzen und Farah, pardon, Tamina sind so lustig wie eh und je. Andererseits wurde es den Filmemachern aber auch in diesem Falle recht einfach gemacht. Die Prince of Persia-Spiele sind eben nicht anders als eine interaktive Version von Abenteuerstreifen wie Fluch der Karibik – auch wenn Hardcorefans das vermutlich anders sehen wollen. Praktisch, dass hinter der Filmumsetzung die gleichen Studios und ein Großteil der gleichen Leute standen wie bei der Fluch der Karibik-Trilogie.

Was euch mit diesem Film erwartet ist entsprechend spätestens beim Erscheinen des Disney-Logos klar: Unterhaltsames Popcornkino für die ganze Familie, das einfach Spaß macht. Die Landschaftsaufnahmen sind atemberaubend, die Hauptcharaktere sind das typische, unfreiwillige Paar und auf ihrem Abenteuer stoßen sie auf einen schrägen und lustigen Typen, der ein wenig den Ernst aus der Geschichte. Nichts Weltbewegendes oder gar Innovatives und trotz der Anleihen hätte nicht zwingend Prince of Persia draufstehen müssen. Aber es tut dem Film auch nicht weh. Stattdessen ist er eben gute Unterhaltung.

Ich muss an dieser Stelle aber doch kurz loswerden, dass ich Sir Ben Kingsley in der Rolle von Nizam für eine Verschwendung halte. Es ist zwar nicht so schlimm wie bei BloodRayne, aber der Mann hat so viel Talent und in seiner Karriere schon so viele sehr gute und niveauvolle Rollen gespielt (Ghandi oder Schindler’s Liste beispielsweise) – da fühlt er sich in so einem Streifen doch etwas fehl am Platz an…

Bagdadsoftware meint: Wer Fluch der Karibik mochte oder generell etwas mit klassischen, familienfreundlichen Abenteuerfilmen anfangen kann, macht mit Prince of Persia: Der Sand der Zeit nichts falsch. Und auch Fans der Spiele, wenn sie sich nicht wie so oft auf jedes kleine Detail versteifen, werden super unterhalten.

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des heutigen Eintrags angelangt. Ursprünglich wollte ich zwar auch noch was zu Iron Man 2 erzählen, aber der Eintrag ist mittlerweile schon viel länger als geplant. Da muss sich Iron Man eben hinten anstellen, der Egoist…

PS: Ja, ich habe immer noch nicht mein Angetestet zu Trapped Dead bei GamersGlobal beworben, das jetzt auch schon wieder eine Woche alt ist. Mir fallen halt derzeit zu viele gute andere Themen ein. Mal schauen, ob es am Montag klappt.

In meinem Blu-ray-Laufwerk dreht sich derzeit die vierte Staffel von The Shield. Erfunden von Shawn Ryan, wird es von der Werbung als “die härteste Copserie der Fernsehgeschichte” bezeichnet. Von dem Slogan mag man halten was man will, aber die Serie hat zu Recht “Keine Jugendfreigabe”.

Selbstverständlich ist The Shield aber keine sehenswürdige Serie nur weil sie voller Brutalität steckt, sondern weil sie voller grauer (Polizisten-)Charaktere und spannend inszeniert ist, mit staffelübergreifenden Handlungssträngen. Man kann es ein Stück weit mit The Wire vergleichen, wenngleich dort auch die “Bösen” – also die Drogendealer -, gleichwertig menschlich dargestellt werden und ein Gesicht erhalten. In dieser prämierten Drama-Serie dreht sich hingegen wirklich alles nur um Vic Mackey (Michael Chiklis), sein Strike-Team und eben die anderen Bewohner der “The Barn” genannten Polizeistation und deren alltäglichen Polizeiarbeit.

Im heutigen Eintrag möchte ich aber gar nicht so sehr über die Serie selbst schreiben. Die kann ich euch nur uneingeschränkt empfehlen, wenn ihr volljährig seid und einiges aushaltet. Doch eben dieser letzte Punkt ist es, der mich seit ein paar Tagen beschäftigt. Alles begann damit, dass ich die 11. Folge von Staffel 3 mit dem Titel Undercover (orig. “Strays”) gesehen habe. Sie hat mir nicht nur vor Augen geführt hat, wie gut die Serie und ihre Autoren tatsächlich ist. Sie hat mich auch zum Nachdenken über mich selbst angeregt – so schnulzig das klingen mag.

< Einschub >Wenn man den Originaltitel der Folge und dessen Übersetzung anschaut, wird einmal mehr deutlich, wie wenig Gedanken sich die Übersetzer teilweise machen. Während das Original einen echten Bezug zum Inhalt herstellt, wie sich natürlich erst im Nachhinein herausstellt, ist der deutsche Titel nicht mehr als eine langweilige Beschreibung ohne tieferen Sinn. Soviel verschwendetes Potenzial…< / Einschub >

Wie in den meisten Folgen, gibt es auch hier mehrere Erzählstränge. Normalerweise sind natürlich Vic Mackey und das Strike Team im Vordergrund. Hier rutscht jedoch ein Handlungsstrang in den Mittelpunkt, der euch als Zuschauer schon seit mehreren Folgen mehr oder weniger intensiv begleitet hat. Worum es genau geht ist für diesen Eintrag nicht relevant und eine Erklärung würde zu ausschweifend werden. Entscheidend ist nur die allerletzte Szene dieser Folge. Darin sehen wir den Charakter Detective Holland “Dutch” Wagenbach (verkörpert von Jay Karnes), der die zentrale Rolle in diesem Handlungsstrang gespielt hat, nachts in seinem Bett. Er wird vom lauten Miauen einer streunenden Katze geweckt – nicht zum ersten Mal, auch wenn wir die tatsächliche Situation als Zuschauer bislang nie gesehen haben.

 Szene aus The Shield Er geht mit etwas Futter vor die Tür und lockt die Katze an. Nach anfänglichem Zögern nähert sie sich ihm, er streichelt sie ein wenig und nimmt sie auf dem Arm. Auf den ersten Blick alles völlig normal – bis er anfängt sie zu erwürgen. Andere Serien würden spätestens hier vermutlich abblenden. The Shield zeigt hingegen den, gestellten aber doch sehr intensiven Überlebenskampf der Katze in all seiner Intensität. Dutch bleibt, trotz einiger Kratzer, völlig unbeeindruckt davon. Stattdessen schaut er ihr die ganze Zeit nur tief in die Augen. Als ihr letzter Lebensfunke erlischt, lässt er sie fassungslos aus den Händen fallen. Die finalen Frames vor der Abblende zeigen wie die Katze wie ein nasser Sack auf den Boden knallt und zusammensackt.

Warum der Charakter das tut ist im Kontext der Folge komplett nachvollziehbar. Ich kenne aufgrund der Vorgeschichte seine Gründe und ich weiß warum es für seine weitere Entwicklung innerhalb der Serie ein entscheidendes Erlebnis ist. Die Szene zeigt entsprechend mehr als jede andere in den ersten drei Staffeln, dass in The Shield eben keiner wirklich gut und keiner wirklich schlecht ist. Eine fantastische Leistung der Drehbuchautoren und des Schauspielers eben.

Aber je mehr ich über die Sequenz nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass sie mich aus dem “falschen” Grund seit Tagen so sehr beschäftigt. Wenn ich an sie zurückdenke, sehe ich nicht den Charakter Dutch. Ich denke nicht an die Hintergründe seines Handelns oder wie er sich verhält. Ich denke auch nicht daran, wie ich in dieser Situation handeln würde oder versuche sonst wie das Geschehene auf mich zu übertragen. Ich sehe schlicht eine unschuldige Katze, die um ihr Leben kämpft, verliert und sprichwörtlich weggeworfen wird. Speziell diese letzten Sekunden, wie sie herunterfällt und in sich zusammensackt, machen mich fertig.

Die Szene ist so intensiv, so schockierend, sie reißt mich emotional massiv mit und lässt mich genau deshalb mit einem Fragezeichen zurück. Wenn Bambis Mutter stirbt, kann man die erzeugten Tränen noch verstehen, weil es der wohl wichtigste Moment im Film ist. Aber hier werden fast jede Folge irgendwelche Leute erschossen, erstochen oder sonst wie brutal ermordet. Ein ganzer Handlungsstrang ist sogar gefüllt von Leichen ohne Füße. Von all den Sachen, die ich in den letzten 26 Jahren über Film, Fernsehen und Videospiele sonst noch so “erlebt” habe ganz zu schweigen. Warum wühlt mich also gerade der, selbstverständlich gestellte Tod einer Katze so auf? Oder steckt doch mehr dahinter, als ich der Serie zutraue?

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