Sicarius

Worte eines Bekloppten

Auszug aus meiner Spieleliste

Ich hab’ grad meine Spiele-Liste gepflegt. Gab ja wieder ein paar Bundles aus denen ich noch nicht alles habe (Luxusprobleme, ich weiß) und ich nicht widerstehen konnte wie z.B. das Türkiye-Syria Earthquake Relief Bundle von Humble Bundle. Läuft zum Verfassungszeitpunkt übrigens auch noch ein paar Tage. Und beim Einpflegen der Titel musste ich überraschend feststellen, dass meine Monster-Excel-Tapete mittlerweile mehr als 11.111 Zeilen hat. Krass.

Das bedeutet allerdings nicht, dass ich >11.000 Spiele besitze. Ich liste neben dem eigentlichen Titel zusätzlich die dazugehörigen DLCs und Add-ons einzeln auf. Talisman: Digital Edition nimmt deshalb allein schon 48 Zeilen ein – da kann selbst ein Killing Floor nicht mithalten (“nur” 27 Zeilen). Einzig so Sachen wie Soundtrack- oder Artbook-DLCs fehlen. Technisch gesehen fehlt außerdem fast alles, was ich mir für iOS geholt habe (heutzutage eh nur noch Kairosoft-Spiele). Ich hatte mal angefangen die einzutragen, die Realität ist aber leider, dass 90% von dem Kram übermorgen schon nicht mehr funktioniert/verfügbar ist. Scheiß Wegwerfmentalität. Und wenn ich es eh nicht mehr spielen kann und auch nichts dazu im Regal steht, brauche ich es nicht in der Liste aufzuführen ist meine Devise.

Wer sich von den Veteranen jetzt übrigens wundert: Ja, die Tabelle ist schon länger nicht mehr für alle einsehbar. Habe ich irgendwann mal abgeschaltet. Hatte eh keiner einen wirklichen Mehrwert von :smile: .

Statistiken!

Vollgepackte Wishlist

Jetzt wollt ihr bestimmt ein paar total sinnlose Informationen zur Monster-Tabelle, oder? Nein? Okay. Also gut 8.500 Zeilen haben einen Bezug zu meiner Steambibliothek. Das ist eine leichte Diskrepanz zur Angabe von Steam selbst. Dort sind es nämlich zum Verfassungszeitpunkt 7.955 (4.496 Spiele, 3.459 DLCs). Fun Fact am Rande: Ich musste die Zahl gerade um sechs erhöhen. Ich hab’ zwischen Schreiben und Veröffentlichung dieses Eintrags schon wieder mehr Spiele gekauft… ich bin echt schlimm. Aber während Steam sowas wie Soundtrack- und Artbook-DLCs mitzählt – die ich wir erwähnt nicht erfasse (sind ja keine Spiele/Spielinhalte) -, gibt es auch viele Bonuspakete aus irgendeiner Crowdfundingkampagne oder einer Collector’s Edition, die bei Steam nicht separat gelistet werden. Unterm Strich passt das also schon. Wichtiger ist sowieso die Kernaussage dahinter: Der Großteil meiner Spiele existiert in den heiligen Hallen von Valve. Wenn also jemand meinen Account hackt oder Valve dann doch mal einen schlechten Tag hat und pleite geht, dann gute Nacht! Zum Vergleich: Epic Games Store steht gerade mal an 643 Zeilen (80% Freebies) dran, Ubisoft Connect nur 205mal, EA Origin/EA App hingegen 214mal und GOG (bei denen ich noch NIE was gekauft habe!) immerhin 174mal.

Und ja, so einige Titel besitze ich tatsächlich doppelt oder sogar dreifach auf mehreren Plattformen. Weniger, weil ich sie aus versehen mehrfach gekauft habe (deswegen habe ich damals ja die Liste angefangen). Sondern einfach wegen den Freebies im Epic Games Store und auf GOG, die ich selbstverständlich immer abgreife. Aber auch das ein oder andere physische Spiel habe ich tatsächlich doppelt. Weil ich z.B. damals bei GamersGlobal oft nur die Konsolenversion als Testmuster bekam und mir die PC-Fassung noch zusätzliche gekauft habe (ja, ich hab’ einen an der Waffel). Oder, weil ich dachte die Konsolenversion wäre auf ewig exklusiv, ich also zugeschlagen habe und dann kam doch noch Jahre später eine PC-Version *gestikuliert verärgert mit der Faust genervt gen Himmel*. Absolut unverantwortlich diese Videospieleentwickler!

Platzverschwendung

Ein Blick in Kiste 3

Wo wir schon bei physischen Aspekten sind: Zu ca. 2.800 Zeilen habe ich irgendwas im Regal stehen/liegen – und wenn es nur eine leere DVD-Hülle mit einem (verbrauchten) Downloadcode ist. Ja, das Verhältnis hat sich definitiv gewandelt. Früher hatte ich mehr im Regal als in irgendwelchen digitalen Shops. Aber so ist halt die schöne neue Welt. Alles Online in irgendwelchen Clouds, die von heute auf morgen nicht mehr existieren können (siehe z.B. den Onlineshop Desura). Irgendeine Art von zusätzlicher Umverpackung (=Schachtel) auf dem Speicher existiert hingegen „nur” für 722 Zeilen – zum Schutz aufgeteilt auf rund 20 größere Kartons. Und ja, ich weiß selbstverständlich ganz genau, dass die Spielepackung zu Age of Empires II: Age of Kings in Kiste 3 liegt während das Add-on, The Conquerors, in Kiste 1 zu finden ist.

Bitte? Warum sie nicht in der gleichen Kiste sind? Wir wollen es mal nicht übertreiben mit der Ordnung. Optimale Platzausnutzung ist wichtiger! Erfasst habe ich die Info grundsätzlich, weil man ja nie weiß, wann man mal wieder die Box braucht. Vielleicht will ich mich irgendwann von dem ein oder anderen Titel trennen (NUR ÜBER MEINE LEICHE!!!!!1111elf). Vor einiger Zeit hat mich hingegen mal jemand bei MobyGames (habt ihr schon die schicke, neue Seite besucht?) angeschrieben und gefragt, ob ich das Begleitheft aus der Limited Edition von BREED (der gefloppte Halo-Killer von 2004) noch hätte und einscannen könnte. Ein Blick in meine Excel-Tabelle und ich wusste sofort, wo ich es finden würde. Kein langes Suchen. So muss das sein.

Noch mehr sinnlose Informationen

Zum Verfassungszeitpunkt lautet der erste Eintrag in der Liste .hack//G.U. Vol. 1//Rebirth (ein JRPG), das ich auf Steam in der .hack//G.U. Last Recode-Fassung habe.  Ja, vielleicht übertreibe ich es etwas mit dem Detailgrad der Angaben. Aber ich hab’ mir das halt zu meiner Zeit (2006-2010) als Contributor bei MobyGames angewöhnt und wer weiß – vielleicht mache ich da ja irgendwann mal wieder mit. Und dann würde ich mich ärgern, wenn ich die Infos nicht aufgeschrieben hätte :smile: . Immerhin schreibe ich nicht dazu wann ich was gekauft habe und für wie viel. Das wäre dann Overkill. Außerdem finde ich die Info auch in den jeweiligen Accounts wieder. Im Falle von .hack//G.U. Last Recode kann ich entsprechend nachschauen, dass ich es am 2. Mai 2019 für 14,99€ in einer Bestellung zusammen mit Galaxy of Pen and Paper +1, GUILTY GEAR Xrd REV 2 Deluxe Edition und GUILTY GEAR Xrd -SIGN- Big Blast Bundle erstanden habe. Wir stellen fest: Die asiatischen Länder geben ihren Produkten echt bekloppte Namen. Auf dem letzten Platz in der Tabelle ist hingegen schon seit vielen Jahren das Puzzle-Spiel Zuma’s Revenge. Das war 2015 mal kostenlos bei EA Origin zu haben.

Fanatical

Und obwohl es daran natürlich keinen Zweifel gab: Die meisten Sachen besitze ich für den PC. Die PlayStation 3 umfasst gerade mal 86 Zeilen, die Xbox 360 kommt immerhin auf 201 Zeilen (dank jahrelangem Xbox Live Gold-Abo) und für die Nintendo Switch sind es derzeit 69 (nice) Einträge – mit mehr auf dem Weg (Metroid Prime Remastered* kommt die Tage). Für meinen Nintendo 3DS habe ich hingegen 103 Zeilen Futter (67x 3DS, 36x DS) während die PlayStation Vita nur magere 27 Einträge umfasst. Sony-Fanboys würden jetzt sagen, dass die Qualität dieser wenigen Titel um das 10fache höher ist als dem Kram für die Xbox aber Konsolenfanboys haben sowieso ein Rad ab. Einem gewinnorientiertem Unternehmen seine ewige Treue schwören. So ein Schwachsinn. Fakt ist, dass die PlayStation Vita (leider) nicht viel exklusiven Kram bekommen hat. Und nur der interessiert mich. Wenn es ein Spiel auf dem PC gibt, dann kaufe ich es definitiv lieber dort als woanders.

Epilog

Und damit habe ich glaube ich schon mehr über meine Spielesammlung geschrieben, als ihr wissen wolltet :smile: . Bitte? Wie viele ich von den 11.111 Zeilen tatsächlich gespielt habe? *stöhn* Darum geht es doch gar nicht! Das Ziel ist es nicht die Titel zu erleben. Was für eine bescheuerte Idee *kopfschüttel*. Es geht darum sie anzuhäufen und die Excel-Tabelle zu pflegen. Sie zu spielen verschwendet nur wertvolle Zeit, die ich mit der Tabelle verbringen könnte. Ihr müsst echt noch viel über das Leben eines Sammlers lernen. Und jetzt entschuldigt mich. Muss nach weiteren Bundles suchen. Fanatical aktualisiert ihre Seite übrigens immer um 17/18 Uhr jeden Tag. Und sie hauen jede Woche meist 2-3 Bundles raus. Neues auf Humble Bundle erscheint hingegen so ab 19/20 Uhr und das auch nur in größeren Abständen. Und nein, ich schäme mich höchstens ein bisschen dafür das so genau zu wissen.

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Das offizielle Logo von PsychOdyssey

Interessiert ihr euch für die Entwicklung von Spielen? Und ihr habt ca. 20 Stunden Zeit? Dann zieht euch unbedingt Double Fine PsychOdyssey rein, die neue Dokumentation von 2 Player Productions. Wie schon damals bei Double Fine Adventure (auch ein Pflichtkonsum!), haben sie wieder ihr Unwesen bei Double Fine Productions getrieben und einer von ihnen währenddessen sogar die Seiten gewechselt. Dieses Mal haben sie die komplette Entwicklung von Psychonauts 2 begleitet – von der ersten Konzeption 2015 bis zur Veröffentlichung 2021.

Über 32 Folgen hinweg bekommt ihr einen ungeschminkten Einblick hinter die Kulissen. Ihr seht alle Höhen und Tiefen, die das Spiel und die Leute dahinter durchlaufen haben. Am Ende bleibt ihr verwundert zurück, wie trotz all dem Chaos ein so gutes Spiel rauskommen konnte. Allein wie viel Glück das Studio in Bezug auf die Länge der Entwicklung hatte ist der Wahnsinn. Selbst Corona war ein absoluter Segen für Psychonauts 2, weil sie trotz aller damit verbundenen Widrigkeiten so noch mehr Zeit bis zum Release bekamen. Wäre es wie geplant 2019 veröffentlicht worden – alter Schwede, das wäre ein Desaster gewesen. Gleichzeitig haben sie über die Jahre nicht nur aufgrund von absolutem Missmanagement (anders kann man es nicht nennen) haufenweise Talent verloren – teilweise Leute, die seit der ersten Stunde des Studios dabei gewesen waren -, sondern viele Levels oft mehrfach komplett über den Haufen werfen und neu anfangen müssen. Nach dem Schauen der Dokumentation verstehe ich definitiv wie mein Kritikpunkt, “nicht so schräg wie Teil 1”, zustande gekommen ist. Sie hatten faktisch gar keine Zeit zu extrem von der Norm abzuweichen. Sie waren froh überhaupt was spielbares zu haben, das wie Psychonauts aussieht und sich so spielt. Echt krass.

Mein einziger Kritikpunkt an der Dokumentation ist, dass es am Ende zu schnell geht. Die finalen Monate der Entwicklung (2020 und 2021) werden – vermutlich wegen Corona – ziemlich schnell abgehandelt. Außerdem vermisse ich eine Folge zu den Nachwehen. Es endet stattdessen mit der Releaseparty. Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten. Ansonsten ist Double Fine PsychOdyssey ein absoluter Knaller und es gibt bislang nichts Vergleichbares. Unbedingt anschauen! Ich hoffe derweil inständig, dass Microsoft als neuer Besitzer der Sache keinen Riegel vorschiebt und wir auch beim nächsten Tim Schafer-Titel wieder in den Genuss solcher Aufnahmen kommen.

Steam Deck (Herstellerbild)

Anfang des Jahres habe ich mich endlich selbst davon überzeugt, dass ein Steam Deck doch eine gute Anschaffung wäre. Gedanken darüber habe ich mir mindestens seit Herbst 2022 gemacht, es aber immer wieder vor mir her geschoben, da ich es ja doch nicht “unbedingt” brauche. Dass ich mich gerade zum neuen Jahr dafür entschieden habe war vom Timing her allerdings eher suboptimal, da ich das Gerät gerade über Weihnachten sehr gut gebrauchen hätte können.

Mehr PC als Konsole?

Es ist kein Geheimnis, dass die heutigen Konsolen mehr PC sind als jemals zuvor. Sowohl die PlayStation 5 als auch die Xbox Series X/S nutzen einen System-on-Chip (SoC) von AMD. Dieser verbindet die Zen 2-CPU-Kerne mit den RDNA2-GPU-Control-Units. Und das Steam Deck ist da keine Ausnahme. Es nutzt genau einen solchen SoC und damit Hardware, die die gleiche Architektur nutzt wie Ryzen 3000 CPUs und Radeon RX 6000 GPUs. Warum ich so einen Fokus auf die Hardwarearchitektur lege? Das wird in einem anderen Eintrag noch relevant. Bei PlayStation und Xbox ist das für Entwickler zwar eine nette Sache, für den Kunden spielt das aber keine große Rolle, denn Software-seitig ist er sowieso komplett dem ausgeliefert, was Sony und Microsoft bereitstellen. Das ist beim Steam Deck anders: SteamOS ist ein auf Arch Linux basierendes Betriebssystem. Und während die Standard-Oberfläche ziemlich genau das ist, was man bei einer Konsole erwarten würde (simple Menüs/Kacheln, alles wunderbar mit Controller steuerbar), kann man jederzeit in den Desktop Modus wechseln und dort ein ganz normales Linux System nutzen. Man kann installieren was man will, einen ganz normalen Desktop-Browser nutzen (mit Addons und allem was dazu gehört), per SSH sein NAS administrieren etc. Und wenn einem das noch nicht reicht, kann man auch einfach Windows oder eine anderen Linux-Distribution installieren. Letzteres würde ich aber nicht empfehlen, denn SteamOS ist für seinen Einsatzzweck schon wirklich super. Das ist es, was das Steam Deck für mich so spannend macht und warum ich es gekauft habe: Den Spagat, den Valve hier geht, zwischen Plug’n’Play-Convenience und der Freiheit tun zu können was ich will. Und das möchte ich nochmal betonen: Ihr müsst nicht frickeln, wenn ihr das nicht wollt! Ihr packt das Gerät aus, schaltet es ein, trefft ein paar Einstellungen (Sprache, Zeitzone etc.), loggt euch in euren Steam Account ein und habt direkt Zugriff auf eure ganze Bibliothek. Noch schnell eins der unterstützten Spiele runterladen und schon könnt ihr loszocken.

Steuerung

Das Steam Deck bietet bei der Steuerung zunächst alles was man von modernen Controllern gewöhnt ist: Zwei Sticks, ein Steuerkreuz, vier Buttons (im Layout A, B, X, Y) und auf jeder Seite zwei Schultertasten – eine davon in Form eines analogen Triggers. Ebenfalls auf der Rückseite: Vier weitere Buttons, die man mit Ring und kleinem Finger bedienen kann. Außerdem zwei Touchpads auf der Vorderseite und einen Gyro-Sensor. Und der Bildschirm ist ein Touchscreen, was aber meiner Einschätzung nach eher für den Desktop-Modus relevant als fürs zocken. Dort kommen auch die Touchpads hauptsächlich zum Einsatz. Mit diesen lässt sich dort die Maus bewegen. Dasselbe gilt in Spielen, die keinen Controllersupport bieten. Bei all den verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten macht es Sinn als eines der ersten Spiele auf dem Steam Deck das kostenlose Aperture Desk Job zu installieren. Ein witziges kleines Spiel angesiedelt im Portal-Universum, welches speziell dafür entwickelt wurde den Nutzer mit der Steam-Deck-Hardware vertraut zu machen. Das ist wahrscheinlich auch so ziemlich das erste und letzte Mal, dass ich wirklich Gebrauch von der Gyro-Steuerung gemacht habe. Ebenso von den Buttons auf der Rückseite und evtl. sogar den Touchpads. Bei allen Spielen, die Controllersupport bieten, kommen sie nämlich nicht zum Einsatz.

Spiele

Aperture Desk Job (Herstellerbild)

Dass Spiele nicht speziell für das Steam Deck entwickelt werden müssen ist Segen und Fluch zugleich. Zum einen steht mir damit theoretisch meine komplette Steam-Bibliothek zur Verfügung. Praktisch ist dies nicht der Fall, da nicht alle Spiele mit dem Steam Deck überhaupt kompatibel sind. Es funktionieren jedoch nicht nur die Spiele, die eine native Linux Version bereitstellen. SteamOS kommt gleichzeitig mit der Windows-Kompatibilitätsschicht Proton daher, die Linux-Gamern schon seit 2018 das Leben erleichtert. Und das funktioniert oft erstaunlich gut. So gut sogar, dass es Spiele gibt, bei denen geraten wird nicht die native Linux-Version zu nehmen, sondern die Windows-Version zu starten, da diese besser und performanter läuft. Leider ist es schwierig vorherzusagen bei welchen Spielen das gut funktioniert und bei welchen nicht. Deshalb führt Valve eine kuratierte Kompatibilitätsliste, die einem für jeden Titel sagt ob er gut laufen wird oder nicht. Bei Titeln, die nicht out-of-the-box laufen können andere Steam-Deck-Nutzer zudem Tipps hinterlassen mit welchen Einstellungen es dann doch funktioniert (z.B. welche Proton-Version ihr nehmen solltet). Da die komplette Steam-Bibliothek gigantisch ist, kann es natürlich dauern bis alle Titel getestet und die richtigen Einstellungen hinterlegt wurden. So wollte ich Divinity: Original Sin – Enhanced Edition auf dem Steam Deck spielen, jedoch sagte der Kompatibilitätscheck es wäre inkompatibel. Ich habe es trotzdem gestartet und es hat einfach so wunderbar funktioniert. Hat sogar eine richtig gute Controller-Unterstützung. In der Zwischenzeit ist es sogar offiziell ein von Valve verifiziertes Spiel für das Steam Deck. Hier passiert also eine Menge.

Zusätzlich gibt es in der Bibliotheksansicht auch einen Reiter “Great on Steam Deck“. Dort findet ihr eine Auswahl der Spiele aus der eigenen Bibliothek, die besonders gut für das Steam Deck geeignet sind. Und wem das immer noch nicht reicht, der streamt per Steam Play jedes Spiel von seinem Desktop-PC im gleichen (W)LAN auf das Steam Deck. Bringt natürlich nichts, wenn ihr unterwegs seid.

Aber wie sieht es bei Spielen aus, die nicht auf Steam sind? Da wird die Sache durchaus schwieriger. Es ist zwar theoretisch möglich z.B. den Blizzard Launcher zu installieren und beispielsweise Diablo 3 zu zocken. Da muss man dann aber doch wieder manuell rumfrickeln. Und in diesem speziellen Fall habt ihr anschließend noch das Problem, dass Blizzard leider die Gamepad-Steuerung aus der Konsolen-Version nicht in die PC-Version zurück portiert hat – was ich sehr schade finde. Das jedoch nur am Rande. Das hat nichts mit der Steam-Deck-Kompatiblität zu tun. Es gibt auch Bestrebungen von Fans Launcher zu basteln, die zu Epic und EA kompatibel sind. Wie erfolgreich das bisher ist, kann ich (noch) nicht sagen. Tim Sweeney hat auf jeden Fall schon mal rausposaunt, dass Fortnite niemals auf dem Steam Deck laufen wird. Wohl hauptsächlich aufgrund der eingesetzten Anti-Cheat-Lösung Easy Anti-Cheat. Bei anderen Spielen zieht er die Grenze hingegen nicht so streng. Man darf also gespannt sein, was da in Zukunft noch passiert.

Nostalgie-Deck

Emu Deck (Herstellerbild)

Einen Aspekt, von dem ich vor dem Kauf überhaupt noch nichts wusste, der aber bei mir zur Zeit die meiste Spielzeit auf dem Deck in Anspruch genommen hat: Emulatoren. Das Steam Deck ist hervorragend für das emulieren von alten Spielen geeignet. Und auch hier geht alles Plug’n’Play-mäßig ohne, dass man sich in die Materie vertiefen müsste. Natürlich in diesem Fall nicht dank Valve, sondern dank engagierter Fans. Und zwar gibt es die Software Emu Deck. Die lässt sich sehr einfach installieren und stellt Dutzende von Emulatoren zur Verfügung, die zudem direkt optimal für das Steam Deck konfiguriert sind. Von euch wird nur noch das jeweilige Spiel benötigt und es kann losgehen. Auch hier integriert sich alles wunderbar in die Oberfläche und die Spiele tauchen in der eigenen Bibliothek auf, so wie jedes andere Steam-Game. Absolut grandios!

Fazit

Valve hat hier einen absoluten Knaller abgeliefert, ich mag dieses Gerät sehr. Und das obwohl ich bisher gar nicht so viel darauf gezockt habe (ein bisschen Brotato, Vampire Survivors, wie erwähnt Divinity: Original Sin – Enhanced Edition und eben einige Konsolenklassiker). Super anspruchsvolle, grafiklastige Titel waren nicht dabei, daher kann ich zur Leistung nicht viel sagen. Aber das ist auch nicht mein Anspruch. Ich muss darauf nicht das neuste Call of Duty zocken.

Insgesamt bin ich also bislang sehr glücklich mit dem Steam Deck. Ich muss jedoch einschränken, dass ich es bisher noch nicht so viel benutzt habe, um wirklich ein endgültiges Fazit ziehen zu können. Und das ist auch der Hauptgrund warum ich mit dem Kauf gezögert habe: Solange ich in den eigenen vier Wänden bin habe ich keinen großen Nutzen dafür. Ich bin niemand der lange auf dem Klo sitzt (Anm. d. Red.: Sowieso nicht gesund) und dabei zockt. Im Bett zocken ist ebenfalls nicht so meins. Wenn ich da was mache außer schlafen, dann lese ich lieber. Aber ich hoffe das ich irgendwann mal wieder öfter unterwegs bin und da wird es sich (hoffentlich) auszahlen.

So weit also mein Ersteindruck zum Steam Deck. Ich habe jedoch noch ein viel größeres Hardwarekaufprojekt am Laufen: Einen neuen Haupt-PC. Dazu dann in einem kommenden Eintrag mehr.

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