So viel zu Mission Impossible Staffel 6. Ich kann die Serie trotz ihres Alters immer noch uneingeschränkt empfehlen – zumindest, wenn ihr nicht erwartet, dass alle zwei Sekunden etwas in die Luft fliegt. Staffel 7, das finale Jahr, kommt leider erst im März auf DVD raus. Zeit also mal wieder etwas anderes zu schauen. Und nach Rücksprache mit meinem persönlichen Berater Jakill Slavik, habe ich mit Battlestar Galactica begonnen. Die Mini-Serie und die ersten fünf Folgen sind bereits abgearbeitet. Zeit, sich ein wenig über Kleinigkeiten an den Charaktere aufzuregen und so zu verdeutlichen, dass die Serie durchaus sehenswert ist. Vorweg: Ich habe vom Original bis heute nicht eine komplette Folge gesehen. Es ist mir also entsprechend vollkommen egal ob Starbuck nun eine Frau ist. Mein Geschmack ist Katee Sackhoff sowieso nicht. Aber fangen wir bei dem Charakter an, der mich am meisten aufregt:

Dr. Gaius Baltar (James Callis)

Ja, er hat eine geile Tussy im Kopf. Das kann einen Mann durchaus ein wenig aus der Fassung bringen. Aber der Typ ist so komplett ohne einen Funken Disziplin, dass er mir mittlerweile mächtig auf den Geist geht. Ich mag gut reden haben, ich wohn schließlich schon seit 25 Jahren neben der Kirche und lass mich vom Glockenleuten dementsprechend schon lange nicht mehr ablenken. Aber in den paar Monaten, seit denen er die Dame schon mit sich herumträgt, hätte er sich sicherlich auch schon ein wenig dran gewöhnen müssen. Stattdessen versaut er immer noch jeden Dialog nur weil die Cyborg-Tussy ihm die Brüste ins Gesicht hängt.

Und dann war da ja noch die absolute Logiklücke, bei der er quasi zugibt, dass er keinen Cylons-Detektor hat und es anscheinend niemanden interessiert. Hallo? Ihr habt wegen dem Vollidioten ein Crewmitglied zurückgelassen? Es mag nur ein PR-Mensch gewesen sein und sich im Nachhinein als völlig richtig erwiesen haben. Aber von letzterem weiß nur der Zuschauer! Und dass er ständig mit sich selbst redet, sollte auch mal jemanden komisch vorkommen…

William Adama (Edward James Olmos)

Er gefällt mir eigentlich ganz gut. Klar, auch er ist oft nicht mehr als ein wandelndes Klischee. Aber er musste bislang nicht viel mehr sein als der erfahrende Kommandeur. Da ist den Drehbuchautoren vermutlich zu Beginn noch nicht wirklich eingefallen, wie sie seinen Charakter kaputt machen könnten. Mal abwarten.

Number Six (Tricia Helfer)

Selbst 7of9 war ein weniger offensichtlicher Zuschauerfänger. Die hatte wenigstens was an im Gegensatz zu Miss Nummer 6 (welch passender Name…). Natürlich hat solch ein Aussehen inklusive knapper Kleidung einige Vorteile. Anders lässt sich das Verhalten von Herrn Baltar schließlich nicht erklären. Aber ich hoffe doch, dass sich die Dame im Laufe der Zeit doch noch zu mehr entwickelt als nur zur “Ultimate Sex-Machine.” Ich bin vor allem darauf gespannt zu erfahren, was eigentlich ihre Motivation ist. Ja, sie will den Herrn Doktor offensichtlich manipulieren und unbedingt ein Baby haben. Aber logisch ist ihr Verhalten bislang absolut nicht.

Laura Roslin (Mary McDonnell)

Eine typische Film-Frau als Präsident und einem Milchbubi als rechte Hand. Und dann hat sie auch noch Krebs. Da fühlt man richtig, wie einem die Emotionen aufgedrängt werden. Aber hey, mit einem Mann hätte man natürlich nicht solch eine herzzerreißende Szene mit dem kleinen Kind hinbekommen können. Zumindest nicht so offensichtlich. Es hat nur gefehlt, dass sie dem Mädchen ein rotes Kleid anziehen. Dann wäre die Symbolik perfekt gewesen. Liebe Filmemacher: Wenn ihr schon so emanzipiert sein wollt und völlig zu Recht Frauen in Führungsposition darstellt, dann lasst doch bitte die Finger von den alten Klischees. Das macht sonst alles nur kaputt. Danke.

Sharon Agathon (Grace Park)

Ein Cylon-Schläfer – das sagt eigentlich schon alles. Unlogisch wie Hölle. Die gesamte zweite Folge der ersten Staffel, in der sie erstmals aktiv wurde, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Da sind die Cylons schon so schlau und haben Ahnung von Infiltration und Sabotage und dann programmieren sie so einen Mist zusammen. Allein die Szene auf kleinen Schiff in der sie verzweifelt versucht “H2O Positiv” auszusprechen, ist so dermaßen lächerlich.

Und warum hat sie überhaupt den letzten Sprengsatz ausgerechnet dort untergebracht? Ich mein, sie schafft es offensichtlich unbemerkt (!) in den Wassertank des Schiffs einzubrechen und fünf Sprengsätze zu legen. Das allein ist schon eine Logiklücke sonders gleichen. Gibt es da keine Sensoren, die überprüfen was da eigentlich im Wasser drin ist? Es könnt schließlich auch so mal von irgendwas vergiftet sein. Aber ich Schweife ab – vielleicht gibt es ja einen speziellen Wartungszugang oder so. Getrunken hätte ich das Wasser auf jeden Fall nicht mehr, nachdem sie mit ihrem Plastikraumanzug da drin herumgeschwommen ist. Wer weiß was da alles für Bakterien dran klebten.

Der Punkt ist: wenn sie es schafft einen Sprengsatz da anzubringen und damit das größtmögliche Problem auszulösen. Wäre es dann nicht sinnvoller den letzten z.B. in den Munitionsvorrat zu schmeißen und die Galactica auf einen Schlag so gut wie zu vernichten? Aber nein, der Autor hat natürlich mitgedacht: wenn das Wasser weg ist, wird nach Neuem gesucht – und das mit Boomers Schiff. Klingt logisch, ist aber völlig ineffektiv aus Cylonsicht!

Von ihrer Kopie auf Caprica fang ich erst gar nicht an zu reden…

Kara Thrace (Katee Sackhoff)

Das typische Mannsweib. Ich mag bislang weder den Charakter noch die Person, die ihn darstellt. Alles viel zu eindimensional, berechenbar und aus zig anderen Serien und Filmen bekannt. Und die Sexszene mit ihr war äußerst schwer zu ertragen – was allerdings auch für alle anderen Sexszenen gilt. Amis halt…

Lee Adama (Jamie Bamber)

Oh Gott, oh Gott. Der Typ soll der zweitbeste Pilot der Menschheit sein? Ich wusste nicht, dass man mit einem Stock im Arsch eine Viper fliegen kann. Für mich ist er bislang der Keanu Reeves des Battlestar-Galactica-Universums. Keanu kann auch nur einen einzigen Gesichtsausdruck. Nur hatte er bislang das Glück größtenteils Rollen zu spielen, wo dieser Gesichtsausdruck auch passte. Ich verstehe aber natürlich woher Lee kommt. Vadda hochrangiger Offizier, Bruder war prinzipiell auch im Militär – vermutlich hat die ganze Familie aus Generationen von Militärs bestanden. Da muss man sich anpassen und eben die ganze Zeit dämlich aus der Wäsche guggen. Ich hoffe, dass er so früh wie möglich mit Kara ins Bett steigt. Vielleicht löst sich dann ein wenig von seiner Anspannung.

Das waren also nun meine subjektiven Ersteindrücke zu den Charakteren von Battlestar Galactica. Wie gesagt, meckere ich eigentlich nur, weil ich die Serie bislang ganz gut finde. Was ich gesehen habe, macht auf jeden Fall Lust auf mehr – auch wenn die CGI-Effekte für eine Serie von 2005 doch stark zu wünschen übrig lassen. Selbst Star Trek: Enterprise (2001) sah 100mal besser aus. Abgesehen davon, bin ich mir sicher, dass im Laufe der Zeit sich die Charaktere auch noch weiterentwickeln und etwas dreidimensionaler werden. Selbst aus Troy wurde schließlich noch ein anständiges Crew-Mitglied trotz ihrer lächerlichen “Ich spüre was!”-Anfälle zu Beginn. Aber wo bleibt denn da der Spaß, wenn ich mit meinem Kommentar so lange warten würde?

PS: Am Montag wird es aller Voraussicht nach keine neue Podcastfolge geben. Auch der darauffolgende Donnerstag ist eher unrealistisch als Veröffentlichungstermin. Rechnet also ausnahmsweise erst am 01.02. mit Folge 18.

Ich konnte nichts dafür ehrlich! Ich musste mir einfach endlich X-Men Origins – Wolverine und Watchmen ansehen, anstatt den Podcast zu editieren. Außerdem kam noch ein Artikel dazwischen, dazu aber später mehr. Vorher möchte ich euch kurz meine Meinung zu den genannten Filmen aufdrücken. Was soll ich sonst mit eurer ungeteilten Aufmerksamkeit anfangen?

X-Men Origins – Wolverine – Mir gefiel der Charakter Wolverine hier wesentlich besser als in den X-Men-Filmen. Das liegt vor allem daran, dass Hugh Jackman sichtlich Spaß an “seinem” Charakter hat. Das hilft aber trotzdem nicht über die flache Story, den mit schlechten CGI-Effekten überladenen Actionszenen (vor allem der Endkampf) und den dämlichen Schluss (Stichworte “Helikopter” und “Patrick Stewart”) hinweg. Hirn aus und Anschauen geht zwar, aber man muss ihn nicht gesehen haben. Außerdem Victor Creed ist so ein dämlicher und sinnloser Charakter – da könnte ich mich noch zwanzig Seiten drüber auslassen. Das Spiel, mittlerweile bei uns indiziert, ist tatsächlich um viele Längen besser als der Film. Mal schauen wie Teil 2 wird, der sich bereits in der Produktion befindet.

Watchmen – Ich kenne den Comic nicht. Hatte mir vor dem DVD-Release zwar lange überlegt, ob ich ihn mir noch hole. Daraus ist aber am Ende dann nichts geworden. Ob der Film dadurch besser oder schlechter ist? Keine Ahnung. Die Begeisterung von Jackie, der den Film schon mindestens fünf Mal gesehen hat, kann ich auf jeden Fall nicht teilen. Ja, er hat facettenreiche Charaktere, viele tiefsinnige Dialoge und ist mal eine komplett andere Art von Superhelden-Film. Aber vom Hocker gehauen hat mich das überraschenderweise nicht. Im Gegenteil haben mich die Charaktere größtenteils sogar ziemlich kalt gelassen. Selbst Rorschach, die herausstechende Figur, hat mir hauptsächlich wegen seiner krass tiefen Stimme gefallen. Das heißt natürlich nicht, dass Watchmen ein schlechter Film ist. Man kann ihn auf jeden Fall anschauen und wird unterhalten. Aber den Hype verstehe ich in diesem Falle dann doch nicht. Muss wohl endlich mal den sagenumwobene Comic lesen – vielleicht wird es dann verständlicher.

Und wenn wir schon bei heiß erwarteten Filmen sind:

Crank 2 – High Voltage – Der erste Teil war supermegageil. Da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Wer ihn noch nicht gesehen hat, hat auf jeden Fall was verpasst. Teil 2 teilt aus meiner Sicht hingegen das Schicksal der meisten Fortsetzungen: dasselbe in Grün, nur größer, wuchtiger, übertriebener und noch zwanzig andere Superlative hinterher – das funktioniert einfach nicht. Besonders die Art wie er gefilmt wurde – sehr nah an den Schauspielern und viele verwackelte Bilder weil Handkameras zum Einsatz kamen – hat mich eher abgestoßen. Das lässt den ganzen Film noch überdrehter wirken als er sowieso schon ist und irgendwann ist einfach Schluss. Da ist es dann nicht mehr cool, sondern nur noch nervig. Wer Crank mochte und wissen will wie es mit Chev Chelios weitergeht, der wird sich den Film natürlich trotzdem anschauen. Und Jason Statham geht eigentlich immer. Aber mehr als einmal muss man ihn wirklich nicht gesehen haben. Dann doch lieber ein weiteres Mal den saumässig guten ersten Teil.

Mmmh. Jetzt habe ich alle drei Filme irgendwie nieder gemacht. Gab es den nichts, was mir in letzter Zeit wirklich durchweg gefallen hat? Die Antwort muss wohl tatsächlich “nein” lauten. Abseits der drei genannten Filme rotierten nur 24 – Staffel 6 und Die Simpsons – Staffel 12 in meinem Laufwerk. Warten wir also ab was der Herbst noch so bringt. Die nächste DVD, auf die ich tatsächlich warte: Star Trek (02. November).

Zum Abschluss nun noch die derzeit schon fast obligatorische Werbung für GamersGlobal, auch wenn Jackie mir als weiteres Thema noch “Trillian Astra” vorgeschlagen hatte.

Angetestet zu Greed – Black Border – Die Bagdadsoftware-Einschätzung entspricht auch dieses Mal wieder der von GamersGlobal und ist ein “Gut”. Es wird zwar kein Blockbuster werden – und will es auch gar nicht sein für die rund 27 Euro, für die es in den Handel kommt -, aber nach dem sehr enttäuschenden Shadowgrounds Survivor macht Greed – Black Border auf mich einen spaßigen Eindruck. Außerdem gibt es da draußen nur wenige SciFi-Action-Rollenspiele. Gute noch viel weniger. Und um darunter diejenigen zu finden, die außerdem noch einen anständigen Coop-Modus bieten, braucht man wahrscheinlich nicht einmal einen Finger. Ich setze dementsprechend schon große Hoffnungen in das Spiel. Auch, weil ich Avencast – Rise of the Mage richtig cool fand und man merkt natürlich Greed – Black Border an, dass es vom selben Entwickler kommt. Behaltet es also im Auge, auch wenn der Test Ende November vermutlich ebenso von mir verfasst werden wird.

In diesem Sinne gebe ich ab bis Donnerstag. Dann vermutlich ein weiteres Mal mit einem Gastbeitrag von Azzkickr in dem er ausführlich seine Meinung zu Windows 7 kund tun wird. Oder vielleicht endlich der 15. Folge des Podcasts. Mal sehen wie sich die Woche entwickelt.

Sicarius

Sturget

Bevor wir zum heutigen Eintrag kommen auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an JakillSlavik für seine Eintragsserie über Photoshop-Magazine. Natürlich nicht nur wegen dem informativen Inhalt, sondern auch weil es mir 1 1/2 Monate lang ein wenig mehr Luft verschafft hat. Ich hoffe, wir können das mal wiederholen. Nun aber zu den eigentlichen Themen des 600. Eintrags:

Seminar Nr. 1 in Stuttgart ist vorüber. Neben viel Lernen, war auch viel Freizeit angesagt. Abseits des traditionellen Kennenlernens im nahegelegenen Biergarten am ersten Tag, stand dabei auch ein Besuch des Carl-Zeiss-Planetariums Stuttgart an. Passend natürlich zur Vorbereitung auf den 21. Juli, an dem sich die erste bemannte Mondlandung zum vierzigsten Mal jährt (16.07. der Start, 20.07. die Landung, 21.07. der Ausflug und Beginn des Rückflugs, 24.07. die Ankunft Zuhause). Ihr wisst schon. 1969 sind da zwei Amis gelandet, während der dritte sich oben in der Kapsel langweilen musste (Michael Collins). Schon eine arme Sau, schließlich kennen die meisten Leute nicht einmal den Namen des zweiten Astronauten (Edwin “Buzz” Aldrin) – und ja, ich musste auch erst einen Moment drüber nachdenken bis er mir wieder eingefallen ist.

Aber genug des Abschweifens. Passend zum Jubiläum drehte sich der Vortrag, projiziert auf die Innenseite der Kuppel des Planetariums, auch um das Thema “Rückkehr zum Mond”. Inhaltlich war die Stunde größtenteils interessant, wenn auch etwas oberflächlich. Technisch fühlte man sich hingegen in die 70iger zurückversetzt – und das obwohl das Planetarium erst vor zwei Jahren einen superdubermegaüberhammerwasweißich Projektor bekommen hat, der angeblich in Deutschland seines gleichen sucht. Da erwarte ich dann doch schon etwas mehr als Old-School-SciFi-Matté-Paintings und schlecht aufgelöste Videos. Nichtsdestotrotz hab’ ich nun einmal erfahren, was vor allem die Amis derzeit so planen…

…und schüttele mächtig den Kopf darüber. Schon der Start: Zwei Raketen? Eine große von den Ausmaßen einer Saturn 5, die nur das Landemodul in die Erdumlaufbahn schafft? Und dann zusätzlich noch eine kleine mit der Raumkapsel? Als hätten wir nicht schon genug Müll da oben rumfliegen! Aber es geht noch weiter. Die Idee ist wohl, wenn es tatsächlich Eis in den 10km tiefen Kratern an den Polkappen gibt, dort unten eine Mondstation zu bauen. Klingt ja alles schön und gut, aber wenn ich dann höre, dass das Wasser in Treibstoff, Trinkwasser und was weiß ich alles umgewandelt werden soll, frage ich mich schon ob da irgendeiner zwei Meter weitergedacht hat. Ich kenne mich natürlich nicht so genau aus, aber wenn ich das vorhandene Wasser verbrauche – was ich ja besonders bei der Umwandlung in Treibstoff tue – woher soll auf dem Mond Neues kommen? Der Mond ist schließlich nicht umsonst ein staubiger, grauer Ball. Aber gut, lassen wir uns überraschen. Bei den Weltraumbehörden arbeiten so viele tausend Akademiker – da wird sich schon einer drüber Gedanken machen. Und die tatsächliche Inbetriebnahme wird vermutlich eh keiner von uns mehr erleben. Derweil wird es interessant was so bis 2020 alles in Sachen Mond passieren wird. Dank Google Lunar X-Price und neue, bemannte Vorhaben in den USA, Europa und China, könnte in die Weltraumforschung nach 30 Jahren gefühlte Langweile mal wieder etwas äktschn für den Massenmarkt (zu dem ich mich natürlich dazurechne) kommen.

Da fällt mir allerdings noch ein Punkt ein, der mich immer wieder mit dem Kopf schütteln lässt: Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Klar es gibt die ISS, aber vermutlich wird selbst da um jede Information gepokert anstatt das allen alles geleichermaßen zur Verfügung gestellt wird und nicht jeder wieder das Rad neu erfinden muss. Aber nö – Europa, USA und China pflegen lieber ihren Egoismus und halten so den Fortschritt auf. Das ist genauso, als würde ich meinen Arbeitskollegen Informationen vorenthalten, nur damit ich besser dastehe – was ich natürlich NIE tun würde! ;)

Der Weltraum und seine unendlichen Weiten war aber nicht meine einzige Freizeitaktivität in Stuttgart. Die Stadt hat schließlich noch ein paar “exklusive” Dinge zu bieten, die man bei seinem Besuch gesehen haben sollte. Und nein, ich meine nicht die zwei Erotikläden (einer davon wohl auch mit “exklusivem Service”) in der Königsstraße (entspricht der Zeil in Frankfurt am Main). Auch das Daimler-Benz-Museum bzw. Porsche-Museum interessierte mich überhaupt nicht. Was dann noch übrig bleibt? Musicals! Yep, Musicals. Wicked – Die Hexen von Oz (im Palladium Theater) und We Will Rock You (im Apollo Theater) werden, soweit ich das zumindest verstanden habe, derzeit nur exklusiv in Stuttgart aufgeführt. Zusammen mit dem verbilligtem Preis (70 Euro für Preiskategorie 1-Plätze – normalerweise 99 Euro), konnte ich das Angebot nicht ablehnen und war nun zum ersten Mal im Leben in einem Musical.

Logo von We Will Rock YouDas Musical We Will Rock You aus der Feder von Queen und Ben Elton ist vermutlich auch eine der angenehmsten Varianten um in das Thema einzusteigen. Gute, altbekannte Lieder (von Queen), zugängliche Handlung und vor allem modern. Miss Saigon oder Das Phantom der Oper sind da sicherlich härter zu verdauende, aber sicherlich nicht minder interessante Brocken. Aber worum geht es überhaupt? Im Jahr 2040 hat sich ein totalitärer Staat unter der Leitung der Killer Queen und ihrer Firma GlobalSoft gebildet. Der größte Teil der Menschen auf Planet e.bay, wie die Erde mittlerweile heißt, hält sich in deren Cyberspace auf und ist vergleichbar einer Klon-Armee vollkommen gleichgeschaltet. Eigenes Denken, Handeln und generell der kleinste Funken von Individualität wird mit Strafe geahndet. Eine Maßnahme um diesen Zustand zu erreichen war handgemachte Musik (in diesem Fall ausschließlich Rockmusik) und die dazugehörigen Instrumente zu verbieten. Die einzig geduldete Form von Beschallung ist die computergenerierte GaGa-Musik. Aber wie so oft gibt es Hoffnung am Ende des Cyberspace. Nein, leider nicht in Form von Shodan – das wäre dann zu viel Insider gewesen. Stattdessen gibt es eine Legende die besagt, dass es auf e.bay doch noch Musikinstrumente gibt und ein Mann, genannt “Dreamer”, sie finden wird. Natürlich sind solche Prophezeiungen nichts ohne eine Sekte, die daran glaubt. Dementsprechend gibt es eine Gruppe Rebellen mit dem Namen “Bohemians”, die Widerstand leistet. Im Laufe der drei Stunden Spielzeit (zwei Akte) findet sich natürlich der “Dreamer” und er schafft es selbstverständlich auch am Ende den Planeten e.bay zu befreien und die Killer Queen zu besiegen. Tut doch nicht so, als wäre das jetzt ein großer Spoiler gewesen…

Das vorhersehbare Ende ist dann auch die einzige Sache, die mir überhaupt nicht gefallen hat. Statt eines fetten Bossfights, den man nach 2 1/2 Stunden Vorbereitung sicherlich erwarten dürfte, wird alles in wenigen Minuten abgehandelt. Gerade so, als hätte der Autor plötzlich auf die Uhr geschaut und ist zu der, für ihn unbefriedigenden, Erkenntnis gelangt: “Noch länger und ich muss einen dritten Akt schreiben…” Dabei wäre ein “Kampf”-Duett zwischen der Killer Queen und dem Erlöser Galileo Figaro (ja, auch im Musical selbst wird über den Namen gelästert) sicher genial gewesen. Andererseits – Galileo hätte der fantastischen Monsterstimme der Killer Queen sicherlich nichts entgegen zu setzen gehabt. Den Namen der Sängerin kann ich euch aber leider nicht sagen, denn das Geld für das Programm habe ich mir dann doch gespart. Es gibt zwar eine Besetzungsliste im Internet, aber man weiß ja nie ob die wirklich an dem Abend gespielt haben, oder unter der Woche dann doch eher die zweite Reihe den Job erledigt. Die Bilder von Brigitte Oelke (die eigentliche deutsche Darstellerin) erinnern mich auf jeden Fall nicht an die Dame auf der Bühne und auch ihre Stimme klingt auf in YouTube-Videos anders. Ehrlich gesagt finde ich die dort zu findende Version von “Killer Queen” sogar schlechter als das, was ich am Donnerstag hören durfte. Das ist aber vermutlich Geschmackssache.

Galileo Figaro machte auf mich mehr den Eindruck des naiven und dümmlichen Helden, der selbst wenn sein Leben davon abhinge Stroh nicht von Heu unterscheiden könnte. Aber wie es mit solchen Helden ist, brauchte er die Antwort auf die Frage “Warum liegt da Stroh rum?” gar nicht wissen (ja, der vorherige Satz war nur zur Vorbereitung darauf!). Das ergibt sich bei Hauptdarstellern auch so. Zumindest konnte er singen. Dementsprechend kamen wirklich alle der unzähligen gut gecoverten und teils eingedeutschten Liedern von Queen wie die fantastische Einlage der Killer Queen mit “Don’t Stop Me Now” oder, ich gebe es zu, dem abartigen Ohrwurm “Radio Ga Ga” fantastisch rüber. Und obwohl ich ja ein Verfechter von Originalsprache bin, haben die Macher die Lieder nicht nur gut übersetzt, sondern spielen auch gekonnt mit dieser Tatsache. So geht es unter anderem ständig darum, dass die englische Sprache ausgestorben ist. Eine Sache, bei der ich mich durchaus frage, wie es im englischen Original gelöst ist. Sowieso nimmt das Musical sich selbst nicht allzu ernst. Stattdessen ist es sich, ohne jemals die “Fourth Wall” zu brechen, seiner Realität bewusst. Das macht es angenehm locker und vor allem auch oft sehr lustig. Billige Gags wie ein, immer noch lustiger, Seitenhieb auf eine gewissen Daniel K. sind genauso vorhanden wie zahllose Anspielungen auf heutige Internethypes. Diese sind aber nur ein Teil der vielen Parodien auf die Popkultur des neuen Jahrtausends. Schon die Figur des Khashoggi ist so vollkommen eindeutig von Agent Smith aus The Matrix abgeschaut, dass man die letzten 10 Jahre schon als Eremit verbracht haben muss um das nicht zu erkennen. Auch Videospiele werden nicht ignoriert.

Im Gegenteil laufen passend zu “Another One Bites The Dust” (wieder von der Killer Queen gesungen) auf der Leinwand im Hintergrund allerhand Spielszenen – auch aus indizierten Titeln. Leider habe ich da von der Darstellerperformance der leicht bekleideten Damen des Konzernvorstands dementsprechend nicht viel mitbekommen. Ich musste schließlich schauen ob ich alle der gezeigten PC- (u.a. natürlich Quake III Arena) und Konsolenspiele (u.a. Zelda – Ocarina of Time) anhand des meist nur äußerst kurzen Clips erraten kann. Und ja, ich konnte tatsächlich den größten Teil entziffern, da es sich anscheinend nur um große Blockbustertitel handelte. Ich habe eben doch kein Leben…

All das sind die Sachen, die ich mit “modern” und “zugänglich” meinte. Die Sprache des Musicals ist “hip”, die Anspielungen halbwegs aktuell, die Dialoge lustig, die Geschichte interessant genug um spannend zu sein und vor allem ist alles in fantastische Rockmusik (live gespielt!) verpackt, die sowieso nie altert. Für wen es also bislang noch nicht deutlich genug rüberkam: We Will Rock You war jeden Cent der 70 Euro wert und ich würde tatsächlich noch ein zweites Mal reingehen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Wer allerdings keine laute Rockmusik mag…nun, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen ;). Aber die oft sehr knapp bekleideten und gutaussehenden Darstellerinnen, besonders der Konzernvorstand von GlobalSoft, hatte ich ja erwähnt, oder?

Während euch JakillSlavik vergangen Donnerstag unterhalten hat, gab es im Gegenzug bei GamersGlobal wieder was von mir zu lesen:

Vorschau zu Quake Live – Die Ersteinschätzung von Bagdadsoftware stimmt mit der bei GamersGlobal überein. Ist also “Sehr gut”. Ich werde sicherlich dann auch den Test dazu schreiben, wenn es denn endlich soweit ist :).

Test zu Wallace & Gromit in Fright of the Bumblebees – Ja, dieses Review lag schon lange bei der Korrektur. Wie kommt ihr nur darauf? Zumindest wurde es durch den Release der Xbox360-Fassung jetzt wieder etwas aktuell. Die Bagdadsoftware-Wertung ist auf jeden Fall 3 von 5 Sics, aber auch nur, weil ich ein großer Wallace & Gromit-Fan bin. Ohne die Lizenz wäre sowohl hier als auch bei GamersGlobal die Wertung ganz klar noch niedriger ausgefallen.

Der nächste Test liegt selbstverständlich bereits bei Jörg zur Korrektur. Ab heute steht aber natürlich erst einmal die E3 im Mittelpunkt. Bin sehr gespannt darauf. Nicht nur darauf was es alles für mich auf GamersGlobal zu tun gibt, sondern natürlich auch wie die “Wiederauferstehung” der einstigen Supermesse aussieht. Wird es wieder eine Rückkehr zur alten Stärke? Boothbabes, übertrieben große Stände und massig exklusive Enthüllungen so wie es das letzte Mal 2006 war? Wir werden es wohl schon bald erfahren. In den Pre-E3 Events gab es zumindest bislang keine großartig tollen Enthüllungen aus meiner Sicht. Einzig Warhammer 40.000: Space Marine von Relic Entertainment wirkte im Trailer cool (und nutzt anscheinend die Engine von Dawn of War 2), aber das kommt natürlich wieder nur für Konsole. Gehen wir deshalb über in ein anderes Medium – das des Films bzw. heute eher des Fernsehens:

The CompanyThe Company – Eine dreiteiliger TV-Film über die CIA während des Kalten Krieges. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Littell ist er durchaus eine Empfehlung wert. Nicht nur wegen der hochkarätigen Besetzung vor und hinter der Kamera. Darunter Ridley Scott und Tony Scott als Produzenten und ein fantastischer Michael Keaton in der Rolle von James “Mutter” Angleton – wohl eine seiner besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere.

Im Prinzip dreht sich der Film um drei Studenten, die nach ihrem Abschluss von der CIA angeworben werden und im Laufe der Zeit komplett andere Wege gehen. Natürlich hat das ganze viel mit Doppelagenten und dergleichen zu tun. Die Serie versucht aber auch an interessante Thema heranzugehen – im Vordergrund natürlich der Kalte Krieg. Die Kuba-Krise und die ungarische Revolution sind jedoch auch ein Thema. Natürlich reden wir hier aber immer noch von einem amerikanischen Machwerk. Obwohl also durchaus die CIA nicht immer im guten Licht dasteht, wird sie doch nur als die gute Organisation mit ihren kleinen Fehlerchen dargestellt während die Russen selbstverständlich wieder einmal das ultimative Böse sind. So bleiben am Ende nur die gröbsten Details von den Tatsachen übrig. Dennoch ist das Katz- und Mausspiel äußerst spannend inszeniert. Viel dazu bei trägt neben der guten Besetzung bis zum kleinsten Nebencharakter auch, dass viel Liebe zum Detail herrscht und offensichtlich die Produktionskosten nicht gerade niedrig waren. Da fahren keine auf Russisch getrimmten US-Armeepanzer durch die Ungarn, dass sind tatsächlich ausgewachsene T-34. Auch der Rest einer Szene ist zumindest augenscheinlich äußerst akkurat aufgebaut und echte historische Aufnahmen ergänzen sinnvoll die Handlung. Da fallen im Gegenzug die paar Computerelemente (Stichwort “Schiffe”) sowie das teils äußerst billige Alterungsmake-up natürlich stark auf. Außerdem hat sich ein paar Mal jemand ein wenig gehen lassen. Besonders die Invasion von Kuba passt eher zu einem billigen Actionfilm als dem eher gemächlichen Rest der Filme, die dominiert sind von starken Bildern und anspruchsvollen Dialogen.

Dennoch kann ich die drei TV-Filme nur wärmstens allen empfehlen, die auf Filme wie Der Staatsfeind Nr. 1, Serien wie 24 oder generell auf Agenten-/Spionage-Thriller stehen und zugunsten einer spannenden Geschichte über ein paar Details hinwegsehen können. Anders als bei Der Staatsfeind Nr. 1 solltet ihr aber für die über 4 1/2 Stunden Laufzeit Sitzfleisch mitbringen. Neben den zwei großen Actionszenen in Kuba und Ungarn im zweiten Teil, geht es die meiste Zeit eher gemächlich zu. Was jedoch wiederum die klare Stärke der Mini-Serie ist.

XIII - Die Verschwörung XIII – Die Verschwörung – Ich habe erst vor kurzem erfahren, dass diese zweiteilige TV-Serie basierend auf den gleichnamigen Comics gibt. Da mir auch der dazugehörige Cel-Shaded-Shooter von 2003 mit dem fiesen Cliffhanger gefallen hat, musste ich mir natürlich einmal anschauen was es mit dem Werk auf sich hat – und wurde insgesamt nicht enttäuscht.

Es sei allerdings vorweg erwähnt, dass der Zweiteiler sich doch teilweise stark von der Vorlage entfernt. Die Geschichte wurde in die heutige Zeit übertragen, einige Charaktere ausgetauscht, ihre Namen geändert oder haben gar eine Geschlechtsumwandlung durchgemacht und solche Sachen. Wen solche Aspekte massiv stören, der braucht erst gar nicht weiterlesen. Grund genug den Zweiteiler nicht zu mögen gibt es aber leider auch so noch. Darunter ein paar dicke Storylöcher und hirnrissige Szenen, bei denen ich wirklich nur mit dem Kopf geschüttelt habe (Stichworte “SD-Karte” und “Schulterdurchschuss mit sofortiger Todesfolge”).

Und doch hat die teilweise äußerst verwirrend erzählte Geschichte um eine Geheimorganisation und der Rachefeldzug von Nr. 13 ihren Reiz. Zum einen durch eine gelungene Darstellung von Nr. 12 durch Val Kilmer, zum anderen natürlich weil gekonnt mit den typischen Elementen solcher Filme gespielt wird – darunter natürlich das ultimative Rätselraten um die Identität von Nr. 1. Leider schießt sich der Zweiteiler aber auch hier wieder ins Knie und hält den Zuschauer stellenweise für äußerst vergesslich. So werden euch unnötig oft in Rückblenden alte Szenen noch einmal in Erinnerung gerufen, die man garantiert nicht innerhalb der letzten fünf Minuten vergessen hat. Auch das Ende ist mir ein zu großer Wink mit dem Zaunpfahl gewesen. Hier hätte etwas Zurückhaltung die Spannung auch darüber hinaus erhalten.

Abschließend lässt sich XIII – Die Verschwörung wohl am besten mit Die Bourne Identität vergleichen. Nicht nur was die Art wie er gefilmt wurde und aufgebaut ist betrifft, auch die Geschichten ähneln sich stark. Daran ist aber natürlich nichts auszusetzen, da größtenteils gut kopiert wurde und die Macher durchaus verstanden haben den Zuschauer durchweg am Rand seines Stuhls zu halten. Die Oberklasse erreicht er durch seine Fehler für mich zwar nicht, aber bis auf die zwei erwähnten Szenen (Stichwörter), fühlte ich mich doch in den knapp drei Stunden gut unterhalten.

Sicarius

Roter Riese

Star Wars Galaxies hatte mich die letzten 30 Tage ganz schön im Griff in Sachen Spiele. Den Account jetzt zu verlängern verlangte gar kein langes Nachdenken. Die Hauptgründe dafür sind weiterhin unverändert der Weltraumkampf und die Gilde, auch wenn ich langsam aber sicher auch auf dem Boden meinen Weg finde. Gestern war auch das erste Gildenevent in Form des Besuchs der heroischen Instanz “The Battle for Echo Base”. Leider konnte ich daran nicht teilnehmen, da mir als kleiner Level 27 Commando der Zugang noch versperrt ist. Und auch wenn ich in meiner Pilotenausbildung schon viel weiter bin, muss ich auch hier noch einiges an XP verdienen, bevor ich zumindest über diesen Weg reinkomme. Aber genug von Star Wars Galaxies und Spielen. Schauen wir stattdessen mal wieder auf die nicht interaktiven Medien (alle Links führen zu Amazon):

HellboyHellboy + Hellyboy II: Die goldene Armee – Gleich vorweg: Ich habe die Comics nie gelesen. Nach dem Genuss der Kostenproben, die den Special Edition-Fassungen der beiden Filmen beilagen, werde ich auch nicht wirklich damit anfangen. Nichtsdestotrotz ist der erste Film eine klare Empfehlung wenn man mit Comicverfilmungen etwas anfangen kann.

Die Geschichte um eine Gruppe Abnormale, die freiwillig die Menschheit beschützen ist zwar nichts Neues, aber Guillermo Del Toro hat gute Arbeit bei der Umsetzung geleistet so das auch Nichtkenner auf ihre Kosten kommen. Dabei halten sich Gefühlsduselei und Action im Gleichgewicht und es gibt einen anständigen Bossfight am Ende. Ein wichtiger Punkt sowohl für Spiele als auch Filme. Und Ron Perlman ist, wie gewohnt, einfach eine coole Sau. Egal ob mit oder ohne tonnenweise Makeup ist er von der tiefen Stimme bis zur Körperhaltung richtig “badass”.

Darunter leiden natürlich die anderen Charaktere, die trotz guter Besetzung doch irgendwie nur im Hintergrund stehen. Besonders Ape Sapien hätte man rausschneiden können, ohne dass es jemand wirklich gemerkt hätte. Aber dieses Los teilen wohl alle Helden die mit “Ich spüre was”-Kräften ausgestattet sind. Der Charakter von Deanna Troi war zu Beginn von Star Trek: The Next Generation auch mehr ein Witz als eine sinnvolle Ergänzung des Casts.

Hellboy II: Die goldene ArmeeIm zweiten Teil wurde deshalb wohl versucht ihm etwas mehr Zeit zu gönnen, was jedoch in meinen Augen vollkommen in die Hose gekommen ist.

Wie schon Emo-Spidy die prinzipiell gute Storyidee vom Kampf gegen sich selbst in Spider-Man 3 den ganzen Film zerstört hat, schwappt auch in Hellboy II: Die goldene Armee die Emotionswelle über. Herausgekommen sind so 115 Minuten, die am Ende mehr wirken wie eine Doppelfolge Beverly Hills 90210.

Es ist zwar schön, dass versucht wird den Charakteren Gefühle zu geben, aber irgendwann muss mit dem Geheule dann doch bitte einmal Schluss sein. Das Ende von Teil 1 hat doch bereits gezeigt, dass Hellboy und Liz im Bett landen. Warum muss die ganze Sache dann noch einmal mit einer moralischen Tragödie neu aufgeheizt werden, die sowieso nur dazu dient zum Showdown zu gelangen?

Schlimmer ist nur noch die Beziehung zwischen Ape Sapien und Prinzessin Nuala, die bis zum Ende unheimlich aufgesetzt wirkt und auch die Geschichte nicht wirklich vorantreibt.

Dabei hätte man so viel mehr machen können aus der Geschichte der Zwillinge Nuada und Nuala, ihrem unterdrückten Volk und der goldenen Armee. Aber am Ende enttäuscht selbst der Showdown, der einzige Zeitpunkt wo die ganzen Beziehungskarten wirklich ausgespielt gehört hätten um einen emotionalen Höhepunkt zu schaffen. Stattdessen erwarteten den Zuschauer ein kurzes CGI-Gewitter und ein witzloser Zweikampf. Dafür hätte man weder die goldene Armee noch die Elfen gebraucht…

Auf die völlige Sinnlosigkeit der B-Story um die öffentliche Bekanntmachung der Existenz von Hellboy und seinen paranormalen Freunden, gehe ich erst gar nicht an.

Zusammengefasst kann ich also nicht verstehen, warum Teil 2 bei IMDB höher bewertet ist als Teil 1. Er hat zwar seine guten Momente (die Trollmarktsequenz zum Beispiel) und Ron Perlman kann auch hier wieder überzeugen, aber der Versuch des Films am Ende mehr zu sein als eine Verfilmung eines Comics scheitert in meinen Augen kläglich und zieht das gesamte Erlebnis nach unten – genauso wie damals in Spider-Man 3.

Und nach den beiden Filmen jetzt noch ein paar Kurzkritiken:

Max Payne – Wer einen Actionkracher erwartet, der sich voll den Spielen ergibt, findet hier keinen Spaß. Wer jedoch über die fehlende Tiefe der Nebencharaktere und die Linearität der Geschichte hinwegsehen kann, bekommt einen ansprechenden visuellen Look und einen Mark Wahlberg, der Max Payne gut darstellt. Dazu kommen viele Momente, die anders als die Holzhammerverweise in Hitman, subtil Erinnerungen an den ersten Teil der Spieleserie wecken. Der Film ist kein Blockbuster, aber in der Extended Director’s Cut definitiv eine gute Interpretation des Stoffes und unter den Spieleumsetzung sehr weit vorne mit dabei.

Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street – Ein Musical mit Johnny Depp. Allerdings kann er tatsächlich singen und auch sein “Sidekick” Helena Bonham Carter hat es richtig drauf. Hinzukommen der dreckige Look des Films, der irgendwie schwarzweiß aber eben doch nicht schwarzweiß ist, und vor allem die fantastische Musik, die vom Autor des echten Musicals Stephen Sondheim stammt.
Tim Burton hat es damit aus meiner Sicht geschafft die uralte Legende um den mörderischen Frisör Sweeney Todd und seiner kanibalistischen Komplizin Mrs. Lovett ansprechend auf die große Leinwand zu bringen ohne daraus eine Kostümparty voller Gesang zu machen.

Und das sagt jemand, der um Filme wie Moulin Rouge oder, noch schlimmer, Evita auch in Zukunft einen großen Bogen macht. Das sollte meiner Empfehlung noch einmal mehr Gewicht geben :). Hätte ich vorher genauer hingeschaut und gewusst, dass Sweeney Todd ein Musicalfilm ist, hätte ich ihn wahrscheinlich auch nicht gekauft und hätte so wirklich etwas verpasst.

My Name is Bruce – Der Film des Jahrtausends. Aber nur für Kenner und Fans von Bruce Campbell und seinen Filmen. Alle anderen können mit dieser schrägen B-Movie-Produktion (oder vielleicht sogar C-Movie-Produktion) garantiert nichts anfangen. Zu viel geht verloren, wenn man die unzähligen Andeutungen und subtilen Gags nicht versteht und als reiner Horrorfilm funktioniert My Name is Bruce absolut nicht. Fans werden sich hingegen köstlich darüber amüsieren wie Bruce Campbell sich selbst und seine Filme gehörig durch den Kakao zieht und müssen einfach zuschlagen.

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