Sicarius

Eine englische Xbox-Krise

Wenn mein Mikrofon richtig funktioniert hätte, gäbe es heute bereits die neue Folge des Podcasts. Aber offensichtlich hat es das nicht, sonst würde ich nicht so eine Einleitung schreiben. Jetzt hoffe ich, dass ich zeitnah das Problem finde und rechtzeitig einen neuen Versuch wagen kann. Ein paar Tage hat der Monat zum Glück ja noch. Kommen wir also stattdessen heute Mal zu ein paar alten Spiele-Schinken — natürlich aus aktuellem Anlass.

Crysis

CrysisDa wäre zum Beispiel Crysis, das ich letzte Woche endlich durchgespielt habe. Meine Meinung hat sich seit 2007 aber nicht verändert, obwohl ich es nun in seiner ganzen Pracht erleben konnte: Es bleibt Grafisch hui und Spielerisch solide. Ich habe sogar extra auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, Delta, gespielt, um auch das komplette Erlebnis zu haben. Spätestens sobald die Aliens kommen, geht es, wie schon bei FarCry, gänzlich bergab (nicht nur mit der Framerate :wink: ). Mit dem Nanosuit anzuschleichen und einen Stützpunkt der Koreaner auseinander zu nehmen ist im ersten Level noch lustig, später nur noch lästig und die Kämpfe gegen die Aliens sind einfach nur langweilig.

Gleichzeitig hat das Spiel (wie auch Crysis Warhead) einen ekelhaften Memory Leak und frisst buchstäblich den Arbeitsspeicher auf. Ich musste tatsächlich die Texturqualität eine Stufe herunterstellen (um es etwas hinauszuzögern) und mir auf dem zweiten Bildschirm immer den Task-Manager anzeigen lassen, um rechtzeitig zu speichern und das Spiel neu zu starten. Ganz extrem war es auf dem Flugzeugträger am Ende, wo ja grafisch noch einmal alles aufgefahren wird, was die Engine hergibt. Selbst den finalen Bosskampf musste ich zweimal unterbrechen. Die Engine ist einfach schlecht programmiert, mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Wer es bis heute noch nicht gespielt hat, der hat meiner Meinung nach nichts verpasst und kann direkt zu Teil 2 übergeben. Oder anders ausgedrückt: 3 von 5 Sics.

Englische Sprache
Azzkickr kann diesen Absatz überspringen.

Apropos Crysis 2: Auf den ersten Blick scheint die deutsche Version auch wieder keine englische Sprachausgabe mit dabei zu haben. Beim Installieren erhaltet ihr nur wieder Deutsch, Türkisch und ich glaube Französisch zur Auswahl. Doch anders als beim ersten Teil, wo ihr euch erst noch einige zusätzliche Dateien aus der englischen Fassung besorgen musstet, wird die englische Sprachausgabe im Hintergrund mitinstalliert. Ihr müsst also nur noch in das Crysis 2-Verzeichnis gehen, die Datei “system.cfg” öffnen und bei g_language das “German” durch “English” ersetzen und schon tönt ein wolliges “Maximum Strength” durch die Boxen.

Und wenn wir schon bei Sprachtipps sind, muss ich gleich noch einen weiteren für die Zukunft (und Google) hinterlegen: Alice – Madness Returns lässt euch bei der Installation überhaupt nicht die Sprache wählen. Hier habt ihr drei Möglichkeiten die Sprache umzustellen:

  • Ihr stellt vor der Installation in der Systemsteuerung unter “Region und Sprache” um auf “Englisch (USA)”, was unter Windows 7 sogar ohne Neustart geht.
  • Ihr startet die Installation über die Kommandozeile mit “EASetup.exe -locale en_US” (ohne Anführungszeichen).
  • In eure Registry gehen und zu “HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREWow6432NodeEA GamesAlice Madness Returns” navigieren. Hier dann den Schlüssel “Language” auf “English (US)” und den Schlüssel Locale” auf “en_US” stellen. Im Unterordner “1.0” dann noch “Language” auf 1 und “LanguageName” auf “English (US)” und schon seid ihr fertig.

Die Varianten funktionieren übrigens auch bei allen anderen aktuellen Spielen von EA Games, wie ich aus Spaß mal ausprobiert habe. Man hat ja sonst nichts zu tun… :smile:

Xbox-Mania

Ich kann mich über Langeweile auf jeden Fall nicht beschweren. Im Gegenteil ist ja allseits bekannt, dass ich zwar gefühlt Milliarden Spiele besitze, aber nur einen Bruchteil davon wirklich durchgespielt habe. Und die Menge an Spielen ist seit letzten Wochen noch einmal angestiegen. Nein, nicht nur dank Free App A Day auf dem iPhone. Das rechne ich schon gar nicht mehr mit. Gemeint ist meine Xbox 360, die bislang ja außerhalb von Tests (zuletzt Duke Nukem Forever) nur wenig beschäftigt war.

Ja, ihr vermutet richtig: Euer Webmaster hat endlich seine monogamische Beziehung zum PC restlos aufgegeben. Zwar habe ich mir als Limit derzeit noch Bugdet-Titel gesetzt, die garantiert nicht mehr ihren Weg auf PC finden werden. Doch der Markt ist (leider) selbst damit schon groß genug. Deshalb nun in der Übersicht die Spiele und meine Kaufgründe in der Übersicht. Wenn ich plötzlich einen Konsolentitel kaufe, dann ist das schließlich schon fast ein Qualitätsmerkmal :smile: (die Links führen zu MobyGames):

Halo 3

    • Halo 3 – Damit hat die ganze Sache angefangen. Ich wollte endlich wissen, wie die Story weitergeht und habe mir gleich die ganze Palette geholt, sprich auch Halo 3: ODST, Halo: Reach und Halo Wars. Teil 3 habe ich sofort und fast an einem Stück durchgespielt und gebe ihm 4von 5 Sics. Klar, es ist ein Konsolenshooter und entsprechend etwas langsamer und das Zielen mit dem Gamepad ist schlicht und einfach ein Krampf. Außerdem sind wie schon in den ersten beiden Teilen die Flood-Levels der letzte Scheiß. Aber man merkt schon, warum das Spiel so immens erfolgreich ist. Am meisten beeindruckt hat mich die KI, die ich als eine der besten im Genre einschätze und mich (zumindest auf den höheren Schwierigkeitsgraden) nicht nur wegen ihrer Feuerkraft ins Schwitzen bringt.

 

    • Halo 3: ODST – Irgendwie das genaue Gegenteil von Halo 3. Die Geschichte ist langweilig, die Levels dunkel wie Hölle und die Kämpfe sind nur noch nervig. Es macht eben doch einen Unterschied, ob man einen vollgepanzerten Master Chief spielt, oder nur einen billigen Soldaten der schon umfällt, wenn ihn nur ein Covenant anschaut. Dazu kommt der angeblich offenere, aber mehr verwirrende Levelaufbau. Ich quäle mich momentan mehr durch, als das ich wirklich Spaß habe.

 

    • Halo: Reach – Gespielt habe ich es noch nicht (ich gehe chronologisch vor), aber ich habe eine tatsächlich noch eine Limited Edition abbekommen. Da ist als Bonus eine Art Tagebuch einer Forscherin auf dem Planeten Reach mit dabei, so richtig handschriftlich geschrieben, auf alt getrimmt und mit vielen kleinen Zettel drin, um die Illusion noch weiter zu verstärken. Definitiv einer der genialsten Bonusinhalte, die ich bislang in einer Special Edition vorgefunden habe.

 

    • Halo Wars – Das habe ich mir vornehmlich gekauft, um die Saga komplett zu haben. Das Übermegasuper-Spiel ist es wohl nicht. Mich interessiert aber auch, wie sie die Steuerung gelöst haben, es ist schließlich ein Strategiespiel auf Konsole, und ob das auch tatsächlich halbwegs funktioniert.

 

    • Soul Calibur IV – Ich bin eigentlich viel zu blöd für solche Arena-Beat’em-Up-Spiele. Mehr als Button-Mashing kriege ich nicht hin. Aber für die KI reicht es meistens und ein Soul Calibur gehört neben Street Fighter und BlazBlue in jeden Haushalt. Tekken konnte mich hingegen noch nicht überzeugen…

 

    • Alan Wake – Ganz ehrlich: Ich habe noch keine wirkliche Meinung zu diesem Spiel. Ich denke, wenn ich den Hauptcharakter sehe, immer nur an den misslungen Alone in the Dark-Reboot. Mal schauen wie es sich noch entwickelt. Aber auch hier liegen der Collector’s Edition coole Gimmicks bei. Neben einem Buch, das man wohl erst nach dem Durchspielen lesen sollte, gibt es auch einen Developer’s Commentary für das Spiel. Davon kann es nie genug geben.

 

    • Gears of War 2 – Über das Spiel selbst kann ich euch nichts sagen, da indiziert und nie in Deutschland erschienen. Aber eine Warnung kann ich aussprechen: Ich habe mir wegen den DLCs extra die Complete Edition importiert. Doch die DLCs liegen nicht mit auf der DVD drauf, ihr seid stattdessen gezwungen sie herunterzuladen. Das ist in jedem anderen Land der Erde kein Problem, nur in Deutschland gibt es nicht nur eine IP-Sperre, sondern auch eine Kontensperre. Sprich aus Deutschland mit einem deutschen Xbox-Konto schaut ihr selbst mit Proxy in die Röhre. Super Microsoft! Soweit ist Steam zum Glück noch nicht…

 

    • Fight Night Round 4 – Das hatte ich schon einmal bei Azzkickr auf der PS3 gespielt, deswegen wusste ich, dass es ein richtig gutes Spiel ist. Ich kann zwar immer noch nicht dieses “Hart Zuschlagen nach dem Blocken”, aber es ist definitiv ein super Boxspiel mit einem hohen Simulationsgrad und sieht auch weiterhin fantastisch aus. Mehr als einen solchen Titel braucht es aber glaube ich nicht in der eigenen Sammlung.

Enslaved: Odyssey to the West

    • Enslaved: Odyssey to the West – Es ist bedauerlich, dass ich auch hier noch die Collector’s Edition bekommen habe. Aber es ist wohl das ewige Schicksal von Spielen, die etwas anders sind, immer nur ein Geheimtipp zu bleiben. Ich kann es jeden Falls nur empfehlen. Es ist ein wenig innovatives, aber dennoch originelles Action-Adventure mit einer wirklich sehr gut gelungenen und liebevollen Inszenierung. Ich würde es fast schon auf eine Stufe mit Beyond Good & Evil stellen. Ganz klar eine Kaufempfehlung.

 

    • Resonance of Fate – Ich versuche wirklich mein Bestes, um ins Genre der Japano-Rollenspiel hineinzukommen. Hauptgrund ist, dass ich die Inszenierung toll finde mit den ausschweifenden, hochauflösenden Zwischensequenzen wie man sie aus einem Final Fantasy kennt. Deswegen habe ich mir auch diesen Geheimtipp geholt. Mehr kann ich dazu aber momentan noch nicht sagen. Es ist nicht ganz so einfach in solche Spiel hineinzukommen und die Spielzeit liegt meist weit über den 20 Stunden.

 

    • Fable II – Reiner Komplettismus-Zwang. Müsst ihr euch also nicht kaufen, wenn ihr Fable und/oder Fable III bereits besitzt. Wobei es Fans gibt, die behaupten Teil 2 wäre besser als Teil 3. Ob es stimmt, kann ich euch aber noch nicht sagen.

 

    • VanquishHaralds Test auf GamersGlobal hat mich auf den Geschmack des Spiels gebracht. Ein visuell beeindruckendes Actionspektakel ohne viel Schnickschnack? Da bin ich doch sofort dabei. Das auf dem PC mit anständiger DirectX-11-Unterstützung wäre der ultimative Knaller geworden. Aber auch auf der Box macht es mächtig viel Laune!

 

  • Viva Piñata: Chaos im Paradies – Ja, es ist bunt. Ja, es ist richtig bunt. Ja, es ist knuddelig bunt. Aber mir hat schon Teil 1 auf dem PC Spaß gemacht, auch wenn dort die Kamera viel zu nah am Geschehen war. Das ungewöhnliche Spielprinzip, bei dem ihr quasi Manager eines kleinen Gartens spielt, zieht einen sofort in den Bann und lässt euch nicht mehr los. Teil 2 ist prinzipiell mehr vom gleichen, aber mit etwas mehr Komfort und natürlich noch mehr Inhalt. Wer seiner Freundin etwas Gutes tun möchte, der schenkt ihr dieses Spiel — und wird hinter ihrem Rücken heimlich selbst süchtig dank der komplexen und herausfordernden Lebenssimulation im Hintergrund.

Und dann waren da noch zwei weitere Titel — eine Serie, um genau zu sein, die auch auf Koop ausgelegt ist –, die wie Gears of War bei uns indiziert sind. Entsprechend kann ich euch dazu nichts weiter sagen.

Übernächste Woche wird noch einmal eine kleine Ladung Spiele für die Box eintreffen, dann ist aber erst einmal wieder Ruh’. Man muss es ja vor lauter Euphorie einen komplett neuen Markt erschlossen zu haben nicht gleich übertreiben. Einige von euch haben zwar sicherlich schon während dem Lesen fleißig mit dem Kopf geschüttelt, aber so bin ich halt. Wenn, dann mache ich es auch gleich richtig! Außerdem ist es vor allem für einen Journalisten immer gut seinen Horizont zu erweitern, nicht nur was die Hardware betrifft, sondern die dazugehörigen Spiele. Ich fake mich zwar auch ganz gut so durch etwaige Gespräche durch, aber einen Titel dann doch einmal gespielt zu haben ist ganz klar die bevorzugte Variante. Also schüttelt weniger mit dem Kopf und seid lieber froh, dass endlich auch auf Bagdadsoftware die Moderne — zumindest zeitverzögert — Einzug hält :smile: .

PS: Kauft euch unbedingt Alice – Madness Returns! Ich will nicht wieder 10 Jahre auf einen Nachfolger warten müssen…

Je öfter ich auf Seminar bin, desto höher stehen die Chancen, dass ich endlich mal The Wheel of Time durchgespielt bekomme (ist hier auf dem Laptop installiert). Mit Ausnahme der Zwischensequenzen, die müsst ihr euch außerhalb des Spiels anschauen (liegen offen und klar gekennzeichnet im Spieleordner), läuft es auch dank Unreal Engine (1) selbst unter Windows 7 einwandfrei. Da sieht man mal wieder, wie gut viele Firmen damals ihre Grafikgerüste gebaut haben. Heutzutage muss man ja schon froh sein, wenn das Spiel ohne extra angepassten Treiber überhaupt startet.

Ich kann also ohne Bedenken jedem, der The Wheel of Time noch nie gespielt hat, nur wärmstens empfehlen es endlich nachzuholen. Ein wenig kantig anzuschauen und die meist zehnminütigen Zwischensequenzen etwas steif (Dreieck-Brüste for the win!), aber spielerisch und storytechnisch ist der Titel immer noch über jeden Zweifel erhaben und für einen Ego-Shooter sogar äußerst tiefgängig und anspruchsvoll. Allein die unzähligen Gegenstände, die teils als Waffe und teils als Lösung für Rätsel dienen erschlagen einen förmlich. Ich musste jetzt nach der längeren Pause auch erst einmal wieder reinkommen — und in einer Komplettlösung nachschauen, um herauszufinden wo ich eigentlich bin und was ich machen muss…

Ich hoffe, ich komme auch irgendwann mal dazu die Bücher zu lesen. Vielleicht wenn dann nächstes Jahr endlich der 14. und finale Band rauskommt. Wobei ich natürlich schon einmal anfangen könnte. Sind ja, wie bei mir üblich, ganz schön dicke Brocken (insgesamt 11.308 Seiten derzeit — danke Wikipedia für diese komplett sinnlose Information!) Und dann wäre da ja auch noch das neue Spiel, an dem Red Eagle Games und Obsidian Entertainment arbeiten. Nein, es gibt leider keine neuen Informationen. Der letzte Stand ist immer noch von Anfang 2010. Aber da kommt schon noch was :smile: .

Intime Details

Gut, jetzt habe ich mich erfolgreich drei Absätze davor gedrückt, aber es hilft nichts: Ich muss euch endlich mal ein bisschen was über meinen Ausflug nach Dublin erzählen. Viel wird es nicht sein, denn ich war natürlich unter gleichgesinnten und da wurde vornehmlich über Interna geredet. Und meine beiden Vorschau-Artikel zu Warhammer 40.000: Space Marine und Red Faction: Armageddon habt ihr, so vorbildlich wie ihr seid, natürlich auch schon vor vier Wochen gelesen. Aber schauen wir mal:

Das THQ-Event war meine allererste Auslandsreise und das zweite Mal überhaupt, dass ich Deutschland in einem Flugzeug verlassen habe. Stammleser erinnern sich auch an das erste Mal: Das war anno 2007 meine Reise mit Rondrer & Co. zu Daiah nach Schweden. Und auch wenn es sich eigentlich nicht gehört private Details von anderen Leuten preiszugeben, die mittlerweile nicht mehr mitlesen: Ich fühle mich trotzdem der Vollständigkeit halber verpflichtet quasi nebenbei zu erwähnen, dass Daiah IMMER noch am Studieren ist. Nur so als eingestreute Information. Soll natürlich keine Wertung sein. Kann ja jeder machen was er will. Die einen gehen arbeiten und helfen so den Sozialstaat am Leben zu halten, die anderen vergnügen sich ein Jahrzehnt auf dem Campus. Jedem das Seine :smile: .

Noch mehr planloses Gebrabbel

Äh, wo waren wir? Achja, Dublin. Azzkickr meinte im Vorfeld, er fände es toll wie locker ich an die Sache ranginge. Aber ich habe da wirklich keine Hemmungen mehr. Mein gesprochenes Englisch mag nicht das Beste sein, doch da bin ich bei so einem Event ja in guter Gesellschaft (waren Spaniern, Franzosen, noch mehr Deutsche und natürlich auch Engländer). Mit dem Verstehen habe ich hingegen keine Probleme, wenn es nicht gerade tiefster Dialekt ist…oder irisch. Irisch…das klingt im Vergleich zu English wie Holländisch zu Deutsch. Irgendwie total kaputt :smile: .

Wenn ich könnte, hätte ich auch schon viel früher und viel öfter solche ausländischen Entwicklerbesuche machen können. Angeboten bekommen wir die fast ständig. Ich kann aber nicht einfach mal von heute auf morgen Urlaub nehmen. Zumal ich so viel Jahresurlaub auch gar nicht habe, als das ich ihn ständig für solche Lustreisen verbraten könnte. Da kommt dann einer meiner Kollegen in den Genuss. Sehr schade, auch weil man natürlich viele Bekanntschaften macht bei solchen Sachen, aber da ist am Ende des Tages wieder die Sache mit der Priorisierung.

Dublin

Doch zurück zum Thema: Meine einzigen Bedenken waren die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen. Man hört da ja, zumindest aus den USA, haufenweise Horrorstories von wegen Laptops, deren Festplatten im Hinterzimmer geklont werden und so was. Aber auch hier hatte ich mich gut vorbereitet und am Ende weder in Frankfurt noch in Dublin Probleme. Und das, obwohl zwischen beiden Flüghäfen Welten liegen. Ist Frankfurt das riesige HighTech-Zentrum, kommt man in Dublin an und steigt erst einmal ein paar Holztreppen runter…

Ein Eindruck, der sich auch durch die restliche Stadt zieht. Es klingt herzlos, aber man merkt einfach, wo vor 70 Jahren keine Bomben gefallen sind. Dublin ist alt und irgendwie auch “abgesifft”, wie man auf Neudeutsch sagen würde. Und der Ökonomie scheint es auch nicht so gut zu gehen, wenn man so durch die Straßen an den vielen geschlossenen Geschäften vorbeigeht. Das verstärkt natürlich den heruntergekommenen Eindruck noch mehr.

Die Autofahrer

Andererseits: Was will man von Leuten erwarten, die auf der falschen Straßenseite fahren? Und wie sie da fahren. Komplett ohne Rücksicht auf Verluste — und zwar sowohl ohne Rücksicht auf Mensch als auch Technik. Wenn unser Busfahrer geschaltet hat, tat mir immer das Auto leid. Und wer als Fußgänger an einer roten Ampel hält, der ist eindeutig Tourist. Alle anderen gehen einfach drüber. Kann ich auch verstehen, so lang wie die Rotphasen da immer dauern.

Wer schon einmal in Paris war und die dortigen Autofahrer erlebt hat: Die Iren sind davon nicht mehr weit entfernt. Sie parken allerdings mit angezogener Handbremse. Den unrühmlichen dritten Platz haben übrigens die Italiener. Die fahren auch wie die Gestörten– halten aber zumindest in gefühlt 60% der Fälle an, wenn man am Zebrastreifen steht :smile: .

Das 20 Euro Steak

Da die Reise zwei Tage gedauert hat, haben wir natürlich auch in einem Hotel übernachtet. Fragt mich bitte nicht nach dem Namen. Ich habe es wirklich schon wieder vergessen. Aber es war ein echter Luxus. Aus dem Zimmer machen andere eine ganze Eigentumswohnung. Riesiges Bett, vornehmes Bad mit geräumiger Dusche UND Badewanne. Kaffeemaschine im Zimmer; Großer Fernseher mit weitreichendem Video on Demand-Angebot sowie kostenloses W-LAN inklusive. Und eine Ecke mit Kaffeetisch, Couch und Sesseln gab es auch. Wenn ich mich da hier im Commundo Tagungshotel in Stuttgart umschaue, das nicht einmal zu den schlechtesten der ganzen Kette gehört — Mittelalter! Ach, apropos Mittelalter: Strom floss nur, wenn die Zugangskarte in einem Slot neben der Tür steckte. Habe ich auch einen Moment gebraucht, bis ich das kapiert habe. Was machen die das auch so kompliziert für Touristen… :smile:

Abends waren wir dann in einem “original” amerikanischen Restaurant. War sogar eins irgendeiner sehr bekannten Kette, deren Namen ich aber auch schon wieder vergessen habe. Ja, ich weiß — in Irland sein und dann Amerikanisch essen gehen. Haben wir genauso gesagt, aber THQ Amerika wollte sich wohl wie zuhause fühlen. Blöd nur, dass das Essen absolut grottig war — ohne irgendeine Übertreibung. Für mein Steak, das zu allem Überfluss über 20 Euro gekostet hat, hätte ich nicht einmal 5 bezahlt. Dabei sollen die Amerikaner doch angeblich was davon verstehen! Stattdessen sollten sie mal beim Parkhotel Ost in Haar-Salmdorf vorbeischauen. Deren 300g Steak ist nicht nur wesentlich günstiger, es ist auch das beste Stück Fleisch, das ich in meinem bisherigen Leben gegessen habe…und ich esse viel Fleisch! Boah, da krieg ich schon wieder Hunger, wenn ich nur dran denke. Aber das nur so als Werbung nebenbei. Wie war das mit dem “Gekauft”? *pfeif*

Abschließende Worte

Zu den Events selbst gibt es nichts weiter zu sagen, was nicht auch in den Artikeln steht. Ja, Red Faction: Armageddon wurde im Guiness Storehouse gezeigt und bei Warhammer 40.000: Space Marine waren wir in der Kirche irgendeines Schlosses. Aber ich bin ja nicht da, um Sightseeing zu machen, sondern um mir die Spiele anschauen. Ja, Mama, du brauchst nicht schon wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das ist einfach so. Die hätten mich nicht so viele Kilometer fahren müssen. Eine selbstgebrannte DVD mit der Vorschauversion hätte wie sonst auch gereicht :smile: .

Doch ich möchte natürlich nicht undankbar sein. Der Event verlief zwar nicht ganz reibungslos, es war aber schon cool was THQ da abgezogen hat. Eine höhere Wertung gibt es dafür zwar nicht, eher eine niedrigere wegen versuchter Bestechung :wink: . Doch der Besuch in Dublin war definitiv eine Erfahrung, die ich gerne gemacht habe und am liebsten auch noch öfters machen würde. Mal schauen was sich da so noch ergibt…

Während meine Autoren freundlicherweise die letzten Wochen die Fahne hochgehalten haben, war ich natürlich nicht untätig. Im Gegenteil war ich sogar zwei Tage für einen Entwicklerbesuch außer Landes (ja, sie haben mich offensichtlich wieder nach Deutschland reingelassen). Aber zu meinem Besuch in Dublin inklusive intimster Details wird es einen separaten Eintrag geben. Heute ist nur wichtig für euch zu wissen, dass mich Publisher THQ natürlich nicht aus Spaß an der Freude auf die Insel verschifft hat. Nein, eine Strafexpedition war es auch nicht. Stattdessen habe ich mir dort gleich zwei Spiele genauer anschauen dürfen und dann auch gleich zwei Angetestet-Artikel (und eine Angespielt-News) getippst:

Warhammer 40.000: Space MarineAngetestet zu Warhammer 40.000: Space Marine – Entweder waren die Demoabschnitte nicht glücklich gewählt, oder das Gezeigte einfach zu kurz, aber Begeisterungsstürme haben die spielbaren Abschnitte unter den anwesenden Pressemitgliedern nicht entfacht — auch bei mir nicht. Die Gründe dafür nenne ich natürlich auch im Artikel: Linear einfach nur von einem Standardkampf zum nächsten zu hetzen verliert sehr, sehr schnell seinen Reiz.

Und dann sind da auch noch die ganzen Zeitlupeneffekte, die bei gefühlt jedem zweiten Kill einsetzen. Das nervt schnell wie die Hölle. Mir ist vollkommen klar, dass die Entwickler ihr “tolles” “Visible Violent Death”-Feature so schön wie möglich in Szene setzen wollen. Aber ohne jetzt Moralapostel zu sein und auf die Gewalt schimpfen zu wollen: man kann es auch echt übertreiben. Die Mortal Kombat-Serie hat das schon immer besser verstanden und umgesetzt.

Die positiven Seiten

Doch wie sagt man so schön? Das Spiel hat Potential. Zwar kein Potential der ultimative Blockbuster zu werden, aber es sieht schon jetzt ganz klar nach dem ersten anständigen Shooter im Warhammer-40.000-Universum aus. Die Kämpfe machten dank des flüssigen Übergangs zwischen Fern- und Nahkampf und der Kombomöglichkeiten schon jetzt viel Spaß und sahen auch hervorragend und effektreich aus — ich hatte ja dank der Zeitlupen genug Luft, mir es genauer anzuschauen. Auch das Drumherum stimmte in den gezeigten Szenen. Im Text nenne ich den imposanten, imperialen Palast als Beispiel. Es war ein echtes Gefühl der Größe gegeben und alles wirkte einfach wie Warhammer 40.000. Obwohl die Engine eigentlich von Darksiders: Wrath of War ist, sind die Parallelen zu Warhammer 40.000: Dawn of War II nämlich nicht zu übersehen. Das verstärkt das Gefühl in eine vertraute Welt zurückzukehren und diese erstmals aus einem ganz neuen Blickwinkel zu sehen.

Was also “nur” noch fehlt, ist die Abwechslung, die bislang nur versprochen oder auf ein paar Screenshots angedeutet wurde: Bosskämpfe, anspruchsvollere Gegner, noch dickeren Wummen und vor allem eine ansprechend in Szene gesetzte Hintergrundgeschichte. Dann kann das Spiel, da bin ich mir sicher, auch über die gesamte Spieldauer bei Laune halten. Warhammer-40.000-Fans kommen aber eigentlich schon jetzt um einen Kauf nicht herum. Relic weiß einfach, wie man mit dem Universum umgeht. Da freut es mich natürlich, dass THQ die Lizenz auch noch ein paar Jahre länger nutzen darf. Hier ist sie definitiv gut aufgehoben.

Red Faction: ArmageddonAngetestet zu Red Faction: Armageddon und GG-Angespielt: Red Faction: Armageddon (Multiplayer) – Zurück unter die Erde heißt es dieses Mal. Eine Designentscheidung, mit der ich mich nicht ganz anfreunden kann. Das Spiel macht objektiv betrachtet einen guten Eindruck, keine Frage. Die Inszenierung ist gelungen, die Kämpfe machen dank des interessanten Waffenarsenals Laune und die Atmosphäre ist angenehm gruselig. Aber ich bin einer dieser Fans der Serie, die das Open-World-Prinzip von Red Faction: Guerilla richtig gut fanden. Ja, die Umgebung an sich war auch hier nicht wirklich zerstörbar. Aber ganze Feindbasen in Schutt und Asche zerlegen hat schon richtig Spaß gemacht (und den Rechner mächtig in die Knie gezwungen). In den nun stark linearen und aufgrund der Thematik auch beengten Leveln geht das — zumindest in den gezeigten Spielabschnitten — fast vollständig verloren.

Dabei haben sich die Jungs von Volition schon einiges einfallen lassen. Speziell das sehr innovative Magnetgewehr hat mir sehr gut gefallen. Das in einer offenen Welt? Genial! So bleibt nur der Ruin Mode, einer der beiden Mehrspielermodus des Spiels, wo ihr euch so richtig schön damit austoben könnt. Übrigens gar nicht so einfach gezielte Zerstörung anzurichten und so Kettenreaktionen hervorzurufen, die den Punktezähler anständig nach oben treiben. Ist natürlich auch etwas Zufall immer mit dabei. Aber das Herumprobieren mit den verschiedenen Waffen und das Zerstören der teils riesigen Objekte hält wieder bei Laune. Dieser Motivationsfaktor fällt in der Kampagne, zumindest in dem Teil, den ich gesehen habe, nicht annähernd so stark aus.

Abwarten und Tee trinken heißt hier also die Devise. Was so noch versprochen wurde, klingt teils schon sehr gut — darunter auch größere Areale später im Spiel. Vor allem auf den Glider bin ich gespannt, mit dem ihr ähnlich wie in Descent durch die Stollen düsen können sollt. Und ich denke am Ende wird auch ein anständiger Third-Person-Shooter herauskommen. Aber die Frage wird sein, ob es den Fans des Vorgängers — also Leuten wie mir — unter der Red-Faction-Flagge entsprechend Spaß machen wird. Hätte sich Volition noch konsequenter auf den gelungenen ersten Teil der Serie zurückbesonnen und wieder einen Ego-Shooter daraus gemacht, hätte ich diese Bedenken vermutlich nicht…

Gekonnte Überleitung

Und mit diesen beiden Artikeln war mein Besuch in Dublin auch schon abgearbeitet. Zwar hatte ich vor Ort noch zwei Interviews geführt, die Informationen daraus habe ich aber nur in die Artikel einfließen lassen. Separat waren sie meiner Meinung nach nicht so interessant und, das gebe ich offen zu, ein wenig planlos von meiner Seite aus geführt :smile: . Als ich wieder Zuhause angekommen war, habe ich mich stattdessen gleich an den nächsten Test gemacht. Das sollte ursprünglich eigentlich Portal 2 werden, aber da hatten wir nur Testmuster für die PlayStation 3 in der Redaktion — und so etwas besitze ich ja bekanntlich nicht. Also “musste” ich, auch weil es keinen anderen geeigneten Kandidaten gab (ich bin halt doch ein “Jack of all trades” :wink:), den folgenden Titel genauer unter die Lupe nehmen:

Operation Flashpoint: Red RiverTest zu Operation Flashpoint: Red River – Von Bagdadsoftware gibt es 4 von 5 Sics und ich kann die fragenden Blicke bereits spüren. Aber lasst mich erst einmal ausreden, bevor ihr in die Kommentare wechselt und “Foul!” schreit, angesichts emeines Geschimpfe im Test über den Solomodus: Operation Flashpoint: Red River ist mal wieder eines dieser Spiele, die einer meiner Fetische befriedigen. Welchen Fetisch? Natürlich den, dass mich knüppelharte und/oder unfaire Spiele dank des “Jetzt erst Recht!”-Syndroms erst recht zum Weitermachen motivieren.

Und dank der unterirdisch beschissenen KI, selbst die in Tom Clancy’s Ghost Recon Advanced Warfighter empfand ich im Nachhinein betrachtet als schlauer, war die Herausforderung auch wirklich groß. Ich musste faktisch alles im Alleingang machen und gleichzeitig auch noch Babysitter für meine Jungs spielen. Aber hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich es definitiv auf “Hardcore” ohne irgendwelche hilfreichen Anzeigen durchgespielt. Da ich aber nur ein paar Tage Zeit hatte — und das auch nur dank einer verfrühten Lieferung meiner Privatkopie von OkaySoft, das Testmuster selbst kam erst einen Tag vor Release –, wollte ich es dann doch nicht riskieren. Wer also Einzelspieler ist und/oder nicht einmal Ansatzweise die Geduld hat sich mit einem Trupp Vollidioten herumzuschlagen, der sollte um Operation Flashpoint: Red River einen GANZ großen Bogen machen.

Der Koop-Modus

Zum Glück hat das Spiel aber auch einen Koop-Modus, den ich natürlich auch gleich getestet habe. Und siehe da: Plötzlich wird das Spiel richtig, richtig gut. Wenn die eigenen Truppenmitglieder zuhören und tatsächlich das machen, was sie sollen, kommt der “Taktik”-Teil des Taktik-Shooters sehr gut zur Geltung. Die Möglichkeiten sind, wie auch die Karten selbst, sehr groß und erlauben befriedigende Vorgehensweisen. Da fühlt man sich dann endlich wie in einem echten Squad und ruft auch ohne Befehlsmenü ein “Feind – 150 Meter – Westen” durch das Mikrofon. Und das meine ich vollkommen ernst und ohne jede Übertreibung!

Zugute kommen dem Spiel, anders als beispielsweise bei ArmA 2, in diesen Momenten auch noch zwei Dinge: Zum einen ist es wesentlich einsteigerfreundlicher als die Konkurrenz. Die Entwickler bei den Codemasters Action Studios haben meiner Meinung nach die richtige Entscheidung getroffen, auf die schiere Menge an Fahrzeugen zu verzichten und sich stattdessen voll auf den Infanteriekampf zu konzentrieren. Auch 90% des Waffenarsenals herauszuschmeißen und alles auf vier Klassen herunterzubrechen tut dem Spiel gut, ohne das der Realismus dabei gleich unter den Teppich gekehrt wird.

Nette Kampagne

Zum anderen wäre da die Kampagne mit einer durchgehenden Hintergrundgeschichte. Ja, die Dialoge sind vollkommener Blödsinn und schlimmer als in jedem noch so patriotischen Werbevideo für das amerikanische Militär. Aber sie gibt einem ein Ziel und einen motivierenden Grund für das, was man tut. Bei der Konkurrenz oder auch beim Vorgänger, Operation Flashpoint: Dragon Rising, absolviert man eben eine Mission nach der anderen, ohne das Gefühl wirklich voranzukommen.

Aber ich wiederhole mich — lest einfach meinen ausführlichen Test, da steht alles drin, was ihr wissen müsst. Zum Abschluss nur noch so viel: Wenn ihr mindestens einen Freund zur Verfügung habt, dann solltet ihr euch den Kauf definitiv überlegen. Es ist schon fast ein komplett anderes Spiel.

Ich wünsche eine angenehme Arbeits-/Schul-/Studien-/Was-auch-immer-Woche. Am Donnerstag begrüßt euch an dieser Stelle Azzkickr mit dem dritten Teil seiner Eintragsserie zu seiner neuen Daddelkiste. Möchte euch ja nicht zu lange auf die Folter spannen.

So es ist mal wieder an der Zeit, dass ich euch Sachen erzähl’, die euch nicht interessieren.

Lego Star Wars III: The Clone WarsLego Star Wars III: The Clone Wars

Schon wieder ein Lego Titel. Nachdem sich Traveller’s Tale mit ihren Lego Titeln quer durch die gesamte Kinolandschaft gearbeitet haben, kommen sie mit dem neusten Titel wieder zu den Ursprüngen der “Serie” zurück: Star Wars.

Erst mal muss ich sagen, dass ich zwar Fan der Serie bin, aber die reine Anzahl der Titel für ziemlichen Overkill halte. Insbesondere, da sich die meisten Titel spielerisch nicht großartig unterschieden haben. Dementsprechend hab ich nicht alle Teile gespielt. Eigentlich waren es nur die beiden Star Wars Teile und Lego Indiana Jones: The Original Adventures. Das jetzt erschiene Lego Star Wars III: The Clone Wars hab ich mir auch nur gekauft, weil ich die neu hinzugekommenen Echtzeitstrategieelemente, die in einigen Leveln zum Einsatz kommen, sehr reizvoll fand, als ich sie bei (und zusammen mit) Christoph ausprobieren konnte. Ansonsten hat sich innerhalb der Missionen wenig getan. Man rennt immer noch mit zwei oder mehr Charakteren durch die Level, haut alles kaputt, was auch Legosteinen besteht, sammelt dabei so viele Studs (die Währung der Lego Spiele) wie möglich, zerstört alle auftauchenden Gegner und erledigt nebenbei auch noch die Missionsziele.

Bekannt sind die Lego Spiele unter anderem auch dafür, dass man nach dem Durchspielen aller Missionen im Story-Modus noch sehr, sehr viel mehr machen kann, um das Spiel zu “100%” abzuschließen. Und Lego Star Wars III schießt dabei den Vogel ab. Nach dem Durchspielen der Story (nach ca. 10-11 Stunden Spielzeit) war ich bei 40% (und hatte da auch schon einiges an “Nebenaufgaben” erfüllt). Nach weiteren 10h Spielzeit bin ich jetzt auch erst bei 70% (und mehr werden es wohl auch nicht werden, ich hab nur noch Dutzende stupide Aufgaben vor mir).

Was man unter anderem nach der Story noch machen kann: Zwei Missionen auf Seiten der Separatisten spielen, einige Kopfgeldjäger Missionen für Jabba the Hut durchführen, dutzende Charaktere und Fahrzeuge und Raumschiffe sammeln, Weltraummissionen erfüllen, in allen Missionen 10 versteckte “Minikits” und eine gewisse Anzahl an Studs sammeln, sowohl auf der Seite der Republik als auch der Separatisten alle Planeten, die in der Story vorkommen mittels der RTS-Schlachten für die jeweilige Seite erobern etc. etc.

Wie man sieht, gibt es viele Möglichkeiten, wobei das Meiste aber nach kurzer Zeit langweilig wird. Die RTS-Schlachten sind immer ähnlich, die Weltraummissionen total langweilig und auch die anderen Aufgaben werden schnell eintönig. Die Storymissionen hingegen fand ich abwechslungsreich und gut designt. Dass das ganze Spiel, wie immer, relativ einfach ist, muss ich dabei wahrscheinlich nicht mehr erwähnen.

Was mich nur mittlerweile stark nervt und ich hab das Gefühl, dass das im Laufe der Lego Spiele immer schlimmer wurde, ist die Suche nach den (versteckten) Minikits in den Leveln. Diese sind fast alle nur mit Spezialfähigkeiten verschiedener Charaktere zu bekommen, die einem beim Durchspielen im Story-Modus nicht zur Verfügung stehen. Deswegen hab ich da immer nur 1-2 Minikits (wenn überhaupt) einsammeln können. Nur im freien Spiel sind diese zu erreichen. Und von diesen Spezialfähigkeiten gibt es in Lego Star Wars 3 extrem viele. Es gibt “Jedi-Macht”, “Sith-Macht”, explosive Waffe, schnell feuernde Waffen, Enterhaken, kleine Charaktere etc. . Teilweise sind diese auch komplett einfallslos. So gibt es mindestens 5 verschiedene “Terminals” die jeweils nur von bestimmten Charakteren benutzt werden können. Die einen nur von Droiden wie R2-D2, andere nur von Protokolldroiden wie C3P0, oder nur von Kopfgeldjägern, oder nur von Klonkriegern usw.

Und teilweise glaub ich wirklich, dass die Entwickler einen nur ärgern wollen. So muss man in einer Mission, um ein Minikit zu erhalten, 5 goldene Roboter zusammenbauen, die in Einzelteilen im Level zu finden sind. Die ersten 4 können dabei von Jedi-Charakteren per Macht zusammengebaut werden (mit einem Jedi spielt man die Mission im Story Modus). Den Letzten kann man aber nur mit einem Sith-Charakter per Macht zusammenbauen, welchen man in der Story natürlich nicht zur Verfügung hat. So was find ich einfach nur sinnlos und unnötig. Und solche Sachen gibt es des Öfteren.

Das ganze Spiel ist, wie immer, auch im Koop zu zweit an einem PC spielbar und macht dann direkt noch mehr Laune.

Am Ende kann ich als Empfehlung zu Lego Star Wars III: The Clone Wars nur das sagen, was man zu all den Titeln sagen kann: Wem die Lego Spiele gefallen, kann zugreifen, der Rest lässt die Finger davon.

2424 (Season 1-3)

Und jetzt noch ein Beitrag aus der Reihe “der letzte Mensch der Welt”. Heute: Der letzte Mensch der Welt, der zumindest eine Staffel 24 geschaut hat. Ich hab die Serie bisher immer komplett ignoriert. Schon seit ganz am Anfang der Echtzeit-Aspekt beworben wurde, war mir dieses ziemlich suspekt und ich konnte mir nicht vorstellen, dass das funktioniert (und ich war offensichtlich so überzeugt davon, dass ich nicht mal versucht hab mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen). Die Zuschauer sahen das wohl anders, ansonsten wären wohl kaum 8 Staffeln produziert worden.

Da die Serie mittlerweile zu Ende gegangen ist, hab ich das vor ein paar Monaten zum Anlass genommen meine Vorurteile über Bord zu werfen und in 24 doch mal hineinzuschauen. Ich hab mir also die ersten DVDs der ersten Staffel von ner Online-Videothek kommen lassen. Da ich den Anfang nicht schlecht fand und das Ausleihen der einzelnen DVDs verhältnismäßig teuer ist (bei 6 DVDs pro Staffel, die man einzeln ausleihen muss; insbesondere beim Vergleich zu Film-DVDs ist das bei Online-Videotheken wirklich Wucher), hab ich mich dann dazu entschlossen die 24-Komplettbox zu kaufen. Mit allen 8 Staffeln und dem Fernsehfilm 24:Redemption.

Ich hab mittlerweile die ersten 3 Staffeln gesehen. Es fällt mir allerdings schwer viel zur Serie zu sagen ohne zu Spoilern. Und das werde ich selbstverständlich unterlassen, da ich ja vielleicht nur der vorletzte Mensch auf der Welt bin, der die ersten Staffeln von 24 noch nicht gesehen hat …

Um es mal vorwegzunehmen: In meinen Augen ist das Echtzeit-“Experiment” für eine TV-Serie mehr oder weniger gescheitert. Ich finde es einfach nicht glaubhaft, dass das Zeug in Echtzeit passieren soll. Die verschiedenen parallelen Handlungen finden einfach nicht parallel statt (mir ist klar, dass es dann nicht möglich wäre, diese zu zeigen, aber das war auch von Anfang an mein Vorbehalt gegen den Echtzeit-Gedanken).

Abgesehen davon frag ich mich, wie viel in 24h passieren kann. Laut den Autoren der Serien eine Menge. Jede Staffel ist in mehrere Handlungsblöcke aufgebrochen, die nacheinander stattfinden. Innerhalb dieser Blöcke finden dann parallel 2 oder mehr Handlungsstränge, die mehr oder weniger unabhängig voneinander sind. Und das macht das Ganze für mich (schon wieder) unglaubwürdig. Ständig passieren irgendwelche “überraschenden” Handlungswendungen (die nicht mehr sehr überraschend sind, wenn ähnliche Wendungen ständig passieren.) nur um diese Handlungsstränge irgendwie am Leben zu erhalten.

Aber ich kann den Autoren dabei auch keinen großen Vorwurf machen, es ist eine ziemlich heftige Aufgabe eine Rahmenhandlung, die in nem Kinofilm in zwei Stunden ausführlich abgehandelt werden würde, auf 24 40-Minuten-Episoden auswalzen zu müssen. Ohne dass es dabei zu langweilig wird (was es imho aber trotzdem teilweise ist). Deswegen bin ich auch gespannt auf Redemption, ich glaube in nem Film kann das Echtzeit-Format wesentlich besser funktionieren.

Was mir auch negativ aufgefallen ist, ist das sehr vorhersehbare und/oder (immer wieder dieses Wort …) unglaubwürdige Charakterdesign. Es ist mir sehr oft passiert, dass ich einen Charakter von Anfang an sehr unsympathisch fand und genau dieser sich dann als ein “Böser” herausstellt. Oder im umgekehrten Fall, dass sympathisch wirkende Charaktere das auch bis zum Ende hin bleiben. Dass sich Charaktere großartig weiterentwickelt hätten oder ich mich in einem sehr stark getäuscht hab ist nur sehr selten vorgekommen. Jack Bauer als Charakter ist dann noch mal ein ganz anderer Fall. Mir ist klar, dass er den absoluten Badass darstellen soll, für den “der Zweck heiligt die Mittel” das Lebensmotto darstellt, aber wie schnell selbst der immer wieder zu Mitteln wie Folter und kaltblütigem Mord greift ist doch jedes Mal aufs Neue überraschend. Das hat für mich auch nicht wirklich was mit gutem Charakterdesign zu tun, teilweise wünsch ich mir eher, dass er für immer weggesperrt wird, als dass er mal wieder die Welt rettet. Ich hänge wohl einfach zu sehr an rechtsstaatlichen Prinzipien für so eine Serie.

Wer mich kennt, wird wissen, dass ich mich vornehmlich (egal um was es geht) auf die negativen Punkte stürze, daher soll hier angemerkt werden, dass mein abschließendes Urteil bei Weitem nicht soo negativ ist, wie es bis jetzt vielleicht klingen mag.

Letztendlich ist es (wenn man, wie ich mittlerweile, den Echtzeitaspekt einfach ignoriert) eine solide und in weiten Teilen spannende Action/Agenten Serie. Ob ich die Serie nach der 2. oder 3. Staffel noch weitergeschaut hätte, wenn ich nicht die Komplettbox besitzen würde, ist aber doch eher zweifelhaft.

Es sollte ja allgemein bekannt sein, dass ich vornehmlich ein Releasetagkäufer bin. Sowohl bei Spielen als auch Filmen schlage ich in der Regel eher selten später zu. Warte ich doch einmal bis es billiger wird, ist es meist kein gutes Zeichen, wie der folgende Kauf wieder einmal bewiesen hat:

Battlestar Galactica: The PlanBattlestar Galactica: The Plan – Was waren die Versprechungen im Vorfeld groß: Der Film zur Serie Battlestar Galactica, eine Direct-to-DVD-Produktion, sollte viele Fragen klären, die vor allem das schlechte Ende aufgeworfen hat. Und auch der Packungstext liest sich äußerst interessant, verspricht er doch die Geschichte der Serie erstmals komplett aus der Sicht der Cylons zu erzählen. Leider bleibt nach dem Einlegen nicht mehr viel von den Versprechungen über…

Film aus Versatzstücke

Größtes Problem des Werks ist die Art und Weise, wie es aufgebaut ist. Um die Parallelgeschichte in nur zwei Stunden zu erzählen, gibt es vor allem zu Beginn unzählige und teils völlig verwirrende harte Schnitte und Zeitsprünge. Da wird fröhlich zwischen Caprica und der Galactica hin- und hergewechselt und einfach mal ein paar Tage/Monate vorgespult, nur weil sonst die recycelte Szene nicht mehr passen würde.

Ja, ein Großteil des Films besteht aus Szenen aus der Serie, um die herum neues Material gedreht wurde. Die alten Szenen sind allerdings sehr stark gekürzt und verstärken dadurch den unzusammenhängenden Eindruck des gesamten Machwerks. Klar, die Cylons sollen im Zentrum stehen und ja, die Macher gehen ganz klar davon aus, dass man die Serie bereits gesehen hat. Aber das Ganze fühlt sich trotzdem eher wie eine Sammlung von Deleted Scenes an, als ein richtiger und vor allem spannender Film.

Lückenfüller? Nicht wirklich.

Bleibt also für Fans nur noch als Kaufargument, dass der Film angeblich einige offene Fragen beantwortet. Und tatsächlich gibt es hier und da eine durchaus interessante Szene, die etwas Licht ins Dunkeln bringt und einen Blick hinter die Kulissen erlaubt. Diese sind aber selbst für echte Hardcorefans viel zu selten und insgesamt ohne großartige Auswirkungen, als das es sich lohnt dafür gleich in die Tasche zu greifen. Am coolsten fand ich noch den Anfang, wo der Angriff auf Caprica durchaus spannend und dramaturgisch interessant in Szene gesetzt wird und mit der bevorstehenden Hinrichtung der 1en auf der Galactica die eigentliche Geschichte ihren Lauf nimmt. Auch der lange Dialog zwischen den beiden am Ende des Films ist durchaus sehenswert.

Trotz dieser positiven Momente, bleiben aber die zwei Stunden dazwischen, die größtenteils ohne Hand und Fuß daherkommen. Im Nachhinein betrachtet, wären zwar die neuen Szenen in den eigentlichen Folgen der Serie durchaus ganz gut aufgehoben. Aber das wiederrum funktioniert natürlich nicht, weil dann viele Spannungsmomente der Serie flöten gehen. Vor allem die letzten fünf würden zeitlich äußerst früh vorgestellt werden.

Bagdadsoftware meint: 2 von 5 Sics – Wenn euch Battlestar Galactica wirklich sehr stark am Herzen liegt, dann leiht euch den Film aus und schaut ihn euch einmal an. Aber eine Kaufempfehlung kann ich selbst für absolute Fans nicht aussprechen. Dazu bietet der Film unterm Strich zu wenig Neues und ist gleichzeitig handwerklich zu schlecht gemacht. Und wer die Serie gar nicht kennt, der ignoriert das Werk gleich komplett, denn er wird sowieso nur Bahnhof verstehen.

Und wenn wir schon bei Spätkäufen sind: Da gibt es auch noch ein Spiel, dass bereits seit einiger Zeit draußen ist, ich mir aber erst am Wochenende gekauft habe. Zugegeben, ein Grund war auch einfach, dass es derzeit 40% weniger kostet und dadurch unter mein iPhone-Kauflimit fällt (2,39 Euro). Aber ich wusste auch irgendwie nicht so richtig, was ich davon halten sollte.

Hot Springs StoryHot Springs StoryGame Dev Story sollte allen iPhone-Besitzern mittlerweile eigentlich ein Begriff sein und während alle Welt auf den Nachfolger wartet, hat Kairosoft Hot Springs Story veröffentlicht. Darin spielt ihr nicht Chef eines Videospieleentwicklerstudios, sondern einer Thermalbadoase.

Theme Park lässt grüßen

Nicht nur die Thematik des Spiels ist ganz anders, als bei Game Dev Story, auch spielerisch liegen Welten zwischen beiden Titeln. Hot Springs Story gleicht mehr einer Wirtschaftssimulation der alten Schule wie Theme Hospital oder Theme Park.

Ausgangspunkt des Spiels sind ein paar Bäder und ein paar Zimmer. Ziel ist es innerhalb von 15 Jahren so viel Geld und Punkte zu sammeln wie möglich. Zwar könnt ihr danach noch weiterspielen, aber es zählt nicht mehr für die Highscore. Geld verdienen ist ganz einfach: Es gibt mehrere Zielgruppen im Spiel, von denen ihr den Großteil erst im Laufe der Spielmonate und -jahre freischalten müsst. Jede hat ihre ganz eigenen Ansprüche, die es zu befriedigen gilt und jede hat eine bestimmte Menge Yen im Geldbeutel. Wenn sie eure Oase verlassen, soll davon nichts mehr übrig sein und stattdessen alles bei euch auf dem Konto gelandet sein.

So erweitert ihr euer Gebäude um weitere Räume, investiert in die Stadt, um neue Zielgruppen anzulocken, schaltet zielgruppenorientierte Werbung und versucht eben alles, um es euren Besuchern so gemütlich wie möglich zu machen. Je wohler sie sich fühlen, desto zufriedener sind sie und je zufriedener sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Rang aufsteigen und ihnen zusätzliches Geld zur Verfügung haben — und sie (oder einer ihrer Klone) wiederkommen.

Langatmiges Vergnügen

Klingt nach reichlich Tiefgang und tatsächlich gibt es beim Aufbau der Oase so einiges zu beachten. Glücklicherweise nervt euch das Spiel dabei auch nicht alle paar Sekunden mit irgendwelchen Hinweisen. Ihr könnt sogar einfach mal das iPhone nebenhinlegen und in Ruhe euren Kontostand wachsen lassen. Leider müsst ihr diese Pausen bei eurem ersten Spiel öfters einlegen. Erst nach dem erstmaligen Durchspielen dürft ihr die Spielgeschwindigkeit auf “Schnell” umstellen. Davor heißt es warten, warten, warten, denn zum einen fehlt euch zu Beginn das Geld und zum anderen ist es auch nicht sinnvoll immer nur gleich neues Zeugs zu bauen. Kostet schließlich alles Wartungsgeld und wer weiß, ob 20 Arcades am Ende nicht eher ein Verlust als ein Gewinn sind.

Größtes Problem von Hot Springs Story ist aber einfach die Thematik. Kam bei Game Dev Story noch viel der Faszination und Motivation durch das Setting, interessieren mich Thermalbäder mal so überhaupt nicht, weshalb ich mit dem Kauf auch so lange gezögert hatte. Wenn ich meine erste PlayStation 64 entwickelt habe, ist das eben ein ganz anderes Gefühl, als wenn ich ein großes Bad erhalte…

Bagdadsoftware meint: 3 von 5 SicsHot Springs Story ist kein schlechtes Spiel. Im Gegenteil bietet es hier und da ein paar nette Neuerungen im Vergleich zu Game Dev Story und hat vor allem wesentlich mehr Tiefgang aufgrund der vielen Möglichkeiten wie die eigene Oase aufgebaut werden kann. Der Tiefgang zeigt sich aber erneut in vielen Bereichen erst beim mehrfachen Durchspielen so richtig. Wer nicht experimentiert (oder in die Komplettlösung schaut), verpasst wieder die Hälfte. Aber wer mit der Thematik gar nichts anfangen kann, wird vermutlich vom langatmigen Spielprinzip sowieso nur schwer motiviert werden. Am besten vorab die Lite-Variante herunterladen und schauen, ob es euch anspricht. Wenn ja, dann macht ihr mit dem Kauf definitiv nichts falsch.

Und damit wisst ihr, womit ich mir am Wochenende unter anderem die Zeit vertrieben habe. Nun entschuldigt mich, ich habe noch einiges für nächste Woche vorzubereiten. Am Donnerstag steige ich nämlich in einen Flieger nach Dublin zu einem Entwicklerbesuch. Mehr dazu dann in einem der kommenden Einträge. Die Eintragsvertretung übernimmt Azzkickr, der sich nach langem hin und her jetzt endlich einen neuen Rechner geholt hat und entsprechend zu diesem Thema einiges zu erzählen hat. Bleibt gespannt!

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