Und? Freut ihr euch schon auf das Auspacken eurer Geschenke heute Abend/morgen früh? Oder ist für euch Weihnachten nur die Gelegenheit im Steam Sale mal wieder kräftig Schnäppchen abzustauben? Ich bin ja mehr der Typ, der sich hauptsächlich über die geringe Zahl an verbrauchten Urlaubstagen für 2 Wochen Abwesenheit freut und froh ist wenn er die ganzen kilometerlangen Einträge hinter sich hat, die in dieser Zeit online gehen :smile: .

Doch ihr seid natürlich heute nicht hier, um mein dummes Gelaber zu lesen. Euch geht es stattdessen um das hier:

Bagdadsoftware NOCAs 2012
(Danke an JakillSlavik für das Banner)

Die Diskussion hielt sich in den Kommentaren unter dem Nominierungseintrag in diesem Jahr leider in Grenzen, entsprechend kann ich an dieser Stelle gar nicht viel drauf eingehen. Rondrer, der einzige der Tipps abgegeben hat, hat auch in diesem Jahr wieder eine relativ gute Trefferquote erzielt. Wobei ich in der einen oder anderen Kategorie natürlich schon klare Vorlagen geliefert habe. Alleine schon, dass ich bei den Rennspielen SSX reingemogelt hatte, spricht ja schließlich Bände. Und zu vielen Spielen hatte ich ja bereits im Laufe des Jahres hier und da ein Wort verloren. Wer also aufgepasst hat, konnte sich vieles bereits dadurch zusammenreimen. Überraschungen sind aber sicherlich trotzdem noch welche dabei.

Darunter auch die Auswahl in der Kategorie Bestes Koop-Spiel. Die kam selbst für mich überraschend, was mir ein wenig peinlich ist. Ursprünglich sahen sowohl die Nominierungen als auch der Gewinner anders aus. Dann ist mir allerdings eingefallen, dass Transformers: Der Untergang von Cybertron ja gar keine Koop-Kampagne mehr hat im Vergleich zum Vorgänger. Also musste ich kurzfristig alles umschmeißen und Ersatz suchen. Das Ergebnis ist bekannt.

Auch wenn es der heutige Gewinner natürlich trotzdem verdient hat, bin ich nicht unbedingt stolz auf diesen Faux Pax. Immerhin habe ich da tatsächlich auch den Koop-Modus länger mit einem Wildfremden gespielt, im Gegensatz zu den anderen Nominierten in dieser Kategorie. Aber gut: Bei dem Aufwand, den ich für die Aktion immer treibe, kann das natürlich mal passieren. Ihr werdet mir das sicherlich verzeihen. Und wenn nicht, dann springe ich deswegen trotzdem nicht von der nächsten Brücke :smile: .

Hier ist sie also nun, die Liste der Gewinner der Bagdadsoftware NOCAs 2012 (die Links führen wie im Nominierungseintrag vor allem zu Amazon):

Beste Ablenkung für Zwischendurch: Theatrhythm: Final Fantasy
Bestes Action-Adventure: Darksiders II
Bester Action-Titel: Sleeping Dogs
Bestes Jump ‘n’ Run: Giana Sisters: Twisted Dreams
Bestes Adventure: Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten
Bestes Koop-Spiel: Sniper Elite V2
Bestes Rennspiel: SSX
Bestes Rollenspiel: Mass Effect 3
Bester Shooter: Spec Ops: The Line
Bestes Strategiespiel: XCOM: Enemy Unkown
Bester Spielesoundtrack (Original) : Giana Sisters: Twisted Dreams
Visuell ungewöhnlichstes Spiel: Botanicula
Enttäuschung des Jahres: Ghost Recon: Future Soldier
Überraschung des Jahres: Spec Ops: The Line
Spiel des Jahres 2012: Theatrhythm: Final Fantasy

Die Begründungen sowie die Reihenfolge der Plätze 2 und 3 findet ihr wie immer zur besseren Archivierung im separaten Artikel:

Bagdadsoftware NOCAs 2012

Und damit ist die Sache für dieses Jahr aus meiner Sicht auch schon wieder erledigt. Vier komplette Tage Schreibarbeit (drei für den Nominierungseintrag, einen für das heutige Material), gut eine Woche für die Auswahl der Nominierungen und Gewinner und unzählige Wochen und Monate zum Spielen der Titel hat es mich dieses Jahr gekostet, aber für euch ist mir selbstverständlich nichts zu schade.

Doch ganz ohne eure Mitarbeit geht es natürlich auch in diesem Jahr nicht: Was denkt ihr über die Wahl der Sieger und, noch viel wichtiger, wie sieht eure Top3 bis TopUnendlich des Jahres 2012 aus? Und bevor ihr wieder anfangt von wegen “Ich hab’ dieses Jahr doch gar nichts aktuelles gespielt und kann gar nichts dazu sagen”: Macht doch einfach eine generelle Top-Liste aus den Titeln, die ihr 2012 gespielt habt, ohne Rücksicht auf das Veröffentlichungsdatum. Wir hier bei Bagdadsoftware sind doch flexibel.

Zum Abschluss noch einmal “Herzlichen Glückwunsch!” im Namen von Bagdadsoftware an alle Gewinnern. Und egal ob ihr gewonnen habt oder nicht, liebe Entwickler: Ende 2013 werden die Karten neu gemischt. Also legt euch wieder ins Zeug, wenn ihr eine Chance auf einen der begehrten Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards 2013 haben wollt!

Aber auch wenn die Verleihung der NOCAs beendet ist: 2012 ist für Bagdadsoftware noch nicht vorbei! Als nächstes gibt es den Weihnachtsgruß, wie es die Tradition verlangt, erst nach der Christmette um 20 Uhr — auch wenn ich in diesem Jahr keine besuchen werde (Grund dafür erfahrt ihr um 20 Uhr). Am Donnerstag gibt es dann zur Abwechslung mal wieder einen “normalen” Eintrag, bevor wir kommenden Montag mit dem Bagdadsoftware Jahresrückblick 2012 das Jahr 2012 endgültig abschließen.

Warnung: Heute erwartet euch mal wieder ein Mo-moo-monster-Eintrag! Es ist sogar der bislang längste Eintrag in der Geschichte von Bagdadsoftware. Er ist mehr als 3.000 Wörter länger als der bisherige Rekordhalter, der Nominierungseintrag zu den NOCAs 2011! Wahnsinn. Wie immer empfehlen wir euch dringend vor dem Lesen noch einmal auf die Toilette zu gehen, Essen und Trinken bereitzulegen und mehr oder weniger sphärische Musikuntermalung einzuschalten, um den Konsum des Eintrags so angenehm wie möglich zu gestalten!

Bagdadsoftware NOCAs 2012
(Danke an JakillSlavik für das Banner)

Kessy: Guten Abend, meine Damen und Herren! Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt an diesem wunderschönen Donnerstag so kurz vor Weihnachten. Es ist mal wieder diese Zeit des Jahres. Die Zeit der Rückblicke, die Zeit des Fazit-Ziehens — und damit auch die Zeit die Nominierungen für die Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards 2012 bekanntzugeben!

Ja, es ist mal wieder soweit! Schon zum sechsten Mal feiern wir diese groß angelegte Gala mit vielen illustren und komplett imaginären Gästen, einem riesigen, rein virtuellen Showprogramm und generell mehr Spiel, Spaß und Unterhaltung als ihr ertragen könnt. Passenderweise bieten wir euch am Eingang den Abschluss einer Lebensversicherung mit phänomenal beschissenen Konditionen an, damit zumindest eure Hinterbliebenen von der heutigen Veranstaltung etwas haben! Wenn euch das nicht davon überzeugt dran zu bleiben, dann tut es bitte trotzdem. Wir brauchen die Quote für die Werbeeinnahmen. Danke!

Wie? Ihr kennt die Bagdadsoftware NOCAs noch nicht? DER (un)wichtigste Wegweiser für die gesamte Spieleindustrie? Das Event, auf das Publisher und Entwickler das ganze Jahr hinüber hinarbeiten? Vergesst die E3, die gamescom oder die Tokyo Games Show. Bei den Bagdadsoftware NOCAs werden die Trends für die Zukunft gesetzt! Deshalb splitten wir auch wie jedes Jahr das Event in zwei Teile auf: Heute werden “nur” die Nominierungen bekannt gegeben. Die Gewinner erfahrt ihr erst am kommenden Montag, den 24. Dezember. Der für morgen geplante Weltuntergang wurde extra von uns deswegen verschoben!

Richtig gelesen: An Weihnachten verkünden wir die Preisträger! Was macht sich besser unter dem Tannenbaum als die selbstverständlich auch total in Echt vorhandene NOCA-Statue? Eben: Nichts. Und falls die Sieger einer Religion angehören sollten, die Weihnachten nicht so feiert: Auch kein Problem. Sie können mit ihrer absolut imaginären Statue machen, was sie wollen! Wir hier bei Bagdadsoftware sind nicht nur ein multikulturelles, sondern sogar ein rassenübergreifendes Team aus garantiert komplett individuellen Persönlichkeiten. Entsprechend lassen wir ihnen jedwede Freiheiten.

Aber kommen wir doch so langsam mal zur Sache. Wie immer, hat auch in diesem Jahr die gefühlt 200 Männer und Frauen umfassende Jury viele Sekunden, wenn nicht sogar mehrere Minuten damit verbracht in einem absolut unanfechtbar objektiven Verfahren die Besten der Besten des Spielejahres 2012 herauszusuchen und auf die Nominierungsliste zu setzen. Keine Bestechungsgelder waren niedrig genug, als das wir sie nicht hätten angenommen und kein Angebot über kostenlosen Sex wurde ausgeschlagen, um zum heutigen Ergebnis zu kommen.

Nun reicht es aber erst einmal mit der Einleitung. Ihr hört schließlich gleich noch genug von mir, wenn ich euch die Kategorien und die Nominierungen im Detail vorstelle. Bis dahin übergebe ich an den Einen, den Herrscher über den kleinsten Teil des Internets, den Schizophrensten unter den Schizophrenen, das unbekannteste Kellerkind der Welt: den Webmaster!

Der Webmaster: Danke, danke, danke. Ich bin so toll, ich weiß manchmal gar nicht, wie ich mich selbst ertragen kann. Moment…das kam jetzt irgendwie falsch rüber. Mmmh. Egal! Mit solchen Kleinigkeiten werden wir uns heute nicht lange aufhalten. Schließlich seid ihr ja nur wegen einer…nein, zwei Sachen…oder sind es sogar drei? Ihr seid auf jeden Fall wegen irgendwas hier. Vermutlich wegen den schlechten Witzen, ihr wollt ja schließlich wissen was nach Elch kommt, oder? Natürlich Zwölch!

Also auch von mir ein herzliches Willkommen bei Bagdadsoftware an diesem superdubertollen Donnerstag! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie begeistert ich bin euch bereits zum sechsten Mal begrüßen zu dürfen! Das meine ich ernst! Meine innere Freude ist so groß, dass kein Messgerät der Welt sie noch genau feststellen kann. Und wenn wir schon dabei sind: Was schwimmt auf dem Wasser und fängt mit Z an? Na zwei Enten, ist doch klar!

Fantastisch, ich weiß. Kessy, schlechte Witze und die Nominierungen für die Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards 2012 — all das nur heute und nur hier bei uns! Vielleicht gibt es auch die Antwort auf die ultimative aller Fragen: Warum fliegen Vögel immer in den Süden? Und da ist sie auch schon: Weil es im Norden zu kalt ist! Mensch, das hättet ihr aber wissen müssen. Doch nun genug der Scherze. Lasst uns endlich zum eigentlichen Thema des heutigen Abends kommen, den Bagdadsoftware NOCAs.

15 Kategorien, drei Kandidaten und nur einer kann gewinnen! Und um herauszufinden, wer es verdient hat eine der begehrten Trophäen mit nach Hause zu nehmen, habe ich dieses Jahr so viel gezockt, dass mir die Hände geblutet, die Augen getränt und der Hintern feucht geworden ist. Zumindest behaupte ich das einfach mal so. Vielleicht habe ich die Liste auch einfach nur hingerotzt und tatsächlich gar nix davon gespielt. Ihr könnt das doch eh nicht nachprüfen. Äh, wo waren wir? Ach genau: Wie immer gilt, dass nur die Spiele eine Chance auf den Gewinn haben, die ich auch tatsächlich selbst gespielt habe und dieses Jahr erschienen sind beziehungsweise zumindest die Retailversion erst 2012 in die Läden kam. Ignoriert also einfach den Satz davor.

“Gespielt” heißt nicht zwingend durch, aber zumindest ausreichend lange, um mir eine eigene Meinung zu bilden. Entsprechend heißt es auch heuer wieder: PlayStation-3-exklusive Spiele wie The Unfinished Swan sind komplett außen vor. Das ist schade, aber ist nun einmal so aufgrund der nicht vorhandenen Hardware. Immerhin wurden erneut mit PC, Xbox 360, Nintendo DS und 3DS sowie iOS satte fünf Plattformen mitsamt ihren unzähligen Titeln berücksichtigt. Und zahlreich waren im Spielejahr 2012 die guten Spiele definitiv. So zahlreich sogar, dass es auch in diesem Jahr wieder eine Änderung im Reglement gibt: die Honorable Mentions.

Nein, keine Angst: Diese Spiele können in keiner Kategorie den Sieg davontragen. Es bleibt bei drei Nominierungen pro Kategorie. Dafür waren sie im Vergleich zur Konkurrenz dann doch nicht gut genug. Es bedeutet auch nicht, dass sie auf Platz 4 gelandet sind. Die Honorable Mentions sind stattdessen Titel, die es trotz ihrer Schwächen verdient haben noch einmal erwähnt zu werden. Vielleicht hat sie der ein oder andere verpasst oder schon wieder vergessen, dass es sie überhaupt gab. Mir geht es auf jeden Fall darum sie euch ins Gedächtnis zu rufen.

Abseits von dieser “kleinen”, die Anzahl der erwähnten Spiele hat sich dadurch mal fix von 42 auf 56 erhöht, Ergänzung bleibt aber alles beim alten. Keine neuen Kategorien, keine Umbenennungen und auch sonst keine Spielereien, welche die Vergleichbarkeit zum Vorjahr beeinträchtigen könnten.

Nun ist es aber wirklich genug mit dem Vorgeplänkel. Der Abend wird schon so noch lang genug. Meine Damen und Herren, es ist mir eine große Ehre euch die Anwärter auf die Bagdadsoftware NOCAs 2012 vorzustellen! Vorab aber noch der rechtliche Hinweis: Alle Links führen zu Amazon. Eine Ausnahme sind die Titel, die nicht im Laden erhältlich sind. Dann landet ihr bei iTunes, Steam oder auf der Herstellerseite. Ach und etwas Werbung muss natürlich vorab auch noch sein:

Werbung Anfang

< Ein adrett gekleideter Mann mittleren Alters erscheint vor einem weißen Hintergrund. >

Hallo. Ich bin Christoph von Apple.

Kennen sie das auch? Sie haben so viele tolle Apps auf ihrem Smartphone, aber wenn sie auf dem Klo sitzen, in einer Schlange stehen oder im Bus sitzen surfen sie trotzdem vor Langeweile nur ziellos im Internet? Dann werden sie sich über “Bagdadsoftware für unterwegs” freuen — unsere App für all denjenigen, die offensichtlich nichts Besseres zu tun haben.

Mit “Bagdadsoftware für unterwegs” haben sie immer und jederzeit Zugriff auf die neusten, ellenlangen Einträge und die neusten, ellenlangen Kommentare zu und über Themen, die sie garantiert nicht einmal im Ansatz interessieren.

Eine Minute mit “Bagdadsoftware für unterwegs” und schon haben sie plötzlich wieder Lust irgendein anderes App zu starten, um bloß nicht mehr an “Bagdadsoftware für unterwegs” denken zu müssen.

Und das ist nur eines von vielen neuen Features des kommenden iOS 48.3.

Werbung Ende


Der Webmaster: Werbung ist schon eine grandiose Erfinden. Sie ruft so eine riesige Bandbreite an Emotionen hervor. Wut, Ärger, Aggressionen, Verzweiflung und was noch nicht alles. Fantastisch! Jetzt ist es aber wirklich genug. Bühne frei für die 42 Nominierten! Kessy, übernehmen sie!

01. Beste Ablenkung für Zwischendurch des Jahres 2012

Egal ob es Prinzessinnen, die Welt oder das Universum ist, das gerettet werden will: Der Alltag eines Helden ist stressig, nervenaufreibend und so ganz und gar nicht erholsam. Da braucht es Zwischendurch auch mal eine Ablenkung von den großen Dingen im Leben. Spiele, die man einfach mal für fünf Minuten ohne schlechtes Gewissen anschmeißt. Der Webmaster hat sich seine Zeit so in diesem Jahr hauptsächlich mit diesen Kandidaten vertrieben:

    Herstellerbild zu Beat Hazard: Ultra

  • Beat Hazard: Ultra (PC, Mac) – Definitiv nichts für Epileptiker, dieses kunterbunte Feuerwerk aus Explosionen. Wo Audiosurf euch nur langweilig über eine virtuelle Autobahn schickt, lässt der Top-Down-Shooter Beat Hazard zu eurer Musik die Fetzen fliegen. Da pumpt nicht nur das Adrenalin so durch die Adern, auch die Jagd nach der Highscore macht gleich doppelt so viel Spaß, zumal auch die Herausforderung nicht gerade gering ist.
  • Nosferatu – Run from the Sun (iOS) – Wie? Schon wieder ein Endlosrunner auf dem Podium? Letztes Jahr Temple Run, jetzt das? Dabei hat der Vater des Genres, Canabalt dem Webmaster doch überhaupt keinen Spaß gemacht. Aber Nosferatu hat eben was, was die anderen nicht haben: Haufenweise freischaltbare Inhalte, ständige Updates inklusive Events und einen netten und asynchronen Mehrspielermodus. Da ist es kein Wunder, dass er es seit Release immer und immer mal wieder spielt.
  • Theatrhythm: Final Fantasy (3DS, iOS) – Ein Rhythmusspiel mit Spielemusik. Eigentlich reicht das als Begründung völlig aus, warum der Webmaster so viel Zeit damit verbringt und sogar fleißig die DLC-Songs kauft. Der Typ, der nicht einmal bei einem Indie-Bundle mitmacht, weil er Retailversionen will! Aber das Werk von Square Enix ist auch schon was besonders in einer Zeit, in diese Genre praktisch abseits eines Just Dance als Tod gilt. Es schafft es mühelos ohne zusätzliche Peripherie das spaßige Spielprinzip auf einen Handheld zu bringen.
  • Honorable Mention: Pocket Clothier (iOS) – Kairosoft-Spiele gibt es schon fast wie Sand am Meer und auf den ersten Blick sind auch irgendwie alle gleich und austauschbar. Doch wer genauer hinschaut, wird merken, dass das doch nicht stimmt. Das Grundprinzip mag oft das Gleiche sein, aber das Spielgefühl ist immer anders und unter der Oberfläche versteckt sich jedes Mal überraschend viel Tiefe. In diesem Jahr war es die Simulation einer Boutique, die den Webmaster von allen veröffentlichten Kairosoft-Titeln am längsten bei der Stange gehalten hat und ihn sogar zum mehrfachen Durchspielen bewegte. Vielleicht liegt es am Tante-Emma-Ladens seiner Mutter, dass ihn eine Einzelhandelssimulation so stark anspricht.

02. Bestes Action-Adventure des Jahres 2012

Hach ja, das Action-Adventure. Jedes Jahr das gleiche Spielchen. Welcher Titel gehört dazu, welcher nicht? Eigentlich weiß es keiner so richtig — die Publisher und Entwickler selbst schon mal überhaupt nicht. Die Deklarieren jeden Mist heutzutage gleich als “Action-Adventure”. Denken wir also am besten einfach nicht länger drüber nach und kommen stattdessen zu den Spielen, die der Webmaster in diese Kategorie gesteckt hat:

    Herstellerbild zu Assassin's Creed III

  • Assassin’s Creed III (PC, PS3, X360, WiiU) – Was würde der Webmaster nur jedes Jahr ohne einen neuen Assassin’s Creed-Teil nominieren? Ich weiß es nicht. Aber auch wenn das Finale von Teil 3 wohl spielerisch erneut absolut in die Hose gegangen ist, die restlichen Qualitäten des Titels lassen sich nicht bestreiten. Allen voran natürlich die schicke Grafik. Aber auch spielerisch weiß der eigentlich schon fünfte Serienteil wieder zu überzeugen. Eigentlich könnte man meinen, dass das Herumkraxeln auf den Dächern mittlerweile langweilig geworden ist. Doch irgendwie schafft es Ubisoft jedes Mal wieder es doch wieder spaßig zu gestalten.
  • Darksiders II (PC, PS3, X360, WiiU) – War Teil 1 noch eher ein Geheimtipp, wurde mit Teil 2 die Hype-Maschine auf Volllast aufgedreht. Zu Recht! Das Abenteuer rund um Tod und seinen Freund Krieg (aus Teil 1) orientiert sich noch mehr als sein Vorgänger an Nintendos The Legend of Zelda-Titeln. Eine offene Welt in der viel zu tun ist, zahlreiche interessante Dungeons, ein Pferd, ganz viel Hack ‘n’ Slash-Action, etwas Rollenspiel dazu und zahlreiche Kletter- und Sprungeinlagen sowie eine Vielzahl an Rätseln (inklusive Charakterwechsel) sorgen dafür, dass die Reise selten wirklich langweilig wird. Und natürlich dürfen wir das visuelle Design nicht außer Acht lassen, dass nicht nur die Welt, sondern auch die Kämpfe optisch beeindruckend in Szene setzt.
  • Silent Hill: Downpour (PS3, X360) – Was macht ein Survival-Horror-Spiel denn unter den Action-Adventure?! Egal: Mit dem neusten Teil kehrt die Serie zwar noch nicht vollständig zum alten Glanz der Teile 1 und 2 zurück. Doch während sich andere Titel wie beispielsweise Resident Evil oder Dead Space immer stärker Action und Splatter hinwenden, bietet Silent Hill: Downpour tatsächlich mal wieder echten Survival Horror. Dank wenig Munition und Lebensenergie ist Ballern hier definitiv nur eine Notlösung. Stattdessen lässt euch die atmosphärische Spielwelt das Mark in den Knochen gefrieren sowie die anspruchsvollen Rätsel euren Hirnkasten auf Hochtouren fahren — und das alles verpackt in eine mitreißende Hintergrundgeschichte.
  • Honorable Mention: Kid Icarus: Uprising (3DS) – Das Spiel ist ein einziger Fanservice. Wer das Original nicht kennt versteht 99% der Gags nicht und fragt sich speziell während der Dialoge zwischen dem Hauptcharakter Pit und seiner Auftraggeberin Palutena was eigentlich gerade so witzig ist. Dennoch hat die simple Geschichte (“Töte den Bösewicht”) genauso wie das Spiel an sich seinen gewissen Charme. Der Wechsel zwischen Rail-Shooter-Sequenzen und Hack ‘n’ Slash-Action mit einer Prise Rätsel und Jump ‘n’ Run-Einlagen am Boden macht Laune, ist durchaus anspruchsvoll und sieht selbst ohne 3D schick aus.

03. Bester Action-Titel des Jahres 2012

“Action-Titel” — Noch so ein Begriff hinter dem sich die halbe Spielewelt verbirgt. Und doch lassen sich hier irgendwie einfacher Titel finden, die vom Gefühl her in diese Kategorie passen. Actionreich müssen sie auf jeden Fall sein: Explosionen hier, Geschrei dort, ein bisschen Geschichte zwischendrin, am besten wenig Pausen und schon ist alles gut. In diesem Jahr haben die folgenden drei Titel diesen hohen Anforderungen genüge getan:

    Herstellerbild zu Asura's Wrath

  • Asura’s Wrath (PS3, X360) – Action gibt es in diesem Spiel definitiv mehr als genug, ihr spielt schließlich einen jungen Halbgott, der eindeutig massive Aggressionsprobleme hat. Schon im Intro nehmt ihr es mit einer ganzen Armada auf und besiegt mit euren Fäusten einen planetengroßen Bossgegner — wenn auch mit Hilfe von zahlreichen Quick Time Events und in eine Rail-Shooter-Sequenz verpackt. Und so geht es das ganze Spiel weiter. Riesige Bossgegner, Beat ’em Up-ähnliche Kämpfe gegen “kleinere” Feinde und haufenweise völlig abstruse und hochstilisierte Actionsequenzen erwarten euch. Der überdrehte Anime-Stil tut sein Übriges, um dafür zu sorgen, dass bei euch zu keiner Sekunde Langeweile aufkommt.
  • Sleeping Dogs (PC, PS3, X360) – Grand Theft Auto in Hong Kong. So einfach ließe sich Sleeping Dogs oberflächlich beschreiben. Wie so oft, sieht es unter der Haube des Open World-Titels aber anders aus. Allein die äußerst lebendige und überzeichnete Darstellung von Hong Kong und seinen Bewohnern hebt sich angenehm von der angeblichen Satire eines GTA IV ab und zwar ohne auf billige Gags oder gar rassistische Stereotypen zu setzen. Aber auch das Kampfsystem, das Waffen nur als Notfalllösung kennt und stattdessen den Kampf Mann gegen Mann bevorzugt, ist angenehm anders und erinnert stark an ein Batman: Arkham Asylum. Es ist, so lässt es sich vielleicht am besten ausdrücken, ein spielbarer Kung-Fu-Film aus den guten alten Zeiten.
  • Transformers: Der Untergang von Cybertron (PC, PS3, X360) – Mit Transformers: Kampf um Cybertron erschufen die High Moon Studios einen Geheimtipp, der nicht dem Michael-Bay-Vorbild folgte und sich stattdessen ganz auf das wesentliche konzentrierte: Die Roboter und ihre Probleme. Kein Mensch weit und breit zu sehen. Teil 2 ist nun die logische (und direkte) Fortsetzung. Noch imposanter (inhaltlich wie technisch), noch umfang- und abwechslungsreicher, noch spannender und leider mit dem Langweiler Bumblebee. Aber gut, es kann ja nicht immer alles perfekt sein :smile: .
  • Honorable Mention: Prototype 2 (PC, PS3, X360) – James Heller schafft es nicht ganz in die Fußstapfen des großen Vorbilds Alex Mercer (teil 1) zu schlüpfen. Zu sehr versteift sich die Geschichte darauf ihn weiterhin als “den Guten” darzustellen, während der Spieler erneut frohlockend durch die Straßen der Stadt zieht und eine Schneise der Verwüstung hinter sich lässt und fleissig Passanten aufspießt. Und genau in diesen Moment macht der Open World-Titel auch immer noch am meisten Spaß. Wenn die ganze Welt sich auf einen stürzt und man Gebäudeteile nach Armee-Helikoptern wirft, dann ist James Heller genauso wie Alex Mercer damals in seinem Element — und damit auch ihr als Spieler.

04. Bestes Jump ‘n’ Run des Jahres 2012

Zugegeben: Obwohl diese Kategorie erst mit den NOCAs 2011 eingeführt wurde, stand sie dieses Jahr schon wieder ein wenig auf der Kippe. Nein, zu wenig Jump ‘n’ Run sind dieses Jahr sicherlich nicht erschienen. Es gibt im Gegenteil Tage, an denen hat der Webmaster das Gefühl, dass es unter den Indie-Spielen nichts anderes gibt. Aber Quantität ist eben nicht gleichbedeutend mit Qualität. Kurz vor Torschluss bekam er die Kategorie aber dann doch noch mit den folgenden Kandidaten gefüllt:

    Herstellerbild zu Dustforce

  • Dustforce (PC, Mac, Linux) – Wisst ihr was der Webmaster Samstags immer macht? Den Hof und die Straße kehren! Der Plattformer Dustforce ist entsprechend das perfekte Spiel für ihn. Eure Aufgabe ist es nämlich die Levels von Laub, Staub und derlei Dreck zu säubern. Klingt im ersten Moment wie der Kehrmaschinen-Simulator, ist aber tatsächlich ein herausforderndes 2D-Jump-‘n’-Run. Nicht nur müsst ihr so schnell wie möglich zum Ende kommen und dabei Monstern ausweichen und viele unterschiedliche Arten von Sprüngen ausführen. Um die Höchstpunktzahl zu erhalten, müsst ihr dabei gleichzeitig auch noch jedes Fitzelchen Dreck wegmachen. Da kommt ihr fast so schwer ins Schwitzen, wie wenn ihr in der Realität sauber machen würdet. Was ihr übrigens jeden Samstag tun solltet. Ihr wisst schon, wegen viel zu harmlos und so. Der Webmaster kennt da ja kein Pardon.
  • Giana Sisters: Twisted Dreams (PC) – Der fließende Wechsel zwischen den zwei Charakteren Giana und Punk Sister, ist das Aushängeschild des neuen Teil der Serie. Das ist nicht nur sehr schön anzusehen (und anzuhören), sondern bietet auch spielerisch eine ganz neue Herausforderung, da sich mit dem Wechsel der Levelaufbau verändert. Und als wären die Levels an sich nicht schon so anspruchsvoll genug gestaltet, müsst ihr auch noch in Millisekunden entscheiden welche der beiden Sisters beziehungsweise welche ihrer Fähigkeit ihr gerade braucht, um weiterzukommen oder den letzten Diamanten einzusammeln. Ein sehr innovatives und hervorragend umgesetztes Spielkonzept.
  • Micky Epic: Macht der Fantasie (3DS) – Nachdem Mickey Mouse vor zwei Jahren mit Micky Epic seine erfolgreiche Rückkehr in die Welt der Videospiele feierte, war es nur eine Frage der Zeit bis auch endlich wieder ein Plattformer mit der Maus als Held auftauchen würde. Und obwohl “Micky Epic” draufsteht und wie im Wii-Vorbild der Zauberpinsel eine große Rolle spielt, ist der neuste Teil genau genommen die langerwartete Fortsetzung der SEGA-exklusiven Mickey Mouse Illusion-Reihe, die 1990 ihren Anfang auf dem SEGA Mega Drive fand und seit 1994 brach lag. Das Spiel ist ein reiner 2D-Plattformer mit kleinen Rollenspielelementen (Micky kauft sich Upgrades für seinen Pinsel) mit dem interessanten Twist, dass ihr dank eures Pinsels an vorbestimmten Stellen im Level und oft unter Zeitdruck Objekte löschen oder hinmalen müsst, um voran zu kommen. Nimmt etwas das Tempo raus, ist aber eine nette Idee, um auch den Denkapparat etwas zu beschäftigen.
  • Honorable Mention: New Super Mario Bros. 2 (3DS) – Schon wieder ein Mario-Spiel! Und dann schon wieder eins von diesen 2D-Dingern. Aber gut, zwar bietet der neuste Teil keine wirklichen Innovationen. Es lässt sich jedoch gleichzeitig auch nicht bestreiten, dass das Spiel an sich erneut eine sehr hohe Qualität bietet und Mario weiterhin ganz klar zu den besten unter den besten gehört, was Plattformer angeht.

05. Bestes Adventure des Jahres 2012

Gibt es dort draußen eigentlich immer noch Leute, die behaupten, das Adventure-Genre wäre tot? Höchstens Spieler, die weiterhin den “guten alten Zeiten” hinterherjammern und nicht einsehen wollen, dass es auch heutzutage erstklassige Adventures veröffentlicht werden. Was alleine die Publisher Deadalic Entertainment und Wadjet Eye Games dieses Jahr auf den Markt geworfen haben…das ist schon fast wieder zu viel auf einmal! Und aus der riesigen Auswahl am besten gefallen haben dem Webmaster diese drei:

    Herstellerbild zu Botanicula

  • Botanicula (PC, iOS, Mac, Linux) – Ihr übernehmt die Rolle von fünf kleinen Baum-Kreaturen, die sich auf eine Reise durch die Pflanzenwelt begeben, um den letzten Samen ihres Mutter-Baumes zu retten. Der ist von bösen Parasiten befallen und droht zu sterben. Klingt komisch? Kein Wunder, handelt es sich hier doch um ein Spiel von Amanita Design, den Machern von Machinarium. Das bedeutet auch, dass ihr euch auf eine visuell fantastische Reise begebt, die mit einem klassischen Adventure auf den ersten Blick erneut nur wenig zu tun hat. Es steht vielmehr das Erleben der sehr hübsch animierten Spielwelt im Vordergrund, in der es überall summt und wuselt. In allen Belangen also auch wieder ein sehr kinderfreundlicher Titel.
  • Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten (PC) – Normalerweise würde man von einem Spiel im Universum des Pen & Paper-Rollenspiels Das Schwarze Auge erwarten, dass es auch ein Rollenspiel ist. Mit Satinavs Ketten hat Daedalic jedoch allen Kritikern zum Trotz bewiesen, dass sich auch ein Adventure dazu eignet die riesige Welt Aventuriens einzufangen und damit eine nette Geschichte aus der Feder der offiziellen DSA-Autoren zu erzählen. Und da auch sonst das Spiel der üblichen, hohen technischen wie spielerischen Qualität der Hamburger Spieleschmiede entspricht, musste der Webmaster als DSA-Fan nicht lange über die Nominierung des Titels nachdenken.
  • Resonance (PC) – Ein wenig schade ist es schon, dass sich Wadjet Eye Games und ihre Entwickler so sehr auf den Pixel-Look alter Sierra-Adventures versteifen. Auch Resonance fällt erneut in diese Kategorie. Und doch hat es fünf Jahre gedauert, bis das Werk fertig war. Im Gegenzug hat die Jagd auf die Hinterlassenschaften eines Partikel-Physikers auch einiges zu bieten: Vier Charaktere mit einem jeweils eigenen Intro-Abschnitt, die ihr später sogar alle vier gleichzeitig steuern dürft sowie euer Gedächtnis, aufgeteilt in Kurzzeit- und Langzeiterinnerungen. Im Kurzzeitgedächtnis legt ihr Hotspots im Spiel ab, um diese dann als Thema in den Dialogen zur Verfügung zu haben. Das Langzeitgedächtnis enthält hingegen Flashbacks, in denen ihr Ereignisse aus der Vergangenheit eines Charakters erlebt und logischerweise Informationen enthalten, die ihr zum Lösen der zahlreichen Rätsel benötigt. Der Ton des Spiels ist definitiv ernst und es ist auch nicht das einfachste Adventure auf dem Markt. Doch schon allein die interessante Hintergrundgeschichte mit den vier völlig unterschiedlichen Charaktere ist Motivation genug sich bis zum Finale durchzubeißen.
  • Honorable Mention: Indiziertes Spiel (PC) – Hier stand einmal ein kleiner Text zu einem Spiel, das zum 31.12.2012 leider indiziert wurde und zu dem es keine (geschnittene) deutsche Version gibt.

06. Bestes Koop-Spiel des Jahres 2012

Ganz ehrlich: Diese Kategorie ist eigentlich nicht mehr als eine Farce. Wisst ihr wie oft der Webmaster 2012, 2011 und 2010 tatsächlich ein Spiel länger kooperativ gespielt hat? Das lässt sich nicht nur an einer Hand, sondern fast schon an einem Finger abzählen (Portal 2, Beat Hazard: Ultra und Minecraft)! Aber gut: Er weiß natürlich trotzdem die Vorzüge des gemeinsamen Spiels genauso zu schätzen und klopft die entsprechenden Titel auch soweit möglich auf ihren Koop-Spaß-Faktor ab. Dabei haben sich diese Kandidaten auf das Treppchen heben können:

    Herstellerbild zu Borderlands 2

  • Borderlands 2 (PC, Mac, PS3, X360) – Noch mehr als Teil 1 ist Borderlands 2 auf das Zusammenspiel mehrerer Personen ausgelegt. Nicht nur ergänzen sich die einzelnen Klassen perfekt, es macht auch viel mehr Spaß sich gemeinsam durch die riesigen Horden von Gegnern zu ballern als im Solomodus. Da fällt es schließlich nicht so sehr ins Gewicht, dass ihr doch irgendwie dauernd dasselbe macht, nämlich in typischer Action-Rollenspielmanier alles Niedermetzeln was sich bewegt und danach die fallengelassenen Gegenstände aufsammeln.
  • LEGO: Der Herr der Ringe (PC, PS3, X360, Wii, PSV, 3DS, NDS) – Die LEGO-Spiele boten schon immer einen launigen Koop-Modus. Daran ändert sich auch mit dem neusten Ableger nichts und auch die Neuerungen halten sich in Grenzen. “Verfeinern” stand wohl auf dem Zettel der Entwickler. Die auffälligste Neuerung sind die längeren Sequenzen, in denen ihr von eurem Koop-Partner getrennt werdet und jeweils solo ein Ziel erreichen müsst. Bestes Beispiel ist wenn Frodo den Ring anzieht und somit in diese komische Parallelwelt abtaucht. Auf der einen Seite ist das natürlich kontra-produktiv in einem Koop-Titel, gleichzeitig nimmt es aber auch wieder ein wenig die Aggressionen raus, die unweigerlich entstehen, wenn zwei Leute zusammen arbeiten und jeder nicht das macht, was der andere will.
  • Sniper Elite V2 (PC, PS3, X360, WiiU) – Ein Koop-Modus in einem Spiel, in dem ihr ein einsamer Scharfschütze im Berlin während des zweiten Weltkriegs seid. Wie kann so etwas funktionieren, werdet ihr euch fragen. Nun durch einen Schuss Realismus, der viel zu selten zum Einsatz kommt: den Spotter. Zumindest in der neueren Militärgeschichte sind die meisten Scharfschützen nämlich größtenteils nicht mehr alleine unterwegs, sondern haben jemanden mit einem Fernglas mit dabei. Er sagt ihnen die Ziele und die Entfernung an, damit der Schütze sich ganz auf das Schießen und Treffen konzentrieren kann. Und im Koop-Modus von Sniper Elite V2 seid ihr in speziellen Missionen genau als ein solches Team unterwegs. Und wer jetzt denkt, dass es langweilig wäre den Spotter zu spielen, der täuscht sich: Er markiert nicht nur Gegner, sondern muss auch gleichzeitig Missionsziele erfüllen wie eine Bombe legen. Stirbt einer von euch, ist die Mission komplett gescheitert. Spannung pur und ein Spielmodus, der in jedes Scharfschützenspiel gehört!
  • Honorable Mention: Transformers: Der Untergang von Cybertron (PC, PS3, X360) – Der richtige Koop-Modus, in dem ihr mit einem Kumpel die Kampagne durchspielen könnt, wurde leider aus unerfindlichen Gründen gestrichen. Ihr seid schließlich auch weiterhin die meiste Zeit mit anderen Transformers unterwegs. Dafür feiert der gelungene Horde-Modus, Escalation genannt, seine Rückkehr. Fünfzehn Feindwellen müsst ihr dieses Mal überleben. Zwischendurch verbessert ihr durch euren Transformer mit durch Kills verdiente Credits und schaltet Team-Upgrades oder sogar Zugang zu weiteren Bereichen der Karte frei. Besonders cool ist, dass ihr immer mal wieder Fallen und Spezialfähigkeiten erhaltet. Mit einer Wand aus Feuer ist es doch wesentlich einfacher die Feinde im Zaum zu halten. Kein richtiger Ersatz für die fehlende Koop-Kampagne, aber definitiv ein launiger kooperativer Spielmodus.

07. Bestes Rennspiel des Jahres 2012

Diese Kategorie stand dieses Jahr ein wenig auf der Kippe. Nicht nur mangels ausreichend Teilnehmern abseits der üblichen Codemasters-Titel, sondern auch weil der Webmaster ein ganz bestimmtes Spiel würdigen wollte. Aber ist ein Snowboard-Titel wie SSX wirklich so viel anders wie ein Rennspiel? In der Welt des Webmasters, in der Sport nur wenig Platz hat, auf jeden Fall. Die Nominierungen sehen entsprechend so aus:

    Herstellerbild zu DiRT: Showdown

  • DiRT: Showdown (PC, PS3, X360) – Die besten Spaß-Rennspiele sind auch heute noch Destruction Derby und FlatOut 2. Da kann DiRT: Showdown schon allein in Sachen Umfang nicht mithalten. Nichtsdestotrotz ist Codemasters Versuch diese Nische mit einem eigenen Produkt zu bevölkern durchaus gelungen. Vor allem weil es grafisch sehr viel zu bieten hat. Da macht es umso mehr Freude mit vollem Tempo in die anderen Autos zu rasen und dabei zuzusehen wie die Fetzen fliegen. Zumal auch die Physikengine nur zum Teil zurückgefahren wurde und so schon allein das Handling der eigenen Karre auch im Spin-Off der Rally-Serie eine Herausforderung ist.
  • Need for Speed: Most Wanted (PC, PS3, X360, WiiU) – Der neuste Ableger der erfolgreichen Rennspielserie ist ein wenige anders, als die vorherigen Titel. Man könnte schon fast sagen, es ist mit seiner freien befahrbaren Stadt und den darin verstreuten Herausforderungen ein Burnout Paradies 2 mit kleinen Anleihen an das erste Need for Speed: Most Wanted geworden. Nur das detaillierte Schadensmodell wurde vergessen. Der Vergleich ist allerdings nicht unbedingt schlecht, auch wenn dem Webmaster die offene Welt von Burnout Paradies nicht wirklich gefallen hat, zumal die Welt hier kleiner wirkt. Das Fahrmodell irgendwo zwischen Arcade und Simulation macht Spaß und die schicke Grafik sowie die Tatsache, dass es überall so viel zu tun gibt, motiviert dazu auch einfach mal so durch die Straßen zu cruisen auf der Suche nach dem nächsten Auto, der nächsten Plakatwand oder schlicht dem nächsten Rennen.
  • SSX (PS3, X360) – Der Webmaster mit seinen O-Beinen kann nicht einmal anständig Ski fahren, geschweige denn mit einem echten Snowboard umgehen. Und auch generell ist ihm Winter und Schnee viel zu kalt. Doch am Rechner beziehungsweise an der Konsole, ist er wie besessen von allen Arten von Boards. Mit SSX ist nicht nur generell seit langem mal wieder Snowboardspiel erschienen, es ist auch ein richtig guter Titel geworden. Von der gelungenen Musikauswahl (The Naked and Famous) und die sehr hübsche Grafik über die einfach zu erlernende, aber schwer zu meisternde Steuerung und die asynchrone Multiplayer-Komponente macht der Titel nicht nur vieles richtig, sondern auch immens viel Spaß. “Eine Abfahrt geht noch!” ist da morgens um 5 Uhr das Motto.
  • Honorable Mention: F1 2012 (PC, Mac, PS3, X360) – Die Hochzeit der guten Formel-1-Rennspiele ist schon lange vorbei. Umso schöner ist es zu sehen, dass zumindest Codemasters ernsthaft versucht diese Art der Rennspiele wiederzubeleben. Zwar ist auch die mittlerweile dritten Ausgabe ihrer F1-Serie (der Wii-Ableger zählt nicht) nicht perfekt und die Entwickler haben noch viel Arbeit vor sich. Doch es hat sich viel getan, vor allem um die Simulation für Einsteiger interessant zu machen. Veteranen und Besitzer von F1 2011 können sich zwar zu Recht fragen, ob sich die Anschaffung lohnt, aber F1 2012 ist ganz klar ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und nicht nur mangels Konkurrenz die beste Simulation des Sports, die ihr kriegen könnt.

Der Webmaster: Alter Schwede, ist das wieder viel Text, den wir euch heute zumuten. Zeit für eine Pause, findet ihr nicht auch? Wie gut, dass es Werbung gibt! Zuvor aber noch unsere diesjährige Gewinnspielfrage:

    Wer ist Kessy?

  • Die imaginäre Freundin des Webmasters
  • Die Göttin der Knuddeleinheiten
  • Ein nutzloses Viech

Wer die richtige Antwort weiß und bis zum Ende der Werbung auf einem rosa-farbenen Blatt Papier an die 0387 69 69 69 faxt (129,99 Euro aus dem polnischen Festnetz) schickt, erhält die Chance einen Kecks (sic!) zu gewinnen. Die Lösung und den Gewinner erfahrt ihr direkt nach der Werbeunterbrechung.

Werbung Anfang

< Da das Werbebudget des Senders offensichtlich aufgebraucht ist, erscheint nur ein billiger Comic Sans-Schriftzug auf schwarzem Hintergrund >

B A G D A D S O F T W A R E

Werbung Ende


Der Webmaster: Und da sind wir auch schon wieder. Bevor wir euch aber die restlichen Nominierungen für die Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards 2012, hier die Auflösung für unsere Gewinnspielfrage “Wer ist Kessy?”. Die richtige Antwort war selbstverständlich “Die Göttin der Knuddeleinheiten” und gewonnen hat:

Tante Trude aus dem oberbayrischen Pfirtzhaus!

Herzlichen Glückwunsch! Nun zurück zu Kessy:

08. Bestes Rollenspiel des Jahres 2012

Auch in diesem Jahr stand das Genre der Rollenspiele vor allem im Zeichen der mehr oder weniger lang erwarteten Nachfolger, die entweder schnell wieder in Vergessenheit geraten sind oder über die teilweise bis heute sehr heiß diskutiert wird. Diablo III anyone? Nächstes Jahr wird es dank Kickstarter vermutlich noch viel schlimmer! Aber die ein oder andere neue IP hat auch ihren Weg auf die Festplatte des Webmasters gefunden, weshalb die Liste heuer so aussieht:

    Herstellerbild zu Kingdoms of Amalur: Reckoning

  • Kingdoms of Amalur: Reckoning (PC, PS3, X360) – “World of WarCraft für Solisten” — so oder so ähnlich lautete das Fazit vieler Redakteure. Keine Ahnung, ob das nun eine Beleidigung sein sollte, oder eine Auszeichnung. Fakt ist auf jeden Fall, dass das Spiel euch in eine zugeben bunte, aber tiefgründige Spielwelt versetzt. Man merkt dem Titel an allen Ecken und Enden an, dass hier ein erfahrener Autor (R. A. Salvatore) im Hintergrund aktiv war und nicht nur eine Geschichte für ein Spiel, sondern ein komplettes Universum erschaffen hat. Spielerisch mag der Titel zwar keine großartigen Innovationen bietet, aber die Kombination aus etablierten Systemen ist gelungen und funktioniert einwandfrei. So ärgert ihr euch nicht großartig über irgendetwas, sondern verliert euch schlicht stundenlang in der detailreichen Spielwelt.
  • Mass Effect 3 (PC, PS3, X360, WiiU) – Da können die Leute noch so sehr über das Ende meckern — der Webmaster fand es super –, Mass Effect 3 ist ein mehr als würdiger Abschluss der Trilogie. Wer seinen Charakter seit Teil 1 gehegt und gepflegt hat, wird im letzten Teil den emotionalen Höhepunkt seiner ganz persönlichen Reise erleben. Und zwar nicht nur wenn es darum geht das Universum zu retten, sondern auch wenn es heißt Abschied von langjährigen (virtuellen) Freunden und Geliebten zu nehmen. Wenn der Webmaster auch nur an die Ereignisse von Rannoch zurückdenkt, kommen ihm schon wieder die Tränen. Und spielerisch? Weiter verfeinert ohne große Überraschungen, aber das war auch nicht Sinn und Zweck des Ganzen.
  • Risen 2: Dark Waters (PC, PS3, X360) – Anders als der Vorgänger, ist Teil 2 eindeutig mit der Konsolenumsetzung im Hinterkopf entwickelt worden. Das macht sich auch stellenweise durchaus negativ bemerkbar. Doch ist diese Kritik nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn das eigentliche Spiel ist erneut ein äußerst atmosphärisches und vor allem derbes Rollenspiel, wie ihr es von Piranha Bytes gewohnt seid. Statt feingeschliffen Langweilern, die euch nur mit “Sir” oder “Madam” anreden, gibt es erneut Charaktere mit echten Ecken und Kanten. Gleichzeitig frischt das neue Setting inklusive der Einführung der Schusswaffen und dem Zähmen von Tieren die bekannten Elemente der Serie angenehm auf und die Inseln sind schlicht eine Augenweide.
  • Honorable Mention: Kingdom Hearts 3D [Dream Drop Distance] (3DS) – Kingdom Hearts hier, Kingdom Hearts dort — seit er für GamersGlobal Kingdom Hearts: Birth by Sleep (PSP) testen durfte, ist der Webmaster ganz geil auf die Spieleserie. Wenig verwunderlich, dass er sich auch sofort auf den neusten Teil gestürzt hat. Am Spielprinzip hat sich nicht viel geändert. Immer noch gibt es mit dem Befehlsdeck das superkomplexe und herausfordernde Kampfsystem mit seinen ewig vielen Möglichkeiten, es wurde aber gleichzeitig durch ein paar action-lastigere Elemente erweitert. So könnt ihr beispielsweise über den Touchscreen Gegner durch die Gegend werfen. Außerdem steuert ihr nur noch zwei Charaktere, zwischen denen das Spiel automatisch wechselt (“Drop System”), was es etwas einfacher macht den Überblick zu behalten wer welche Fähigkeiten hat. Was den Webmaster allerdings endgültig vom Spiel überzeugt hatte, war eine der neuen Disney-Welten, die ihr im Laufe der Geschichte besucht: Das Grid aus TRON: Legacy.

09. Bester Shooter des Jahres 2012

Das Shooter-Genre war vermutlich das Genre in diesem Jahr mit den meisten Überraschungen. Das ist auch trotz aller Hype-Aversion nicht am Webmaster vorbeigegangen. Darunter sind sowohl alte Serien, die überraschend in neuem Glanz erstrahlt sind sowie frische IPs, die wie aus dem Nichts aufgetaucht und die Konkurrenz aufgerüttelt haben. Aber nein: Auf Call of Duty: Black Ops II trifft keine der beiden Beschreibungen zu. Stattdessen haben den Webmaster diese Titel überzeugt:

    Herstellerbild zu Dishonored - Die Maske des Zorns

  • Dishonored – Die Maske des Zorns (PC, PS3, X360) – Der Webmaster spielt das Spiel zwar wie einen Schleicher und weniger wie einen Shooter, aber die Kategorie passt trotzdem für diesen “Mördersimulator” aus der Ego-Perspektive mit einer Prise Rollenspiel obendrauf. Wie es sich für solch einen Titel gehört, lässt es dem Spieler vielleicht nicht alle, aber sehr viele Freiheiten wie er vorgeht, wen er umbringt (oder ob überhaupt) und wie er den finalen Schlag ausführt. In seinen besten Momenten fühlt sich Dishonored entsprechend an wie ein Thief: The Dark Project oder ein Hitman 2: Silent Assassin. Und das alles verpackt in eine nicht nur sehr atmosphärische, sondern auch tiefgründe Spielwelt.
  • Far Cry 3 (PC, PS3, X360) – Teil 2 war Mist. Da brauchen wir gar nicht lange um den heißen Brei herumzureden. Entsprechend niedrig waren im Vorfeld die Erwartungen an den Nachfolger. Doch siehe da: Far Cry 3 ist nicht nur ein äußerst hübsches, sondern auch spielerisch richtig guter Open-World-Shooter geworden. Zugegeben, es nimmt etwas die Spannung aus der Hintergrundgeschichte, wenn man erst einmal den halben Tag damit verbringt Tiere zu jagen, um seine Upgrades herstellen zu können, ein bisschen Poker spielt oder den Einwohnern bei kleineren Gefälligkeiten hilft statt die eigenen Freunde zu retten. Aber die Insel ist so hübsch, so groß und überall gibt es etwas zu entdecken, da vergisst man dieses kleine Detail gleich wieder.
  • Spec Ops: The Line (PC, PS3, X360) – Auf den ersten Blick handelt es sich um einen billigen Third-Person-Shooter der verzweifelt versucht in der Erfolgswelle von Call of Duty mitzureiten — und grandios scheitert, weil die Gefechte sich nicht so griffig und flüssig anfühlen wie im Vorbild. Doch dieser Eindruck täuscht! Tatsächlich versteckt sich hinter Spec Ops: The Line ein tiefgründiges Spiel, das zum Nachdenken und damit auch zum erneuten Spielen anregt. Ist man nach dem ersten Mal schlicht “geflasht” von der überraschenden Achterbahnfahrt in den Abgrund der menschlichen Seele, realisiert der Spieler erst beim zweiten Mal so richtig die subtilen Details, welche die Geschichte rund um Walker und sein Team aus Spezialisten ausmacht.
  • Honorable Mention: Black Mesa (PC) – Es kommt selten vor, dass ein Fan-Remake die Qualität des Originals erreicht oder gar übertrifft. Doch genau das haben die Jungs rund um Black Mesa geschafft. Statt einfach nur Half-Life 1:1 zu kopieren, haben sie sich hingesetzt und sich überlegt, wie sie das damals tolle Spiel sinnvoll in eine moderne Zeit bringen können — mit vollem Erfolg. Black Mesa macht durchweg mehr Spaß als das Vorbild.

10. Bestes Strategiespiel des Jahres 2012

Wisst ihr, was mir gerade auffällt? Dieses Jahr standen ganz schön viele Kategorien nah am Rand der Streichung. Speziell bei seinen Stiefkindern, den Strategiespielen, musste der Webmaster wieder lange und hart überlegen. Neben den Sportspielen das Genre, das er wohl am wenigsten spielt und das auch immer mehr von Hardcore-Nischentiteln bevölkert wird. Aber keine Angst: Am Ende hat er dann doch noch drei Titel gefunden, die er nicht nur gespielt, sondern auch für gut befunden hat:

    Herstellerbild zu Endless Space

  • Endless Space (PC, Mac) – Kennt ihr Ascendancy von 1995? Hat euch der Webmaster noch nicht die Ohren damit vollgelabert? Von wegen, dass es das beste SciFi-4X-Spiel aller Zeiten ist und Master of Orion locker übertrifft und so? Dann hattet ihr Glück. Ist im Prinzip der gleiche Schmodder wie bei Colonization vs. Civilization. Letzteres mag er ja auch nicht. Mit Endless Space ist nun dieses Jahr ein “Explore, expand, exploit and exterminate”-Titel mit Science-Fiction-Setting erschienen, der sehr nah an das Spielgefühl von Ascendancy herankommt, aber in Sachen Spielkomfort und Grafik natürlich wesentlich mehr zu bieten hat. So macht das Siedeln im All wieder so richtig viel Laune.
  • Jagged Alliance: Back in Action (PC) – Der Webmaster und Jagged Alliance wurden nie richtig Freunde. Trotz seiner Liebe zu UFO: Enemy Uknown, war ihm das realistischere Szenario schon wieder viel zu kompliziert. Entsprechend gelegen kommt ihm Jagged Alliance: Back in Action, das nicht nur viele Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich des Schwierigkeitgrads zulässt, sondern zu Gunsten der Spielbarkeit sich auch traut einfach mal den Vorgänger, Vorgänger sein zu lassen und sein eigenes Ding durchzieht. So bleibt am Ende immer noch Rundentaktik-Titel übrig, der viel von einem abverlangt und euch stundenlang beschäftigt. Der aber gleichzeitig eben nicht so sperrig ist wie vergleichbare Spiele und stattdessen Komfort und Spielspaß über den Erhalt von irgendwelchen Detailfeatures stellt ohne die Seele des Originals komplett über Bord zu werfen.
  • XCOM: Enemy Unkown (PC, PS3, X360) – Apropos Seele des Originals: Auch wenn das neuste Werk von Firaxis an vielen Stellen die Schere angesetzt hat und so unterm Strich ein komprimierteres Rundentaktik-Erlebnis erschaffen wurde: Es muss sich definitiv nicht vor UFO: Enemy Unkown verstecken und hat erfolgreich das 18 Jahre alte Spielprinzip in die Moderne übertragen, ohne dabei den spielerischen Anspruch komplett außen vor zu lassen. Die Balance zwischen alten und neuen Ideen ist unterm Strich gut gelungen und überzeugt — und das nicht nur auf PC, sondern auch auf den Konsolen!
  • Honorable Mention: Confrontation (PC) – Cyanides Ausflug in die Echtzeitstrategie ist eigentlich schon fast mehr Rollenspiel als Strategie. Statt riesigen Truppenverbänden, steuert ihr nur eine Party aus vier Mann, die ihr wiederrum aus zwölf Fantasy-typischen Klassen wie Magier oder Waldläufer zusammensetzt. Da es sich hier jedoch um eine Umsetzung eines TableTop-Spiels handelt, heißen sie natürlich anders. Der Kern des völlig linearen Spiels sind die pausierbaren Echtzeitkämpfe, die taktisches Vorgehen erfordern und euch immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Zumal das Kampfsystem zwar einfach zu verstehen, aber nicht ganz so einfach zu meistern ist. Vor allem wenn ihr ein nicht ausbalanciertes Team zusammenstellt, das nicht dem typischen MMO-Schema (Tank, 2xDamage-Dealer, Heiler) entspricht, werdet ihr lange daran zu knabbern, aber auch definitiv viel Spaß dabei haben.

11. Bester Spielesoundtrack (Original) des Jahres 2012

Ihr kennt ja das Spielchen: Ein guter Soundtrack ist für den Webmaster nur der Soundtrack, der auch tatsächlich von einem Komponisten speziell für den jeweiligen Titel kreiert wurde und nicht einfach nur eine Sammlung an lizensierten Songs. Aber wisst ihr was? Seit dem Release von SSX hat der Typ überraschend oft keinen Spielesoundtrack laufen lassen! Unfassbar! Stattdessen dudelte so Kram wie The Naked and Famous, Guano Apes (ständig dieses Scheiß Anne Claire in der Unplugged-Fassung. Es gibt auch noch andere gute, wenn auch ältere Lieder von denen! *Argh*) und Machinae Supremacy aus den Boxen! Aber gut: Bei der Menge an Musik die er Zuhause, im Auto und auf der Arbeit über das Jahr hinweg konsumiert, ist da immer noch genug Spielemusik drunter, um die folgenden drei Kandidaten nominieren zu können:

    Herstellerbild zu Giana Sisters: Twisted Dreams

  • Botanicula (PC, iOS, Mac, Linux) – Das Werk der tschechischen Band DVA erinnert an den grandiosen Soundtrack zu Rayman Origins. Auch hier steht eindeutig das Gefühl von Fröhlichkeit im Vordergrund (selbst in den dunkleren Stücken), das weniger durch die Musik als durch die Kakophonie des eingestreuten “Gesang” (gesungene Töne) und der Geräusche (Vogelzwitschern, summende Bienen, etc.) erzeugt wird. Gleichzeitig klingt jeder der 21 Titel angenehm anders als der vorherige. Wie das Spiel, ist der Soundtrack schlicht eine angenehme Reise durch eine Tier- und Pflanzenwelt.
  • Giana Sisters: Twisted Dreams (PC) – Zwei Soundtracks in einem: Der eine Teil ist klassischer Chris Hülsbeck (zusammen mit Fabian Del Priore) mit viel Elektronik, etwas Klassik und insgesamt eher sphärischen Klängen. Der zweite Teil ist Machinae Supremacy, die SID Metal-Band aus Schweden, die schon für Jets ‘n’ Guns einen knallharten Soundtrack beisteuerte. Der Witz: Die beiden Stile müssen im Spiel fließend übereinander übergehen und das gleiche Lied abbilden, da die Machinae-Supremacy-Fassung ertönt, wenn ihr im Spiel als Punk Sister unterwegs seid und Chris’ Version, wenn ihr zu Giana wechselt. So hört ihr auf dem Album zweimal die gleichen Songs und erfreut euch an der Abwechslung beziehungsweise an den Spannungen zwischen “weicher” und “harter” Version mit ihren unterschiedlichen Tempi und Stilen.
  • The Second Guest (PC) – Das Spiel ist ein Krimi-Adventure im Stil eines Tim-Burton-Films (inklusive einer klar von Jonny Depp inspirierten Hauptfigur) und erzählt eine typische Agatha-Christie-Geschichte (Mord in einem Herrenhaus voller Besucher). Der Soundtrack von Luigi-Maria Rapisarda ist auch entsprechend klassisch orchestral angelegt und setzt vor allem auf Streicher und Holzbläser, um die düstere und stellenweise aber auch absurde Atmosphäre der Geschichte einzufangen. Der Spannungsbogen des Albums — der dem des Spiels folgt — erzeugt die 44 Minuten hindurch einen angenehmen Mix aus Höhen und Tiefen, der in einem fulminanten Finale mündet und einen Lechzend nach mehr zurücklässt.
  • Honorable Mention: Spec Ops: The Line (PC, PS3, X360) – Das Werk von Elia Cmiral geht mehr in Richtung “Ambient”, unterstützt also vornehmlich die Action im Spiel und ist entsprechend nicht sehr dominant. Trotz seiner klanglich militärischen Härte (E-Gitarren sei Dank) ist er zudem selbst in den Kämpfen äußerst gemütlich angelegt. Doch dieses Unterschwellige ist auch genau der Reiz, den das Hören des Soundtracks ausmacht. Mit einfachen Mitteln und ohne Hau-Drauf-Techniken schafft er es vorzüglich den Hörer an den Rand des Stuhls zu treiben.

12. Visuell ungewöhnlichstes Spiel des Jahres 2012

Die aktuelle Konsolengeneration dauert bereits sieben Jahre an. Da könnte man eigentlich meinen, dass die Kreativen in der Industrie mittlerweile auch die anderen 15,99 Millionen Farben in Photoshop entdeckt haben. Aber nein, der Großteil der Spiele sieht nicht nur immer noch äußerst gleich aus, es dominiert auch weiterhin der “realistische” Farbton Grau (früher Braun). Wobei Schwarz mittlerweile auf dem Vormarsch ist. Die Spiele werden komischerweise wieder dunkler, vermutlich damit sie noch “realistischer” wirken. Aber wie in jedem Jahr, gab es auch 2012 ein paar Spiele abseits des Trends. Titel, die die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um eben nicht einfach nur die Realität zu kopieren, sondern um anders zu sein. Am besten gefallen davon haben dem Webmaster diese drei:

    Herstellerbild zu Catherine

  • Botanicula (PC, iOS, Mac, Linux) – Amanita Design ist für seine ungewöhnlichen Spiele bekannt. Egal ob es Samorost, Machinarium oder eben jetzt Botanicula ist: Alle sind komplett in 2D gehalten und haben ihren ganz eigenen, sehr minimalistischen und doch irgendwie detailreichen Stil, der bestimmt wird von ungewöhnlichen Formen (Bienen, die ihre Flügel am Hintern haben) und auch Farben. Das Ergebnis ist im Fall von Botanicula eine trotz all der Gefahren fröhliche und lustig wirkende Spielwelt, in der ihr euch gerne aufhaltet.
  • Dishonored – Die Maske des Zorns (PC, PS3, X360) – Mit Dishonored ist es ein wenig wie letztes Jahr bei Brink: Auf den ersten Blick ist Dunwall nur eine in grau getauchte, wenn auch viktorianisch angehauchte Stadt wie in jedem anderen Spiel. Doch irgendwie fühlt sich alles irgendwie falsch an. Die Charaktere wirken klobig, ohne wirklich richtig unförmig zu sein und die Umgebungen erscheinen unwirklich, fast schon überzeichnet. Es ist wie ein Cell-Shading-Titel nur ohne den schwarzen Rand. Und dann kommt noch das schon grundlegend ungewöhnliche Art-Design, das sehr stark an City 17 aus Half-Life 2 erinnert mit seinen Wachtürmen aus Stahlplatten, den Strider-ähnlichen Läufern und dem unfertigen und asymmetrischen Look speziell der Regierungsgebäude.
  • Catherine (PS3, X360) – Zugegeben, der Anime-Stil ist vermutlich nur für uns westlichen Spieler wirklich ungewöhnlich. Drüben in Asien gibt es sicherlich haufenweise Titel mit dieser Darstellungsform. Nichtsdestotrotz ist die Kombination aus Animation in den Zwischensequenzen und der Verquickung von 3D-Objekten und gezeichneten Charakteren (irgendwo zwischen Cell-Shading und Cartoon) im eigentlichen Spiel visuell sehr interessant umgesetzt und fühlt sich auch irgendwie “richtig” und passend zur Geschichte an.
  • Honorable Mention: Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten (PC) – Ja, die Zwischensequenzen im Stil von Bleistiftzeichnungen sind minimalistisch. Ja, auch im Spiel sind die Animationen nicht so zahlreich, wie es der ein oder andere vielleicht gerne hätte. Doch Kenner der Vorlage fühlen sich im virtuellen Andergast und Nordaventurien sofort wieder zu Hause. Nicht nur erinnert alles an die Zeichnungen in den Regelbüchern, auch die Liebe zum Detail bei den äußerst hübsch und rustikal gemalten 2D-Hintergründen lässt Rollenspielerherzen höher schlagen und sie auf jedem Bildschirm sehr lange verweilen.

13. Enttäuschung des Jahres 2012

Es ist doch jedes Jahr das Gleiche: Da freut sich der Webmaster drauf seine Spielelieferung auszupacken, installiert fröhlich das jeweilige Spiel und dann schaue ich mich plötzlich nach Rohrspatzen im Zimmer um, weil er so extrem das Schimpfen anfängt. Das muss nicht einmal ein Spiel sein, auf das sich der Webmaster schon ewig gefreut und entsprechend hohe Erwartungen hat, die nicht erfüllt werden. Auch verpasste Chancen und verschenktes Potential sind ein absolutes Ärgernis. Und am meisten enttäuscht war der Webmaster in diesem Jahr von diesen Machwerken:

    Herstellerbild zu Ghost Recon: Future Soldier

  • Catherine (PS3, X360) – Wie schon bei Max Payne 3, hatte der Webmaster auch hier massive Probleme mit der Geschichte und ihren Charakteren. Am liebsten wäre er in das Spiel hineingestiegen und hätte vor allem Vincent, der Hauptperson, einfach mal eine runtergehauen, damit dieser zur Besinnung kommt. Hat ja damals immer so gut geklappt mit den Stöcken in der Schule… Dabei sollte doch das eigentliche Gameplay der schlechte Part des Spiels sein. Doch die Zeitdruck-Puzzelei hat ihm sogar sehr viel Spaß gemacht, nur um dann durch das Mittendrin vergrault. Entscheidungsfreiheit? Pfff!
  • Ghost Recon: Future Soldier (PC, PS3, X360) – Die Vorgänger waren mitnichten die ultimativen Taktik-Shooter vor dem Herrn. Aber sie hatten ihren Reiz und verlangten zumindest in der PC-Version (die sich massiv von der Konsolenfassung unterschied) taktisches Vorgehen. Der neuste Teil? Ein stinknormaler Third-Person-Shooter mit Deckungsmechanik. Ja, ihr habt Teammitglieder und ihr könnt ihnen Befehle erteilen. Ein paar Gadgets wie eine Drohne sind auch dabei. Von einem Taktik-Shooter, geschweige denn einem anspruchsvollen, ist das Endergebnis trotzdem meilenweit entfernt.
  • Max Payne 3 (PC, PS3, X360) – Der Webmaster hängt nicht so massiv an den Vorgängertiteln wie manch anderer und hat den neusten Teil durchaus auch für sich betrachtet. Aber das Endergebnis bleibt für ihn das Gleiche: Das ist kein Max Payne, sondern die Geschichte des allein lebenden Rentners von nebenan, der bei jeder Gelegenheit euch unbedingt von seinen vielen Leiden erzählt. Ach was geht es ihm schlecht. Ach wie schlimm ist doch die Welt. Ach warum beachtet ihn keiner. Da kann das Spiel spielerisch noch so solide sein, viel anders als die Vorgänger ist es sowieso nicht: Die Geschichte von Max Payne, dem versoffenen Vollidioten, hat den Webmaster nur aufgeregt.
  • Shameful Mention: Arena Wars 2 (PC) – Schon den Vorgänger dieses sehr schnellen und auf Wettkampf ausgelegtes Echtzeitstrategiespiels kannten nur die wenigsten. Dennoch war es ein überraschend spaßiges und gut aussehendes Spiel selbst für Solisten. Der Nachfolger, mehrfach über die Jahre verschoben und dann urplötzlich nach angeblich einem langen Betatest auf dem Markt, hat konsequent alles herausgestrichen was irgendwie Unterhaltung brachte. So gibt es nur noch einen Spielmodus, das Spiel hat die schlechteste KI seit Menschengedenken, es gibt nur wenige und durchweg gleichförmige Karten und die Mehrspielerserver sind, was vorhersehbar war, absolut menschenleer. Da fragt man sich schon wie blind einige der “Betatester” sind, dass sie im Steamforum meinen jedwede Kritik im Keim ersticken zu müssen.

14. Überraschung des Jahres 2012

100%ige Objektivität gibt es nicht. Schon das Cover eines Spiels kann die eigene Meinung beeinflussen, wie ganz aktuell die Debatte um BioShock: Infinite zeigt. Da kann der Webmaster noch so sehr die Berichterstattung im Vorfeld ignorieren oder versuchen sein Gehirn von seinen Erfahrungen zu leeren: Beim Start des jeweiligen Titels hat er doch irgendeine Erwartung daran. Manchmal wird das Spiel diesen nicht gerecht, aber mitunter übertrifft es diese auch. Und das haben die folgenden drei Titel vorbildlich geschafft:

    Herstellerbild zu Spec Ops: The Line

  • Spec Ops: The Line (PC, PS3, X360) – Eine Veröffentlichung im Sommer, Teil einer Shooter-Serie für Konsolen, für die seit 2002 kein Nachfolger erschienen war und eine Demo, die den Eindruck eines durchschnittlichen und absolut 08/15-Standard-Third-Person-Shooters hinterließ. Die Zeichen standen absolut nicht gut für Spec Ops: The Line. Umso überraschender war das tief unter die Haut gehende Ergebnis, dass mal wieder gezeigt hat, dass auch ein Ballerspiel einen tieferen Sinn haben kann.
  • Theatrhythm: Final Fantasy (3DS, iOS) – Die Hochzeit der Rhythmusspiele ist schon seit längerem vorbei und dann kommt aus dem Nichts dieser anfangs 3DS-exklusiver Titel daher und stellt klar: Hier geht noch was. Schlimmer noch: Er kommt ohne zusätzliche Peripherie aus und es spielen darin nicht einmal irgendwelche Pop-, Rock- oder Was-auch-immer-Songs eine Rolle. Stattdessen liegt der Fokus vollständig auf erstklassiger Spielemusik. Das hat niemand kommen sehen und schon gar nicht der Webmaster.
  • XCOM: Enemy Unknown (PC, PS3, X360) – Völlig ohne jede Vorbereitung kündete 2K Games Anfang des Jahres den Titel an und auch wenn die Freude groß war, dass es Rundentaktik werden würde, die großen Fragen blieben: Reicht die Entwicklungszeit aus und wird es an das Original herankommen? Doch das Spiel war bereits seit 2008 in Entwicklung und begann als 1:1 Remake des Originals, welches nach und nach verfeinert wurde. Ob das Endergebnis besser ist als das Original, darüber lässt sich sicherlich streiten. Aber dennoch ist es völlig überraschend der beste Ableger der Serie seit langem.
  • Honorable Mention: Landwirtschafts-Simulator 2013 (PC) – Wer auch nur das Wort “Simulator” heutzutage liest, liegt schon vor Lachen auf dem Boden. Und als der erfolgreichste aller Simulatoren, war der Landwirtschafts-Simulator unter den Spielern der witzigste Witz aller Zeiten. Doch siehe da: Obwohl immer noch viel Arbeit vor den Entwicklern liegt, ist der neuste Ableger der Serie überraschend gut und unterhaltsam geworden und eine eindeutige Entwicklung hin zum Besseren. Vom Lacher hin zur ernsthaften Wirtschaftssimulation, ist die Devise. Definitiv einen Blick wert, wen diese Thematik interessiert.

15. Spiel des Jahres 2012

Die wichtigste Kategorie von allen und diejenige, auf die alle gewartet haben. Wer wird in diesem Jahr als der ultimative Sieger hervorgehen? Wird es Call of Duty: Black Ops II sein? Oder doch eher Uncharted: Golden Abyss? Schafft es vielleicht sogar Minecraft erneut auf das Podest? Nein, natürlich nicht! Gewinnen kann nur, wer auch zumindest in einer anderen Kategorie nominiert wurde und höchstwahrscheinlich auch dort den Sieg davon trägt. Und wie in jedem Jahr spielen weder Verkaufszahlen, Hype oder technische Qualität irgendeine Rolle bei der Auswahl.

Wen hat also der Webmaster nach völlig objektiven Standards wie “Wie viel Spaß hatte ich mit dem Titel?” oder “Was hat mir am meisten Spaß gemacht?” zum ultimativen Sieger der Bagdadsoftware NOCAs 2012 gewählt? Die Antwort auf diese Frage und die Kandidaten auf den Plätzen 2 und 3 erfahrt ihr, wie in der Einleitung erwähnt, erst kommenden Montag. Erst dann wird der einzigartige Webmaster verraten, wer die ultimative der ultimativen Trophäen mit nach Hause nimmt und wer zumindest in den einzelnen Kategorien die Nase vorne hat. Natürlich wissen wir schon, wer die Sieger sind und könnten es euch auch bereits verraten, aber wo bleibt denn da die Spannung, der Spaß und die Unterhaltung?

Also werft lieber einen Blick in die Kommentare und ratet mit: Welchen Titel wird eurer Meinung nach der Webmaster ganz nach oben aufs Treppchen stellen? Und welches der 42 oben genannten Spiele kann zumindest den Genresieg davontragen? Fiebert mit und gebt auch gerne bereits erste Hinweise auf EURE Top Titel des Jahres 2012. Aber wie immer gilt: Eure Gewinner bitte erst am Montag verkünden! Wir wollen die Diskussion schließlich nicht unnötig aufsplittern und stattdessen alle gemeinsam feiern. Und nun entschuldigt mich: Meine Arbeit ist beendet und ich muss wieder meinen Stuhl wärmen gehen!

Der Webmaster: Danke Kessy für diese wunderbare Moderation. Was würden wir nur machen, wenn wir dich nicht hätten?!

Kessy: Vermutlich Kinderarbeiter aus China importieren. Dass DU deine Arbeit mal selbst machst, wäre schließlich mal was ganz Neues.

Der Webmaster: Aus China? Bist du verrückt?! Weißt du was die Kosten? Die holen wir Rumänien oder…ähm…ja, wo waren wir? Ach genau: Wir sind also nun endlich am Ende des heutigen Mo-moo-moonster-Eintrag angelangt. Ich hoffe, ihr schaltet auch am Montag wieder ein, wenn es wieder einmal nicht heißt: “Un de Gewinnä von dene Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards 2012 is”.

Bis dahin: Viel Spaß beim Spielen, Lesen, Filme guggen, Arbeiten, Sex haben oder was auch immer ihr so den ganzen Tag treibt!

< Die Credits laufen an. Auf der rechten Seite erscheint ein Banner mit dem Cover der Bagdadsoftware Raketensteuerungssoftware und dem Text "Jetzt nur 999.999.999,00 statt 999.999.999,99 Euro">

Stimme aus dem Off: Sie sind ein gefürchteter Diktator oder gerade erst dabei einer zu werden und haben hunderte von ausgemusterten russischen Raketen in ihren Militärbasen herumliegen mit denen sie absolut nichts anfangen können? Dann brauchen sie Bagdadsoftwares Raketensteuerungsoftware! Ja, Bagdadsoftwares Raketensteuerungssoftware macht selbst die schlappste Rakete wieder munter. Dank der völlig unnötig komplizierten Bedienoberfläche und den tausenden Bugs, die selbst den stärksten Supercomputer in die Knie zwingen, werden sie im Nuh ganze Nationen vor Lachen in die Knie zwingen und ruckzuck die Weltherrschaft an sich reißen. Bestellen sie noch heute und sie bekommen einen Karton schwedischer Kinderarbeiter kostenlos dazu!

< Die Credits sind vorüber und der Bildschirm wird schwarz, da der Eigentümer des Senders zu geizig ist, um ein 24-Stunden-Programm zu finanzieren. >

Nur noch drei Mal schlafen, dann ist es endlich soweit! Zum Verfassungszeitpunkt habe ich zwar immer noch keine einzige Zeile geschrieben, aber keine Angst: Pünktlich um Mitternacht wird am Donnerstag der Eintrag mit dem Titel “Bagdadsoftware NOCAs 2012 – Die Nominierten” online gehen! Doch bevor wir einen Rückblick auf das Spielejahr 2012 wagen, wollen wir heute mal wieder nach vorne schauen und uns zwölf Spielen für die 2013er Einkaufsliste widmen (die meisten Links führen zu Amazon):

Hinweis: Titel wie Divinity: Dragon Commander oder Metal Gear Rising: Revengeance, die ich bereits mehr oder weniger ausführlich behandelt habe, tauchen hier genauso wenig auf wie Kickstarter-Titel!

Herstellerbild zu DmC: Devil May CryDmC: Devil May Cry (15. Januar 2013 – PC, PS3, X360) – “Die Hintergrundgeschichte spielt in einem Paralleluniversum” — Wenn ich diesen Satz schon lese, gehört Ninja Theory eigentlich für die offensichtliche Einfallslosigkeit ihres Reboots der Serie geschlagen. Andererseits glänzte die Devil May Cry-Reihe ja noch nie durch eine besonders tiefgründige Story. Im Vordergrund stand schon immer die (teils knüppelharte) Hack ‘n’ Slash-Action mit einem Eiswürfel pinkelten Helden. Blöd nur, dass mir der “neue” Dante irgendwie überhaupt nicht gefällt und ich ihm das Matcho-Gehabe im bisher gezeigten auch irgendwie nicht so wirklich abnehme. Allein diese…”Frisur” *schüttel*. Aber immerhin verspricht der Titel erneut spielerisch sehr gut und vor allem imposant zu werden — und das ist ja schließlich am Ende des Tages das Wichtigste.

Tomb Raider (5. März 2013 – PC, PS3, X360) – Mit Tomb Raider: Legend, Tomb Raider: Underworld und Tomb Raider: Anniversary hat Crystal Dynamics drei Titel geschaffen, die endlich wieder die Qualität der ersten beiden Teile der Serie erreichten und stellenweise sogar übertrafen. Und nun kommt dieses Reboot der Serie, das so offensichtlich nach “Uncharted mit weiblichem Helden” schreit, dass es schon weh tut. Vielleicht versteckt sich unter der Haube noch irgendwo ein Tomb Raider, das dem Namen und der Person Lara Croft gerecht wird und das Marketing versteift sich nur mal wieder auf die “Schocks”. Ich erwarte auf jeden Fall mittlerweile nur noch ein völlig lineares Spielerlebnis voller Quick Time Events und haufenweise “schaut her, was wir mit der armen Lara machen”-Momenten oder besser ausgedrückt: Ein Call of Duty-Action-Adventure.

BioShock Infinite (26. März 2013 – PC, PS3, X360) – Irgendwie bin ich heute pessimistisch veranlagt. Oder es liegt an der Auswahl der Spiele. Aber auch BioShock Infinite lässt mich nicht in Freudentränen ausbrechen im Gegensatz zu manch anderen, die es anscheinend am liebsten schon jetzt heiraten würden. Wird es ein gutes und interessantes Spiel? Keine Frage. Ist es schon jetzt ein Kandidat für einen Bagdadsoftware NOCA 2013? Definitiv. Aber wird es wirklich so viel anders oder gar innovativer sein als seine Vorgänger? Mir kommt es irgendwie nicht so vor. Ich habe tatsächlich die Befürchtung, dass es in gewisser Weise ein “Been there, done that”-Titel wird. Dabei ist BioShock 2 auch schon wieder zwei Jahre her. Dieses Gefühl hat sicherlich ein Stück weit mit der Hype-Maschine zu tun, die seit 2011 ständig im Gang ist. Aber ich wünsche mir tatsächlich schon jetzt inständig, dass Irrational Games beziehungsweise 2K Games nicht nur das Universum, sondern auch dieses Genre nach Release erst einmal für ein halbes Jahrzehnt oder so ruhen lassen. Ja, da würde auch ein System Shock 3 drunter fallen. Wie wäre es denn stattdessen mit einem SWAT 5 :smile:?

GRID 2 (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Race Driver: GRID war eines der besten Rennspiele der letzten zehn Jahre! Punkt. Seitdem hat Codemasters zwar zahlreiche weitere Rennspiele veröffentlicht, aber weder die F1- noch die DiRT-Serie (geschweige denn die Werke von EA) konnten bislang diese perfekte Kombination aus Fahrgefühl, Leveldesign und Spielmodi wiederholen und mich ähnlich lange bei der Stange halten. Meine technischen (es kommt erstmals die EGO 3.0-Engine zum Einsatz) wie spielerischen Erwartungen an Teil 2 sind entsprechend hoch. Die Chancen stehen aber gar nicht mal so schlecht, dass sie auch größtenteils erfüllt werden.

Herstellerbild zu Lost Planet 3Lost Planet 3 (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Ganz ehrlich? Ich hätte niemals erwartet, dass Capcom noch einen dritten Teil hinterherschiebt. Lost Planet 2 war jetzt zwar nicht grottig, aber die Wertungen lagen doch sehr stark unter den Erwartungen und auch die Verkaufszahlen werden die Verantwortlichen sicherlich nicht vor Freude in die Luft springen lassen. Das ist vielleicht auch mit ein Grund (der Hauptgrund ist, dass Capcom verstärkt den westlichen Markt im Auge hat und entsprechend seine Serien von westlichen Entwicklern weiterbauen lässt), warum der Titel nicht mehr intern entwickelt wird, sondern an die Jungs von Spark Unlimited (Legendary) übergeben wurde — was wiederrum auch nicht unbedingt das beste Zeichen ist. Das Versprechen sich wieder mehr an Teil 1 zu orientieren (storylastigere Kampagne), klingt aber schon mal gar nicht schlecht und ganz ehrlich: Von Mechs, coolen Bosskämpfe und dem ständigen Kampf gegen die Kälte habe ich bislang noch nicht genug.

Splinter Cell: Blacklist (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Erinnert sich noch jemand an Tom Clancy’s Fisher Sam Kills’em All? Besser bekannt als Splinter Cell: Conviction? Nein? Dachte ich mir. War zwar ein unterhaltsames, aber dennoch absolut vergessliches Spielerlebnis. Und mit Splinter Cell hatte es auch nicht mehr viel zu tun. Dass sich daran mit Teil 6 etwas ändern wird, diese Hoffnung habe ich schon lange wieder aufgegeben. Erneut scheint der Fokus weniger auf intelligentem Schleichen als auf “Massenmörder aus dem Hinterhalt” zu liegen.

Wieso sind die ganzen Spieleserien (ja, Hitman: Absolution, damit bist auch du gemeint!), die doch erst das Genre der Schleicher überhaupt erfunden haben, mittlerweile so absolut versessen darauf zu einem 08/15-Action-Titel zu verkommen? Als hätten wir davon nicht schon genug.

Star Trek (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Wisst ihr wie lange es schon her ist, seit das letzte richtig gute Star Trek-Spiel veröffentlicht wurde? Fast 10 Jahre (Star Trek: Elite Force II anno 2003)! Warum hatte Activision sich nur nach dem mässigen Erfolg des zehnten Films (Star Trek: Nemesis) mit Paramount zerstritten und die Lizenz abgegeben? Warum? Damit wir kommendes Jahr passend zum neuen Film (seid mir ruhig) einen uninspirierten 3rd-Person-Shooter ertragen müssen? Ja, ich habe keine wirkliche Hoffnung darauf, dass uns ein halbwegs gutes Spiel erwarten wird. Digital Extremes sind jetzt zwar nicht die schlechtesten Entwickler (The Darkness II war super!). Aber weder die Screenshots noch die ersten Berichte stimmen mich in irgendeiner Weise positiv. Und das nicht nur, weil ich mit der neuen Mannschaft überhaupt nichts anfangen kann. Picard for Life!

Herstellerbild zu Remember MeRemember Me (Mai 2013 – PC, PS3, X360) – Das Spiel schreit schon ein Stück weit heraus “Schaut her! Ich bin das neue Mirror’s Edge!”. Das ist allerdings absolut nichts Schlechtes! Schon alleine deshalb nicht, da Mirror’s Edge 2 ja immer noch auf sich warten lässt. Und zudem ist Remember Me trotz seiner kleinen Anleihen dann doch ein komplett anderes und vor allem actionreicheres Spiel mit neuen, innovativen Ideen (allen voran natürlich das Remixen von Erinnerungen und das Entwerfen von Combos). Ich bin definitiv gespannt auf das Ergebnis und bin auch hocherfreut darüber, dass es mal kein PlayStation-3-exklusiver Titel ist. Sony reißt sich ja leider solche Spiele gerne unter den Nagel. Was ich sehr schade finde, aber ein anderes Thema ist.

Battlefield 4 (4. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Wie? Schon wieder ein Battlefield? Ich hab doch Teil 3 noch gar nicht richtig gespielt. Wobei diese Kritik eigentlich unberechtigt ist. Seit 2002 und dem Release von Battlefield 1942, gab es tatsächlich jährlich Nachschub, wenn man die Addons oder Titel wie Battlefield Heroes dazu zählt. EA ist also nur Konsequent. Aber was anderes als mehr vom Gleichen erwarte ich nicht und wird es sicherlich auch nicht werden. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir ist das mittlerweile ziemlich egal. Aufregen hilft ja eh nichts :smile: .

Saints Row 4 (2013 – PC, PS3, X360) – Ich hoffe inständig, dass THQ nicht in nächster Zeit komplett den Bach runtergeht und Volition so den neusten Teil der Serie halbwegs in Ruhe und ohne großen Druck fertig entwickeln kann. Es ist zwar noch überhaupt nichts darüber bekannt abseits von der Integration von Saints Row: The Third – Enter the Dominatrix. Aber ich erwarte nichts anderes als mein Spiel des Jahres 2013, dass technisch zwar nicht an ein GTA V heranreichen wird, aber dafür spielerisch dem Rockstar-Titel erneut zeigen wird, wo der Hammer hängt! /me ist da absolut voreingenommen! :smile:

Star Wars 1313 (2013 – PC, PS3, X360, WiiU) – Wisst ihr wie lange es her ist, dass das letzte richtig gute Star Trek…äh…Star Wars-Spiel veröffentlicht wurde? Nun, nicht ganz so lange wie bei Star Trek. Über Star Wars: The Old Republic lässt sich zwar diskutieren, aber LEGO Star Wars III: The Clone Wars war im vergangenen Jahr auf jeden Fall ein super Spiel. Aber so einen ernsthaften und nicht auf Jedi-fokusierten Actiontitel wie beispielsweise das geniale Star Wars: Republic Commando (2005!), das braucht es unbedingt mal wieder. Und Star Wars 1313 könnte genau das werden. Das Spiel sieht nicht nur sehr gut aus, sondern verspricht auch spielerisch unterhaltsam zu werden, wenn auch innerhalb des Genres vielleicht nicht unbedingt großartig innovativ. Was Star Wars-Titel angeht, wird es aber definitiv mal wieder etwas angenehm frisches sein.

X Rebirth (2013 – PC) – Wer von euch hat ernsthaft eines der X-Spiele gespielt? Hand hoch! Keiner? Dachte ich mir. Ich nämlich auch nicht. Am meisten Zeit habe ich noch mit dem nutzerfreundlichsten und bisher letzten Teil, X: Terran Conflict, verbracht. Aber selbst das habe ich bis heute nicht durch. Der Reiz ist da, keine Frage. Aber es ist halt doch irgendwie alles umständlicher und anstrengender als ein Wing Commander: Privateer. Das wird sich mit X Rebirth auch sicherlich nicht großartig ändern. Die Neuerungen versprechen sogar noch mehr Möglichkeiten sich im virtuellen Weltall auszuleben und sein eigenes Imperium aufzubauen. Für die Fans ist das super, aber die normale Spielerschaft (= ich) will oder kann sich in so etwas heutzutage einfach nicht mehr reinsteigern. Aber vielleicht wird es ja gleichzeitig doch noch irgendwie einsteigerfreundlicher und weniger träge und langwierig. Heutzutage bin ich schließlich über jeden Grund froh, meinen Joystick abstauben zu dürfen.

Und damit sind wir am Ende des Eintrags angelangt. Wie immer war die ursprüngliche Liste mindestens doppelt, wenn nicht sogar dreimal so lang. Entsprechend richte ich an dieser Stelle wieder die Frage an euch: Was wird euch 2013 in Sachen Spielen am meisten interessieren?

Das Spielejahr 2012 ist offiziell beendet. Gestern kam die voraussichtlich letzte Lieferung des Jahres bestehend aus Paper Mario: Sticker Stars (3DS) [noch nicht angespielt], Micky Epic: Macht der Fantasie (3DS) [die ersten paar Level machten schon einen interessanten Eindruck] und King’s Bounty: Warriors of the North (PC) [mehr vom Gleichen] rein und kommenden Donnerstag heißt es mal wieder: Herzlich Willkommen zu den Bagdadsoftware NOCAs! Hoffe ich zumindest. Die Liste steht zwar mittlerweile ziemlich fest, auch wenn ich natürlich auch noch länger in Paper Mario und Micky Epic reinschauen möchte. Vielleicht ist einer der beiden Titel ja noch eine Nominierung wert. Wer weiß :wink: .

Aber die sieben bis zehn Seiten Text zur Liste wollen ja auch noch geschrieben werden. Dabei würde ich so viel lieber Minecraft spielen. Ich hab’ da noch ein Projekte, die ich mit Rondrer umsetzen möchte. Aber ich muss ja schließlich den Eintragslängenrekord von 2011 brechen. Und die Chancen stehen ganz gut, dass ich das sogar schaffe. Warum? Na das verrate ich doch nicht hier und jetzt. Da müsst ihr euch schon noch die paar Tage gedulden. Ihr könnt ja derweil eure Nominierungs- und/oder Gewinnerliste vorbereiten. Die 15 Kategorien sind nämlich (ausnahmsweise) wieder die gleichen wie im letzten Jahr. An Weihnachten gibt es dann nicht nur den Weihnachtsgruß (mit oder ohne Kessy?), sondern auch die Bekanntgabe der Gewinner und am 31. erwartet euch an dieser Stelle der traditionelle Jahresrückblick. Den plane ich allerdings nicht ganz so extrem lang zu machen wie 2011. Ob das am Ende aber tatsächlich auch passiert? Mir egal. Ihr müsst ihn ja lesen, nicht ich :tongue: .

Moving Pictures

Und da ich angesichts des Nominierungseintrags euch jetzt nicht mehr mit Eindrücken zu Spielen belästigen will, widmen wir uns doch heute seit langem mal wieder Film und Fernsehen. Hier mal wieder ein paar Ultrakurzeindrücke:

Promobild zu The Dark Knight RisesThe Dark Knight Rises: Würdiger Abschluss einer grandiosen Trilogie. Nicht perfekt und das nicht nur, weil Heath Ledgers Jokerperformance fehlt. Mit dem Happy End bin ich beispielsweise nicht wirklich glücklich. Zumal mindestens zwei Szenen zu Beginn des Films schlicht nur dazu da waren dieses Ende überhaupt erst zu ermöglichen und entsprechend erzwungen wirkten. Aber im Großen und Ganzen hat Christopher Nolan sehr gute Arbeit geleistet. Besonders gut gefallen haben mir Anne Hathaway als realistischere Catwoman, Tom Hardy als Bane mit einer überraschend weniger störenden Sprachmodulation als Christian Bales Batman und dass der Film sich wieder mehr am langsameren Batman Begins orientierte. Sprich weniger Bat-Action und ein stärkerer Charakterfokus. Auch den Twist gegen Ende habe ich absolut nicht kommen sehen. So muss das sein!

5 von 5 Sics

Und wenn wir schon bei Superhelden sind: Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin tatsächlich gespannt auf Man of Steel. Klar stellt sich wie bei Spider-Man die Frage, warum wir schon wieder einen Reboot und schon wieder eine neue Origin-Story brauchen. Aber der zweite Trailer hat in mir durchaus die Lust geweckt. Vor allem erwarte ich dank Regisseur Zack Snyder einen visuell sehr interessanten Film.

Drive: Klarer Fall von irreführender Werbung. Im Trailer wirkte der Film mehr wie eine Neuauflage von The Transporter. Aber auch wenn der Driver ein Driver ist, hat der Film mit dem Fahren von Autos dann doch eher weniger zu tun. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass er schlecht ist. Nur darf man eben nicht mit den falschen Erwartungen herangehen. Stattdessen liegt die Geschichte des Drivers irgendwo zwischen Romanze, Rachegeschichte und Splatterfilm und überrascht in jedem Akt von neuem durch die dazugehörigen Änderungen im Erzählstil. So wird einem nicht langweilig dabei einen Lebensabschnitt des Drivers mitzuerleben. Ach und Ron Perlman spielt mit. Alleine dafür lohnt sich das Anschauen schon :smile: .

4 von 5 Sics

Promobild zu Iron SkyIron Sky – Wir kommen in Frieden! – Nazis auf dem Mond — Das ist die simple, aber interessante Prämisse des Films, der mit Hilfe von Crowsourcing entstanden ist. Und genau hier liegt auch sein größtes Problem: Dadurch, dass die Community so viel zu sagen hatte, ist ein Werk aus Versatzstücken beziehungsweise eine Aneinanderreihung von Gags entstanden. Dadurch gibt es zwar sehr viele lustige Szenen (allein die Verarsche von der Hitler-Rede in Der Untergang. Da lag ich buchstäblich am Boden vor Lachen), aber sie wirken nicht wie aus einem Guss und da der Film auch nur 93 Minuten hat, geht gleichzeitig irgendwie alles viel zu schnell. Dafür rechne ich es den Machern sehr hoch an, dass im Original alle Beteiligten die richtige Sprache sprechen inklusive einer korrekten Besetzung der Rollen (Nazis = deutsche Schauspieler, Amerikaner = englischsprachige Schauspieler). Und für einen Indie-Film sind die CGI-Szenen im All richtig super (wobei die Schlacht ruhig etwas länger hätte dauern können). Es ist unterm Strich also definitiv keine langweilige Unterhaltung und ich empfehle ihn euch unbedingt mal anzuschauen. Aber mehr als einmal muss man ihn jetzt auch wieder nicht gesehen haben.

3 von 5 Sics

Es gibt übrigens auch ein Weltruam-Spiel zum Film, Iron Sky – Invasion, das gar nicht mal so schlecht ist (wurde auch erst ohne Lizenz entwickelt). Ein Wing Commander dürft ihr aber auch nicht erwarten. Die dynamischen Weltraumschlachten gegen die Nazis machen aber tatsächlich Laune. Dazu vielleicht in einem der kommenden Einträge dann mehr. Eine NOCA-Nominierung kriegt es allerdings nicht.

Battleship – Gut, die Erwartungen an dieses Machwerk waren jetzt nicht wirklich hoch und diese Haltung hat er auch voll erfüllt. Das macht es jetzt aber auch nicht viel besser. Visuell ist es durchaus ein beeindruckender Film und ich finde auch das Design der Aliens sehr cool. Aber die Geschichte ist nicht nur flacher als flach, sondern hat auch mehr Logiklücken als alle Michael-Bay-Filme zusammen. Vielleicht mal anschauen, um zu verstehen, worüber sich alle amüsieren (auch LoadingReadyRun haben einen lustigen Sketch dazu gemacht). Am besten aber einfach gleich wieder vergessen.

2 von 5 Sics

Der Dialog – Ihr kennt garantiert alle Der Staatsfeind Nr. 1. Den Film von 1998 mit Will Smith und Gene Hackman, in dem es um staatliche Überwachung ging und der heutzutage aktueller ist denn je. Nun, Der Dialog von Francis Ford Coppola von 1974 ist der geistige Vorgänger dazu. Und wer spielt darin die Hauptrolle? Gene Hackmann! Wer nach dem Anschauen noch einmal den Staatsfeind einlegt, wird sogar noch mehr Parallelen zwischen Harry Caul und Edward Lyle finden. Im Dialog geht es allerdings nicht nur gemächlicher zu, es steht auch ganz klar die ethische Seite der Überwachung im Vordergrund.

Harry ist Überwachungsspezialist, der beste sogar. Eines Tages bekommt er den Auftrag ein Gespräch zwischen einer hochrangigen Frau und ihrem heimlichen Geliebten zu belauschen. Dabei überkommt ihn das Gefühl, dass das Paar ermordet werden soll und sein schlechtes Gewissen nimmt langsam aber sicher überhand. Das Folgende ist ein richtig guter Psychothriller, bei dem ihr beobachtet wie Harry unter dem Druck seiner Selbstzweifel immer paranoider wird und langsam aber sicher dem Wahnsinn verfällt. Nur um am Ende einen richtig guten Storytwist mit zu erleben. Nein, es war nicht alles nur ein Traum. Sehr zu empfehlen und danach unbedingt auch noch einmal Der Staatsfeind Nr. 1 anschauen. Perfekte Kombination!

5 von 5 Sics

Und was habt ihr so in letzter Zeit gesehen? Schon die Kinokarten für Der Hobbit – Eine unerwartete Reise gelöst? Ich werde auf die Extended Version im nächsten Jahr warten. Ihr wisst ja: Mit Kino habe ich es nicht mehr wirklich so.

Herstellerbilder zu Metal Gear Rising: RevengeanceVergangenen Donnerstag war ich also in Offenbach am Main. Hasst ihr übrigens auch diese Einleitungen, die einen Rückbezug zu einem Nebensatz aus dem vorherigen Eintrag herstellen? Nein? Gut. Ich hab‘ also mein Einreisevisum für Hessen abgestaubt und bin zum Mainloft gefahren. Nachdem ich einmal um den Block gefahren bin und den PR-Manager angerufen hatte, hatte ich das kleine Stübchen dann auch im hintersten Hinterhof gefunden. Dort hatte sich Konami für den Tag eingemietet, um einem Teil der deutschsprachigen Onlinepresse Metal Gear Rising: Revengeance zu zeigen. Nein, ich verrate nicht wer noch da war. Und da ich ja vor kurzem erst etwas von wegen “Journalisten-Ethik” geblubbert hatte, nachfolgend eine “kleine” Erläuterung zum Event:

Abhängen im Mainloft

Im Hauptraum des Mainloft waren zehn Fernseher zusammen mit jeweils einem PS3-Devkit mit dem Spiel drauf Rücken an Rücken auf einem Tisch aufgereiht. Bevor wir losspielen durften, erklärte uns der PR-Manager noch kurz anhand einer kleine Präsentation, was uns erwartet und über was wir etwas berichten dürfen, danach ging es aber direkt an die Gamepads. Dabei gab es keinerlei Einschränkungen oder gar Vorgaben abseits von “Bitte nicht weiter als Kapitel 3 spielen”. Auf einer Anrichte standen gleichzeitig Getränke und Häppchen bereit. Ich hab‘ ein Glas Cola Zero getrunken, weil mir die Bedienung falsch eingeschenkt hatte.

Nach gut zwei Stunden wurde vom Chefkoch des Etablissements dann das Mittagessen aufgetischt. Es gab ein Menü aus drei Gängen mit Vorspeisensalat, Hauptspeise und Nachtisch. Wer meine Essgewohnheiten kennt, der wird mir glauben, dass ich definitiv nur das Hauptgericht gegessen habe und zur Verwunderung/Erheiterung der anwesenden Kollege (und dem Unmut des Kochs) sowohl Vor- und Nachspeise dankend abgelehnt habe. Vom Fleisch habe ich allerdings gleich zwei “Portionen” gegessen. In Anführungszeichen deshalb, weil das dort wohl eine gehobene (moderne) Küche ist und da ist ja bekanntlich nicht immer so viel auf den Tellern drauf. Dazu wurde Wein (rot und weiß) gereicht, aber ich habe nur zwei Gläser Wasser getrunken, da ich es mit Alkohol nicht so habe.

Im Anschluss an das Essen wurde dann fleißig weitergezockt. Es war zwar ein offizielles Ende angesetzt, aber man wurde jetzt nicht rausgeschmissen. Als ich nach gut fünf Stunden Anwesenheit den Abflug gemacht habe, waren auch noch ein paar Kollegen da. Die Atmosphäre war den ganzen Tag durch locker und es konnte sich jeder voll auf das Spiel konzentrieren. Zum Abschied gab es eine Stoffhängetasche sowie ein Metal-Gear-Notizbuch. In der Hängetasche befanden sich ein T-Shirt, zwei Aufkleber sowie eine CD mit Assets und ein Booklet mit weiteren Infos zum Spiel. Das T-Shirt befindet sich in der Waschmaschine, das Notizbuch in meiner Schreibtischschublade und der Rest ist von mir bereits entsorgt worden, nachdem ich den Artikel fertig hatte und die Materialen nicht mehr brauchte. Das Embargo endete für die Vorschau am Freitag um 16 Uhr, mein Text ging aber erst Samstagnacht online. Ich war zwar rechtzeitig inklusive Layout fertig, aber es stand vorher niemand zum Redigieren zur Verfügung.

Und jetzt wisst ihr mehr zu dem Thema, als ihr vermutlich jemals wissen wolltet :smile: . Kommen wir deshalb endlich mal zum eigentlichen Thema:

Metal Gear Rising: RevengeanceAngetestet zu Metal Gear Rising: Revengeance – Das Metal-Gear-Universum ist wie das von Final Fantasy: Beide finde ich durchaus sehr interessant, aber wirklich gespielt habe noch keinen einzigen Titel aus diesen Serien. Warum? Keine Ahnung. Hat mich einfach nie wirklich gereizt die nötige Zeit zu investieren. Selbst jetzt mit dem Release der HD Collection und den 3DS-Titeln, womit der Punkt “mangels Hardware” wegfällt, konnte ich mich noch nicht wirklich dazu hinreißen so richtig loszulegen. Vermutlich weil mich die umfassende Hintergrundgeschichte dann plötzlich abschreckt :smile: .

Mit Metal Gear Rising: Revengeance sind die Chancen zumindest etwas höher, dass ich mich auch tatsächlich hinsetze und es durchhaue. Trotz all der Story ist und bleibt es ein Actiontitel und die sind prinzipiell doch einfacher zu verdauen. Aber wie ich auch im Fazit schreibe: Mir waren die vier Stunden erst einmal genug. Am Stück kann ich so etwas einfach nicht so lange spielen. War aber auch beispielsweise bei Warhammer 40.000: Space Marine schon so. Da musste ich auch zwischendrin immer mal wieder aufhören. Es ist also ein Kritikpunkt, keine Frage, aber man darf ihn vielleicht nicht ganz so überbewerten. Die echten Hardcore-Jungs prügeln das Spiel so oder so in ein paar Stunden am Releasetag durch.

Das Spiel

Grundsätzlich macht der Titel aber schon einen guten Eindruck. Er ist wirklich flott, die Steuerung geht die meiste Zeit gut von der Hand (mal abgesehen von den Kameraproblemen) und die Herausforderung in den Kämpfen scheint dem Standard für solche Actiontitel zu entsprechen. Also durchaus etwas härter, aber nicht gleich so extrem wie ein Dark Souls oder Ninja Gaiden 2. Auch der Klingenmodus gefällt mir, wenngleich im Hinterkopf immer wieder eine Stimme rief “mit einer Maus würde das so viel besser und intuitiver funktionieren”. Dann wäre es vermutlich sogar möglich den Charakter zu bewegen. Auf der Konsole werde ich hingegen zu einem verletzbaren Baum und muss etwas Glück haben, um meine Gegner in 150+ Einzelteile zerlegen zu können. Und nein, ich übertreibe nicht. Bei so manchem Roboter geht das tatsächlich. Aber leider wird es eine PC-Version (vorerst) nicht geben. Dabei könnte das Spiel auch noch so viel besser aussehen.

Und sonst gibt es eigentlich nicht viel mehr dazu zu sagen, was ihr nicht auch aus der Vorschau erfahren könnt. Meine persönliche Einschätzung ist, dass sich der Titel irgendwo zwischen Vanquish und Bayonetta einordnen wird. Vielleicht mit ein paar Prozentpunkten mehr, weil es die tiefergehende Hintergrundgeschichte hat. Wer also entweder Metal-Gear-Fan ist oder dieses Genre mag, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit Metal Gear Rising: Revengeance seinen Spaß haben. Am besten einfach mal die Demo ausprobieren, wenn sie im Laufe der Woche dann erscheint.

Ich widme mich nun wieder meinem Plätzchenteig und verabschiede mich bis Donnerstag!

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